8 Ob die Welt steht, oder ob die Welt untergeht, 8 X wer seine Pflicht tut, hat seinen Halt. X
H Gertr. Prellwitz. X
<x)L»cx)O«crO»oLX2Lxr«r«2«2«oc«OiOo
Der Bravo.
116s Lio« venriiaolsch« Begebenheit von Fenimor« Loop«. cSortsetuog.):
„Erlauchter Fürst I — wir kommen, um Gerechtigkeit zu flehen. Die so Beauftragten mußten wohl so kühn sein, um ihrem eigenen Charakter und rechtschaffenen Amt keinen Sb- bruch zu tun."
.Gerechtigkeit ist der Ruhm von St. Markus und dar Glück seiner Untertanen. Dein Weg, Vater, ist nicht nach den hergebrachten Regeln und heilsamen Einschränkungen, doch mag er seinen Grund haben — nenne dein Begehren."
„Gr liegt einer in den Zellen, den die Gerichte der Staat« verurteilt haben und er muß bei der Wiederkehr der Tage« sterben, wenn Euer sürstlicher Ansehen nicht dazwischen tritt, ihn zu retten."
„Einer, den die Gerichte verurteilen, muß wohl sein Lor verdienen."
„Ich bin der geistliche Tröster de« unglücklichen jungen Manne« und in der Ausübung meines heil. Amte« habe ich erfahren, daß er unschuldig ist."
„Sagtest du nicht, von den Gerichten verurteilt, Vater?"
„Zum Tode verdammt durch ein Urteil der Krimtnal- gerichtS, Hoheit."
Der Fürst erschien beruhigt. So lange die Sache öffentlicher Natur war, war wenigstens Grund vorhanden, anzu- nehm'n, daß er, indem er weiter zuböcte, seiner Menschenliebe nachhängen dürfe, ohne die windung-reiche Politik des Staats zu beleidigen. Indem er den Blick auf den regungslosen I, q usttor heftete, als ob er dessen Billigung nachsuche, trat er einen Schritt näher zu dem Karmeliter, mit wachsendem Anteil für dar Gesuch.
„Kraft welcher Autorität, ehrwürdiger Priester, sichst du ! die E lschetdung der Richter an?" fragte er. I
„Signore, wie ich bereitr gesagt habe, kraft der Wissenschaft, die ich in meinem heiligen Dienst gewann. Er hat mir seine Seele entschleiert als ein Mensch, der schon mit dem einen Fuß im Grabe steht und hat er auch, wie alle, welche dar Weib geboren, gegen Gott gesündigt, so ist er doch in Bezug auf den Staat unschuldig."
„Glaubst du, Vater, daß dar Gesetz je sein Opfer erreichen werde, wenn wir nur den Selbstanklagen Gehör geben I Ich bin alt, Mönch und habe lange diese beschwerliche Mütze getragen," hierbei deutete er auf die gehörnte Mütze, die, dar Symbol seiner Gewalt, in der Nähe seiner Hand lag. „und soweit ich mich erinnere, hat noch jeder Verbrecher sich für da« Opfer widriger Umstände gehalten."
„Daß die Menschen mit diesem traurigen Trost ihr Gewissen zu erleichtern suchen, ist einem von meinem Berufe nicht« Neuer. Unsere Hauptaufgabe ist, die Täuschung derer aufzudecken, die, indem sie ihre Sünden durch Worte der Beichte und der Selbsterniedrigung verdammen, sich aus ihrer Demut ein Verdienst machen; aber, Doge von Venedig, er zeigte sich doch, eine Tugend in dem heil. Ritus, den ich diesen Abend zu verrichten ausgefordert wurde, welche die Erhebung der geläutertsten Seele hinter sich läßt. Diele ringen am Beichtstuhl noch, sich zu täuschen, doch, durch GotteS Hilfe, gelingt eS den Wenigen."
„Preir der gebenedeiten Mutter und dem menschgewordenen Sohne, daß dem io ist!" erwiderte der Fürst, von dem milden Glauben des Mönch« gerührt, und mit dem Zeichen de« Kreuzes sich ehrfurchtsvoll bezeichnend. „Vater, du hast vergessen, mir den Namen des Verurteilten zu sagen."
„ES ist ein gewisser Jacopo Fronloni; — ein berüchtigter Bravo."
Dar Zurückfahren, das Wechseln der Farbe und der Bsick de- Fürsten von Venedig waren voll natürlichen Erstaunens.
„Nennst du das blutigste Stilett, baS je die Stadt schändete, die Waffe eines berüchtigten Bravo? Die Künste diese« Ungeheuer- haben über deine Ersahtung gesiegt, Möi.ch, — die wahre Beichte eines solchen Elenden wäre nur eine Geschichte blutiger empörender Verbrechen."
! „Ich betrat seine Zelle mit diesem Gedanken, doch ich ! verließ sie, überzeugt, daß die öffentliche Stimm- ihm Unrecht
getan hat. Wenn Ew Hoheit geruhen wollen, seine Geschichte anzuhören, so werdet ihr ihn vielmehr eures Mitleids al» der Bestrafung würdig finden."
„Von allen Verbrechern meine- Reiche» ist dieser der Letzte, von dem ich denken konnte, daß man etwa» zu seinen Gunsten sagen könne. — Sprich freimütig, Karmeliter, denn die Neugierde ist bei mir so stark, wie die Verwunderung."
Der Doge gab so sehr seinen Gefühlen Worte und Nur- druck, daß er in dem Augenblick die Gegenwart de« Inquisitors ganz vergaß, dessen Gesicht ihm hätte zeigen können, daß die Sache ernst wurde.
Der Mönch äußerte seinen Dank, denn er war in dieser Stadt der Geheimnisse nicht immer leicht, die Wahrheit zu den Ohren der Großen zu bringen. Wenn die Menschen unter einer zweizüngigen Regierung leben, verwebt sich diese Eigenschaft mehr oder weniger mit den Gewohnheiten selbst der Biedersten, wenn auch sie selbst von dieser Behaftung nicht« wissen sollten. So spielte Pater Anselmo, als er in dt« befohlene Aufklärung einging, zarter auf die Uebungen de« Staat« an und trat mit mehr Rückhalt auf, indem er auf jene Gebräuche und Ansichten deutete, die einer von seiner ehrlichen Natur und seinem heiligen Beruf unter andern Umständen ohne Scheu beim rechten Namen genannt haben würde.
„ES mag einem von euerm hohen Rang, erhabener Fürst, unbekannt geblieben sein", fuhr der Karmeliter fort, „daß ein geringer doch arbeitsamer HandwerkSmann dieser Stadt, ein gewisser FranzeSko Frontoni, schon vor langer Zeit wegen Veruntreuung vor den Zöllen der Republik in Straft fiel. Das ist ein Vergehen, welche- St. Markur nie verfehlt, mit schwerer Ahndung zu treffen; denn wenn die Menschen die Güter dieser Erde allen andern Rücksichten ooranstellen, so mißverstehen sie die Zwecke, die sie gesellige Gemeinschaft zusammengeführt haben."
„Vater, du sagtest von einem gewissen FranzeSko Frontont?"
„Hoheit, die« ist sein Name. Der unglückliche Mann hatte einen in sein Vertrauen und seine Freundschaft gezogen, der, indem er um die Liebe seiner Tocht-r zu buhlen vorgab, so erscheinen konnte, al» sei er der Meister seiner Geheimnisse." (Forts, folgt).
Egenhausen. N20
Die Gemeinde verkauft einen jungen
Schlachtsarrea
. am Dienstag nachmittag i Uhr aas dem Maas.
Gemeinderat.
MImi-RGchkmjstiWst
e. G. m. b. H. Haiterbach.
Vilaaz pro 31. Dez. 1822.
Aktiva, ^
Kaffe 1 6 5 40
Waren 989 305.—
Deb toren 63 097.46
Geschäftsanteil bet der Bank 525 — Inventar 50.—
1054582.86
Passiva, «4t ^ Geschäftra-.lrll d. Mitglieder 17684.32 Rkservefondr 17150 — Cediloren 585775 — Bank 355 085 —
Steuerp.1922 21000.— Noch zu zah lende Unkosten 46 000.— Sonstige« 10954.09
Vortrag a. neue Rechnung 934 45
1054582.86
Mitglirderzahl am 1. Januar 1922 38 Emgrtreten pro 1922 _3
41
1
Ausgetreten durch Tod Somit Mitglied! rzahl am 31. Dez. 22 40 Haftsumme beträgt «4t 20 000.—
Ste hat sich vermehrt um „ 1000.—
Geschäftsanteil d. M'tgl. „ 16 150.02
Ste haben sich vermehrt um „ 807.06
Vorstand: 1114 Zeiler.
Aufsichtsrat: F>. Helder R
L«8lv
!! Achtung I! Nagold und Umgebung.
Kaufe von Dienstag 1. bis Freitag 4 Mai vor dem Gasthaus z. „Engel"
Lampen. NeaiachaWe. alte Schatze. Meise«. Kapser. Messias. Zinn. Zink and Blei
WM* zu den allerhöchsten Preisen. "ME Preise am „Engel" angeschlagen. Händler Vorzugspreise.
Reelle Bedienung zugesichert.
krikümb ArMolMiw krs«. AMsrt.
Seit dem Jahre 1848 lacht der Kladderadatsch über die Dummheit und Schwächen der Zeitgenossin und kämpft lächelnden Antlitzer mit den Waffen de« Humors ui.d der Satire d. h. mit Feder und Zeichensttft gegen alle« Faule auf politischem, wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Gebiete. Jede einzelne Nummer trägt zu einer tm Spiegel der Karikatur und Satire gesehenen Chronik der Welreretgnisse bei.
Probenummer« und Bestellungen durcb
G. w. Saiser, Buchhandlung, Nagold.
8 elii'öib- u. Lopiei-tinte
farbige linte, Iu 80 be kstllfsüer- u. >V 88 oksrkiobentiiitk 8 tempsUii 886 n, 8 tsmpsifarbo violett, oekwarr unci rot
oKene Hute
für 8 ofiulen eto.
8>ilästikon, tlll88. sisim u. lUaradukIebsr in luden unä rlLectien
empkieklt
k. m. Lsiser, MidMidMlßW.
I'roir wsitsrsr Qsl^sritwsrtimg
Wvi'Ml'vlii-Mtorkii
3 PS. 220/380 Volt, 1400 loursn,
KopksrvIcLluog, fabrikneu, Fabrikat: Himmel unci 88 V^ ru bUr. 5 lO 000 .— per 8 tück sofort ab Kager in Württemberg liekeibar. LbenksIIs üuÜerst billig 4 u. 5 K 8 .-blotorso. Orökeres in 8 tcberun^en, Olükiampen,
Isollerrokr u. Kupkerürükten LilliZste Bezugsquelle kür Installateure u. Wieüerverkäuker.
Vor LlukLnken ditto tob meine kreis« elnsnkorckorn.
rslsxr.-^.ärosss
Ircmssr.
8«L VroiLSvr
sistlll'iilsctili. Mo
klllNllölm, kleiedslf. zz.
kslsxdon 2176.
Lehr-Berträge
vorrätig bei Buchhandlung Zaiser, Nagold.
Walddorf.
Ein trächtige
Allgäuer
Kalbin
verkauft 1116
Johann Kübler.
Kaufe große Quantitäten prtechende große Decket schnellen, zahle «4t 25000 per Zentner. Abnahme von jetzt bis Mitte Juni. Jul. Mohr jr., Ulm a. D. Telefon 180. rrrs
j vie beste SerMMlIv j
? we alle ksrbviiu Lacke.)
s I-kinöl, Isspsnlinöl, öottenöl, k 7 Kotten- untt Mbeiwaviio, j ^ iVlallioi'ungkn, KMui'kn, IVsobo- l s untt Käuoliei'bkiron, l.oim, Kitt,; * KiaZpspis!-, 8vbsblonsn, Kin8o!, ?
VSvKbNdÜlÄoN U 8 W. U 8 W. k
Hucken 8 le bei
IM
: X. UiMer, ttsgoll!
kernspr.» Xr.4.
kavdmttoulsvde ^nsknnkt unä XuleltunA
virä xernv erteilt.
I 8 « I» » « 11-
Nagold. 1U7
Nur
Dienstag abeqd 8.1S
Vortr.
»MI WklS
8i»«i a
I 74H pernspr. 126.
predigten
für die
Sonn- und Festtage des Kirchenjahres von
Lhr. Römer
Prälat.
Stets vorrätig bei
Buchhandlung Zaifer
Nagold.
Aaschlatz
wünscht besseres Fcl. an besseren, soliden, charak le r> Herrn nicht unter 28 Jahren, zwecks ge metns. Fuß- und Rad louren (L hierbevorzug').
Angebote unter 1ll5 möglichst mit Bild an die GeschäfiSst. d. Blattes.
IN.
Drama in 6 großen Akten.
8er tnchk'indigel.
Rat sucht. !ausi da» >oet>ei. erschienene Heft: Die neuen
Sleuervorschristen
nach dem
Geldentwertungs- gesetz.
Vorrötig bei
Kllchheudluug Iaiser
Naqotv.
relekon 784
Lvoedell-Lelm
«invli-LeiL
Leller-Le!« 8ede1Isv1l ,ss