Verirrten führte die merkwürdigen Phantastegebilde eines unter einer Totenwelt wie lebendig Begrabenen vor Augen. Man traute den Augen kaum, den Redner wieder Lebend vor sich zu se en und auch daß Abenteuer an den 300 Meter hohen K>ippen von Capri sprach besser als ein auf Aufmachungen beruhender Kinofi m. Wie ein Märchen murere die Belchrei bung der Neuen Trotte an, sodann das üppig-kalte Geschichts­bild Kaiser TtbeciuS und da« tragische der letzten Hohenstaufen dts aus Eipri eine noch nachweisbare Befestigung hatten. Man verstand endlich den Dichter Scheffel in seiner Sehn­sucht: »Nu nach Deutschland"! Denn die Fremde hatein fallchkS Lied". Keiner der den Bortrag etwa zum zweitenmal hörte, wird et bedauert haben.

»

Frühlingsanfang. Am 20. März, abends 10.12 Uhr mit- tztteuropäische Zeit, tritt die Sonne in das Zeichen des Mid­ders. Dieser Zeitpunkt ist der Beginn des astronomischen «frühlings. Um diese Zeit sendet die Sonne ihre Strahlen tz» senkrechter Richtung nach dem Aequator der Erde. Lus Her Insel Borneo brennts dem Elefanten jetzt auf den Rucken §md in den brasilianischen Urwäldern den Affen und Papa- zweien senkrecht auf den Kopf, im Kongo ist ein erfrischendes Wad ein Labsal, vorausgesetzt, daß man von keinem Kroko. Hil gefressen wird. Der Tag bei uns ist am 21.

Stunden und die Nacht ebenso lang; es ist Tag. und Nacht- Uleiche oder Aequinoktium. Man kann bei Tag zu Nacht »ssen je nachdem man es einrichtet und etwas danach Hai. Diese Zeit nennt der Kalender Frühlingsanfang, gleich, ^viel, wenn man auch noch den Pelzmantel vertragen kann. Neues Leben erwacht. Liebe, Veilchen und Dichter gluysn. Mühen und mühen sich ab.Vom Eise befreit sind Strom und Köche."

MMnde in der Posipaketbeförderung. Auf Beschwerden der Handelskammer Stuttgart über die lange Besorderungs- tarier der Postpakete antwortete die Oberpostdirektion, die Mißstände rühren daher, daß der Postverkehr infolge des l'ch bessernden Geschäftsgangs wesentlich zugenommen HE während durch den Abbau der Personalbestand der Post sich wesentlich verminderte. Geeignete Hilfskräfte zu gewinnen, »ei bei der geringen Bezahlung schwierig. Die Stuttgarter Oberpostdirektion habe sich übrigens mit den übrigen Direk. Nonen und dem Reichspostministerium ms Benehmen gestgt jvnd es werden Maßnahmen ergriffen werden, die eine Be- jchleunigung der Beförderung ermöglichen.

Renknerbund. Der württ. Landesverband des Deutschen Mentnerbunds fordert seine Ortsgruppen auf, Vertreter zu !emem außerordentlichen Verbandstag am Samstag, Len 22. März nachm. 2 Uhr im Handclskammergebaude m ^Stuttgart zu entsenden. Es ist geboten, daß auch in den M- stneinden, wo noch keine Ortsgruppen bestehen, sofort solche Gebildet werden und sich an der Tagung durch ein Mitglied beteiligen. Wenn der Kleinrentnerbund nicht alle Hebel m Wcwegung setzt und das Volksgenossen machruft, wie schon Das Reich seine Hand von ihm gezogen hat. nun auch der iStaat sich von seinen bisherigen Verpflich- » ungen lossagt und die Rentner der Fürsorge der Ge- tzneinden überweist. Noch dringlicher wird die Gefahr, daß Die gesonderte Fürsorge für die Kleinrentner in die a l l ge- meine A r m e n r s o r g e übergeht und daß dis be. Wehende Organisation der Fürsorge lebensunfähig wird. Wle'.chzeitig droht den Kleinrentnern eine unerträgliche Mehrbelastung durch die kommende Mietsteuer !bei gleichzeitiger Einschränkung der Beihilfen. Der Rentner- chund ruft den Kleinrentnern zu:' Se-d auf der Hut und wehret Euch noch in der letzten Stunde!

Der Wahlkampf in der Karwoche. Nachdem der Reichs- frat gegen das auf deutschnationale Anregung an seinem Netzten 'Sitzungstage vom bisherigen Reichstage beschlossene Mesetz zur Befriedung der Karwoche Bedenken erhoben hat, M die Deutschnationale Volkspartei an die übrigen Parteien, fbie das Gesetz angenommen hatten, hergngetreten, um im Wege direkter Vereinbarung das mit dem Gesetzesvorschlag 'beabsichtigte Ziel zu erreichen. Es stebt zu erwarten, daß die ^Parteien dieser Anregung der Deutschnationalen Bolkspartei Aolge geben werden.

Gestellung von Eisenbahnwagen. Der Güterverkehr im Bezirk der Eisenbahndirektion Stuttgart betrug im Februar 1924 nur etwa zwei Drittel des früheren Verkehrs. Immer­hin ist die Wagengestellung gegenüber dem Januar um 455, und gegenüber dem Dezember v. I. um 584 Wagen gestiegen. Dre Berkehrszunahme entfällt vorwiegend auf die Verflach­en gen der verarbeitenden Industrie, von der insbesondere die Maschinen-, Web-, Schuh-, Uhren- und Lebensmittsl- sabriken beträchtliche Gütermengen aufliefern. Die Güter­döden sind wieder belebt und die Stückgutwagen gut belastet. Der lange Zeit fast ganz darniederliegende Expreßgutverkehr hat durch die neuerdings getroffenen Tarifmaßnahmen eine wesentliche Belebung erfahren. Die Zufuhr deutscher Kohlen- und Kokssorten hat stark zugenommen. Tschechoslowakische und oberschlesische Steinkohlen kommen nur noch in bescheidenen Mengen. Während Brennholz stark begehrt ist. kam der Torfversand wegen der Witterung nahezu zum Er- üegen. Durch die langsam wieder in Fluß kommende Bau­tätigkeit werden die Lager der Baustoffbetriebe gelichtet und ver nahezu verschwunden« Ziegel- oder Zementwagen belebt wieverdie Bahnhöfe. Der Viehverscmd ist anhaltend stark.

A?? "Ä» dagegen nur in bescheidenen Mengen verschickt. Künstliche Düngemittel werden in großem Umfang bezogen.

Gebens- und Genußmitteleinfuhr vom Ausland ist leb- Mt- Die Hemmungen in dem wichtigen Verkehr mit dem veietzten Gebiet sind leider immer noch sehr groß. Die gra­sen Umwege, die infolgedessen gefahren werden müssen, und

gesteigerte Verkehr machen fl chin Wagenmangel bemerk- "Her Bemühungen wird es noch lange dauern, b ''er stark heruntergekommene Wagenbestand des besetzten r-b. - .^DEbiets wieder völlig betriebs- und verwen- ist. Bis dahin muß diese Lücke durch möglichste des Wagenumlaufs ausgefüllt werden. Die ^ Gebiet der Reichsbahn ist günstig. Weitere ßnd eingelegt. Die Ladestraßen und di« An- öfter bedient. Es liegt rm Interesse der Ber- lmrch rasche Be- und Entladung und durch der gestellten Wagen diese Bemühungen «a ch Kräften zu unterstützen.

Täglich kann abonniert werden.

Beschränkung der Aukomobilhafkung. Die Höchstsummen, bis zu denen der Automobilhalter nach dem Gesetz über den L crkehr rmt Kraftfahrzeugen haftet, sind nunmehr auch in Eoldmark festgesetzt. Sie machen die Hälfte der Beträge aus, die vor dem Kriege galten. Der Ersatzpflichtige haftet bei Tötung oder Verletzung eines Menschen bis zu einem Kapi­talbetrag von insgesamt 25 000 Goldmark und bis zu einem Rentenbetrag von 1500; sind mehrere Menschen von dem Llnfall betroffen, so ist der höchste Kapitalbetrag 75 000 und Her höchste Rentenbetrag 4500. Bei Sachbeschädigung ist di« Höchstsumme 5000. Die Goldmark wird, wie üblich, nach t>em vom Reichsfinanzminister jeweils veröffentlichten Gold- mnrechnungssatz berechnet.

.Allerlei

Großadmiral Alfred von Tlrpitz feiert am 19 März den 75. Geburtstag.

Deutsche Ferienkinder. In Wien sind wieder 600 Kin­der aus Berlin und dem Ruhrgebiet zu längerer Verpfleg­ung eingetroffen und herzlich empfangen worden. Ein Test der Kinder geht weiter ins Burgenland.

Der Gesundheitszustand im Reich. Die Uebersicht über den Gesundheitszustand im Deutschen Reich am 1 Februar 1924, auf den Berichten von 91 der bedeutendsten Orts» trankenkassen beruhend, zeigt eine zunehmende Verschlechte, rung des Gesundheitszustands in Deutschland. Die Arbeits- vnfähigenziffer im Reichsdurchschnitt beträgt am 1. Februar 2,91 v. H. der Mitgliederzahl gegen 1,95 v. H. am 1. Januar 1924 und 1,70 v. H. am 1. Dezember 1923, wobei »,ie männ­liche Krankenziffer die weibliche überholt. Während am 1. Dezember 1923 die weibliche Ziffer (1.90 v. H. ber Mit- tzliederzahl) noch höher ist als die männliche (1.50 v. H.) und am 1. Januar 1924 beide Gruppen mit je 1,95 v. H. gleich find, übersteigt am 1. Februar die männliche (2,99 v H.) die weibliche (2,86 v. H.) Kronkenziffer.

Freu' dich, Fritzlej Einem Apotheker in Nordland (Nor­wegen) soll es gelungen fein, geschmack- und geruchfreien Lebertran ans der Dorschleber herzustellen.

Donausahrt mit Hindernissen. Junge Leute aus der Göppinger Gegend wollten nach Smyrna zu Verwandten cuswandern. Sie fertigten sich aus Pontons ein Boot und bauten in dieses einen Motor ein. Damit reisten sie anfang November von Ulm auf der Donau ab. In Günzburg er­litten sie aber Schiffsbruch. Unermüdlich arbeiteten sie dann an der Wiederherstellung des Schiffs, was ihnen, unterstützt durch eine von den Behörden genehm gte Sammlung, ge­lang. Letzte Woche fuhr das für eine längere Reise einger'ch- tete Boot von der Ankerstelle der Re-ienorü-ks ab, geriet aber kurz vor Lauingen bei der Brenzmündung auf eine Kiesbank und bekam wieder ein Leck. Das Fahrzeug wurde dann bis zum Bootshaus des Lauin ger Ruderklubs ge- l schleppt, wo es auf seine neuerliche Reparatur wartet.

Aus dem Reichstag durchgebrannt. Während der Reichs­tag am Donnerstag zur letzten Sitzung versammelt war, kamen verschiedene Kriminalbeamte in das Haus, um sofort nach der Auflösung die kommunistischen Abgeordneten Frö­lich, Stöcker und Könen zu verhaften. Frölich hielt eben noch eine Rede. Die Verhaftung gelang indessen nicht, denn die drei Abgeordneten, die gewarnt worden wären, hatten sich rechtzeitig zu drücken vermocht.

Ein netter Stadtvertreter. Der stellvertretende Bürger­meister in Schneeberg (Sachsen), der Fabrikschlosser Wünsch, wurde bei einem schweren Silberdiebstahl ertappt. Er suchte die Schuld auf drei Lehrlinge abzuwälzen, diese konnten aber Nachweisen, daß sie von Wünsch zum Aufpassen kommandiert worden waren.

^ 'Eunzw Fürst. Der König von Italien hat, wohl auf den Rat Mussolinis, den bekannten Annunzio aus Anlaß der Einverleibung Fiumes, zum Prinzen von Montenevoso ernannt. Annunzio, eigentlich Rappapat, hat bekanntlich nach dem Friedensschluß den abenteuerlichen Freischärlerzua nach Fiume unternommen, der beinahe Italien in einen Krieg mit Südslawien verwickelt hätte.

.Die älteste Frau Amerikas hat vor einigen Tägen den 4 Geburtstag gefeiert. Sie lebt auf der Farm einer Enkel- tochter 30 Kilometer von Fort Worth in Texas, wo sie sich eifrig mit der Wartung des 50. Urenkels beschäftigt. Die alte Frau raucht noch mit Behagen ihr Pfeifchen.

Hinrichtung. In Nürnberg wurden die Müllerknechte Hautzmann, Kiefenbacher und Stadlinger, die im September v. I. zwei Nürnberger Hamsterer im Wald ermordet und beraubt hatten, durch Erschießen hingerichtet.

«-^W^zuftmmenstotz. Im Aermelkanal stieß der eng. rische DampferSarthe" mit dem franzöfiscben Dampfer «Hippolyte" zusammen. Letzterer sank sofort. Die Be­mannung wurde gerettet.

Erdbeben. Aus Chile werden weitere Erdstöße gemeldet.

Erdbeben in Kamtschatka. Der Sonderberichterstatter des Expreß m Moskau teilt mit, daß Nachrichten aus Kamtschatka zufolge seit Dezember vorigen Jahrs fast täglich Erdbeben stattftnden, die an Heftigkeit imn.er zunehmen. Von Sen siebzig Vulkanen des Gebiets seien 17 in ständiger Tätig, Zusammenhang mit den Erdbeben ereignen sich täglich Wetterstürze, Schneestürme und Hagel, abwechselnd mit warmen Regengüssen.

Frauenstimmrecht in Spanien. Ein Mailänder Blatt meldet, das Direktorium in Spanien habe den Frauen vom 23. Lebensjahr im das Stimmrecht für Gemeindewahlen zu- erkannt.

Ein schweres Erdbeben hat an der Nordgrenze von Chil« statt gesunden,

Ausnutzung von Ebbe und Flut. Ein neues Gesetz in Frankreich bestimmt, daß an der südlichen Küste eine Kraft- station eingerichtet werden soll, die durch Ebbe und Flut be­trieben wird. Um »ine gleichmäßige Lieferung des elektri­schen Stroms zu ermöglichen, wird die Anlage mit einem gewöhnlichen Wasserkraftwerk verbunden. Die Leistung die­ses neuartigen Kraftwerks wird bis zu 1260 kS betragen, j« nach dem Stand de« Masters.

Die Erde als Leiter für elektrische Kraft. Die Londoner Daily News berichten über eine Unterredung mit dem Er- Lader Nikota Tesla is Muyorfl.dsr über seine neu« Erfin­

dung drahtloser Vermittlung elektrischer Kräfte durch Sie Erde Aufklärungen gab. Während die Weiterlsitung durch Draht große Verluste mit sich führe und auf sehr große Ent­fernungen überhaupt unmöglich sei, könne durch seine Ein­richtung die größte irdische Entfernung in einer Weis« überbruckt werden, daß die Verluste nicht einmal 1 Prozent betragen. Hierzu kommen etwa 4 Prozent Uebergangsver- luste von und zu den Apparaten. Seine Erfindung besteh« ch der Lösung der Frage, wie die elektrische Kraft, die durch die Erd« gesandt wird, in einer Menge aus derselben her- «msgehoü werden könne. Nur eine nach seinen Grundsätzen gebaut« Empfangsmaschine könne die Kraft oufnrhmen. Es sei wahr, daß die von seinen Apparaten in die Erde gesand­ten elektrstche» Ströme sich auf die ganze Erde oerteil-n und ebenso wie da» Wasser in einem großen Sammelbecken sei­nen Druck auf jeden Punkt des Behälters ausübe. Wie abs» das Master nur durch einen Zapfen ins Freie ausströme, sei die elektrische Kraft nur durch sine« Empfänger aufzunehmen,

El» Familienschatz au, de« Mittelalter. Ein glückliche« Sprengschuß war es, der zu Rotebro in Schweden einen! Steinblock auseinandersprengte. In dem Stein zeigte sich eine weite Höhlung, die mit Kleinsten gefüllt war. Man fand eine große Anzahl Löffel, drei Becher und eine Schale, sämtlich aus Silber und zum Test vergoldet, ferner eine An­zahl Goldmünzen aus Schweden. England, Polen und Spa­nien. die aus dem 15. und 18. Jahrhundert stammen. Un­gefähr der gleiche« Zeit gehören auch di« übrigen Fund- ftück« an.

Rache ist süß. Eine köstliche, gutverbürgte Begebenheit aus den Freiheitskriegen hat ein namhafter, wenn auch heut« vergessener Berliner Gelehrter in seinen Aufzeichnungen fest­gehalten und überliefert: Als die Preußen 1814 in Frankreich waren, beschwerte sich eines Tags ein französischer Wirt über einen bei ihm in Quartier liegenden pommerschen Landwehr­mann bei dessen Hauptmann. Der Soldat, so sagte der Fran­zose, habe ihn geprügelt, weil ihm 'die Beköstigung nicht gut genug gewesen sei. Der Landwehrmann wurde nun herbei- tzeholt und gefragt, was er zu seiner Verteidigung vorzubrin­gen habe. Herr Hauptmann", so sagte er,ich habe mich vergangen: das weiß ich. Aber dock- bin ich sozusagen un­schuldig. Als die Franzosen in unserm Dorf in Quartier lagen, verlangten sie von meinem Vater Champagner, den wir nicht einmal dem Namen nach kannten, und, als sie ihn nicht bekamen, prügelten sie den alten, ehrwürdigen Mam^ und ich mußte das mitansehen. Da habe ich mir geschworen wenn die Reihe an uns käme, die Sache wieder gut M machen. Deshalb verlangte ich von meinem Wirt hier er» Glas Weißbier und, da er das natürlich nicht schaffe» konnte, habe ich ihn rechtschaffen gewamst. Es war eigentlich gar nicht böse gemeint, sondern nur Revanche." Dr. W. W

Das Varrmrvott-Land der Zukunst

Der gewaltige Plan der Bewässerung des Sudan ft» der großen Ebene, die innerhalb des Weißen und Blaue» Nil liegt, die sich bei Khartum treffe», ist vom englische» Unterhaus genehmigt und eine Summe von 13 Million«» Pfund Sterling dafür bewilligt worden. Man hofft auf dieft Weise ein Gebiet von 400 000 Hektar für den BaiumvoL- anbau erschließen zu können. Wenn die gegenwärtig in Aus­sicht genommenen Anlagen durchgeführt sind, werden 120 00V Hektar fruchtbar gemacht; doch soll dann noch eine Erweite­rung stattfinden. Das Staubecken nämlich, das sich über ein« Entfernung von 90 Kilom. den Strom aufwärts dehnen soll, wird gegen 36 Millionen Kubikmeter Wasser fassen können, wodurch die tatsächliche Bewässerung von gegen 400 000 Hek­tar möglich wird. Der zunächst ausgeführte Plan umfaß!

einen Damm bei Makwar am Blauen Nil, einen Houptkanat son 95 Kilom. Länge. Die ersten 55 Kilom. dieses Kanal» haben ein Bett von etwa 87 Fuß Breite und ein Netz klei­nerer Kanäle von 750 Kilom., wozu noch Hilfskanäle vo^ 5000 Kilom. und Feldkanäle von 8000 Kilom. Ausdchnung: kommen. Die gesamten Ausgrabungsarbeiten dieser kleine­ren Kanäle allein, ohne den Hauptkanal, bewegen eine Erd­masse, die etwa das achtfache des Körpers der großen Pyra­mide von Gizeh umfaßt. Eine anschaulichere Vorstellung noch von diesen ungeheuren Erdmassen, die bewegt werde», bietet die Tatsache, daß, wenn die ausgegrabencn Erdmenge» in Ziegel verwandelt werden könnten, sie genügen würden» um eine 5 Fuß hohe und 1 Fuß dichte Mauer rund um de» Aequator zu bauen. Die Errichtung dieses riesigen KamS- netzes liegt in der Hand des Pflanzungs-Syndikats des Su­dan, das bereits große Erfahrungen im Baumwollanbau hat- Das Syndikat wird die zunächst fruchtbar gemachten 120 OOS Hektar in 20 verschiedene Abteilungen zerlegen, deren An­bau einem besonderen Inspektor untersteht. Das neue Baumwolland wird etwa siebenmal so groß sein als das Gebiet, das die größte Vaumwoll-Gesellschaft der Bereinig­ten Staaten besitzt.

H a n d e L s n a ch r i ch 1 e n

Dollarkurs Berlin 18. März. 4,2105 Bill. Neuyork 1 Dol­lar 4,49. London 1 Psd. Sterl. 18,75. Amsterdam 1 Gulden 1,81- Zürich 1 Franken 0,783.

Der französische Franken stellte sich 84.50 zu 1 Pfd. Sterl. und 19.50 zu 1 Dollar.

Me deutschen Zollmrsgekder wurden von» 19. März ab um 80 Prozent erhobt.

Abbau der Zuckerzwaugswlrtschast. 3m Reichsernährungsmini­sterium ist beabsichtigt, .zum 15. April einige Maßnahmen auszu- heben. Es handelt sich dabei jedoch lediglich um die industriellem Einschränkungen, d. h. um die Bestimmungen, welche die Bear bei-, iung des Zuckers für industrielle Zwecke regeln, also bei der Her­stellung von Süßigkeiten, Schokolade usw.

Stuttgarter Börse, 19. März. Die Geschäftslosigkeit hat heute angehalten. Auf dem Markt der Festverzinslichen gab es ebenfalls ma wenig Kursveränderungen. Von den Bankaktien erhöhten sich Vereinsbank um 0,2 auf 3,95, Hypothekenbank und Notenbank bii«. den unverändert. Von den Brauereiwerten schwächten sich Vettenmeyer auf 25, Wulle auf 8,5, Ravensburg auf 3,9 ab. Auf dem Markt der Metallaktien konnten sich nur Metall- und ickckierwaren Ludwigsburg mit 12 G. behaupten, während Württ. Motallwaren um weiter« 5, Hohner um 3, Feinmechanik um 1 weichen mußten. Maschinenwerte büßten mit Ausnahme von Laupheimer Werkzeug und Weingarten, die ueverändert lagen, durchschnittlich 0,10,5 Bill. Proz. im Kurs ein. Daimler 4, Magi- ri s, 2,95. Vorz. 1,6, Heller 4,3. Das gleiche Bild zeigten Textil-