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Einbrechet! e ein und stütz! / - Ein 24 Jahr« / mmen, weil et« r eines Arzteil Rädchen wurd« ! dt.
besonders als die Töne der Orgel durch die weiten Räume Hallen. Auf der Heimfahrt kam die Befriedigung über die montg- sllttgen Eindrücke in einer fröhlichen Stimmung zum Aurdruck.
Klaffe V fuhr nach Weißenstein bei Pforzheim, das sich reizend an einen Umlaufberg mit künstlicher Durchbruchstelle fmjchmiegt. Geröllfunde ließen den früheren Nagoldlauf erkennen. Dann wurde die Hochfläche bet Büche».bronn erstiegen. Der Ausstchlsturm auf dem Eichberg bot eine schöne, l are Rundschau über Schwarzwald, Rhetnebene Vogesen, Odenwald urd die K«i'p-rberge zw scheu Enz und N-ckar. Ser Weiterweg fübrreüberEiigelsbcand.Langelibrand, Schwarzenberg turchs Lengental zur Burgruine Lrebenzeü. Eine <j>te Bu'-dsandstetulandschafl mit «hren ttefeingeichnittenen Tälern, Frlsenmeeren und überhängendrn Sleinkiötzen, im Schmuck der blühenden Ginsterbüsche und Heideldeersträacher und der überall sich aufrollenden Farnwedel, aber auch mit Ören verkrüppelten Klebsanobeständen war den meisten etwa« Neue».
Klaffe VI: Bahnfahrt nach Freudenstadt. Auf dem mächtige» Tetchelweg ging« dem Kniebis zu Hinter dem Lamm grüßte bald im Abendfrteden daS schmucke Hänichen der Schneeschuhabteilung des Wü tl. SchwarzwaidorreinS, das uns in liebenswürdiger Weise zur Nachiherderge überlasten mar. Erft ein Rucksackoelper auf grüner Matte, dann lusttgeS -tdkocheu von Tee und Kakao, noch ein fröhliches Hüpfen und Springer-, und ergmckeader Schlaf stärkie die Glieder für d-n kommenden Tag Nach verspätetem Aufbruch infolge NearnS war andern T-gs bald der Schliffkopf erreicht mit > msosten^er Rundsicht auf die umliegenden Schwarzmaldberge und das Rqeinial mit S'.raßburg. Mit Jubel begrüßt wurde ln Norden die Hormrgrinde, das Ziel der vorjährigen Mauerung. Dann gings etwa 600 m in die Tiefe nach Aller- -'eiligen. Der W:g führte ombet am Hirschwildhof. J-n Talwmkel gelegen, auf frrschgrüner Au inmitten von blühenden Odlldäumen, umschlosten von doch-ag-nden Bergen mit vrächngem M'sch-vals. dar Ganze üvergossen von leuchtendem Sonengbein, wabrdafliq em entzückendes, paradi-stsches Mid, das an Sch'lle-S Brro.lied erini e t:
„A s des L-veuS Mühen und ewiger Qual
MöM' ich fl ehe» in dreses glückselige Tal."
Nach e: g uckendem Miklagsmah« im Waste fallhorel kam der Ztft urd Glanzpunkt der Wanderun, die imposanten Wasser Me von Allerh.-Ntgen: Eine wtide Gebirgsschlucht im Uroest, rn, durch die der Lierdach schäumend und tosend in majestätischen ?p üngen in die T'eft stürzt. Oben ii-gr die herrliche früh gotische Klosterruirs im tiefsten Waldesf-teden Nur mit Wehmut scheidet man von diesem herrlichen Fückchen Erde, Der Rückweg führte übe die Zuflucht nach Freudenstadt. 'Solche Tage genußreicher Wanderung sollen fo-tlebeu in froher Trinlierung und einen Ansporn bilden für ernst-, ersprießlich;' Arde t im bevorstehenden Schuljahr.
Turnverei«. „Froh und frei, froh und frei, ziehen wir dahin." Aut kues-S ringestimmt, unternahm der Turnverein an H mmel'ahrt seinen woylgelunaenen Aus fl uv. Trotzdem der Weuergou em uäaeaseuchtek, stürmisches G-sicht autge ^etz hat'e, war die Beietllgung eine sehr zahl eiche. B sonders lt'ßen sich die Turnerinnen durch daS schleckte Wetter .nicht abhaften und machten auch für sich des Turners Wan- arrlied geltend, worin rs heißt: „Ob's regnet, ob's schneit, >ob die Sonne st'chi, das kümmert uns wandernde Tuner nicht." Unter Sang »vd Klang ging es durch den Waid nach Obrrschwauborf unä Leihtngen durchs ftyllftchr Watdachtal auf die Ruine Mantelberg, hinüber zur Nö dlinger Hütte, auf den Schloßberg bei Piulzqrasenweiler. Dort wurde im „Schwanen" Rast gemacht, die durch einige Lieder ver'chönt wurde und den „älteren" Turnern nach dem v'eleu bergauf und bergab so recht wohl tat. Nach dieser Stärkung ging es in den Stecnensaal, um auch der. „Jage d" zu ihrem R cht zu verhelfen, worauf dann der Marsch über Spielberg nach Alleiisteig anqetreten wurde, von denen, die nicht das Fuhrrerk benützten, welches in so dankenswerter W-ise von einem verehrten Mitglied zur Verfügung gestellt und sich in Pfalzirasenweiler eingefunden halte, um die „müden Turner nn T'rneitnnen" out-unehmen und an'« Ziel zu bringen.
Im „grünen Baum" in Altensteig traf man sich wieder, wo man noch in fröhlicher Stimmung verweilte, bis dos Zügle die Fußgänger in die Heimat brachte, wo sie um 4 Uhr an- langten; dagegen soll es bei dem Fuhrwerk durch nicht fahr planmäßiges Abfahren und „sonstige Verspätungen" etwas später geworden sein. Gut Heill
Die Ttadtkapelle hat am gestrigen Sonntag wieder mit den beliebten und gut besuchten Platzkonzerten begonnen.
Allerlei.
Nach dem Genuß von Morcheln sind in Königsberg sieben Personen einer Familie an Vergiftung erkrankt. Drer davon sind gestorben.
Ein Silberschah aus dem 30jährigen Krieg. In Gum delsheim bei Donauwörth in Bayerisch-Schwaben hat eift Bauer beim Pflügen 170 Silbermünzen a>us den Jahren! 1590 bis 1622 gefunden. Sie sind in der Größe von Fünf« Markstücken und wurden wohl im Dreißigjährigen Kriegq vergraben. Dieser Silberschatz hat heute einen Münzweri von beiläufig 8 Millionen Mark; wenn Raritäten darunter! sind, dann erhöht sich der Wert des Funds noch ganz be« deutend.
Die wilde Ehe ist in Sachsen durch Ministerialverfügun« gen genehmigt worden.
Der Neger in Zivilkleidung. In Mainz lief, wie de« „Offenbacher Zeitung" gemeldet wird, ein Neger aus der Straße herum, -der nur mit einem Schurzfell bekleidet wart Zwei Schutzleute wollten den schwarzen Gesellen wegen Er« regung öffentlichen Aergernifses festnehmen. Da grinste de« Neger über sein ganzes Gesicht und zeigte einen Erlaubnis« schein der französischen Militärkommandantur Mainz vor: „Der Neger Vambula hat Urlaub. Er ist berechtigt, Zivils kleidung zu tragen."
Im Wald vom Blitz erschlagen wurde bei Friesau (Thü« ringen) ein elfjähriger Knabe. Seine beiden Brüder wurden vom Blitzstrahl verletzt und betäubt.
Drei Kinder verbrannt. In Hamburg-Billwärder bronntck ein von vier Arbeiterfamilien bewohntes .Haus mit Stroh« dach nieder, wobei drei im Dachstock schlafende Kinder von 12, 11 und 9 Jahren in den Flammen den Tod fanden)
Brand. In Mannheim ist die Lumpenfabrik Kandern ini Jndustriehafen völlig abgebrannt.
Bestrafte Denkmalschänder. Das Schwurgerich in Hall«! verurteilte den 21jährigen Arbeiter Werner zu 6 Jahreft Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverlust, den 20jährigen Arbeitet Kynast zu 5 Jahren und den 19jährigen Geschirrführer Voigs zu 1 Jahr Zuchthaus. Die drei hatten als Mitglieder dÄ anarchistijchen Jugendgruppe in der Neujahrsnacht das Kai« ser-Wilhelmdenkmal in Halle gesprengt und weitere Sprerr» gungen versucht.
Falschmünzer. Die Münchener Polizei verhaftete zwei, Italiener, einen Metzger und einen Zimmermann aus! Trient, die in Berlin, Hamburg, Dresden, Stuttgart und Augsburg gefälschte 1000-Lire-Scheine im Betrag vo« 35 600 Lire (rund 6650 Millionen Mark) ausgegsben hatten^ Die Fabrik der Falschnoten scheint sich in Görz zu befinden,' Mit den Italienern wurden mehrere deutsche Hehler, dar»- unter ein Kaufmann aus Hamburg verhaftet, die in MÄH chsn zu einer Besprechung zusammengekommen wäre«.
D'e chemische Reaktion. Ein Schuljunge sollte eine Be> stimmung des Wassers geben. „Wasser", antwortete er, „ist eine weiße Flüssigkeit. Wenn ich meine Hände darin wasche, wird es schwarz."
Für den Wiederaufbau des abgebrannten Wiesbadener Sladttheakers ist nach dem „Wiesb. Tagebl." eine Milliarde Mark zur Verfügung gestellt worden.
Unterschlagung. Bei den Nathenower Dampfmühlen A.-G. wurde ein Fehlbetrag von 4 bis 5 Milliarden Mark aufgedeckt. Der Direktor wurde verhaftet.
Mllionenschiebungen. Mehrere Angestellte der mit städt. Geldern unterhaltenen Großhandelsgesellschaft in Neukölln- Berlin wurden wegen großer Fleischverschiebungen verhaftet.
Auf dem Bahnhof Friedrichstraße in Berlin wurde einem Holländer im Eisenbahnzug eine Ledertasche mit etwa 75 Millionen Inhalt gestohlen. ..
Letzte Drahtnachrichten.
Die englische Note.
London, 13. Mat. In der heute vormittag auf der deutschen Botschaft überreichten Note der britischen Regierung besagt Lord Turzon u. a : Ich kann Ew. Exzellenz nicht verhehlen, daß die Vorschläge Ihrer Regierung eine große Enttäuschung gewesen sind und daß die deutsche Regierung den ungünstigsten Eindruck, den sie sowohl auf die Regierung Sr. Majestät, als auf ihre Alliierten gemacht haben, nach meiner Ansicht bätte voraussehen und ihm daher Vorbeugen können und müss-n.
Die Regierung seiner Majestät ist überzeugt, daß Deutschland in seinem eigenen Interesse es vorteilhaft finden wird, me größere Bereitwilligkeit zur Auseinandersetzung mit der lätsächlichen Lage zu entwickeln und unter Ausschaltung aller unwesentlichen und strittigen Punkte dazu schreiten wird, seine Vorschläge noch einmal zu erwägen und so zu erweitern, daß sie in eine brauchbare Grundlage für weitere Eiörterungen --mgewandelt werden. (gez.): Curzon of Kedleston.
Rücktritt des lettischen Kabinett».
Riga, 13. Mai. DaS Kabinett ist gestern abend in feiner Gesamtheit zurückgetreten.
Handelsnachrichten
DvllarkurS am 12. Mal: 43 207.70 (40 576.19) Mark.
1 Pfd. Steck. 196 008; 100 holl. Gulden 1670 810: lOO Schw.F«. 769 073: 100 frauz. Fr. 282 392; 100 belg. Fr. 245 135; 100 itak. i!!r, 208 978; 100 österr. Kr. 58.89; 100 tschech. Kr. 128179; 100 Mark 89.—.
Da« Goldzollaufgeld Ist für 16. bis 22. Mai auf 740900 (bisher 814 000) Prozent erhöht worden.
ErdSlfrmd. Auf der Feldmark Rosenthal (Bez. Lüneburg) wurd« !n der Tiefe von einigen hundert Metern eine Erdölquelle entdeckt; lie bedeutende Oelmassen aus einem Felsenspalt fließen läßt.
Gine türkisch-deutsche Handelskammer wurde in Frankfurt/Mj zeqrltndet. Vorsitzender ist Generalkonsul Dr. Kohenberg.
K««ptener Butler- und Käfebörse. 9. Mai. Butter 8300, Weicht i'.lsr 8100. Bundkäse 6400.
400 Millionen Mark Tagesumsatz. Nach dem Bericht der Walzmühle Ludwigshafen hat heute eine mittlere Handels-mühls bei etwa 6000 Zentner täglicher Leistung infolge der Geldentwertung «tuen Tagesumsah von etwa 400 Millionen Papiermark, wShrrnd er vor dem Krieg etwa 60000 Goldmark betrug
Grhkbung der Walz-Eisenpreise. Der gemeinschaftliche Nicht- pveisa-uöschust deS Deutschen Skahlbu-ndes hat die Richtpreise für Halbzeug und Walzeisen ln Thomasware ab 10. Mai um 23,5 Proz: erhöht und damit die frühere Preissenkung fast wieder aus^ geglichen.
Märkte
* Meh- und Schweinemarkt Winnenden, 9. Mal. Dem Vieh- markt wurden zugeführl: 11 Ochsen, 18 Stiere, 58 Kühe, 27 Kalbin- aen. 79 Schmalvieh, zusammen 193 Stück. Bei lebhaftem Handel alle« verkauft. Bezahlt: 1 Stier 3—3,5 MM. Mk., Kalbln-nen 4,23 di« 4„5 MM. Mk.. Kühe 3—3,75 Will. Mk., Schmalvieh 600 000 Mark bis 1 Will. Mk. — Der Schweinemarkt war mit 8 Läufer- ichweinen und 120 Milchschweinen befahren. Der Verkaufspreis döwegke sich bei Läuserschweineu 300—450 000 Mk. und bei Milch- jchweinen 200—230 000 Mk. für daS Stück. Bei lebhaftem Handel alles verkauft.
* Frachtmarkt Winnenden, 9. Mai. Zufuhr 168 Zkr. Welzen, 805 Zkr. Hafer, 14 Ztr. Roggen, 4 Ztr. Gerste, 10 Zkr. Dinkel. Preis stlr Weizen 60—71 000 -«l, für Hafer 40—55 000 -/il, für Roggen S5—60 000 für Gerste 51-56 000 -K, für Dinkel 45-50 000
j« der Zentner.
Schiffsnachrichten.
Der Norddeutsche Lloyd-D^mpfer „Sey blitz- ist am 6. Mat mittags 1 Uhr wohlbehalten tn N-w-Pork angekommen.
Wetter für Dienstag
Ein großer Luftwirbel breitet sich jetzt von worden he» nach Südwestdeutschland aus. Am Dienstag ist vielfach bW dem»«, auch regnerisches und kühle» Wetter zu erwarten.
;zirk.
i. Mat 1923.
hule Nagold.
ausen, von wo Da, wild; Tal udert-n Festen ;te Erstaunen, eine oder anhöh e nur das norm führte der e Mamrn und ün vkist-ck lte- Würwtal ab- >a» müse, aber
rsau. Bestchtt- tiaunge F an- Schwev bachtal dach und W ld> lieben, der A>-- lschenddiä al," ;g Von W>-d' Lägeweik Süd- . Besichtigung uen Burg" u 'd zhetm. Btstch' Fitsten ftiuft,
Straßen leben«, eiegenheit üb« r und mit den
zu plaud-rn enden stad . Be- Dain Aulstteg st ck. Von h>er Hochwal >üh' ildhöfer Oeden- vorüber nach l. Benediktiner- tiefen Eindruck,
Darf ich mir noch Bücher kaufen?
F-au Hilde geht mit ihrem Mann durch die Straßen der Stadt. Vor einer Bücherauslage bleibt sie st« hen; Iril ih-er Irgend üben die Schaufenster der Buchhandlungen die größ-e Anziehungskraft auf sie aus. „Einen Auges blick, Heinrich, bitte! Das Anschouen kostet ja nichts. Und ich bletse dafür nicht vor den Hut» und Kleiderläden stehen." Der Mann ist« zufrieden; auch er ist ein Bücherfreund. Bet drrsem und jenem Buche regt sich der stille Wunsch: kö nie ich dich mit beim nehmen; der Blick bleibt darauf hängen und kommt nicht so sch ell davon los. Aber die Preise I 1000, 2000, 3000 ja 4000 Mark kosten einfache Bücher. Darf man sich in dieser Zeit der Teuerung noch ein Buch kaufen?
Zugegeben: Bücher sind im Verhältnis zu andern Waren immer noch da« Billigste; — aber wenn« kaum reicht zu Nahrung und Kleidung, sind dann Bücher nicht ein Luxus?
Das ist», worüber sich die beiden beim Weitergehen unterhalten. Heinrich sagt: „Es gibt Bücher, die man einfach haken muß, um tn seinem Beruf leistungsfähig zu bleiben; st. gehören zum Handwerkszeug. Aber die meisten andern Bücher sind heutzutage Luxus; man muß auf sie verzichten ats auf nichtllebenSn«t»endtge Dinge."
Frau Hilde wiegt nachdenklich ihr Köpfchen: „Es ist wahr, es atdt viele unnö ige Bücher. Vielleicht könnten die weiften Bücher ungedruckl bleiben, ohne daß dadurch der Menschheit ein wirkliches Gut entginge. Zum Beispiel die große Menge der Romane, in Büchern und in Zettungüi. As ist schade für Z«»t und Geld, für Aufmerksamkeit und Gefühle, die man darauf verwendet. Man hat nichts davon als ein bißchen Erregung und Unterhaltung — das ist alles, und das ist zu wenig. Aber man kann das nicht von allen Büch-rn sagen. Es gibt Bücher, die sind wie ein Brunnen w't Quellwaffer oder wie ein nahrhaftes Stück Brot. Um solcher Bücher willen lege ich mir gerne ein Opfer auf. Aber Bücher, die kein Opfer wert sind, die find auch nicht wert, daß sie unfern Geist beschäftigen und unsere Kaffe belasten". Heinrich nickt; »r freut sich seiner klugen Frau.
Hüde fährt fort: „Meine Mutter hatte eine Freundin, k'Ne seine, geistig hochstehende, kränkliche Frau. Ich durfte
sie zuweiten mit meiner Mutter besuchen. Immer hatte sie ein Buch neben ihrem Arbeitstisch liegen, zu dem sie etwa mal in stillen Viertelstunden des Ausruhens griff. Oft erzählte sie uns mit leuchtenden Augen von dem, war st« ge- ieien hatte. Eie nannte ihre Bücher „ihre stillen Freunde". Mtt ihnen hielt sie trauliche Zwiesprache in den Ruhestunden, die ibr Leiden ihr auferlegie; andern Verkehr konnte sie seien pflegen. Von ihnen lt-ß sie sich erzählen, nahm an ihren E fahrungen und am reichen Ertrage ihres Lebens teil. Es waren nicht viete Bücher, dafür lauter gute, wertvolle, die sie wieder und wieder las. Meistens waren es Lebensbilder, zuweilen ein erlesenes Erbauungsbuch, seltener eine gehaltvolle Erzählung."
Frau Hilde schwieg. Daß ihre Gedanken aber noch tn derselven Richtung liefen, davon zeugte die Fortsetzung des G-ipi äch«. „Heinrich, ich glaube, es ist gerade für uns Frauen, die wir uns meisten» zu Hause aufhalten und auf anregenden Verkehr verzichten müssen, wichtig, daß unser Geist sich von guten BüchtiN nährt. Und ich glaube, die Männer bereuen es nicht, die es halten wie mein lieber, verständiger Mann Du hast mich jedes Jahr mit einem guten Bucke erfreut und hast es immer mtt Sorgfalt nach meinem Geschmack und Bedürfnis ausgewählt. Damit hast du mir liebe F, runde in« Hau» gebracht u- d hast viel getan für die Btl düng und Vertiefung deines Weibes, nicht nur deines Weibcs, sondern auch der Mutter deiner Kinder. Wie reich sind wir dadurch an guten Haussreunden geworden I Beim Smub- w schen g üßt mein Bl ck d'e vertrauten Namen auf den BUcherrück n in herzlicher Dankbarkeit: den gemütvollen, weit» erfahrenen Kügelaen und seine Mutter Helene, die zarte und starke Fcauenseele; Tante Hanna, da» Wuppertaler Original, diese resolute Arbeiterfrau mtt ihrer erfinderischen Liebe. Amalie Dietrich, die aus einem armen Dorfmädchen die ge- plagte Ehefrau eines Sonderlings ward und schließ! ch als gewiegte Pflanzenkennerin mtt einer Jahre währenden For- schungsr fte nach Australien betraut wurde, — und das Lebensbild ihrer Tochter Charitas Bischofs. Den kunstlteben- den, kinderlieben Maler Ludwig R chter und die gottbegnadete Sängerin Jenny Lind. Die weitgereiste, fein beobach- tei de Therese Stutzer und die tapfere Kindermutter Beate Paulus. Den innigen Jung Sltlltng und Valer Bodel»
schwtngh mit dem weilen, warmen Herzen. Gräfin Wälder» see und Katharina Boolh, die Mutter der Heilsarmee, beide prächtige Frauen, die für ihren Herrn warben — u> d wie verschieden! Mtt ihnen unterhalte ich mich, während ich die Strümpfe unserer wilden Jungen stopfe, während die Wäsche mir durch die Finger gleltet, überhaupt bet so mancher Hausarbeit, die nicht die volle Aufmerksamkeit beansprucht. — Ich Hab« gar kein Bedürfnis, gleich unserer gesprächigen Nachbarin Frau Schmidt halbe Stunden lang mich auf der Trrppe und auf der Straße zu unterhalten, oder über einem geliehenen spannenden Roman bis in die Nacht hinein zu sitzen. — Nebenbei bemerkt: solche Zeitvergeudung beim Schwatzen und Romanlesen kommt noch teurer zu stehen als der Preis eines guten Buches: dafür bleibt das Ficken liegen. Ich glaube, ein gutes Buch, das Geist und Gemüt bildet und stärkt, ist kein Luxus, trotz der teuren Zeit!"
„Einverstanden!" antwortete Heinrich. „Aber nur unter der Emschränkung: keine bloßen L ck rdiffen mehr, w-der in der Letbesnahrung noch tn der Geist-snabrung. Wir halten uns an das, was am nahrhaftesten ist, sür Leib und Geist; das ist kein Luxus. Wie wirs bisher gehalten haben, so soll« auch für die Zukunft gelten: nur ganz gute Bücher verdienen noch gekauft zu werden. Aber solche sollen g< kauft werden, und wenn wir den Sonntogsbraten von mehreren Wochen darangeben müss n. Der Braten ist in einer Viertelstunde aufgegeffen, das Buch aber hält Wochen laug vor und kann 3, 4 , 5mal gegessen werden, und nicht nur von einem einzigen, sondern es kann viele nähren und erfreuen.
Weißt du, was ich wünschte? Daß diese teure Z it wie mit einem eisernen Besen durch die Buchhandlungen führe und all das unnötige, minderwertige, säst- und kraftlose Zeug hinwegfegte! Und zmück blieben nur wenige, dafür aber vollwertige Bücher. Und diese wü den zum Hausfchatz unserer Familien. DaS wäre ein Segen!*
Bei seinem nächsten Gang in d'e Stadt kaufte H tnrich sür seine Frau da« inhaltlich und schriftstellerisch w«rtvolle Buch: Maihrlda Wrede, ein Engel der Gefangenen, von Jngeborg Maria Eick, und brachte ihr damit einen neuen lieben Freund ins Haus. E. Spörri.