Allerlei

Wcmderheim. Am Hofeck, 150 Meter über der Stadt Driberg, wird vom badischen Schwarzwald verein, vom Schneqchuhklub Triberg u. a. ein Ruhehaus für Mitglieder »er beteiligten Vereine erbaut. Das Haus erhält einen stän­digen Wart und wird für mindestens 30 Gäste und deren Verpflegung Raum bieten. Die Kosten sind auf 6000 Mark veranschlagt.

Das teuerste Land. Eine in denPolnischen statistischen Dtitteilungen" veröffentlichte Zusammenstellung der Lebens- pnttelkosten in verschiedenen Ländern im Mai ergibt für Woken einen Index von 160.7, für England 143.1, für die Bereinigten Staaten 138.0, die Tschechoslowakei 132.8» Deutschland 120.5, Frankreich 113.4, sodaß also Polen das «uerite Land ist.

Hände lsnachrichien

DoLaxkurs Berlin. 23. August 4,215 Bill. Mk. Neuyork 1 Lol­lar 4,193. London 18,85, Amsterdam 1 Gulden 1,630. Zürich 4 Franken 0,786 Bill. Mk.

kproz. Kriegsanleihe 790800.

Die Reichshauptkaste hatte vom 11. bis 20. August rund 173,72 Motionen Einnahmen und rund 165,34 Mill. Ausgaben, Ueoer- -r- j rund 8,38 Mill. Goldmark. Di« Rentenmarkschuld des Reichs hu-, sich um 6,9 Millionen vermindert.

Auswertung. Die Lebensversicherungsgesellschaften Stuttgart- Lübeck (Ailg. D. Dersicherungsverein) und Karlsruhe erklären, es siege ganz in ihrem Interesse, den alten Versicherten so viel als Mi, glich aufzuwerten, Voraussetzung sei allerdings eine cnt- tprrchende Auswertung ihrer eigenen Vermögensanlagen. Eine jhi ere Aufwertung, als sie in der dritten Steuernotverordnur.g »«.gesehen ist, fei mirchaus erwünscht.

Zurkere'mfuhr »ach Spanien. Die ipanische Regierung hak die k- uhr von 20 000 Tonnen Zucker freigegeben. Der Einfuhrzoll vu. de auf 45 Peseten für 1.00 Kilogramm festgesetzt.

Die Baumwollernte !» Mexiko ist außerordentlich reich und gut. vie Ausfuhr ist sreigegeben.

Berliner Gekreidepreise, 23. August. Weizen mark. 20.30 bis SO, 90, Roggen 14.9015.60, Wintergerste 18 2018.70, Sommcr- ae sie 20.5021.60, Hafer 15.8016.70, Weizenkleie 11.8012, Roggenkleie 10.90, Raps 310320.

Nürnberger Hopfenmarkt. Zufuhr in dieser Woche 60 Ballen, di? zu 150300 -Zl d. Ztr. verkauft wurden. Die meisten Muk« Li 275 Außerdem wurden 30 Ballen 1923er Hopfen zu -75275 d. Ztr. umgefetzt.

Stuttgarter Edelmetallpreise. Platin 14,20 Bill. Mk. Geld und 14.80 Brief d. Gramm, Feingold 2,79 bezw. 2,83, Feinsilber 94,50 bezw. 95 50 d. Kg., Silber in Barren 1000 fein 93.50 bezw. 94.50.

Märkte

Schweinemärkle. Creglingen. Zufuhr 110 Milchschweine, wovon 46 verkauft wurden zum Paarpreis von 4058 «ll. Mergentheim. Zugesührt 311 Milchfchweine. Preis 40 bis KO -4t bei lebhaftem Handel. Schömberg. Paarpreis 35 »iS 52. Gerabronn. Zufuhr 105 Stück, die alle zum Paar-

pr'8e von 6060 -K bei lebhaftem Handel abgefeht wurden. M nnigheim. Zufuhr 24 Milchschweine und 16 Läuter. C: :re kosteten 1522^4, letztere 3870 -K. Sigmaringen. Z- uhr 14 Milchschweine. Preis 4055 d. P. Winnenden: M tzschweine 2834 d. St » zelsau: Zufuhr 410 Stück, 340 Stück verkauft zum Poarpreis von 5065 -4t. Handel lebhaft.

Mergentheim. 22. August. Schafmarkt. Auftrieb: 312 Lämmer, 382 Jährlinge, 635 Hämmel, 340 Schere, zusammen 1619 Stück. Verkauft wurde die Hälfte. Bei ntt t sehr lebhaftem iHandel war der Preis für 1 Paar Hämmel .388 ^t, Lämmer Dt) Mark.

Stuttgart, LS. August. Großmarkk. Die Preise haben Infolge der schlechten Witterung, die eine geringere Beschickung des Marktes verursachte, eine kleine Erhöhung erfahren. Aepfel 81 Birne» 1022, Pflaumen 1225, Zwetschgen 2024, bNng.atkeu Ri22, Aprikosen und Pfirsiche 3550, Preiselbeeren vO. Mirabellen 3538 d. Pfd. Beste Tafelfrüchte entsprechend mehr. Bohnen 2830, Wachsbohnen^35, Zwiebeln 10, Gelbe Rüben und Karotte» 612, Rote Rüben 68, Köhl 812, Weiß­kraut 56, FAderkrauk 67, Rotkraut 1215, Spinat 2025, Mangold 1215, Tomaten 1215, Kartoffeln 56 (Kleinver- kauf 8), Essiggurken 1.20 d. H., Salzgurken 25 ü. Sk., Sellerie K220, Blumenkohl, mittel 3060. Italienische und französische Trauben waren in ungeheurer Menge zugeführk.

Landbukker 1.701.80, Zenkrifugenbukker 1.801.90, Molkerei- 22.10, Süßrahmbutter 2.202.30, amerik. Schweine- st -a'z 90-1.00, dänisches 1.M, Margarine 6585, Speck SO bis l. 3 n d. Pfd., Salatöl 1.20 1.40 d. L

^rüche Landeier 1314, Italiener 13, Knickeier 1011.5» 5n -later 22.25. Edamer 1.401.90. Rabmknso 1.251.50, SSacksteinkäse 1.10-1.20 d. Pfd., Honig 1.50-1.60 d. Gl.

Das Weller

Die Wetterlage hat sich nur wenig geändert. Das Cyklvnfystem i ^-bwesten wirkt fort, so daß für Dienstag immer noch mehv- ch bedecktes und zeitweise regnerisches, nur vorübergehend ar>L- riterndes Wetter zu erwarten ist.

Gestorbene:

Egenhausen: Michael Stickel, Fuhrmann, 65 I. Rottenburg: Eugen Schäfer, Bäckermstr., 61 I.

Sprechsaal.

(JIr Einsendungen unter dieser Rubrik übernimmt die Schristlettung nur die pretzgesetzliche Verantwortung.)

Erwiderung.

Zu der entrüsteten Abwehr des WirtSvereinS gegen die erste durchaus wohlmeinende, maßvolle und tiefernste Ein­sendung nur da« Eine:

Jedem, auch den Erwidernden, wäre eS recht zu wün­schen, sie müßten persönlich hören, was der unglückliche Täter selbst über den Hergang und seine Vorgeschichte in erschütternder Weile erzählt. Dann wäre wohl ein jeder ganz stille und nähme stchS zu Herzen!

Warum haben wir den Krieg verloren

Zu diesem Aufsatz sind der Schriftleitung eine ganze An­zahl von Aeuße-nnaen von Frontkämpfern zugegangen, die

unmöglich alle wiedergegeben werden können. Ein Nagold«- der die große Offensive als Meldereiter mttgemacht hat schreibt seine Erinnerungen und betont, daß er von Wein nichts gesehen oder gehört habe, vielmehr Hunger gelitten habe und die Keller nach Lebensmitteln durchsucht habe. Tat Scheitern der Offensive ist nach seiner Erfahrung in der Un- Möglichkeit zu suchen, durch die Sommewüste schnell genua Material herbeizuschaffen. Dies ist zweifellos richtig und wird durch die militärischen maßgebenden Stellen durcka», bestätigt.

Wenn wir uns nun den Gedankengang Prof. H. Schmidt»

zurückversetzen, so ist doch wohl als sicher anzunehmen, datz ihm die Absicht fernliegt, die oben auSgeführte Ursache der ScheiternS zu leugnen. ES ist ihm auch bekannt, daß wir den Krieg nicht aus einer einzigen, sondern aus vielerlei Ursachen verloren haben. Seine Absicht war offenbar nur eine Mttursache, oie gerne übersehen wird, einmal recht scharf herauSzustellen. Die Angaben einer einzelnen Kämpfer» können natürlich immer nur einen sehr beschränkten Geschieht», wert haben und kleine Unrichtigkeiten werden darin leicht nachzuweisen sein. Dar gilt auch von den Aufzeichnungen jenes Artilleristen. Schmidt fühlt das selbst und verweist deshalb auf seine ausführliche Schrift, in der weitere Berichte zu finden sind. Dort führt er zum Schluß einen Brief Luden- dorff« an, in dem der verhängnisvolle Einfluß des Alkohol» anerkannt wird. Ein Geheimerlaß HindenburgS, der nach dem Lesen wohlweislich sofort vernichtet werden sollte, beschiis. tigt sich ebenfalls damit. Auch ein Nagolder Teilnehmer an dei Offensive hat uns Aehnttches berichtet, allerdings von nicht- württembergischen Truppen. Aber auch dem Schreiber diese» ist eS leider passiert, daß er als Vorgesetzter beim Vorgehen von seinen Leuten sinnlos Betrunkene zurücklaflen mußte. Die überwiegende Mehrzahl der württ. Truppen freilich, da» sei ausdrücklich bestätigt, nahm echt schwäbisch den Krieg s» ernst und schwer, daß sie durch ihre Disziplin berühmt wur­den (womit natürlich nicht von den anderen das Gegenteil behauptet wird. Deshalb glaube ich den obigen Bericht gern« auf» Wort und hoffe, daß noch viele so berichten können.

Damit kommen wir zum zweiten, mehrfach erhobene» Einwand, daß nämlich die Frontkämpfer durch den Aufsatz Schmidts beleidigt würden. Wir glauben, das können dach nur diejenigen sein, die in dieser Beziehung ein schlecht Gewissen haben. Alle Frontkämpfer anzugretfen liegt SchmU der doch selbst auch einer ist, gewiß fern.' Wir bitten, ed rein sachliche Betrachtung nicht gleich in» Persönliche zu zichr

Zum Schluß noch ein Wort für die Schriftleitung, Ä viel erdulden muß und eS wohl nie allen Leuten recht mache, ! kann. Ist eS denn nicht ein großer Vorzug einer Zeitung, s wenn sie Stimmen au« allen Lagern zu Wort kommen W! ! Ist eS denn nicht für jeden von Wert, auch die Ansicht ganz anders eingestellter Leute kennen zu lernen? Werden wir e» , je zu einer Volksgemeinschaft bringen, wenn wir immer mn unsere eigene Ansicht bestätigt hören wollen? ES wäre schade, wenn die Schriftleitung genötigt würde, in die Reihe dei ! vielen Zeitungen zu treten, die nur einseitig Abgestempelte» f ihren Lesern vorsetzen I Wir Frontkämpfer wollen an ein« s Schriftleitung dar hochschätzen, waS wir unsrem ganzen Bolle ! wünschen: Mut l j

Im Auftrag: Ein Frontkämpfer, f

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Todes-Anzeige.

Teilnehmenden Verwandten, fFreunden und Bekannten machen wir die schmerzliche Mitteilung, daß unsere liebe Mutter und Großmutter

Katharina Angler

heute Nacht um 1 V» Uhr, 71 Jahre alt, unerwartet schnell sanft in dem Herrn ent­schlafen ist. 489

Hselshausen, 24. Aug. 1924.

Die trauernden Hiuterbliebeue«.

Beerdigung Dienstag mittag 2 Uhr.

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