Sie sind zufrieden

Paris. 10. April. Im auswärtigen Amt (Poincare) zeigt man sich über das Ergebnis der Sachverständiaen-Arbeit be­friedigt, besonders darüber, daß der Bericht die Zahlungs­fähigkeit Deutschlands festgestellt habe. Von hoher Stelle ist nach demMatin" das Ergebnis alsausgezeichnet" ge­lobt worden.

Der römischeSecolo" schreibt, die von der deutschen Reichsregierung behauptete Zahlungsunfähigkeit Deutschlands fei von den Sachverständigen widerlegt worden. Der Reichs­regierung wären von der Pariser Entschädigungskommission in den nächsten Jahren günstigere Bedingungen zugebilljgt worden, als sie jetzt ausgesprochen wurden, wenn die Regie­rung nicht die Zahlungen verweigert hätte.

London, 9. April. In den Londoner Finanzkreisen ist der Sachverständigenbericht über die deutsche Kriegsent- fchädigung sehr günstig ausgenommen worden und erfolchs auch sofort ein Steigen des Frankenkurses. Auch in pol t - ichen Kreisen ist man zufrieden, nur bedauert man, daß über die endgültige Schuldsumme nichts erwähnt sei. In den Bereinigten Staaten soll man nach Reuter befried'gl fein. Präsident Coolidge babs seine Befriedigung ge­äußert, daß die Entschädigungsfragevom rein kaufmänni­schen Standpunkt" betrachtet worden sei. Die haben gu! lachen!

Der Ausschuß für die Eoldnolcnbank

Paris. 10. April. Der Ausschuß, der die Satzungen für du pi errichtende Goldnotenbank ausarbeiten soll, wird nach Leu Matin" aus den Sachverständigen Harne, Kindersleg Frank und dem Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht bestehen

Ein Erzherzog ungarischer Reichsverweser?

Budapest, 10. April. Wie verlautet, will Admiral Horthr als Reichsverwes« zurücktreten zugunsten des Erzherzog- Alvrecht, des Sohns des Erzherzogs Friedrich, der erstei Reichsverweser war. Mit den diplomatischen Vertretern bei Verbandsstaaten sollen bereits Besprechungen eingeleitei worden sein. (Der französisch-tschechische Vertrag richtet sich bekanntlich u. a. auch gegen die Rückkehr der Habsburgei aus die Herrschaft in Oesterreich und Ungarn.)

Der Alkohol in der Türkei

8onskanlin<tz>Ä» 10. April. Gemäß dem Antrag der Re­gierung hat die Nationalversammlung in Angora das isla­mitische Verbot berauschender Getränke aufgehoben. Die Abgaben aus geistige Getränke werden vervierfacht, aus hem Ausland eingeführter Alkohol wird dem zwölssachcn Zclll unterworfen. Die Regierung wird ermächtigt, die Her­stellung, den Verkauf und die Einfuhr geistiger Getränke in Staatsbetrieb zu nehmen.

Parlamentsauflöfung in Südafrika

Kapstadt, 9. April. Bei der Ersatzwahl in Wakkerstrom (Transvaal) wurde der Regierungskcmdidat Robertson von dem Buren-Nationaliston Naude geschlagen. Der Erste Mi­mst« -er Südafrikanischen Union, Smuts, erklärte dar­auf, er werde demnächst das Parlament auflösen und im st um Neuwahlen abhalten lassen, weil die Regierung den Eindruck gewonnen habe, daß sie das Vertrauen des Landes licht mehr besitze. Der Prinz von Wales wurde ersucht, sin«, Besuch in Südafrika bis »och de» Wahlen zu «r°

n.

Württemberg

Stuttgart, 10. AprL Ende des Streiks der Eisenbahnarbeiter. Von der Reichsbahndirektion wird mitgeteilt: Nach Verständigung der Hauptverwaliung der Deutschen Reichsbahn aus der Grundlage einer Erhöhung der Stundenlöhne um 6 F für den 24jährigen Arbeiter ab 30. März 1924 haben die Streikenden in der Hauptsache heute die Arbeit überall wieder ausgenommen. Die Streikenden werden ohne besonderes Ansuchen wieder eingestellt; Maß­regelungen finden nicht statt. Streiktage werden nicht be­zahlt. Wer die Arbeit nicht bis zu dem von der Reichsbahn­direktion festzusetzenden Zeitpunkt wieder ausgenommen hat, bleibt entlassen. Sofern Arbeitsplätze durch Neueingestellte besetzt sind, können wieder eingestellte Streikende auch auf anderen Posten und Dienststellen beschäftigt werden.

Stuttgart, 10. April. Unterrichtsverpflichtung der Lehrer. Nach einer Bekanntmachung des Mini­steriums des Kirchen- und Schulwesens gelten als ordentliche unterrichtszahl für die Schuljahre 1924/26 für die Volks­und Mittelschullehrer 32 bis 30 Stunden, für Studiendirek­toren 20 bis 10 Stunden, Studienräte 28 bis 22, Präzeptoren, Reallehrer, Oberpräzeptoren, Oberreallehrer und Zeichen­lehrer 30 bis 26, für Handelsarbeitslehrerinnen 32 dis 30, für die Lehrer an den Lehrerseminaren 28 bis 22, für die Lehr« an Gewerbe- und Handelsschulen in der Oberstufe 28 bis 24, in der Unterstufe 30 bis 26, für die Lehrerinnen an Frauenarbeitsschulen 32 bis 30. Diese Zahlen sind nur die Regel. Die Lehrer sind auch über diese Zahl von Unter­richtsstunden hinaus zur Erteilung von Unterricht an der eigenen oder anderen öffentlichen Schule und zur Erledigung der sonst mit ihrem Amt verbundenen Dienstgeschäfte ver­pflichtet. Bei Zuteilung weiterer Unterrichtsstunden über den genannten Rahmen wird eine besondere Vergütung nur ge­währt, bei Erteilung von Unterricht an Schulen, die einer anderen Oberschulbehörde unterstellt sind, an der allgemeinen Fortbildung?- oder Sonntagsschule, an di« Lehrer einklassiger Volksschulen mit mehr als 60 Schülern, an Volksschulklassen- iehrer knit mehr als 70 Schülern, an Gewerbe- und Handels­lehr«, die dauernd über die Rahmenzahlen hinaus Unter­richt «teilen. Ueberstunden dürfen nicht belohnt werden, solange Lehrkräfte vorhanden sind, die den Unterricht inner­halb der ordentlichen Unterrichtsstundenzahl übernehmen kön­nen. Die besondere Vergütung für Ueberstunden beträgt in wissenschaftlichen Färbern sowie im Zeicbnm 1.20 in ollen übrigen Fällen 80 F. Die Verpflichtung zum Unter­richt an anderen Schulen erstreckt sich auf jede Art von Un­

terricht, die der Vor- und Berufsbildung des betreffenden Lehrers entspricht.

Stuttgart, 10. Avril. Teuerung? zahlen. Die Kosten für eine fünfköpfiae Familie betrugen am 9. Avril 108.31 gegen 104,74 im Märzduvckischnitt. was eine Steige­rung um 3.6 Prozent bedeutet. Die Kosten ein« fünfköv-, figen Familie mit Bekleidung sind um 3 Prozent «stiegen.

Fkeischpreiserhöhung. Mit Wirkung vom Freitag ab er­höben sich die Fleiscbpreise wie folgt: Ochsen- und Rind- j sle-sch 1. Qual. 1 Mk., Rindfleisch 2. Qual. 83 Pfg.. Kuhfl. i 1. 5565 Pfg., 2. 4045 Pfg., Kalbfleisch 1. 95-100 Pfg.. ' r 8590 Pfg., Schweinefleisch 1 Mk. Hammelfleisch 8085 Pfg.. Schaffleisch 5560 Pfg.

Vom Tage. In einem Haus der Adolfstraße versuchte eine 24 Jahre alte Kontoristin sich und ihr 9 Monate altes KinL durch Einatmen von Gas zu vergiften. Das Vorhaben konnte iedoch rechtzeitig entdeckt werden.

Aus dem Lande

Hellbronn, 10. April. Landtagskandidaten. Von der Württ. Bürgerpartei sind für den 10. Wahlkreis, der die Bezirke Neckarsulm, Weinsberg, Heilbronn, Oehringen Brackenheim und Vaihingen umfaßt, als Spitzenkandidaten lLandgerichtsdirektor Speidel-Heilbronn und General Bovp- Mühlhausen (Vorsitzender d« Verein. Vaterländischer Ver­bände in Stuttgart) aufgestellt worden. >

Neckarsulm, 10. April. Jubiläum. Die Neckarsulm« Fahrzeugwerke A.-G. feiern dieser Tage das 50jähri§: Be- f stehen. Das weltbekannte Unternehmen (NSU.-Wcrket ist - von Christian Schmidt gegründet worden, der 1873 in Riedlingen a. Donau eine kleine mechanische Werkstätte zur ! Herstellung von Strickmaschinen aufgetan hatte und sie dann f nach Neckarsulm verlegte, wo er anfangs 7 Arbeiter m - ( zwei Angestellte beschäftigte. Der Gründer starb 1884. Heute i beträgt das Aktienkapital 82 Millionen Mark, der Arbeiter- ! stand beträgt 4000. Alle zwei Stunden können die Werke f einen Kraftwagen, alle 20 Minuten ein Motorrad und alle ! 8 Minuten ein Fahrrad Herstellen. '

Teinach, 10. April. A u e r h a h n j a g d. Zur Eröjf- ! mmg der Auerhahnbalz wurde gestern früh in dem Jagd- ! gebiet der Gemeinden Emberg, Röthenbach und Oberköll- i wangen je ein Prachtstück von drei Herren erlegt, die schon z seit mehreren Jahren der Auerhahnjagd obliegen. (

Pfullingen, 9. April. S ch u h di e b st a h l. In der Schuh- i fabrik von I. I- Schlager (früher Schloß) sind nachts durch i Einschlagen der Fensterscheiben Diebe in das Magazin ein- ! gestiegen und haben eine größere Partie Schuhe gestohlen. ! Die Diebe erwischten aber nicht die zusammengehörigen ! Paare und nahmen zu viel linke Stiefel mit. ^

Wasseralfingen, 10. April. Ende des Streiks. Nach ^ Beilegung der Differenzen wurde tm Walzwerkbetrieb des Hüttenwerks am Montag die Arbeit wieder ausgenommen.

Göppingen, 10. April. Ueberfahren. Ein 11 jähri­ger Knabe wollte sich auf die Deichsel einer an einen Wagen angehängten Feldwalze setzen, als der Wagen im Gang war. Er glitt ab und geriet unter die Walze, die ihn er­drückte.

Böhmenkirch, OA. Geislingen, 19. April. Iagdver- Keigerung. Die Gemeindejagd wurde auf 6 Jahre neu verpachtet. Von nah und fern war eine Menge Liebhaber erschienen. Den Zuschlag erhielt Josef Ritz von hier mit ALSO Mk. jährlich. Die Jagd umfaßt 650 Hektar. ..

Hirsau, 11. April. 75 -jährige» Jubiläum de» Ltederkranze». DerLtederkranz Hirsau" feiert "diese» Jahr sein 75-jährtge» Jubiläum, sein Sründung»jahr ist 1849. Ja der letzten 'General»«sammlung wurde beichlosien, dos Fest am Sonntag den 13. Jalt in größerem Maßstab zu feiern und zwar verbunden mit einem Gesang»-Wettstreit. Bereit« haben sich auch über 20 Vereine zum Preisgesang angemeldet.

! Buchau, 10. April. Diebstahl. Ein junger fremder Bursche kam in das Haus des Fabrikanten Siegel und fragte > um Arbeit. Als er kurze Zeit im Hausgang allein gelassen ^ wurde, stahl er eine Brieftasche mit Inhalt aus einem dort ausgehäigten Rock und übergab sie rasch einem Genossen, der außen vor der Türe wartete und sofort flüchtete. Der Steh- ! ier konnte festgenommen werden.

! Gammeriingen in Hohenz., 9. April. Aus der Zei- iungswelt. Die im 49. Jahrgang stehendeLauchert- Zeitung", Amtsblatt für den Oberamtsbezirk Gammeriingen, die bisher wöchentlich dreimal erschien, wird seit 1. April täg­lich herausgegeben.

Vom Bodensee, 10. April. Kabellegung, Gestern vormittag 10 Uhr wurde das Kabel von Friedrichshafen nach Romanshorn (Schweiz) von einem an dem Dampf«Würt­temberg" festgelegten Schleppkahn aus in See versenkt. Um 3 Uhr waren die Schiffe bis 600 Met« vor Romanshorn angelangt, wo spät« das Kabel mit dem dort bereits ge­legten Küstenkabel verbunden wird. Das neue Kabel ent­hält 40 Telegraphen- und Fernsprechleitungen.

Aus Stadt und Land.

Nagold, den 11. April 1924.

WSHlerversammlnnß der Bürgerpartei in Nagold.

Die demschnmionalen Kreise «öffneten am Donnerrtag abend die nötige Arbeit der Wahlausktärung, indem der für den Bezirk al» Spitzenkandidat aufgestellte Herr Recht»anwalt Dr. Schott au» Stuttgart die Negterung»ziele de» deutsch-völki- chen Block» entwickelte. Die Versammlung in derTraube" war nicht allzu zahlreich besucht; jedoch konnte einem bei dem eindringlichen und doch leicht faßlichen Vortrag die begreif­liche weit verbreitete Wahlmüdtgkett vergehen. Denn der Redner erläuterte in taktvoller, aber bestimmter Weise den entscheidenden Ernst der Wahl am 4. Mai. Durch den Ver­zicht aus nationale Würde und Ansprüche, der jetzt 5 Jahre lang geübt wurde, haben wir nicht gewonnen. Nun soll, da» betonte er mit Recht, uns« Volk seine Selbstbestimmung und Selbstachtung wieder gewinnen und dadurch auch die Achtung de» Au»land» erwerben. Da« ist da» Nötigste, die Grundlage allen Aufschwung». Gin Volk, da» nicht bündnt»-

fähig ist, hat auch keine Kredite. Maßvoll aber bestimmt führte er die geschehenen Mißgriffe und verfehlten Eiprri- mente au», die anderen Parteien -uzuschreiben sind, während die national-konservative Betrachtung der Lage bet ihrer Nüch- ternheit leider und bedauerlicherweise Recht behalten habe. Vor allem Volk ist die unbeirrte Haltung dieser Kreise nun gerecht, fertigt. Nach außen wünschte er eine aktive Politik, d. h. nicht Säbelrosseln und Krieg»rÜstung, aber Erziehung unsere» 60 Millionenvolk» zu einem moralischen Faktor in der Welt. Jede einheitliche Volksgemeinschaft, in die wir auch den Arbeiter etngeschlossen sehen, bewahrt ihr Lebensrecht. Auch innen ist da» parlamentarische System eine sehr fragwürdige Errungen- schaft. Ein treue» und starke» Berufrbeamtenrum ist viel wertvoller. Auchregiert" da» Volk trotz aller Demokratie nicht, sondern ist auSgeschaltet. Da» steht allmählich jeder- mann ein; auch der Arbeiter merkt, daß zwar die Partei­sekretäre Vorteile hatten, er aber völlig leer aurgtng. Sparen und mehr Güter erzeugen, d. h. mehr ar> beiten", da» sei die alte, allerdtng« unbequeme, aber unvermeidliche Weisung seiner Partei gewesen. In einigen Emzeliragen erkannte der Referent die moralischen Verpflichtungen de» Staate» voll an, z. B. gegenüber den abgebauten Beamten, sowie in der Nufwertungsfrage. Treu und Glauben müsse wieder aufgebaut werden, sonst könne keine Staaligemelnschaft gedeihen. Der politische Instinkt und Tatsachenstnn, der da» Geheimnis jedes erfolgreichen staatlichen Wirken» sei, liege, da» haben die letzten Jahre schlagend bewiesen, nicht bet den Mittel- und Linksparteien, sondern bet der nationalen Gruppe. Und unser Volk brauche wieder eine solche Regierung, zu der er da» volle Verbauen sachgemäßer Leitung haben könne. Eine solche könne rS sich am 4. Mat schaffen. Za diesen maßvollen, ohne Illusion und Demagogie oorgetragenen Perspektiven konnte, so dachte man, jeder nur seine volle Zustimmung geben. Der größte Teil der V r'ammlung spendete auch warmen Beifall. In der angeschlossenen Aussprache zeigte e» sich allerdings, daß die poliiitche Luft doch noch durch »teleilet alte Partei- schlacken vergiftet ist. Seilen» der Demokratie und Sozial- demokrarte wurde z. Tl. mit starkem Eifer der abweichende Standpunkt betr. Krieg»verläng«ung, nationale Gesinnung der Arbeiterschaft usw. vorgebracht. Mancherlei Vorwürfe wurden gegen die konservative Richtung erhoben, z. B. daß sie einen rech'zeitigen Frieden verhindert, daß auch sie lauter Beamte ihrer Gesinnung eingesetzt habe. In ruhiger und vornehmer Weise wurden diese Bedenken von einem anderen Redner und besonder» dem Referenten im Schlußwort be­sprochen. Er beantwortete auch noch eine Anfrage betr. Kirche und Schule und über da» komplizierte württ. LandtagSwahlrecht. So schloß diese von Herrn Verwalter Bauer besten» gelenkte Versammlung würdig und überzeugend. E» ist zu hoffen, daß die dadurch erfolgte Stärkung de» nationalen Willens auch hier am 4. Mat die rechte Frucht tragen wird, zum Besten ustfece» armen geliebten Vaterland».

»

Die Großhandelsrichtzahl auf den 8. April ist gegenüber dem Stande vom 1i April (122,07) mit 122,3 fast unverändert geblieben. Die Indexziffern der Hauptgruppen lauten: Lebensmittel 107,7 (Vorwoche 107,7), davon die Gruppe Getreide und Kartoffeln 89,7 (88,9), Jndustriestoffe 149.7 (148,9), davon die Gruppe Kohlen und Eisen 139,1 (139,0), Inlandswaren 109.9 (109,6) und Einfuhrwaren 184,6 (184,3).

Die Lonnkagsfahrkarken. Die Anträge auf Zuteilung von Sonntagsfahrkarten sind bei der Bahndirsktion in Stutt­gart in großer Zahl eingelaufsn. Etwa 11t Million Karten sind zu drucken. Gemeinden bis zu 5000 Einwohnern er- l halten 5 verschiedene Karten, bis zu 20 000 Einwohnern ^ 12 Karten, über 20 000 Einwohnern 16 Karten. Fast in allen Fällen ist die Fahrgelegenheit nach der nächsten Großstadt wie Stuttgart, Ulm und Heilbronn vorgesehen. Im allge­meinen gelten die Sonntagskarten nur für die 4. Klasse. Der Kilometerpreis beträgt 2 Pfennig. Es ist kein Zweifel, daß der Bahnverkehr dadurch eine starke Belebung erfahren wird, und daß nicht nur die Großstädte, sondern auch die Eisenbah» ihre Rechnung finden.

Angültige Villionenscheine. Trotz der mehrfach veröf­fentlichten Bekanntmachungen des Reichsbankdirektoriums über die Einziehung bestimmter Reichsbanknoten herrscht vielfach noch immer Unklarheit darüber, zu welchem Zeit­punkt die verschiedenen Noten endgült'g ihre Eigenschaft als Zahlungsmittel verlieren. Es handelt sich dabei nm Reichs­danknoten zu 5, 10 und 100 Billionen. Die Reichsbank- aoten zu 5 Billionen Mark vom 1. November 1923 (1. Aus­gabe) und vom 7. November 1923 (2. Ausgabe) haben be­reits am 5. April ihre Gültigkeit verloren. Wer noch im Be­sitz solcher Scheine ist, kann sie aber noch, und zwar späte­stens binnen Jahresfrist, bei der Reichssha-uptkasse einlösen. Die Reichsbanknoten zu 10 Billionen Mark vom 1. Novem­ber 1923 (1. und 2. Ausgabe), sowie die u 100 Billionen Mark vom 26. Oktob« 1923 (1. Ausgabe) verlieren am 20. April ihre Eigenschaft als gesetzliches Zahlungsmittel, Bis dahin müssen sie im Verkehr angenommen werden. Stach dem 20. April löst sie nur die Reichshauptkasse, und zwar wieder spätestens binnen Jahresfrist, ein. Alle andern Geldscheine, die bisher nicht ausgerufen wurden und bei denen die Kennzeichen noch klar ersichtlich sind, müssen von jedermann in Zahlung genommen werden.

Das Telephon als Antenne. Unter diesem Stichwort veröffentlicht eine Zeitung eineinteressante technische Neue­rung", wonach die Fernsprechanschlußleitung mit Hilfe eines Fwischenschalters als Antenne für drahtlose Verbindungen benutzt werden kam. Derartige Schaltungen gefährden den Betrieb und stellen eigenmächtige Veränderungen der tech­nischen Einrichtungen dar, die gesetzwidrig und strafbar sind (8 317 des St. G. B.). Vor der Anwendung solcher Schal­tungen wird gewarnt.

Die Reiseapotheke

Bei ein« Reiseapotheke muß das Streben nach möglich ster Einschränkung aus das wirklich Notwendige vor­herrschend sein. Es gibt verschiedene bereits zusammen* gestellte Apotheken: sie sind in Vergsteigerkreisen recht beliebt Von den äußerlich anzuwendenden Stoffen sind am wichtigsten Verbandmittel. Man sollte mindestens mit M führen: Je 2 Binden zu 5 und 10 Zentimeter, Verbandmm A4. Meter, ein kleines Päckchen Verba ndwatte, etwas PflaM-