Sommersonnenwende. Am 22. Juni mittags 12 Uhr! 2 Minuten tritt die Sonne in das Zeichen des Krebses. Damit hat unser Tagesgestirn seinen höchsten Stand auf der! scheinbaren Jahresbahn erreicht und von da ab geht die Sonnenbahn wieder abwärts.
Die Spenden der Landwirtschaft. Die Naturalleistungen der Landwirtschaft für die Ruhrspende, die der ReichskanAetz ,n seiner letzten Rede lobend erwähnte, belaufen sich bis zuns S. Juni auf 611 526 Ztr. Kartoffeln, 200157 Ztr. Getreide. 49 983 Ztr. Mehl, 5226 Ztr. Hülsenfrüchte, 1847 Ztr. Zucker. 6730 Ztr. Fleisch und Fettwaren, 1491 Ztr. Butter, 23 893 Ztr. verschiedene Lebensmittel, 1637 Stück Weh, 96 486 Eier, Diese Lebensmitel füllten 3541 Wagen. Davon sind bereits 2716 Wagen und 287 Stückgutsendungen als angekommen bestätigt. Hierzu kommen natürlich noch die umfangreichen Geldspenden und die Unterbringung von über 200 0O0 Ruhr« kindern in der Landwirtschaft. Um eine gleichmäßige Len teilung der Spenden auf alle notleidenden Gebiete zu gewährleisten, werden neben der Verteilungsstelle in Essen noch zwei weitere Berteilungsftellen in Köln und Frankfurt eingerichtet, Erhöhung der Steuerabzüge. Nach einem Beschluß des Steuerausschusses des Reichstags sollen vom 1. Juli an von der Lohnsteuer abgezogen werden: für den Steuerpflichtigen und seine Ehefrau monatlich je 6000 Mark, wöchentlich je Z440 Mark, täglich je 240 Mark, für jedes minderjährige siind monatlich 40 000 Mark, wöchentlich 9000 Mark, täg- 'ch 1600 Mark, für Werbungskosten monatlich 50 000 Mark, -üchentlich 12 000 Mark, täglich 2000 Mark.
Abrechnung statt Steuermarken. Um der entsetzlichen Geldentwertung einigermaßen folgen zu können, hat man in der Reichsdruckerei mit der Herstellung von 500 OOO-Mark- '-3H einen begonnen, denen jetzt der Millionen-Markschein fol- m soll. Es wird also nit mehr lange dauern, bis wir die .ach Friedensbegriffen gewaltige Summe von 1 Mülion ?. einem Schein' bei uns tragen und beim Einkauf sagen erden: „Können Sie mir eine Million wechseln?" Während .an aber auf dieser Seite bestrebt ist, die Zahlungsmittel :r Geldentwertung anzugleichen, ist man auf dem Gebiet ^Steuerzahlung noch weit im Rückstand. Die Kla- F aus Handels- und Jndustriekreisen mehren sich, daß die . Äuermarken noch so niedrige Werte aufweisen, wodurch die . rbeit des Markenklebens immer zeitraubender und schwie- iger für die Betriebe wird. Soviel wir wissen, lautet der tert der höchsten Steuermarke auf 5000 Mark. Unter diesen I mständen reichen die Seiten der Steuerbücher vielfach gar .. cht aus, um die erforderliche Summe des Abzugs einzulieben. Die meisten großen Betriebe haben daher von An- s.mg an das System der direkten Zahlung an die Finanzämter eingeführt, das sich gut bewährt hat. Sie verrechnen am Monätsschluß den Gesamtbetrag der Abzüge mit dem Finanzamt und sparen sich auf diese Weise die ganze zeitraubende Arbeit des Markenklebens. Es dürfte sich wenigstens für größere Betriebe empfehlen, da die Herstellung höherer Markenwerte längere Zeit in Anspruch nehmen dürfte, beim Finanzamt den Antrag zu stellen, das System rer unmittelbaren Verrechnung einzuführen, um auf diese Weise mit der Geldentwertung Schritt halten zu können.
Warnung. Das Deutsche Auslandsinstitut teilt mit: Ser „Verband deutscher Auswanderer nach Südamerika" iä kein vertrauenswürdiges Unternehmen. Gegen den > nünder Adolf Kallweit ist vom Neichsauswanderungsamt Strafanzeige wegen Betrugs erstattet worden.
Wiederholt werden Dienstmädchen und andere weibliche Stellcsuchenden gewarnt, in der Schweiz oder in Holland Stellen ohne vorherige genaue Erkundigungen anzunehmen. Sn letzter Zeit sind wieder sehr betrübende Mitteilungen über das Schicksal solcher Mädchen umgelaufen. In den genann- nn Ländern besteht infolge wirtschaftlicher Stockung ein Überangebot an Dienstboten usw. Der schweizerische Verein der Freundinnen junger Mädchen warnt besonders vor Stellenanzeigen aus der Schweiz in deutschen Blättern. Zuverlässige Erkundigungen über Stellen iim Ausland können nötigenfalls durch das Deutsche Ausland-Institut (Stuttgart, Neues Schloß), den Verein der Freundinnen junger Mädchen und den Caritasverband eingezogen werden.
Zur MbtmWmg aus '' ,
Es hat sich die Hebung herausgebildet, daß alle 2 Jahre von bühnenfreudigen Seminaristen unter gütiger Mitwirkung vetbiicher Kräfte auS der Stadt ein größeres Schauspiel aufgeführt wird. Auf „Julius Cäsar" und „Die Journalisten" folgen diesmal „Die Räuber". Bedarf er einer Rechtfertigung, daß gerade dieses Stück gewählt wurde? Gewiß, „Wilhelm Teü". Schillers letzter Werk, das in letzter Zeit in allen deutschen Städten unter starker Ergriffenheit der Zuschauer gegeben wurde, ist zeitgemäßer, und steht nach Form und Inhalt höher; denn er ist edler, reifer, erhabener, als das Erstlingswerk des jungen Dichter». Man kann den „Räubern" mit Leichtigkeit eine Reihe von Umvahrschetnlichkeiten der Motivierung, der Charakteristik Nachweisen, kann ihnen ihre grellen, oft maßlosen Uebertreibungen anstreichen und als Kronzeugen für diese scharfe Kritik nicht bloß den von Anfang an viel maßvolleren Goethe, sondern auch den späteren Schiller anführen, der von der Höhe klafft chen Kunst- tdeals mit Entsetzen auf diese Ausgeburt eines wilden, un- vergorenen Geschmack-S zurücksah. Und doch! Die deutsche Jugend wird „die Räuber" immer unter ihre glühend geliebten LtebltngSwerke zählen. Denn das ist Geist von ihrem Geist, da» ist ihr eigene» brausende» Blut, ihr eigenes ungebärdiges Sehnen und Streben nach Freiheit, Wahrheit, Kühnheit, Größe; das ist ihre un gebändigte Phantasie, ihre zügellose Sprache, ihr leidenschaftlicher Idealismus, der sich vermißt, den allzu langsamen Schritt der ewigen Gerechtigkeit zu beschleunigen und die geschändete, verderbte Welt mit Gewalt und Rache von ihren Tyrannen zu befreien. Das hat selbst der alte Goethe im Blick auf die Räuber zugegeben mit den Worten: „WaS ein junger Mensch geschrieben hat, wird auch wieder am besten von jungen Menschen genoffen werden; die Jugend muß doch immer wieder von vorne an- fangen und als Individuum die Epochen der Weltkultur ourchmachen". Wa» aber könnte sie besser darstellen, als war so ganz und gar auS ihrem Geist geboren ist? Aber auch wir Erwachsenen werden eine Liebe zu unserer Jugend liebe nie auS dem Herzen verlieren, können im Alter nicht
Die Gebühren für Hebammen werden in Württemberg ab 1. Juni verfünfzigfacht.
Angestellkenversicherung. Nach einem Beschluß des sozialpolitischen Ausschusses des Reichstags werden die Gehaltsklassen der Angestelltenversicherung derart neu gestaffelt, daß Klasse 13 bei einem Jahreseinkommen von 2160 000 41 beginnt und bis Klasse 23 mit 35 640 000 <41 sich erstreckt. Der monatliche Krankrnversicherungsbeitrag wird für diese Klassen auf 5000 bis 124 000 -41, der wöchentliche Jnvalidenver- sicherungsbeitrag auf 800 bis 14 000 41 festgesetzt. Für Lehr, linge und jugendliche Angestellte bis zum vollendeten 18, Lebensjahr bleiben die Gehaltsklassen 8 bis 12 bestehen.
Die nächste Erhöhung der Eisenbahngebühren am 1. Juli wird sehr kräfig werden. Im Beirat wurde eine Steigerung der Gütertarife um das 2'/-fache und der Personenfahrpreise um das Dreifache für die erste und zweite und um das Doppelte der bisherigen Gebühren für die dritte und vierte Wa- genklasse angenommen. Die Entscheidung steht noch aus, aber es ist doch wobl mit dieser Verteuerung zu rechnen.
Großhandelsindex. Infolge des neuen Marksturzes hat sich der Stand der Großhandelspreise nach den Berechnungen des Statistischen Neichsamis vom 12 393fachen des Vorkriegsstands am 5. Juni auf das 17 496fache, oder um 41,2 v. H. am 15. Juni gehoben. Won den Hauptgruppen stiegen die Lebensmittel von dem 8806sachen auf das 12 789fache oder um 45,2 v. H„ Industriestoffe vom 19 lOOfachen auf das 26 296iach?. oder um 37,7 v H., ferner Inlandswaren vom 10 989sachen aus das 14 769fache, oder um 34.4 v. H. und Einfuhrwaren, vom 19 417fachen auf das 31131fachs, oder um 60,3 v. H
Die Umsatzsteuer wird nach dem Reichstagsbeschluß vom 19. Juni von 2 aus 2.5 Prozent erhöht. Das Inkrafttreten des Gesetzes wird noch bekannt gegeben.
Allerlei
«Der Schnelldampfer Bismarck", der jetzt in englischem Besitz ist und „Majestic" heißt, hat kürzlich die Reise von Eng- land nach Neuyork in 5 Tagen 12 Stunden 13 Minuten zurückgelegt.
Das größte Tauchboot der Welk besitzt jetzt England. Es ist dieser Tage in Chatam vom Stapel gelaufen. Der Raumgehalt beträgt 3000 Tonnen. — Bei den Deutschen waren die Tauchboote „Verbrechen gegen die Menschheit", bei Engländern, Franzosen, Italienern und Amerikanern lind sie der Stolz der nationalen Verteidigung.
Der Ausbruch des Aetna dauert an. Der Ort Cerro ist verloren, auch das Städtchen Lingua-Glossa, von dem schon die ersten Häuser vom Lavastrom überdeckt, ist, wie befürchtet wird, dem Untergang geweiht.
Die Marseillaise in der Schule. In einer Stuttgarter Schule hat der Sprachlehrer für Französisch den Schülern nufgegeben, die Marseillaise, das französische Kampflied, zu lernen. Die Aufgabe scheiterte an de^m Widerspruch der Schüler. —Was würde wohl in Frankreich mit einem Lehrer geschehen, der seine Schüler zwingen wollte, das Deutschland- Lied zu lernen?
Paffionsspiele in Hamburg. Im Saal des Conventgar- lens in Hamburg werden zurzeit unter Leitung des Schauspielers Ebert-Erassow, der zugleich Christusdarsteller ist, Passionsspiele aufgeführt, denen man künstlerische Auffassung und vollste Hingebung nachrühmt. Die Solo- und Chorgesänge stellt der St. Jakobi-Kirchenchor, statt eines Orchesters wirkt die Orgel mit. Gegenüber dem Oberammergauer Passionsspiel, das bekanntlich vor drei Jahrhunderten in schwerer Pest- und Kriegszeit entstanden ist und die immer eigentümliche Eindringlichkeit -er fast trockenen Sprache, sowie die naive Musik des Rochus Dedler, der vor 100 Jahren in Ammergau Schullehrer war, beibehalten hat, vermißt man in der Hamburger Aufführung naturgemäß manches, so namentlich auch das Riesenmaß der Oberammergauel Bühne, die in die Hunderte gehende Masse der Mitnnrkenderis die herrliche Umwelt der Alpen u. a., aber in dem gegebe« neu Rahmen wird so viel geboten als nur irgend möglich ist) Die Aufführungen sind immer stark besucht, was das Sehnest auck in der Großstadt erkennen läßt, in schwerster Zeit das
verdammen, was wir einst mit heißen Augen verschlungen gaben. Und noch heute klopft uns da» Herz, wenn wir in diesem Stück unseren größten Dramatiker vom schwäbischen Soden aussteigen sehen zu seinem königlichen Flug; wir erkennen mir Freuden schon darin die Klaue des Löwen, wir hören schon den hinreißenden Verkündiger hoher sittlicher Ideale, wir berauschen uns an dem unerhörten Glanz feiner Sprache, wir bewundern den geborenen Dramatiker, der trotz aller noch fühlbaren Mängel den sicheren Instinkt für da» rhratralisch Wirksame, da» dramatisch Echte schon besaß. Und wir fühlen, man mag über den Mangel an Erfahrung, an Menschenkenntnis, an wahrer Empfindung sagen, wa» man will, wir fühlen, eS steckt doch ein furchtbare» Stück Wahrheit in diesem Stück. Ein Stück von Schillers wahrer LebenSgeschichte, denn e» ist der Aufschrei eines Gefangenen in seinem Gefängnis; ein Stück wahrer deutscher, ja europäischer Geschichte, denn Schiller wird hier zum Anwalt einet tyrannisierten Volkes, der Sturmvogel des über ganz Europa heraufziehenden furchtbaren Unwetter». Und ein Stück Wahrheit aus dem Menschenleben überhaupt; denn et handelt von Menschen, die allesamt an ihrer eigenen Schuld zu Grund gehen: der satanische Bösewicht Franz, der den alten Vater überredet, den älteren Bruder zu enterben und zu verfluchen und selbst vor dem Vatermord nicht zurückschreckt; der schwäcdliche Vater, der die Kraft nicht findet, dem herrsch- süchtige:, Sohn zu widerstehen; der von Natur edle Karl, den der Fluch de« Vater» »um Räuberhauptmann macht, der Rache üben will an allen Niederträchtigkeiten der Welt, bis er mit Schaudern erkennt, „daß et sinnlos ist, die Welt durch Greuel zu verschönern und die Gesetze durch Gesetzlosigkeit aufrecht zu halten." — So sei denn männiglich geladen, dieser Stück Wahrheit und Dichtung, da» Werk eine» 20jährigen, von 20jährigen gespielt, droben auf Hohennagold sich anzu- sehen. DaS Stuttgarter Freilichttheater hat» auf dem Bopfer im letzten Sommer einige Dutzend Mal gegeben. Möge der Besuch bet un» so gut werden wie dort! Die Romantik einer unvergleichlich schönen Naturbühne erspart un» jeden Szenenwechsel. Sonne und Mond sorgen für die Beleuchtung. Vorausgesetzt, daß sie scheinen. WaS wir von Herzen wünschen. Wofern er regnen sollte, verschieben wir» auf einen andern Tag, vielleicht Peter und Paul oder 1. Juli. O.
gewaltige Drama von Golgatha und seinen erlösenden Sin« zu innerem Erlebnis werden zu lassen.
Hohe Allertümerpreise. Bei einer Versteigerung von alten Kunstwerken in Köln wurde eine Porzellanbüste des Mainzer Erzbischofs Emmerich Josef von 1770, aus des Porzellanmanufaktur in Höchst, mit 70 Millionen Mark bez zahlt. Ein Aachener Elasschrank 1750 erzielte einen Preis von 28 Millionen.
Ein unheimlicher Nachbar. In mehreren schweizerischen Kantonen sind die Pocken oder schwarzen Blattern nusgebrochen. In keinen der von der Seuche ergriffenen Kantone besteht der Impfzwang. Dagegen sind die Kantons mit Zwangsimpfung bis jetzt von der Krankheit verschont geblieben.
Mittelflandsausstellung. In den ersten Junitagen wurde im Sportpalast in Berlin eine eigenartige Ausstellung eröffnet, die allenthalben das größte Interesse auf sich zieht' dis erste deutsche Mittelstandsausstellung. Sie ist veranstaltet von der Mittelstandshilfe G. m. b.. H. und den verbündeten Vereinen für Mittelstandsfürsorge unter Beteiligung führender Wohlsahrtsvereine. Die erste Abteilung, von Geschäften beschickt, zeigt die Mittel, mit denen die Ausgaben füv Heizen, Wohnen und Essen erleichtert werden können. Ein praktischer Bettschrank z. B. kostet freilich über eine Million, ober er erspart an Raum und Geld ein Schlafzimmer. Ein eiserner Kochapparat um 180 000 -41, zerlegbar, ist imstande, mit einem einzigen voll ausgenützten Brikett das Essen füv 4—5 Personen zu kochen. Die zweite Abteilung der Ausstellung zeigt die Beschaffung und Verwertung der Heimarbeit; sie gewährt schon einen betrübenden Einblick in unser wahres soziales Elend, wenn man sieht, wessen sich der Mittelstand entäußern muß, um das Leben noch notdürftig fristen zu können. In der dritten Abteilung spricht die Statistik eine traurige Sprache: Hungerkrankheiten.
Mahnung zur Vorsicht. In Helbra (Prov. Sachsen) machten sich Sie vier Kinder eines Bergmanns in Abwesenheit der Eltern über den Topf frisch eingemachter unreifer Stachelbeeren her und tranken darauf Wasser, zwei Kinder! von 5 und 9 Jahren starben am gleichen Tag, die beiden! andern sind hoffnungslos erkrankt.
Naturalwirtschaft. In Alpirsbach ist in einem Friseur- geschäft auf einem Anschlag zu lesen: Rasieren 1 Ci, Haar« schneiden 3 Eier.
Handelsnachrichten
Dollarkurs am 21. 3uni 130 325 (unv.). ,
1 Pfd. Skerl. 583 537, 1 holl. Gulden 49 625.50, 1 Schw. F« 22 743, 1 franz. Fr. 7905, 1 belg. Fr. 6753, 1 ikal. Lira 5785.50j 1 österr. Kr. 1.82, 1 tschech. Kr. 3825, 1 poln. Mark 1.04.
Neue Kohlenpreiserhöhung. Die Bergarbeiter haben eine neu» Lohnerhöhung gefordert. Der Reichskohlenrat wird daher am 22. Juni über eine Neufestsetzung des Kohlenpreises Beschluß fassen. Auch die Kalipreise sollen erhöht werden.
Der Aufschlag von Nähgarn wurde von der Berkriebsgesell- schast aus 13 300 Prozent erhöht. — Der Verein Deutsche? Zpiegelglasfabrrken (Köln) erhöhte ab 16. 3uni Len Zuschlag auf 245 000 Prozent.
Märkte
Mannheimer Kleinviehmarkk, 21. lluni. Dem Kleinviehmarkt waren zugeführt 58 Kälber, 44 Schweine und 588 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurde für das Pfund Lebendgewicht: Kälber 7400 bis 8000, Schweine 8000—9200, Ferkel und Läufer für das Stück 160 000—250 000. Haltung: Mit Kälbern langsam ausverkaufst Schweinen lebhaft ausverkauft, mit Ferkeln und Läufern mittels mäßig, Ileberstand.
Stuttgart, 21. 3uni. Weikerstelgende Preise am Schlachtviehmarkt. Dem Donnerstagmarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführk: 58 Ochsen, 26 Bullen, 202 öungbullen, 200 llungrinder, 232 Kühe, 368 Kälber, 862 Schweine, 164 Schafe. Alles wurde verkauft. Erlös aus je 1 Pfund Lebendgewicht: Ochsen 1. Sorte 7800—8000 (letzter Markt; 7200-7500), Bullen 1. Sorte 7500—7800 (7100—7400), 2. Sorte 8800—7300 (6300—6800), Zungrinder 1. Sorte 7800—8100 (7300 bis 7500), 2. Sorte 7200—7600 (6700—7000), 3. Sorte 6500—7000 15900-6500), Kühe 1. Sorte 6500—7000 (5900-6500), 2. Sorte 5000—6000 (4500—5600), 3. Sorte 3600—4700 (3200—4200), Kälber 1. Sorte 7500—7700 (7300—7600), 2. Sorte 7100—7400 (7000 bis 7200), 3. Sorte 6800—7000, Schweine 1. Sorte 8700-9000 (8500 bis 8700), 2. Sorte 8500—8600 (8100-8400), 3. Sorte 8100 biS S400 (7600—7900) 41. Verlauf des Marktes: lebhaft.
Die Notierung am Stuttgarter Schlachkviehmarkk erfolgt nach Lebendgewicht mit einem Gewichtszuschlag von 4 v. H. bei Großvieh, 4 v. H. bei Kleinvieh zum Marktgewicht. Der Unterschied zwischen den Marktpreisen und den Skallpreisen ist der, daß bei den Marktpreisen die Spesen, die Fracht, das Standgeld, die Ver- ,'icherungs-Kommissionsgebühren, sowie die Umsatzsteuer enthalten sind. Schlachtviehzufuhren am Tor und Schweine wurden zu- schlagsfrei gehandelt. Kühe höchsten Schlachlwerks mit noch einem Mlchzahn fallen in der Notiz unter llungrinder erster Qualitäks- Klasse. Tiere höchsten Schlachtwerts wurden über Notiz gehandelt
Ludwigsburg, 21. 3uni. Schweinemarkt. Zufuhr: 4 Läu- ker- und 84 Milchschweine, die sämtlich verkauft wurden. Ein Läuferschwein kostete 500 000—905 000 41, ein Milchschwein 340 000 bis 500000 41. Der Verkauf ging rasch, weil die Nachfrage großes war als das Angebot.
Ellwangen, 20. Juni. Dem gestrigen Viehmarkk waren 471 Stück Vieh zugeführk. Es wurden bezahlt für 1 Paar Ochsen mit 28 Ztr. 21 MM. Mk., 31 Ztr. 22 Will. Mk.. 25—30 Ztr. 18 MM Mk., 1 Stier mit 720 Pfd. 6 z; Mill. Mk., 830 Pfö. 7 Mill. Mk.. 1 Kuh mit 862 Pfd. 6-4 Mill. Mk.. trächtige Kühe 7—8 Mill. MK, Kühe in Milch 7—9 Mill. Mk.
Eingesandt.
(Für Einsendungen unter dieser Rubrik übernimmt die Schrtstlelwog nur die pretzgesetzliche Verantwortung.)
Gegenwärtig werden an der alten Bogtei (Besitzer Schreiner Hiller) bauliche Veränderungen vorgenommen. GS darf doch wohl angenommen werden, daß dieselben dieser für Nagold so hochwichtige Altertum nicht verschandeln. E» verdiente durch fachgemäße Erneuerung den Altertums- und Heimatfreunden zur Freud, den Besitzern sicherlich nicht zum Leid, zum würdigen Gegenstück des prächtigen alten Schulhause» geschaffen zu werden. Vielleicht könnte durch Mithilfe der Stadt oder Privater trotz der schwierigen Zeitläufte etwa» Ganzes und Dauernde» in dieser Sache geleistet werden.
Erlahmt nicht im Opferwillen fürs RnhrgebietN