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»Unsere Heimat"
Nagoläer Tagblatt
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relegrmnm-Adreste »esellfchaiter Nagold.
Postscheckkomo: Tluttgart 8118.
S8. Jahrgang
Aug. 1924.
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rwandten, merzliche nn, unser Schwager
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In kurzer Zeit muß die Entscheidung über die Annahme de« Londoner Abkommens im deutschen Reichstag fallen, vielleicht ist sie bet Niederschrift dieser Zeilen schon vor sich ge gangen. Schwer und verantwortungsvoll ist das Ja oder Kein einer jeden Volksvertreters. DaS Zünglein an der Wage ist die deutschnationale VolkSpartet. denn die Ratifizierung der Londoner Abmachung verlangt eine Zwetdrittel- Mehrhett der Volksvertretung, da zur Durchführung der Londoner Beschlüsse verfafsungSändernde Gesetze notwendig sind. Die Regierungsparteien verfügen allein nicht über eine solche Mehrheit, auf die 106 Abgeordnete zählende Fraktion der Deutichnalionalen kommt ek also an.
Soll man „jr" sagen, soll man den — dem deutschen Volk schwere Opfer auferlegenden Abmachungen ein ,Netn" «irgeaegensetzen?
Wir wollen die Dinge sehen, wie sie sind, nüchtern und ' im Bewußlsetn unserer Lage und — saaen wir eS doch offen -lwserer Schwäche und tatsächlichen Ohnmacht.
Was uns allen, von der äußersten Rechten hinüber bis ! za dm noch in dieser Welt lebenden Kommunisten wehe tut und Grimm und Empörung auslöst, da» ist, daß eS nicht ' Mugen ist, daß die Franzosen aus dem Ruhrgebiet so , schnell wie irgend möglich verschwinden. Die einjährige Räu- ! nnmgssrtst ist für Deutschland mit schweren Folgen verknüpft. ! Totsache ist, daß Herriot tn der Räumungsfrage einen Erfolg k errang angesichts der verhältnismäßig geringfügigen Zuge- s stiindniste, die er machte und die Frage der etnjähr. Räumung«- > srist ist mit dem Fallen oder Bleiben Herriots als Mtnister- i Präsident aufs engst« verknüpft. Wer garantiert «ns, daß !-er avgefichts der Wühlarbeit des Bloc national bälder jeder später kommende Nachfolger Herriot« den — im Gegensatz zu Poincare — doch «nverkenvbare» Versöhnung«- pnd Friedenswillen zur praktischen Tat werden läßt?
Die deutsche Delegation in London hat gut daran getan, / daß sie nach Annahme der französisch-englischen Bedingungen O ' sofort einen feierlichen Protest gegen die widerrechtliche Besetzung des Ruhrgebtets eingeretcht hat und durch den nachfolgenden Brief Macdonalds an Herriot, tn dem sich der englische Ministerpräsident erneut zu seiner alten Stellungnahme,
n.
ker Tage e man
Am Wellengrab der allen Flotte.
TieBergungder deutschen Heldenschiffe.
Es war der durch so viele herrliche Taten ausgezeichneten alten deutschen Flotte nicht vergönnt, ein so ruhmreiche- Ende vor dem Feinde zu finden, wie so mancher ihrer Angehörigen auch dann noch erhofft hatte, als das Kri^sglücl
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von der deutschen Flagge abwandte und Hinterlist und Lucke den zu Lande wie zur See unbesiegten Adler zu Boden t Pvangen.
Das Vergervaltig>vigsdiktat von Versailles beraubte ^ms auch des größten und besten Tolles.unserer Flotte. Ein » trauriges Schauspiel mag es für jedes ehrliäs' empsHidL'nde
. stüegerherz gewesen sein, als die prächtigen Schiffe den ' bei Schmach und Schande in die englische Internierung , mußten. Doch noch einmal sollte ein Lichtblitz alter 'Ak'und edler Mannestreue die schier undurchdringliche
Annahme oder Ablehnung?
daß der Ruhretnbruch unrechtmäßig und vertragswidrig sei, zurückgefunden hat, ist doch der RechtSboden für Deutschland ein fester und gesicherter. Aus dem Ruhrgebiet selbst, also von denen, die es am härtesten angeht, wird geschrieben, daß die während der letzten Konferenztage hochgehenden Wogen der Leidenschaft und Empörung nach dem Bekanntwerden des Londoner Schlußkonferenz doch einer allgemeinen Entspannung und Aufatmen Platz gemacht haben.
Wird die deutsche Regierung erneut und mit aller Entschiedenheit den Rechtsstandpunkt vertreten und durch die Annahme der Dawes-Gesetze eine Sphäre des Vertrauens schaffen, so können wir doch auch der Hoffnung Raum geben, daß unseren unterdrückten Brüdern doch auch bald wieder die Stunde schlagen wird, wo sie als freie Männer, aufrecht und nicht durch feindliche Verfügungen und Verordnungen schikaniert und beengt, ihrer Arbeit nachgehen können.
Werden aber die Londoner Abmachungen angenommen?
Wir wünschen die Annahme um unserer Volksgenossen drüben im besetzten Gebiet willen und wir wünschen es um der Ruhe und endgültigen Stetigkeit der ganzen staalspoMischen Entwicklung unseres Vaterlandes willen.
Wir müssen uns darüber klar fein, daß eine Ntchlan- nahme der Londoner Abmachungen die sofortige Aushebung der Räumung Offenburgs und Appenweiers, die Nichträumung des Dortmunder Gebiets bis Ende August und die Hinausschiebung der Räumung des Ruhrgebtets bis zum St. Nimmerleinstag bedeuten würde. Wir misten ferner, daß Frankreich — d»e nationalistischen Hintermänner sorgen dafür — an der Nichrdurchführung des Dawesgutachtens das allergrößte Interesse hat, um seine Bernichtungspolitik auf eigene Faust weiter fortsetzen zu können.
Wir sind auch davon überzeugt, daß bei Ntchtannahme kein ausländisches Geld zu uns heretnkommt, daß unsre gesamte Wirtschaft weiterhin die furchtbare Steuerbelastnng, die gerade deshalb so drückend ist, weil — auf dsursch gesagt — keine Geschäfte laufen, trag?», muh, daß unsre Währung, weil eben einfach solide Grundlagen fehlen, ihre Stetigkeit verliert, daß wir dem uns allen so bekannten und gefürchteten Inflattons-Elend wieder zutreiben.
Es ist fernerhin ganz sicher, daß unsre Ausgewieseueu ihre Heimat, ihr Heim tn absehbarer Zeit nicht ihr eigen nennen dürfen.
Hat man vergessen, daß in London erreicht wurde, daß die Reparatiouskommisfion, wenn auch noch tn der Theorie besteh', doch durch den sich heranbildenden Schiedsgerichtge- dankeu erledigt ist?
Denkt man nicht daran, daß nach der Annahme sofort die Zollgrenze fällt, daß endlich die furchtbaren Lasten der Mtcumoerträge, die jährlich auf mehr als eine Milliarde Mark veranschlagt sind, einen Betrag, den wir nach dem Dawes- Gutachten erst tn 5 Jahren regulär zu zahlen haben, nicht mehr auf die gesamte deutsche Wirtschaft drücken, daß die Bksatzungskosten, die monatlich den lächerlichen Betrag von 40—50 Goldmilltonen betragen, von unfern Schultern abgewälzt werden?
Will man blind sein dagegen, daß unsre ganze Stellung draußen in der Welt erschüttert wird, daß das langsam aufkeimende Vertraue« zu Deutschland durch eine Ablehnung des Sachverständtgenplanes vernichtet und zertreten wird, daß wir nie und nimmermehr Ruhe und Ordnung in unsre innnerpolttische und wirtschaftliche Entwicklung heretnbringen, wenn wir außenpolitisch dauernd um unsre Anerkennung und Geltung, die wir glücklich in London zum großen Teil erreicht haben, kämpfen müssen?
Macht haben wir keine mehr, mit wehem Herzen müssen wir es sagen. Wir müssen uns, so bitter, bitterschwer eS jedem einzelnen wird, fügen und beugen. Zwei Wege sind uns offen gelösten. Den einen Weg der Ablehnung des Da- wesplanes: die Verewigung der Ruhrbesetzuug, die Gefahr neuer Besetzungen, neuer Schikanen, der Zerfall unsrer Währung und dazu schwere Reparattonslasten; den andern Weg der Annahme: Schwere Reparationslasten, noch 1 Jahr den Feind im Land, aber Stabilisierung aller politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse, und Hoffnung aus Frieden in der Well und vor allem durch di- tn der Stille vor sich gehende Stärkung der Staatsgewalt Ruhe im Innern.
Der Reichstag hat zu entscheiden. Versagt er, dann rede das Volk. kwcker.
Insel Pomona internierten Deutschen Flotte, Dem Konker- admiral v. Reuter mit seinen getreuen Offizieren und Mannschaften ist es zu danken, daß am denkwürdigen 21. Juni 1919, also vor 5 Jahren, die deutsche Flotte ein ehrliches Seemannsgrab in den Wogen des Nordmeeres fand. Dasselbe Gewässer, in dem die bis zu den Tagen von „Coronet" und „Skagerrak" in aller Welt als unbesiegbar angesehene englische Flotte während der Kriegsjahre 1914—18 ihre sichere „Basis" gehabt hatte, deckte nun mit seinen grünen Wetten die in Ehren hinabgesunkene deutsche Flotte. „Bester tot, als Sklav", — dies Wort steht leuchtend über dem Tage von Ccapa Flow, — dem letzten Ehrentage der Kaiserlichen deutschen Kriegsmarine.
Jahre sind inzwischen dahingegangen, und man hörte von mehr oder minder phantastischen Plänen, die sich mit der Bergung der ins Scapa Flow versenkten deutschen Flotte beschäftigten. Nunmehr sind die Bergungsarbeiten in vollem Gange. Diese werden sich zunächst auf die 24 Torpedozerft'örer und auf die Schlachtschiffe „Hinden - bürg" und „Seydlitz" erstrecken, wahrend der Rest der in Scapa Flow versenkten stolzen deutschen Schiffe erst geborgen werden soll, wenn der erste Bergungsversuch sich erfolgreich erwiesen hat. Besonders die Hebung der „Hin- denburg" und „Seydlitz" ist eine Aufgabe von außerordentlicher technischer Schwierigkeit. Allein die Zustopfung der Lecks der „Hindenburg", deren Wasser gepumpt werden mußte, hat 12 Taucher während 12 Monaten beschäftigt. Bereits die Vorbereitungsarbeiten haben den stattlichen Betrag von 80 000 Pfund Sterling verschlungen.
So wird man also die stählernen Kampfriesen noch einmal ihrer wohlverdienten Ruhe aus dem Wellengrundc entreißen. Mit ihnen aber wird, ungewollt von unseren ehemaligen Feinden, aus den schäumenden Mastern ein anderer Niese si-h cmporrecken, ein Riese, der — obwohl für eine Zeit versunken — sich doch nicht für immer in der Krabcsnacht halten läßt: Der deutsche Geist ist es. der an einem neuen Tage aufersteht. Ein Teil von ihm aber wehte schon über die Wasser von Scapa Flow.
Hunger und Not
durchziehen wiederum die endlos sich ,i>.'ndcn Gefilde des sowjetrustischen Reiches. Wiederum sind es die Gegenden, die sich weit hinein ins Land von den beiden Ufern des mächrigen Wolgastromes erstrecken. Ein Blick auf die Karte zeigt uns, daß vor allem auch Landstriche heimgesucht worden sind, die von deutschen Landsleuten, den log. Wolgadeutschen, bewohnt worden. Dies erschüttert uns darum doppelt, denn wir wissen aus Berichten aus jenen Gegenden, wie fleißig und arbeitsam unsere ans jenen fremden Schollen fistenden Brüder und Schwestern seit jeher waren, welche Unhill sie unter der neuen brutalen Herrschaft der Sowjetmachthnbe: zu ertragen batten und wie erst durch Bildung einer cnen kleinen Sowictrevublik. die in Mrs-au au-.detälim an-
Lag«
eingermaßen wieder gehoben hat.
7 ^ X
Recht bezeichnend für den Standpunkt der allgewaltigen Sowjetregierung ist jedenfalls, daß diese nach wie vor in nicht unbeträchtlichem Umfange Getreide nach außerrussischen Ländern auszührt, während im eigenen Lande Tausende und Abertausende darben und Hunger sterben müssen. Was geht die Herren in Moskau das Leid ihrer — wir hä-c - beinahe gesagt: Untertanen — „Volksgenossen" und „Brüder" an, wenn nur nach außen hin der erstaui en Welt durch erhöhte Ausfuhr von Körnerfrüchten eine rrir-- schaftliche Blüte vorgespiegelt wird. Die Zeit aber, in der solche Spiegelfechterei noch Erfolg hatte, ist vorbei. Der
warmherige Protektor und Organisator der ausländischen Hungerhilfe für Rußland Nansen hat nach Meldungen aus Christiania die Sowjetregierung kurz und bündig wissen lasten, daß er -.lle bereits eingeleiteten Hilfsaktionen für die Hungergebiete abbrechen werde, wenn noch weiterhin auf Rcgierungsbefehl russisches Getreide ausgeführt würde, anstatt daß diese Ueberschüsse günstig gelegenerer Gegenden den Hungerdistril- 'n zugute kämen. Auch die verschiedenen in Rußland tätigen amerikanischen Komitees haben ihre Mißbilligung den ich gezeigt und die Absicht kund getan, unverzüglich r.bznre'jcn, wenn die Sowjet -ezlerrmg nicht selbst ihre Hilssarbeit tatkräftig unterstüyc.