Oer V^elirmaelitskerielil

Hührerhauptquartier, 16. Juni. Vas Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

die gesamte Zront vom Kanal bis zur Schwei­zer Grenze ist im siegreichen vorwärtsstiirmen. Bei -er Verfolgung des geschlagenen Heindes auf Sie Loire wetteiferten motorisierte und nichtmoto­risierte verbände in gewaltigen Marschleistungen unö überholen vielfach den flüchtenden unö er­schöpften Zeind. die Zahl der Gefangenen ist ständig im Steigen. Rollende Angriffe der Luft­waffe richteten sich mit starker Wirkung gegen die auf Rahnen und Straßen auf die Loire zu­rückgehenden Teile des Heindes. Südostwärts von Paris und an öer oberen Marne find starke Panzer- und motorisierte verbände in raschem Vorstoß nach Süden.

Vas Plateau von Langres ist überschritten. Die Rückzugslinien öer von Saar und Rhein zu­rückweichenden französischen Kräfte sind damit durchstoßen. Die Zestung Verdun mit allen ihren Horts ist erobert. Auch die starken Befestigungen in öer Gegend von Longupon sind genommen.

An öer Saarfront ist die Maginot-Linie zwi­schen St. Avold und Saaralben durchbrochen, der Gberrhein ist östlich Colmar in breiter Front im Angriff überschritten. Kampfflieger und Hlak- verbänöe unterstützten hier erfolgreich das Vor­gehen des Heeres. Kampf-, Stuka- und ssagd- verbände griffen im übrigen an der ganzen Front die rückwärtigen Verbindungen des Gegners in großem Umfang an.

An zahlreichen Stellen wurden Marschkolon­nen versprengt unö Cisenbahnstreckcn durch Bom­ben unterbrochen. Etwa 30 Züge wurden ge­troffen. Mehrere Munitionszüge flogen in die Luft.

Die Gcsamtverluste öes Gegners in -er Luft betrugen gestern 40 Zlugzeuge, davon wurden IS im Luftkampf, 6 durch Flak abgeschosfen, öer Rest am Boden zerstört. 7 eigene Hlugzcuge wer­den vermißt.

die deutsche Unterseebovtwaffe hat zwei neue Erfolge zu verzeichnen. Ein zurückkehrendes Un­terseeboot meldet die Versenkung eines vollbe­setzten Truppentransportdampfers von 12 000 VRT. am 30. Mai. Ein anderes Unterseeboot hat einen britischen Hilfskreuzer von 14 000 VRT. torpediert.

Beim Durchbruch durch die Maginot-Linie an der Saarfront hat sich der schon einmal ge­nannte Oberleutnant eines Infanterie-Regi­ments, Gtto Schulz, durch besondere Tapferkeit erneut ausgezeichnet.

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Das Oberkommando der Wehrmacht gab am IS. Juni bekannt:

die Verfolgung ist zwischen öer unteren Seine und öer Maas überall im Gange, dir Auf­lösung öer geschlagenen französischen Armeen schreitet fort. An verschiedenen Stellen ergaben sich feindliche Truppenteile kampflos. In den letzten Tagen neu aufgetretene verbände des Heindes sind aus eiligst zusammengerafften Resten geschlagener divisivnen und aus krsahtruppcn gebildet.

Seit 5. Juni wurden bisher über SSS 000 Ge­fangene gezählt. Die Beute an Material kann noch nicht übersehen werden.

Paris wurde gestern kampflos beseht unö durchschritten. Ueber dem Schloß von Versailles, in dem 1871 deutsches Schicksal gestaltet unö 1Y1Y deutsche Schmach besiegelt wurde, weht die Reichskriegsflagge.

Südlich öes Argonner-Waldes wurde der Feind nach Südosten geworfen und von seiner Rück­zugsrichtung abgeörängt.

Am 14. Juni griffen Zliegerverbänüe aller Waffen im Großeinsatz an der Saarfront die Maginot-Linie an. Vefestigungswerke, Bunker, Artillerie- und Infanteriestellungen sowie Kolon­nen wurden während des ganzen Tages mit Bomben aller Kaliber belegt.

Truppen öes Heeres brachen gleichzeitig, durch starke Artillerie unterstützt, in das Zestungs- kampffeld der Maginot-Linie ein und entrissen dem Heind zahlreiche Befestigungsanlagen, die starke Werksgruppe Saaralben-West wurde ge­nommen.

Im Raum Veröun-Meh-Velfort richteten sich wirksame Luftangriffe gegen Truppenansamm- lungcn und Bewegungen auf Bahnen unö Stra­ßen. Zahlreiche Lisenbahnzüge wurden zerstört, viele Eisenbahnstrecken unterbrochen. Auch im übrigen Frankreich erzielten unsere Kampfver- bände gute Angriffserfolge gegen Zlugplähe, wichtige Eisenbahnstrecken und zurückkehrenöe Kolonnen.

Während der Nacht zum 15. Juni unternahm öer Gegner die üblichen Einflüge nach West- unö Süöwestöeutschlanö und warf dabei wie­derum planlos unö ohne militärische Ziele zu treffen, Bomben ab.

die Gesamtverluste des Gegners ln -er Luft betrugen gestern 4Z Flugzeuge, davon wurden 1Z im Luftkampf, y durch Hlakartillerie abge­schossen, der Rest am Boden zerstört, S eigene Zlugzeuge werden vermißt. Die Verluste öes Gegners am 13. Juni erhöhen sich um 10 Zlug­zeuge auf insgesamt Sy, die eigenen um 4 Zlug­zeuge auf insgesamt 6.

Im Raum um Narvik wurden ln den letzten Tagen Harstaö und Tromsö kampflos besetzt.

Eine Abteilung ausgesuchter Gebirgstruppen, die am 2. Juni aus öer Gegend von Zauske über das weglose Gebirge nach Norden ange­treten ist, hat am 13. Juni die Vereinigung mit der Gruppe Narvik vollzogen.

Besonders ausgezeichnet haben sich: öer Staf­felkapitän Hauptmann Balthasar, indem er bisher 20 feindliche Zlugzeuge im Luftkanipf abschoß und 11 weitere am Boden zerstörte, der Leutnant Weber in einem Schützenregiment, indem er im letzten Augenblick unter rücksichts­losem persönlichen Einsatz fünf Zündleitungen an einer wichtigen Brücke durchschnitten unö so den Uebergang unversehrt in unsere Hand gebracht hat.

In Basel hört man ständig den Donner der Kanonen und das Rattern der Maschinen­gewehre. Das 14 Kilometer nördlich von Basel gelegene Elektrizitätswerk in Kembs, das ein weites Gebiet Mittelfrankreichs mit elektrischem Strom versorgt, wurde gesprengt.

Munitionslager in die Lust gesprengt

Haltens I.ti!lviakse kegelst ikreii ^»Zrikksgeisl - Bomben auk Korsika, Hlalla nnä Lürllrankreiob

Rom, 16. Juni. Der italienische Wehr- machtsbcricht vom Sonntag hat folgenden Wortlaut: An der Alpengrenze entwickeln sich unsere Aufklärungsaktionen überall jenseits der Grenze. Der Feind, der sich ihnen vergeb­lich widersctzt, hat Gefangene und automatische Waffen in unseren Händen gelassen. Im Mit­telmeer führen Flotte und Luftwaffe ihre Tätigkeit mit immer wirksameren und ver- fprcchcndcren Ergebnissen fort. Während der englische Rundfunk offiziell den Verlust des englischen KreuzersCalipso", der bereits im Heeresbericht Nr. 2 gemeldet wurde, bestätigte, haben unsere Torpedoboote in einer weiteren siegreichen Aktion gegen feindliche N-Boote eines davon versenkt.

Gleichzeitig hat unsere Luftwaffe ihren Angriffsgeist bestätigt und überall die Ini­tiative ergriffen. Mit sicherem Erfolg sind zahlreiche Bombardierungen gegen franzö­sische Flugzeugstützpunkte und gegen die Hafcnanlagen von Korsika, gegen das Arsenal von Burmila (Malta) sowie eine großange- lcgte Offcnsivaktion unter Teilnahme von 7» Jagdflugzeugen gegen die Flughafen von Cannct des Maures (bei Cannes) und Cucrs-

Pierrefeu (bei Toulon) in Südfrankreich durchgeführt worden. 46 feindliche Flugzeuge sind, teils in heftigen Luftkämpfcn, teils am Boden, vernichtet worden. Ein großes Mu­nitionslager wurde in die Luft gesprengt und zahlreiche Brände wurden hervorgerufen. Die feindliche Abwehr war bemerkenswert: fünf unserer Flugzeuge sind nicht zu ihren Stütz­punkten zurückgekehrt.

In Nordafrika sind heftige Aktionen gegen von zahlreichen Tanks unterstützte eng­lische Streitkräfte im Gang, die einen Angriff in Richtung Gidi-Azeis versucht hatten.

In Ostafrika haben Einheiten unserer Luftwaffe die Luftflottcnstützpunkte von Ber­ber« und Manöera bombardiert, lieber Mas- sna wurden zwei englische Flugzeuge bei einem Einflugvcrsnch abgcschoffcn.

In der Nacht zum 15. Juni hat der Feind die üblichen Einflüge über das italienische Ge­biet ansgeführt. Ueber Genua sind einige Bomben abgeworfen worden, die wenig Scha­den anrichteten, aber denen einige Zivilper­sonen zum Opfer gefallen sind. Bier feindliche Flugzeuge sind von der Flakartillerie Genuas abgeschosfen worden.

Das Ende der Kapitalisten-Clique

Oer k^übrer:Amerika «len ^nrerikaoero, Lnropa «!en Europäern!

Berlin, 16. Juni. Der Führer empfing im Westen den amerikanischen Korresponden­ten Karl von Wiegand und beantwortete ihm für die amerikanische Presse eine Reihe von Fragen über das deutsch-amerikanische Ver­hältnis.

lieber die Einstellung Deutschlands zu Ame­rika erklärte der Führer, daß Deutschland einer der weniaen Staaten sei, die sich bisher von jeder Einmischung in ameri­kanisch eVerhältnisse zurückge­halten hätten. ..Deutschland hat territoriale oder Politische Interessen auf dem amerikani­schen Kontinent weder früher gehabt, noch besitzt es solche heute. Wer das Gegenteil be­hauptet, lügt aus irgendwelchen Gründen vor­sätzlich. Wie sich der amerikanische Kontinent daher sein Leben gestaltet", so betonte der Führer,interessiert uns nicht. Dies gilt nicht nur für Nordamerika, sondern ebenso für Südamerika."

Zu der Monrocdoktrin bemerkte der Führer: Ich glaube nicht, dass eine Doktrin, wie sie Monroe vroklamiert bat. als eine ein­seitige Inanspruchnahme der Nichteinmischung aufgefasit werden konnte oder kann: denn der Zweck der Monroedoktrin bestand nicht nur darin, zu verhindern, dass europäische Staaten sich in amerikanische Dinge einmischdn was übrigens England, das selbst ungeheure terri­toriale und Politische Interessen in Amerika besitzt, fortgesetzt tut sondern, dass/ebenso Amerika sich nicht in europäische Angelegenheiten einmcngt. Die Tat­sache, dass George Washington selbst eine der­artige Warnung an das amerikanische Volk ergehen liest, bestätigt die Logik und Vernünf­tigkeit dieser Auffassung. Ich sage daher: Hlmerika den Amerikanern, Europa den Euro­päern!"

Nach Deutschlands Haltung zu bem von Präsident Roosevelt angekündigten Auf­rüstungsprogramm Amerikas ge­fragt. erwiderte der Führer:Ich halte mich an die Monroedoktrin auch bei der Beant­wortung dieser Frage. Ich beurteile auch das Rüstungsprogramm der NSA. nicht, es in­teressiert mich auch nicht. Ich arbeite selber gezwungenermaßen seit Iobren am größten Rüstungsprogramm der Welt und kann daher vor allem vbantasievolle Schwätze- reien von den realen Möglichkeiten des prak­tischen Lebens sehr gut unterscheiden. Es scheinen über diesen Punkt sehr phantasievolle Anschauungen zu herrschen."

Z« der Frage der Intervention Amerikas durch Lieferungen von Fluozeugen und Kriegsmaterial antwortete öer Führer:Die Intervention Amerikas mit Massenlieferung von Flugzeugen und Kriegsmaterial kann den Ausgang dieses Krieges nicht ändern. Gründe dafür brauche ich nicht anzngebcn. Die Wirklichkeit wird darüber entscheiden."

Seine Auffassung zu den in Amerika weit verbreiteten Nachrichten und Meldungen über

eine angebliche deutsche Fünfte Kolonne faßte der Führer folgendermaßen zusammen: Ich kann mir unter der sogenannten Fünf­ten Kolonne gar nichts denken, weil diese Kolonne außer in den Gehirnen von Phan­tasten oder als ein von gewissenloser Propa­ganda für durchsichtige Zwecke erfundenes Schreckgespenst nicht existiert. Wenn diese Regierungen ihre Völker erst in den Krieg Hetzen und dann einen jammervollen Zusam­menbruch erleben, ist es verständlich, daß sie die Schuld wieder auf andere abschieben wol­len. Der Hauptzweck dieses Schlagwortes ist aber, einen Sammelbegriff zu schaffen für die natürlich in allen Ländern vorhandene in­nere Opposition. Diese Opposition hat mit Deutschland gar nichts zu tun.

Unsere Gegner werden diesen Krieg verlieren, nicht weil sie eine Fünfte Kolonne, sondern weil sic eine Kor­ruption gewissenloser oder geistig beschränkter Politiker haben. Sie werden ihn verlieren, weil ihre militärische Organisation schlecht, ihre Kriegsführüng wahrhaft miserabel ist.

Deutschland wirb diesen Krieg gewinnen, weil das deutsche Volk weiß, daß seine Sache gerecht ist, weil die deutsche militärische Organisation und Führung besser ist und weil wir die beste Armee und die beste Aus­rüstung haben.

Es war nie meine Absicht oder mein Ziel," so erklärte der Führer weiter,das bri­tische Weltreich zu vernichten! Ich habe im Gegenteil noch vor Ausruch des Krieges, der von England und Frankreich angezettelt Wurde, der englischen Regierung VorsAgs^ unterbreitet, in denen ich so weit ging, Groß­britannien die Hilfe des Reiches für die Existenz des Empire änzuvietep. Ich hatte von England Nichts weiter verlangt, a" das) Deutschland als gleichberechtigt angesehen und behandelt werden sollte, daß England die deutsche Küste schützen sollte, falls Deutsch­land in einen Krieg verwickelt würde und schließlich, daß man die deutschen Kolonie» zurückgehen sollte. Und ich werde sie auch bekommen! Man erklärte und schrie dagegen in London in aller Ocffentlichkeit. daß der Nationalsozialismus Vernichter werden müsse, daß Deutschland aufgeteilt und voll­ständig entwaffnet und machtlos gemacht wer­den soll. Niemals habe ich gleichartige Ziele und Absichten gegenüber England geäußert.

Als aber England Schlacht um Schlacht verlor, flehten die Machthaber in England mit Tränen in den Augen Amerika an und erklärten, daß Deutschland das britische Welt­reich bedrohe und zu zerschlagen suche. In diesem Krieg wird allerdings etwas vernichtet werden, nämlich eine kapitalistische Cli- gue, die für ihre niederträchtigen persön­lichen Interessen bereit war und ist. Millio­nen von Menschen vernichten zu lassen. Aber dies wird davon bin ich überzeugt, gar nicht von uns, sondern von ihren eigenen Völkern getan werden."

IVo 8-eken unsere IVuppen?

Verdun: Kreisstadt mit 20 000 Einwohnern, an der Maas und wichtiger Eisenbahnknoten­punkt an der Strecke Chalons-sur-Marne Metz. Noch größer ist die Bedeutung der Stadt als Festung im Rahmen des französischen Festungsgürtels aus der Zeit des Weltkrieges. Verdun war damals gleichsam der Angelpunkt des Vormarsches der im Norden einschwen­kenden deutschen Heere. Mit dem Namen Ver­dun ist das jahrelange Kämpfen und Bluten der besten Soldaten zweier Nationen ver­bunden. Zu Beginn des Weltkrieges war die Festung von den deutschen Heeren zunächst umgangen worden und zeitweise bis auf einen schmalen Zugang im Süden völlig eingeschlos­sen. Im Februar 1916 setzte dann die oberste Heeresleitung zum Angriff auf Verdun an. Die deutschen Truppen nahmen den Pfeffer­rücken, Dorf Louvemont. den Chauffour- Wald und vor allem die Panzerfeste Donau- mont und gewannen auch in der Woevre- Ebene Terrain, sowie später auch beherrschende Höhen auf dem westlichen Maasufer. Anfang Juni wurden dann wieder östlich des Flusses der Chapitrewald, Dorf Damloup und Fort Vaux erstürmt. EndeIuni waren die deut­schen Linien bis über Thiaumont und Fleury hinausgetragen, der gegen Souville und die östlich davon gelegene Hauptstellung der Fran­zosen drang jedoch nicht durch. Die Brussilow-

Offensive, der Beginn der Somme-Schlacht und der starke Menschen- und Materialver­brauch bewogen dann die deutsche Heeresfüh- rung zurstrikten Defensive" überzugehen. Im Oktober 1916 gingen Douaumont. Vaur und das meiste eroberte Gelände wieder verloren.

Argonnen: Dichtbewaldetes, unwegsames Waldgebirge und Hochebene im nordöstlichen Frankreich, über 300 Meter hoch, zwischen der oberen Aisne im Westen und dem Airetal im Osten. Im Weltkrieg wurden die Argonnen von der Front etwa auf der Linie Ser- Von-Boureuilles zerschnitten und wurden nach der Marneschlacht Schauplatz erbitterter Kämpfe Ende 1914 und 1915 (Varennes, Berg und Dorf Vauquis, La fille morte usw.).

Langres: Eine nordfranzösische Arrondisse­mentshauptstadt und Festung auf dem Pla­teau von Langres (500 Meter über dem Meer), das sich hoch über die Marne erhebt. Die Stadt zählt etwa 6800 Einwohner und besitzt eine alte Kathedrale. Langres ist eine der wichtigsten Lagerbefestigungen der fran­zösischen Ostgrenze.

-Tromsö: Eine Hafenstadt in Nordnorwegen, mit 10 000 Einwohnern, auf der Insel Tromsö im Tromsö-Sund gelegen. Hauptsächlich be­kannt durch sein Nordlicht-Observatorium und Rundfunksration.

Der italienische Wehrmachtsbericht vom Samstag hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt be­kannt: An der Al Pen front ist der vorge­sehene Plan weiter ausgebaut worden, in­dem einige Ortschaften jenseits der Grenze be­setzt worden sind. Feindliche Versuche zu Be­hinderung der Aktion sind abgeschlagen wor­den. Einige Gefangene wurden eingcbracht.

In der Morgenfrühe des 13. sind Einheiten unserer Marine mit einer feindlichen Flotten­formation. bestehend aus Kreuzern und Tor­pedobooten. zusammcngestoßen. In den Kampf haben auch die Küstenbatterien der Kriegs­marine cingcgriffe». Das TorpedobootCala- tafimi" bat zwei große Zerstörer getroffen und einen davon versenkt. Ortschaften der Liguri- schen Küste sind van feindlichen Geschossen ge­troffen worden. Man zäblt einige Tote und Verwundete unter der Zivilbevölkerung.

Die Luftwaffe bat trotz der unaünstigcn Wetterlage eine neue und wirksame Bombar­dierung der militärischen Anlagen von Malta vorpenommen und dabei zahlreiche Erkundun­gen über den feindlichen Stützpunkten durch­geführt. Ein feindliches N-Baot wurde von unseren Wasserflugzeugen versenkt.

In Italienisch - N o r d a f r ik a hat der Feind seine Angriffe mit zahlreichen Panzer- kräftcn gegen unsere Grenzpunkte an der ägvvtischcn Grenze erneuert. Die Angriffe sind aufgehalten worden. Durch die wirksame Aktion unserer Luftwaffe mit Maschinen- aewcbrfcner nnd durch Abwnrf von kleinen Bomben im Tiefflng wurden beträchtliche Ergebnisse erzielt.

lieber dem Gebiet von Tunis ist eine rcae Erkundungstätigkcit der Luftwaffe ent­faltet worden.

In Italienisch - O st a f r i k a hat die Luft­waffe. abgesehen von zahlreichen Erkundungs- flügen jenseits der Grenze, in der Nacht zum 13. Juni in Wrllenformationen den Flotten- nnd Lnftslottenstützpunkt von Aden ange­griffen. erzielte viele Volltreffer und hat ein feindliches Jagdflugzeug abgeschossen. Einer unserer Apparate ist nicht zurückgekehrt.

In den Nachmittagsstunden wurde alsdann der Flottenhafen von Waiir bombardiert, drei Flugzeuge wurden am Baden zerstört, die Anlagen schwer beschädigt. Alle unsere Flug­zeuge sind zurückgekrhrt.

Am Nachmittag des 12 und in der Nacht des 13. Juni haben die Engländer die Ort­schaft Gabucin und den Flughafen von Assab bombardiert, ohne beträchtlichen Schaden an­zurichten. Die feindliche Luftwaffe hat einige nächtliche Flüge über einigen Städten Mittcl- und Norditaliens durchgeführt. Einzelheiten darüber werden mit einer Senöermeldung brkanntgegeben.

Auch in Italien nächtliche Einflüge

Die im heutigen italienischen Heeresbericht angekündigte Sondermeldung über die nächt­lichen Einflüge- feindlicher Flugzeuge nber Mitt-l- und Norditalien hat folgenden Wort-, laut:

Die im Heeresbericht Nummer 4 erwähnten feindlichen Lsstt- und Seeangriffe fanden in den frühen Morgenstunden 14. Juni statt.^

lieber Nom wurden Flugzettel folgenden Inhalts abgeworfen:Der Duce hat den Krieg gewollt! Da ist er! Frankreich hat nichts ge»en euch. Haltet still! Frankreich wird still­halten. Frauen Italiens! Niemand hat Ita­lien angegriffen! Eure Söhne, eure Männer,

Vaterland zu verteidigen. Sie leiden und ster­ben, um den Stolz eines Mannes zu befrie­digen. Siegreich oder besiegt werdet ihr Kum­mer, Elend und Sklaverei erleiden!"

Durch ein Geschoß der Luftabwehr wurde eine Frau leicht verletzt. In Turin wurden durch ein in einem Haus explodiertes Geschoß der Luftabwehr ein Mann getötet und wei­tere zwölf Personen leicht verletzt. In Genua wurden durch das Feuer feindlicher Kreuzer einige Privathäuser durch mittlere und kleinere Granaten beschädigt, wobei drei Zivilversonen getötet und zwölf verletzt wur­den. Bei dem kombinierten Angriff feindlicher Luft- und Seestreitkräfte auf Savona wur­den sechs Zivilpersonen getötet und 22 verletzt. In Imveria wurde ein 72iähriger Angestell­ter getötet. Bei dem Angriff auf Venedig wurden acht Zivilpersonen leicht verletzt. In allen anderen Orten ist weder nennenswerter Sachschaden angerichtet worden, noch sind Personen zu Schaden gekommen.

Wo kämpfen die Italiener?

Orte im italienischen Heeresbericht

Cannet des Maures: Französischer Flug­hafen nördlich von Cannes in Südfrankreich, an der Cote d'Azur.

Cuers-Pierrcfeu: Flughafen etwa 20 Kilo­meter nordöstlich von dem französischen Mit- tclmeer-Marinehafen von Toulon, westlich von der Bergkette der Chaincs-des-Maures.

Burmula: Stark befestigte Arsenal-Anlagen bei Valetta, der Hauptstadt von Malta, an der Nordküste der Insel.

Maffaua: Der größte befestigte Hafen an der Rote-Meer-Küste von Jtalienisch-Eritrea, mit Wasserflughafen und Funksenderanlage.

Berber«: Britischer Hafen und Luftflotten­stützpunkt in Britisch-Somaliland. im Golf von Aden.

Mandera: Wichtiger britischer Flugplatz in der Landschaft Useguba, Mandatsgebiet Kenia (früher Deutsch-Ostafrika), 50 Kilo­meter landeinwärts von der Bucht von Sansibar.

Assab: Hafen und Flugzeuflstützpunkt m der Provinz Dancalia, Italienisch Eritrea, ,m Roten Meer, am Bab-el-Mandeb. gegenüber Perim gelegen. ^ ^

Gobuein: Kleiner Ort der Landschaft Dana- kil in Italienisch Eritrea.