die gut verriegelt gewesene Türe und deren Umfassung. Ueber- zeugt von dem Mißlingen de« unternommenen Versuch« und auch durch Hundegebell gestört, verließ der Täter fluchtartig da« Baüngelände. Untersuchung ist eingeleiter.

Dußlingen OA. Tübingen, 11. Juni. Ueberfahr ew Aus der Straße Ofterdingen-Dußlingen überholte ein Autol einen Radfahrer und warf ihn dabei um. Das Rad w-urds zerstört, der Radfahrer, der 16 Jahre alte Kühner von Oster* dingen, brach blutüberströmt zusammen und wurde m dk Chirurgische Klinik nach Tübingen übergeführt.

Münsingcn, 11. Juni. Verunglückt. Am Pflügst- sonntag verunglückte der im 47. Lebensjahr stehende Schult­heiß Schmid von Pfronstetten auf der Heimfahrt dadurch, daß er in Rieiüingen in der Dunkelheit mit dem Rad auf einen Steinhaufen fuhr. Er erlitt eine tödliche Gehirnerschüt­terung.

Horb. 11. Juni. Der Schrecken der Straßen. Dienstag früh fuhr ein leichteres Lastauto .vor dem »Schwa­nen" das Pferd eines dort stehenden Fuhrwerks derart an. daß dieses eine etwa 50 Zentimeter lange, bis auf den Kno­chen gehende Rißwunde erhielt. Das Auto jagte unerkannt davon, konnte jedoch in Dettingen zur Feststellung des Be­sitzers angehalten werden. Es wäre denn doch Zeit, diesen rücksichtslosen Menschen energisch zu Leibe zu rücken.

Sigmaringen, 11. Juni. Nach einem Wortwechsel versetzte der Zigarrenhändler Kempter dem 18jährigen Schlosser Karl Glaser einige Schläge auf den Kopf. Glaser starb andern Tags.

Karlsruhe, 11. Juni. Durch Entschließung des Staats. Ministeriums vom 30. Mai 1924 ist das Lehrerseminar ll in Karlsruhe soiwe das Lehrerseminar in Meersburg und da« Lehrerinnenseminar Prinzessin Wilhelm-Stift in Karlsruhe aufgehoben worden.

Da nicht alle Kinder während der Schulferien in den Hei­men Unterkommen können, erteilt der Unterrichtsminister die Ermächtigung, erholungsbedürftige Kinder, die durch die krztliche Auswahl hierzu bestimmt sind, auch außerhalb der Ferien, sowohl für die örtliche Erholungsfürforge als auch flir die Heimverschickung zu beurlauben.

Heidelberg, 11. Juni. Die S ch l o ß b e l e u ch L u n g am Pfingstsonntag wies einen Besuch von etwa 50 000 auswär­tigen Personen auf, die die Reichsbahn von Heidelberg aus zurückzubeförüern hatte. Dazu kommt noch die ungeheure Menge der Radfahrer und Fußgänger aus der Umgebung, die Zahl der Mitfahrer bei der Nebenbahn und den Vorort­bahnen und die Heidelberger Teilnehmer. Neben den fahr­planmäßigen Zügen fuhren allein 10 Sonderzüge nach Mannheim, 3 nach Frankfurt, 2 nach Karlsruhe, 2 nach Schwetzingen, einige ins Neckartal und Elfenztal usw.

Bruchsal, 11. Juni. Das einzige Kind des Hauptlehvers Riesenacker in Kirrlach bei Verwandten ziemlich viel un­reife Kirschen, dazu die meisten samt den Steinen. Einige Stunden später erkrankte das Kind an Vsrgiftungserschei» inmgen, die trotz sofortiger ärztlicher Hilfe zum Tod führten.

Durlach, 11. Juni. Die Stadlgemeinde Durlach beabsich- Kgt die Erstellung einer Wasserkraftanlage. Hierzu soll d» Wasserkraft der Pfinz für das Stadt. Wasserwerk nutzbar remacht werden. Die Anlage soll bei der Obermühle, dis Eigentum der Stadt Durlach ist, erstellt werden. Dir öffent­lichen und privatrechtlichen Vorbedingungen sind bereits ern- teleitet. _

Aus Stadt und Land.

Nagold den 12. Juni 1924.

Aebertragung: Die Oberpostdirektion Stuttgart hat die Püslmrwallerstell«! in Ebhausen dem Postsekcetär Mar- quetiand in Wetnrberg übertragen.

Zulassung zur zweite« Dolksschuldienstprüfung. In­folge oer Abbaumaßnahmen im Volkrschuldtenst ist eS den Lehramtsbewerbern, die nur die erste Dtenstprüfung abgelegt haben, vielfach unmöglich, der Bestimmung zu entsprechen, wonach sie bet der Zulassung zur 2. Prüfung mindesten« 2 Jab'« unständia verm-nd-t gewesen sein müssen. Da« Kult-

Auch halbmonatlich

kan» »Der Gesellschafter" bei unserer Geschäftsstelle bestellt werden.

Ministerium hat deshalb bestimmt, daß bi« auf weitere« solche Lehramtibewerber bet unverschuldeter Nichtverwendung, schon nach kürzerer Dienstzeit, ausnahmsweise auch ohne eine solche, zur zweiten Dtenstprüfung zugelassen werden.

Dorspielabend. Beim heutigen Borspielabend wird die Mustkoereintgung de« Seminar« zuerst da« 4 Orgelkonzert in ?-<i von Händel spielen. Der Mtttelsatz in 8-clur gehört zu den schönsten Händelsätzen. Al« zweite» kommen von der 1. Beethooensymphonte zum Vortrag der erste vllegrosatz, oer zweite, überaus schöne und liebliche in und da« Menuett mit Trio. (8 Anzeige).

Reichsüberschuß. Aus der Ausmachung der FTSckiW au sw eise der Reichshauptkafse las man in den letzten Monaten immer wieder die Notwendigkeit von Zuschuss s e n. Jetzt aber stellt es sich heraus, daß im März 134 Ml- konen und im April 56 Millionen Goldmark U eher schuß erzielt sind, die zum Rückkauf von Goldanleihe verwendet wurden. Seit Ende November 1923 hat man auf diese Weise 700 Millionen Goldmark Reichsschuld abgetragen.

Das 77. Landwirtschaftliche Haupifesi in Württemberg! das vom 27. bis 30. September in Cannstatt abgehälle» wird, wird eine Ausstellung aufweisen, die an Umfang und Reichhaltigkeit die bisherigen Veranstaltungen weit übertrtW Die Anmeldungen sind so zahlreich emgelaufen, daß der fünf Hektar große Platz voll besetzt sein wird. Die erst« Abteilung st der Tierschau, der Ausstellung landwirtschaftlicher Erzeug­nisse und der Wissenschaft Vorbehalten, die zweite Abteilung enthält landwirtschaftliche Geräte und Maschinen, Dünger- and Pflanzenschutzmittel, ndliches Bauwesen usw. ^

Handelsnachrichlerr

Dollarkurs. Berlin, 11. 3um. 4,2105 Bill. Mk. Neuyork I Dollar 4,17. London 1 Psd- Sterl. 18. Amsterdam 1 Gulden 1,57 Billionen Mark.

Deutsche Dollarschatzscheine 73.20, GManlekhe 4L0.

3m Zusammenhang mit dem Rücktritt Millerands war der französische Franken fester. Er notierte 83.25 zu 1 Psd. Sterl. n«S 19.25 zu 1 Dollar. 3n Berlin gast die 100 FranLnote 21.90 G.M

Berliner Geldmarkt. Tägliches Geld 0,75 v. Tausend, Mouats- zeld 3A Prozent.

« -

Stuttgarter Börse, 11. öuni. Obgleich dringende Verkäufe heute nicht zu beobachten waren, war die Stimmung doch wieder schwach. Bankaktien: Notenbank 61, Hypothekenbank 0.6s Vereinsbank 1.7. Brauereiwerte: Wolle 3.3, Ravensburg 2.25, Hohenzollern 5. Mekallaktien: Feinmechanik 11^75, Hohner 15, Zunghans 3.9, Koch 4.25, Württ. Metallwaren 29.9. Maschinen- und Aukowerte: Laupheimer Werkzeug 9.5, Magirus 1.6, Eßlingen 3, Hefser 2.1, Weingarten 6.9, Daimler 1.9, Neckarsulmer 3.1. Texkilakkien: llnkerhausen 25, Kamm­garn Bietigheim 30, Pfersee 18, Kottern 25, Wolldecken Weilder- stadt 16, Ehlingen 28, Süddeutsche Kuchen 9, Leinenindusirie 16 und Erlangen 7.3. Nahrungsmiktelwerte: Kaiser Otto 9.6, Knorr 2.1, Krumm 0.9, Stuttgarter Zucker 1.8. Derlags- akkien: Deutsche Verlag 22, Belser 1.7, Union Verlag 5.5. Stuttgarter Bereinsbuch 0.2. Uebrige Werke: Bamberger Mälzerei 3.25, Kommkag 0.65, Anilin 11.25, Bremen Besigheimer Oel 11, Mannheimer Oel 12, Zementwerk Heidelberg 6.8, Köln- Rokkweil 4.15, Salzwerk Heilbronn 30, Neckarwerke 2.5, Schwab. Möbel 0.575, Wachswaren Ditzingen 0.3, Germania 6.8, Knopf­fabrik Schorndorf 3.1, Schleppschiffahrt 3, Südholz 9, Ziegelwerke Ludwigsburg 2.9. Würtkembergische Bereinsbank.

Berliner Getreidepreise, 11. 3um. Weizen märk. 14.7015.10, Roggen 12.9013-50, Sommergerste 14.8015.40, Hafer 12.60 bis 13.30, Weizenmehl 21.5024, Roggemnchl 1921.25, Kleie 8.70 bis 9,10, Raps 250.

Allgäuer Butter- und Käsebörse vom 11. 3uni. Me Preise sind bei grünem Weichkäse und ausgeheiztem Rundkäse Erzeugerpreise, bei Butter, konsumreifem Weich- und Rundkäs« Grotzverkauss- preise, also Erzeugerpreise zuzüglich aller HaickMMckläge ab Sta-

Der Tanz um das goldene Kalb

3Sj

Mon Erica Trupe-Lörcher

(Nachdruck verboten.)

Mik einem Gemisch von lächelnder Neugierde, von in­nerer Ablehnung verfolgte Medell später, als man zu Tisch ging, wie Frank Barry Fräulein Virginia Meßmer am Arme führte. Man hakte im ganzen durchaus zwanglos . eine bunte Reihe gemacht. In der Nähe der beiden, säst unmittelbar gegenüber, postierten sich die alten Meßmers. Die Stellungen zur Eröffnung der sensationellen Mitteilung waren somit gewählt. Seine ruhigen blauen Augen suchten Zyria. Sie schien sich, absichtlich die Wähl eines Tischherrn vermeidend, ziemlich ans Ende der Tafel gesetzt zu haben, um sder Dienerschaft die nötigen Winke zu gebsr. Der immer­hin primitivere Rahmen dieses Sommerfestes und das 'Ser­vieren in dem ausgeschlagenen Zelt erforderten immer neue Anordnungen., Er hätte gern den Rechtsanwalt unmiktsl- lbm neben sich gehabt, um vielleicht diese oder jene Ansicht mit dem Vormund auszukauschen, wenn man nachher die !große Neuigkeit erfuhr. Aber Dr. Forgiß hatte seinen Platz Mischen zwei älteren Herren ihm schräg gegenüber gewählt. Meich ihm dem sichtlichen Bestreben, -sich nicht durch eine Tischdame zu einer Unterhaltung verpflichtet fühlen zu müssen.

Der Sang von kalken getrüffelken Fäsänen, die der Ge-s Wimrak auf diesem-eigenen Iagdgrundstück erlegt, war ge- !*"de observiert «nd die Diener erschienen mik Schüsseln von' ^schiedenen, köstlich verzierten Mayonnaisen, als Herr Meßmer sich vonseinem Platz erhob und mik der Spitze seines Messers an sein.Gläs schlug. Die lebhafte Unterhaltung ver­mummte. Mit einiger Aeberräschung sah man auf den Fabri- vEen.-. Dli liebe Zeit, war man denn heute so offiziell, daß A^MZiclle Tischreden geben mußte? Oder wollte^Herr AEtzmn nur-ein heiter gehaltenes Hoch auf das Geschwifler- paar Werner auÄiringen, , um für dm heutigen ^eigenartigen yener-ungezwungenen gesellschafMchenjGenuß zu,dankend ».vielleicht! Man.wutzke/'Aerr Geheimrat Werner ließ 'M Lern Komplimente sagen und Schmeicheleien machen» Ev sicher würde dann der alte Herr im weißen Backenbart 'i-Lch-mnschid. in

schlichten Art für dieses Hoch danken, ohne besondere Geistes­blitze zu verraten, aber immer freundlich und wohlwollend.

Aber während die meisten am Anfang nur mik halbem Ohre hinhören wollten, weil es sicher wieder nur konventio­nelle Höflichkeiten zu hören gab, wurde der Ausdruck aller Gesichter immer gespannter. Herr Wedell, als Eingeweihter in die Situation, verfolgte es mik Neugierde und Genug­tuung. Wie platt war doch diese ganze Gesellschaft, wie ohne innere gegenseitige Anteilnahme, wie einzig auf Ab­wechslung, Zerstreuung, auf Sensation war man hier ein­gestellt!

Und dann ging es wie ein durcheinanderschwirrender Nus des Erstaunens, der Aeberräschung, der plattesten Neugierde durch die ganze Schar der Anwesenden. Ein neues Braut­paar! Und obendrein Virginia Meßmer, die Extravagante, die ewig flirtende Sporkdame, der schillernde Schmetterling, die als Braut! Das war eine doppelte Sensation!

Nein, eine dreifache! Denn daß sie sich nicht einen schM- digen Offizier, nicht irgend einen smarten Tennisparkner vielleicht einen Engländer vielleicht auch gar als Kaprice den feschen, jungen Bonvivant zum Gatten auserwählk, son­dern den jungen Doktor Frank Barry, der erst in diesem Winker in der hiesigen Gesellschaft aufgekauchk war, das war ganz entschieden die dirtte Sensation. Der junge Arzt hatte bis jetzt kaum über den Durchschnitt der andern jungen Herren herausgeragk. Er war allerdings ein guter Tänzer, machte in den Gesellschaften eine gute Figur, unterhielt ^eine Damen auch ganz leidlich, aber schließlich war er eben doch ein Durchschnittsmensch, der von auswärts hereingeschneit kam, dessen Familie hier nicht wurzelte, der sich an gar kei­nem Spork beteiligte, kurz, man war überrascht, daß sie, Virginia Meßmer, sich nach all ihren Flirten aus diesen Mann kaprizierte.

Die Augen aller Anwesenden vereinigten sich auf das Brautpaar- Es bot äußerlich das traditionelle, glücklich- lächelnde Paar, rwie man es gewohnt war. Vielleicht, daß in dem interessanten Gesicht von Virginia ein leises, fast spöttisches Lächeln in den feinen, für ihre ganzen Züge so charakteristischen Mundwinkeln für den Schärferblickenden stand. 5 ,

Herr Fabrikant Meßmer ließ sich mik einer Geste von sichtlicherWesrteöiMNg auf seinen Platz nieder. 2a, er war

tioa'bes Börsengebiets'ohne Verpackung: Butter: Gleichet Nachfrage stehen starke Anlieferungen gegenüber, sodaß die Preis« zurückgeletzt werden mußten. Me Großverkausspreise bewegen sich zwischen 180 und 145. Weichkäse: grüne Ware bei sehr ruhi­ger Nachfrage zu 2730 mngeletzt, konsumreife Ware bei geringer Nachfrage zu 4551. Rundkäse: ousgeheizte Käse werden bei unveränderten Preisen zu 80110 umgesehtz konsumreife War« bei unveränderten Preisen und unveränderter Marktlage zu 106 bis 145,

Märkte

Stuttgart, II. 3mri. Schlachtviehmark k. Dem Mitt­wochmarkt am Vieh- und Schlachkhof waren zugeführk: 61 Ochsen tdavon unverkauft 5), 15 Bullen, 250 (40) 3ungbu»en. 250 (4q öungrinüer. 104 (15) Kühe, 638 Kälber, 731 (30) Schweine, 3Z Schafe und 1 Ziege. Erlös aus je 1 Pfund Lebendgewicht in Goldpfennigen-. Ochsen 1. 3841 (letzter Markt 3840), 2. 28 (2532), Bullen 1. 2932 (unv.), 2. 2227 (2328), 3ungrindei 1. 41-44 (unv.), 2. 3238 (3339), 3. 2429 (unv.), Kühe 1. 2« bis 32 (2633), 2. 1723 (unv.), 3. 10-15 (1116), Kälber 1. 53 bis 55 (53-55), 2. 46-49 (unv.). 3. 38-^14 (unv.). Schweine 1. 5» bis 54 (5355), 2. 4750 (unv.), 3. 4014 (4045). Verlauf des Marktes langsam, Aeberstand.

Viehmarkk Karlsruhe. 10. Juni. Zufuhr: 690 Stück, 42 Ochfech 37 Bullen, 18 Kühe, 109 Färsen, 59 KÄber, 425 Gchwein«. PreÄ für den Zentner Lebendgewicht in Mark: Ochsen 4048, Millen 3640, Kühe und Färsen 1848, Kälber 4852, Schweine 5056) Sauen 4749. Beste Qualität über Notiz bezahlt. Verlauf des Marktes: Mit Großvieh langsam, nicht geräumt, mit Kälbern und Schweinen lebhaft geräumt.

Viehmarkt. Balingen: Farren 300800, '4AjähriqS Ochsen und Stiere 80140, 1l'HSHrig« 160200, ältere Ochsen bis zu 625, Kühe 130320, Kalbinnen 250350, Zungoieh 70 bis * 199 d. Sk. Aalen: Verbaust wurden ein Paar Ochse« um 900 -k, 5 Stiere zu 180270, 6 Farren zu 169260, 8 Kühe zu 160400. 43 Kaldeln und ckmgvich zu 75320, 4 Kälber zu 5760 d. St.

Schweinemärkle. Heilbronn: Zugeführt 116 Milch- und 7 Läuferschweine. Preis 1918 bezw. 2028 Mk. d. St. Lud- wigsburg: Zufuhr 122 Milchschwein«, davon 60 verkauft zum Stückpreis von 1832 Mk. Saulgau: Milchschweine 1824; Läufer 2226 d. St. Güglingen: Zugeführt 138 Milch- schweine und 10 Läufer. Preis für Milchschweine 1828, für Läufer 4089 d. P. Kirchheim: Zufuhr 47 Milch- und 5 Läuferschweine. Preis 1825 bzw. 3065 d. St. Schwen­ningen: Zufuhr 16 Milchschweine. Preis 4446 d. P. Handel .flau. Balingen: Milchs-chwein« 1426. Riedlimgen: Zufuhr: 316 Milch-, 8 Läufer- und 2 Mutterschweine. Preis fg, Milchschweine 1425, Läufer 4066, Mutkerschweine 110120:

Tettnang: Zufuhr: 39 Ferkel und 2 Läufer. Preis für Fer­kel 1722, für Läufer 2936. Wald fee: Erlös pro Paar Ferkel 2840, Läufer bis 60. '

Frachtpreise. Geislingen: Weizen 9,30, Gerste 8 Mk^ Ravensburg: Weizen 88,50, Roggen 77,25, Gerste 7

7,50, Haber 66ch0 Mk-, Tübingen: Dinkel 77,50, Haber 78,20, Weizen 910,50, Gerste 8-9,50 Mk.

Freickenfia-k, 10. öuin. Brennholz erlöse. Bei« letzten Verkauf des Forstamts wurden 310 Am. Brennholz ausge> boten. Durchschnittserlös für 1 Rm. Nadecholzprügel 8,06 Mk. für Nadelholzanbruch 8,06 2NK.

Devisenkurse in Billionen

Berlin

Holland 100 Guld.

Belgien 100 Fr.

Norwegen 100 Kr.

Dänemark 100 Kr.

Schweden 100 Kr. Italien 100 Lira

London 1 Pfd. Sterl. Neuyork 1 Dollar

Paris 100 Fr.

Schweiz 100 Fr.

Spanien 100 Peseta D.-Oefler. 100000 Kr. Prag 100 Kr.

Ungarn 100 000 Kr. Argentinien 1 Peso

Lokio 1 Den

vanzig 100 D. Guld.

10. Iun

11. Iun'

Geck

Brief

Geck

Brief

156,61

167.39

156,61

157.39

18.20

18,30

18.85

18.95

56.36

56,64

56,36

56,64

70,32

7118

70,82

71 18

110,72

111,28

110,72

111,28

18,20

16,30

16,20

18,30

18,055

18,145

16,055

18,145

4,19

4,21

4,19

4,21

20.95

21,05

21,85

21.95

73,52

73,88

73.52

73,38

66,11

56,39

56,86

56,14

5,89

6,91

5,89

5.94

12,195

12,255

12.22

12,28

5,18

5,22

4.94

4.98

1M5

1,358

1.345

1.35S

2,99

3,01

2.S9

3,94

72.22

72.58

72,22

72.58

zufrieden und auch die wohlbeleibte Frau Meßmer an seiner Seite strahlte offenkundig über ihr ganzes, ewig gerötetes Gesicht. Beide hakten die Genugtuung, daß der Gesellschaft durch die überraschende Verlobung ihrer Tochter gründlich' und endgültig das Lästermaul gestopft war. .Virginia war doch wirklich eine ganze Hexe. Sie hatte die ganze Geschichte heute tatsächlich mit zielbewußker Energie und kluger Schnel­ligkeit im Handeln zum Klappen gebracht. Kein einziger hier im Kreise würde es jetzt noch wagen, auf ihre Tochter mik Fingern zu deuten und über ihre Beziehungen zum jung«! Bonvivant zu lästern, die jetzt durch das überraschte Rendez­vous von neuem ein starker Gesprächsstoff geworden war.

Der beste Beweis für ihren Sieg, den Virginia bei ihre» schwankenden Namen in der Gesellschaft jetzt davongekrageu, war, daß das Geschwisterpaar Werner sich jetzt erhob, aus das Brautpaar zuging, um als erste zu grattrlieren. 3a- Fräulein Amanda Werner, die so moralisch altmodisch an­gehauchte Königin der Gesellschaft, wünschte ihr mit groß« Lebhaftigkeit Glück, und man wußte nicht, galt diese Lev- Hastigkeit ihrer Freude oder ihrer Aeberräschung allein.

Dann folgten alle die andern Gäste dem Beispiel der Gast­geber. Es war wie ein richtiges Eercle. Und Virginia be­herrschte vollkommen die Situation. Sie stand, ihr Glas in der Hand, neben ihrem neuen Verlobten und stieß lächelnd mtk jedem an, der an sie Herankral, um ihnen Glück zu wünschen. Sie tat es mik einer solch verblüffenden Sicher­heit, daß alles glaubte, die Sache sei mindestens schon fett einigen Tagen vorbereitet, und der von Frau Lieserich ver­breitete Klatsch von dem gestörten Rendezvous sei .olle Ka­mellen', das heißt: eine alte Geschichte und nicht erst neuere» Datums.

Auch Frank, plötzlich so ganz und gar aus dem Rahntrn der übrigen Gäste herausgehoben, beachtet, von vielen n«l- gierig betrachtet und bestaunt, fühlte sich in seiner Eitelkeit sehr geschmeichelt. Die Rolle gefiel ihm. Gefiel ihm wirklich sehr gut! Mit geschickter Berechnung hielt sich Virginia so nahe an seiner Seite, so dicht daß es fast ein Anschmiegen war. Und ihm, der in solchem Uebermaß aus äußere Sache« Wert legte, der das Bedürfnis hatte, ohne besondere eigene Mühe mit Geld, mik Ehren eine beneidete und beachtete Rolle zu spielen, ihm wurde es wie in einem Rausche zumute. '

^ (Fortsetzung solgt.)