Der Lkreik in Schlesien

Beu'hen, 7. Juni. Der Ausstand der obsrschlesischen Grubenarbeiter hat sich jetzt auf 18 Kreise ausgedehnt. Auch ine Landarbeiter in Niederschlesien haben sich in einen Streik Hetzen lassen. Auf den Gruben werden nur Notstandsarbeiten verrichtet. In Königshütte entdeckte die Kriminalpolizei die Vorbereitungen eines kommunistischen Anschlags, das Krast- and Elektrizitätswerk in Chorzow in die Luft zu sprengen, um die ganze Industrie der Gegend, vor allem die Stickstoff­werke in Chorzow stillzulegen. Zahlreiche Verhaftungen wur­den vorgenommen.

Krawalle in Leipzig

Leipzig, 7. Juni. Nachdem in den letzten Tagen wieder­holt schwere Unruhen in Leipzig vorgekommen waren, artete eine am Dienstag von den Gewerkschaften und den Vereinig­ten Sozialdemokraten veranstaltete Kundgebung auf dem Augustusplatz zu einer offenen Empörung aus. D's Menge wurde vonwilden" Rednern aufgereizt, vertrieb die bestell­ten Ordner und machte einen Angriff auf die Polizei. In dem Kampf wurden 7 Personen getötet und über 100 vcr- ietzt- Ein Polizeibeamter wurde erstochen, 15 sind schwer oerletzt. Als die Polizei Verstärkungen erhielt, konnte endlich her Platz gesäubert werden. Die Aufrührer plünderten die Läden der anliegenden Straßen und zerstörten ein Kaffee­haus völlig. Abends sammelte sich die Menge auf dem Augustusplatz von neuem an und sie mußte abermals mit Gewalt vertrieben werden.

Der Münchener Hochverraksprozeß

München, 7. Juni. Als erster Zeuge wird Major Mayr vernommen, der schildert, wie es ihm gelungen ist, die Pläne der Verschwörer aufzudecken. Von einer Bekämpfung des Bolschewismus sei nie die Rede gewesen. Als der franzö­sische Oberst Richert Mitte Februar nach Bayern gekommen sei, habe der Angeklagte Fuchs immer mehr zur Tat ge­drängt. da sonst die Franzosen ihre Hand abzishen würden. Als die Frage der Auflösung der Einwohnerwehren bren­nend wurde, habe Ministerpräsident v. Kahr mit Polen ein Sicherungsabkommen treffen wollen, falls es deswegen zum Bruch mit Berlin gekommen wäre. Dis Verbindung mit Ri­chert habe der Agent K a rfu n k e lst e i n, der dazu genannt wurde, vermittelt. Richert habe als politisches Ziel Frank­reichs angegeben: Bayern solle Oesterreich bekommen mit Ausnahme von Wien, das an die Tschechoslowakei falle. Die­ses Großbayern werde mit Württemberg, Baden, Hessen, Hannover und Bremen zu einem neuen Rheinbund unter dem König Rupprecht zusammengeschlosisn. Das linke Rhein­user solle an Frankreich fallen, ausgenommen dis Pfalz, dis bäuerisch bleibe. Zu dem Zweck sei Richert von Mille­rand nach München geschickt worden. Kronprinz Rupprecht habe aber den Richert nicht empfangen und in seinem Auf­trag habe Frhr. v. Cramer-Clett dem Richert eine Absage er­teilt. In Paris sei darauf eine Abkühlung eingetreten. Loucheur habe erklärt von Rücksichten aus Bayern könne nicht mehr dis Rede sein, ebensowenig von einer Thron­besteigung Rupprechts. Ober- und Niederösterreich werde nun die Tschechoslowakei bekommen. Richert habe, als Hengs Mayr ihn einmal besuchte, gesagt, die N u h r b e s e tz- ong sei für Frankreich eine Notwendigkeit gewesen, da es sonst aus finanziellen und innerpolitischen Gründen seine Militärmacht hätte vermindern müssen. Richert habe chm (dem Zeugen Mayr) einen Scheck für den Ange­klagten Fuchs in Höhe von 1000 Dollar und einen Brief an ihn mitgegeben. Diesen Brief habe er (Mayr), bevor er ihn dem Fuchs übergab, abgeschrieben. Minister Dr. Schweyer habe die sofortige Verhaftung Richerts aus innerpolitischen Gründen abgelehnt, sie sollte aber bei einem weiteren Ver­such Richerts sicher erfolgen. Darauf habe am 20. Februar noch einmal eine Besprechung mit Richert in der Wohnung des Mcchhaus stattgefunden. Er (Mayr) und Kauter haben von Richert schriftliche Sicherheiten verlangt, die Ri­chert aber abgelehnt habe. Er (Richert) könne aber sagen, daß das französische Heer im Ruhrgebiet Befehl habe, die Bayern sofort zu unterstützen, sobald es losginge. Da die Regierung sich nicht habe Entschließen können, den Richert l»u verhaften, habe er (Mayr) sich von der Angelegenheit im Aerger ganz zurückgezogen.

Zeilungsverbol

München, 7. Juni. Die Polizeidirektion München hat die sozialdemokratischeMünchener Post" vom 6. Juni an aus S Tage verboten wegen eines ArtikelsAus dem Sumpf der Nationalaktion". Gegen den Schriftleiter Heymann <früheren Minister in Württemberg) soll ein Strafverfahren auf Grund des Artikels 1 der Notverordnung eingeleitet wer­den, der Strafe von lebenslänglichem Zuchthaus oder Zucht­haus nicht unter 10 Jahren vorsieht.

Der bayerische Landtag hat den Ausschußantrag mit allen bürgerlichen Stimmen angenommen, daß der flüchtige kom­munistische Abgeordnete Ei send erg er, der des Landes­verrats angeklagt ist, verhaftet werden soll.

Bestrafte VerrSker

München, 7. Juni. Das Volksgericht in Traunstein hat drei Arbeiter, die der feindlichen Ueberwachungsko.nmission e-n bei einem Bauern untergebrachtes Flugzeug verraten hat­ten, zu Gefängnisstrafen von 9 Monaten, 1A und 2 Jahren verurteilt.

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Ruhe in Irland

Dublin, 7. Juni. Der Befehl Devaleras an die Aufständi­schen, die Feindseligkeiten einzustellen, scheint befolgt wor­den zu sein. Seit einigen Tagen ist in Irland kein Schuh mehr gefallen.

Der deutsche Patenkraub vor Gericht

Reuyork, 7. Juni. Das Gerichtsverfahren, das die Negie­rung der Vereinigten Staaten gegen die Vereinigung che­mischer Fabriken (Chemical Fundation) angestrengt hat, hat am D'enstag begonnen. Die Bundesregierung verlangt die Zurückgabe von 4800 deutschen Patenten der chemischen, vor allem der Farbenindustrie, die der Gesellschaft seinerzeit vom Präsidenten Wilson um 250000 Dollar überlassen wor­den waren, während ihr wirklicher Wert 100 Millionen Dollar betrage. Die Regierung erklärt, Wilson habe un­gesetzlich und verfassungswidrig gehandelt.

Der französische Enkschädigungsplan Paris. 7. Juni. Der PariserTemps" veröffentlicht den angeblichen französischen Entschädigungsplan. Wenn die deutsche Reichsregierung den passiven Widerstand im Ruhr­gebiet weiter ermutige und unterstütze, so würde ein deutsches Angebot nicht in Erwägung gezogen. Das Ruhrgebiet werde nur im Verhältnis zu den Zahlungen geräumt. Falls Eng­land und Amerika die französischen Kriegsschulden streichen, werde Frankreich sich mit einer Kriegsentschädigung von 26 Milliarden Goldmark begnügen, andernfalls müsse Deutsch­land für diese Kriegsschulden aufkommen. Ein Schiedsgericht über die Zahlungsfähigkeit Deutschlands sei überflüssig, da Frankreich von seinen Forderungen nicht abgehs. Frankreich werde im Einvernehmen mit seinen Verbündeten im besetz­ten Gebiet alle Einnahmequellen ausbsuten, die für die Ent­schädigung herangezogen werden können. Landeroberungen eien nicht beabsichtigt. Gegen eine gemeinsame Beratung )abe Frankreich nichts einzuwenden, vorausgesetzt, daß dis Verbündeten Frankreichs Forderungen anerkennen. Frank­reich und Belgien erklären, daß sie dis politischen Verträge, ioweit sie die Grenzen Deutschlands feststellen, als unab­änderlich betrachten. Außerdem sollen Vereinbarungen über gegenseitige Hilfe zum Schutz ihrer Gebiete getroffen werden. Die Generalstäbe beider Länder sollen von Zeit zu Zeit zu- ammenkommen.

Gemeinsame Antwort des Verbands London, 7. Juni. DerTimes".wird aus Brüssel berich­tet, das wichtigste Ergebnis der Brüsseler Konferenz sei dis Vereinbarung, daß die Antwort auf die neuen deutschen Vorschläge von allen Verbündeten gemeinsam entworfen werden solle, vorausgesetzt, daß England sich Frankreich, Belgien und Italien cmschlicße mit der Forderung, zuerst den passiven Widerstand aufzugeben.

! Württemberg

> Stuttgart, 7. Juni. Aus dem Parteileben. Der

- Sozialdemokratische Verein Groß-Stuttgart hat das Aus- s scheiden der Landtagsfraktion aus der Regierungskoalition ^ durch eine Entschließung gebilligt.

s Stuttgart, 7. Juni. VomLandaag. Die Abgeord- s neten Dr. Beißwänger, Dr. Fürst und Dr. Wolfs (Vürgerp.) j haben an die Regierung eine Anfrage gerichtet betr. Gleich­stellung der Gehaltsbezüge der württembergischen Hochschul- , lehrer mit denenen der Hochschullehrer in anderen deutschen s Staaten.

j Stuttgart, 7. Juni. Ziegelwarenpreise. Die seit

> 9. März geltenden Höchstpreise für Ziegelwaren sind ab 7.

! Mai aufgehoben worden. Nach der amtlichen Begründung ! stockt der Absatz seit Monaten, das Angebot übersteigt die ! Nachfrage, trotzdem eine erhebliche Anzahl von Ziegeleien s stillgelegt ist oder verkürzt arbeitet. Die durch den Mark- s stürz und die Erhöhung der Gütertarife eingeiretene Besse- ! rung wird nicht für dauernd angesehen- Unter diesen Um-

- ständen glaubte man, daß die Höchstpreise eher preishaltend j als preissenkend wirken, für ihre Bemessung fehlen überdies i unter den gegenwärtigen Verhältnissen zuverlässige Unter- ! lagen.

! Stuttgart, 7. Juni. Interessanter Prozeß. Das ! Stadtschultheißenamt Stuttgart hat gegen den sozialdemokr.

! Gemeinderat Großhans Strafantrag wegen Beleidigung ! des Rechtsrats Hirzel gestellt. Großhans hatte im Januar ! einen Vorstoß wegen Nichtübernahme von städtischen Poli- . zei beamten in den Staatsdienst unternommen, bei dieser Ge- ' legenheit einem höheren städtischen BeamtenZugehörigkeit i zur Organisation C" vorgeworfen und dem Oberbürger- ! meister auf Befragen den Namen Hirzels genannt. Das ! Stadtschultheißenamt klagt jetzt, weil Großhans seinen Ge- i währsmann nicht nennen will.

f Gmünd, 7. Juni. Einbruch. In das Konfektionsge-- ! schäst von F. I. Oechsle Nachf. in der Postgasse wurde nachts ^ durch Eindrücken eines Fensters eingebrochen und Dameu- . mäntel usw. im Wert von mehreren Millionen Mark ent- ! wendet.

Geislingen a. Sk., 7. Juni. Schafdiebstahl. Müller i Stadelmaier zur Roggenmühle vermißte von seinen j Schafen zwei Stück und benachrichtigte sofort die Polizei i Die Diebe, ein Mann und eine Frau, hatten dis Schafe ge- ! schlachtet und trugen das Fleisch in Rucksäcken nach Geis- f lingen. Sie wurden ins Amsgsrichtsgefängms eingeliefert.

! Lim, 7. Juni. Lebensmüde. Den Tod in der ! Denau suchte eine ältere Frau, nachdem sie sich vorher die i Pulsader durchschnitten hatte. Die Leiche wurde am Ufer , unterhalb des Exerzierplatzes Friedrichsau aufgefunden.

! Wangen i. A., 7. Juni. Viehdiebstähle. Aus einer ! Stallung in Vallerey bei Ratzenried wurden nachts zwei äl- i tere Kühe gestohlen. Die Tiere sind aber während des Ab­transports den Dieben ausgerissen und in ihre Stallung zu­rückgekehrt. Die Spur der Diebe führte nach Wangen. In der Nacht vom 4. auf 5. Juni wurde neuerdings ein Vieh­diebstahl verübt, indem dem Landwirt Zeh in Watt aus einer Ünterkunftshütte bet Lochhammer eine Kuh und ein 1 ^jähriges Rind gestohlen wurden. Den Landsägern gelang es, beide Stücke, die in einer Stallung in Eglofs eingestellt worden waren, dem Besitzer wieder zuzustellen, ehe sie weiterverkauft wurden. In beiden Fällen sind die Diebe unbekannt geblieben.

Calw, 7. Juni. Neubau des Realgymnasiums. Nach eingehender Aussprache genehmigte die Amtsversamm­lung den von der Stadt Calw erbetenen Zuschuß zum Bau des ersten Teils (Mittelbau) des Realgymnasiums in Höhe von 350 Millionen Mark. Als Gegenleistung dafür erhält die Amtskörperschaft das Rektovatsgebäude des Realgymna­siums, das zur Einrichtung der Landwirtschaftlichen Winter­schule benützt werden soll, sowie das Gelände gegenüber der Dreiß'schen Brauerei in der Badgasse im Umfang von 1 Ar, samt dem darauf stehenden Schuppen für die Zwecke der amtskörperschaftlichen Baumaterialienverwaltung.

Von der Hohenzollern-Alb, 7. Juni. Zigeuner­plage. Dieser Tage rottete sich eine große Zigeunerbande von etwa 9 Wagen zwischen Kettenacker und dem württemb. Orte Tigerfeld zusammen. Untaten aller Art wurden verübt. Den Schluß bildete ein Einbruch in die WirtschaftZur Krone" in Tigerfeld, wo Millionenwerte entwendet wurden. Es wurde hauptsächlich Messing und Kupfer gestohlen, Hah­nen und Ventile abgeschlagen und mitgenommen: selbst die

Bierpression wurde nicht geschont. Es gelang der rasch zu- sammengezogenen Gendarmerie, der Bande den Raub abzu­nehmen, die Täter festzunehmen und die ganze Gesellschaft abzuschieben.

Der Stand der Saaten in Württemberg

Der in der zweiten Maiwoche eingetretene scharfe Witte­rungsumschlag mit empfindlichem Temperatursturz hat nach den Mitteilungen des Etat. Landesamts die Entwicklung ws» sämilicher Gewächse gehemmt. Unmittelbarer Schaden ist aber in nennenswertem Grade nicht entstanden und die kühle Witterung war insofern sogar von nützlicher Wirkung, als sie das Auftreten mancher Schädlinge, namentlich der Maikäfer, hemmte. Die starken Niederschläge in der letzten Maiwoche und die unmittelbar darauf eingetretene warme Witterung waren von großem Nutzen, so daß der Stand der Feldgewächse zu Anfang Juni im allgemeinen als zufrie^ denstellend zu bezeichnen ist. Von den Winter- gekreidefrüchten wird der Weizen und der Dinkel am besten beurteilt, während der Roggen, der bereits in ^ Aehren steht, manchenorts dünnen und lückigen Stand aA> weist. Das Sommergetreide läßt teilweise wegen un­gleichen Auslaufens der Saaten an Gleichmäßigkeit des Le> stands zu wünschen übrig; nicht selten ist auch starke Wer- unkrautung, namentlich durch Hederich, sowie Auftreten des Drahtwurms zu beobachten. Die Kartoffeln sind in den mildesten Gegenden schon ziemlich voran, in den rauhesten Lagen zum Teil noch nicht aus dem Boden; manchenorts ist durch die Nachtfröste im Mai Schaden entstanden und ver- einzelt ist wchrzunehmen, daß, besonders in schweren Böden, die Kartoffeln überhaupt nicht auflaufen, so daß in den Fehlstellen Nachpflanzung notwendig wird, was seinerzeit im Ernteertrag sich vermindernd geltend machen wird. Ln; Verpflanzen der Rüben ist in den milderen Landesteilcn beendet, im übrigen erst im Gang. Der Stand der Hopfen- anlagen kann im allgemeinen als gut bezeichnet werden, die Pflanzen sind gesund und kräftig, da und dort sind Erd­flöhe ausgetreten. Die Wiesen befriedigen fast überall, ba sie dichtes Bodengras aufweisen, während Klee und Ln> zerne nicht durchweg gleich guten Stand zeigen. Mit de« Heuernte ist in den mildesten Lagen zu Anfang Juni verein­zelt bereits begonnen worden.

Der Stand der O b st a u s s i ch t e n läßt sich zurzeit nch nicht beurteilen, da manchenorts die Bäume zu Anfang Jim noch in Blüte standen. Teilweise lauten dis Berichts rchl günstig, teilweise aber auch weniger befriAngsnd; im ver­meinen dürste nach dem derzeitigen Stand eine mittler Eritte in Aepfeln zu erwarten sein, während in Birnen die Aussichten geringer sind. Die Weinberge zeigen trotz des Kälterückschlags im Mai einen befriedigenden Stand, die Stockcntwicklung ist schon weit vorgeschritten.

Zur Heuöereitung

Von besonderer Bedeutung für den ganzen Wirtschafte' betrieb sind die Wiesen. Von ihrer Ausdehnung und schaffenheit ist hauptsächlich die Größe des Biehstands und damit die Stallmisterzeugung abhängig. Bei dem ziemlich regelmäßigen und sicheren Ertrag, den die Wiesen abwerfen, bilden sie die Grundlage für die ganze WintersüMrung- Bei unseren Ackerpflanzsn weiß man genau, wann mit der Aberntung begonnen werden muß. Bei den Wiesen laßt sich dieser Zeitpunkt nicht so genau umschreiben. Der richtige Zeitpunkt für das Mähen ist, wenn man bei möglichst hohem Ertrag ein möglichst gehaltreiches Futter erhält. Die größte Massean Heu erhält man, wenn man möglichst spat mäht, l Aber je später wir mähen, um so mehr sind die einzelnen ! Gräser der Reife nahe, um so mehr verhärten und verholzm ^ die Gashalme und werden selbst zu Stroh. Ihr Nährwert ! ist dann dem gewöhnlichen Stroh ziemlich nahe. Es setzt M ! auch im Heustock nur noch sehr wenig. Dagegen je jünger bis i Vflanzen, je mehr sie also noch im Wachsen begriffen sich ^ um so verdaulicher sind sie, um so mehr wertvoll? Elwes- i stoffe enthalten sie. Gerade diese letzteren sind es, dre us ' zurzeit im Futter unserer Tiere ganz besonders fehlen. M groß die Unterschiede zwischen früh und spät gemähtem Futter sind, mögen einige Zahlen beweisen. Gutes Rotklee- Heu enthält:, ...

Vor der Blüte gemäht 7,4 Proz. verdauliches Eiweiß in der Blüte gemäht 5,5 Proz. verdauliches Eiweiß

am Ende der Blüte gemäht 3,0 Proz- verdauliches Eiweiß Bei Fütterungsversuchen, die von Prof. Wolfs in HochM heim mit Tieren durchgesührt wurden, hatten 100 Kg. Heu , einen Produkttonswert

j bei sehr frühem Schnitt von 42,4 Kg.

! bei rechtzeitigem Schnitt von 32,4 Kg.

! bei sehr spätem Schnitt von 20,8 Kg., ,

! bas heißt: ein ausgewachsenes Rind könnte aus 1 Doppel­zentner dieses Futters 10,6 bezw. 8,1 bezw. 6,7 Kg. Fett en zeugen. Oder anders ausgedrückt: um dieselbe Menge Kor perfett zu erzeugen, die 20 Ztr. ungefähr -er Ertrag oe? ersten Schnitts von 25 Ar Wiesen bei rechtzeitig m Schnitt zu erzeugen in der Lage sind, braucht man bei lem spät gemähtem Futter mindestens 26 Zentner. Es ist ooq sicherlich nicht anzunchmen, daß nach der Hauptblutezeit oe« Gräser auf 25 Ar Wiesen noch 6 Zentner Heu hinzuwachfew Trotzdem sehen viele Landwirte noch an ihren groM Heuwagen hinauf, die sie bei später Mahd nach Hause fahren. Aus dem gleichen Grund ist auch gut eingebrachtes r-eymu im allgemeinen wertvoller als Heu- Oehmdgras mutz eoei, früher abaemäht werden und hat keine Zeit zum verholzen Wer also Wert auf möglichst gehaltreiches, leicht verbau liches und eiweißreiches Futter legt, muß unter allen um ständen seine Wiesen möglichst früh mähen. Nur ist maur lich zu frühe Mahd auch nicht das richtige, der hohe Nay wert des Futters gleicht in diesem Fall die zu geringe Meng nicht aus. Am besten ist, man richtet sich beim Beginn o Heuet nach der Blüte der Gräser. Wenn die meisten Gral in Blüte stehen, dann ist die Zeit zum Sensenwetzen ge kommen. Namentlich schaue man nach der Blute von -w senschwingel, Knaulgras, Wiesenrispengras und sranz 1^ sches Raygras. Wer viele Wiesen zum Abernten hat. mug mit der Heuet möglichst früh beginnen, damit er ""t der, erntung der letzten Wiesen, besonders wenn schirm Wetter eintritt, ja nicht zu weit hinauskommt. Das St Yig werden des Futters ist eben unter allen Umstanden M v» meiden. Lieber zu früh gemäht, es kann ja spater nachwachsen und kommt der Oehmdernte zugute.

. . - . <r>^ s - ck, t. Vaiklncreir.