den Nerven halten sich nun bet der normalen Herztätigkeit da» Gleichgewicht. Wird aber durch Alkohol oder durch Nikotin der Vagus gelähmt, so gewinnt der beschleunigende Nerv die Oberhand, und es tritt da« Herzklopfen auf.

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s Oberamt Freudenstadt. s

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Grömbach, OA. Freudenstadt, 6. Juli. Tödlicher Un­fall. Als der ledige 30 Jahre alte Matth. Greiner von hier von Garrweiler zurückfahren wollte, wurde er dort von einem im schnellsten Tempo fahrenden Radfahrer aus Hoch­dorf angefahren. Beim Sturz zog er sich schwere Verletzun­gen am Kopfe zu, denen er erlegen ist..

Allerlei

i>as Enkelkind des Reichspräsidenten, das kürzlich von seiner Tochter geboren wurde, ist gestorben.

Lin weiblicher Schultheiß. In der Gemeinde Hinse. Kreis Emden (Hannover), wurde Frl. Marie Wegner ein­stimmig zum Ortsvorsteher gewählt.

Ariedensfest. In Genf tagen gegenwärtig die Privat­gesellschaften der Völkerbundsliga. Die Versammlung stimnus »»er Anregung eines Japaners zu, es sei wünschenswert, daß alljährlich auf der ganzen Welt ein Friedensfest gefeiert werde,

Deutsche Missionare in Indien. Auf das Ersuchen der vereinigten südindischen Kirchen gestattete die englische Re­gierung drei deutschen Missionaren, einschließlich einer Frau, in Malabar Aufenthalt zu nehmen und sich ausschließlich der religiösen Arbeit zu widmen.

Dreimalige Vernichtung der Ernte in Schwaben-Reu- »urg. Im östlichen Teil von Schwaben-Neuburg ist infolge »er großen Anzahl der Unwetter mit Wolkenbrüchen und hagclschlügen schon die dritte Ernte vernichtet. Seit Anfang Mai sind die Fluren des Donaumoors überschwemmt. Die Felder mußten teilweise dreimal bestellt werden. Nunmehr ist auch diese Arbeit vergeblich gewesen. Es ist überhaupt leine Ernte mehr zu erwägen.

.Eberls letzte Stundet Me Schw. Tagwacht berichtet, bei einem Bauernkag in Ehningen im Gäu (OA. Böblingen) sei n. a. ein Festwagen geführt worden, auf dem drei Metz­ger bei einem riesigen Eber die Messer wetzten. Eine Tafel trug öle Aufschrift: Eberts letzte Stunde!

Kirche und Stadlgemeinde. Ein Prozeß zwischen Kirchen- and Etadkgemeinde spielt sich in Altenburg ab, bei dem es sich um wertvollen Schmuck handelt, der den in der Bartho- lomäibirche begrabenen vornehmen Personen mit in den Sarg gelegt und beim 1878 erfolgten Erneuerungsbau auf- gesunden worden ist. Seitdem befindet sich der aus Gold und Edelsteinen bestehende Schah in städtischer Verwahrung. Nachdem jedoch die Kirche die Eigenschaft als Staatskirche verloren hak, verlangt die Kirche ihr Eigentum von der Slaüt zurück. Der Stadtdirektor verweigert die Heraus­gabe, weshalb sich der Kirchenvorstand veranlaßt gesehen hak, klagbar zu werden, und zwar mit dem Erfolg, daß das Landgericht der Stadt kein Recht auf den Schatz zuerkannt hat. der einen Kunstwerk von 30 000 Mark haben soll. Die Stadt albt sich mit diesem Arteil nicht zufrieden. Man darf ummehr gespannt sein, wie der Prozeß ausgehen wird.

Bundeskanzler Seipel ist von seiner Verwundung soweit her .stellt, daß er zu seiner Erholung einen Landaufenthalt aufsuchen k«m.

Maclaren. der amerikanische Melkflieger, ist in Futschan (Eck na) emgetroffen.

Zn Frankreich sind 70 amerikanische Bankiers angekom- wen, die eine Rundreise durch Europa machen wollen. Sis werden das Angenekme mit dem Nützlichen zu verbinden Dissen.

Reine Zeitungen am Sonntag. In der belgisckM Kam­mer ist eine Vorlage eingereicht worden, wonach die Zeitun­gen am Sonntag nicht mehr erscheinen und Sonntags auch keine ausländischen Zeitungen verkauft werden dürfen.

Schillers «Räuber" von Berdi in Musik gesetzt. An­läßlich einer Neuordnung in der Bibliokhek des Budapest« Opernhauses wurde eine vollständige Partitur einer chs- maligen Oper von Berdi entdeckt. Es handelt sich um die Vertonung von Schillers Erstllngsdrama .Die Räuber" durch Berdi. Diese gänzlich vergessene Oper ist im Früh­jahr 1853 im ungarischen Nationaltheaker zu Pest auf- gesührt worden. 3n der nächsten Spielzeit soll sie wieder ill Pest zur Aufführung gelangen.

Wie man am leichtesten die höhe eines Raumes mlßL! Oie Messung kann nur bei Hellem Sonnenschein ausgeführl werden, liefert aber dann ein fast auf den Zentimeter stim­mendes Ergebnis, beim höchsten wie beim niedrigen Baum: Man schlägt ein Stück von dem zu messenden Baum entfernt einen kurzen Pflock oder Stock in die Erde, worauf man mit einer Schnur, die ganz genau so lang sein muß, wie der über sie Erde ragende Teil des Pflocks, einen Kreis um den Pflock zieht, dessen Umriß man mit Steinchen, die man eng neben­einanderlegt, möglichst genau bezeichnet. Sobald nun der schatten des Pflocks an die ihn gezogene Umrißlinie heran­reicht, mißt man sofort auch den Schatten des Baums, und zwar vom Grund des Stamms an, denn nunmehr zeigt auch er, ebenso wie der Schatten des Pflocks, die wirkliche Länge des Stamms. Wenn die Messung noch in derselben Minute? in der die Messung des Pflocks vorgenommen wurde, erfolgt? kann man sich auf ihr Ergebnis unbedingt verlassen.

Lin Mittel Segen Seekrankheit? DerNeuyork Herais^ weiß von Versuchen zu berichten, die in letzter Zeit auf Reise­dampfern bei Seekrankheit angestellt und von gutem Erfolg begleitet gewesen sein sollen. Man gab den Kranken Sauer- stoff zum Einatmen; worauf sie sich erleichtert fühlten und keine Beschwerden mehr hatten. Schon eine ganz geringe Menge soll genügen. Der Sauerstoff wird eingeatmet durch eine kleine tragbare Vorrichtung, die jeder auf Reisen mit­nehmen kann.

Besondere Speisekarte für Dicke. Der frühere Präsident der amerikanischen Harvard-Universität, Charles W. Eliot, hat sich mit der Ernährung der Menschen beschäftigt und glaubt die sticht mehr ganz neue Feststellung gemacht zu haben, daßTausende von Personen sich selbst vorzeitig töten, indem sie zu viel essen und trinken". Mit denen, die n ihrer Häuslichkeit sich ihre Nahrung nach eigenem Be­lieben zusammenstellen können, hat er kein Mitleid, denn sie ünd in der Lage, ihren Selbstmord durch geeignete Auswahl ber Speisen zu verhindern. Desto eifriger aber nimmt er sich derer an, die gezwungen sind, im Gasthaus zu essen, und er hat sich mit der Vereinigung der amerikanischen Restau­rationsbesitzer zusammengetan, um sie zu veranlassen, beson­dere Speisekarten für Dicke und solche für Dünne aufzulegen. Der moderne Stadtbewohner", erklärt er,nimmt viel zu viel Fleisch, Brot und Kartoffeln zu sich, die stark konzen­trierte Nahrungsmittel sind."

Siebenfacher Mörder. In Hannover ist ein gewisser Haar­mann verhaftet worden, der eingestand, daß er im vorigen Jahr sieben Personen umgebracht, die Leichen zerstückelt und in den Leinefluß geworfen habe.

Geheimnisvolle Maschinengewehre. Londoner Polizisten entdeckten bei der Towerbrücke in 10 Kisten zusammengelegte Maschinengewehre, die mach Amsterdam als Maschinen ver­schickt werden sollten. Nach demDaily Erpreß" sollen kürz­lich 56 Maschinengewehre auf einem fremden Schiff fortge- sührt worden sein.

Unbekannte Edelsteine in einem Fischkopf. Im Hinter­land von Peru wurde ein Fisch gefangen, in dessen Kopf man zwei Steine fand. Sie wurden auf den Edelsteinmarkt in London aeiandt, aber kein Ländler kannte die sonderbaren

Steine. Diese'sind unregelmäßig im Schnitt, haben eine den Perlen ähnliche weiße Farbe und messen 1.5 Zentimeter in der Länge. >

Me Senkung der Rordseeküske. Das südliche Nordsee­gebiet senkt sich bekanntlich seit der letzten norddeutschen Eis­zeit, und diese Erscheinung übt auf den Bestand der Mar­schen, Inseln, Fahrwässer, Häfen, Deiche usw. einen gewissen! Einfluß aus. Für die geologische Forschung kommen haupt­sächlich zwei Gegenden in Frage: die Insel Helgoland und die Landschaft Hadeln. Helgoland läßt sich alsgeologischer Pe­gel" auffassen, an dem man die Wasserstände der Nordsee durch die Jahrtausende beobachten kann. Der Boden hat sich um Helgoland herum in 5000 Jahren um zwei Meter gesenkt. Auch an der Landschaft Hadeln, die an der Elbküste als Marsch ins Land hineingreift, hat man festgestellt, daß hier in den letzten 45000 Jahren eine Senkung von 2 Meter stattgefunden hat. Danach beträgt also die Senkung in einem Jahrhundert fünf Zentimeter und in einem Jahr 0,5 Milli­meter. Sodann hat man beobachtet, daß das Mittelwasser an den Pegeln der deutschen und holländischen Nordseehäfen seit mehr als einem Jahrhundert ansteigt. Es stieg in Cuxhaven von 1843 bis 1915 um 13,9 Zentimeter, in Bremerhaven von >1862 bis 1914 um 9,7 Zentimeter, in Wilhelmshaven von A8541913 um 13,4 Zentimeter. Das würde in einem Jahr­hundert ein Steigen von 20 Zentimeter ergeben. .

Großheuksch Großsranzösisch. Die deutsche Studensein schaft hat beschlossen, den diesjährigen Studententag in Inns­bruck abzuhalten. Sie will durch die Wahl dieses Tagungs­orts ein erneutes Bekenntnis zum großdeutschen Gedanken ablegen. Die französische Studentenschaft hat beschlossen» ihre nächste Tagung in Algier stattsinüen zu lassen. Sie wünscht auf diese Weise ihre Zusammengehörigkeit mit den algerischen Studenten zu versinnbildlichen und den großfran­zösischen Gedanken zu fördern. Großdeutsch Großfran­zösisch. Hier Bekenntnis zur Blutsgemeinschaft dort Ver­rat an der weißen Rasse.

Han deIs nachri Sie n

. Me Fmanzgebarung des Reichs. Vom 21. bis 30. 3uni be­äugen die Reichseinnahmen 158 834097 Mark, die Ausgabe!« 160 802 278 Mark, der Zuschuhbedarf somit 1898 182 Mark« Vom 1. April bis 30. Juni 1924 stellten sich die Einnahmen auß »585 702 746 Mark, die Ausgaben aus 1610749953 McuÄ Juschußbedars 35 047 207 Mark. ''

"Was Wetter

'Der atlantische Lufkwirbel hält sich mit seiner Zaup'lrvirkitnä Von Süddeukschtand fern, bleibt aber Immerhin nicht ganz ohws Einfluß. Für Dienstag ist deshalb wenn auch in der Hauptsache trockenes, so doch zeitweise bedecktes und zu Gewitterstörung^ geneigtes Metier zu erwarten.

Konkurseröffnungen.

Amtsgericht Stuttgart I: Liberi»« Schlanker, Fabrik elektrischer Maschinen und Apparate; Gustav Brenner, Alletn- tnhaber der Firma Gustav Brenner, mech. Kleiderfabrik in Stuttgart; Max Zeller, Kaufmann, unter Geschäftsaufsicht.

Amtsgericht Hall: Karl Goldner, Sattler und Tapezier in Hall.

__ _ Auswärtige Todesfülle.

Altenstkig: Welker, Wilhelm, 77 I.

Grömbach: Gretner Matthäus, 30 ^/i Jahre alt.

Lengenloch: Christine Kalmbach Ww. 74 I.

Arnbach: Bertsch, Christian, Landwirt, 79 Jahr« alt. Conweiler: Faatz, Karl, Wagner, 65 I Münchingen: HöneS, K., Landwirt u. Gemetndepfleger, 55 I. Gerlingen: Mailch, Wilhelm, Missionar.

Der Tanz um bas goldene Kalb

LOj Von Erica Grupe-Lörcher

(Nachdruck verboten.)

Wo war der Schlüssel zum Schreibtisch? Ihr fiel ein, daß seit dem Tode ihres Bruders niemand mehr an den Schreibtisch gekommen war. Vielleicht wußte James davon. <Ae klingelte den Diener herbei. Er kam. Ehe er das Zim­mer betrat, hielt er von draußen für Sekunden zögernd die Hand auf der Klinke, Von drinnen hörte er die Stimme des Rechtsanwaltes. Jetzt hieß es, Haltung und klare Stirn be­wahren!

Fräulein Amanda frug, ob er wisse, wo der selige Herr den Schlüffe! zum Schreibtisch aufgehoben habe. Wahrschein- l«h an seinem Schlüsselbunde. Der Diener sah sie ruhig, mit ernster, höflicher Miene an. Er könne darüber keine genaue Auskunft geben, da der Herr Geheimrat diese Sachen immer lchne ihn und allein erledigt habe. Wenn das gnädige Fräu­lein vielleicht das Schlüsselbund ausprobieren wolle? Aber er könne nicht einmal Auskunft darüber geben, wo sich das Schlüsselbund befände. An derartige Nebendinge habe man m diesen ernsten schrecklichen Tagen wirklich gar nicht gedacht! Und nach kurzem Nachdenken meinte er dann in erwachender Lebhaftigkeit: Vielleicht befände sich das Schlüsselbund noch vn Anzug des Hernr Geheimrats, den er zuletzt getragen! Das sei sogar wahrscheinlich! Und wenn das gnädige Frän­kin gestatte, würde er jetzt gleich Nachsehen!

Die alte Dame bejahte in ihrer lebhaften Unruhe, in die A der Gedanke an die Testamentsergänzung versetzt hatte. Sie wünschte glühend, den der Corelll zugedachten Betrag dem Bau des Wernerhauses gesichert zu sehen! Das würde doch die bevorstehende Blamage um etwas mildern! Wie Erde es fein, wenn man sich in der Stadt von Mund zu Mund zutuscheln konnte: Einer verschwendungslustigen, reichlich lebenslustigen Künstlerin schob der Gehsimrat ein derartig ansehnliches Legat zu, und andererseits schuf er mcht die ausreichenden Mittel zum Bau eines Hauses, das lernen Namen in der Stadt verewigen sollte!

Sie folgte mit einigen Schritten, die von ihrer bisherigen Elastizität von neuem durchdrungen waren, dem Diener in den nahegelegenen Ankleideraum ihres Bruders.^ James

spielte seine Rolle vorzüglich. War er doch seit Jahr und Tag auf früheren Stellen in derartigen Affären in guter Schulung gewesen! Er holte den Anzug des Geheimrates heraus, hielt ihn in die Höhe, griff in die Taschen und holte dann unter den gespannten Blicken von Fräulein Amanda den Schlüsselbund aus einer der Taschen. Wirklich, es war alles noch so, wie ihr Bruder es ahnungslos zurückgelaffen!

Hier ist der Schlüsselbund," damit kehrte sie zu Dr. For- giß zurück.Welches ist der Schlüssel zu dieser Schieblade?"

Der Diener war ihr in seiner höflichen, zuvorkommenden Art, die ihr immer so gut an chm gefiel, gefolgt.Ich weiß es nicht, gnädiges Fräulein. Der Herr Geheimrat haben diese Sachen immer selbst erledigt. Aber wenn gnädiges Fräulein gestatten, probiere ich die Schlüssel einmal der Reihe nach durch."

Und sehr geschickt fand er den letzten der Schlüffe! heraus. Die alte Dame atmete auf. Das war ihr lieb. Dann wandte sie sich zum Diener, als sie den ernst-fragenden Blick des Rechtsanwaltes sah. Er schien sie darauf aufmerksam ma­chen zu wollen, die weitere Anwesenheit des Dieners sei jetzt nicht am Platze.

Es ist gut, James! Ich danke dir! Sorge jetzt dafür, daß sämtliche Danksagungen für die Kranzspenden zur Post kommen!"

Der Diener verbarg das angenehme Gefühl, jetzt von der Bildfläche verschwinden zu können, unter einer Verbeu­gung. Leise schloß sich die Tür hinter ihm. Draußen mar­kierte er absichtlich einige laute, anscheinend davoneilende Schritte im Vestibül, damit man drinnen annahm, er habe sich entfernt. Dann aber kam er gleich darauf mit unhör­barem Gang, immer den schweren roten Plüschläufer auf­suchend, wieder heran und stellte sich in die Nähe der Tür. Vor Zyria war er sicher, nicht im Augenblick beim Lauschen ertappt zu werden. Sie war oben im ersten Stockwerk mit der Zusammenstellung der Kondolenzbriefe im Aufträge von Fräulein Amanda beschäftigt.

Es war ihm wirklich höchst interessant, wie sich die Sache drinnen weiter abspielte. Offenbar fiel beiden gleich darauf die gelbe Ledermappe in die Hand. Dann eine tiefe Sülle und dann die Worte von Fräulein Amanda:Ich finde das Schriftstück nicht!" Hierauf wieder eine Pause. Von neuem raschelten Bogen Papier. Sie mochte von neuem suchen.

Und schließlich hörte er sie den Rechtsanwalt bitten:Herr Doktor! Vielleicht helfen Sie mir! Vielleicht suchen Sie selbst nun einmal, Stück für Stück in der Mappe durch. Ich glaube, mir zittern vor Aufregung die Hände, und ich habe vielleicht doch das Papier übersehen!"

Und wieder ein minutenlanges Schweigen. Knittern von Papieren, eine üefe, schwere, erwartungsvolle Sülle. Dann die ruhige Stimme des Rechtsanwaltes:Ich finde es eben­falls nicht. Das Schriftstück ist nicht in dieser Mappe! Viel­leicht liegt es sonst lose in der Schieblaüe?" -

Aber der Inhalt der Schieblade war bald erschöpft. Das wußte James genau. Außer der Mappe hatte der Geheim­rat in diesem Schiebfach nie viel aufgehoben. Dann gingen Fragen und Gegenreden einige Augenblicke hin und her. Ob mein Bruder es vielleicht in eine andere Schieblade ge­legt hat?"Hat Herr Geheimrat nochmals mit Ihnen über die Sache gesprochen?"

Durchaus nicht. Ich war am anderen Morgen nach un­serer gemeinsamen Besprechung in der Hauptprobe unseres Akademiekonzertes. Und gleich am Frühnachmittage geschah das Unglück!"

Und wieder nach einer Pause des stummen Suchens und des Ueberlegens klang die Stimme des Anwaltes fast resi­gniert heraus:Fräulein Werner, fast fürchte ich, der Herr Geheimrat hat sich noch über Nacht anders entschlossen, ihm ist sein Einschluß leid geworden, weil er sich vielleicht doch nicht von der skandalösen Haltung der Corellj überzeuge« und sich nicht von ihr lösen wollte!"

Aber wie meinen Sie das, Herr Doktor?"

Daß er das Schriftstück hinterher wieder vernicAet hat, und ehe er Ihnen und mir Mitteilen konnte, er sei bei seinem früheren Entschlüsse geblieben, geschah der Unglücksfall"

Die alte Dame schien vor Erregung emporzuzucken Aber dos wäre ja peinlich für mich, höchst peinlich. Mau steht da vor einem Rätsel! Wer könnte uns nur Licht m dt« Sache bringen?" Und nach einer Welle hörte James drau­ßen zu seinem Entsetzen sie sagen:Der einzige, der ja am letzten Tage immer um ihn war, ist James. Ich werde La rufen. Vielleicht weiß er irgend etwas, was uns Aufklä­rung" Er vernahm den Rest des Satzes nicht mehr, da er es für geraten hielt, schleunig davonzueilcn und dl« Treppe hinauszuschleichen. (Fortsetzung folgt.).