ff' Der Postüberweisungsverkehr mik der Schwei; wird vom 11. Februar an w-ieder ausgenommen. Demgemäß Vnnen Postscheckkunden Beträge von ihrem Postscheckkonto ß» Deutschland auf ein Postscheckkonto in. der Schweiz und UWüekehrt überweisen.

Hausierhandel mit vbstbämnen. Von fachkundiger Seit« wird uns geschrieben: Obwohl der Hausierhandel mit Obst- Käumen gesetzlich verboten ist, wurde in der letzten Zeit wie­derholt Klage darüber geführt, daß Baumzüchter ihre Ware Ms diesem Weg an den Mann zu bringen suchen. Neben brauchbaren Bäumen gelangen auf diese Weise minderwer- mge verkrüppelte, beschädigte, überständige Bäume zum verkauf; denn oft sind die Hausierer nicht selbst Züchter der Wäume, sondern nur Händler, die in Baumschulen den Ab­raum aufkaufen. Die Bäume werden bei jeder Witterung ßshne nennenswerten Schutz feilgehalten und sind dadurch Be­schädigungen aller Art, namentlich durch Frost, ausgesetzt. Die Wurzln der Bäume sind, solange sie sich im Boden be- Anden, frostwiderstandsfähig. Sind aber die Bäume aus- gegraben, so schaden ihnen schon einige Kältegrade. Die Wurzeln werden braun und schwarz, wodurch das Anwachsen Md Gedeihen in Frage gestellt ist. Di« Sortenbezeichnung Hehlt entweder ganz, oder ist in der Regel falsch. Es gelangen ^urch diesen Hausierhandel oft Sorten zur Anpflanzung, die ffür die vorliegenden Verhältnisse ungeeignet sind. Die Sor- itenwahl ist aber im Obstbau von ausschlaggebender Bedeutung. Aus diesen Gründen muß beim Baumkauf größte Vorsicht be­obachtet werden. -.

Wüett. Landestheater

Großes Haus. 11. Febr. Wilhelm Tell (7.30-10). 13. Rigoletto (79.45), 14. 8 24: Königskinder (710). 15. 8 24: Euryanthe (710). 16. Zauberflöte (7 bis

10.30) . 17. Elektra (7.309.15).

Kleines Haus. 12. Febr. ^ 24: Nebeneinander (7.30 bis

9.30) . 14. Der arme Konrad (710.15). 15. Der Widerspenstigen Zähmung (7.3010). 16. 8 24: Der arme Konrad (6.309.30). 17. Morgenfeier: Adam Müller - Guttenbrnnn (11.1512.30). Max und Moritz. Knecht Rupprechts Werkstatt (35). Robert und Bertram 57.309.45). 18. Peer Gynt (6.3010.15).

Vom gestirnten Himmel

Im Februar nimmt die mittägliche Sonnenhöhe schon er­heblich zu. Die südliche Abweichung der Sonne vom Erd- gleicher vermindert sich in diesem Monat von 17,38 bis aus 7,96/ d. h. um 9,4 Bogengrade. Ende Februar erreicht also die Sonne fast ein Drittel der Zenithöhe, kommt deshalb schon bedeutend über die stark Licht- und Wärmestrahlen absorbierende untere Atmosphärenschicht hinaus.

Der Mond wechselt im Februar seine Phasen zu folgen­den Zeiten: Neumond am 5., um 2 Uhr 38 Min. vormittags. Erstes Viertel am 12, um 9 Uhr 9 Min. nachm., Vollmond am 20., um 5 Uhr 7 Min. vorm., und Letztes Viertel am 27., um 2 Uhr 15Mi n. nachm. Der Mond befindet sich am 13. Februar, um 2X Uhr vorm., in Erdferne und am 25, Februar, um 4 Uhr nachm., m Erdnähe.

Am 20. Februar wird sich eine in ihrem Endverlauf sicht­bare totale Mondfinsternis ereignen. Sie beginnt überhaupt, Eintritt des Monds in den Kernschatten der Erde, um 3 Uhr 18,3 Minuten nachmittags mitteleuropäischer Zeit. Die Totalität beginnt um 4 Uhr 19,6 Min., erreicht ihre Mitte um 5 Uhr 8,5 Min. und ihr Ende um 5 Uhr 57,4 Min. Das Ende der Finisternis überhaupt, Austritt des Monds aus dem Kernschalten der Erde, findet statt um 6 Uhr 58,5 Min.

Die fünf Hellen Hauptplaneten sind im Februar sämtlich für kürzere oder längere Zeit, zum Teil sogar vorzüglich zu sehen. Merkur, der sonnennächste Planet, befindet sich am 5. Februar in größter westlicher Ausweichung von der Sonne, 25)4 Bogendrabe, kann daher noch einige Tage für kurze Zeit in der Morgendämmerung im Südosten beobachtet werden. Man erkennt ihn an seinem stechenden Glanz, be­dient sich aber zu seiner Aufsuchung vorteilhaft eines Augen­glases. Venus strahlt als Heller Abendstern mehr als drei Stunden lang am südwestlichen Himmel, mit ihrem Glanz alle anderen Gestirne weit übertreffend. Ihre Heilig­keit nimmt auch in der Folgezeit noch zu. Am Abend des 7. Februar kann man bei gutem Wetter die zunehmende Mondsichel unterhalb des Monds sehen und sich an dem schö­nen Airblick erfreuen. Mars bewegt sich rechtsläusig aus dem Skorpion in den Schlangenträger; er ist am Morgen- Himmel, etwa von 3 Uhr an, zu beobachten. Seine Ent­fernung von der Erde nimmt ab, ist aber anfänglich noch 1^, Ende Februar noch 1)4 mal so groß als die der Sonne. Ern besonderes Ereignis ist die Zusammenkunft des Mars mit dem planeken Jupiter, dem er am 13. Februar südlich bis aus Len geringen Abstand von 25 Bogenminuten nahe- kommt. Jupiter strahlt natürlich lehr viel Heller als der röt­liche Mars. Der Anblick dieses Doppelgestirns gewährt be­sonders in einem Fernrohr ein reizvolles Schauspiel. Am 28. Februar ziht der abnehmende Mond über die sich auch dann noch ziemlich nahestehenden beiden Planeten hinweg. Jupiter wandert im Schlangenträger langsam ostwärts. Er steht jetzt reichlich 51-mal so west von uns ab als die Sonne, nähert sich uns aber bis in den Juni hinein bis aus «1- Sonnenabstände. Im Fernrohr zeigt Jupiter eine große

abgeplattete Scheibe mit dunklen Varallelstreisen, umgeben von vier Hellen Begleitern (Monden) die ihm außerdem angehörenden fünf kleinen Monde sind nur in sehr starken Instrumenten sichtbar. Saturn, im Sternbild der Jung­frau, geht dem Jupiter drei Stunden voran und erscheint zuerst gegen Mitternacht, zuletzt schon gegen 10 Uhr abends an Osten. Seinen höchsten Stand im Süden erreicht er an- Miglich gegen 5)4, schließlich schon um 3 Uhr 30 morgens. Für Fernrohrbeobachtungen dieses von einem seltsamen Wngsystem umgebenen Planeten werden die Verhältnisse demzufolge immer günstiger.

Wer sich an Karen mondfcheinlosen Februarabsnden im Freien befindet, wo keinerlei künstliches Licht stört, der kann etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang die zarte hohe Pyramide des Tierkreislichts über dem Westhorizoni beobachten. Ihre Achse liegt in der Ekliptik, und ihr Schim­mer ist von zahllosen kleinen Körperchen zurückgestrahltes Sonnenlicht. Ihre Sichtbarkeit währt oft bis zu zwei

Allerlei

Auswanderung. In verschiedenen Ortschaften der hohen Schön, wo Bayern, Hessen-Nassau und Sachsen-Weimar zu- sammengrenzeu, hat eine auffallend starke Auswanderung eingesetzt. Der rauhe, unwirtliche Landstrich war von jeher arm, unter den heutigen Verhältnissen finden die an sich sehr genügsamen Bewohner aber ihr bescheidenes Auskommen nicht mehr.

Graf v. Aedlih-Trikschler in Liegmtz, der frühere Oberhof-' marschall. der ein taktloses Buch über den Kaiser geschrieben hat, ist aus der Deutschnationalen Vojkspartei ausgeschlossen worden.

Hungerblockade gegen die Pfarrer. Wie Kircheurat v; Ar per imThüringer Pfarrerblatt" mittelst, beträgt der Staatszuschuß Thüringens an die evang. Kirche irn Jahr 1923 insgesamt 2 Millionen Papiermark, am Tag dev Auszahlung gleich ein Fünftausendstel-Goldpfennig. Alq das Reich auf die Klage der Kirche einen namhaften Be­trag übersandte, hielt ihn die thüringische Regierung zuc rück und wollte ihn nur auszahlen, wenn dafür die Pfarrei­pfründe verpfändet würde. Auf erhobene Beschwerde schritt das Reich abermals ein und veranlaßt« die pfortige Aus­zahlung der Summe ohne jede Bedingung.

Freilichttheater. Um den 7000 Arbeitslosen in Göttinger! Arbeitsgelegenheit zu schaffen, soll in dem reizvoll gelegenen Molkengrund am Hainsberg ein Freilichttheater angelegt werden.

Ersparnis an Lokomolivkohlen. Die österreichischen Bun­desbahnen lassen nach dem österreichischenVolkswirt" mit einem viele Milliarden betragenden Aufwand zunächst in -750 Lokomotiven einen neuartigen Apparat zur mechanischen Einleitung von Kesselspeisewasser einbauen, wodurch eine Ersparnis an Lokomolivkohlen um 20 v. H, erzielt werden soll.

Eisenbahnunfall. Als ein Güterzug mit 26 Wagen die stelle Arlbergrampe hinauffuhr, riß in der Nähe von Danöfen die Kuppelung und 14 Wagen sausten talabwärts. Die Be­mühungen des Bedienungspersonals, die Wagen zu bremsen; waren ohne Erfolg. In Dalaas lenkte ein entschlossener Bahnangestellter den mit einer Geschwindigkeit von 70 Kilo­meter talabwärts rasenden Wagenzug aus ein Prellgleis. Die Prellböcke wurden überrannt und die 13 Wagen flogen wie Zündholzschachteln zersplittert über die Bahnhofanlage. Meh­rere Leute des Zugpersonals wurden verletzt. Bös mitgenom­men ist auch das Stationsgebäude: das Dach des Bahnsteigs ist weggerissen und liegt unter dem Wirrwarr der Güter­wagen und Stückgüter. Einer der Wagen war in das Bahn- dienstgebäu-de hineinaeworfen worden

El», amerikanisches Kriegsschiff gestrandet. ner nreuzer Tacoma", der von den Vereinigten Staaten wegen des Aufstands in Mexiko nach Veracruz gesandt wu-de, ist 16 Seemeilen von diesem Hafen auf Mesresklippen aufgefahren- Er meldete drahtlos, wenn, er nicht binnen 2 Stunden durch zwei große Schleppdampfer Hilfe bekomme, werde das Schiff verloren sein.

Schwere Beschuldigungen erhebt der bekannte Professor der Wiener Universität und Chirurg, Hofral Hochenegg ge­gen einen Teil der Aerzte in Wien. Diese Aerzte schicken Kranke zu Spezialbevatuugen oder Operationen nur an solche Umversitätskliniker, die den Äerzten dafür hohe Schmiergelder bezahlen. Ihm selbst seien wiederholt solche Anträge gemacht worden, er habe sie aber stets zurückge­wiesen. Dafür werde er jetzt alszitternder Greis" ver­schrien, der keine Operationen mehr ausführen könne.

Ein Riefeneinkommen bezieht der amerikanische Groß­industrielle Ford, der die größte Kraftwagenfabrik de: Welt hesitzt und täglich u. a. 1000 Wagen liefern soll. Das Ein­kommen Fords wird von den Neuyorker Banken jährlich aus 170 Millionen Pfund Sterling geschätzt.

Das roke Tuch für Paris. Ein holländischer Radiofach­mann, der augenblicklich in Hamburg weilt, teilt mit, daß die deutschen Radiokonzerte sowohl in Amsterdam als auch' in Rotterdam klar zu hören sind. Nur das Deutschland­lied, das den Schluß jeder dieser Darbietungen bildet; Kissen die Franzosen nie ausklingen. Sie funken jedesmal -mt der Welle des Eiffelturms dazwischen und hören nicht -wieder auf, bis der Funker sich verabschiedet.

Ein Konzert auf 13 OVO Kilometer. Als ein neuer Triumph der drahtlosen Telsphonie wird die Tatsache be­zeichnet, daß ein Konzert, daß von Pittsburg in den Ver­einigten Staaten drahtlos nach London übermittelt wurde; -zu gleicher Zeit auch von Mithörern zu Middleburg in Kap- kand genossen werden konnte. Die Entfernung von Pitts­burg bis London beträgt 3500 englische Meilen und die von London nach Middleburg mehr als 5000 englische Meilen,' Ho daß das in Amerika veranstaltete Konzert über eine Strecke von mehr als 8500 Meilen oder mehr als 13 00Ö Kilometer gehört werden konnte. Dies ist mehr als ein Drittel des Erdumfangs am Aequator. Man hofft, diese Leistungen bald noch sehr verbessern zu. können.

Die 15 kn Amerika wellenden Oberammerganer haben dort das Versprechen abgelegt, als dauerndes Zeichen der Dankbarkeit für den ihnen bewiesenen Edelsinn des ameri­kanischen Volkes in ihrer Heimat ein Denkmal zu errichten, bas die Namen jener tragen soll, die Hilfe gewährten. Die Oberammergauer wollen das Denknral selbst errichten mit Material vom Berge Kofel.

Eine unglaubliche Frechheit legte ein Gauner an den Tag, der bei der Ankunft des Sachverständigen-Ausschusses in Berlin sich den Herren als Dolmetscher der amerikani­schen Botschaft vorstellte. Er sei beauftragt, sich dem Aus­schuß zur Verfügung zu stellen. Im Reichswirtschaftsge­bäude und im Esplanadehotel, wo die Sitzungen tagen und die Gäste wohnen, gab er an, er habe vom Reichsfinanz- kmnisterium die Weisung, die Einrichtungen für den Aus­schuß zu überwachen. Ueberall schenkt« man dem Schwind­ler Glauben. Er hat die Ausschußmitglieder gehörig ange» pümpt und außerdem Gelder von ihnen eingezogen (!). Darm verduftete er. Das geht doch noch über den Haupt- tzann von Köpenik..

Gistdiebstahl. Aus dem Lagerraum einer chemischen Fabrik dt Berlin wurden 85 Kg. Diazethyl-Morphium, das zur Aus­fuhr muh China und Japan bestimmt gewesen ke>n soll, ge­stohlen.

Lprengstofftmd. In Gräfenkal (S.-Meimngen) wur­den unter einer Gartenlaube versteckt, drei mit schwerem SprÄWswff gefüllte Kisten geftsden. Die Menge hätte ge-

E vre ganze Stadt m die Lnst zu Mengen. D» sächsisch« Polizei gibt bekannt, daß in letzter Zeit in Berg­werken und chemischen Fabriken große Mengen Sprengstoffe gestohlen worden tzien.

Thealerbrand. Im Erfrifchungsraum des Stadtth.-abrs In Trier brach während einer Vorstellung infolge Brand­stiftung durch absichtlich herbeigeführten Kurzschluß Feuer aus. Zwei Feuerwehrleute stürzten durch die durchgebrannte Decke »md erlitten erhebliche Verletzungen. Der Brand konnte erstickt werden, che er die Bühne ergriff. Der Täter ist ver­haftet.

Selbstmord auf dem Scheiterhaufen. Der ehemalige öster­reichische Hauptmann Josef Higer in Werschitz bei Pettau (Jugoslawien, früher Südstsiermark) erricbtete im Hof seiner Wohnung aus Holz und Kohlen einen Scheiterhaufen und legte sich darauf, nachdem er ihn mit Erdöl begossen und an­gezündet hatte. Er verbrannte bei lebendigem Leib.

Der Hlemtierhof im Februar

Die Borbereitung der Zuchtzeit beim Geflügel beginnt am besten mit einer Hauptreinigung der Ställe und Ausläufe. Alles sollte auseinandernehmbar sein, Sitzstangen, Dung­bretter, Futter- und Wasfertische, Lege- und Fallennester. De» Kalkmilch setze man auf einen Eimer vier Eßlöffel Alaun zu; die Sitzstangen und Auflagestellen aller Geräte pinsele mau mst Karbolineum oder Petroleum aus. Das Legen setzl auch bei den älteren Hennen ein, die bei passender Rasse am raschesten zur Brut kommen, wenn man ihnen saubere Kasten­nester mit reichlich Stroh an halbdunkler Stelle zurechtmachk dir man mit mehreren Nesteiern belegt. Diese Hennen dürfen ! reichlich fettbildendes Futter erhalten, besonders auch Mais j und Hafer, dazu wenig Grünfutter, abweichend von dev l Zuchttieren. Vom Zuchtstamm schließe man alle Tiere auH ! die nicht bis Weihnachten völlig vermausert haben. Sie er- ! geben weist schlecht beftuchtete Eier oder schwache Küken.- ! Auf rassereine Befruchtung kann man sich bestimmt verlassen, ! wenn die Hennen mindestens 14 Tage von andersrassigev ^ Hähnen getrennt sind.

Die Gänse sollen sich an bestimmte Nester gewöhnen, ist denen sie auch die Brut ableisten, daher möglichst'jedem Ti« ein besonderer Kasten, der durch Drahtrahmen abgeschlossen werden kann. Im Taubenschlag sind meist schou einige junge Tauben vorhanden, daher sorge man tür ab­wechslungsreiche Fütterung, die in drei Mahlzeiten darzu- reichen ist, die letzte eine Stunde vor Dunkelheit. Ist aber der Schlag nicht günstig gelegen, so suche man lieber den Zucht- beginn noch hinauszuschieben.

; Für Iung-Häsinnen vom Vorjahr ist der nächste - Monat zur Zucht weit besser geeignet.

: Bei den Ziegen sollte dreimalige tägliche Fütterung jetzt

! wieder eintreten. Man gibt zunächst eine kleine Menge Heu; ! darauf die Tränke und danach den Rest der Hsugabe. Zum ! Mittag erhalten sie Stroh oder Laubheu und etwas ange» ! feuchtetes Schrot mit zerbröckeltem Oelkuchen aemischt. Zum ! Abendfutter verwende man zerschnittene Rüben, die mon mit

> etwas Hafer oder Gerste überstreut und steckt hernach nach!

j Heu aus die Raufe. ^

! Handelsnachricklen

! Dollarkurs. Berlin, 11. Febr. 4,2168 Bill. Mk. (unv.)

! Französischer Angriff aus die Reichsmark. An der Bors« in l Berlin wurden am Samstag Gerüchte aus-gesprengk, daß die Äen- ! lenmark im Kurs sinke- Di« Gerüchte sind auf Pariser Machen­schaften zurückzuführen, die in Deutschland gewissen- und ehrlose Helfer finden.

In Bankkreisen sah man dem amtlichen Devisenverkehr mit begreiflicher Spannung entgegen, zumal die Schwankungen des Markkurses nunmehr auch auf Amsterdam und Neuyork überge­griffen haben. Es lagen am Devisenmarkt am Samstag außer­ordentlich große Aufträge aus inländischen Wirtschaftskreisen vor, besonders der Einfuhrhandel stellte erheblich« Anforderungen. Es bandelt sich hierbei offensichtlich um reine Konzernaufträge^ für di«, wenn die Devisen voll zugeteilt würden, nicht halb die erforderliche Papiermarkdeckung vorhanden sein könnte. Bezeichnend ist, daß eine

> üuzige Firma beispielsweise 6 Millionen Franken forderte. Eine ; scharst Ueüerprüfung der verlangten Devisen würde zweifellos eine : Einschränkung der Nachfrage Hervorrufen können. Die Reichsbank ' letzte den Anforderungen wieder sehr scharfe Einschränkungen ent­gegen. Außerdem versetzte die Reichsbank der Arbitage einen em­pfindlichen Hieb, indem sie di« limitierten Kaufaufträge ausfallen ließ. Goldanleihe wurde mit 4200 Ma. bezahlt. Dollarschätze waren gestr. Geld.

In Bankkreisen ist man der Meinung, daß die Reichsbank in üer Lage sein werde, die jetzigen Schwankungen des Markkurses emzudÄmnen, zumal tiefere Gründe für diAe Bewegung nicht vor­liegen. Man ist nach wie vor der Ansicht, daß die Treibereien von französischer Seite ausgehen, die nn Inlande Mitläufer finden.

Die gesamte putsche Bankwelt ist entschlossen, mst allen zur Verfügung stehenden Mitteln die Machenschaften der in- und aus­ländischen Schieber zu durchkreuzen und die deutsche Mark miter allen Umständen auf ihrem jetzigen Stande zu halten.

Geldmarkt. 9. Febr. 11,5 v. Tausend für tägliches Geld.

Stuttgarter Edelmetallpreis, 9. Febr. Platin 15,5 Bill. Mark Geld, 16H Brief d. Gr., Feingold 3 bezw. 3,15, FeinkornstLer S2 bezw. 98 d. Kg. Silber in Barren 1000 fein 90 bezw. 95.

Berliner Gelreidepreise, 9. Febr. Weizen märk. 15.8015.80, Roggen 13.2013.60, Braugerste 1516, Hafer 10.5011, Wei­zenmehl 23.7526.75. Roggemnehl 21LO-23.25. Kleie G30-7.75,. staps 290.

Weizenmehlpreis SpeM Nr. 0 ln Mannheim 29 GM. d. 100 Kilogramm.

Stuttgart, 9. Febr. Obst- und GemLsegroßmarkKi Bei großer Zufuhr zeigten die Preise tm allgemeinen keine Ber-< inderring. Kalkeier wurden zu 1415, frische zu 1618, italiem- >che zu 1617 -Z das Stück abgegeben. Die Butter will nicht bil- Iger werden.

Fruchtschranne Nagold. Marktbericht vom 9. Febr. 1924. Zugesübrt waren: 21 Ztr. Weizen, 9 6 Ztr. Mstch- frucht, 9 Ztr. Gerste, 5 Ztr. Haber. Preis pro Ztr.: Weh n ll12 Mischfrnchr 8.S-9 ^1, Gerste 8,59.5 Hober

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Altensteig, 8. Febr. Bei dem heutigen Stangenverkauf der hiesigen Stadt wurden 118 Prozent der Forsttaze erlöst.

Das Wetter

Etil Wv achet Hochdruck über Süddeukschlaud wird durch eine tl»s dem Westen sich ankündigende Störung aus dem Westen be­drängt. Für Dienstag ist nach vorübergehender Aufheiterung wie­der mehrfach bedecktes, wenn auch tu der HWPtsache trockenes Srpst Z» «Mirttn-