Fchwarzwalö-Wochk

« - , a , nnr « IS: Di- einspaltiae Millimeterr-Il« 7 R»sa.. D-^tteil-Miliimeier 15 Rvf. Bet Wiederholung »de» Mengen, ablckluk wird entlvrechender Rabatt gewährt. Schluß der An,eigen- annabme vormittags 7.80 Uhr. Sür fernmündlich aufgeaebene «lnieiacn kann keine Gewähr übernommen werde«. Erfüllungs­ort- Calw. Geschäftsstelle der Schwarrwalb-Wacht. Lederstrabe 2V.

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VerusSpreiS: Ausgabe ^ Lurch Träger «wnatlich RM. 1.SV und 15 Rvf. mit BeilageSchwäbische Sonutagsvokt" ieinschl-ctzl. SV Rvf. Trägerlobn). Ausgabe S durch Träger monatlich RM. ich» «insU. SV Rvf. Trägerlob». Bet Postbezug Ausgabe L RM. ich» einschließlich 18 Rvf. Zcitullgsgebühr zuzüglich 86 Rvf. Bestellgeld. AuSgabeL 15 Rvf. mebr. Postscheek-Konto Amt Stuttgart Rr. 184 47

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Calw im Schwarzwald

Montag, den 24. Juni 1940

Nr. 148

Die l/nteerei«kn«nZ in <7o»npiesne ein -RnZenbükk von u>ekiLe8«kiiktii«ke, 6röi?e

Italiens Bedingungen gestern von Ciano überreicht

2 u 8 aininenlLUnk 1 mit der kranrösiselien ^kordnun^ in einer OrlscliaÜ unweit Roms V^akkenruiie seelis 8 lunden naeli ^nnalime aueli der italienischen kordernn^en

sooooo Gefangene UN- riesige Beute im Elsaß

Nom, 23. Juni. Die französischen Bevoll­mächtigten haben, wie von unterrichteter Seite verkantet, in drei verschiedenen in der Bia Cassia gelegenen Villen Wohnung genom­men, darunter der Villa Manzoni. Die Neber- gabe der italienischen Waffenstillstandsbedin­gungen erfolgte in einer Ortschaft etwa 20 Kilometer von Nom entfernt. Die heutige Zusammenkunft beschränkte sich auf die Nebcr- gabe der Waffenstillstandsbedingungen.

Dieitalienischen Waffenstillsiaiidsbcdinaun- gen sind am Sonntagabend den französischen Bevollmächtigten übergeben worden. Folgen­des amtliches Kommunigus wurde dazu ver­öffentlicht: In einer Ortschaft in der Um­gebung von Rom haben am Sonntag 19.30 Uhr die italienischen Bevollmächtigten den franzö­sischen Bevollmächtigten die Waffcnstillstands-

bcdingungen übergeben. Anwesend waren sür Italien Außenminister Graf Eiano, ferner der Generalstabschef der gesamten italienischen Wehrmacht, Marschall Badoglio, der Chef des Admiralitätsstabes Admiral Cava- gnari. der Chef des Generalstabes der Luft­waffe, General Cricolo, und der stellver­tretende Generalstabschef des Heeres, General Roatta, für Frankreich der General Huntzi­ger, Botschafter Noel, General Parisot, Vize­admiral Leluc, Brigadegencral der Luftwaffe Bcrgeret.

Im italienischen Rundfunk erklärte An­saldo Sonntag abend nach einer Würdigung des historischen Akts von Compiegnc, wenn über die Bestimmungen des deutsch-französi­schen Waffenstillstands bis setzt keine Einzel­heiten bekannt geworden seien, so habe bas

seine guten Gründe, ebenso die Zurückhaltung, die die italienisch-französischen Verhandlungen umgebe. Daß der deutsch-französische Waffen­stillstand erst sechs Stunden nach Abschluß des italienisch-französischen Waffenstillstands in Kraft trete, sei ein bezeichnendes Merkmal für das unübertrefflich enge deutsch-italienische Verhältnis.

Aegyptens Premier zurückgetrelen

Vor einer Neubildung der Negierung

Kv. Stockholm, 24. Juni. König Farn! von Aegypten hat am Sonntag bas Rück­trittsgesuch seines Ministerpräsidenten ange­nommen. Das bisherige Kabinett bleibt bis zur Neubildung einer Negierung im Amt.

23. Juni: Oer lehte Akt im Wald von (Lompiegne

In äieser unvergeülieks Ltulläe Kal der loci 80 vieler tapkerer Loläslen aus 21 V 61 Kriegen seinen Lion erkalten

Von krie^deriekter Nsns v 3 dv

I>L. . . ., 23. Juni. Am Nachmittag dcS Samstag, «m 16.40 Uhr, wurden die letzten abschließenden Besprechungen zwischen den deutschen und französischen Bevollmächtigten Wieder ausgenommen. Armeegeneral Huntzi­er, der an den beiden Besprechunystagen die eutschen Forderungen zu bearbeiten hatte, besprach sich im Laufe des Nachmittags noch­mals eingehend mit der Negierung von Bor­deaux.

Wieder sind an diesem heißen Sommernach­mittag die Blicke derer, die jetzt in diesem Waldlager bei Compisgne anwesend sind, auf den Verhandlungswagen gerichtet, der aus dem freien Platz völlig ungeschützt in der Sonne steht. Während noch die Vorbereitun­gen für diesen schicksalhaften Schlußakt, der so unendlich viel Not, Jammer und Unver­nunft beenden soll, im Gange sind, prägen wir uns das Bild dieser eindrucksvollen Schiedsstätte zweier Völker ein.

Da steht im Hintergrund des Waldrandes bas in Stein gehauene Haßgefühl eines un­glücklichen Volkes, das mit dem vermeint­lichen Siegeslorbeer vor 22 Jahren sich eine Dornenkrone aufs Haupt setzte. Nach dem ersten Rausch eines zu teuer erkauften Sieges spürten die Männer, die einmal vor Verdun unb in Flandern ihre Heimat verteidigten, daß ein Sieg einen Sieger bedingt.

Aber dem erniedrigenden Auftakt von ComPiLgne folgte dann das Verbrechen von Versailles. Nach dem festen Willen der Pariser Machthaber sollte bem Deutschen Reich jedes Lebensrecht genommen werden. Die Wunden des Krieges sollten nicht ver­narben, das Unglück unseres Volkes sollte ver­ewigt seinl Dieier niedrige Sinn, solches ver­brecherische Vorhaben spricht aus den Denk­mälern und ihren Inschriften, die diesem Platz ihr Gepräge geben. Ob General Huntzi­ger als Mitglied des französischen Obersten Kriegsrates in diesen Stunden diese Ver­blendung seines Volkes verspürt, die mit die Ursache des Zusammenbruchs Frankreichs war?

Mit ernsten Mienen schreitet er mit seinen Begleitern über den Weißen Sand, geht zum Verhandlungswagen und setzt eine letzte Besprechung mit seiner Kommission an. Die internen Beratungen der französischen Deleaatmn Lieben lüü in die Länae. Um

18.30 Uhr läßt die französische Delegation ihre Bereitschaft zur Unterzeichnung melden.

Generaloberst Keitel begibt sich jetzt zum Beratungswagen, gefolgt von den Offizieren, die die Dokumente des Waffenstillstandsvcr- trags bei sich führen. Es ist jetzt 18.40 Uhr. Die Delegationen nehmen an dem Tisch Platz, an dem vor 22 Jahren Marschall Hoch die Deutschen so sehr erniedrigte. Nach einer kur­zen Besprechung von zehn Minuten, ergreift um 18.50 Uhr General Huntziger als erster die Jeder und unterzeichnet den Waffenstill­standsvertrag. Ihm schließen sich die anderen Herren seiner Begleitung und dann die deut­schen Bevollmächtigten an.

Im Augenblick höchster Spannung erheben sich die Deutschen und die Franzosen. Es folgt eine MinuteehrfürchtigenSchwei- gens, die den Toten beider Völker gilt. Dann werden die Verträge gegenseitig ausgetauscht. Um 19.06 Uhr meldet Generaloberst Keitel dem Führer:Mein Führer! Ich melde die soeben erfolgte Unterzeichnung des Waffen­stillstandsvertrages!"

Wie groß ist diese Stunde! Der Tod so vie­ler tapferer Soldaten aus zwei Kriegen hat seinen Sinn erhalten. In stummer Ehrfurcht

neigen wir uns vor ihren Heldengräbern und in tiefer Dankbarkeit gedenken wir unseres geliebten Führers, der uns zu diesem großen Sieg geführt hat.

General -e Gaulle abgesagt

Kriegsgerichtsverfahren eingeleitet

sd. Genf, 24. Juni. Durch eine Verfügung des französischen Landesverteidigungsmini- sters, General Weygand, wurde der england­hörige französische General DeGaullesei- nes Amtes enthoben. Er soll wegen Landesverrats und militärischen Ungehorsams vor ein Kriegsgericht gestellt werden.

De Gaulle, der Unterstaatssekretär des Kriegsmimsteriums im Kabinett Rehnand war, hatte sich nach dem Waffenstillstandsgesuch Marschall Petains nach London begeben und von dort aus mit Unterstützung Churchills die Fortsetzung und Auswei­tung des Krieges sowie die Bildung einer französischen Emigrantenregierung betrieben. Den Befehl des Generals Weygand, nach Frankreich zurückzukehren, wies de Gaulle in scharfer Form zurück.

Die Unterzeichnung im Salonwagen

Die kistoriscke LeksvvlinackrlLZ äes Okerkoramanäos äer ekrmsckt

6nv. Führerhauptquarkrer, 23. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Am 22. 3uni 18.50 Uhr (M. Z.) wurde im Walde von CompiLgne der deutsch-französische Waffenstillstandsverlrag unterzeichnet.

Die Unterzeichnung nahmen vor: Auf deutscher Seite als Beauftragter des Führers und Obersten Befehlshabers der Wehrmacht der Chef des Ober- Kommandos der Wehrmacht, Generaloberst Keitel. Auf französischer Seile als Beauftragter der französischen Regierung General Hunhiger. Eine Einstellung der Feindseligkeiten ist damit noch nicht verbunden. Sie erfolgt vielmehr erst sechs Stunden, nachdem die italienische Regierung dem beul- schon Oberkommando der Wehrmacht den Abschluß des italienisch-französi­schen Waffenstillstandsvertrages mikgeteilt haben wird.

Ueber den 3 nhalt des Maffenfiillstandsvertrages kann zunächst nichts bekanntaeaeben werden.

Eag -es Sieges

-A- Die weltgeschichtliche Entscheidung ist ge­fallen. Am 22. Juni 1940, um 18.50 Uhr, Unterzeichneten die französischen Unterhändler im Salonwagen Marschall Jochs am gleichen Tisch, an dem vor 22 Jahren der unselige Matthias Erzberaer seinen Namen unter ein von Haß und Niedertracht diktiertes Dokument setzen mußte, die Waf- fenstillstandsbedingungen. die Groß» oeutschlands Wehrmacht in einem historisch beispiellosen Feldzug gegen Frankreich er­zwang. Jubelnd klingt diese Kunde von Mund zu Mund, durch sämtliche Gaue des Reiches.

Noch, sind zur Stunde die Feindseligkeiten nicht eingestellt. Die französische Negierung hat bekanntlich auch den Duce um Mittei­lung der italienischen Waffenstillstandsbedin- gungen gebeten. Erst wenn diese von den fran­zösischen Unterhändlern ebenfalls angenom­men sind, und eine entsprechende Bestätigung im Führerhauptquartier eingetroffen ist, wer­den nach weiteren sechs Stunden die Waffen ruhen.

Inzwischen aber rüstet sich die deutsche Na­tion zur Feier des gewaltigsten Sie­ges seiner ruhmreichen Vergangenheit. Bald flattern die Banner von allen Häusern, die­selben Banner, die heute von den Türmen von Paris und Versailles, von Straßburg und Kolmar, von Verdun. Orleans und Lyon wehen. Der eherne Mund der Glocken ruft durch ein stolzes Land die Botschaft: Der glorreichste Sieg der Geschichte ist

Tage seines größten verließ, um sich wie­eben, erteilte er einen er Bedeutung. Der

unser!

Als der Führer am Triumphes Compisgne der an die Front zu be Befehl von symbolr Wagen Fachs, der Gedenkstein und das Denk­mal der Schmach von 1918 werden nach Ber­lin gebracht, die weiteren Erinnerungssteine und Gleisanlagen vernichtet. Auf der weiten Waldlichtung wird in Zukunft allein die Statue des Marschalls stehen, der Deutsch­land nicht besiegen konnte, aber in der Stunde seiner Ohnmacht zum Sprecher eines Geistes wurde, der aus den niedrigsten Instinkten gal­lischer Tradition aufgestanden war.

Adolf Hitler hat nicht mit gleichem vergol­ten. Er löschte die deutsche Schmach von Com- Viegne mit der stolzen Haltung eines Sol­daten und Staatsmannes, dem die Ehre, das Leben und die Freiheit seines Volkes über alles gehen, der es andererseits aber ver­schmäht, den geschlagenen Gegner über seine Niederlage hinaus zu entwürdigen.

Es gibt keine Worte, um die Gefühle aus­zudrücken, die in diesen erschütternden Stun­den das deutsche Volk beseelen. Seine grenzen­lose Liebe, sein ewiger Dank umgeben jenen Mann, der in der Zeit der tiefsten Erniedri­gung des Reiches als unbekannter Frontsoldat aufstand, um sein Volk aus Schande und Elend zu befreien, es zu einer verschworenen .Schicksalsgemeinschaft zu einen und zu einer Größe emporzu führen, die die Sehnsucht von Jahrhunderten erfüllt. Unser Dank aber ver­bindet sich zugleich mit dem Schwur bedin­gungsloser Gefolgsschaftstreue und blinden Vertrauens. In diesem Geiste tritt das deutsche Volk in Waffen erneut an. bereit zum Entscheidungskampf gegen England, in der unerschütterlichen Gewiß­heit, daß auch der große Endsieg bald unser sein wird.