Aus Stadt und Land.
Nagold, den 2. Juni 1924.
Gewerbeverein. Trotz der mannigfachen sonstigen Feste und Veranstaltungen ließ es sich eine — wenn auch bescheidene — Anzahl von Mitgliedern des Gewerbevereins nicht nehmen, am letzten Samstag die Gewerbeausstellung in Dornstetten zu besuchen. Schön war es ja daß alles zu sehen war, was in Dornstetten gekauft werden kann — vom schönsten NSU Motorrad bis zum Wandschmuck, der hart an der Grenze der Geschmacksverirrungen streift — aber eine „Gewerbeausstellung" im eigentlichen Sinne de» Worte- ist die» nicht zu nennen. Schade, daß unter diesem Vielerlei und auch einer gewissen Un ein helllichtest und Unübersichtlichkeit der Anordnung die eigentlichen recht beachtenswerten Leistungen des örtlichen Gewerbes, nicht voll zur Geltung kamen und der sonst günstige Gesamteindruck dadurch abgeschwächt wurde. Anerkannt werden aber muß voll und ganz der vor- wärtsstrebende Wille und Fleiß de« dortigen Gewerbe- und Handwerkerstandes, der eS zu einer solchen Ausstellung gebracht hat, dem aber auch für eine würdige Unterbringung derselben eine schöne, geräumige und zweckmäßig eingerichtete Turn- und Festhalte zur Verfügung stand. Und so fragten sich die Teilnehmer immer wieder — wann steht einmal eine solche in Nagold? * B.
Die Vierziger Feier nahm einen harmonischen Verlauf und wurde allen Teilnehmern zu einem freudigen Erlebnis. Der Traubensaal war festlich dekoriert und füllte sich bald mit den 105 Damen und Herren, die nun das „Schwabenalter' erreicht haben, und sonstigen lieben Gästen. Bald brachten die Klänge der Musik feierliche Stimmung, daS Festmahl Befriedigung der leiblichen Bedürfnisse. Alle« war durch die Festlellung unter Vorsitz von H. Schlossermeister W. Schwetkle glänzend vorbereitet. Nochmals Dank den Damen und Herren die uns dieses schöne gesellige Zusammensein schufen und an alles dachten. Dank auch den hochherzigen Spendern von nah und fern! Alle Stände und Kreise der Bevölkerung waren vertreten und jedes trug in seinem Teil zum Gelingen des schönen Festes bei. Ein Männer-Quartetl sang frohe und ernste Weisen, erlesene Musikstücke boten Herr und Frau Rektor Ktefner und Herr Piäzeptor Wieland. Während die Herren Stadtschultheiß Mater, Gemetnderat Jlg und Rektor
Kiefner im Verlauf des Abends von dem, was alle Herzen bewegte, redeten, boten die Herren Jlg und Zatser heitere Stücke in schwäbischerMundart. Letzterer verlas auch «in Gedicht in Knittelversen, das ein alter Nagolder, H. Rektor Klä- ger-Hedelfingen, gesandt hatte und das allgemein erfreute. Zum Schluß wurden in vorgerückter Zeit noch mehrere Tänzchen gewagt. Der schöne Abend wird keinem Teilnehmer unvergessen bleiben und treue Kameradschaft aufs neue gefestigt worden sein. Den Abschluß der Feier bildete noch ein gemütliches Zusammensein am Sonntag nachmittag in der Waldlust. _
Ebhause«, 3. Juni. Ständchen. Der Liederkranz brachte gestern abend seinem langjährigen Sangesbruder H. Johs. Seeg er Schneidermeister anläßlich seines 60. Geburtstages ein wohlgelungenes Ständchen.
Sport
Fußball. Norden - Nordwest Berlin — Skukkgarker Kickers 1:2 ( 1 : 1 ).
Kickers — IK. Holstein 3:2 (Berlin).
Um den Aufstieg in die Bezirksliga BfB. Stuttgart — Sportklub Freiburg 5:3 (2:2). Ecken 8:Z für BfB.
Pokalspiele >
1. FK. Nürnberg — FB. Saarbrücken 7:0 (5:0). Ecken 7:1.
- SpB. München 1860 — Phönix Mannheim 4:2 (2:0). - ! Ossenbacher Kickers — 1. FK. Pforzheim 2:6. !
FK. Bologna — Stuttgarter Sportklub 4:0. — FK. Moden« > Stuttgarter Sportklub 1:1 (0:1).
Nagold I — Ballsp ecklub Pforzheim 1:4.
Calw I — Dtllweißenftein I (Kretspokalmeister des Enz- und PfinzgauS ^.-Klasse) 3:2.
Calw A. H. — Altburg 14:3.
Dom Radfahrsport.
An Himmelfahrt fand die Straßenfernfahrt durch Württemberg statt. Sie führte von Stuttgart über Cannstatt, Waiblingen, Schorndorf, Gmünd (Einschreibekontrolle), Aalen (20 Minuten Zwangkpause), Hetdenhrim, Böhmenktrch, Göppingen, Plochingen. Eßlingen zurück nach Stuttgart. Der Start war am Hauptbahnhof in Stuttgart um 7.16 Uhr, 21 Fahrer waren am Start. Alte Kämpen wie Blattner und Mergenthaler begleiteten ihre Freunde. 8.45 Uhr wird Gmünd erreicht, nachdem vorher bei Geradstetten ein 50 km-
„Singe, wem Gesang gegeben!"
Das Gausängerfest in Egenhausen.
Schiller sagt in seinem Lied von der Glocke: „Zu Eintracht, zu herzinnigem Vereine, versammle sie die Itebenoe Gemeine" und kennzeichnet damit die Aufgabe der Glocke. Mit gleichem Recht kann man sagen: Das deutsche Lied, der deutsche Sang, sie vereinen die Sänger zu einem herzinnigen Verein, den die Freude am Schönen und die Liebe zum Guten zusammen- fchweißt und zusammenhält. Es war eine gewaltige Kundgebung für das deutsche Lied, für deutsche Art und deutsches Wesen am letzten Sonntag in Egenhausen. Vom herrlichsten Wetter beglückt, von geschickten Händen vorbereitet, von frohen Sängern ausgeführt, nahm das Frst einen sehr guten Verlauf. In den Vormittagsstunden kam Verein auf Verein ins schmuck« Dörfchen; teils auf Schusters Rappen, teils zu Rad, wieder andere gemeinsam auf frisch bekränzten Wagen und sogar auch auf einem Lastauto zogen sie ein in das Festort. Von weit her kamen sie, die wackern Sänger, insbesondere von Calw in stattlicher Zahl. Mit unerschrockenem Mute unternahmen sie den wetten Weg aus Liebe zum deutschen Sang und zur Freude aller Sangessreunde des Nagoldgaus. In glühender Sonnenhitze wurden die Proben für die Maffen- kböre abgehalten; der Dirigent, Herr Rektor Beutel aus Caliv^ der für den verhinderten Gaudtrigenten, Herrn Hauptlehrer Grieb-Nagold, welch letzterer bei einem großen Wertungsstngen in Sindelfingen als Preisrichter tätig war, die Chöre leitete, mußte manchen Schweißtropfen lassen, bis die Chöre rein und voll erklangen. Nach einer kurzen Rast stellte sich hierauf der überaus lange Festzug auf. Es war ein farbenprächtiges Bild, die vielen, mit Stolz und Freude getragenen und vom Wind dahingewehten Fahnen, die eine von glitzernder Neuheit, die andere von ehrwürdigem Alter, zu sehen, es war eine Freude, die Sänger zu betrachten, wie sie in schneidigem Schritt und Tritt aufrecht einher» marschterten, hier ein alter Sänger-Veteran, dort ein junger liedbegeisterter Jüngling, hier ein Arbeiter, dort ein Fabrikant, hier ein Beamter, dort ein Bauer und neben ihm der Lehrer, aber alle, alle Sänger. Auf dem hübsch hergerichteten Festplatz begrüßte ein frisch gesungenen Willkommengruß de» Ltederkranze» die Sangesbrüder von fern und nah und Herr Vorstand Wolf dankte in einer Ansprache denen, die zum Gelingen des Festes beigetragen, insbesondere Herrn Hauptlehrer Kempf, den alten Sängerjubilaren, dem treuen Mitglied« Chr. Braun, der den Festplatz zur Verfügung stellte und all den vielen andern, die zur würdigen Gestaltung des Festes mitgeholfen haben. Allen Sangesbrüdern rief er ein herzliches Willkommen zu. Ein Ehrentag war der Sonntag für die Egenhäuser, ein wirklicher Tag des Herrn. Und als wollten alle mithelfen, all die vielen, die von fern und nah kamen, diesen Tag zu einem Festtag zu machen, so klang es jetzt gewaltig über die Menge hinweg: „Das ist der Tag de» Hennl* Nun ergriff der Gauvorstand» Herr Hauptlehrer ^ G u st e r-Wildberg, daS Wort zu einer feinen, der Stimmung der Sänger so recht angepaßten Ansprache. Er führte aus, daß der heutige Tag ein Festtag des Ltederkranze» Egenhausen und des ganzen Nagoldgaus sei. Wir sind hterher- Ükkommen, um uns mit dem Bruder zu freuen und wenn wirklich allüberall Sängerfeste viele Deutsche unter dem Zeichen A deutschen Liedes vereinen, so zeigt es sich da, daß die vangersache und damit da» deutsche Lied eine Volksbewegung >st im edelsten Sinne des Wortes. Die Arbeit unserer Ge- Aövereine macht das deutsche Lied zum Liebling unseres vchwabenvolkes, von dem es gehegt und gepflegt wird als Milches Kleinod, ohne dessen Besitz das Leben arm, das ^'Eßen gemein wäre. Doch nicht auf das Singen allein, "ke Tat kommt es an und zwischen dem werktätigen Leben dem Singen muß vollkommene innere Harmonie sein, «tr haben es leicht, das deutsche Lied zu pflegen, aber unseren Tüdern an Rhein und Ruhr wird das deutsche Lied ver
boten und die Sängersache unterdrückt. Da wollen wir alle miteinander'geloben: „Sie sollen ihn nicht haben, den freien deutschen Rhein" nnd wollen ausbauen, was der Vertreter der besetzten Gebiete bet der Bundesversammlung des Schwäb. Sängerbundes in Göppingen sagte: „Das deutsche Lied ist die goldene Brücke für Deutschlands Zukunft." Wir wollen unser deutsches Lted pflegen, nicht nur, um uns technisch auf eine immer höhere Stufe zu bringen, nein, um unsere Seele zu bereichern und unsere VolkSkulrur zu erhöhen. Dem Jubelverein überbringe er die herzlichsten Glückwünsche des ganzen Nagoldgau» und forderte ihn auf, allzeit tüchtig vorwärts zu streben und die neue Fahne sei allzeit das sichtbare Symbol aller Sängertugenden. Wir alle wollen uns in Gedanken anschlteßen an unfern schönen Bundesspruch: „Das Herz voll Lieder froh und frei, dem Staufenbanner ewig treu, so stehn wir ein in Lust und Leid, allzeit für Deutschlands Herrlichkeit!" Ein begeistert avfgenommeneS Hoch schloß die inhaltsreiche Rede und hierauf erklang aus vieler Sänger Munde der herrliche Bundesspruch und das prächtige „Hab oft im Kreise der Lieben" mit den packenden, mitreißenden Worten: Und kam ich wieder zu singen, war alles, auch alles wieder gut! — Nach einer weiteren Ansprache d«S Hauptlehrer Kempf, der die Geschichte des Ltederkranze» Egenhausen bekanntgab, wurde die Fahne unter den üblichen Feierlichkeiten enthüllt und hierauf mit herzlichen Worten der Sängerjubilare gedacht, die in wahrer Liebe und Anhänglichkeit dem Verein in bösen und schlechten Tagen treu geblieben sind. Ein alter Sänger und Kriegsveteran von anno 70 war auch dabei mit schneeweißem Haar, aber noch aufrecht und stark, mit Tränen des Danke» in den noch frischen Augen, hörte er den Dank für seine Treue an. Der Vertreter des Schwäb. Sängerbundes, Herr Oberpräzeptor Bäuch len von Eßlingen, überbrachte nun in einer packenden Ansprache die besten Grüße und herzlichsten Wünsche des Schwäb. Sängerbundes und gab dem Wunsche Ausdruck, daß das deutsche Lted uns zu Einigkeit und Recht und Freiheit in unsrem deutschen Vaterlande führen möge. Wie ein Gelöbnis und Treueschwur, festzuhalten an deutscher Art und deutschem Wesen, klang hierauf aus treuen Sängerherzen: Deutschland, dir mein Vaterland! — Und nun folgte Lied auf Lted der einzelnen Vereine, bald von Heimat und Vaterland, von Liebe und Seligkeit, von Trauer und Schmerz, von Frühling und Len» klingend und singend! Nach einer kurzen Rast im schöngeschmückten Dorf machten sich nun die weitentfernten Vereine bald auf den Heimweg, voll von den Eindrücken des unvergeßlichen Tages. Wohl jeder Verein wird aus dem Schindelgäu fortgezogen sein, mit der Gewißheit, ein frohes und die Arbeit in den Gesangvereinen förderndes Sängerfest erlebt zu haben. — Aus der Rede des Herrn Schuster ist noch zu entnehmen, daß der Nagoldgau nunmehr 30 Vereine mt zusammen 938 Sängern umfaßt. Möge der Nagoldgau unter der tüchtigen Leitung von Herrn Schuster und Herrn Grieb immer weiter blühen, wachsen und gedeihen!
Do« unserem Nachbargau.
Säugerfest. Der uns benachbarte Gäu-Schönbuch-Sänger- bund hielt am Sonntag sein 1. Gauliederfest in Sindelfingen mit Wertungsstngen ab. Das Wertungsgericht bestand aus den Herren Wengert und Nack, Stuttgart und Grieb, Nagold. 27 Vereine traten in die Schranken und boten fast durchweg gute Leistungen. (Herrenberg erhielt mit 144 Punkten die höchste Punktzahl.) In einer 36 a großen Hall« der Daimlerwerke fand das Singen, ebenso am Abend zuvor ein durchaus gediegenes Festkonzert des Liederkranz Sindelfingen statt, der dadurch sein 84. Stiftungsfest glänzend feierte. Am Festnachmtttag gab der Gau zugleich mit einigen großen Stuttgarter Lhören ein schönes Konzert durch Massen- und Gruppenchöre. Es waren herrlich« Kundgebungen für das deutsche Lied.
Tempo gefahren wurde. Endlich ist 9.39 Uhr Aalen erreicht, wo eine Zwangspause von 20 Minuten eingelegt wird. Zehn Fahrer zeichnen sich gleichzeitig in die Liste ein, es sind die Villinger Rinderknecht, Hugger und Klaiser, Dreizler und Schöpfer von Heumaden, Reich und Klenk-Stuttgart und die Hetlbronner Wetgle, Höpfer und Weller. Zwei Minuten später treffen auch Wilhelm Schenk-Neckarsulm und Gaß-Vtl- ltngen ein. abermals eine Minute später Burkardt-Hetlbronn. Nach einer wetteren Minute taucht Zeller-Talheim aus. 9.47 Uhr ist auch Sauer-Neckarsulm noch da.
Von Aalen weg gilt es einen ziemlichen Ausfall, da die Straße wieder einmal sehr schlecht ist. Sie fordert mehrere Opfer in Gestalt von Retfendefekten. Reich muß auch vom Rad herunter. Vtllingen führt, zeitweise auch Höpfer. Als Schöpfer an die Spitze geht, wird das Tempo wieder beschleunigt. Hugger hat Neigung, mit einem Motorfahrer durchzugehen, wird aber zurückgehalten. Klenk holt inzwischen auf dagegen hat Kaiser Reifendefekt. 10.50 Uhr wird Hetdenhrim erreicht, wo die Fahrer gestempelt werden, da die Karten zum Abwurf nicht da sind. Auch so recht. Nach Hetdenhetm wird die Spitze nur noch von sieben Mann gebildet. Langsam hebt die Steigung an. Gaß führt. Ihm folgen der Reihe nach Dreizler, Schöpfer, Zeller, Weigle, Höpfer und Weller, auch Hugger ist dabet. Reich holt das Feld wieder ein. Hugger setzt sich an die Spitze, hart bedrängt von Dreizler. Bei der Steige führt Dreizler, gefolgt von Schöpfer, bi» plötzlich Hugger einen Vorstoß unternimmt, wo die Steige steiler wird. Dreizler bleibt zurück. Schöpfer schiebt sich vor, aber Hugger geht durch. In Söhnstetten hat er bereits 200 m Vorsprung. 11.25 Uhr! Dreizler und Schöpfer werden abgehängt. Der Vorsprung Huggrrs vergrößert sich. Er ist schon außer Sicht. Die zweite Gruppe nimmt die Steige im 15-km Tempo. Im Vorjahre fuhren die großen Kanonen dieselbe Strecke in doppelter Geschwindigkeit. Schöpfer führt die zweite Gruppe und wird in Böhmenktrch von Reich abgelöst. Weller und Höpfer bilden eine neue Gruppe, die dritte wird von Reich und Gaß gebildet, die vierte von Dreizler und Schöpfer. 12.30 Uhr trifft man in Göppingen ein, Hugger ist etwa 10 Minuten voraus. Mit unheimlicher Geschwindigkeit hat er die Steige von Weißenstein hinter sich gebracht. Nun geht eS daS FilStal hinunter. Ein schwerer Regen überfällt die Radler und beeinträchtigt ihre Leistungen, aber unermüdlich geht es weiter durch Plochingen, Eßlingen nach Stuttgart, wo sich trotz des Regens in der Cannstalter Straße «ine ansehnliche Zuschauermenge versammelt hat. Von Mustkklängen begrüßt und unter lebhaften Heilrufen sährt 2 Uhr 04.15 Minuten Hugger als Erster durch» Ziel. Dort werden folgende Ergebnisse gebucht:
1. E. Hugger, Vtllingen, 6 Std. 28 Min. 25 Sek.,
2. Gg. Weller, Hetlbronn, 6 Std. 29 Min. 20 Sek.,
3. I. Weigle, Hetlbronn, eine Radlänge zurück,
>4. R. Höpfer, Heilbronn, eine Radlänge zurück,
5. E. Reich, Stuttgart. 6 Std. 29 Min. 25 Sek.,
6. K. Dreizler, Heumaden, 6 Std. 32 Min.,
7. Th. Schöpfer, Heumaden, 6 Std. 38 Min. 30 Sek.,
8. Klaiser, Vtllingen, 6 S>d. 45 Min.,
9. Rinderknecht, Villingen, 6 Std. 45 Min. 30 Sek.,
10. W. Schenk, Neckarsulm,
11. Jul. Sauer, Nrckarsulm,
12. Gg. Burkardt, Heilbronn.
Den Sanitätsdienst versah , wie beim Stadtlauf der Samariterverein Cannstatt mit Herrn Pfeiffer an der Spitze.
Am Abend fand im Restaurant Eberhardsbau die Preis- vertetlung statt, wobei wertvolle Ehrenpreise zur Verteilung kamen. Als ersten Preis erhielt Hugger ein neues Fahrrad von der Firma Golderer und Kreß, Stuttgart.
Da zugleich die Gaumeisterschaft des Gaus Stuttgart zum Austrag kam, so konnten auch für diese Austragung Ehrenpreise verteilt werden. Die Gaumeisterschaft fiel an
1. Reich-Stuttgart,
2. Dreizler-Heumaden,
3. Schöpfer-Heumaden.
In der Rheinischen Sporkwoche im Stadion in Köln siegten die 70 holländischen Radfahrer (die für die diesjährige Olympiade auserlesene Mannschaft) überlegen über die deutschen Fahrer. Di« Sieger erhalten die vom Reichspräsidenten gestiftete silberne Plakette. Die Zuschauermenge begrüßte die Sieger stürmisch.
Radrennen Paris—Brüssel. Zum drittenmal wurde der Belgier Felix Sellier Sieger (er hat 1922 und 1923 gewonnen).
Beim 36. Radrennen über 100 Kilometer hinter Motoren wurde Drassin Erster. Er legte die Strecke in 1 St. 29 Min. 29^ Sek. zurück.
Der Münchener Flieger Adel stellte einen neuen Rekord mit einem Leichtflugzeug auf. Mit einem 3l< PS. Douglas-Motor; versehenen Kleinflugzeug konnte er eine Flugdauer von über Zwei Stunden erzielen. Adek gelangt dadurch in den Besitz -es 2000-K» Preises der Wissenschaftlichen Bereinigung für Luftfahrt.
Handel nnd Verkehr.
Markte
Mannheimer Schlachkviehmarkk, 2. Juni. Der Biehmarkk wies ute Käuferbeteiligung auf. Bei lebhaftem Geschäftsgang wurde er Merkt geräumt. Angeführt und je 50 Kilo Lebendgewicht <le« andelt wuäen: 187 Ochsen 28—51 -K, 144 Bullen 30—40, 532 iühe und Rinder 18—52. 536 Kälber 48—64, 46 Schafe 22—32, 358 Schweine 38—54.
Laupherm, 2. Juni. Biehmarkk. Aut bem letzten Bieh iarkt wurden verkauft 9 Stück Rindvieh, Jungvieh zu 140—172 Nark, Kalbetn 300 Mark, Saugschweine kostete«, 14—20, Läuse«
Schweinemürkke. Balingen. Zufuhr 167 Milchschwein«. Preis 15—24. — Besigheim. Milchschweine 12—15. — Ell > wangen. Zufuhr 75 Milchschweine. Preis 30—45 d. P. — Gerabronn. Zufuhr 135 Milchschweine. Alle verkauft zun Paarpreis von 16—34. — Nürtingen. Zutrieb 51 Milch« schweine. Preis 19—26. — Rottweil. Zufuhr 278 Milchschweinej Schweinemärkte. Aalen. Milchschwein« 30—45 -. P. — Blau seiden 18—45, — Giengen a. Br. 20—45, Läufst 66 Mk. — Lauingeu Sangschweme 20—40 Mk., Lauser 40— L00 Mark. '
Auswärlige Todesfälle.
Böblingen: Vogel Jakob, Bierbrauer.
Calw: Seeger Karl, Apotheker.
Neuenbürg: Frau Marie Strom, geb. Schmied, 53 I. alt. Ntedernau: Jakob Schäuble, Korbmacher, 77 Jahre alt. Oberndorf: Teufel Karl.