gen, Latz" er1918 an ^«daMeneMikWüng erkrankss ge­wesen sei. Mit dem Geschwür hänge ein Blutaustritt ins Gehirn und die epileptischen Anfälle zusammen, die zum Tode geführt haben. Den Anstaltsarzt könne also keinerlei Vorwurf treffen. (Hier erhobt sich bei den Kommunisten ein ungeheurer Tumult und wüste Szenen. Zurufe: Mörder, Leichenschänder. Der Abgeordnete Müller (Komm.) wurde «osimol zur Ordnung gerufen und mit Ausschluß bedroht. Der Präsident konnte nur schwer die Ruhe wieder Herstellen.) Der Iustizminifter fuhr fort, daß es nicht richtig sei, daß der Gefängnisarzt von sich aus die Strafunterbrechung hinter- trieben habe. (Zurufe: Sie unterstützen jeden Verbrecher!) Gegen einen Untersuchungsausschuß sich zu wehren, habe ich keinen Anlaß, halte aber einen so großen Apparat nicht für notwendig. Hier wird um 10 Uhr abends die Sitzung obgebrochen. Nächste Sitzung morgen Samstag, 28. Juni, porm. 9 Uhr. Auf der Tagesordnung stehen Anfragen und Anträge, sowie die 3. Lesung de» vorläufige» Staatshau»- M-gesetz^s.

Aus dem Lande.

Markgröningen, 28. Juni. Schäferlauf. Der Ge­meinderat hat beschlossen, den weichekannten Wettlauf der Schäferinnen und Schäfer am Montag, den 25. August ds. Is. in der üblichen Weise abhalten zu lassen. Der vor Jahren eingeführte Festzug und das FestspielDer treue Barthel" sollen auch Heuer wieder zur Aufführung kommen.

Neckargartach OA. Heilbronn, 26. Juni. Sturz von der Leiter. Der 1-1 Jahre alte Gipsermeister Karl Schneider fiel so unglücklich von der Leiter, daß er am andern Tag den Verletzungen erlag.

Mldbad, 28. Juni. Ein katholisches Kasino. Aehnlich wie in anderen großen Kurorten, soll auch in Wrd- bad ein katholisches Kasino gegründet werden, in dem allein­stehende Kurgäste, aber auch Familien Anschluß und Gesell­schaft Gleichgesinnter finden können.

Hausen ob Urspring, 28. Juni. Hagelschaden. Der chagelschlag hat hier einen Ernteausfall von 6000 Zentner Frucht verursacht. Da auch das Obst gänzlich fehlt, ist von einem Ertrag der Felder dieses Jahr keine Rede. Die schwer geschädigten Landwirte sind auf Staatshilfe angewiesen und erwarten in erster Linie, daß man ihnen bis Herbst Geld zu mäßigem Zinsfuß zur Verfügung stellt, damit sie in der La ,e sind, Saat- und Brotfrucht einkaufen zu können. Um das übrig gebliebene Stroh vom Vorjahr ausschließlich zur le- rung verwenden zu können, sollte die Forstdirektion in den schönen, üppigen Hochwaldungen Laubstreu verwilligen. Bei der Knappheit des Gelder hatte niemand den Mut, die Hagel­versicherung zu erneuern, jetzt werden Not und Elend erst recht sichtbar werden.

Tettnang. 26. Juni. Was äuser heutewert" sind. Auf dem Rathaus in Meckenbeuren fand die Zwangs­versteigerung des Hauses statt, das dem Flaschnermeister HeZ, gehörte. Dieser hatte es an den Kaufmann Karl Grüningei in Bern verkauft. Da der Schweizer jedoch mit dem Rest­kaufgeld im Verzug blieb, beantragte der jetzt in Hohenten- gen ansässige Heß die Zwangsversteigerung. Hiezu hatte sich eine große Anzahl neugieriger eingefunden. Das erste Gebot betrug 250 Mark, das höchste Gebot 3800 Mark und zwar wurde es vom Vorbesitzer Heß abgegeben. Zum Schluß standen sich nur noch Heß und Franz Buchmaier als Bieter gegenüber. Die amtliche Schätzung des Grundstücks be­zifferte sich auf 10 000 Mark.

Roßberg OA. Waldsee, 27. Juni. Mövenbrut. Ge­genwärtig liegen in dem Schilficht des Rohrer Sees unsere Sommergäste, dieMöven, wieder ihrem Brutgeichäfte ob. Alljährlich zieht es zahlreiche Naturfreunde um diese Zeit in die lieblichen Gestade des Rohrer Sees, um sich dieses interessante Naturleben anzusehen: Die Hunderte sorgsam an­gebrachten Gelege mit Eiern, die auf den Nestern sitzenden, -rötenden Mövenweibchen und die bereits dem Ei entschlüpf, «n, von den Alten ängstlich bewachten und treu behüteten munteren Tierchen. Es ist jedoch strengstens verboten, Eier nn zunehmen oder die Möven irgendwie in ihrem Brut- leschäst zu stören.

Aus Stadt und Land.

Nagold, den 30- Juni 1924.

Bon gestern. Otto Keller, der bekannte Dichter schwä­bischer Mundart sagt einmal in einem GedichtKirschablüate", als er vom Besuch der Kirschablüate im Remstal zurückkommt: No wird nomm a d' Schublad ganga Met ErennerungSbtachle -'lange Dick wird drenn mit Denta duacht:

Mir hent hett da Herrgott b'suacht!"

Zur Kirschenblüate gehört der Kirschenpeter und der war gestern. So freundlich strahlte die Sonne herab auf die vie­len, vielen Leute, die hinauSwanderten in die weite Gottes­welt, die Brust und das Herz zu baden in der reinen Natur. Gar manche brachten ein Körbchen voll der lieblichen Früchte mit heim, von denen der Tag feinen Namen hat, obwohl die eigentliche Bedeutung dieses Tages dem Andenken der beiden großen Apostelsürsten Petrus und Paulus geweiht ist. Draußen in Haiterbach war gehobene Festesstimmung, ein Abglanz davon war auch hier in Nagold zu spüren, als die Vereine singend durch unsere Stadt zogen. Am Vormittag waren draußen in der Turnhalle schneidige Uebungen der Turnerlzu sehen; am Nachmittag war Schwimmen für das D. T. u. Sportabzeichen." Lin Gedächtnistag schmerzlicher Erinnerung und knirschender Wut war auch der gestrige und vorgestrige Tag'.^War doch Deutschland an diesen beiden Tagen vor 5 und 10 Jahren in einer fieberhaften Spannung. Das einemal fielen die Schüsse von Serajewo, die das Signal für den fürchterlichsten aller Krieg« waren, das andere Mal, da mußte Deutschland in Ohnmacht und Schwäche den bitteren Kelch trinken und den Vertrag von Versailles unterschreiben. Beide Tage sind Awarz angestrichen im Kalender unseres Volkes! Biel Mmerz und Trauer, viel zerstörtes Lebensglück klammert stch an diese beiden Tage. Und ganz Deutschland denkt in diesen Tagen in Ehrfurcht seiner vielen Toten! Ehre ihrem Andenken l Möge aus ihrer Asche ein neuer Geist einziehen m alle Welt der Geist des Friedens, der Liebe und der Freiheit!

Ein halbes 3ahr

j der Mühe und Not, der Sorge und Entbehrung, ist heute i nun verflossen. Mil mancherlei Hoffnungen sind wir in das i Jahr 1924 etngetreten. Die einen davon sind zerflattert, die ! andern beginnen langsam stch zu verdichten. Reich war das j halb« Jahr an außenpolitischen und innenpolitischen Entschei­dungen, es sei nur an das Sachverständigengutachten und die Neuwahlen sowohl ^Deutschland als Frankreich erinnert, j Will man unterrichtet sein über die großen Vorgänge draußen ! in der Welt, von denen so oft das Schicksal des Einzelnen ! abhängi, so muß eine Zeitung, im Hause sein, die zu» ! verlässig, rasch und sicher über alles Wissenswerte unterrichtet. : Dieser hohen und verantwortungsreichen Aufgabe der Auf­klärung, der Belehrung, der Weckung eines gesunden Heimat- ' sinnes will

!Der Gesellschafter"

! dienen. In den fast 100 Jahren seines Bestehens istDer ! Gesellschafter" vielen, vielen ein unentbehrlicher treuer Freund ! geworden. Diese Treue soll auch weiter htnüberdauern ins nächste Halbjahr der Jahres 1924 zum Segen für beide Teile. Uns Deutschen rühmt man die Tugend der Treue nach; auch hier gilt es, treu zur Fahne zu halten. Die Arbeit im neuen Halbjahr wollen wir beginnen im Anblick unseres darnieder- ltegenden Vaterlandes, mit dem heißen Streben und jWollen in uns. unser Heimatland wieder zu Ehren zu bringen. Dieses Ziel kann nur erreicht werden auf dem Weg über die deutsche Not und Volksgemeinschaft. Darum Geschlossenheit nach außen, Verträglichkeit im Innern, aller znm Wähle für unser liebes deutsches Vaterlandl

Und nun, ihr lieben Leser, ein herzliches Glück auf!

Verlag und Schristleitung des Gesellschafters.

Milchabschlag. Am Samstag morgen fand hier im Gasth. zur Traube eine Zusammenkunft zwischen Vertretern der Schwarzwald-Milchverkaussgenoffenschast Wildberg (Erzeuger) und solchen der Milchversorgung Pforzheim (Brdarssgemetnde) statt. Der Zweck der Zusammenkunft war eine Aussprache über die Herabsetzung des Mtlchpreises. Man kann sowohl den Standpunkt der Landwirte verstehen ebenso wie den der Verbraucher. Der Landwirt ist in gegenwärtiger Zeit fast vollständig auf das Mtlchgeld angewiesen, die Steuerbelastung ist drückend hart, in manchem Bauernhause fehlt das Geld, um die allernotwxndtgsten Bedürfnisse zu decken. Die Arbeiter, Beamten, Angestellte» in den Städten haben unter der drücken­den wirtschaftlichen Lage ebenso zu leiden, der Lohn. Gehalt reicht zum Lebensunterhalt, man braucht ihn für Essen und sonst das Notwendigste. Beide Parteien haben recht und so war es ein harter Kampf, über 3 Stunden zog sich die Be- ratung hin. Als Ergebnis kann berichtet werden, daß stch die Vertreter der Erzeuger bereit erklärten, ab l. Juli den ; Preis für das Liter Milch um 2 ^ zu ermäßigen, fall» j die nach Stuttgart liefernden Gemeinoen stch ebenfalls zu diesem Abschlag bereit erklären. Es ist anzuerkennen, daß die Landwirte mit diesem Preisabschlag ein Vorbild geschaffen haben, dem nachzueifern, vornehmste Aufgabe aller Wirtschafts- kretse, zum Segen für den einzelnen wie für das Ganze, sein wird.

Aufruf an die rvlirklembergifHe.: Milchproduzentsn Die landwirtschaftlichen Organisationen Württemberg« erlassen folgenden Aufruf: Die Äenderung der Reichsmilch-

- Verordnung hat nicht die erwartete und für die ausreichend«

! Belieferung der Bevölkerung mit billiger Frischmilch un­bedingt nötige völlig freie Wirtschaft auf dem Gebiete der

^ Milcherzeugung und des Milchhandels gebracht. Den Ge­meinden sind weitgehende Rechte zur Anordnung von ! Zwangsmaßnahmen auch in der neuen Reichsmilchordnunz ! zugestanden worden. Wir fordern die Milchproduzsnken ! und landw. Vereine auf, zahlreich an der am Mittwoch den ! 2. Juli 1924, vorm. 10 Uhr im großen Saal des Herzoo ! Christoph in Stuttgart, Christophstraße 11 stattfindenden § Versammlung teilzunehmen. Tagesordnung: 1. Abgeändert«

§ Reichsmilchverordnung und ihre Durchführung in Württem-

- berg; 2. Milchpreisbildung; 3. Einfuhr ausländischer Frisch- ' milch.

! Würkt. Landwirkschafkskammerp Landwirtschaftlicher

! Hauptverband: Verband landw. Genossenschaften:

Milchwirtschaft!. Landesverband: Bereinigung der ! Milchproduzenken und Lieferanten von Stuttgart und

! Umgebung; Vereinigte Käsereien des württ. Allgäus.

Oeffentliche Versammlung zur Aufwertungsfrage.

Die Aufwertung ist in der Wahlzeit Gegenstand allge­meiner Aufmerksamkeit gewesen. Sie ruht auch heute keines­wegs. Im Gegenteil: Die Schutzoerbände der Sparer, Rentner und Gläubiger führen in allen Teilen des Reichs einen un­entwegten Kampf um eine gerechte Lösung dieser Frage. Da und dort sind bereits bedeutsame praktische Erfolge erzielt worden. ES ist von allgemeinem Interesse die beiden neuen Ausführungsbestimmungen der Reichs- regterung und ihre praktische Anwendung von sachverstän­digster Seite kennen zu lernen. H. Justizrat Seeger aus Stuttgart wird heute abend im Traubensaal darüber sprechen. Die Aufwertungsfrage steht auch im engsten Zusammenhang mit dem Sachverständigengutachten. Uebrr die Be­deutung dieses Gutachtens wird H. Prof, vauser sprechen. Wir möchten auch an dieser Stelle aus die öffentliche Ver­sammlung aufmerksam machen, zu welcher der Hypotheken- gläubiger und Sparerschutzverband für heute abend 8 Uhr in den Lraubensaal etnlädt aufmerksam machen (s. Anzeige).

Sport uud Spiel.

Der 1. F.-C. Nürnberg gewann in Karlsruhe auf dem PHLnixplatz knapp gegen Stuttgarter Kickers 1:0, erlangte damit den Pokal deS jüddeutschen Fußballverbandes und die Berechtigung, an den nächstjährigen Schlußsptelen um die süddeutsche Meisterschaft ohne Rücksicht auf den Abschluß der Verbandssptele, tetlzunehmen. Ungefähr 15000 Menschen umsäumten den Platz. Staatspräsident Köhler begrüßte die beiden Mannschaften mit einer kurzen Ansprache. Der Kampf war hart, gleich in den ersten Minuten verpaßt Siebert

eine schöne Gelegenheit. Aber nun läuft die Nürnberger Läufer-Sturmmaschine und nicht lange dauert es, da schießt Hochgesang aus einem Gedränge heraus das erste und einzige Tor des Tages. Kickers schaffen schön und sind eben- bürdtg. Hartmann von Kickers wird verletzt und hinaus- getragen, bald folgt ihm Siebert von Kickers nach. Mit 9 Mann hält Kickers das Resultat und das Spiel offen. Manch in Hochform, ebenso von den Nürnberger» Kalb. Kickers kann nach Halbzeit mit 10 Mann weitersptelen, doch zählt Hartmann nicht mehr ganz (aiso 9*/»). Sie wehren sich mächtig, kommen öfters in Stuhlfaut's Nähe, doch fehlt der Schuß. Wunderlich schafft unheimlich, ebenso Ma- neoal. Nagel geht in die Läuferreihe vor, Müller ll zurück. Es ist nichts mehr zu machen, Nürnberg gibt den Steg nicht mehr aus der Hand. Kalb als Spielführer der Nürnberger strahlt über da« ganze Gesicht, als er den Pokal erhält.

Der Fußballverein Calw errang gestern im Endspiel um einen großen, wertvollen Amerikanerpokal in Dillweißen- stetn gegen Fußballverrin Gngelsbrand, dem Meister der B-Kloffe einen 6:1 Sieg.

Bei der dritte« Bergprüsnngsfahrt i» Pforzheim er­zielte Mahleubrei Stuttgart auf H.I.S. die beste Zeit i« der MotorrSderklafs«, Roseuberg-Pforzheim die beste Zeit in der Wagenklaffe auf Merced««.

Der Süddeutsche Rugby Fußball-Verband beschließt einstimmig den Wiedereintritt in den Deutschen Rngbq- Fußball-Derband.

Die HochschulmeisterschaftskSmpfe der Technischen Hochschule erdachten gute Durchschnittsleistungen.

*» Haiterbach, 29. Juni. Bezirkskriegertag. Der hiesige Krtegeroernn beging heute sein 50jähriges Jubiläum, verbunden mit Bezirkskriegertag, zu dem 30 auswärtige Ver­eine erschienen sind. Dank den von Seiten des Vorstands uud der Ausschußmitglteder sorgfältig getroffenen Vorbereitun­gen und der günstigen Witterung nahm das Fest einen all­seitig befriedigenden Verlauf. ^Näherer Bericht hierüber folgt.

Ebhause», 28. Juni. Abschied. Die Mitglieder des Turnvereins versammelten stch heute abend im Vereinslokal zu einer schlichten Abschiedsfeier zu Ehren seines in die Hei­mat überstedelnden OberturnwartS Danz. Die zahlreiche Beteiligung besonders auch von Seiten der Turnertnnenab- -eilung bewies die allgemeine Beliebtheit deren stch Oberturn- -vart Danz erfreute. Vorstand Kcauß gedachte in herzlichen Worten im Namen deS Vereins der Verdienste des scheiden­den Freundes und überreichte ihm als Zeichen der Dankbar­keit ein kleines Andenken. Hieran schloß stch der Dank der Schriftführers im Auftrag der Altersriege, welche Abteilung er nach dem Gauiurnfest ins Leben rief und bis zum heuti­gen Tage in ganz vorzüglicher Weise geleitet hat. Turnwart Christian Schüttle führte mit seiner Turnertnnenabteilung einige schöne Freiübungen vor und gab außerdem noch zwei Reigen zum Besten, die bei den Anwesenden großen. Beifall landen v .d auf vielseitigen Wunsch wiederholt werden mußten. Oberturnwort Danz war sichtlich überrascht, dankte für die ihm zuteil gewordene Ehrung und versprach den Turnverein im schönen Schutzwald in gutem Andenken behalten zu wollen. Turnerlteder frisch gesungen verschönerten den Abend und nur aüzuschnell war die Zeit des NusetnandergehenS gekommen. Der Turnverein verliert in dem Scheidenden einen tüchtigen Turner, Berater und treuen Kameraden, seines Amtes hat er stets mit Freude und Pflichtbewußtsein gewaltet. Schade ist nur, daß stch der Verein diese tüchtige Kraft nicht erhalten konnte. Der Turnverein wünscht seinem Turnbruder und seiner werten Familie für die Zukunft alles Gute; möge er in seiner Heimat das Ziel seiner Wünsche fin­den. Gut Heil!

Allerlei^

Die Aufhebung der hundesperve. In manchen Oüerämi lern ist die Hundesperre wieder aufgehoben worden. Fm des Menschen treueste Freunde schlägt die Stunde der Frei« heit. In derGmünderZeitung" lesen wir folgend« launische Gedicht:

Schmücket mit Kränzen die rundlichen Leiber,

Springet und tollt in ungehindertem Lauf:

Mit Pathos verkündet der oberamtliche Schreiber: Ziehet in Frieden! Hundesperre hört auf!

Bellet ein Lied aus dankbarer Kehle;

Endlich vorbei die schreckliche, sieblose Zeit,

Nun wieder atmet die hündische Seele Ohne Beißkorb, von der Leine befreit.

Jetzt nun kann euch kein Schutzmann mehr wehren. Wenn ihr kläffend ihm zwischen die Beine springt, Vürschel kann wieder Hexerl in Liebe verehren; Freiheitlich Leben und Wonne euch winkt.

Dankbarkeit zieret selbst höfischen Hunden:

Zum Oberamt ziehet in eilendem Lauf,

Sendet vom Massenchor, geeinigt im Bunde Ein dankbaresWau-Wau" zum Befreier hinauf.

«Unkenntlich!" In einer kleinen Stobt lebten zwei Jung-« gesellen, deren ziemlich lockerer Lebenswandel stets allg« meines Kopfschütteln verursachte. Viuncck nun sollte is b« sagter Kleinstadt ein Maskenfest stattfinden. Die beiden Jung­gesellen zerbrachen sich die Köpfe, in welcher Maske sie am sichersten unerkannt bleiben würden, um bester ihre tollen Streiche ausführen zu können. Da gab ihnen jemand den boshaften Rat:Betragt Euch einmal anständig da ev- kennt Euch sicher niemand!"_

Fruch.schraune Nagold. Marktbericht vom 28. Juni. Zufuhr: 22,05 Ztr. Weizen, Preis pro Ztr. 9.6010. -äl 3,69 Dinkel . 7.80

l,50 Roggen , . . 9.60

10,50 Gerste 8.30-8.40

3,40 Haber 8.008.40

0,75 Linsen . 28

Alles verkauf». Rege Nachfrage nach Haber. Wegen der Heuernte Zufuhr schwach. Nächster Fruchtmarkt, verbunden mit Vieh-, Schweine- u. Pterdrmarkt am Montag, den 7. Juli.

Auswärtige Todesfälle.

Sommenhardt OA. Calw: Johannes Schwarz, 64*/, I. alt.