kleinen Kreis von etwa 15 Großbanken eingeschränkt over von einer Reichsstelle in Verwaltung genommen werden soll. Auf Spekulationskäufe von Devisen auf Vorrat sollen sehr hohe Strafen gesetzt werden.
Die Neuregelung der Beamkenbezüge
Berlin, 20. Juni. Nach der im Reichsfinanzministerium erfolgten Einigung mit den Vertretern der Beamtenverbände wird der Teuerungszuschlag für Beamte und Angestellte vom 16. Juni an auf 6000 Prozent, der Frauenzuschlag auf 61000 -/ll monatlich erhöht. Die Befetzungs- Aulaae ist für alle Orte gleichmäßig auf 80 000 monatlich festgesetzt. Die Erhöhung macht 102,6 Prozent aus.
Wertbeständige Löhne
Berlin, 20 Juni. Die Verhandlungen mit den Vertretern der Gewerkschaften im Reichsarbeitsministerium sollen laut WTB. eine grundsätzliche Uebereinstimmung in den Hauptfragen ergeben haben, so daß es in nächster Woche zu einer endgültigen Regelung kommen könne.
Einem Mitarbeiter des Berl. Tagbl. erklärte der Reichs- arbeitsminister Dr. Brauns, die selbsttätige Anpassung der Löhne an die Warenpreise (gleitender Lohn) würde das Steigen der Preise in eine noch raschere Bewegung bringen, so daß unter Umständen die Wirkung der Lohnerhöhung für die Arbeiterschaft hinfällig würde. Weiterhin würde wahrscheinlich eine völlige Umstellung unserer Wirtschaft auf eine stetige Währung die Folge sein und die Papisrmari schließlich ganz wertlos werden. Damit wäre der Staat, der seine Abmöngel nur durch die Notenpresse decken kann, nicht mehr in der Lage, seine Tätigkeit aufrechtzuerhalten. Man Müsse versuchen, die Löhne im Verhandlungsweg wie bisher, vielleicht für Monate, ssstzusetzen mit der Bestimmung, daß sie für die Dauer der jeweiligen Abmachung der Bewegung der Lebenshaltungskosten nach einem verbesserten Index angepaßt werden. (Diese Darstellung stimmt mit der WTB,- Meldung nicht überein).
»Entwaffnung" der kriegervereme?
Berlin, 20. Juni. Dem Pariser „Tsmps" soll der Dor- Mende der militärischen Ueberwachungskommission nach Werlin eine Derbandsnote überbracht haben, die eine weiter- gehende „Entwaffnung", besonders auch der Kriegervereine fordert. — Amtlich soll in Berlin davon noch nichts bekannt sein.
»
Sachlieferuagssanktion
Düsseldorf, 20. Juni. General Degoutts hat einen Befehl herausgegeben, daß Berg- und Hüttenwerke des besetzten Gebiets zur Ablieferung der „Restitutionen" (Ersetzung von Gegenständen, die während des Kriegs von der deutschen Heeresleitung in Frankreich in Benützung genommen worden sind) gezwungen werden. Im Weigerungsfall sollen die betreffenden Betriebe beschlagnahmt und entweder von den französischen Kriegsstellen verwaltet oder verpachtet werden. Die Direktoren werden mit Gefängnis bis zu 15 Jahren und Geldbuße bis 150 Millionen Mark bestraft werden. Störungshandlungen werden mit dem Tod bestraft.
Frankenstühung in Frankreich
Paris. 20. Juni. Mit der deutschen Mark ist auch der französische Franken im Wert stark zurückgegangsn. An der Neu- Yorker Börse sollen große Beträge der französischen Währung auf den Markt geworfen worden sein. Der „Matin" deutet an, daß die Bank von Frankreich rettend einspringen werde.
Paris, 20. Juni. Der Sturzderdeutschen Mark )at in Paris so große Freude hervorgerufen, daß selbst der
»alvamtliche „Lemps" vor übertriebenen Hoffnungen warnt. Oer Marksturz sei noch nicht gleichbedeutend mit Kapitulation; der Rubel sei noch tiefer gesunken und trotzdem habe )ie bolschewistische Herrschaft in Rußland nicht kapituliert. Oer Wührungszusammenbruch scheine zwar den Umsturz in > Deutschland zu fördern, aber sei nicht ausgeschlossen, daß ! )ie deutsche Reichsregierung noch einmal ein Behelfsmittel i ände, um wenigstens vorübergehend die Lage zu halten. § jedenfalls werde die französische Regierung ihr Ziel fest im ! Auge behalten und sei auf eine Fortdauer des Kampfes vor- ! iereitet. Die Kapitulation der 60 Millionen Deutschen würde ! zur die Vorbedingung erfüllen, daß Frankreich überhaupt > n Verhandlungen eintrete.
Deutscher Reichstag !
Das Landessteuergefetz angenommen — Aufhebung der ^ Steuerreform
Berlin, 20. Juni. Das Landes st euergesetz wurde gestern in zweiter Lesung weiterberatsn. Äbg. Merck (Bayer. Volksp.) weist auf die Finanznot der Gemeinden hin: ihnen werde nicht geholfen sein, wenn sie nur 15 Prozent vom Ertrag der Reichsumsatzsteuer erhalten, zumal die Umsatzsteuer nach dem Ausschußantrag bei 2 Prozent belassen werden soll. Die Selbstverwaltung der Gemeinden werde vernichtet und sie werden zu Kostgängern des Reichs. Von sozialdemokratischer Seite wird die Befreiung der Konsumvereine ! und dis Aufhebung der Zuschüsse an Kirchengemeinden bean- ! tragt. Abg. Mumm (Deutschn.) beantragt dagegen, daß aus diese Zuschüsse den Kirchengemeinden Vorschüsse gegeben werden sollen. Alle diese Anträge werden abgelshnt und das Landessteuergesetz in zweiter Lesung angenommen. Ferner wird, dem Regierungsvorschlag entsprechend, die Umsatzsteuer von 2 auf 2.5 Prozent erhöht und die Verteilung des Ertrags von acht verschiedenen Steuern nach dem Regierungsentwurs ! zugestimmt. In einer Entschließung verlangt der Reichstag l die Wiederabs chaffung der Steueresorm vom > Jahr 1919 und 1920, nach der das Reich zum Generalsteuer- > einnehmer gemacht wurde; die Verteilung der! Steuerquellen zwischen Reich und Bundesstaaten soll durch Reichsgesetz von Grund aus neu geregelt werden.
Württemberg
Stuttgart, 20. Juni. Die Notder höheren Sch u- ! l e n. Am kommenden Samstag findet im Arbeitsnnnisterium s zwischen den zuständigen Behörden, den Leitern der höheren s Schülern der Lehrerseminare und führenden Persönlichkeiten s eine Aussprache über die Not statt, die auf den höheren Schu- i len lastet. Durch planmäßige Zusammenfassung der geistigen ! und wirtschaftlichen Kräfte, sowie durch eine großzügige und ! wohldurchdachte Abwehr soll dieser Not aogeholfen werden.
Aus Stadt und Bezirk.
Nagold, den 21. Juni 1923,
Nufere Heimatbeilag«
führt uni hinauf nach Oberschwaben. Dort ist ja die Feder- f-egegend seit Jahren ein Punkl größter Anziehungskraft, und von allen Himmelsgegenden kommen sie anmaschiert und angefahren, um sich hier umzusehen. Von Forscherhänden ist auS dem Federseerted, daS ja ehemals auch See war, Zeugenschaft uralten Leben«, Wohnens und Arbeiten- ausgegraben worden, so anziehend und interessant wie an keinem Platz i unserer Heimat. Einer dieser Forscher erzählt unS in zwei !
Aussätzen davon, und eine Erzählung de- Herausgebers will diele alte Zeit unS lebendig machen. Ein Karte und eine tlkfflickeZe'chriung veranschaulichen unS die« alle» noch deutlicher
Abschiedsständchen. Ein letztes Lied widmete der Lieder, und ESngerkronz seinem Sangesbruder Marlin Maser, (Sohn des Land- wirt» Maser) der nächster Tage die Fahrt übers Meer in ein besser Land antreirn wird, um im Staate Michiaan Nordamerika sein GM zu versuchen. Wir wünschen dem jugendlich « Auswanderer, was auch der Dereinsvorstand tzr Präzeptor Wieland in seinen warmen Ab- schied? Worten aussprach, daß er auch in fernen Landen deutsches Wrsen und demschen Sang Hochhalten möge.
Bauerntag in Altensteig. Der Württ Bauern» und Wein- gärinerbund veranstallet am Sonntag den 8. Juli in Alienstelg seine» diesjährigen Bauern tag verbunden ml« einer Ausstellung landwirtschastllcher Maschinen und Erzeugnisse Dir Eiadi Aitensteig Hai hiezu in liebenswürdiger Weise den PkH und die Turnhalle zur Verfügung gestellt. Die Vertrauensmänner wurden beretis über die Tagung benachrichtigt; neben politischen sollen dieses Jahr auch berufne BorirSae gehalten werden.
Kinder aus dem Ruhrgebtet. 2n einem Sonderzug pA, zwischen 25 u, 30. d. Mts. 340 Kinder aus Iserlohn, Hagen u. Läden, scheid für den IvgendamtSbezirk Nagold Herrenderg ein
Betr. Kriegsbeschädigte und Unfallverletzte. Beschädigten Ar. beitnehmcr n ist ab 1. Juni >923 aus Anvag eine Erhöhung de; gesetzt, Ermäßigurigsbetraas für WerbungSkosieri genau nach dem Pu- zentsotz der Erwerdsbeschränkung e.nzuräumen Bei Beschädigten, dH wrn'ger als 30 v. H, erwerbsbeschränkl sind, soll eine Ei Höhung de? ges. Werbungspauschsatzes nur dann zugelassen werden, wenn b.soodere Gründe dafür oorliegen. Anträge find an das Finanzamt unter Bo,, legvng des Steuerbuchs und Rentenvescheids zn stellen.
Handelsnachrichlen
Dollarkurs am 20. Juni 130 325 (152 129.40).
1 Pfd. Skerl. KOS 981, 1 holl. Gulden 51371, 1 Schw. Fr, 23 291,50, 1 franz. Fr. 7W0, 1 belg. Fr. 6683, 1 ikal. Lira M,
1 öskerr. Kr. 1,76, 1 lschech. Kr. 3720,50, 1 poln. Mark 0,99.
Der Wert von 1606 Mark in Pfennigen am 18. Juni: in Hol- land 2,9, Belgien 10,2 Norwegen 4,6, Dänemark 4,2, Schweden 2L, Italien 11,9, London 6,0, Neuyork 2,9, Paris 8,8, Schweiz SA Spanien 3,7.
Keine TeuerungszuschlLge mehr bei Bollversicherung <M Feuerschaden. Die Deutsche Feuerversicherungsvereinigung erheb! vom 15. Juni im Industrie- und Warengeschäft keine TenennG
Zuschläge auf Bollversicherung mehr. In Geschäftskreisen war» menen der Kuickläae nur Selbttversickeruna überaeaanaen.
Märkte
Schweinemarkl LuLwigsburg, 19. Juni. Zufuhr: 4 LäuferschwÄr und 84 Milchschweine. Verkauft wurde alles. Preis für 1 Läufer- schwein 500—905 000, Milchschwein 340—500 000 -K. Zufuhr mr schwach. Verkauf ging rasch, weil Nachfrage größer als Angebot
Kirchheim u. T., 20. Juni. Dem Schwer nemarkk wam zwgsfübrt: 172 Milchschweine und 15 Läufer. Milch sch weine kosteten 400-600 000, Läufer 600 000 bis 1 Mill. je das Stück.
Waldsee, 20. Juni. Dem Schweinemarkl waren 85 Milrh- schweine zu-geführk, wovon 65 verkauft wurden. Erlöst wurde» 800 000 bis 900 000 -4t pro Paar. Der Handel war lebhaft.
Bieh- und Schweinemarkt Balingen, 19. Juni. Zugeführt wurden 8 Stück Farren (ein Verkauf kam nicht zustande); 17 Stück Ochsen und Stiere (14—314jährig, Preis 2 100 000 bis 3 000 000-ih 1—IlMhrig 3 200 000 bis 3 300 000 -4t, fette Ochsen waren nieder nicht zuqsführt. 24 Stück Kühe 3 800 000 bis 12 00« OOO -k, Kal- binnen 5 500 000 bis 7 500 000 -/<(, 130 Sk. Jungvieh (1t—Xjährig
2 100 000 bis 3 500 OVO -tl, 1—l'/stährig 3 500 000 bis 4 200 000 -L — Schweinemark k. Zugeführk wurden 136 Stück Milchschweine. Handel lebhaft. Alles verkauft. Preis für ein Milchschwein 320 000 bis 550 000 -K.
Mehmarkt Rotkweil, 20. Juni. Dem Vieh- und Pferdemarkk waren zugeführt: 73 Pferde, 25 Ochsen. 51 Kühe, 189 Ninder, 20 Farren. 4 Ziegen. BezaW wurden für Farren 7—11 Millionen, Ochsen 20—32 Mill., sog. Ansehknge 16—20 MM., je pro Paor, Kühe 7—14 Mill., sog. Wurstkühe 6—9 Mill., Kalbinnen 8—IS Mill.. Rinder 1.5—6 Mill. Der Handel war ziemlich gedrückt. --
A«1liche Bekanntmachungen.
Vetr. Kohlenversorgung.
Durch die Besetzung der Ruhr ist die Kohlenversorgung im ganzen Reich eine völlig ungenügende. Der Bevölkerung wird daher dringend empfohlen, sich mit Autlandskohlen einzudecken.
Nagold, den 20. Juni 1923.
1630 Oberamt: Münz.
Die Gemeinden, GemeindeverbSnde und sonstige« Körperschaften des öffentl. Recht» (Kirchen- gemeinden, Krankenkassen ujw.) werden auf die Bekanntmachung deS Vorsitzenden deS VerwaltungSratS der PensionSkasse für Körperschaftsbeamte vom 8. Juni 1923, St.Anz. Nr. 135 — hinaewiesen, mit dem Ersuchen, die sie betreffenden Umlageanteile nlsbald unter Benützung der im StaatSanzeiger genannten Konten abzuführen. 1633
Nagold, den 20. Juni 1923.
Oberamt: Münz.
IIIII' 1 W! UIIIM 8MI HiM
morgen Freitag, 22. Juni ÜS8 gSl8W MlwNM. ÜS8 NSl8eI likk M88lI8elIgl1. Dir. Tgo« Roderty mit seinen Original-Le,stungen auf d. Gebiete der Gedankenübertragung, Suggestion, Piychometrte, Zahlentechnik, Zauberkunst etc. Abends 6 Ahr nvr für die Herren Seminaristen.
» 8 » pnbltee Vorstellung. 1631
Keine Eintrittspreise, da Propaganda-Vorführung; deShulv »ach Belieben der Besucher.
Suche 6—8 tüchtige
MeWeiuer.
km!! kitller,..
LKrLilKvi». iss?
I_I^NKKKI^
II. OaulLeüerkesl
stes
Msgolllgsu-Sängerdunlls
am 8 onn 1 ag, äan 24 . luni
verdunsten mit
^nksteUnnK stes kest^n^s I7dr.
^m stsrsukkolxenst» vlontax
Kinüeriesl.
8kd!kkscksuLei uost Karussell trekksn ein. kreanüe üentscksn ölünnerxessnAS unst Jesteimnno lastet Lnin llesnstb derrllstbi ein
1635
Mjm-Vnm.
Ab heut« 1629
Wmbgabe.
8 vderdelläMor!
ist äer beste korrellrm a. Slaskitt, selbst io Loodeo- äsm Wssssr oiodt lösbar. 2v babso bei: kedr. Lens, döveo-vrogeris. 1458
8iute empf. G. M. Iaisrr.
Gebrauchte
1639
sucht zu kaufen.
Wer? sagt die Geschäftsstelle d. Blatte,.
Lei AünsliZer Witterung wirst uuk
SM ksmstüg äkll 23.3llni sdvllä» 7 Idk llllä sm koanlsg llsvdmittüg 3 M
stss Lcksuspiel
vie ksiibek
ro» kr. Miller
aukgeküdrt, wc»?u Ltastt unst dunst kerrlicti einzelnsten wirst. ^
StedpILtze 1VOO «lnrk Litzpiütze 3ÜVV NisrL Vorverkauf bei lim. Hausverwalter Wresten
liefert rasch u preiswert
Ein schönes
Schwein
(Tiger) hat wegen Wegzug sofort zu verkaufen
Friede. Gntzle, Wtldberg.
ern. u. Ost. u. f. 2 Viol. u Kl. i. bist, o Händel, u«
PW
und »»
^ M e ...
sucht zu kaufen
Sonser, Klaviergeschäfl, Tailfingen, Telefon 154.
kmiMEÄM