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diese fleißige und begeisterte Schar den Anblick deS Ganzen, mir sehen noch einmal, waS die christliche Gemeinde an Ad­vent und Weihnachten, in der Passions- und Osterzeit als -Walt ihre« Glaubens verehrt, die Erscheinung deS Ewigen js, der Zeit, in Weissagung und Erfüllung, in Erlösung und Vollendung, und wir hörten zu alle dem da« menschliche Echo, Stimmen der Sehnsucht u. Angst, der Hoffnung, der jubelnden Freude. Der erste Dank gebührt natürlich dem Letter, H. Stud.Rat Schmid; denn waS auS CHor und Orchester herauskiang an musikalischem Verständnis, an Reinheit und Kraft de» Tons, an Schwung deS Vortrags, an begeisterter Hingabe an die Sache, dar geht doch schließlich zurück auf den, der da» alles ja langer und schwerer Arbeit mitzuteilen verstand. E« wäre ,hm aber nicht möglich gewesen, wenn er nicht in Chor und Orchester eine Schar von Mitarbeitern gehabt hätte, von denen jedes se.n Bestes zu geben sich mühte. Die wenig­sten Zuhörer werden sich ganz klar geworden lein, wie schwer in Ton und Einsatz fugenartig aufgebaute Chöre sind, wie MS ist zum Heil rin Kind geboren'' oder »Der Herde gleich" wiche Koloraturen sind sonst nur Sache des Virtuosen. Auch mos das Orchester leistet, das war ganz vorzüglich. Der Höhepunkt deS Ganzen warnatürlichdaS gewaltigeHallelujah" man spürte rechst wie alles fortgerrsssn war von dem Sturm aer heiligen Leidenschaft die hier aus Händel« Seele bricht. Nur schase daß offenbar der Temperaturwechsel oder sonst stn Verhängnis auf die Posaunen die hier wie beim »jüngsten Jericht" das Ganze wuchiig unterstützten, an eia paar Stellen einen unheilvollen Ei floß ausüble. Um so sicherer war der Rückhalt, den die Orgel bot; sie bleibt immer bescheiden im Hintergrund und gib, doch dem ganzen den festen Grund -md die reiche Färbung; kein Instrument ist so ununter­brochen beschäftigt. Herr Semmarlebrer Rehm hat diese Ausgabe meisterhaft gelöst. Zum hiesigen Orchester kamen auch noch »wei auswärtige Flötisten Herr Sladtpfarrer Ejenwein-Berneck und Herr Rheinwald-Calw, dazu ein Oboist, Herr Dietrich aus Pforzheim; e« war eine Freude, z. B. bei der Hirtenmusik ihren lieblichen Tönen zu lau­schen. Und nun zu den Solisten. Von ihnen hatten Sopran und Baß die größten und schwersten, aber auch dankbarsten Partien. Sw haben beide dar zweifellos künstlerisch Vollendetste der aanzen Aufführung geboten. Solche Arien zu hören wie »E wach, erwach zu Liedern der Wonne", »Er weidet seine Herde",Ich weiß, daß mein Erlöser lebt", das war selber eine Wonne. Diese Sopran­stimme der Frau Stndlinger-Eyrhel (Heilbronn) ist lau­ter Seele, süßer Wohllaut, glockenhell und klar, spielend leicht und natürlich und doch wieder bestimmt und krältig. Da­neben der Baß dek in Nagold wohlbekannten Herrn Fritz Haas. Wie männ-tch wuchtig, voll und rein sang erDaS Volk, daS im Finstern wandelt", wie dramatisch zornig scheltend:Warum entbrennen die Heiden?" Dem Alt, Frl. Clara Weizsäcker (Cannstatt) gelang am bestenEr wird verschmähet"; da l ang auch ihre Stimme schwermütig, weich und warm; dem T vor Herrn Ackermann (Stuttgart) lag dar drastischeDu zerbrichst sie zu Scherben" am besten; das war sehr wirkungsvoll. Dürfen wir uns nach all dieser aufrichtigen Anerkennung doch noch zwei kritische Be­merkungen gestatten, so wäre es das: Textprogramme hätten nicht fehlen dürfen; für die Masse der Zuhörer ist der Text einfach unentbehrlich; er wäre sicher gekauft worden, der glänzende Besuch der Aufführung zeigte da». Und dann: daS Ganze war zu lang. Auch der willigste und dank­barste Zuhörer ermattet zuletzt und da« ist schad! Aber dennoch, es war ein herrlicher Genuß; wir Zuhörer danken herzlich; allen Mitwirkenden wird er zeitlebens «ine stolze Er­innerung bleiben. Und wir können eS nicht glauben, daß diese Aufführung die letzte gewesen sein soll, daß die Umwand­lung drs Seminars eine derartige Beschränkung des Musik­unterrichts nötig macht, daß ein .Messias" nie mehr in Nagold gegeben werden kann. Gegen einen derartigen »Fortschritt", einen solchen Unsinn, sollte die ganze Stadt protest errn. Es wäre sogar da§ erhöhte Reisegeld für eine Deputation zur hohen UnterrichtSdehörde wert.

Lichtbilderoortrag. Wir machen nochmals auf den heute abend im GewerbrschuIhauS ftaltfinSenden Vortrag Über das Ruhrgebiet aufmerksam.

Dom Laudro. Bezirksveriu Nagold. Am Samstag nachmittag fand unter dem Vorsitz des Vereinsvorstandes Htrschwilt Kleiner im Gasthof z. Waldhorn in Ebhausen eine Antschußsttzung der Landw. BezirkSsereins Nago'.d statt, welche sich mit der längst geplanten Gründung einer Bezugs­und Adsatzgenossen'chaft befaßte. Anwesend waren hiebei auch Vertreter der Darlehenskassen der Bezirks. Nach erfolgter lebhafter Aussprache wurde zunächst der Pachtvertrag mit Ar Schwarzwälder Tuchfabrik über die Pachtung der Rohrdorfer Mühle durch den landw. .Bezirksverein bekanntgegeben und die Pachtung mit allen gegen eine Stimme gutgr heißen. Einstimmig wurde alsdann beschlossen, neben dem Mühlebetrieb in den Räumen dieses Anwesens eine Bezugs- und Absatzgenossenschaft inS Leben zu rufen. Es soll diese Genossenschaft später weiter ausgebaut und auch anderwärts ein Lagerhaus errichtet werden. Auch die Vertreter der Darlehenskassen waren mit allen gegen zwei Stimmen für Gründung vieler Genoffenschaft, die vom landw. Bezirksverein und den Darlehenskassen gemeinsam betrieben werden soll. Er wurde eine Kommission zur wet­teren Vorbereitung der Genossenschaft gewählt, der angehören: der Vorsitzende der landw. Bezirksvereins, Htrschwtrt Kleiner, der Vorsitzende der Darlehenskassenvereinigung deS Bezirks, Schultheiß Dengler-Ebhausen, vom landw. Bezirksoerein: Landwirt Kolmbach-Egenhausen, Gemeindepfl. Schaible in Simmerkfeld und Htrschwirt Röhm in Effrtngen; von den Darlehenskaffen Hanselmann- Simmersfeld, Dürr- MtnderSbach und St'ocktnge r-Schönbronn. Die Borberei­tungen sollen nun, nach langen Erwägungen, beschleunigt und in einer in Bälde statlftndenden allgemeinen Versamm­lung die Genoffenschaft definitiv gebildet werden. ^

Die Teuerung. Im Laus des Monats Mai hak sich eine wrunghafte Verteuerung aller Lebensbedürfnisse vollzogen« D'.e Reichsmehziffer der Kosten eines einfachen vierköpfigen Haushalts stieg von 3257 in der ersten Maiwoche auf 4992 «n der Schlußwoche. Auf den Monatsdurchschnitt berechnet, stieg der Teuerungsindex von 2993 im April aus 4003 ir, Mai oder um 33,8 Prozent. Die starken Preisanfschläge bei Neisch und Fett vor allem haben das Emporschnellen des Crnährungsmdex von 3931 im April auf 5337 im Mai w5,8 Proz.) verursacht.

Neue Kühstosforeise. Der Verkaufspreis für Verbraucher­süßstoff für den Absatz durch die Deutsche Süßstoffgessllschaft m. b. H. in Berlin wurde mit Wirkung vom 1- Juni ab wie folgt festgesetzt: H-Packuna 320 G-Packungen in Tablet­ten zu 20 Prozent zu 100 Stück 530 -ll, zu 200 Stück 1000 zu 500 Stück 2350

W'.nkx für die Rosenpflege. Wenn Rosen im Abblühen sind, entziehen sie der Pflanze noch viele Nahrungsstosfe und hindern sie dadurch im weiteren Blühen. Man vermeidet dieq am besten dadurch, daß man die Blumen vorher abschnetdet. Man Hot an ihrer Blüte um so länger die Freude. Niemals sollte man Rosen unnötig Samen ansetzen lassen.

Die Bevölkerungsbewegung in Württemberg. Nach dev Usbersicht des Statistischen Landesamts sind im Jahr 1922

23 893 Ehen geschlossen worden gegen 24 785 im Borjahr« Immerhin ist die Zahl der Eheschließungen noch viel größer als vor dem Krieg. 1913 waren es nur 18 018, 1919 31984, 1920 32 027. Die Zahl der Geborenen belief sich 1922 aus! 56 667 gegen 71 632 in 1913, 51145 in 1919, 65 006 in 1920! und 62'630 in 1921. Die Todesfälle haben 1922 mit 37 65S gegenüber dem Vorjahr um etwas über 1000 zugenommen» die Zahl ist aber immer noch als verhältnismäßig nieder zu bezeichnen. Da indessen, wie es scheint, die Todeszisfern wei­ter im Ansteigen bleiben und auch die Auswanderung zu­nimmt, ist mit einem weiteren Rückgang der Bevölkerungs- oermehrung durch Geburtenüberschuß zu rechnen.

ep. Amsiellung im würlt. Brauereigewerbs. Nach einer Mitteilung des Ärbeitsministeriums ist die Zahl der Braue­reien in Württemberg, die i. I. 1914 425 Betriebe mit 2731! Arbeitern zählte, auf weniger als die Hasste der Betriebs -191) mit kaum noch zwei Dritteln der Arbeiter (1792) i. I« 1922 gesunken. Die Zahl der Oberämter, in denen keinS Brauerei mehr besteht, hat sich von 5 auf 10 verdoppelst Die Gebäulichkeiten der eingegangenen Brauereien sind züm größten Teil landwirtschaftlichen und andern gewerblichen Unternehmungen nutzbar gemacht worden; die Arbeite« haben im allgemeinen in der Landwirtschaft und Jndustris Unterkommen gefunden: nur ein kleiner Teil der stillgelegten Brauereien konnte bis jetzt nicht anderweitig verwendet wer­den. Einen Markstein dieser Entwicklung bildet bekanntlich die i. I- 1922 erfolgte Umstellung der Brauerei Widmaier in Baihingen a. F. auf einen gemeinnützigen Großbetrieb für gärunaslose Frücbteverwertung.

Hohe Preise für Münzen. Bei der Münzenversteigerung von Ednu'nb Rappaport und Rud. Kube wurden außer­ordentliche Preise erzielt, wobei natürlich bei vielen Stücken der We'.cllwert in Frage kam. Preußische 5-Markstücks (Probe -5 Mark 1904, Gr. 23, 1, Mm. 35. Feinst, poliert) und lProbe 5 Mark 1908, Brustbild in Uniform und Mantel Wilhelm II, Deutscher Kaiser, König von Preußen, Gr. 27,9, Mm. 38. Randschrift, Stplglz.) wurden mit 5200 060 und 5 166 000 bezahlt. Ein 3-Markstück 1914 mit erhaben oeichnittenem Kopf Ludwigs III. von Bayern, Probe, wurde mit 5 Mill. Mark bezahlt. Ein preußisches 5-Markstück 1873 mit dem Kopf Wilhelms I. brachte 3 700 000 -N. Bayerische 5-Morkstücke mit dem Kopf Ottos, Probe 1904, und ein 3- Martstuck mit dem Kopf Luitpolds (Probe 1911) brachten je 2 Mill. Mark. Ein 3-Markstück, 1905, Preußen, Probe, mit dünnen Buchstaben, und ein Jubiläums-3-Markstück von dem Jubiläum der Breslauer Universität 1911 erzielten je 2 100 000 -.ll Verschiedene preußische Probe-5-Markstücke von 1914 wurden mit 2Mill. Mk. bezahlt. Auch histo­rische Münzen werden gut bezahlt, wenn auch kein besonderer Metallwsrt in Frage kam. So brachte ein Braunschweiger Glückstale: ohne Jahr (Friedr. Ulrich) 255 000 .ll, ein Sterbetaler Wilhelms v. Weimar (1662) 27-5 000 Ein Bronze-Medaillon 1815 mit dem Hüstbild Friedrich Wil­helms Ul. wurde für 180 000 -4l verkauft.

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Hochdorf OA. Freudenstadt, 5. Juni. Wahl. Bei der am SamSlag erfolgten Orttvorstkherwahl erhielt Ge­meinderat Christian Bauer 93 Stimmen. Andreas Gauß

24 Stimmen. Bauer ist somit mit großer Mehrheit gewählt.

Allerlei

Ausstellung. In München ist die erste Industriebau- Ausstellung des Deutschen Jndustrieverbands München er­öffnet worden.

Weiblicher Gesandter. Die Sowjetregierung in Moskau hat als bevollmächtigte Vertreterin eine Frau Kollontay nach Christian».« ernannt.

Seidenzuchk ln Schlesien. Die Stadt Grünberg Hai beschlossen, die vom Alten Fritz den Bürgern zwangsweise auferlegte Seidenraupenzucht, die später aufgegeben wurde, wieder auszunehmen. Es sind bereits Seidenraupen beschafft und eine Menge von früher her noch vorhandenen Maulbeer­bäumen zur Fütterung der Raupen zur Verfügung gestellt. Oie alte Weberstadt gedenkt zu der Tuchweberei auch dis Seidenweberei zu betreiben. Die Jankeschs Tuchfabrik hak Räume für die Raupenzucht eingerichtet.

Die Geige im Konzert. In der Allgem. Musik-Ztg. wird verlangt, daß die Kunst des Geigenbaus noch mehr gepflegt werde. In jedem Konzert sollte neben dem Vortragenden Künstler immer auch der Name des Geigenbauers und die Jahrzahl der Herstellung des gespielten Instruments ange­geben werden. Der Geigenbauer müsse wieder als Künstler M Ehren kommen, dann werden wir wieder beste Instru­mente bekommen.

Die Schweizerische Schillerskifkung hat 'den diesjährigen Schillerpreis von 2000 Franken an Jakob Schaffner für seinen Roman Johannes verliehen. Ein zweiter Preis von 1000 Franken siel an Frau Noelle Reger in Genf für den Roman Oe nouveau ckeluKe, eine Ehrengabe von 1000 Fran­ken unter anderem an I. C. Heer.

Denkmalschändung. In Wölkau bei Nossen (Sachsen) ist der von der königlichne Familie dem jugendlichen Prinzen Albert errichtete Gedenkstein umgestürzt und das darauf an­gebrachte Bronze- und Messingkreuz abgesägt und gestohlen worden. Prinz Albert war während des Manövers 1900

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nimmt jederzeit entgegen die Geschäftsstelle des Gesellschafters.

an jener Stelle" infolge Durchgehen; der Pferde tödlich ver­unglückt.

Der Berliner Ratskeller, der 1921 auf 5 Jahre um 25 000! Mark jährlich verpachtet worden war. wurde einer neuen Pachtregelung unterzogen. Der Wirt hat nun 1 Million Mk« jährlich bei einem Goldstand von 20 Goldmark gleich 85 000> Dapiermark zu zahlen. Nach dem gegenwärtigen Markknrs wird der Wirt eine Pacht von 16 Millionen Mark zu zahlen und außerdem alle Ausbefferungs- und Heizungskosten zn übernehmen haben.

Weizenpacht. In Deggendorf (Niederbayern) hat d« Graf Preysing das von ihm um 400 Millionen Mark ge- kaufte Hotel drei Mohren für jährlich 50 Zentner Weizen (derzeit 5 Millionen Mark), verpachtet.

Seltsamer Streik. In Bayreuth hat der Stadtrat ver« ordnet, daß alle Waren in den Schaufenstern Preisauszeich­nungen tragen müssen. Die Ladenbesitzer haben daraus! ihre Schaufenster gänzlich ausgeräumt und werden sie erst wieder einräumen, wenn der Stadtrat seine Verordnung zurückzieht.

Der erste Wolkenkratzer ist in Dresden soeben fertiggestellt worden. Das zwölfgeschossige Turmhaus ist sin Neubau de« Ernemannwerke in der Spandauer Straße; es hat eins Höhe von 45 Meter auf 340 Geviertmeter Fläche. Im obersten Geschoß soll eine Sternwarte eingerichtet werden.

Kanonierunglück. Beim freiwilligen Salutschießen zu« Fronle chnamsprozession in Passau mit einer alten Alarm- kanone wurden der leitende Unteroffizier durch die Spren­gung des Verschlußstücks getötet, zwei weitere Reichswehr- soldaten und ein Polizeikoinmissar erheblich verletzt.

Der prächtige Steinadler ist in Deutschland so gut wie ausgerottet. Sieht man dann und wann ein solches Tier, dann hat es sich aus den Schweizer oder Tiroler Alpen, wo die Adler aber auch schon selten werden, herüberverirrt. So hat kürzlich der Jäger Bergmann aus Pironten im Vilstal (Allgäu), einen solchen abgeflogenen Steinadler mit 2 Meter Flügelfpannweite erlegt. Kaum läßt sich so ein seltenes Tier bei uns blicken, so wird es auch gleich wieder nieder- geknallt.

Bauerngerichk. Der Bauer vom Leheuhof, Gemeinde Schäfftall bei Donauwörth war von einer Spiritistin so ver­dreht worden, daß er sich von seiner Frau scheiden lassen, den Hof verkaufen und die Spiritistin heiraten wollte, für die er bereits eine Villa im Gebirge gekauft hatte. Der Tag der Jnventarversteigerung kam und einige hundert Bauern stei­gerten. Da ging die 20jährige Tochter des Besitzers zum Bürgermeister und klagte unter Tränen, daß ihr angestamm­tes Gut wegen einer Spiritistin verschleudert werden solle. Als dies die Bauern erfuhren, wars mit der Versteigerung sogleich zu Ende. Sie verlangten ihre Steigsrungsgeldsr zu­rück und trieben dann dem betörten Besitzer den Spiritismus mit einer Tracht Prügel gründlich aus; auch die erstaunte Spiritistendame bekam ihr Teil weg. Darauf wurde die recht­mäßige Frau im vierspännigen Wagen im Triumph in ihr Anwesen zurückgeführt.

600 Millionen Mark Gerichksgebühren bei einem Prozeß. Graf Thiele-Winkler hat gegen den Eisenbahnfiskus einen Prozeß angesagt wegen Schadenersatzes für einen Wald­brand, der im August 192 über 900 Hektar Wald vernichtete. Wenn der Eisenbahnfiskus den Prozeß verliert, so hat er an den Grafen mehrere Milliarden Mark zu zahlen. Die Ge­richtsgebühren für die erste Instanz betragen ohne die Ge­bühren für Zeugen und Sachverständige über 600 Mill. Mark. Der Prozeß wird in erster Instanz vor dem Land­gericht in Oppeln (Oberschlesien) geführt.

Eisenbahnunglück. Bei Deutsch-Krone (Grenzmark Posen- Westpreußen) stürzte am Freitag früh ein Personenzug über den von einem Wolkenbruch unterwühlten Bahndamm hin­unter. De. Lokomotivführer ist tot, 21 Reisende wurden verletzt. Auf dem Lehrter Bahnhof in Berlin fuhr ein Verschiebszug auf ein Stellwerk, das zusammenbrach und einige Wagen zertrümmerte. Mehrere Eisenbahnbedienstete sind tot.

Millionenbekrug. Eine Hamburger Firma schickte eine Kiste mit Apothekerwaren im Wert von 300 Millionen Mark nach Antwerpen. Bei der Ankunft stellte sich heraus, daß die Kiste unterwegs ihres wertvollen Inhalts beraubt und mit wertlosen Gegenständen gefüllt worden war Die Klagen über Eisenbahn- und Postdiebstähle nehmen wieder zu.

Unterschlagung. Der 23jährige Bankangestellte Hans L e- vy in Berlin ist nach Unterschlagung von 15 Millionen Mark flüchtig gegangen.

Diebstähle. In der Villa Schenk in Lindenfels (Oden­wald) erbeuteten Einbrecher Schmucksachen im Wert von Millionen Mark. Auf dem Rittergut Darmen bei Dems min (Pommern) wurde Tafelsilber für 100 Millionen Mk- gestohlen. Silberzeug, das dem leitenden Arzt der Landes­irrenanstalt in Neu-Ruppin (Brandenburg) entwendet wurde, hat einen Wert von vielen Millionen.

Militärsiedlung in Mexiko. Wie die Deutsche Zeitung für Mexiko mitteilt, empfing kürzlich der Präsident der Re­publik Mexiko eine Abordnung der Militärsiedlung Ribera de! Carmen im Staat Veracruz, die einen äußerst befriedi­genden Bericht über diese neue Kolonie erstattete. Die Sied­lung liegt unweit der Stadt Minatitlan. Sie wurde nach! der letzten Revolution von etwa 100 ehemaligen Revolutions­offizieren gegründet, die das Schwert mit dem Pflug ver­tauschten. Auf dem Siedlungsgebiet fand man Erdölquellen, doch fehlt den Kolonisten noch der notarielle Besitztitel. Jetzt bitten die Siedler um das Recht zur Ausbeutung der Oel- lager.

Eine chinesische lleberlragung desFaust". In China ge­langt jetzt ein nach GoethesFaust" gearbeitetes Stück Aw Aufführung, das Goethes dramatisches Gedicht dem Ee- chmack der Chinesen anzupassen bemüht ist. Margarete er­scheint hier als ein von Räubern entführtes Mädchen, das in !>er Gewalt eines Tyrannen schmachtet. Faust, der hier kein Gelehrter ist, sondern als Zauberer auftritt, entschließt sich, die unglückliche Margarete zu befreien, nachdem diesekeusch und rein" in seinem Hause erschienen ist und sein Herz durch Tänze und Akrobatenkunststücke betört hat. Faust besiegt den Räuber, der zur Strafe für seine Nichtswürdigkeit eine Tracht Schläge auf die Fußsohlen erhält, während die be­freite Margarete vor Freude weinend die Hände des Zaus berers küßt, der dann auf allen Vieren davonkriecht und dem Dank nichts wissen will. . ^ ..