Zwist in Albanien
Rom, 5. Juli. Meldungen aus Albanien sprechen von» diner Spaltung der christlichen und mohammedanischen Mitglieder des neuen Kabinetts. Die Führer der nordalbanischen mohammedanischen Revolutionäre fordern eine Militärregierung und den Rücktritt des Kabinetts des Prälaten Fan Noli.
Württemberg
Stuttgart, 5. Iu«. I» der Tnnzhoserstrahe hat DY ein 27 Jahr« atter Wajchinevarbeiter in teurer Wohnung er- sthossen.
k«dwigsbvvg. 5. Juü. Fluchtversuch. Aus dem Huchthans suchte ein Schwerverbrecher zu entweichen, doch gelang in kurzer Lest ierner wieder habhaft M werde«.
Weinsberg. 5. Juli. Lausbuben. Als der Ellzug Hellbraun—Crailsheim den Tunnes verlassen hatte, warfen mvei Bürschchen Steine auf die Wagen. Einige flogen durch das offene Fenster, jedoch ohne Schaden anzurichten. Die Täter sind ermittelt und sehen ihrer Strafe entgegen..
Staufen, 6. Juli. Der auf dem Weinstetter-Hof beschäf- Ägke Praktikant Rudolf wollte ein junges Pferd auf die Meide führen und wurde dabei von dem plötzlich scheuenden Tier geschleift, sodah er einen tödlichen S chädelb ruch er-
t^otzdeinbach, OA. Welzheim, 3. Juli. Wenn Man zuraschfährt. Ein Lastkraftwagen der Brauerei Dinke- kacker, der von der Württ. Kraftfahrgesellschaft geführt wird, fuhr in rasendem Tempo, von Lorch kommend, die Straße »ach der Haltstation Kleindembach hinunter. Bei der Biegung riß der mit Bierfässern beladene Anhängewagen ab und wurde die Böschung an dem Bahnkörper hinabgeschleudert. Der Wagen wurde vollständig zertrümmert.
Oberndorf, 6. Juli. Den Bruder erschossen. Abends kamen zwei in der Kaiser-Wilhelmstrüße wohnende Brüder in Abwesenheit ihrer Eltern in einen Wortwechsel, wobei der 15jährige Artur Schittenhelm eine Zimmerflinte in der Annahme, sie sei nicht geladen, herbeiholte, auf seinen 14 Jahre alten Bruder Richard anlegte und ihn so verhängnisvoll in die rechte Brust schoß, daß er tödlich getroffen niederfiel.
Reutlingen. 5. Juli. Brandwunden. Bäckermeister Gottlob Faiß erlitt, als er vor seinem Backofen stand und die Feuerung durch Oeffnen des Zugs besser anfachen wollte, schwere Brandwunden. Kaum hatte das Feuer Luft, schlugen die Flammen auch schon zurück und verbrannten dem Bäckermeister den ganzen Oberkörper, beide Arme und das Gesicht derart, daß die Haut sich löste und dem Verunglückten un- aemein schmerzhafte Tage brachte.
Mergentheim, 5. Juli. Brand. In den Personalräumen des oberen Badehauses des Karlsbads brach ein Brand aus. Das Feuer wurde aber wegen sehr starker Rauchentwicklung so zeitig entdeckt, daß es keinen zu großen Schaden am Gebäude anrichten konnte.
Brenz a. d. Brenz, 5. Juli. Genuß unreifer Beeren. In einem unbewachten Augenblick kam ein noch nicht öjähriges Kind in den Garten und aß von den unreifen Beeren. Es erkrankte so schwer, daß ärztliche Bemühungen das junge Leben nicht mehr zu retten vermochten.
1 lllm, 6. Juli. Lebensmüde. In der Schillerkasernc 'versuchte ein Reichswehrsoldat sich das Leben zu nehmen, indem er Leuchtgas einatmete. Er wurde in sehr bedenklichem Zustand ins Krankenhaus verbracht.
Vom Boüensee. 6."Juli7^Dke Probefahrt des amerikanischen Luftschiffs, die am 3. Juli,stattfinden sollte, mußte verschoben werden, da die fünf Maybach- Motoren nach dem ersten 40stündigen Probelauf noch einmal überprüft werden müssen. Die große Probefahrt von Fried- irichshafen über München und Berlin nach Stockholm und vielleicht bis Stockholm und zurück soll voraussichtlich in der zweiten Hälfte des August ausgefiihrt und bei einer Stundengeschwindigkeit von 110 Kilometern in 24 Stunden zurückgelegt werden. Die Fahrt nach Amerika über Schottland wird vor Eintritt des Winters stattfinden.
Baoen
Karlsruhe, 6. Juli. Der Landesschlichker hak einen Antrag der Arbeitnehmer der Tarifgemeinschaft der chemischen Industrie, Sektion Vl (Baden und Pfalz), auf bedeutende Erhöhung der Löhne abgelehnt.
Karlsruhe, 6. Juli. Generalmusikdirektor Ferdinand Wagner, bisher am Skadttheater in Nürnberg, ist an das Badische Landestheaker in Karlsruhe verpflichtet worden.
Frelburg, 6. Juli. Nach dem Voranschlag der Skadt Freiburg für das Jahr 1924/1923 weist die Skadtkasse bei 7 56S0M Einnahmen und 8191000 Ausgaben einen Fehlbetrag von 628 000 Goldmark auf, der durch Gebäudesondersteuer aufzubringen ist. Die Ausgaben für die öffentliche Fürsorge sind von 260 000 im Jahr 1914 auf 1 655 000 -tt gestiegen. Das Skadttheater erfordert einen Zuschuß von 260 000 -K.
Rust bei Ekkenheim. 6. Juli. Beim Heuladen stürzke der 59jährige Schreinermeister Josef Joseph auf die Tenne und erlitt tödliche Verletzungen.
Malsch bei Ettlingen, 6. Juli. Der Bürgerausschuß hak inik 35 gegen 21 Stimmen einen Kredit von 10 000 «ll für das Gaswerk bewilligt und beschlossen, die Gehälter der Gemeindebeamken auf »ein normales Maß zurückzuführen." Eine Kommission wird die erforderlichen Schritte einleiten.
Werlheim» 6. Juli. Der Bürgerausschuß lehnte den Ankauf des Langguthschen oder Dertinger Elektrizitätswerks ab und stimmte dem Strombezug vom Badenwerk zu.
Schopfheim, 6. Juli. Der Ertrag der Heuernte war ein recht guter. Auch die Kirschenernke ist befriedigend ausgefallen. Die Feldfrüchte stehen schön. 3n den Reben herrscht Hochbetrieb, da man überall daran ist, die Rebschädlinge zu bekämpf«». Heuwurm und Blattsallkrankheit treten da und dort auf.
Lörrach, 6. Iuli. Das badische Ministerlum des Einern hak die Ausfuhr sämtlicher Obstsorten freigegcbe.:. Hier in den Grenzorten ist daraufhin sofort ein Anziehen der Preise für Kirschen zu beobachten. Der Obstsegen in der Schweiz ist in diesem Jahr so reichlich, daß sich bereits die Regierung damit beschäftigt hak, wie alles auf eine wirtschaftliche Weise verwertet werden kann. Auf der andern Seite kaufen deutsche Händler waggonweise Gemüse in der Schweiz und verkaufen es in den Grenzgebieten und darüber hinaus zu Preisen, die weit höher als die in der Schweiz find.
Sett dem 1. Zull ist im kleinen Grenzverkehr die Mitnahme von 50 Schweizer Franken in Silber pro Monat über die Grenze gestattet worden.
Ettlingen, 6. Juli. Der Bezirksrat Ettlingen hak eine Aufhebung oder Milderung des Sonntagsfahrverbots (von 10 Uhr vorm, bis 7 Uhr abends) und der Geschwindigkeits- defchrM kuna kür Kraftfahrzeuge obgelehnt. .
Dortrag. Im Festsaal de« Seminar» hielt am Donner», tag Abend H. Smdienrat Grau einen Vortrog über Grund- lagen und Bedeutung der Radiotechnik, dem oiob.» Problemen, die da» deutsche Volk seit 1918 durchleben, dur<b> kämpsen mußte, schließt sich auf dem Gebiet der Technik ein nicht minder großes Problem an: Die Entdeckung de» A,. dto", auf deutsch Rundfunkwellen. Die Grundlagen dieser Entdeckung liegen auf physikalischem Gebiet; e» war daher notwendig, daß eine Erläuterung der hauptsächlichsten Grund- begriffe stattfinden mußte, waS auch in guter und verständ- sicher Weise geschah. Eine Anzahl von Lichtbildern, die Einblick gaben in die großen Funkenstationen wie Nauen und Köntgswusterhausen, aber auch die Bedeutung der Ent- deckung vor Augen führten, ergänzten in interessanter Weise das Avsgeführte. Der Redner, dem alle Hörer zu Dank verpflichtet sind, weil jeder sich über den oder das Radio durch wissenschaftliche Belehrung unterrichten konnte, Mt seine lehrreichen Ausführungen, indem er dem Wunsche Nur- hruck gab, daß die Entdeckung sich immer weiter zum Seaen der Menschheit entwickle.
Aus Stadt und Land.
Nagold, den 7. Juli 1924.
Dom gestrigen Sonntag. Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, sagt ein Sprichwort, aber auch nicht über ihn schimpfen, oder doch wenigsten» böse sein, wenn der Abend noch nicht da ist. Unheil- und regenkündend standen gestern Morgen gewaltige Wolken am Himmel, sie dräueten gar sehr »nd ließen sich nicht einmal von den schneidigen Klängen der Nagoider Stadtkapelle, die von 11—12 Uhr im Stadtgarten spielte, vertreiben. Vorsichtigerweise nahmen die Familienväter beim Nachmittagsspaziergang den Schirm mit. Und draußen sah er nun die lebendige Natur, hörte er die Vöglet« zwitschern, da» Bächlein murmeln und die Tannen rauschen. Dar Herz wird weit draußen in der herrlichen Gottesnatur, eS geht auf und kann nur bewundern und anbeten den Schöpfer all dieser Herrlichkeit. Es wurde gesungen und auch in der Kirche klang es in höheren Tönen oou der Ewigen Ehre. Am Abend auf einsamer Höhe, von der Ferne dringt die Abendglocke an mein Ohr: Ruhe, Frieden! drunten im Städtlein, da leuchten die Fensterletn, der ruhige Bürger geht zur Ruhe. Ein Abend zum Staunen, zum WundernI Und deshalb: Man soll den Tag nicht vor dem Abend verurteilen!
Kirchenkonzert. Die am Schluß der einführenden Betrachtung in der SamStagnummer ausgesprochene Befürchtung, daß das Konzert ein Wagnis ist im Blick auf die in Aussicht stehenden Einnahmen, hat sich leider bewahrheitet. Hinsichtlich der durch derartige Konzerte geleisteten Kulturarbeit ist die- aus» schmerzlichste zu bedauern und wir sprechen die Hoffnung aus, daß künftighin auch die äußere Anteilnahme der Musikfreunde von Nagold und Umgebung eine stärkere sein wird als am gestrigen Sonntag. Die innere Einstellung zur wahren tiefen Musik, dar Verständnis hiefür und daraus die Bewunderung wird durch die wöchentlichen Vorspielabende im Seminar in edler selbstloser Weise gefördert, und Herrn St.-Rt. Schmtd für diese treue Arbeit öffentlichen herzlichen Dank zu sagen, ist dankbare Pflicht. — Am Eingang des Konzert» stand das Brandendurgische Konzert von I S. Bach. In rückschauender Betrachtung beherrscht den Zuhörer der wuchtige kraftvolle Schluß de» Stückes, der die Seelen mitreißt zu höchster Begeisterung. Die tadellose, pünktliche Durcharbeitung, der genaue Takt und harmonische Zusammenklang, dabet dennoch eine eigene künstlerische Auffas» faffung, dar auf hoher technischer Stufe stehende und warme, innere,Anteilnahme zeigende Violinsolo deS H. Wieders- heimer, die anpaffende Orgelbegleitung verdienen volle Anerkennung. Es war Bach-Musik, die immer wieder zur Bewunderung zwingt. Die Cantate »Schau lieber Gott" packte vielleicht den Zuhörer deshalb zu sehr, weil hier der Chor so volkstümliche, dem Hörer bekannte Sätze zur Darbietung bringt, die schon eine herzliche innere Einstellung zum Stück bringt. Der Chor war treffsich geschult harmonische Reinheit, Aussprache, Auffassung waren durchweg gut. H. Achenbach, ein gern gehörter, und wohlbekannter Gast in unserem Nagold, war seiner Aufgabe vollauf gewachsen. Sein Vortrag zeigte eine sympa- tische, kraftvolle, ausgiebige Stimme, was in Anbetracht des großen und hohen Raumes der Kirche eine volle Anerkennung bedeutet. H. Haas, der die Tenorpartie sang, berechtigt nach seinem ersten Auftreten zu schönen Hoffnungen. Seine Stimme ist noch nicht ausreichend und voll genug für den großen Raum der Kirche, doch ist bet eifriger Schulung der Stimme noch manche» Schöne von ihm zu erwarten. Kraftvoll und erhebend kam der prächtige Chor Beethovens: »Die Himmel rühmen des ewigen Ehre" zur Wiedergabe. Die starken vollen einstimmigen Stellen in diesem Werk, von einem Männerchor immer etwas Herrliches, dann wieder das sanfte, zurückhaltende und aus ihm heraus wieder das gewaltige Anschwellen und sich bis zum Fortissimo steigernde Anwachsen rissen den Zuhörer mit. Da» Baritonsolo des Herrn Achenbach „Gott, deine Güte reicht", in seiner Beherrschung der Stimmittel, die zarte, zurückhaltende, und tiefe, innige Auffassung beweisende Orgelbeglettung durch Herrn Ietter waren ein inneres Erlebnis. Die Wiedergabe der H-moll-Symphonie von Schubert war wirklich erhebend. Die Bässe begannen urties, feierlich, getragen, da» leise, bewegte Zittern der Violinen, man ist im Reich des Geheimnisvollen, des Unbestimmten. Eine wunderbare, bezaubernde, einschmeichelnde Melodie der Celli», Wiederholung und Verstärkung durch die Violinen läßt ausatmen und wiegt den Hörer ein in ein staunendes Horchen. Cs war wunderschön. Und wie einen die einstimmige Melodie der Geigen so getragen und fest umfängt, wie man wieder festen Boden unter sich spürt, da kann man nur danken und wieder danken. Besonders Herrn Studienrat Schmid, dem Leiter und Veranstalter de» ganzen Konzertes, dann Herrn Jett er für sein meisterhaftes Orgelspiel. Die beiden Flötenstimmen waren durch Herrn Stadtpfarrer Csenwein und Herrn Kurt Förster besetzt. Beide haben sich als Meister in der Beherrschung ihres Instrumentes gezeigt. Herr Fritz Dietrich spielte die Hoboe wie immer zur größten Zufriedenheit. Rückblickend auf das ganze Konzert, so darf wohl gesagt werden, daß die gestrige Veranstaltung ein musikalisches Ereignis war und zu den schönsten der schon aufgeführten Konzerte gezählt werden darf. Herzlichen Dank!
Teuerungszahlen. Die Kosten für eine für-fköpfig, Familie ohne Bekleidung betrugen nach dem Stand vom zz. Juni 115 48 «4t, im Juntdurchschnitt 116,90 »4l und na« dem Stand vom 2. Juli 120.73 «4t. Die Steigerung ist tz dessen lediglich hervorgerufen durch die erstmals in dies« Jahre erfolgte Berücksichtigung der teureren neuen Kartoffel», Bei Einrechnung der Bekleidung betrugen die Zahlen am zz. Juni 144,75 «4l, Junidurchschnitt 148.15 «4t, am 2. Juli 148.76 «4t. (Die Zahlzn gelten für Stuttgart. Ein Vergleich mit Nagold würde sich lohnen.)
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Der KleinLierhof im Juli
Das Ungeziefer macht viel Arbeit: es sind nicht nur di, Tie:e davon frei zu halten, sondern auch die Ställe, sons geht es immer wieder auf die Tiere. Schwefeln und Kalke» helfen am schnellsten und sichersten. Der Eierertrag bei de» Hühnern läßt mehr und mehr mach, je zeitiger sie mit dm Legen anfangen, desto früher hören sie natürlich aus, M einzelne beginnen sogar schon mit der Mauser. GrünfuÄe, und frisches Wasser sind da unbedingt notwendig. SM klicken dürfen keinesfalls zur Zucht verwendet werden, sk eignen sich nur zum Schlachten. Die überflüssigen Junghähni find zum gleichen Zweck zu mästen und alte, ausgedienk Hähne wandern jetzt ebenfalls am vorteilhaftesten in dis Küche. Enten und Gänse sollen vor der Mauser vorsichtig gerupft werden: man nehme aber nur die locker sitzenden Federn, ein Mehr ist schädlich. Die Weide ist möglichst auszudehnen, und wer seine Gänse auf die Stoppeln treiben kann, wird zufrieden sein können. Die Tauben brüten auch weiterbin, die Jungen sind aber gleichfalls nicht zur Zucht tauglich,
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Tierseuchen in Württemberg. Nach einer'Zusammenstellung des Statistischen Landesamts herrscht nach deiri Stande vom 30. Juni 1924 die Tollwut in 6 Oberämtern mil 6 Gemeinden und 6 Gehöften, die Maul- und Klauenseuche! in 4 Oberämtern, 6 Gemeinden, 6 Gehöften, die SchafräM in 14 Oberämtern, 32 Gemeinden, 33 Gehöften und die Schweineseuche und Schweinepest in je 1 Gehöft der OAsi Ludwigsburg und Gmünd. Ferner ist festgestellt morde« Die Köpfkrankheit der Pferde in 21 Oberämtern, 38 Gemeinden, 42 Gehöften, die Ansteckende Blutarmut der Pferde in 13 Oberämtern, 14 Gemeinden, 14 Gehöften und der brand in 1 Gehöft des OA. Calw. ,
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Hausrveinbereitung bete.
wird uns mitgetrilt:
Die Grundlage zu einem billigen aber guten und bk- kömmlichen HauStrunk ist immer ein guter Mostansatz, weil darin außer Früchten alle dazu notwendigen FruchlMm und Gerbstoffe vertreten sind, sodaß Mostansatz ats ein ncuul- sicher Erzeugnis anzusprechen ist. Damit soll nicht gesagt sei", daß sich der HauStrunk nicht noch weiter verbessern läßt. Z Zl- dei Johannis - od. Stachelbeer- Ernte läßt man Fernesolche Fruchl- säfte mit dem Ansatz vergären, aber da dieselben einen ziemlich hohen Fruchtsäuregehalt besitzen, muß durch Zusatz von Zm« ein Ausgleich geschaffen werden. Umgekehrt verhält et sich mit Moftrosinen, bet welchen man d»e Zuckermenge verringern muß, weil Rosinen einen hohen Zuckergehalt besitzen, unbedingt notwendig sind diese Zuraten nicht, sondern man kommt mit Mostansatz allein sehr gut aus, besonders wenn man die altbekannten Marken verwendet.
In letzter Zeit wurde auch vielfach versucht, den Most' ansatz durch ausländische Moftrosinen vollständig zu ersetzen, Mostansatz ist aber nicht nur ein billigeres Getränk als aut- ländische einem hohen Zoll unterworfene Moftrosinen, war bei der heutigen Geldknappheit sehr zu beachten ist, sondern vor allen Dingen ergibt Mostansatz einen schmackhafteren HauStrunk als Moftrosinen, die ein süßes und demnach nW so durststillendes Getränk ergeben. Moftrosinen als Hau»' trunk erfüllen ihren Zweck nur halb. Wohl kann man, anstatt nur Zucker dem Mostansatz betzufügen, zur HälsteZuaer nnd zur Hälfte Moftrosinen verwenden, wenn man solche z« Verfügung hat und dieselben aufbrauchen will.
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Wl« da, Herzklopfen entsteht. Das Her, ist die unermüdliche Pumpe, die den gesamten Blutkreislauf in unserem Körper in dauernder Bewegung erhält. Um dieser AuW ,u genügen, ist das Herz aus einer kolossalen MuSkelmasi zusammengesetzt, die einen sehr hohen Druck auszuüben v mag. So übt die linke Herzkammer, die gewissermaßen o Ausgangspforte des in der Lunge von der Kohlensäure g reinigten Blute» ist, auf das Blut einen Druck von 200 MM' Meter au». Ist es dem Herzen infolge von Ueberarbnt 8 »der Schwäche nicht möglich, diese hohe Druckwirkung zu « zielen, so entstehen die sehr unangenehmen Anschwellung der Gliedmaßen, meistens der Füße, wie sie bei Her^r Vorkommen. E» sind zwei Nerven, die auf das Herz wirken. Der eine ist ein äußerst weit im Körper verzweig» Nerv, der deshalb Vagus, d. h. der Herumschweifenoe, » nannt wird; er bewirkt die Verlangsamung des Her,M und heißt auch Nervus deprrssor oder der Verlang!
Der zweite Nero, der den Herzschlag beschleunigt, « Nervus aecelerans oder Beschleuniger bezeichnet. >