Hochzeit im Reichspräsidentenhaus. Frl. Amalie Eberr, A« Tochter des Reichspräsidenten, hat sich am Samstag mit dem Assessor Dr. Iänicke, der dem Auswärtigen Amt bei« gegeben ist, vermählt. Nach der standesamtlichen Eheschlie« ßung fand in der Wohnung des Ehepaars in Gegenwart von 10 Personen die kirchliche Trauung statt.
Opfer der Zeit. Die drei Töchter des Dr. Alfred Brehm, einst Direktor der Tiergärten in Hamburg und Berlin und Verfasser des berühmten großen Werks „Brehms Tierleben" und anderer wertvoller Bücher, leben in dem Heimatort Brehms, Renthendorf bei Neustadt a. Orla (Thüringen), in bitterster Armut. Sie hatten früher namhafte Einkünfte aus dein Honorar der Werke ihres 1884 verstorbenen Vaters, aber diese hörten 1914 mit Ablaus der ^jährigen Schutzfrist aus. Nun sind die Töchter krank und arbeitsunfähig. Die wertvollen Sammlungen ihres Vaters aus dessen verschiedenen Afrikareisen mußten sie zu Spottpreisen an Händer abgeben, und so sind sie auf Almosen angewiesen.
Die deutsche Wissenschaft. Auf dem Jubiläumskongreß der Niederländischen orthopädischen Vereinigung, der unlängst stattfand, bildete der hochentwckelte Stand der deutschen Krüppelfürsorge, über den der auch in charitativen Kreisen rühmlich bekannte Professor Biesalski vom Oskar-helenenheim in Berlin-Dahlem berichtete, den Gegenstand besonderer Bewunderung.
Wie die deutsche Wissenschaft vom Ausland ausgeheutel wird, obgleich wir als die Boches, die Hunnen und Barbaren in der ganzen Welt verlästert werden, zeigt der Umstand, daß zurzeit allein die Technische Hochschule in Berlin von 500 japanischen Studenten besucht wird. Der frevelhafte Vertrag von Versailles verbiete uns leider, den feindlichen Ausländern deutlich zu machen, daß es unanständig und unstatthaft ist, ein im Kampf überlistetes Volk politisch und wirtschaftlich zu zertreten und dann noch an seinen letzten Habe, den geistigen Kräften, zu schmarotzen.
Lohnbewegung In Norwegen sind 15 000 Arbeiter der Papierindustrie in den Ausstand getreten. — In Marseille und Umgebung wurden in einem Lohnstreit 8500 Metallarbeiter ausgesperrt.
In vielen Städten Deutschlands sind die .Artisten" mit der Forderung einer 5prozentigen Gehaltserhöhung in den Äusstand getreten. Eine Reihe von Vergnügungsstätten mußte geschlossen werden.
Japanische Fliegerinnen. Seit dem Krieg haben viele Japanerinnen der besten Stände sich dem Flugwesen zugewandt und eine stattliche Anzahl besitzt das Fliegerzeugnis. Als die hervorragendste gilt ein Fräulein hyoda, die seit 1919 einen regelmäßigen Flugdienst versieht und deren Kühnheit und Geistesgegenwart im Land der ausgehenden Sonne sprichwörtlich geworden ist.
Sport
Freundschaftsspiele von Fußballmannschaften ergaben in Stuttgart einen Sieg der Kickers über Sportsfreunde mit 4:3 und in Cannstatt einen Sieg von Stuttgarter Sportklub über Fußballsportverein Frankfurt mit 4:1, ferner in Feuerbach einen Sieg von Sp. Feuerbach I über Sportvereinigung Prag I mit 8:4. In Heilbronn siegte der Verein für Rasenspiele Heilbronn über Len Karlsruher Fuhballverein mit 3:2 und Sportvereinigung Heilbronn I über Sportfreunde Mannheim I mit 10:1. Das Pokalentscheidungsspiel in Bayern wurde mit 4:3 von der Spielvereinigung Fürth über Bayern- München gewonnen.
Die Vergprüfungsfahrt Stuttgart —Sol i- tude nahm bei 350 Meldungen (200 Motorräder und 150 Autos) und ungeheurer Beteiligung der Zuschauer trotz des zeitweise ungünstigen Wetters einen ausgezeichneten Verlauf. Auch der Staatspräsident und der Oberbürgermeister waren zugegen. Nicht ein einziger ernsthafter Unfall ist zu verzeichnen, obgleich es einigemale gefährliche Situationen gab. Imposant war die Korsofahrt nach dem Ende des Rennens von der Solitude zum ehemaligen Residenzschloß in Stuttgart. Dann wurde freilich der Verkehr in den Straßen der Stadt für einige Stunden lebensgefährlich und der Lärm unerträglich, weil die Wagen zumeist ohne Dämpfer fuhren und die Auspuffgase knallen ließen, außerdem ein Tempo anschlugen, als ob das Rennen am Nachmittag in Stuttgart fortgesetzt werden sollte. Die Preise stellen einen Wert von 5 Millionen Mark dar.
Das Ergebnis des Rennens bei der Bergprüfungsfahrt Etuttgart-Solitude ist folgendes: Räder mit Hilfsmotoren und Tretvorrichtung 1. Preis Karl V a i s ch - Stuttgart, 2. Eugen Hummel- Stuttgart; Räder mit Hilfsmotoren ohne Tretvorrichtung: 1. Fritz Kaiser, 2. Hans Stollstein - Stuttgarts Kleinkrafträder: 1. A. E b e r t - Böblingen, 2. Seiffert-Zschoppau; Motorräder: 1. Preise Rosenberger- Pforzheim, Bussinger - München, König. Fachsenfeld-Stuttgart, I. Mayer- München, Fr. Heck jun.- Karlsruhe, Bauhofer- München, Emminger -Stuttgart, G löckl er- Frankfurt a. M., Ko rnmann-Karls- ruhe, K o h l e r - Neckarsulm; Cyclecars: 1. Preis A. Schwarz-Stuttgart, 2. Müller, 3. A. Barth-Stutt- gart; Kraftwagen 1. Preise: Erl-München, Slevogt- Apolda, Heußer - Kleinschmalkalden, Braun- Eisenach, Waldbin - München, Dettling - Stuttgart, Franck - Ludwigsbg., Seidenbus ch-Apolda; Rennwagen: Scholl- Berlin, S alz e r - Obertürkheim, Cl e er - Franksirrt. Den Geschwindigkeitsrekord schlug Otto Salzer-Obertürkheim, der die Strecke mit einem 8 ?8. Mercedeswagen in 3,43 Minuten zurücklegte. Die letztjährige Bestzeit betrug 3,57 Minuten. — fahrend des Rennens kam der Wagen des Prinzen zu Echaumburg-Lipps an einer Kurve zum Sturz und fing Neuer, das indessen rasch gelöscht werden konnte. Der Prinz ram mit einigen unbedeutenden Verletzungen davon. Der Führer mußte mit dem Sanitätswagen weggebracht werden, befindet sich aber heute wohl.
Handelsnachrichten
Dollarkurs am 18. Juni 153 288.20 (115 914).
. 1 Pfd. Stert. 680 793, 1 holl. Gulden 57 853, 1 Sch«. Fränken !8 533.50, 1 franz. Fr. 9236.50, 1 belg. Fr. 7905, 1 ital. Lira 6783, i österr. Krone 2.08, 1 tschech. Kr. 4438.50, 1 poln. Mark 1.10.
Silberpreis (900fein) durchschn. 2 850 000 d. Kilo.
Wichtige Wirkschaftszahlen. Großhandelsindex 12 393fach, Le- 'enshaltungskosten (Mai) 3816, Goldankaufspreis für ein 20-Mark- mck 350000. Goldzollaufgeld 1650 900 Proz., ReichsbankdiSkont
w 'proz., papiergeisumiauf 7,6. 9322,1 Milliarden; Ruhrförder- rohle 335 200 d. Tonne, Thomasstabeisen 340 000 d. Tonne, Kupfer l0 238 d. Kilo, Weizen mark. Berlin 186 000 d. Zentner.
Der Milchpreis in Berlin wurde auf 1780 -ck, für Magermilch > ins 600 -1t für den Liier festgesetzt.
Weizenmehlpreis der Eüdö. Mühlenvereinigung am 18. Aunl , >50 000 (600 000) Mark für 100 Kilo. s
Erhöhung der Margarinepreise. Mit Wirkung vom 14. Aunl wurden die Grundpreise weiter um 500 -ck bis 2100 -1t für das Pfd. i erhöht, so daß sich jetzt die billigste Sorte auf 11400 und dis ! ieuerste auf 15 600 -1t für das Pfund im Großhandel ab Fabrik i teilt. s
Erhöhung der Süßstoffpreise. Mit Wirkung vom 16. Auni ab lnd die Verkaufspreise für Süßstoff wie folgt erhöht: ll-Packung j Anhalt ein Viertel Gr. zu 75 Proz.) 600 -1t, G-Packung in Tadlet- j len zu 100 Stück 1000 -1t, zu 200 Stück 1900 -1t. zu 500 Stück , 1450 -1t. An gleicher Weise erhöhen sich auch die Preise für Ge- ! werbesüßstoff und für Dulcin. s
Die neuen Eisenpreise in Süddeulschland. Formeisen 4909 bis Z162 -1t, Skabeisen 4946—5200, Universal 5329—5582, Bandeisen s ,924—6177, Grobbleche 5575—5820, Mitkelbl. 6145—6395, Feinbl. ' 7000—7259, unter 1 Millim. 7180—7422 je Kg. Zuschlag auf die ! lleberpreise der Listen vom August 1922 12 000 Prozent Zuschläge ; für Saar- und Auslandsware: Formeisen 780, Stab- und llniv. 930, ! Bandeisen 1350, Grobbleche 1240, Mittelbl. 1020, Feinbl. 2500. s Die lleberpreise betragen das 568fache der Sähe vom 1. August i >922. Für umgeleikekes Saarmaterial gilt ein Umweg-Fracht- ! Zuschlag von 140 je Kg. !
Äähgarnpreiszuschlag. Die Verkriebsgesellschaft Deutscher !
Baumwoll-Äähfaden-Fabriken, München, hat Len Aufschlag aus ! die Preisliste vom 12. 3. 23 mit Wirkung vom 15. Auni ab von i 7700 auf 8300 v. H. erhöht. !
Handarbeiksgarne. Die Vereinigung deutscher Fabrikanten von s Baumwoll-, Strick- und Handarbeiksgarnen E. V., teilt mit, daß < die Preise ihrer Liste vom 4. Dezember 1922 mit Wirkung ab 14. Auni 1923 für Strick-, Stopf- und glanzloses Häkelgarn aus 1400 v. H., für Strick- und Handarbeitsgarn auf 1250 v. H. erhöht ! worden sind. i
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Stuttgarter Börse, 18. Auni. Der Verlauf der heutigen Börse wird vielfach überrascht haben. Sie verkehrte zwar fest bei steigenden Kursen, der Umfang des Geschäfts war jedoch nicht sehr bedeutend und geringer als in den letzten Tagen trotz der seither eingetretenen neuen 'Markentwerlung. Die enorme Steigerung der Devisenpreise hielt die Verkäufer zurück, während andererseits auch die Käufer weit weniger stürmisch vorgegangen sind als letzt« Woche. Zum Schluß bleibt man fester als man eröffnet hakte. — Bankaktien: Hypothekenbank 8000 (5050), Notenbank 65 000 M 000), Vereinsbank 33 000 (29 000). Brauereiwerte: Net- kenmeyer 75 000 (65 000), Hohenzollern 90 000 (75 000), Pfauen 30 000 (20 000), Mulle 37 000 (34 000), Lßlinger 30 000. Metall- akkien: Feinmechanik 220 000 (190 000), Hohner 220006 1210 000), Aunghans 99 000 (70 000). Maschinenwerte: Daimler 87 500 (75 000), Hesser 60 000 (40 000), Eßlinger Maschi- aen 90 000 (70 000), Weingarten 100 000 (99 000), Neckarsulmei 36 000 (70 000), Laupheimer 155 000. Spinnereiaktien: Erlangen 100 000 (90 000), Unkerhausen 180 000 (100000), Kottern 120 000 (95 000), Kolb-Schüle 110 OM (95 OM), Pfersee IM MO, Bietigheim steigerten sich auf 4M MO (330 000), Kuchen 180 006 1100 OM), Filz 230 MO (175 MO). Sonstige Werte: Anilin 210 OM (190 OM), Heidelberger Zement 110 MO (70 OM), Knorr 115 OM (90 OM), Köln-Noktweil 155 OM (140 OM), Kaiser Otto 42 MO (35 OM), Krumm 29 MO (26 500), Salzwerk Heilbronn —, Sekt Wachenheim 71 OM (58 OM), neue Akkien der Union Deutsch« Verlagsgef. 115 MO gefragt. Würtk. Vereinsbank.
Landespro-ukkenbörfe Stuttgart, 18. Auni. Die Devisen beherrschen den Markt. Die Preise aller Getreidearten gehen sprungweise in die Höhe, aber die Umsätze erstrecken sich auf die Deckung des nötigsten Bedarfs. Es notierten je IM Kilo in Tausenden von Mark: Weizen 390—420 (am 11. Auni: 280—3Mj, Sommergerste 290—320 (2M—220), Hafer 260—290 (170-2W), Weizen- mehl Nr. 0 630—670 (480-500), Brokmehl 550—590 (420—440), Kleie 140—160 (120—130), Wiesenheu (neuer Ernte 52—56 (50 bis 52), Kleeheu 60—65. Gemäß Vereinbarung zwischen dem Landwirtschaftlichen Haupkverband und dem Württ.-Hohenzoll. Müllerbund und dem Mühlen-Haupkverband, beträgt der Kunden- mahllohn für den Monat Auni 1923 bei 6 Proz. Miller 45M -ck, bei 7 Proz. 5250 -ck pro Zentner.
Mannheimer Produktenbörse, 18. Auni. Anfolge der katastrophalen Entwertung der Mark hielten sich Käufer wie Verkäufer von Geschäftsabschlüssen zurück. Die amtlich ermittelten Preise lauteten für die 100 Kilo, bahnfrei Mannheim (alles in 1M0 Mk.): Weizen 400—440, Roggen 320—350, Gerste 300—350, inländ. Hafer 260—300 olles nominell, Wiesenheu altes 82—85, neues 74—78, Preßsiroh 80, gebundenes 75—80, Weizenkleie 160—170.
Markte
Mannheimer Schlachtvieh- und Pferdemarkk, 18. Auni. Zum heutigen Viehmarkt waren zugeführl und wurden je nach Klasse für das Pfund Lebendgewicht gehandelt: 82 Ochsen 6200—7400, 103 Bullen 6600—7200, 328 Kühe und Rinder 5000—7200, 204 Kälber 6500—78M, 45 Schafe 3000—3800, 1057 Schweine 7800 bis 88M. An Pferden waren zugeführt und wurden pro Stück gehandelt: 45 Wagenpferde 8—15 Will. Mk., 84 Arbeitspferde 10—12 Mill. Mk., 30 Schliachtpferde 800 000—1 000 MO Mark. Haltung: mit Großvieh, Schweinen und Kälbern lebhaft, ausverkauft. Pferde mittelmäßig.
Marbach, 16. Auni. Dem Aunimarkk waren 3 Farren, 9 Ochsen, 17 Kühe, 16 Kalbeln und 33 Rinder zugeführk. Der Handel war langsam bei steigenden Preisen Für Farren wurden bezahlt 8—5 Will., Ochsen 4—8 Mill., Kühe 3-7 Mill., Kalbeln und Rinder 1^—4 Mill. Mk.
Rotkwett, 18. Auni. Dem Schweinemarkk waren 189
Milchschweine zugeführk. Bezahlt wurde 6M 000—900 000 -ck pro
Paar. Der Handel war so lebhaft, daß die ganze Zufuhr abgeseht wurde.
Balingen, 18. Auni. Dem Schweinemarkt waren zu-
geführt 236 Milchschweine. Der Handel war lebhaft; alles wurde verkauft. Der Preis für ein Milchschwein stieg weiter auf 280 000 bis 450 000 -ck
Rastatt, 18. Auni. Auf dem hiesigen Schweinemarkt wurden r daS Paar Läufer 0,9 bis 1,5 Millionen Mark und für daS aar Ferkel 400-600 OM Mark bezahlt.
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Stuttgart, 16. Auni. Wochenmark t. Butter 12 OM bk4
12 800 ^t, Schweineschmalz 14750 bis 15 500 -ck, Margarine 10 Mg
Lestellvvxen nuk 6 en tsglicll er 8 ckeinen 6 en
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Angenommen!
biZ 12 500 -ck, Schmelzmargarine 11500 -ck, Kokosfett 11500 bls> 12 0M -4t, Palmin 12 000—12 500 -ck, Speisefett 11500-13 OM -ck, Ninderfett 10 OM -ck, Salzspeck 11500 -ck d. Pfd. EmmentaleH und Schweizerkäfe 28M -ck, Tilsiter 18M -ck, Rahmkäse 1600 -ck! und mehr, Kräuterkäse 13M -ck die 100 Gr. Nudeln 3400—3600 -ck,s Eierware 4M0 -ck, Reis 3000—3600 -ck, Suppengerste 2400 -ck, Haferflocken (Paketware) 4000 -ck, Kunsthonig 1400 -ck. Milche pulver 6000—8000 -ck, Sauerkraut 250 -4t, Bohnen 800—1200 -4L d. Pfd., Dosenmilch bis zu 5000 -ck, Eier bei knappem Angeb 01 800 -ck, Hefe 150 — 300 -ck die Portion.
Gemüse- und Früchlemarkl: Spinat 1000 '-ck, Köhl 12M lck» Spargel 2M0—5000 -ck, ausländische Zwiebeln 1700 -ck, Brockels erbsen 4000 -ck, Schoten 6000 -ck, neue Kartoffeln 2000 bis 22M -4V ras Pfund, gelbe Rüben 650—1000 -ck, Karotten 12M -ck, rotes Rüben 1000—1400 -ck der Bund, Gurken 2000—5000 -ck, Kopf^ salak 300—500 ^t, Rettiche 350—750 -ck das Stück. Die letzte,« Aepfel vorjähriger Ernte 1500—1600 -ck, Kirschen 1400—1800 -ck, Vrestlinge 4500—6000 -ck. Schnitze 1200—1300 -ck, Dörrzwetschgew 20M -ck daS Pfund, Zitronen 250 — 400 -ck, Orangen bis zu 1500 M das Stück.
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Berliner Karkoffelnolierüng vom 15. Auni. Amtlich. Die NS-, Nerungskommifsion notierte für 50 Kg.: Weiße und rote 12—14000! Mark, dko. gelbfleischige 14—16 OM -ck (Erzeugerpreise).
Berliner Felkmarkt, 16. Auni. Bultergroßhandel zwischen Erzeuger und Großhändler 16 MO, Kleinhandel 18—20 000 d. Pfd. j«i nach Sorte. Schmalz etwa 18M -ck höher als bisher. Speck amerik« 16 500—17 000 -ck
Vom Eiermarkt. Durch die fortschreitende Geldentwertung gehen auch die'Preise für Eier ständig weiter in die Höhe. Auch in dieser Woche zogen die Preise durchweg erheblich an und esl notierten im Großverkehr für 1 Stück in Mark am: Berliner! Markt 750—840, Sächsische 750—830, Oldenburger 783-850; Schlesischer 750-830, Süddeutscher 700—830, Westdeutscher 860 bis 900.
Letzte Nachrichten.
Am 15. Juni hott die Reichsbank die letzte Reihe de« Reichsschahscheine für Belgien vom Dezember 1922 mit 52 Millionen Goldmark eingelöst. (Daher die Verminderung des Goldschatzes der Reichsbank und das starke Sinken des Narkwerls.)
Die Zuckerfabriken beseht
Mannheim, 18. Juni. Die Zuckerfabriken Frans kenthal, Off st ein und Friedensau wurden heute! vormittag von stärkeren französischen TruppenabteilungeN besetzt und die Zuckervorräte beschlagnahmt« und zwar, wie mitgeteilt wird, soweit die Vorräte den Bes darf des Landes übersteigen. Die Arbeiterschaft der Zucker- sabrik Offstein hat die Arbeit niedergelegt und den Betrieb' geräumt.
^ Aus dem Eisenbahnbezirk Ludwigshafen wurden gestern ! 17 verheiratete Eisenbahner mit Frauen und Kindern, 33 an ! der Zahl, ausgewiesen.
! Die von den Vesatzungsbehörden in Pirmasens beschlags ' nahmte Brief- und Paketpost ist wieder freigegeben worden, ! Es handelt sich um eine Vergeltungsmaßnahme, weil von der ^ Post gewisse Verbindungen nicht hergestellt worden waren«
! Das »unzufriedene" Frankreich
! Paris, 18. Juni. „Echo de Paris" schreibt, der Völker^ ! bundsrat werde am 29. Juni sich auf Veranlassung Englands^ ! das mit den Handlungen der Regierungskommission unzu> ! frieden sei, sich mit den Zuständen im Saargebiet beschästi« ! gen. Auch Frankreich sei unzufrieden. Es sei im Saargebiei ! noch um nichts weiter gekommen und das werde erst besser ! werden, wenn Frankreich mit den gleichen Mtteln und Strw sen vorgehe wie im Ruhr- und Rheinland. .
> Düchertisch.
! Auf alle tn dieser Spalte angezerglen Bücher und Zeitschriften nimmt i die Buchhandlung von G. W. Zais e r, Nagold, Bestellungen entgegen.
> Die Preise richten sich stet? nach dem jeweiligen Büchermarkt.
j Die Württ. Regimenter im Weltkrieg 1914—18. ! Herautaegeben von General H. Flailchlen. Banb XXIX: S Das württ. Infanterie-Regiment Nr. 47S im Wettkiieg i 1914—18. Von Oberst Hermann Niethammer. Mit
> 69 Abbildungen, 30 Ukbeisicbls-, Stellungs- und GifechlS»
> sktzzen, 22 Tcxllkizzen. 168 Teilen pr. 8°. In Halbleinen l gebunden -6k 6000.—. Chr. Belser AG., Verlag in Slvtipart.
> Am 1. April 1917 wurde da» „Ersatz-Insanterie-Reglment 52» in i „Württ. Jnf.-Regt. 479" umbenannt, wenige Tage darauf aus der . Front südwestlich Metz, »wischen Mort Mare u Pliesterwald, wo da» ! Brig -Ers.-Batl. 54, später Ers.-Ins.-Regl 52, 2ft, Jahre lang geftan» ! den hatten, heiauspezogen Domtt beginnt die Gejchickte des Inf -R gts. ! 479. Abgelöst an der Südsront, wurde die 243 ^Wiirlt ) Inf.-Div.,
> zu welcher das Inf.Regt. 479 gehörte, alsbald nach der curch die ! französischen Großangriffe bedrohten Front an der Air ne befördert. ! Stand nördlich der Aisne bei Iuvincourt, in eine« Abschnitte, vor ! welchem allerdings gerade mit Einsatz de» Regiments die französischen ! Großangriffe zur Ruhe gekommen waren. Später sehen wir da» Re- , giment vor der Nordfront vor Drrdun, erst io eine« hrlßuinkämpsten I Abschnitte östlich der Maas, bei Samopneux. dann in ruhigerer Lagt i westlich der Maas, dri Malancourl Ende März 1918 machte das ! Regiment in der Großen Schlacht in Frankreich die Veifvlgungs-
> Kämpfe im Sommegebiet, die Kämpfe an der Ancre. Somme und ! Avre mit. Nach einem oußerordenliich verlustreichen Angriffsgefechte ! am 27. März bei Rosieres besaß es noch die Kraft, am 31 März ! Moreuil zu stürmen und siegreich zu behaupten. In d«n Abwehr» i schlachten zwischen Somme und Oise und zwischen Ecarp« u Somme,
wie in den Kämpfen vor der SiegstIrdfront zriitnrte sich das Regiment durch un-rschüttrrliche» Durchhalten aus. Wieder ergänzt und am 9. Okt. 1918 lüdllch Le La»eau von oroem eincesetz« um alsbald wieder an außerordentlich^ schweren Abwehrkämpsen bei Bazuel. Ors Landrrcles und Aulnot» teilzunehmen. Der Dcrfeff-r der Geschichte des Württ. Inf -Negis. 479 hat sich bemüht, »ln Bild des Truppen- teile» in seiner Gisamterscheinung zu geben. Nicht auf die Darstellung zahlreicher, lose aneinander gereihter Etnzeltaten kam es dem Verfasser an, denn rühmenswerte Einzellot'N gab es ohne Zahl und viele der schönsten sind unbemerkt und unbelohnt geblieben. Da» schlichte Feld- regtment Nr. «79, dos doch Tausenden „ihr Regiment" gewesen ist, da» sie liebten, auf dessen Taten sie stolz waren, es soll wieder aus- erpkhrn vor den Avpen seiner ehemaligen Angehörigen! Zugleich durch die eingehende, sorgfältig durchgeard,stete Darstellung der Ereignisse als zuverlässige und lückenlos« krlegsgeschlchtlichr Quelle wkktvoll.
Das Wetter
Der Luftdruck über Süddeulschland beginn? längsäm Wieffek Zsi steigen, aber die Störungen im Norden sind noch nicht ausgeglichen und verursachen immer noch nordwestliche Winde. Am Mittwoch und Donnerstag Ist zeitweilig Aufheiterung, aber noch keine alls Üilmeiy» Reichupg zu bchönMttrr zu erwarten« ^