luf dem letzter, iesem Jahr ver­ein ein d erat.

>r Schulkasse ein id an die Real- Lehrmittel usw.) rt von der Mit- vom 7. 5. 24 b 1. April 1924 gte und Hinter- r hilfsbedürftige , letztere, soweit ach auf Wochen- ngezogen.

glicker Bel­aus. Bei seiner l mit Wurst und jeder zum Kauf

agen. Der 22- S'nem Gewittn ter einem Baum hlag getötet.

Sie rechtswissen, »aftswissenschaft- Serlin-Ludwigs- egsbücherei Ro­verliehen.

las totbrin- der Straße von ngen kommende ,er non hier von alte Frau wai : Straße gerade

nter ungeheurer auch seitens der seiendes Grena- Veteranen- und rfmarschiert. Bei ünsters und der iem neuen Regi- r dem General- hezu dreiviertek

enbu rg. Ge- Ulmer Königs- mrrdungsfeier in l Gruß gesandt , welche sich Las t Hai, ein wert- hlechter bleiben/

der Donau trei- ücke des Reichs- ' , losgerissen. Die i n donauabwärts engerätes traf in ann auf 2 Pon- >ns wird voraus- wwasser möglich

es Betrügerpam ugsfälle zur Last and hat auf dem gearbeitet", in- Wäsche, Kleider- a entgegennahm, nkassierte und di«

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reits kurz beriH gebiet der Donau i wo aus es den in den badische» nders in Asel- ordentlich schwer, grünen Aeckern Häuser sind Ru» leider auch Dich unbeschreiblichem

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aung konnten du . Die aufde», Hochwasser über- das Umschaltunss- Reutlingen id und das Feuei lung nur mühsam

gel ging in Schnaitheim nieder. In Hoyenmem- gingen schlug der Blitz in die Scheuer des Landwirts Mar­tin Fröscher auf der Läute und äscherte sie vollständig ein. Mit Mühe konnte das Vieh gerettet werden. Es ist eigentüm­lich, daß in dem Ort nur die Gebäude auf der Läut der Blitz-, gefahr ausgesetzt, während in den andern Teilen von Hohem memmingen seit Menschengedenken der Blitz noch nie einge« schlagen hat. In Oggenhausen wurde der 65 Jahre alt« Landwirt Stand vom Blitz erschlagen. Drei andere in feinet Nähe arbeitende Personen sowie das von Stand geführte Och< sengespann wurden zu Boden geworfen. In Heidenheim selbsi richtete ein Blitzschlag allerlei Zerstörungen an, zündet« abe< nicht. Auch aus anderen Orten des Bezirks werden Blitz» schlage gemeldet.

Schwere Gewitterschäden gab es auch im Fränkischen. In Oehringen richtete ein starker Hagelschlag mit taubenei­großen Schlossen erheblichen Schaden an Pflanzen und Obst­bäumen an. In Crailsheim schlug der Blitz in den Rathausturm, ohne zu zünden. Stimpfach hatte starken Hagel; in Rot am See mußte vor dein Hochwasser des Wolkenbruchs, das alle Häuser überschwemmte, das Vieh aus den Ställen getrieben werden. Die Fleckenbacher Fägmühle in Honhardt ist infolge Blitzschlags niederge­brannt. das Wohnhaus wurde gerettet. Bei Schwads« berg, OA. Ellwangen, schlug der Blitz in eine Herde des Lchafhatters Dreher von Oberrombach und tötete 12 Schafe« D.eher blieb verschont.

In Welzheim schlug der Blitz etwa 40mal in die! Hochspannungsleitung des Ueberlandwerks. Die Leitung war längere Zeit gestört, sonstiger Schaden scheint aber nicht entstanden zu sein.

Bei Mittelfischach, OA. Gaildorf, war das ganze Fischachtal überschwemmt, Obersontheim stand größten­teils unter Wasser, sodaß man stellenweise nur in Nachen Aber die Straße konnte. Der Schaden an Gebäuden und fortgeschwemmtem Holz, sowie auf den Feldern ist groß. Der Blitz schlug in eine Schafherde, tötete mehrere Schafe md verletzte eine größere Anzahl.

Am Freitag mittag ging über Augsburg und Mittel- ichwaben ein furchtbares, mehr als halbstündiges Hagel­vetter mit starkem Gewittercharakter nieder, das an der in diesem Jahr besonders reichen. Baum- und Obstblüte, so- vie auf den Feldern gewaltigen Schaden anrichtete. An machen Stellen ist die Obstblüte vollständig vernichtet, auch vurde großer Wasserschaden angerichtet. Der Hagel fiel in »er Größe bis zu Taubeneiern.

Aus Stadt und Land.

Nagold, den 20. Mai 1924.

Dom Rathaus

Gemeiuderatssitzuug vom 15 Mai 1924 Kinderspei- sUNg: Die Untersuchung der für die Kinder,peisung in Be­tracht kommenden Schüler ergab ärztlicherseits, daß dringend spetsebedürftig sind 99 Schüler und Schülelinüen und 18 Klein­kinderschüler. Zugestanden sind vom Landeiausschuß bisher 90 Kinder. ES wurde ein Gesuch um Erhöhung dieser Zahl etngereicht. Die als dringend spetsebedürftig bezetchneten 117 Kinder werden für all- Fälle der Speisung überwiesen, außerdem sind ärztlicherseits noch über 60 Schüler und Schü­lerinnen als speisebedürstig bezeichnet worden, für die aber zunächst keine Möglichkeit vorltegt, sie am Speimngsunter- nehmen iellvehmen zu lassen. Vielleicht gibt sich bei der Winterspeisung Gelegenheit hiezu. Es wird ausdrücklich da­rauf hingewtesen, daß durch diese Spülung unterernährte kranke und besonders magere Kinder einen Zusatz zu ihren ordentlichen Mahlzeiten erhalten, uno daß gerade diesen Kin­dern auch zu Hause nichts abgehen darf, wenn sie kräftig und gesund werden sollen. Amerikauerspende : Mit einer Ausdauer, einer Treue und Hingabe, die nicht übertroffen werden können, hat unsere verehrte Landsmännin Frau Rosa Tafel geh Freyihaler in Brooklyn für die Notleidenden der Stadt wiederum gesammelt und 90 Dollar überwiesen, von welchen der Stadt 50 Dollar, 35 Dollar dem Herrn Dekan und 5 Dollar der Krankenschwester zur Verfügung stehen. Die Spender sind:

Herr Fritz Schweizer Detroit Dollar 25.

Frau L. A. Freitas 3.

Herr Fritz Schweizer , 2

Württ. Damenkomitee (per Adresse Frau R. Tafel) 25.

Herr C. F. Müller, Urtngton , 25

Herr und Frau Carl Strähle geb. Schuon 5.

, , Gotthttf Tafel geb. Freyihaler 5.

Dollar 90.

Unseren wackeren Landsleuten in Amerika, besonders Frau Tafel, sei für diesen neuen Beweis treudeutscher Gesinnung und Gebefreudigkeit auch öffentlich herzlicher Dank gesagt. Darlehensaufnahme: Die LandeSverstcherungsanstalt Würt­temberg hat sich in dankenswerter Weise bereit erklärt, der Stadt­gemeinde ein Darlehen bis zu 50000 zu 8°/» zum Zweck der Vollendung begonnener Wohnhäuser und zur G-währung von vaudarlehen (neben dem staatlichen Darlehen) an neue Baulusttge, in erster Linie Versicherte, zur Verfügung zu stellen. Die Verwtütgung des Darlehens, das die Stadt nur infolge der guten Beziehungen zur Versicherungsanstalt durch das Bad Rölenbach erhalten hat, ist an die Bedingung ge­knüpft, daß für einen Beamten der Versicherungsanstalt auf die Dauer von 50 Jahren in einem der Neubauten eine 4- Zimmerwohnung gegen den ortsüblichen Mietzins überlasten wird. Den Gemeinderat würde es noch mehr befriedigen, wenn das betreffende Haus ganz in das Eigentum der Ver­sicherungsanstalt überginge, wodurch die Stadt sofort wieder in den Besitz verfügbarer Mittel käme und eS soll ein dies­bezüglicher Antrag an die Versicherungsanstalt gestellt werden. (Gegen entsprechende Barzahlung könnte das Hau» unter Umständen auch an einen hiesigen Liebhaber verkauft wer­den, Angebote wären aber sofort zu machen). Dresch­maschine: Aus der Mitte de» Gemeinderats wird vor­gebracht, daß die Anschaffung eines Selbstetnlegers für die Lanz'sche Dreschmaschine nach den einaezogenen Erkundigun­gen zweckmäßig und vorteilhaft sei. Nach kurzer Erörterung wird auch der Selbsteinleger zum Preis von 680 nach­bestellt. Die bisherige Maschine samt Strohpresse und Motor soll nun öffentlich zum Verkauf ausgeschrieben werden. Leichenlaxe: Auf Ansuchen werden die Gebühren des Leichen- sagers uno der Leichensaqerin in Klaffe l von 6 aus 8 und in II von 4 auf 5 erhöht. Dereinsbeitrüge : Ein­zelnen gemeinnützigen Vereinen sind die Beiträge, die sie schon seit Jahren beziehen, für 1924 auf GoidmarkbastS wieder festgesetzt worden. Der Christi. Verein junger Männer sucht darum nach, für seine VeretnSmitglteder den kleinen städt. Spielplatz an einem Wochenabend (Montag oder Freitag) zum Schlag- und Faustballspiel benützen zu dürfen. Der eigene Platz sei als schmal und abschüssig, sowie entfernter gelegen, für Ballspiele weniger geeignet, und in den kurzen Abendstunden schwerer zu erreichen. Da, wie bekannt, auch andere Vereine den Spielplatz beim Spital benützen, sollen die Abende ordnungsmäßig vergeben werden. Vereine, die auf die Benützung des Spielplatzes an einem Wochenabend Wert legen, wollen sich alsbald beim Stadtschulth.-Amt melden. Feldschutz: Feldschütz Häußler ist erkrankt und voraus­sichtlich längere Zeit dienstunfähig. Als Stellvertreter wird vorläufig Martin Zinser, städt. Arbeiter bestellt. Getränke­steuer: Nachdem mit der Nichterhebung der Getränkestruer seit 1. April 1924 keine steuerlichen Nachteile mehr für die Ge­meinden verbunden sind, und nur die Gemeinden über 4000 Ein­wohner zur Erhebung verpflichtet sind, wird der Vollzug des Ge- metnderattbeschlusses vom 19. März ds. Js., bis auf weiteres ausaesetzt. Dabet wird aber vorausgesetzt, daß die Wirte bei der Festsetzung der Getränkepreise berücksichtigen, daß hier keine Getränkesteuer erhoben wird, daß also die Getränkepreise hier gegenüber Städten mit Getränkesteuer entsprechend niederer sind. Feuerwehrfache: Bauwerkmeister Kaupp hat sein Amt als Vizekommandant aus beruflichen Gründen nieder- gklegt. An seine Stelle wurde der Haup mann Friedrich Hezer Schreinermeister hier gewählt und vom Oberamt bestätigt, der erledigte Hauptmannsposten wurde dem Leutnant Zimmermstr. Frey und der hiedurch erledigte Leutnanlsposten dem Zugführer Schretnermstr. Kaupp übertragen. Diese Wahlen wurden vom Gemeinderat bestätigt. Schulsachen: Das Gesuch der Stadtgemeinde um den Ausbau der Latein- und Realschule auch in formeller Hinsicht und mit Schaffung einer Studien- dtrektorstelle ist von der Min. Abt. für die höheren Schulen derzeit abgelehnt worden, da es sich in der Schaffung der

provisorischen VI. Klaffe nur um eine Uebergangsmaßnahme handle, die bis zur endgültigen Regelung der Frage der mittleren Reife bestehen bleiben müsse. Aus diese Angelegen­heit wird der Gemeinderat zu gegebener Zeit wieder zurück- kommen, ebenso auf die Frage der provil arischen Schaffung einer VII. Klaffe im nächsten Jahr. Giseubahnfahrplau : Die Retchsbahndirektion teilt auf das Gesuch der Stadt vom 7. März d. IS. mit. daß vom 1. Mat an der Nachtzug 936 auf der Strecke NagoldPforzheim, Sonn- und Feiertags und der Zug 937 ab Pforzheim, Sonn- und Feiertags bis Nagold verkehrt. Ab 1. Juni verkehren die Züge 936 Eu­tingen-Pforzheim und 937 PforzheimNagold wieder täg­lich. Ebenso wird der oortetlhakte Eilzug nach Eutingen ab Stuttgart 8.01 abends, trotz ursprünglicher Ablehnung ab 1. Juni wieder etngeführt. Damit ist die Eisenbahnverwaltung oen Wünschen der Bewohner des oberen Nagoldtals in an­erkennenswerter Weise entgegengekommen. Sonstiges: Einigen bedürftigen Einwohnern werden kleinere Mietztns- »uschüffe gewährt. Die Dtenstaufwandsentschädigung des OctSvorsteher« ist neu festgesetzt worden. Eine Anzahl klei­nerer Gegenstände und Dekreturen wurden noch erledigt.

Sport

Am den süddeutschen Verbandspokal Stuttgarter Kickers FK. Konstanz 3:9 (9:9) Ecken 9:1 Um den Ausstieg in die BezirkStiga Eintrag 1 Birkenseld 1 2:4 (9:2)

Karlsruher Futzballverein Sportklub Freikmrg LI MckH SpV. Schwaben Alm SpDgg. Weiden 2:9 Die englischen Berufsspieler Moolwich Arsenal-London flegle» Über SpVgg. Fürth 1H. Am 21. Mai werden fle sich mit de« SpV. Stuttgarter Kickers messen.

Englische Mannschaft Cardiff-City gegen UMmcka-Hamdryg 2:2. Halbzeit 2:1.

Calw I gewinnt gegen V. f. R. Pforzheim (Ligareserve) 3 : 1, da» Vorspiel endete 8:3.

Calw II gegen V. f. R. Pforzheim Hl 0:0.

D«sey

Macker München 1 Stuttgarter Kickers 1 L2. Halbzeit l^l, Kickers 2 FVg. Bruchsal 1 4:1.

Freiburg-Londoner Wettspiel. 3m Wettspiel des Freiburger Fußballklubs mit dem Wescham-Uuiked-London, einer der beste» Berufsspielermannschaften Englands, siegte die Freiburger Maaq, schafi mit 5:2 Halbzeit 4:0.

Der Große Preis von Berlin. 3m Fliegerrennen Im Berliner Stadion siegte der Schweizer Meisterfahrer Kaufmann, i» Danerrennen der Schweizer Wegmann. Trotz des Wider­spruchs der Zuschauer weigerten sich die deutschen Fahrer, gegen einen Belgier anzukreken. Als dieser -ann allein herumfnhr« brachen viele der charaktervollen Berliner in lauten 3nbel aus. (3n belgischen Rennen darf bekanntlich kein Deutscher sich sehe» lassen.)

Bei dem Soklknöe-Bergrennen stellte Rekch-MSnche» mit 4,02 Minuten einen neuen Motorradbahnrekord Motorrad der Bayrischen Motorradwerke an!.

Handelsnachrichten

Dollarkurs. Berlin. 19. Mai. 4,2105 Bill. Mk. (unv.). Ne» York 1 Dollar 4,23. London 1 Pfd. Sterl. 18,75. Amsterdam 1 Gulden 1,61 Bill. Mk.

Deutsche Dollarschatzanwelsungen 77.20, Goldanleihe 4,20.

Der französische Franken notierte 78.25 zu 1 Pfd. Stert., 17,1« zu 1 Dollar.

Berliner Geldmarkt, 19. Mai. Tägliches Geld 0,375 v. Tausend, vorbörslich 0,75 v. T. Monatsgeld unveränderk.

Reichsbank und Postscheckverkehr. Zwischen der Reichsbank und der Post schweben zurzeit Verhandlungen über Wiederaus, nähme des in der Inflationszeit eingestellten Postscheckverkehrs

Stuttgarter Börse, 19. Mai. Der Mochenanfang brachte eineu Stimmungsumschumng au der Börse. Die rege Kauflust der lHte» Tage hat nahezu vollständig aufgehört: das geringe zum Verkauf kommende Material fand nur bei weichenden Kurse» Aufnahme, Bankaktien erwiesen sich als widerstandsfähig. Während Notenbank ans 56 G. anzogen, konnte« pch Hypothekenbank und Deceinsbank gut behaupten. Das gleiche Bild zeigte» Braue­re iwerte, etwas schwächer läge« hier nur Hoheuzollern mit 8 und Raoensbnra mit 2Z. Bon deu Metall aktie» schwächte«

M Mel I«i> Zllcheigc z« W «ch Rm

md die Meerfahrt als blinder Passagier.

(5. Fortsetzung.)

Zwischen Kunzentännl« und Grimselhospiz zieht die Straße durch eine Gegend, in der das Auge nichts steht als Felsen, Felsen, Felsen und dazwischen manchmal ein grünes Rasenstückchen. Der Tag ist trübe und wir sürchten Schnee. Gegen Abend erreichen wir die Paßhöhe. Schneidend scharf weht der Wind au» dem Wallis herüber. Auf der Paßhöhe ist eine Wetterhütte. Es ist etwas Stroh darin, einige Hocker und ein wackeliger Tisch. Ueber dem offenen Kamin kochen wir uns einen Tee und sitzen dann noch eine Weile gemüt­lich zusammen. Es ist späte Nacht. Gespenstisch flackert ein kleines Flämmchen über den Kohlen. Draußen rast der Wind um die Hütte und heult und tobt und schlägt mit den losgewordenen Fensterläden den Takt zu der schauerlichen Musik. Drüben im Wallis zuckt ein Wetterleuchten am Horizonte entlang, daß die dunkeln Bergzacken scharf in den Hellen Himmel stechen. Und da find wir hoch droben in 2000 m Höhe weit und breit die einzigen Menschen .... weit und breit allein.

Die Nacht hatte es geschneit und so stapften wir durch den Schnee nach Gletsch hinab und aus der andern Seite die Furkastraße hoch, vorbei an dem Rhone-Gletscher mit seinen klaffenden, meergrünen Gletscher-Spalten. In vielen Win- °ungen schlängelt sich die Straße hoch und von Zeit zu Zeit Ukhrn Marterln daran, die dem Wanderer sagen, daß hier Zollwächter oder ein Aelmler durch eine Lawine ver­schüttet wurde.

...^Ep'.Hospental, Gotthard. Der Tag war trübe und v?* ^ingen bis tief in die Schlucht herab, durch welche uns die Gotthardstraße htnaufführte. Das war so recht ein

Atg zum Nachdenken. -Hier herauf waren ste also alle

die Cimbern und Teutonen, danach die römi­schen Kaiser deutscher Nation mit glänzendem Troß, und

dort auf jenem Saumpfad, dem Ueberrest der alten Gotthard­straße, wte mancher andere deutsche Landsmann schon.-

Was die wohl alle getrieben hatte? Wir sahen im Geiste einen germanischen Heerzug. Alle waren ste stämmige Kerl», mit rotem, wallendem Haar, mit Schwert und Schild und in Bärenfelle gekleidet. So stapften ste durch den hohen Schnee herauf. Sie ließen sich's nicht verdrießen, denn bald sollten sie ja in dem Wunderland sein, von dem ihnen ihre Kund­schafter soviel Wundersames berichteten.-Und nun,

nach 2000 Jahren, kamen wir, ihre würdigen Nachkommen, arme Vagabunden. Nicht im Bärenfell, mit Schwert und Schild wollten wir uns Italien erobern, nur mit Fiedel und Guitarre. Auch sonst hatten wir nicht mehr viel von ihnen, das sahen wir schon, vielleicht nur noch einige Tröpfchen Blutes und dennoch waren'» vielleicht gerade diese paar Tröpf­chen nur, die mit uns nun nach Italien wollten. Wir waren oben auf der Paßhöhe, beim Gotthardhospiz. Aus dem Nebel glotzten uns zwei dunkle Bullaugen an Ka­nonenrohrmündungen. Da guck her, mein lieber Timbern- urgroßpzpa, haben wir nicht einen großen Fortschritt gemacht? Wir find ja wohl arm, aber wir haben doch Kanonen bis in die höchsten Berge hinauf. Mit ernsten Betrachtungen zogen wir über die Paßhöhe erfüllt von dem Bewußtsein mtt jedem Schritt Italien näher zu kommen.

Sm Tesst».

Es war Abend und wir mußten wieder einmal eine Schlafgelegenheit suchen. Eben erreichten wir Ambrt, die nächste Ortschaft nach Hirolo, am Fuße des Gotthard. Gleich in einem der ersten Häuser stand der Besitzer behäbig in sei­ner Haustüre. Die sür ein Unterkommen unbedingt notwen­digen beiden Hauptpunkte schienen auch vorhanden zu sein, nämlich ein freundliches Gestcht des Besitzers und ein mög­lichst großer Heuschopf neben dem Hans. Also gingen wir hin und fragten. .Guten Abend! Entschuldigen Sie, wir

möchten fragen ob.* Der Mann guckt uns erstaunt,

verlegen an und zuckt mtt den Schultern. Ach so, freilich, das hatte man uns ja gesagt, daß im Tessin sehr viel sran- zöstsch gesprochen werde. Gut also, sprechen wir eben fran­

zösisch. Wozu haben wir denn sozusagen in der Schule Französisch gelernt? ,8on 8vir monsieur." Wieder zuckt er mit den Schultern und lächelt verlegen. Bielleicht daß die Aussprache nicht ganz richtig ist. Wir versuchen dkshalb genau so zu sprechen, wie wir'S in der Schule gelernt hatten. Aber es hilft nichts, der Mann spricht nur italienisch. Es sind inzwischen noch mehr Leute gekommen, und wir sind allmählich umringt von Männern, Weibern und Kindem. Da quikst's und quakst'» und schnattert'» durcheinander, aber wir verstehen kein Wort. Plötzlich kommt mir ein Gedanke. Ich verschaffe mir Platz und illustriere unfern Wunsch durch Gesten, indem ich die Augen schließe und dem Schnarchen ähnliche Laute produziere, wa» mir gar nicht besonders schwer fällt. Jetzt haben ste begriffen. Ueber ihre Gesichter geht ein Leuchten und noch eifriger als vorher schnattern ste ein­ander zu. Der Besitzer macht mtt allen Gliedmaßen, die sich bewegen lasten, Bewegungen, die ohne Zweifel sagen sollen, daß er erlaube. Wir schwitzten, als wir zu Bett, beziehungs­weise zu Heu gingen, und ich hatte tn der Nacht einen schweren Traum. Da war ein böses Tier, gegen das man sich nur wehren konnte, wenn man italienisch sprach. Dieses Scheusal legte sich breit auf mich, gerade in der Magen­gegend, weil ich nicht italienisch konnte. Als ich am andern Morgen aufwachte, war das Tier weg, aber nicht der Druck in der Magengegend ich hatte mächtig Hunger. Da wurde in aller Frühe schon eine außerodentltche Arbeitsstunde an­gesetzt, die den Zweck hatte, uns mit den notwendigsten Wör­tern bekannt zu machen. Mein Kamerad stellte die notwen­digsten Wörter zusammen und ich suchte sie in meinem sog. Wörterbuch, tn dem meistens gerade die Seite fehlte, auf der das notwendige Wort gestanden wäre. Jetzt wußten wir wenigstens »essen trinken schlafen Heu". Im übrigen hielten wir uns in den kommenden Tagen eben tüchtig an die Tesstnertrauben. Die konnte man bekommen ohne daß man viel italienisch sprach, denn ste wuchsen tn herrlichen Traubenlauben an der Straße.

Fortsetzung folgt.

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