Allerlei

hofs«o»v von FcMecskhen. August Heinrich Hoffnum-n. defje« Todestag sich am 19. Januar zum 50. Mal jährte, wurde am 2. April 1798 in Fallersleben, einem Flecken im preußischen Regierungsbezirk Lüneburg, nach dem er sich Hoffman« von Fallersleben nannte, geboren. Er studierte «rsprünglich a» der Universität Göttingen Theologie, wandte sich aber dann dem Studium der Deutschen Literatur zu. Mach mehrere» Forschungsreisen bekleidete er 1835 an der Universität Breslau das Amt eines Professors der deutsche» Sprache. Seine Beteiligung an der junDeutschen Bewegung der damaligen Zeit, in der er durch seine männliche freie und deutsche Gesinnung der Liebling des Volks wurde, zwang ihn. Dich eine Aeitlang einem Wanderleben hin,zu geben, das ihn »uch nach Helgoland führte, wo am 26. August 1841 ein Lied »Deutschland, Deutschland über alles"' entstand 1860 wurde «r vom Herzog von Ratrbor zum Bibliothekar auf dem Schlöffe in Corvey ernannt, wo er am 19. Januar 1874 ge­storben ist. Hoffmann von Fallersleben hat sich durch die Veröffentlichung älterer deutscher Literaturdenkmäler und vieler wertvoller wissenschaftlicher 'Abhandlungen über Lite- «vtur ein bleibendes Verdienst.erworben, durch seine heiteren, leicht singbaren Lieder aber gewann er seinen allgemein an­erkannten Achternamen. Viele seiner Lieder, nebenDeutsch­land, Deutschland über alles", auchTreue Liebe bis zum Grabe",Wie könnt ich Dein vergessen" u. a. sind Eigentum des deutschen Volks geworden.

Der Papst und die Oberammergauer. Der Papst hat de« Christusdarsteller der Oberammergauer Passionsspiele, Anton Lang, und den Bürgermeister von Oberammergau, Wilhebn Nutz, zu Ritter« des päpstlichen St.-Gregorius- Orde-ns ernannt.

Das Jubiläum des Westpostvereins. Der Weltpostverein, die erste der großen nsternationalen Organisationen, feiert tu diesem Jahr sein fünfzigjährig Jubiläum. Aus diesem Anlaß findet nach dreijcchriger Pause wieder ein Kongreß Patt, «ich zwar im Juni in Stockholm. Es ist der achte seiner Art. Nach dem Gründungskongreß zu Bern im Jahr 1874 wurden Versammlungen in Paris, Lissabon, Wien, Wa­shington, Rom und Madrid abgehalten. Der diesjährige Kongreß dürfte sechs dis sieben Wochen dauern; eine seiner wichtigsten Fragen gilt den internationalen Postabgaben, die man wieder, soweit wie möglich, festlegen will. Eigent­lich sollen sie ja in allen Ländern gleich hoch sein, aber bei den Valutaunterschieden, die eine Folge des Kriegs sind, wird es eine schwere Aufgabe sein, sie einigermaßen wieder auf den gleichen Stand zu bringen. Die schwedische Regie­rung will als Gastgeberin und um einen Teil der Kosten aufzubringen, Jubiläumsmarken herausgeben, die während der Dauer des Kongresses gelten sollen.

ep. Thüringer Religionsfreiheit. Sieben Kinder evangel. Eltern in Gera, die am Reformationstcst bezw. Bußtag we­gen Gottesdienstbesklches die Schule versäumten, hat der Thü­ringische Volksbildungsminister bis Ostern 1924 aus der Schule ausgeschlossen. Der über 30 000 Mitglieder zählende Thüringer christliche Elternbund stellt fest, daß die Schulver­weisung, die im übrigen nicht Sache des Ministers, sondern des Lehrerkollegiums ist, die höchste Schulstrafe darstellt, di» «ur bei ganz schweren sittlichen Vergehen angewandt wird Wie lange wird sich die thüringer Regierung noch ein solches allem Rechtsempfinden und der Reichsverfassung wider­sprechendes Spiel mit den heiligsten Gefühlen des Volkes ge­statten dürfen?

Schließung von Prediger seminar-m. Die preußische Re­gierung hat mit dem 1. Januar die Zahlung der sachlichen Kosten für die Predigerseminare der evangelischen Kirchen in Preußen eingestellt. Da der Kirche keinerlei Mittel dafür

Die letzten Tage von Ninive

Dos En de des assyrischen Weltr.eichs, das so viele Jahrhunderte hindurch ganz Vorderasren beherrscht hatte, war bisher in Dunkel gehüllt. Die Berichte, die uns griechische «sd römische Schriftsteller, wie Herodot und Diodor, hinter- tcHe« haben, sind so sehr von späteren Zusätzen und Fabe­leien überwuchert, daß man ihnen nur wenig Tatsächliches entnehmen konnte. Die einheimischen Quellen aber schwiegen sich bisher so gut wie ganz aus.

Dos Dunkel, das eines der größten Dramen der alten Geschichte deckte, hat sich nun durch einen Fund der jüngsten Zeit in Licht verwandelt. Dem Hilfsarbeiter am Britischen Museum, C. I. Gadd, ist es gelungen, unter den Schätzen der orientalischen Abteilung seines Museums eine babylo­nische Geschichtsbeschreibung zu entdecken, die über die Er­eignisse in Vocherafien während der Jahre 6166lN v. Ehr. berichtet und auch eine eingehende Schilderung der lctzten Tage des assyrischen Weltreichs entwirft. Ihr Entdecker hat sie soeben mit ausführlichen Erklärungen in seinem Buch »Der Sturz von Ninive" veröffentlicht.

Im Jahr 669 v. Ehr. hatte Assurbanip a I, der letzte bedeutende Herrscher Assyriens, den Thron seiner Väter bo- skege«. In den ersten Jahren seiner Regierung war ihm das Schicksal hold. Er eroberte Phönizien und Palästina, unterwarf Aegypten und dehnte seine Herrschaft über zahl­reiche kleinasiatische Staaten, darunter Cilizien und Lydien, aus. DMn aber schliU das Kriegsglück Mtzlich um. Aegyp­ten gewann die Freiheit wieder, Lydien schüttelte das assy- rische Joch ah und im Jahr 652 v. Ehr. brach sogar ein all­gemeiner Ausstand in Vorderasien gegs« Affurbanipal aus, angegettelt von dem Bruder des Königs, der in Baby- konie» herrschte. Wohl gelang es dem König, den-Aufftand blutig Niederzuschlages: aber in den jahrelangen'schweren Kämpfen verblutete die beste Kraft des assyrische» Volks. Die große LrÄnnphfeier, die 637 v. Ehr. in Ninive begangen wurde, war ein letztes Aufflackern vor dem jähen Sturz.

Der Untergang des assyrischen Weltreichs ist durch keines iPr omlderastcüischen Völker herbeic^ührt worden. Jndo- G«r»a«en waren es, die das in sahrhundsManges Kämpfe» errichtete, stolze Gebäude zerstörten. Wenn auch die Babylonier, die Todfeinde der Assyrer, mit ihnen im 8u»d waren, so haben sie doch stets nur eine Nebenrolle in dem großen Drama gespielt und schließlich selbst das Schick­sal ihrer nördlichen Nachbarn geteilt, Scho« in den letzten Jahren Assurdanipals hatten die Skythen und Meder »»«»er machtvoller gegen -Äe .GvnuL« Myriens an gedrängt

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zür Verfügung stehen, mußten die Seminare sofort geschlc.'- sen werden. Nur das Berliner Domkandidatenstift kann mittels Sammlungen als einziges preußisches Predigersinni-- oar seinen Betrieb noch bis zum 31. März weiterführen.

Frost und Pest im Wildbestand des Spessarts Der dies-

jährige strenge Winter setzt dem Wildbestand der Spessart- wälder furchtbar zu. Auch gegen ansteckende Krankheiten ist das Wild, das von Kälte und Hunger entkräftet ist, nur wenig widerstandsfähig. So sind im Löwensteinschsn Wild­park 210 Wildschweine an Schweinepest verendet. Täglich findet man auch Dutzende von verhungerten Hirschkühen. Es wird viele Jahre dauern, bis der Wildbestand dcs Spes­sarts wieder auf die frühere Höhe gebracht werden kann.

Die künftige Bestimmung desDoeben". Der im Welt­krieg durch seine verwegenen Taten in der ganzen Welt be­kannt gewordene deutsche KreuzerSoeben", der jetzt als türkisches Schiff Len NamenYayma" -Sultan Selim" Mrt, ist jetzt von seinem bisherigen Ankerplatz an der Insel Prmcipo in das Trockendock gebracht worden^ um hier we- svrMche bauliche Umänderungen zu erfahren und das Kern- sthfff der Mnftigen türkischen Kriegsflotte zu werden.

Sei«« Wolkenkratzer in Europa. Eine Fmanzoejellschaft « Wien wollte ein 12stöckiges Gebäude errichten lassen. Das Ge»a»de und die Baupläne waren bereits fertig, da untsr- Agte die Baiwehörde der Stadt die Ausführung. Das Stadt- lW dürfe nicht durch solche unpassende Bauten verschandelt wer de«. Alle Pläne, die amerikanische Bauart in Europa ein- zu fuhren. sind bis jetzt gescheitert. Und dabei bleibt es hoffenkkch.

Die Wiege der Eisenbahn. Bier englische Städte streiten sich um die Ehre, als Geburtsstätte der Eisenbahn zu gelten. Es. sind das Darlington, Siockton, Darm und Shildcm, von denen jede Schritt« getan hat, um bei der im September l925 Zu begehenden Jahrhundertfeier der Geburt der Eisen­bahn ihren Anspruch auf die Erstgeburt geltend zu mache». Nach eingehenden Untersuchungen haben die Behörden jetzt dahin entschieden, daß Darlington ein verbrieftes Anrecht auf die Ehre hat, als Wiege der Eisenbahn zu gelten. Das Jahrhundertjubiläum wird übrigens in großem Stil gefeiert werden. Die Direktion London und North Eastern-Eisen- bahngesellschaft ist schon mit der Londoner Stadtbehörde in Verbindung getreten, um die Einzelheiten der Feier festzu-. legen, die mit dem internationalen Eisenbahnkongreß, der zu dieser Zeit in England abgehalten werden wird, zusam­menfällt. Darlington hat sich. in den hundert Jcchren zu einer großen Industriestadt entwickelt. Es besitzt insbesondere meh­rere bedeutende Lokomotiofabriken, umer ihnen die älteste Lokomotivfabrik überhaupt, die seinerzeit von George Ste- phenson und seinem Bruder gegründet worden war.

Der Dessauer Marsch in Petersburg. Ein deutscher Kaufmann, der sich kürzlich geschäftshalber einig« Zeit in Petersburg a-ufhieü, berichtet: Es war Sonntag. Wir saßen im Gasthof beim Frühstück. Da ließ uns ein eigen­artiges fernes Geräusch aufhorchen. Wir blicken uns un­gläubig fragend an, aber es war kein Zweifel: das war Militärmusik, die immer näher kam. Was da immer näher herandröhnte, war unseren Ohren so vertraut, es war dev Dessauer Marsch, der alte wuchtige, schöne PrÄrßenmarschl In größter Spannung sahen wir dem Zug entgegen, den große Menschenmassen begleiteten. Es waren Seetruppen der russischen Kriegsmarine, die die Wache aus Kronstadt bezogen, von der Menge mit immer wiederholtemUrrah!" bejubelt. In gleichem Schritt und Tritt marschierte dis Volksmenge nach den Klängen des Preuhenmarsches mit den Seeleuten, und als diese das Schiff zur Uederfahrt be­stiegen, wurde dasUrrah!" noch stürmischer. Wir blick­ten den Abführenden mit sinnendem Ernst nach. Das way in Rußland!

«rtd Sne "Provinz nach der "vMeren' von ""dein Mrper'RiSS Leichs losgerifsen. Unter dem Nachfolger Assurdanipals, sei- »em Sohn Afsuretililani, ging die Zersetzung immer rascher weiter, bis dann im Jahre 620 v. Ehr. Sinsch. rischkun, dev Bruder Affuretllilams, den Thron bestieg, der letzte assyrisch« Wsig vor der Zerstörung Ninives.

Mit dem vierten Jcchr der Regierung Sinscharisch-> k« n s setzt der neue Geschichtsbericht des Britischen Museums? ehr. Sie stellt gewissermaßen nur einen Band eines größere«! Werks dar, dessen übrigen Bände wir zum größten Teiles »och nicht kennen, und führt uns sofort mitten in die Tat­sachen hmsm. Assyrien ist im Jahr 616 v. Ehr. ein kleines Land geworden, fast ganz auf die Grenzen: beschränkt, von denen es einst zu Sieg und Ruhm ausgezogen war. Auch Babylonien hat sich inzwischen losgerifsen. Dort führt ein chaldäischer Fürst die König-Herrschaft, Rabopolassar. der Later des berühmten Nebukadnezar It. Unablässig ist er aus tüe Schädigung des Todfeinds im Norden bedacht. Noch ii» Jahr 616 entreiß er ihm die Provinze« am mittleren EH Srat und besiegt das assyrische Heer in zwei blusiges schlachten. Ms Bundesgenossen der Assyrer erscheinen hi« Ne Aegypier, die Feinde , von -gestern, die, weniger kurz! sichtig als die Babylonier, wohl wußten, welches Schicks« Wien nach dem Untergang des assyrischen Reichs, des letztes Bollwerks gegen die Indogermanischen Volker, bevorstarchö Me hoben aber das rollende de« Schicksals nicht auszM Halte« vermocht.

Im Jcchr 615 schektt sich das Kriegsglück noch ernmül^ wenden. Nabopolaffar erscheint vor Ässur, der alten Haupt- stadt Assyriens (deren Ruinen von der Deutschen Orient- Gesellschast in essjähriger Arbeit freigelegt worden sind). Aber zur rechte« Zeit naht ein assyrisches Erjatzheer und verzagt die Belagerer, di« nach Tekrit, der noch heme am mittleren Luphrat bestehenden Stadt, fliehen. Dort werden sie von de« Assyrer« eingeschloffe», di« aber WeMch ohne etwas m erreichen, heimwärts ziehe«. Das Schicksal laßt sich nicht mehr aufhalten, denn noch im Herbst des gleich.« Jahrs «auch das drohende Unheil nr nächster Nähe auf: die Me. der unter Kyaxares erobern die östlichen Provinz!« Assy­riens. Im Sommer des nächsten Jahrs, 614 v. Ehr., sind Ke bereits in Assyrien selbst und beginnen Ninive einzw Mießen. Eines der Außemverke fällt, aber di« Stunde de« Untergangs hat für die Hauptstadt noch nicht geschlagen. Der Belagerer zieht nach Süden ab und erscheint vor der alten Hauchstadt Assur, di« Nabopolaffar im Jahr zuvor vergeblich belagert hatte. Nach harten Kämpfen wird Assur erobert und völlig zerstört. Als alles vorüber ist, rückt das babylo- nilLe^Öeer heran, und ach den Trümmer« der alten Reichs-

Gemeinnütziges.

Schwäbisches Apselbrok. Aus 500 Gramm weißem Mehl, Wasser und 20 Gramm Hefe wird ein Borteig gemacht. Wenn dieser gegangen ist, wird noch Salz und ein wenig flüssiger Süßstoff beigegeben. Der Teig wird solange ge­knetet, bis er sich von der Teigschüffel löst. Dann kommen lagenweise 250 Gramm fein geschnittene Äepfel in den Teig. Dieser wird dann zugedeckt und an einen warmen Ort zum Gehen hingestellt. Sobald er genügend gegangen ist. wird er auf dem mit Mehl bestäubten Nudelbrette gut ausgewirkt und ihm die gewünschte runde oder längliche Form gegeben. Nach abermaligem kurzen Gehen wird das Brot noch mit Wusse: bestrichen, auf ein mit Mehl bestreutes Blech gelegt und bei guter Hitze gebacken. Der Geschmack des Apfelbrotes, das sehr saftig und ausgiebig ist, ist sehr gut und erfrischend. Statt der Apfelstückchsn können auch geriehene Aepfel dem Teig beigeaebcn werden. In diesem Falle werden die Aepfel geschält, entkernt, entweder auf dem Reibeisen gerieben oder durch die Fleischhackmaschine getneaen und mit dem Mehle fest verknetet. Auch dieses Äpfelörot kann durch flüssigen Süßstoff im Geschmack verbessert werden, vor allem, wenn saure Aepfel dazu genommen werdm.

Streckverfahren für Hefe. Wir würden gern öfters dak- ken, wenn nur die Hefe nicht so teuer wäre. Durch ein be­sonderes Verfahren ist es möglich, d e einmal gekaufte Hefe derart zu strecken, daß man jede Woche damit backen kann. Man macht dies auf folgende Weise: 10 Gramm Preßhefe werden aufgelöst mit drei mittelgroßen, am Tage zuvor ge­kochten. geriebenen Kartoffeln, mit zwei Kaffelöfseln voll Zucker und einem Eßlöffel Mehl vermengt und zwei Tage zug-dcckt und kühl stehen gelassen. Dann nimmt man 2 bis 2ts Pfund Mebl und zwei Drittel der. Hefenmischung und macht wie sonst Vorteig und Teig. rDas übrige Drittel vermengt man wie oben mit der gleichen Menge Zutaten und bewahrt sich's bis zum nächsten Vacktag auf. Auf diese Weise spart man das Geld für die Hese und erzielt immer einen gutgehenden Backteig, der sich zu Kuchen und Rohr­oder Dampfnudeln verwenden läßt,

Orangengelee. Man nimmt sechs saftige, feinschalige Orangen und zwei Zitronen, schneidet sie auseinander, ent­fernt die Kerne und preßt den Saft in eine Schüssel, schält aon den Zitronen das Gelbe fein ab. Nun schneidet man die ganzen ausgepreßten Orangenschalen und das Gelbe der Zitronenschalen in sehr feine längliche Schnittchen, gibt alle­in die Schüssel und schüttet auf ein Vfund des Inhalts ein Liter Wasser, läßt alles 24 Stunden stehen, kocht am andern Tag das Ganze ohne Zucker, bis sich die Schnittchen weich an- lühlen und läßt nochmal alles 24 Stunden stehen. Nur; kocht man das Gelee: Auf ein Pfund dieser Masse kommt ein Pfund Zucker. Man schäumt fleißig ah, kocht bis es geliert und füllt es noch warm in die Gläi er.

Düchertisch.

Auf alle tn dieser Spalte angezetgren Bücher und Zeitschriften »rmmt die Buchhandlung von S. W. Zaiser, Nagold, Bestellungen entgegen. Die Preise richten sich stets nach dem jeweiligen Büchermarkt.

Colornbia", de«tsch»colum-ianisch«r Wirtichaftsdievst.

Verlag de« Amtl. Information«- unü Propagandabüro« der Republik Columbien Hamburg. Diese Zeitschrift, im Januar diese« Jahre» zum erstenmal erschienen, gtbr uns weitgehen­den Ausschluß über die politische und wirtschaftliche Bedeu­tung und Entwicklung der mittelamerikanischen Republik Co - lumbia. In Wort und Bild sehen wir die vielseitige Gestal­tung de« Verkehr«- und Handelswesen, die großen Fortschritte tm dortigen Wirtschaft«- und Kulturleben; besonders sür uns Deutsche (Auswanderer) dürfte es ein warmes Anliegen sein, einen Einblick zu bekommen in die weltwirlschaftl. Stellung Columbiens und dessen Handelsbeziehungen zu Deutschland.

KiejU die illustr. Beilage: Frierstimdeu.

Diese Kummer umfaßt 8 Seite».

hcmpkstckök schließen NaboMassar und Kyaxares unter gegen­seitiger Verschwägerung ein Schutz- und Trutzbündnis. Mit der Zerstörung begingt der Schlußakt der assyrischen Tragödie auf der Bühne des WelttheaterL

Das Frühjahr 612 sieht dann auch die Skythen in Assyrien eindringen. Die Heere der Meder, Babylonier und Skythen vereinigen sich und schließen Ninive von allen Seiten ein. Drei Monate lang geht das Ringen unenlschie- den hin und her; drei gewaltige Anstürme werden von den Verteidigern zurückgeschlagen. Endlich, im Hochsommer des Jahres 612, entscheidet sich das Schcksal der Hauptstadt Bei einem neuen, mit allen Kräften unternommenen Sturm drin­gen die Belagerer in Ninive ein, und bei den sich nun ent­wickelnden Straßenkömpfen stirbt Lömg Sinscharsschku« mit seinen Ministern und Offizieren den Heldentod. Die Stadl aber wir- völlig in Schutt und Asche gelegt. Einen Monat lang weilte« die Meder, Babylonier und Skythen in den Ruinen der eroberten Stadt; dann ziehen sie ab und teilen in Nordmesopotamien die Beute und die eroberten Länder,

Ein Teil der Verteidiger von NinivL entkommt und schlägt sich westwärts durch. In Harran, jener uralten Stadt in Nordwest-Mesopotamien, die heute noch besteht, gründen ff» das letzte assyrische Reich, nur noch ein Kleinstaat im Ver­gleich zu seinen Vorgängern, und belehnen einen der Ihrige» mit der Kömgswürde. Er nennt sich Aschuruballit Ist nach einem der berühmten assyrischen Könige, der um die Mitte des zweite« vorchristlichen Jahrtausends die Groh- machtstellung Assyriens begründete. Zwei Jahre darauf, rn> Herbst des Jahrs 610 o. Ehr., marschierten die vereinigte« Truppen der Skythen und Babylonier gegen Harran. Aschu. ruballit II. zieht sich vor ihnen mit seinem Heer nach Syrien zurück, und mm ist es den Anrückenden leicht, Harran ein- zunehme« und eine starke Garnison hineinzulegen. Wohl erscheint Aschuruballit mit einem ägyptischen Hilfsheer i« Jahr 609 v. Ehr. wieder vor der Stadt, aber er muß schließ sich unverrichteter Sache abziehen. Die Kräfte des assyrische« Volks, das auf tausend Kriegsschauplätzen siegreich war, sind völlig erschöpft; sein Untergang ist zur unabwendbaren Tat­sache geworden.

Mit dem Jahre 609 v. Chr. bricht der babylonische Be­richt ad, und die Fortsetzung ist vorläufig noch nicht gefun­den. Die Schriftsteller des Altertums hatten uns berichtet daß Ninive im Jahr 606 zerstört worden sei. Das hat sich nun als Irrtum herausgestellt. W"hl aber mag es richtig sein, daß der letzte assyrische Reststaat im Jahr 606 unter­gegangen ist. Der neue Bericht zeigt, daß das kriegerische Volk kein rühmloses Ende gefunden hat.