Beim Baden ssergeselle. Des fige Untiefe ge

h r t 1925. Im hristenheit von Diözese Rotten Dr. v. Keppler, erfubiläum und m schwäbischen Als Zeit für in Aussicht ge h Ostern 1925. idte besucht

2er seit einiger en wurde beim ,r wegen eines -Haus Ehingen

Juli fährt eint -sehen und mit fsmotor misgs der damit vert len Dingen für die Erledigung inen, eine gün- ruern wird, geht Ulmer Boots-

rand. AbeM llack Feuer ausj Gaißmaier und inäscherts. Als bereits ein untt annten sind gut den, ebenso das

Ertrunken!

G. Schäfer P

l3 Mat 1924.

>ch und teilweise i - war nach der e herzlich wtll- r Wiese und im irchfeuchtung be- hlag in seirem morgen ist da« olle noch einmal u beweisen, wer äßt. Hoffentlich n am Sonntag ißte alt Masten -schwörung" und

.gaben siird zoll- den-Tabak. Da- >ak ist kein nvt- i- deutschen Zoll bak 35 fünf nden soll, so ist Geld kauft man m Tabak. Der >ie Wahl, die 35 :e Annahme der den Krisgs- letzterer Ausweg

en. Keine Haus- Voll- und Pelz' mit Naphthalin n Zerstörer zu

ge BerzriH- einen, wenn gen und zn derung des ag 18 Guts- einschließlich 1 Vertreter >i- oder Ge lfe: Rechts- ließlich deS rnd Lehrer, :r und drei Heilbronn, A. Nürtin- r des kath. irdneke des Dr. Kurl

kommen und wollten nunmehr dis Mauer durchbrechen. Der Plan sei nicht ausgeführt worden, da das versprochene Dyna­mit nicht geliefert worden sei. Das kaiserliche Hauptquartier sei kurz darauf abgereist.

Gras Luckners Hochzeit. Graf Luckner, der heldenhaft, Kommandant des KreuzersSeeadler", hat zu seiner Ver­mählung mit der Tochter des schwedischen Großindustriellen Eiigelström in Malmö am 24. Mai unter anderen Gästen ein » Anden die Burschenschaften Rhenama in Halle und Al-* S factta in Braunschweig vollzählig, ferner 22 Chargierte an- I derer deutscher Studentenverbindungen in vollem Wichs und mit Fahnen, Abordnungen der Althsrrenverbände, sowie eine Fahnenabordnung des Stahlhelms unter Führung des Bor­genden für Mitteldeutschland, Oberstleutnant Düsterberg­halle, der bei der Weihe des Moltke-Denkmals jüngst die Festrede gehalten hat.

Zwei Hundertjährige. Am Samstag starb in Iechtingen bei Breisach (Baden) die Witwe Karoline Nadler im Atter von 100 Jahren, neun Monaten. Die Greisin war geistig und körperlich noch rüstig gewesen. Sie schlief ohne eigentliche Krankheit ruhig ein. Am Tag vorher war in Durlach eine Frau gestorben, die nur vier Monate jünger war.

Bom Blitz getroffen. Der bei dem Gutsbesitzer Käst- mayer im Dienst stehende Schäfer Albert Strohmaier aus Welzheim wurde im Ried, als er mit seinen Schafen von der Wäsche aus Glatt kam, von einem Blitzstrahl tödlich getroffen. Die beiden Hunde wichen nicht von der Leiche.

Autounglück. Auf der Rückkehr von einem Wettspiel von kllerich nach Braunlage (Braunschweig) stürzte ein von iS Fußballspielern besetzter Lastkraftwagen infolge Versagens der Steuerung über eine 3 Meter höhe Mauer hinab in rinen Bach und begrub die Insassen unter sich. Alle wurden »erlstzt, mehrere sehr schwer; ein junger Mann wurde er­stickt.

Prinz Alexander von Hohenlohe, der jüngste Sohn des ehemaligen Reichskanzlers Fürst Chlodwig, ist in Baden­weiler gestorben. Alexander war einmal Staatssekretär in Elsaß-Lothringen, hat sich aber dort und später durch hämische Artikel über Deutschland keinen rühmlichen Namen gemacht.

Handelsnackrsch^en

Dollarkurs. Berlin, 22. Mai. 4,2165 Bill. Mk. N-uyork 1 Dollar 4,21. London 1 Pfd. Sterl. 18,63. Amsterdam 1 Gulden 1,29. Zürich 1 Franken 6,752 Bill. Mk.

Deutsche Dollarschatzscheine 76.36, Geldanleihe 4.20.

Der französische Franken notierte 78 zu 1 Pfd. Sterling.

Berliner Geldmarkt, 22. Mai. Tägliches Geld 0,5 v. Tausend, Mouatsgeld 3 Prozent.

Die Kohlenlieferungen an Frankreich. Nach dem Pariser amt­lichen .Journal" sind im Januar 1924 aus dem Ruhrgebiet 787 031, im Februar 898 965, im März 1028 446 Tonnen Kohlen nach Frankreich abgeführt worden, das sind 110, 121 und 140 Prozent der im Programm der Entschädigungskommission auferlegten Menge. Die Lieferung im April werde voraussichtlich 1 373 006 Tonnen (200 Prozent) betragen. Die Ausfuhr sei nun eingeschränkt und.dafür diejenige nach Belgien und Italien erhöht worden. Im April soll Frankreich nach dem Programm 684 000 Tonnen er­hallen.

Kein Zahlungsaufschub. Von Berlin wird heute gemeldet, daß das Gerücht von einem allgemeinen Zahlungsaufschub im inner­deutschen Geschäftsverkehr unbegründet sei. Die Reichsregierung wird übrigens bei der immer schärfer in die Erscheinung tretenden Kreditnot zu einer durchgreifenden Maßnahme schließlich gezwun­gen werden. Das Gehen- und Geschehenlasten kann nicht mehr »weiter getrieben werden. Es beginnen sich jetzt die Fehler zu »rächen, daß man den Helfferichschen Rentenmarkplan in zwei Richtungen verschlimmbessern zu. müssen glaubte: indem man ein­mal statt der überleitenden Roggenwährung zum Goldwert griff, obaleick wir kein Gold mehr haben, und zweitens Lab man zwischen

die Renkenmark und den Geschäftsverkehr dl e R e i'ch? nk eingeschoben und dadurch den Kredit nicht nur in unerträg­licher Weise verkeuert, sondern auch sehr erschwert hat, da die Reichsbank ihre übertriebenen Bedingungen (Kredit nur gegen Dreimonakwechsel aufzwang. Eifersüchteleien von Personen und Karteien sollen die Triebfeder gewesen sein. Wenn nun aber nicht sehr bald gründlich Wandel geschafft wird, gerät die ganze deutsche Wirtschaft in eine höchst gefährliche Sackgasse.

Sachverständigen-Gulachten und Tabakmonopol. Zu den vielen Oberflächlichkeiten und Unklarheiten im Sachverständigen-Sut- achten gehört auch das Tabakmonopol. Obgleich man sich in ande­ren Staaken mehr und mehr von den Monopolen abzuwenden be­ginnt, verlangt das Gutachten die Einführung einer Reihe von Monopolen in Deutschland, so vor allem das Tabakmonopol, das eine Milliarde Goldmark aufbringen soll. Die .Sachverständigen" haben allerdings dabei nicht ein vollständiges Monopol mit Tabak- r Erarbeitung, Groß- und Kleinhandel im Auge, weil eine solche Umstellung in Deutschland mit zu großen Kosten verknüpft wäre, das Reich soll vielmehr nur den Großhandel übernehmen, die Fabrikation und den Kleinhandel dagegen frei lassen. Daß es auch bei dieser Form mit der Selbständigkeit der Fabrikanten wie der Kleinhändler so gut wie vorbei wäre, leuchtet ein, zumal die teil­weise Enteignung oder Stillegung von Fabriken sowie eine Be­grenzung des Verdienstes der Kleinhändler vorgesehen ist.

Stuttgarter Börse, 22. Mai. Die heutige Börse verkehrte ln

«

ruhiger und stiller Haltung. Die Kurse blieben behauptet. Bon den Bankaktien erhöhten sich Hypothekenbank auf 0,85, Bereins- bank 2, Notenbank 56, von den Brauereiakkien Ravens­burg auf 2,4, Eßlingen 5,5, Mulle 5,3. Metallaktien yatteu

mit Ausnahme von Metall- und Lackierwaren Ludwigsburg und Andr^Koch, die 0,5 bzw. 0,8 gewannen, keine besonderen Ver- and^ungen aufzuweisen. Feinmechanik 15,9, Matth. Hohner 20,5, Junghans 5,5, Württ. Metallwaren 35ch. Bon den Maschinen- ii id Autoaktien konnten Eßlingen auf 4,7, Magirus auf 2,1 anziehen, während Daimler unverändert 2,8, Laupheimer Werk­zeug 10 notierten und Weingarten auf 10,75, Hessen auf 2,1, Neckarsulmer auf 3,8 weichen mußten. Auf dem Markt der Sp i n- nereiaktien gelangten u. a. Unterhausen mit 30, Uhlman 1,4, Kolb-Schüle 8,75, Pfersee.23, Kottern 27H, Südd. Kuchen 15, Eß­lingen 31, Leinenindustrie 22, Kattun 55, Filz 16 (Genüsse 11 Bill.) zur Notiz. Nahrungsmittel werke lagen bis auf Knorr, die sich auf 3,6 befestigten und Kaiser Otto, die auf 0,7 nachgaben, put gehalten. Das gleiche Aussehen zeigte der Markt der Ber- 'agsakkien. Union Deutsche Berlagsgesellschafk 8, Deutsche Verlag 19, Ehr. Belser 2. Bon den sonstigen Werten sind ebenfalls keine nennenswerte Veränderungen zu berichten. Es r otierten u. a.:. Bad. Anilin 15, Bamberger Mälzerei 4, Bremen- Vrsigheimer Oel 19,5, Mannh. Oel 20, Zementwerk Heidelberg 8,8, twrmania 7,75, Köln-Rottweil 5,8, Neckarwerke 4,1, Schwab. Möbelindustrie 0,65, Südd. Holz 10,5, Ber. Wachswaren 0,55, Weag 3,25, Schtldknecht 8, Ziegelwerke Ludwigsburg 5,2, Kraft werk Altwürttemberg 6. Bon den Vorzugsaktien gelangten Im,ci­trus mit 1,4, Neckarwerke mit 2 G., Magirus mit 0,7 G. zur Notierung. Württ. Vereinsbank.

Stuttgarter LaudesprodukksnLörse-22. Mai. Die heutige Börse verlief geschäfkslos. Getreide- und Mehlpreise unverändert. Es -Mierken je 100 Kilo Weizen 1717.50 (am 19. März: 1717.50V Sommergerste 1717.50 (unv.), Hafer 13.2513.75 (unv.), Wei­zenmehl Nr. 0 28.5029 (unv.), Brotmehl 25.5026 (unv.), Kleie 9 259.75 (unv.), Wiesenheu 7.508 (8-8.80), Kleeheu 89 (8.56 bis 9.50), drahigepreßkes Stroh 45 (4.505.50) Mark.

Mannheimer Produktenbörse, 22. Mai. Die umfangreichen Versteigerungen von deutschem und ausländischem Mehl, die unter den Preisen zugeschlagen wurden, hakten zur Folge, daß der Markt Mikommen aeschäflslos blieb. Der Zuschuß von süddeutsch,m Meizenmebl Spezial 0 erfoloke wegen der schwachen KäuferbS li- e mg zwischen 23,30 bis 23,75 Renkenmark die 100 Kilo bahnfrei Mannheim. Die erste Mühlenforderung lautete auf 27.5028 -4t. Im Getreide markt lautet die Auslandsforderung höher. Inlandsware war niedriger angeboken. Es kosteten die 100 Kilo Weizen inländischer 17.5018, ausländischer 1920. Roggen 14.^ bis 15, Hafer 1515.50, Gerste 17.5018, Mais 19. Fukkerartikek wa-on oleichfalls abgeschwüchk.

Berliner Gekreideprerse, 22. Mai. Weizen märk. 15.4015.70, Roggen 12.8013.20, Sommergerste 15.8016.80, Hafer 12.70 bis 13.40, Weizenmehl 21.2524.25, Roggenmehl 18.7520.75, Kleie 8.809.30, Raps 285290.

Märkte

Stuttgart, 22. Mai. Schlachkviehmarkk. Dem Donner-- trgmarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 38 Ochse», 18 Bullen, 126 Jungbullen, 100 Iungrinder, 59 Kühe, 452 Kälber; 601 Schweine und 27 Schafe. Verkauft wurde alles. Erlös aus je 1 Pfd. Lebendgewicht in Goldpfg.: Ochsen 1. 3740 (letztes Markt: 38-39), 2. 2535 (23-33); Bullen 1. 2931 (27-30), 2.22k» 28 (202tj); Jungrinder 1.41-45 (4044)), 2. 3439 (3338); 3. 23 bis 30 (2229); Kühe 1. 2330 (2228), 2. 1620 (1520), 3. 10 , is 14 (10-13); Kälber 1. 4648 (unv.), 2. 3745 (unv.), 3. 23 bis 34 (2734); Schweine 1. 545« (5455), 2. 4953 (4852); 3. 3846 (3745). Verlauf des Marktes: mäßig belebt.

k48. Vorstehende Preise sind Schlachtviehmarkl-. nicht Skalk- preise.

Mannheimer Kleinviehmarkk, 22. Mai. Zugeführk und zu se

50 Kilo Lebendgewicht gehandelt: 68 Kälber 36-50 GM., 92

Schweine 4250, 995 Ferkel und Läufer 9.25 d. St. Markkhallung Illbig. Kälber und Schweine langsam geräumt. Nächste Woche findet der Ferkelmarkt Mittwochs statt.

Mehmärkke. Oeh ringen. Zufuhr: 5 Farren, 13 Ochsen» 62 Kühe, 41 Kalbinnen, 36 Jungrinder, 5 Kälber. Verkauft wurden Swa 36 Stück. Handel schleckt. Preise: 1 Paar Ochsen 800 bis !,00 -K, Kühe 305, Kühe mit Kalb bis 400 ^(..Kalbinnen 280 bis» 420 -4t, Jungrinder 100270 -4t. Ellwangen. Zufuhr: 5 Far­ren, 121 Ochsen, 83 Stiere, 190 Kühe, 120 Rinder, 165'Kaloeln, < 3 Kälber, zusammen 747 Stück. Bezahlt wurde» für 1 Paar» Ochsen mit 32 Zkr. 1180, mit 27,2 Ztr. 900, mit 24,30 Ztr. 895, mit 22 Ztr. 800, 1 Ochse mit 14,72 Ztr. 508, mit 12,90 Zkr. 420. 1 Stiel mit 680 Pfd. 230, mit 660 Pfd. 250, 1 Rind mit 690 Pfd. 205, 1 trächtige Kalbel 280 und 250, Kühe mit Kalb 500, 350. 400, Oändlerkühe 120200, eine schöne trächtige Kalbel 390, 1 Kalb 65. Der Handel ging anfangs flau; erst als die Forderungen zurück- acgangen waren, besserte sich das Geschäft. Reutlingen. Zufuhr: 50 Ochsen, 120 Kühe, 70 Rinder, 50 Kalbinnen, 100 Stück .ungvieh, 52 Pferde. Erlöst wurden für Ochsen 500700 -<t, Kühe 300600 -4t, Rinder 180300 -4t, Kalbinnen 300500, Jungvieh M-200, Pferde 3503500. Handel flau.

Schweinemärkke. Niederstetten. Saugschweine 2550 d. P. Heilbronn. Milchschweine 1222, Läufer 20 d. P. Schwenningen. Milchschweine 3548 d. P. Tutt­lingen. Milchschweine 1425, Läufer 46 d. St. Ellwan­gs n. Milchschweine 3035 d. P. Ludwigs bürg. Zufubr: 18 Läufer (verkauft 4) und 216 (80) Milchschweine. Preis für ei» Läufer 5071, Milchschweine 152« -4t. Verkauf langsam. Reutlingen. Milchschweine 2030, Läufer 4060.

Fruchkpreise. Heidenheim. Kernen 9.70 -4t, Weizen 9.30 bis 9.50, Gerste 88.60, Haber 6.606.80. Urach. Dinkel 3. Gerste 9O0, Haber 7, Weizen 10.50, Roggen 7.

Devisenkurse m Billionen

Berlin

-Zolls,,- WO Gukd. Belgien 100 Fr.

Umwegen 100 Kr.

Dänemark 100 Kr.

Schweden 100 Kr.

Italien 100 Lira

London 1 Pfd. Sterl. Neuyork 1 Dollar

Paris 100 Fr.

Schweiz 100 Fr.

Spanien 100 Peseta D.-Oefler. 100 000 Kr. Prag 100 Kr.

Ungarn 100 000 Kr. Argentinien 1 Peso

Tokio I Uen

Danzig 100 D. Gulü.

21. Mai

Geld

Brief

157,60

158.40

19,55

19,65

58,85

58,15

71,42

7178

111,97

112,53

18,80

18,90

18,375

18,495

4,19

4,21

22 94

23.06

74,51

74,89

58,45

58,75

5,98

6,02

1Sch6

12,64

4,58

4,62

1,385

1,395

1,695

1.705

73.61

73.99

22. Mai Geld

Brief,

157,60

20.15

58.75 71.42

111,97

18.75 18.375

4,19

23,84

74.51

58,45

5,93

12,56

4.58

1,335

1,695

73F1

158,40 20,25 59,05 71 78 112,53 18,85 18,495 4.21 23,96 74,89 58,75 5.97 12.64 4.62 1,395 1,705 7 3,99

Das Weiter

Die Wetterlage hak sich wenig verändert. Für Samstag uu- Soi. ..ag ist zeitweise bedecktes, zu Gewitterstörung geneigtes Wet­ter Zu erwarten.

Auswärtige Todesfälle.

Enztai: Job. Georg Genge buch, 60 I. a.

Der Tanz um das goldene Kalb

Von Erica Grupe-Lörcher

(Nachdruck verboten.)

Virginia Meßmer saß zerstreut im Wagen ihrer Eltern, der sie aus der Stadk hinaus, einen langgezogenen Pro­menadenweg am großen Flusse entlang zur Iagdbesitzung des Geheimrakes Werner führte. Es war ein Frühsommer- kag. Werners hakten Glück mit dem Wetter. Bei ungün­stiger Witterung hätte das Sommerfest abgesagt werden müssen, war man doch draußen auf dem Iagdguk des Ee- heimrates ganz auf die Natur und den Aufenthalt im Freien angewiesen. Schon die Fahrt zur Besitzung durch die herr­lichen Anlagen mit den hoch sich wölbenden Bäumen wäre ein Genuß gewesen, wenn nicht so üble Stimmung in der Familie M ßmer geherrscht hätte.

Nach einem längeren Schweigen versuchte es Virginia ^wieder mit einer Unterhaltung. «Werners haben heute Glück mit dem Wetter! Sonst hätten sie das ganze Picknick in letzter Stunde an alle Eingeladenen telephonisch absagen müssen." Herr Fabrikant Meßmer antwortete nur mit einem Knurren.

«Laß den Vater nur, Virginia, er ist schlechter Laune. Deinetwegen!" meinte die Mutter mit ihrem etwas lispeln­den Zungenschlag.

Birgina warf den Kopf trotzig zurück. Ihre schillernden Augen bekamen etwas Sprühendes. In den vertieften Mundwinkeln lag eine etwas bissige Mokanterie.Gott, Vater, du stellst dich auch zu sehr mit der Sache an! Was ist denn schließlich im Grunde viel dabei, wenn ich und der Robert Gutenbrunn abends auf einer einsamen Bank sitzen und uns einen Kuß gegeben haben! Du wirst als junger Mann auch so etwas gemacht haben!"

Die Mutter fuhr etwas aus den Wagenkissen empor- «Es handelt sich nicht darum, daß man etwas tut, son­dern, daß man nicht dabei gesehen wird! ^ Das ist der Witz! ^ Du kannst dir doch an den fünf Fingern abzählen, daß der Robert Gutenbrunn als Bonvivant vom Theater hier bekannt ist wie ein bunter Hund. And du bist auch bekannt durch unsere vielen Beziehungen. Niemals hätte ich gedacht, du würdest so tappig sein und dir mit einem jungen Schau­spieler ein Rendezvous im Freien geben, wo Euch ausge­rechnet die größte Schwatzbase von Eheckberg, die Frau

Lieserich, überraschen und sehen muß! Natürlich weiß es> gleich am andern Tage die ganze Stadt-!"

«Jawohl, du hist blamiert, meine Tochter, infam bla­miert!" platzte der Baker jetzt heraus, anscheinend sich er­leichtert fühlend, daß er seinem Zorn Lust machen konuk. Virginia bekam vor Wut einen röten Kopf.

«Denke doch an den Kutscher!" zischte sie ihn an, und in diesem Augenblick hätte Frank Barry sie sicher weder interessant noch fesselnd gefunden. And die Mutter mischte sich wieder mit gedeckter und besä-ftigender Stimme herein:

«Ja, ich muß dem Vater recht geben! Deine Schwester macht uns einen Strich durch die Rechnung und verliebt sich Hals über Kopf in einen Kaufmann, obgleich wir gerne mit einem Offizier als Schwiegersohn paradiert Kälten! ^ Mit dem Vermögen, : as wir Euch beiden mitgeben können, könnt Ihr sogar Ansprüche auf einen Kavallerie-Offizier machen, und nun fängst du eine Liebelei mit einem jungen Schauspieler an!" And nach einem etwas kurzluftigen Atemholen, das zu ihrer gedrungenen Gestalt paßte, fuhr sie fort: «Du denkst doch hoffentlich nicht daran, den Robert Gutenbrunn zu heiraten?"

Virginia lächelte. Sie legte in dieses Lächeln eine be­sondere Bedeutung und eine unverkennbare Ueberlegenheit. «Was denkst du denn! Das könnte dem wohl passen, eine Partie, wie ich es bin, zu machen. Du liebe Zeit, was du und der Papa für altmodische Ansichten habt! Meint Ihr, ein modernes junges Mädchen heiratet gleich denjenigen Mann, dem sie einen Kuß gibt?"

Frau Fabrikant Meßmer sank wieder sichtlich um et­was beruhigter in die elfenbeinfarbigen Wagenkissen zurück. Das klang nach ihrem Sinn und nach ihrer Moral. Die Tochter hchte von ihrer Lebensauffassung gelernt. Nur noch

weltkluger mußte Virginia werden-. Man durfte sich

alles erlauben, meinetwegen alles! Aber es duckte nicht bekannt werden! Es durfte keinen Eklat geben. «Keinen Eklat!" das war das Schlagwort, das sich Frau Meßmer für derartig delikate Aachen ängeeignet hatte und mit dem sie sich sehr'geistreich-weltmännisch-modern vorkam.

«Die ganze Stadt spricht von deinem Rendezvous mit dem Robert Gutenbrunn,' beharrte der Vater in dem sicht­lichen Bestreben, die ganze Diskussion zu einem plausiblen Ende zu führen, denn er war immer für Realitäten, «sogar auf unserem Fabrikkonkor haben Lehrlinge die Köpfe zu-

sammengesteckr und von Euch deweo getuscheit! Wer weih, was dieses infame Lästermaul, die Lieserich, auch alles -*W»- geschwefeÜ HM"

Virginia schwieg. Eine Wette verging. Jeder hwg sei­nen eigenen, nicht angenehmen Gedanken nach. Plötzlich meinte sie ln leichtem Tone: «Du liebe Zeit, da- dHke un­sicherste Mittel, üm den Leuten den Mund zu stopfe» P

-: ich verlobe mich einfach Hals über Kopf mit einem

andern!"

Die Augen von Baker und Mutter blinzelten zu ihr hin­über. Sie schienen zu weiteren Verhandlungen bereit zu sein- Herr Meßmer rückte etwas näher und antwortäe äußerlich noch unüberzeugk: «Wenn du jetzt nach diesem Skandal meinst, du kriegst noch einen Offizier, dann irrst du dich! Bei den Herren wird vom Regimentskommandeur aus sehr genau nach dem gesellschaftlichen Ruf der jung« Dame gefragt!"

Die Tochter lächelte wieder. Sie fühlte sich abermals ihren Eltern überlegen und war überzeugt, daß sie auch aus dieser delikaten Familienkalamikät als Siegerin hervorgeheo würde. «Es braucht doch kein Offizier zu sein! Gerade, wenn die so ekepeteke im Heiraten sind. Es gibt doch auch sonst noch, weiß Gott, andere heiratsfähige Herren." Sie machte eine kurze Pause, um ihren folgenden Worten einen größeren Nachdruck zu verleihen.

«Da ist zum Beispiel ein junger Arzt, der Dr. Frank Barry, der mir von Anfang an gut gefiel. Ich habe ihn Euch ja schon vorgestellt und Ihr habt Euch beifällig aber ihn ausgesprochen!"

Die Eitern enksannen sich zwar nicht des junge» Mannes, i da Birginia immer in einem Schwarm von Herren war, di« ihre verschiedenen Sportneigungen teilten, aber wenn Vir­gin« einen Ausweg mußte? Wie gerne würde man die­sen ergreifen, wenn nur die gesellschaftliche Stellm« -es Hauses gewahrt blieb, die man sich durch einen schnell a»f- klimmenden Reichtum erworben hatte. Birgina würde sch« das Richtige anpacken, die Krabbe war ja so klug rn-d ge­rissen, sagte sich die Mutter stumm mit stillem Stöiz.

«Aber weißt du denn auch, ob dich der Arzt will? Herr«» in einem so freien Berufe können sich eine Frau wählen wie sie wollen und brauchen nicht so unbedingt aufs Geld zu sehe», wie Osfjzierskreise."

(Fortsetzung folgt.)