Standarte passiert, legen die französischen Offiziere grüßend die Land an die Mütze. Auf dem Runden-Platz angckommen, werden sie an den Wagen geleitet. Generalleutnant von Lippelskirch meldet dem Führer die franzö­sische Delegation, die darauf den Wagen be­tritt.

Im Wagen haben sich der Führer und seine Begleitung zur Begrüßung kurz erhoben. Die französischen Bevollmächtigten grüßen den Führer und nehmen dann ebenfalls ihre Plätze ein.

Der Chef des Oberkommandos der Wehr­macht, Generaloberst Keitel, erhebt sich dann und verliest auf Befehl des Führers und Obersten Befehlshabers die Präambel zu den Waffenstillstandsbedingungen.

Anschließend erfolgt die U ebersetz ung der Präambel durch den Gesandten Schmidt. Unmittelbar darnach verläßt der Führer mit seiner Begleitung um 15.42 Uhr den Wagen, während Generaloberst Keitel mit den fran­zösischen Bevollmächtigten im Wagen ver­bleibt.

Als der Führer die Allee zum Denkmals- Platz erreicht hat, meldet ihm der Chef der Ehrenkompanie:Mein Führer! Die groß- deutsche Wehrmacht grüßt ihren Obersten Be­fehlshaber!" Der Führer dankt, die Lieder der Nation erklingen. Der Führer schreitet mit den Oberbefehlshabern der Wehrmachtsteile die Front ab. während die im Wagen verblie- .benen Mitglieder der französischen Delegation sich beim Spielen der deutschen National­hymnen von ihren Plätzen erheben.

Bevor der Führer am Ausgang des Wald­weges seinen Wagen besteigt, bringt General- feldmarschchjl Göring zum Abschluß dieser historischen Stunde ein dreifaches Sieg-Heil auf den Führer und Obersten Befehlshaber aus, in das die von der Größe des Augenblicks ergriffenen Deutschen, die das Glück hatten, an dieser erhebenden geschichtlichen Stunde teilzunehmen, begeistert einstimmten. Der historische Akt im Walde von Compiögne ist beendet.

Unter den Anwesenden sah man u. a. Reichs­führer ^ Himmler, Reichsminister Dr. Lam- mers, Reichspressechef Dr. Dietrich. Reichsleiter Bormann, den Chef des Wehrmachtsführungs­amtes, Generalmajor Jodl, General der Flie­ger Udet, Generalleutnant Bodenschatz, die Staatssekretäre Körner und Bohle, die per­sönlichen und militärischen Adjutanten des Führers, Obergruppenführer Brückner, Grup­penführer Schaub und Gruppenführer Bor­mann sowie Oberst d. G. Schmundt, Fregat­tenkapitän von Puttkammer, Hauvtmann von Below und Hanptmann Engel, ferner u. a. General Glaise-Horstenau, ^-Gruppenführer Wolfs, Unterstaatssekretär Dauß und Profes­sor Hoffmann.

das anüere Compiegne

s. Berlin, 22. Juni.

Ein Akt von höchster Politischer und geschicht­licher Bedeutung hat sich am Freitag voll­zogen, wieder im Wald von Compiögne, wieder an der Stelle, an der seinerzeit im Jahre 1918 Deutschland zum Bewußtsein ge­bracht wurde, daß seine Gegner unter Bruch aller gegebenen Versprechungen nicht den Frieden, sondern den ewigen Krieg wollten, daß sie sich zum Ziel gesetzt hatten, das Reich zu vernichten und daß an eine ehrenvolle Be­endigung des Kampfes nicht zu denken war. Schmach und Schande sollten von jenem Com­piögne des Marschalls Fach ausgchen, der Untergang Deutschlands sollte nach dem Wil­len seiner Feinde am Ende dieses Weges stehen.

All das ist nun getilgt durch den gestrigen Tag, an dem der Führer dem Ort der Schande eine Neubestimmung gegeben und ihm den Stempel des werdenden neuen Europas aufgedrückt hat. Der Ort der größten deutschen Schmach ist zum Schau­platz des größten deutschen Triumphes um­gewandelt worden.

Anders als damals hat sich gestern die Ueber- gabe der Waffenstillstandsbedingunqen an Frankreich abgespielt. Wo einst der französi­sche Höchstkommandierende kaum noch Worte und H ndlungen fand, um mit gallischer Niedertracht das deutsche Heer und Deutsch­land selbst zu schmähen, stand heute der Führer, um durch den Mund des Chefs des Oberkommandos der Wehrmacht, General­oberst Keitel.-den Franzosen zum Ausdruck bringen zu lassen, welchen Sinn und Zweck die deutschen Forderungen haben, warum ge­rade an diesem Ort die Uebergabe der Be­dingungen stattfand. Um den Franzosen aller­dings auch in Erinnerung bringen zu lassen, wie schwer und untragbar all das war, was die Franzosen den Deutschen im Jahre 1918 aufgebürdet hatten. Es war die Rede vom Gegner, der nunmehr als Besiegter zusammen­gebrochen ist. der sich aber in Ehren geschla­gen und tapfer gekämpft hat.

Im Gegensatz zu 1918 haben die Franzosen Compiögne ungeschmäht und im Be­wußtsein ihrer von Deutschland nie verletzten Ehre verlassen kön­nen. In einer Atmosphäre der Würde und deutscher Moral hat sich die Uebergabe der Waffenstillstandsbedingungen abgespielt, ist jene geschichtliche Epoche zu Ende gegangen, die dauernd mit jenen französischen Versuchen ausgefüllt war, dem deutschen Volk das Zu­sammenwachsen zu einer Nation unmöglich zu machen. Schande ist getilgt, Schmach ge­sühnt. die deutsche Freiheit aber und deut­sches Leben für alle Zeiten gesichert, ganz gleichgültig, wie sich die Franzosen nun ent­scheiden werden.

Deutschland verlangt nur, daß begangenes Unrecht wieder gutgemacht und das für Deutschland. Frankreich und Europa Notwen­dige getan wird. Das ist der Sinn des Aktes von Compiögne am gestrigen Tage, das ist der Inhalt der deutschen Waffenstillstandsbedin- gungen, das ist das Ziel für alle Zukunft. Eine bessere europäische Lösung, als sie die Gegner Deutschlands 1916 gefunden haben, soll vom Walde von. Compiögne aus­gehen. Die Bedingungen sind gerecht, sie dienen dem künftigen Wohle Europas und seiner Völker.

Vierzig Briten-Panzer vernichtet

Lckvvere englische Verluste in ^Iriks - Italieniseke LoinbenangrUks

Nom, 21. Juni. Der italienische Wehr­machtsbericht vom Freitag hat folgenden Wortlaut:

Im Laufe der Nacht zum 21. Juni wurden die Flottenstützpunkte Bizerta und Malta erneut heftig und zielsicher bombardiert. Un­sere Aufklärungsflugzeuge überwachen be­ständig die Flotten- und Luftflottenstützpunkte am Mittelmcer.

In Nordafrika sind an der Ostgrenze unsere Operationen dauernd im Gange. Ob­wohl die Operationen auf taktischem Gebiete beschränkt sind, verlor der Feind im ganzen mehr als zehn Flugzeuge und rund 40 Pan­zerwagen. Im Verlaufe der Nacht wurden heftige Bombardements insbesondere über dem Flugstützpunkt Marsa Matrouh ausge­führt. wobei schwere Zerstörungen und aus- gebreitete Brände verursacht wurden.

In Ostafrika wurden im Verlaufe eines ergebnislosen Einfluges gegen unseren Luft- stutzpunkt Lavello zwei englische Flugzeuge abgeschossen. Der Feind hat seine Einflüge über unserem nationalen Hoheitsgebiet merk­lich eingeschränkt. In der Nähe von Jmperia fiel eine einzige Bombe auf freiem Felde nie­der.

Wo kämpfen -ie Italiener?

Orte im italienischen Wehrmachtsbericht

Marsa Matruch: Kleiner Hafenplatz, aber wichtiger englischer Flugstützpunkt in Aegyp­ten, westlich von Alexandria, an der Küsten­bahn AlexandriaSallum.

Lavello: Italienischer Luftstützpunkt bei Makalle (in der früheren abcssinischen Pro­vinz Tigre) in Eritrea.

GestürzteGrößen" auf der Flucht

6er spLviscliyQ dreore staut sied 6er 8troiu Hüok1eo6er 8cdwarotrer

Irun, 21. Juni. An der spanischen Grenze hält der Flüchtlingsstrom gefallener Größen an. die wie Natten das sinkende Schiff die zufammenbrcchende plutodemokratische Hoch­burg verlassen. Man sieht den Gesichtern die­ser Schmarotzer, die bisher auf Kosten des französischen Volkes lebten, an, daß sie heil­froh über die Rettung ihrer Saut und ihres Geldsäckcls sind. Das französische Volk und seine Zukunft ist ihnen gleichgültig entspre­chend ihrem Wahlspruch: Nach uns die Sint­flut.

Manche in Jruu eintreffeuden Autos trä­nen Aufschriften, wieDelegatissss französischer Redakteure".Gesundheitsinspektion Bor­deaux" usw. In Kraftwagen mit Kennmarken aus Frankreich. Belgien. Holland und Polen trifft die jüdische Hochfinanz mit Troß und zahlreichem Gepäck ein und überschwemmt mit ihrer bekannten Arroganz die spanischen Bade­orte. Ehemalige gekrönte Häupter suchen in Spanien Zuflucht mit großem Hofstaat. Ex­kaiserin Zita allein belegte mit ihren 40 Begleitern und Lakaien ganze Fluchten im HotelLondres" in San Sebastian.

Ein Begleiter des Chefredakteurs desPetit Varisien" erklärte, daß dieRäumungvon Paris unbeschreiblich war nnd nur vergleichbar mit Dantes Inferno. Schuld habe die antideutsche Stimmungsmache und Gr-mcl- propaaanda gebabt, welche eine wahre Panik unter der Bevölkerung auslöste, weshalb auch niemand die Anordnung befolgte, wonach nur Personen dienstpflichtigen Alters räumen soll­ten. lieber die Engländer befragt, äu­ßerte er sich in heftigen Worten über das Fehlen jeder Unterstützung, was Großbritan­nien niemals verziehen nnd vergessen werde. In Bordeaux herrsche außer Knappheit an Lebensmitteln und llnlerkunft größte Er­bitterung unter der Bevölkerung gegen die Jude n, die durch ihren Rassegenosscn Man­del bevorzugt behandelt wurden. Die Bevöl­kerung bcdaure auch, daß die Grenze offen sei, wodurch viele Schuldige entkommen seien, so auch Mandel selbst.

In einem Wagen des belgischen Gesund­heitsministeriums befand sich der Bruder des belgischen Erministcrs Jaspar. Auch dieser beklagte sich heftig über die sinnlose G reu e lp r oP a g a u d a, die Unzählige ver­anlaßt,?, vor den deutschen Truppen in un­sägliches Elend zu fliehen, während die,Zn- rückbleibeudeU. wie zahlreiche Nachrichten be­sagten. von den Deutschen mit großer Kor­rektheit behandelt wurden, nicht vergleichbar mit der Drangsalierung durch die französi­schen Behörden.

Infolge des immer größeren Zustromes von Flüchtlingen verschärften die spanischen Behörden die Grenzkontrolle. Außerdem wurden neue spanische Truppeneinheiten an der französischen Grenze zusammengezogen, da man ein weiteres Anwachsen des Flücht­

lingsstroms erwartet. Aus Angst vor der Verfolgung durch das betrogene französische Volk nimmt der Grenz Übertritt von Juden ständig zu. Sie reisen nach Portu­gal, da die Aufenthaltserlaubnis in Spanien nur für 72 Stunden gültig ist. Angesichts des starken Andranges bleibt die Grenze täglich bis 12 Uhr nachts geöffnet. Aus Frankreich eintreffende Flüchtlinge drücken ihre Ge­nugtuung über die zuvorkommende Behand­lung durch die spanischen Behörden im Gegen­satz - zu den Franzosen aus. die hoheVer­waltungsgebühren" für die Ausstellung der Visa verlangen.

Flüchtlinge berichten ferner, daß die mei­sten Mitglieder der sogenanntenpol­nischen Negierung" nach der Besetzung Angers durch deutsche Truppen nach Eng­land geflohen seien.

Die Regierung Vetain habe mit aller Ent­schiedenheit festgestellt, daß der französische General, der im britischen Rundfunk Reden halte, gegen den Willen der legitimen franzö­sischen Regierung handelt und frankreich­feindlichen Interessen dient.

Das Eisenbahnnetz in Südwestfrankreich ist fast vollkommen stillgelegt. Mit einiger Regel­mäßigkeit verkehren lcdialichlich noch Züge auf der Strecke BordeauxAvignon.

Kein Schuß abgegeben

Der Fliichtlingsstrom in die Schweiz

Bern, 21. Juni. Die Berichte der an den GrenzüVergängen in der Schweiz eingetrof­fenen französischen Soldaten lassen erkennen, daß zumindest in diesem Frontabschnitt der moralische Zusammenbruch nock- größer ist als der militärische. Die Soldaten beklagen sich darüber, daß sie seit Tagen nicht mehr wußten, was vorging und daß sie sich von ihren Vorgesetzten verlassen nnd von ihren Bundesgenossen verraten fühlten. Es handelt sich um Truppen, die zur Besetzung der rückwärtigen Stellungen der Maginotlinie gehörten und größtenteils mit dem Feind überhaupt noch nicht in Berührung gekommen waren. Sie können sich den Zu­sammenbruch noch gar nicht erklären, es ist ihnen ein Rätsel, warum sie nicht eingesetzt wurden und warum man den motorisierten deutschen Kräften kampflos alle wichtigen Punkte überlassen hat. Die meisten der weg­geworfenen Gewehre lassen übrigens nach Ansicht von Sachverständigen erkennen, daß überhaupt kein Schuß damit abgege­ben worden ist. Das gleiche gilt von den Flakgeschützen, die in gewissen Abständen am Wegesrand zurückgelassen sind und die Straßen kilometerweit säumen.

In einem getarnten Militärauto traf der französische Kommandierende General d' Ar - mau de Pouyd ragain an der Schwei­zer Grenze ein und ersuchte die Schweizer Behörden, ihn zu internieren.

Paris am Rande des Geschehens

Ilm je6en einzelnen I^e16^raueQ 6räo§en sicdi viübs^ieriZ 6ie i^Iensciieii

Von Krioxsderiosstör ll s n 8 Dälin

. . ., 21. Juni. Gesprengte Brücken, nnsgebranntc Autos, Waffen, Uniformstückc, alles wild durcheinander, das sind auch die Merkmale der breiten Alleen, die sternförmig aus allen Teilen des Landes auf Paris zu­führen. Bis vor die Tore der Seinestadt, denn diese legt ihre Lebensadern weit in das flache Land hinaus.

Da liegen zwischen grünen Matten und schattigen Buchenwäldern gebettet diese Land­orte mit ihren großen Bauernhöfen und hohen Steinmauern. Die zurückflutende französische Armee errichtete planmäßig in allen Orts- aus- und -eingängen sowie in Straßen eiligst zusammengetragcne Barrikaden, um un­sere Panzer aufzuhalten. Vor den anrollen­den Ungetümen zerbarsten diese Hindernisse samt und sonders. Dachziegel, Mörtel und Glassplitter bedecken die Straßen der rühm­losen Niederlaae Frankreichs.

Den Einmarsch der deutschen Truppen haben die Pariser über sich ergehen lassen wie eine ungerechte Strafe des Schick­sals. Sie schimpfen einstimmig auf ihre durchgegangene Negierung, in wilden Haß- ansbrüchen auf England und sprechen sich selbst frei von jeder Schuld. Sie erleben einen Umbruch, den sie nicht zu begreifen vermö­gen. Nicht einmal die gemeinsame Not, der katastrophale Zusammenbruch ihres Vater­landes hat sie zu einem einigen Denken ver­bunden. Draußen in den Vorstädten nnd in den armen Jnnenbezirken drängen sich die Menschen nm jeden einzelnen Feldgrauen, versuchen ihre wenigen deutschen Ausdrücke anzubringen, während die Pariser Eleganz,

soweit sie zu bequem war, zu fliehen, auf den breiten Boulevards spazieren geht und dis Cafes bevölkert. Das taten sie, als die deut­schen Flugzeuggeschwader über Hie leicht­beschwingte Stadt zogen. Das tun sie heute und morgen, auch wenn sie einmal das Schicksal noch härter anpacken sollten. Heute sehen sie noch aus ihre Prachtbauten, auf ihren Are de Triomphe und auf den Eifel­turm mit zufriedenem Blick. Aber es ist nicht ihr Verdienst, daß diese Bauten erhalten blieben.

Und nun geht der tapfere deutsche Landser mit schweren Schritten und erhobenen Haup­tes durch diese Straßen, wie er durch Berli«.^ München oder Stuttgart gehen würde? Sicher sind die Pariser gerade'darin von ihm enttäuscht, daß er ohne großes Aufhebens an den Menschen, an Prunkfassaden vorüber­geht, ohne in das erwartete Entzücken aus­zubrechen. Er hat gegen dieses Land und seine Hauptstadt gekämpft und gesiegt. Dafür hat er geblutet und viele Mülssale auf sich genommen. Das läßt seinen Sinn höher gehen. Und das Volk von Paris, die Alten und Jungen, sie umstehen den deutschen Sol­daten. Aber durch Paris marschieren nicht nur die siegreichen Kampfeinheiten der Deut­schen endlose Züge ermatteter Gefan­gener schieben sich durch die Straßen und Gassen mit leerem Blick und gesenktem Haupt, und nur wenia Teilnahme wird ihnen von ihren eigenen Landsleuten gntgegen- gebrackit.Ihre Waffen waren stark und ihre Asse der Luft" schnell, aber die Deutschen haben ein Wunder vollbracht." Das sind die verlegenen Entschuldigungen der Menschen an der Seine.

Oer V^elirmaelitsberielit

Zührerhauptquartier.SI. Juni, das Oberkommando der Wehrmacht gibt be­kannt:

die Bewegungen unserer Truppen zur Be­setzung öer Normandie, der Bretagne und des Raumes zwischen der Loire-Mündung und dem Rhone-Tal verlausen planmäßig, die durch Bur­gund verstoßenden schnellen Truppen haben Lyon im Kampf genommen. Bel der Eroberung von Nevop bei Gien fielen unseren Truppen 700 neue Panzerkampfwagen in die Rand.

On Lothringen und in Elsaß ist die Säuberung von Teilen der Maginot-Linie von teilweise hart­näckig kämpfendem Feind im Gange, die im nördlichen Lothringen zusammengepreßten Fran­zosenreste sind durch unseren pnariff in mehrere Teile zerrissen. Einzelne einoelchlossene Feind- arupvcn halten ssck noch im Westteil der voge- sen. der im Weltkrieg stark umkämpfte Hart- mannsweilerkopf in den Vogesen ist in unserem Belitz.

die Luftwaffe setzte auch am SO. Juni Ihre Rngrilfe auf die Rückzugsstraßen des Gegners fort, vor dem Pfälzer Wald setzten unsere Stukas wiederum eine Reibe von Werken der Maainot-Linie außer Gefecht und halfen damit den Widerstand des hier noch haltenden Feindes zn brechen. Bei den Kämpfen im Elsaß, die zur Einnabme von Strakburg, Schlettstadt und Kol- mar führten, sowie bei öer Gelfnung öer Vur- gundischen Pforte wurden die Truppen des Hee- res in hervorragender Weise durch Flakvcrbände im Einsatz gegen Erdziele unterstützt.

Kampf, und Stukaverbände griffen am 20. Inni Schiffsziele vor La Rockelle und der Sirondc-Mündung an und versenkten einen Transvorter von 10 000 Tonnen sowie ein ksilfs» kri-azschiff von 4000 Tonnen.

-In der Nacht zum S1. Juni unternahmen bri­tische Fluozeuqe wieder zahlreiche Einflüge nach Nord- und Westdeutschland- um dort ihre Bom­ben wie bisher auf nichtmUitärilche Ziele abzu- wersen. der angerichtete Sachschaden ist uner­heblich, dagegen wurden wieder einige Zivilper­sonen getötet.

die Gesamtverluste des Gegners in der Luft betrugen gestern sechs Flugzeuge, davon wurden allein vier durch Flak abgeschossen. Zwei eigene Flugzeuge werden vermißt.

Unsere U-Voot-Waffe meldet die Versenkung von vier englischen Handelsschiffen, unter denen sich ein Roapl-Mail-dampfer von 11 000 VRT. befindet.

Bei den schnellen Durchbrüchen durch das Panzer- und Vetonbollwerk der Maginot-Linie vollbrachten Infanterie und Pioniere in schwe­rem Kampf mit zähen» Gegner Ruhmestaten, deren Würdigung einer späteren Zeit Vorbehal­ten bleibt, durch ganz besondere Kühnheit und ! Unerschrockenheit haben sich in diesen Kämpfen ausgezeichnet: der Kommandeur eines Infante­rie-Regimentes, Gberst Schwalbe» der Vataillonskommandcur in einem Infanterie- Regiment, Major Wildermuth, und der Gberleutnant in einem Infanterie-Regiment, von kettelhoöt.

Wo stehen unsere Truppen?

Orte, die der gestrige OKW -Bericht erwähnt

Lyon: Drittgrößte Stadt'Frankreichs, be­deutende Festung und Mittelpunkt der fran­zösischen Seidenindustrie, am Zusammenfluß der vom Genfer See verkommenden Rhone mit der Saone, die wasserreicher ist als die Rhone selbst. Diese Lage am Uebergang von Südfrankreich in das Seinebecken nach Westen (durch die Burgundische Pforte) nach dem Oberelsaß im Osten, hat Lyon, das heute über 570 000 Einwohner zählt, seit den frühesten Zeiten zu einer Handels- und Industriestadt bestimmt. Die Altstadt zwischen den Flüssen mit 40 Kilometer langen Kais (Flußhafen) hat einige altertümliche Kirchen (Kathedrale von 1192). Durch Lyon geht eine wichtige Eisenbahnverbindung der Schweiz mit Mar­seille. Abgesehen von den Bahnverbindungen der Schweiz über Italien und Deutschland an das Meer, besteht nur etwa 60 Kilometer östlich von Lyon noch eine letzte Bahnver­bindung zwischen Genf über Grenoble nach Marseille. Politisch ist Lyon stets bekannt gewesen als ein Herd radikal-demokratischer Bewegungen. Bekanntlich ist der inzwischen nach der Schweiz entwichene Kammerpräsi­dent Herriot Bürgermeister von Lyon.

Hartumnnswciler Kopf: Ein Berg in den Südvogesen, 957 Meter hoch, in beherrschen­der Lage über der Oberrhein-Ebene. Im Weltkrieg war der Hartmannsweiler Kopf vielfach erbittert nmkämpft nnd wechselte wiederholt seinen Besitzer, bis er seit Ende 1915 endgültig in deutscher Hand blieb.

Gien: Eine kleine französische Stadt mit 9000 Einwohnern, an der Loire und an der Bahnlinie Fontainebleau-Nevers. Bei Gien enden die dichten Wälder des Forst d'Orleans und das Gelände ist hier, militärisch gesehen, außerordentlich schwierig.

Rache für Rio Tinio!"

Spaniens Eintreten in den Krieg gefordert

Von unserem Korrespondenten

Madrid, 21. Juni. Die Jnterventions- kampagne nimmt in Spanien immer größeren Umfang an. In Madrid sind ganz ähnlich den Vorgängen w Italien Maueranschlagc er- schienen, die ein Eintreten in den Krieg der- langen, ein Eintreten auf seiten der Mächte, die Spanien in seinem nationalen Befreiungs­kampf unterstützt haben und gegen jene, durch deren Verschulden der Bürgerkrieg um zwei Jahre verlängert wurde. Die spanische Presse legt in scharfer Sprache den Finger auf die Schande von Rio Tinto", jene spanischen Kupferbergwerke, dieverräterische spanische Politiker der schlimmsten liberalen Epochen an das englische Kapital ausgeliefert hatten. Rio Tinto sei im Besitze jener Macht, die baS spanische Imperium zugrunde gerichtet habe. Für das junge, seiner Mission bewußte Spa- nien sei Rio Tinto ein Schandfleck, der ver- schwinden müsse.