Magnus Wörländ und seine Erben
42 Roman von Günther von Hohenfels
.Zeigen Sie mir den Brief, ich kenne die Handschrift.'
Der Iustizrat ging an das Geheimfach und schloß es auf.
.Ich hatte ihn doch gleich obenauf gelegt, und hier ist nur ein leeres Stück Papier?'
Er nahm die Mappe heraus und suchte: er wurde sichtlich „ervös.
.Ich weiß es ganz bestimmt, ich Hab« es hier hineingelegt. Es i,. fort!'
.Sie haben ihn vielleicht schon —'
.Nein, nein, bestimmt nicht. Ich bin doch nicht krank. Hier hinein, sogar hier oben auf die Mappe, genau da, wo jetzt der leere Bogen liegt. Es ist geradezu, als ob jemand den Brief herausgenommen und dafür den weißen Bogen hineingelegt hätte.'
.Eie werden sich irren, es wird in Ihrem Schreibtisch liegen.'
Der Iustizrat durchsuchte alle Fächer.
.Bielleicht draußen im Geldschrank?'
Ich habe seit Ihrer Abreise gar nichts draußen getan.'
.Unter die Akten gekommen?'
.Ich habe nie Akten in meinem Privakzimmer.'
.Aber das ist ja merkwürdig!'
.Unglaublich, und ein Diebstahl ist ausgeschlossen. Der Schlüssel kommt nie von meiner Seite und nachts schläft mein Hund bei mir im Zimmer. Auch ein Einbruch ist ausgeschlossen. Es müßte irgend eine Spur am Schranke zu sehen sein.'
.Sie werden den Brief dock herausgenommen haben.'
.Dann bin ich geistesschwach.'
.Sie werden ihn finden. Zudem, es ist ja gleich. Sie haben ihn gesehen, und das genügt. Eie hyben ja recht, wie sollte der Mann Ihnen einen Brief in die Hand geben, der falsch ist. Die Entdeckung war sicher! Aber ich mutz jetzt hinüber, Iustizrat: wie soll ich es Theres- beibringen!'
.Mein lieber Freund —'
' .Ich muß trotzdem nach Buenos Aires. Jetzt erst recht, muß Magna aus seinen Händen befreien. Mein Kind, mein armes Kind!'
schwankte plötzlich. Hätte ihn der Iustizrat nicht ge- er wäre zu Boden gefallen. Er holte Wein und der Reeder trank.
.Entschuldigen Eie die Schwäche.'
.Sie ist verständlich: und ich. Sie glauben nicht, was ich mir für Borwürfe mache.'
.Und Berlin? Mas habe ich getan! Das ist natürlich auch alles Schwindel! Ich bin blamiert. Iustizrat, das ist das Ende!'
.Ich bitte Sie, bleiben Sie ruhig. Wir wollen Ihrer Frau das Schlimmste nicht sagen. Wir müssen in Ruhe beraten. Wenn ich nur den Brief hätte.'
.Sie werden ihn finden.'
.Ich muß ihn finden, und wenn ich die ganze Nacht suche.'
Das Telephon klingelte.
.Ist Herr Iustizrat dort?'
.Selbst am Apparat.'
.Sie entschuldigen, waren Sie an der Bahn? Frau Senator, ist besorgt, weil der Herr nicht gekommen ist.'
.Wir sind beide hier. Wir kommen sogleich.'
Sie nahmen ihre Hüte und gingen hinüber. Wie froh war der Reeder aus Berlin gekommen, jetzt mußte er sich auf den Arm des Iustizraks stützen.
.Ich bitte Sie, nehmen Sie sich zusammen. Ihre arme Frau.'
.Wir wollen einen Augenblick im Kontor eintreken.'
Er ließ sich in den Ledersessel fallen, die Kühle des hohen Gewölbes tat ihm wohl. Görner stand dienstbereit ihm zur Seite.
.Sind Sie nicht wohl, Herr Senator?'
.Müde, nichts weiter. Ist etwas vorgefallen im Geschäft?'
Er fragte eigentlich nur, um etwas zu fragen.
.Nichts von Bedeutung. Nur, Sie werden in Berlin gelesen haben, der Konkurs Sörensen —'
l Wörländ blickt« auf.
.Konkurs Sörensen?'
.Gestern erklärt. Ilebrigen'S Sörensen Vater und Seher sind schon seit drei Tagen nicht meßr in Kreme«.'
Wörländ sprang auf. ,
.Geflohen?'
.Borausflchklich an demfelbe« Abend, an de« 64« mittags abreisten.' .
Görner, und der Wechsel?'
.Melcher Wechsel?'
Ich habe doch an dem Mittag, ein» Stunde vor meiner Abreise Sörensen einen Wechsel diskontiert. Sie waren zer Tisch, aber ich habe ja Schlüssel zum Schrank. Ich Hab« ih« unter dem Datum des Verfalltags in di« Wechselmappe gelegt. Leider vergaß ich in der LU«, Ihnen ein« Notiz zv machen.'
.Und ich habe natürlich in den Tagen di« Mappe nicht kontrolliert.'
.Meine Vergeßlichkeit wird mich jetzt wohl fünfzigta»- send Mark kosten.'
.Fünfzigtausend Mark? Sörensen stand doch so schlecht.'
.Das wußte ich gar nicht.'
.Schade, daß ich nicht da war.'
In der Stimme des Kassierers war ein leiser Vorwurf. Wörländ hatte sich in den letzten Wochen wenig um fremde Verhältnisse gekümmert.
.Bitte, holen Sie doch einmal den Wechsel.'
.Natürlich, wir müssen die Forderung sogleich bet dem Gericht anmelden.'
.An welchem Tag war er fällig?'
.Drei Monate nach dem Tag meiner Abreise.'
Ueber den drohenden Geschäftsverlust hatte der Senator für einen Augenblick seine persönliche Sorge vergessen.
Görner kam atemlos zurück.
.Herr Senator, da ist kein Wechsel.'
.Ist kein Wechsel?'
.Es muß doch der vierte Juli sein.'
.Ganz recht.'
^Fortsetzung folgt.)
Forstamt Wildberg.
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Peckus.
Am Dienstag den 4. März 1924 nachmit l?kS 2 Uhr in Wtldbersi (Gasth. z. Schwarzwald) a. StamSwald Nbtswald, Schmelzkiinge, GmeindS berg und Gaisburg 116 Fi. 123 Ta. 29 Fo, 2 Lä mit Fm: Stämme 21 I., 31 II, 37 Hl.. 17 IV., 16 V. und 15 VI. Kl.— Ab'chn. 4 I., 8 II und 6 III. Kl. Losverzeich- nisse vom Forstamt. s»
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Einladung
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des Bezirks.
Am Sonuta-, den 24. Febr. 1924 spricht
HMdwerkskaumer-Syndikus Ederhardt
aus Reutlingen über
Sie «enzkillicheu HgMMr- sragen und Slenttbeiastuugen.
Der Vortrag beginnt um V-3 Nhr im Gasthaus zur Traube in Nagold. 544
Die Herren Jnnungs Obermstr. sowie die Herren Vorsitzenden der Gewerbeoereine und sonstigen ge- werbi. Vereinigungen werden zwecks Vorbesprechung mit Herrn Syndikus gebeten, schon um 1 Uhr zu erscheinen. Der Beanftragte.
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532
Nagold, den 21. Febr. 1924.
Qsnkssgung.
Für die vielen Beweise der Liebe und Teilnahme, die wir bet dem unerwarteten Htnsckeiden unsere» lieben Gatten, Vater» und Schwager»
WmM knwiivr
erfahren dursten, sagen herzlichen Dank.
Die trauernde» Hinterbliebene».
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Abonnements-Bestellungen nimmt entgegen Buchhandlung Zaiser. Nagold.
WM- ll. Verein
Velersnen-
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>m 8oiu»1»x, Len 24. kvdrua.r 1924, nd»nÜ8 6 vdr KÄt äer Versio titr seine »L- tiven rmä xsHsiesn blilziieäer nuä äersn ^.n- AeköriZe im vsstb. r. ,1 r s, u d s" einen
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vsrbnuäen mit »usiknllsvben, xessnxlivbeo, Livbtdiläsrn v. 8on8tix«n Vortrkxeu »b.
tsieütwitxlisäei', sovie Linäer unter 16 äskrsn b-cksn keinen Zutritt.
512 Der ^u»8vk»88.
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