Neue Nachrichten

Sitzung des Reichskabmeils

Berlin, 11. Juni. Das Reichskabinrtt trat heute nach­mittag zu einer Beratung zusammen. Zur Erörterung stand unter anderem die Aufforderung der französisch-belgischen Ingenieurkommission an die Industriellen des Ruhrgebietes» das am 15. Juni ablaufende Industrie-Abkommen fortzufüh­ren. Obgleich die Reichsregierung bei dem Abkommen von der Besetzungsbehörde bekanntlich ausgeschaltet worden und somit nicht unmittelbar beteiligt ist, hält sie im allgemeinen Interesse die Aufrechterhaltung des Abkommens oder Diktats für unmöglich. Vertreter -er beteiligten Industrien werden vor dem Beginn der Verhandlungen noch mit der Reichsre­gierung eine Besprechung haben.

Einfache oder Zweidrittelmehrheit?

Berlin, 11. Juni. Wie verlautet, will die Reichsregiemng vom Reichsgericht ein Rechtsgutachten einfordern, ob die Ge­setzentwürfe zur Durchführung des Sachverständigen-Gui- achtens eine einfache oder einequalifizierte" d. h. Zwei­drittelmehrheit des Reichstags benötigen.

Das Reichsgericht soll der Ansicht sein, daß eine qualifi­zierte Mehrheit erforderlich sei, da tatsächlich Verfassung:- Knderungen in Frage kommen, namentlich bei der Preisgabe der Reichseisenbahnen. Von demokratischer Seite wird be­hauptet, der Sachverständigenplan sei eine Fortsetzung des Friedensvertrags und die Gesetze können daher, wie seiner­zeit der Friedensvertrag, mit einfacher Mehrheit angenom­men werden.

Die Reichstagsfraktion der 'Oeutfchvölkischen Freiheits- Partei legte in einem Schreiben an den Reichspräsidenten Cbert Verwahrung dagegen ein, daß die Reichstagsabstim­mung vom 6. Juni als ein« Vertrauensabstimmung für dos Kabinett Marx ausgelegt werde. Die Regierung sei nicht ermächtigt worden, bindende Abmachungen mit dem Ver­band zu treffen. Der Versuch, die betreffenden Gesetze mit einfacher Mehrheit durchzudrücken, würde als ein Verfaß sungs- und Rechtsbruch zu betrachten sein. Die Fraktion er­hebe dagegen feierlich Einspruch und warne vor den Folgen.: fte werde solche Abmachungen niemals anerkennen.

Russisch« Monarchisten

Berlin, 11. Juni. In einem überfüllten Saal versammel­ten sich russische Staatsangehörige zufolge einem Aufruf des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch, der sich an die Spitze einer Bewegung zur Bekämpfung des Bolschewismus m Rußland gestellt bat. Die Versammlung gelobte dem Groß­fürsten Gefolgschaft und Gehorsam. Ein Redner erklärte, die Stunde der Erlösung Rußlands sei nicht mehr fern.

Einheitsfront der Frauen Norwegens

Christian!«, 11. Juni. In Norwegen haben die Frauen Bnen neuen Bund gegründet, den sie die Einheitsfront der Frauen genannt haben. Das Programm des Bundes hat 16 Punkte: einige der wichtigsten sind: gesetzliche Mutterpension, Staatszuschüsse zur Abhilfe der Wohnungsnot, Veschützung des Christentums durch Unterricht, Schutz gegen Sittlichkeits- Verbrechen, Kampf gegen die Trunkenheit usw.

Der Aufstand in Albanien

Rom, 11. Juni. Der Befehlshaber der 1006 Mann star­ken BesaAmg von Tirana, Achmed Zogul, versammelte all« Biirger und befragte sie, ob die Stadt gegen die anrückenden 25 000 Nationalisten verteidigt werden solle. Das Volk ver­langte die llebergabe, worauf die weiße Fahne aufgezogen wurde. Zogul ist geflohen. Die Nationalisten zogen in Ti­mm» ein und es wurde eine Militärregierung eingesetzt.

Gegen Vrakiano

Belgrad, 11. Juni. Das BlattVrema" meldet, in Ru­mänien sei der Belagerungszustand verhängt worden. Briefe »nd Telegramme nach dem Ausland unterliegen strenger lleberwachung. General Avarescu erklärte dem König, die Bewegung werde so lange fortgesetzt, bis Ministerpräsident Sratianu zurücktrete.

Die Rache der Japaner

Tokio, 11. Juni. Die nationalen Japaner verlangen, Saß die amerikanischen Missionare gezwungen werden, das Ein- rvanderungsgesetz öffentlich M mißbilligen, andernfalls sol­len sie ausgewiesen werden. Die Erregung nimmt bedrohliche Formen an. Diele Amerikaner sollen von Tokio abgereist sein.

Der bisherige Botschafter in Washington Shidahara ist in das neue Kabinett Kato als Außenminister eingetreten.

Amerikas stampf gegen den Alkohol

Washington, 11. Juni. Der Oberste Gerichtshof hat das Verbot, daß Aerzte zu Heilzwecken Bier oder andere alkohol- artige Malzgetränke verschreiben, bestätigt. Das Verschreiben von Wein undgeistigen" Flüssigkeiten ist dagegen gestattet-

VluttK Anruhen in Indien

Kalkutta, 11. Juni. Zwischen den Hindus und den Mo­hammedanern besteht in letzter Zeit wieder ein gespanntes Verhältnis. Auf das Gerücht, Shikharbeiter haben moham­medanische Kinder geopfert, kam es zu schweren Unruhen, wobei 7 Shikhleute getötet und 7 andere verletzt wurden. Die Shikhs, die vielfach als Droschkenkutscher verwendet werden, flüchteten ins Polizeiquartier. Sechs Shikhs sollen dabei er- lchissen und mehrere ihrer Wagen verbrannt worden fein. Die Lage ist gefährlich.

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Der ist Regierungspräsident von Oberbayern?

München, 11. Juni. Die wiederholt auftauchenden Mel­dungen, entweder Herr v. Knilling oder der Minister des Innern, Schweyer, werde Regierungspräsident von Ober­bayern werden, find vollkommen unbegründet. Kahr waltet vielmehr noch immer und bisher ungestört dieses Amtes, Dem Wunsche der Regierung, sich pensionieren zu lassen, ist er nicht nachgekommen, und da ihm keinerlei Disziplinwidrig­keit nachgermesen werden kann, besteht keinerlei Möglichkeit und auch kein Anlaß, ihn zwangsweise zu pensionieren.

Jusrratt Wt« bestell Erfolg.

Letzte Sarzoreldmrgeu.

Millerand hat gestern osfiziell Kammer und Senat seinen Rücktritt angezetgt.

In einem offenen Schreiben an dar französische Volk setzt Millerand nochmals die Gründe für seine Haltung wäh­rend der Krise auseinander.

Die französische Nationalversammlung tritt Freitag nach- > mittag 2 Uhr zur Präsidentenwahl in Versailles zusammen.

Der gestern zu seiner 29. Tagung zusammengetretene Völkerbundsrat beschloß, die Behandlung der Saarfrage bis zur nächsten Tagung zu verschieben.

Griechenland steht vor einem neuen Umsturzversuch durch ! di« Militärliga.

Der republikanische Konvent in Cleveland stellte Coolidge wieder als Kandidaten für die Präsidentschaft auf.

In Reutlingen findet zurzeit bei starkem Besuch aus ganz ! Deutschland der 31. EvangeltsL-Soziale Kongreß statt.

Der Streit um Mossul

Wer die türkische Presse seit Beginn der Mossulkonserenz serfolgt hat, wird die wachsende Unlust bemerkt haben, mit Ser die Möglichkeit der Lösung dieser augenblicklich wichtig­sten Orientsrage durch den Völkerbundsrat behandelt wird. Die Türken zweifeln nicht, daß dieser hohe Rat einiger Völ­ker, dem England mit seinen Kolonien und ebensoviel Stim­men angehört, zugunsten Englands entscheiden werde, ahn« die türkischen und kurdischen Darlegungen in ernste Erwä­gung zu ziehen. Sie sehen in den Mitgliedern des Völker- bundsrates Beamte ihrer Negierungen und schließen daraus, daß nicht etwa vorurteilsfreie und gerechte Entscheidungen gefaßt werden können, sondern solche, die in der vorgeschrie­benen Richtung der Politik liegen und gar nichts mit den berechtigten Forderungen der Bevölkerung zu tun haben. Die Auffassung in Angora bewegt sich auf derselben Linie wie die der Presse. Nun kann man nicht behaupten, daß die Türken zur Vermeidung einer Anrufung des Völkerbundes ihre For­derungen beschränkt hätten; sie verlangen unentwegt das ganze frühere Wilajet Mossul. Bekanntlich haben die eng­lischen Vertreter auf der Konferenz sich geweigert, auf de» Grundlage dieser Forderung zu verhandeln und mit de» Ueberweisung der Frage an den Völkerbundsrat gedroht. De die Türken durch Paragraph 3 des Vertrags von Lausann« diesen Rat ausdrücklich als entscheidende Stelle anerkann! haben, so läßt sich die Sachlichkeit der englischen Auffassung nicht bestreiten. Aus Konstantinopel wird, wie bereits mit­geteilt, gemeldet, daß die Türken den Vorschlag geinacht ha­ben, unter Vermeidung des Völkerbundes die Entscheidung einem Schiedsgericht zu übertragen. Wie sich England auch zu dieser Anregung stellen möge, die Schlußfolgerung wiri! immer gestattet sein, daß der Völkerbund in seiner heutiger Gestalt dem, der seiner zu einer gerechten, politisch unbeein­flußter Entscheidung bedarf, kein Vertrauen einslößt.

Württemberg

Stuttgart, 10. Jum. Vom Landtag. Einige Abge­ordnete des Bauernbunds haben folgende Kleine Anfrage ge­stellt: Kveditnot und schlechter Absatz legen manchem Wein­gartner den Gedanken nahe, sich die Mittel zur Aufrecht­erhaltung des Betriebs und zur Schädlingsbekämpfung durch Uebung des alten Brauchs, den eigengewonnenev Wein selbst auszuschenken, zu verschaffen. Di« Qualität des 23er Weins hat diesem schon im Herbst einer raschen Verkauf gesichert und viele kleinere und mittler« Weingärtner können nur noch über 22er Weine verfügen für die im Wirtsgewerbe und Handel keine Nachfrage ist Die Gewerbeordnung erlaubt indessen nur den Selbstaus­schank für Erzeugnisse des letzten Jahres (1923). Die Abge­ordneten fragen das Staatsministerium, ob es bereit ist, bei der Reichsregierung eine Aenderung des 8 147 dahingehen! z« beantragen, daß eine Dispensationsmöglichkeit geschaffen wird. Die Abgeordneten Dr. Egslhaaf und Rath (DV.s wünschen in einer Kleinen Anfrage eine Entlastung der vier­ten Gefahrenklasse bei der Gebäudebrandversicherung mi! Wirkung ab 1. Januar 1925.

Schauspiel-Spielpka« der Ttzeükergemeinde für 1924/25, Das Schauspiel bleibt auch im kommenden Spielj-chr seinen Grundsatz treu, den klassischen Spielplan aufzubauen unÄ von Werken der kurz vergangenen und unserer Zeit das Wichtige und Bezeichnende zu zeigen. Von deutschen Klas­sikern steht Schiller an erster Stelle. Der Schillerzyklus wiri durch den ganzenWallenstein" undMaria Stuart" in Ab­schluß gebracht. Auch gegenüber Goethe wird eine Schuli abgetragen: Seit mehreren Jahren istTasso" nicht mehr gespielt worden: er soll jetzt in neuer Inszenierung heraus- wmmen. Das klastische Lustspiel ist durch LessingsMinna von Varnhelm" vertreten. Von dem hier selten gespielten Grillparzer wird eines seiner schönsten Werke,Der Traun»

ein Leben", zur Aufführung kommen; 8a's vom vcttletzterr Jahr her uneingelöste Versprechen, Hebbels ganzeNibelun­gen" zu bringen, wird diesmal verwirklicht werden. Von außerdeutschen Klassikern kommt diesmal ein indischer Dich­ter zu Gehör: Sudraka mit dem schönen SpielVasanta- sena". Shakespeare wird mitRomeo und Julia" und mit einem heiteren Werk, nämlich dem 1. Teil vonHeinrich IV." vertreten sein. Unserer Zeit näher steht Nestroy mit der klas­sischen PosseDer Talisman". Aus dem Schatz der erfolg­reichen Lustspiele jüngst vergangener Zeit sollMein Leo­pold" von L'Arronge wieder einmal das Licht der Rampe erblicken. Ein besonderes literarisches Ereignis wird eine Strindberg-Urausführunq (die letzte, die es gibt) bilden: die der HistorieGustav III." Von zeitgenössischen Dichtern ist zunächst Wilhelm v. Scholz, der in diesem Sommer seinen 50. Geburtstag feiert, zu nennen. Sein neues SchausplÄ Die gläserne Frau" wird entweder gleichzeitig mit oder kurz nach der Berliner Uraufführung herauskommen. Georg Kai­ser wird gleichfalls mit seinem neuesten Werk, mit der satyri-- scheu KomödieKolportage" vertreten sein. Nicht weniges als fünf Plätze sind freigelasten für die im Laufe des Jahres auftauchenden Neuheiten.

Geaen das Treiben 8er Sluttaarker Ueberwackmngskom-

Mlsstoa wendet Sie ,/SüSd. Zig.^aNd stellt fest, daß 8ek dem belgischen Leutnant-Sergeant in seinem Hotel die ge­schiedene Frau eines hiesigen Fabrikanten aus- und eingeht und die Mitglieder der feindlichen Kommission einzeln und zu mehreren mit ihren Damen im Odeon-Kasino ihre über­reichlich bemessene freie Zeit zubringen und dabei ihr von! Deutschland erpreßtes Geld verschlammen. Das Blatt nennt 'das eine schwere Gefahr für deutsche Sitte, Kultur und Ge. schmack. Das Blatt stellt ferner eine Autofahrt des französi- schen Majors Faury und seiner Frau nach Straßburg fest und nennt dies eine der Fahrten, zu denen die Dienstautos mißbraucht werden. Auch an Ostern sollen solche Fährte» mit Zivilpersonen von französischen Offizieren ausgefiihrk worden sein. Ferner pflegen diese Herren zum Besuch aus Frankreich eintreffende Zivilpersonen im Auto in Straßburg abzuholen.

Gartenbauausstellung. In» ehemaligen königlichen Pri- vatgarten, auf dem früheren Jnterims-Theaterplatz, und iw der königlichen Reithalle findet vom 21. Juni ab eine Garten« bauausstellung statt, die der Verband württ. Gartenbau, betriebe veranstaltet.

Der Streik !m Gafirvirksgewerbe in Stuttgart war naH halbtägiger Dauer bereits wieder zu Ende, da viele Gch Wirtsangestellte um die Streikparole sich nicht kümmerten» Als das die Streiklustigen merkten, zogen auch sie es vor» ihre vielfach sehr einträglichen Posten nicht zu verlieren.

Lohnlarif im Friseurgewerbe. Vor der Schlichtungskam- nrer ist zwischen der Friseurzwangsinnung und dem Arbeit­nehmerverband eine Vereinbarung getroffen worden. M Wirkung vom 2. Juni an wurden Lohnerhöhungen von H bis 6 Mark in der Woche verabredet. Die Aushilfslöhns für die Stunde bettagen 70 und 80 Pfennig.

Dom T.age. In einem Haus der äußeren Büchsenstraße stürzte sich ein 40jühriges Fräulein aus dem zweiten Stock­werk in den Hof. Die Lebensmüde wurde schwer verletzt ins Katharinenhospital verbracht. In Cannstatt sprang ein 45jähriges Dienstmädchen vom 4. Stock in den Garten hinab und war sofort tot. In der Neckarstraße versuchte sich eine 31 Jahre alte Bäckersfrau zu erhängen. Das Vor­haben konnte rechtzeitig vereitelt werden. In der Linden- straße wurde ein 8jähriger Knabe aus eigene? Unachtsamkeit von einem Kraftwagen überfahren und getötet. In der Hauptstätterstraße wurde ein 20jähriges Fräulein von einem Motorrad zu Boden geschleudert und schwer verletzt. Der­artige Unfälle wurden noch mehr gemeldet, --

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Maffevprotestoersaurkvlaog der BeavitenM

Die südd. Beamtenschaft (Bayrischer, Badischer, Hessischer und Württ. Beamtenbund) nahm in einer Massenversamm­lung tn Stuttgart am 6. Juni zu der letzten BesoldungS- regelung wie folgt Stellung:

Dar neue Besoidunx-dikiat des ReichSfinonzministeriumr erfüllt die Beamtenschaft mit tiefster Empörung. Dte aufrei­zende Wirkung dieser Maßnahmen stellt ein Glied in der Kette der von Berlin aus beliebten Gcheiwratspolilik dar. Diese Politik mißachtet dar Empfinden der Volkes und der Parlamente. Nach der Entrechtung der Beamtenschaft durch die Personalabdauverordnung soll auch die wirtschaftliche Erdrosselung der breiten Schichten der Beamten erfolgen. Die hiedurch bet Hunderttausenden von Beamten hetvorpe- rufene Erbitterung yat dar Vertrauen zum Staat aufs schwerste erschüttert. Jahrelang hat die Beamtenschaft Staat u. Reich gestützt in der Hoffnung, daß die verantwortlichen Regierung!- stellen und Parteien zu gegebener Zeit ihre Versprechungen einlösen werden. Das Gegenteil rst eingetreten. Nur zu klar läßt diese Besoldungrpolitik dar Bestreben erkennen, die Beamtenschaft gegeneinander auszuhetzen und ihre Organi­sationen zu zertrümmern. War dte rein wirtschaftlichen Wir­kungen der letzten BesoldurigSvorlage anbelangt, so ist e! eine Irreführung der Oeffentlichkeit, wenn in amtlichen Berliner Auslastungen von einer Annäherung an die FrtedenSgehälter gesprochen wird, wobei die unteren Besoldungsgruppen sogar voll auf den FriedenSstand gekommen seien. Dar ist un­richtig. Bet der seit 1914 um mehr alk 40 Prozent gesun­kenen Kaufkraft der Goldmark erhalten insbesondere dte Be­amten der unteren Besoldungsgruppen auch durch die Neu­regelung nicht entfernt das zum Leben Notwendige, sie sind vor weiterer Verschuldung nicht geschützt. Daß dieser Zu­stand unerträglich ist, bedarf keiner näheren Begründung.

Es muß Sache der Länderregierungen sein, sich gegen die Tendenzen des Reichsfinanzministeriums durchzuietzen und durch eine befriedigende soziale Lösung der Besoldung!- Problems Reich und Land vor schwersten Erschütterungen zu bewahren. Vom Reichstag erwartet die südd. Beamtenschaft die sofortige Beseitigung deS bestehenden BesoldungSskanval!.

Die Versammlung billigt die von den Spitzenorgantsatio- nen gegenüber dem Reichstag unternommenen Schritte und verharrt in gespanntester Aufmerkamkett der Entwicklung d« Dinge in den nächsten Tagen, bereit, unbedingte Solidarität zu üben. _

Aus dem Lande

Feuerbach, 11. Juni. Unlauterer Wettbewerb- Der Feuerbacher Fabrikant Buttkus, Direktor der Feuer­bocher Spiralbohrer- und Werkzeugsabrik A.-G., ist in kn wegen gestohlener Geschäftsgeheimnisse der Firma Stoa -und Co. in Marienfelde zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt won den. Die Strafhandlungen reichen bis in das Jahr 1^ zurück. Das Verfahren zog sich lange hin, weil Buttkus ärm­liche Zeugnisse einreichte, daß er wegen Fettleibigkeit reife- unfähig sei.

Backnang. 11. Juni. Jugendlicher Selbstmör­der. In Unterweißach hat sich der 12jähnge Sohn oe Familie W. Schlichenmaier das Leben genommen.

Reuttingen, 11. Juni. Des Amtes enthöbe n Der Geschäftsführer des Fabrikarbeiterverbandes, Zahlstelle linl lingen, Otto Wick, wohnhaft in Eningen, ist wegen gs" Verfehlung und der Kassenführung durch die Gauleiw seines Amts enthoben worden.

Ergenzinge«, 10. Juni. In der Nacht vom W"gstsonn- tag auf Montag wurde ein EtnbruchSoersuch in die » räume der hiesigen Bahnhofsgebäude» unternommen, einem harten Werkzeug versuchte der Täter die zum f körper führende Bürotüre zu sprengen und beschädigt«