Liedenzell, 27. April. Stadtpfarrer Sandberger wurde auf bre erste Sradtpfarrstelle nach Metzingen OA. Prack versetzt.

Markelsheim, 26. April. SeltenerFang. Dieser Tage vurde aus der Tauber am Rechen der Taubermühle ein Hecht gezogen, der ein Gewicht von nicht weniger als 22 kfund und eine Länge von 1,05 Meter hatte.

Schramberg, 26. April. Mord. Fabrikant Herrn. Korn» wrser in Schiltach ist ermordet worden. Er wurde nachts ! Uhr durch einen Schuß in sein Schlafzimmer getötet. Der Löter ist unbekannt.

Schwenningen, 26. April. Ueberfahren. Ein 5jäh- Zger Knabe wurde von einem Lastkraftwagen überfahren md tödlich verletzt. ^

Fahrpreisermäßigung für Sozialversicherke. Zu Zwecken »es Heilverfahrens ist von der Arbeitsgemeinschaft der lieichsversicherungsträger Groß-Berlins beim Reichstag die Fahrpreisermäßigung für Sozialversicherte beantragt wor- >en. Die übrigen Arbeitsgemeinschaften im Reich dürften ich diesem Antrag anschließen. Die Sozialversicherten »rauchten schon früher beim Aufsuchen von Heilstätten und »lerzten in der 3. Klasse nur halbes Fahrgeld zu zahlen. Wegen der ungünstigen Wirtschaftslage der Reichsbahnen vurde diese Vergünstigung, wie viele andere, im August i921 aufgehoben. Inzwischen ist aber das Relchsverkehrs- ninisterium zur Gewährung von Fahrpreisermäßigungen iurückgekehrt. So erhalten z. B. Theateruntsrnehmungen md Orchestervereinigungen seit 1. Dezember 1922 eine Fahr­neisermäßigung von 50 Prozent bei gemeinschaftlichen Rer- en nach und vor gemeinnützigen Veranstaltungen. Es darf leshalb angenoinmen werden, daß auck die Fahrpreis- nmäßigung für die Sozialversicherten in Kürze wieder ein- zsstihrt werden wird._ _

Allerlei

Der Fremdenverkehr in Bayern hatte im vorigen Jahr, m das die Münchener Eewerbeschau und die Oberammer- gauer Passionsspiele fielen, den Besuch von 2 714 720 Frem­den (darunter 18,5 Prozent Ausländer) mit 9 208165 üebernachtungen (davon 1 190 360 in München) zu ver- jeichnen. Darin sind die vielen Freundschafts- und Verwandt- Ichaftsbesuche nicht eingerechnet. Im Jahr 1923 dürfte der Fremdenverkehr kaum weniger stark werden, wenn die Wit­terung besser wird als im Vorjahr. Vom 9. bis 13. Mai findet in München das Deutsche Schützenfest, das erste seit dem Krieg, und vom 14. bis 21. Juli das 13. Deutsche Turn­fest statt, zu welch letzterem schon über 100 000 Teilnehmer angemeldet sind. Die beteiligte Turnerschaft umfaßt 11000 Verbände mit rund 1 600 000 Mitgliedern. Aus Amerika ist der Amerikanische Turnerbund angemeldet, auch sonst wer­den die Ausländsdeutschen stark vertreten sein. Mit dem Turnfest wird eine Turn- und Sportfachausstellung ver­bunden sein.

ZeikunASveremiZrmg. Nach einet Zuschrift der D. T. sol­len Verhandlungen'uber eine räumliche und geschäftliche Ber­einigung des Blattes Stresemanns „Zeit" und der „Bossischen Zeitung" in Berlin schweben.

Der Verbrauch von Zeitungspapier geht in Deutschland ständig zurück. Im Monat April 1923 wurden noch rund 12 09</ Tonnen verbraucht gegen 13 000 Tonnen im Januar und 28 000 Tonnen im Monatsdurchschnitt des Jahrs 1913.

Ein Glockenspiel aus Meißner Porzellan wird nach der Le'pz Zeitschrift für Musik das Rathaus in Meißen erhalten. Die Glocken, die von der ehemaligen Kgl. Porzellanmanufak­tur hergestellt werden, sollen einen ganz eigenen Klang be­sitzen, weil auch die hohen Lagen noch eine solche Tonfülle haben, daß sie zu den tiefen in schönem Stärkeverhältnis stehen.

Am 40 Millionen betrogen. Der Pelzhändler Siegmund Erimbaum in Magdeburg hat verschiedene dortige Kürschner- meistsr um Pelzwaren und um 12 Millionen Barvorschüsse, die er angeblich zum Ankauf von Metallen brauche, betrogen. Der Gesamtschaden beläuft sich auf 40 Millionen Mark, Grün­baum ist flüchtig. _ . __

I Der Ernst, der heilige, macht nicht allein dar Leben 2 I zur Ewigkeit. Goethe. 2 >

Der Bravo.

115j Eine mmrtlaaische Begebenheit von Fenimore Looper. ^

(Fortsetzung.) s

Etz waren nur zwei bis drei schläfrige Unterbeamte der s Hofhaltung anwesend. Der eine stand bei dem überraschen- s den Erscheinen dieses unbekannten Besuch« hastig auf, indem - er durch dar Erstaunen und die Verwirrung in seinem Blicke i die Verwunderung auSdrückte, in welche die unerwarteten ' Gäste ihn gesetzt hatten.

„Seine Hoheit erwarten unS wohl schon lange, fürchte >ch," bemerk!« mit ruhigem Ton Pater Anselmo, der mit einem Ausdruck passiver Höflichkeit seine Besorgnis zu be- ichwichügen wußte.

_. »Santa Maria! heiliger Vater, Ihr wißt er wohl am besten, allein-"

«Du stehst doch, daß die« keine gewöhnliche Audienz ist

«eh, benachrichtige den Dogen, der Karmeliter, den er erwarte und da« junge Mädchen, für welcher sein fürstliches Herz so väterliche Empfindungen nähre, harrten auf seine Befehle?

,,So haben denn seine Hoheit befohlen-"

„Melde dabei noch, die Zeit dränge sehr, denn die Stunde "aht, «o die Unschuld zu leiden verurteilt ist?

, Beamte ließ sich von dem Ernste und der Sicherheit >m Benehmen de« Mönchs täuschen. Er zögerte noch, dann aber öffnete er eine Türe und wies den Besuch in ein innere« ö'wmer, wo er st» auf seine Zurückkunst zu warten bat. »tun ging er, wie man von ihm verlangt hatte, tnS Privat- -immer seines Herrn.

. Wir haben bereit« angedeutet, daß der regierende Doge ^ in vorgerücktem Alter war. Er hatte die Soraen

Tags bei Seile geworfen und versuchte eS, in der Zn- *?6gezogenheit seines Privatleben« den menschlichen Sym­pathien zu huldigen, die so wenig mit den gewöhnlichen

Allen Abonnenten zur gefl. Kenntnis, daß „Der Gesellschafter" den Bezugspreis auch für Mai von Mark 3H00.— aus Mark 2800.— ermäßigte.

Dnravn, 8pi«I null 8port.

Sportverein La § old I — VkL Ltottxirrt III 2:1 „ „ Lnxsnd — LV. Londorkl 2:0.

^nsxesnckls Lrenndsckaktssxiels sind n. s. eines der wirk­samsten LittsI, nm der Verarmung- der sportiieben -Idee vorrn- dsngsn. In der Neids der dissjäkriAsn krivatspisle war das Istrt- sonntäßPcks Trskken eines der beste». Vas scköns DrttkIivK«- wetter und der -tarne de» 8tnttxartsr Vereins waren rnAkräkti^ ^ennx, nm eins grössere Lusckanerrakl ank den Lisderg ru locken. LVenn das 8piei nickt voilank dekrisdigte, so muss eben immer wieder ksstgcstelit werden, dass di« scdiscdte, teilweise gekadr- licd« Lesckakksnkeit de» »lädt. 8xielplatres sin kiüssiges nnd niederes Zusammen spiel, wie auk anderen 8xrsixlL1ssv, nickt 2 N- lilsst. Oer solang des 8pieis gekörte rnmsist den väsken. vis Handlungen de» 8portversins litten gegenüber den vasten an Nvkeitiicdksit und dnrck einen, wegen Handspielen» im 8trak- raum verwirkten vikmetsr, kommen dis 8tnttgart«r dnrck woki planierten 8cknss r-.ur verdienten vltkrnng. ^uck der Zweite Lr- kolg lässt nickt allzulange ank «ick warten und mit 2: 0 kür VkL. ist die välkte des 8xiel» vorüber, klackdew sieb dss8xisi sekon vorder gisickwsrtiger gestaltete, kommt der 8p.-Verein nack IVisdsrksginn immer mskr ank. Dnrck koken Lsrnseknss wird das erste Tor erhielt nnd dnrck einen vsklsr des Västetorküters begünstigt, ist anck bald der ^nsglsicd da. Leidsiseitigs er- kökts Anstrengungen, das 8xisl sisgrsick rn gestalten, blieben bis 2 nm Lnde erkolglos. Der 8portversivssturm verstand es, wie so okt, wieder nickt, günstige Torgslegenkeitsn dnrck sntsekios- sensn Torsekus« ansrnnütren. Wenn man das 8piei nockmals vor dem geistigen ^.ugs vorüberLieken lässt, so muss man sagen, dass es teilweise sskr seköns Augenblicks ankwies, sowokl was rittsrliskev Lampk als anck dnrckdackts Osistesarksit aokstrifkt. Leider kommt der 8xortvsrein nickt viel über den ^.nsat« kinans; sin »trsngss 8ommsrtraining unter «ackkundigsr Leitung wird viel nüt-isll. Vas Vsrteidignvgstrio mit dem rnkigen, besekside- uvn reckten Verteidiger v. Lsnri, der das Istüts 8piei kür seine Klan weisssn Darben absolvierte, arbeitete gut. 8tatt mit dem Lall rn mavöverisreu, dürkts dieser allerdings okt kekerrter weg- gsscblageL werden, vis Länksrreiks in der Xbwekr wie gswökn- lick kesser als in der Ilnterstütrnng de« ^ngrikks, der dadnrek viel an IVuckt und 8cklagksrtigkeit verliert. Osvansres und klackeres Zuspiel und öktersr DIanksnwscksel! Leber den 8tnrm ist die vanptsacks bereits gesagt, dis Dlügsi dürken mskr Hanken. Leder 8xieisr muss sieb als dauernd am 8xiel beteiligt bstracktgn, immer in kreis 8telinug kb^w. gute Deckung ianksn, snsrgisck star­ten und den Lall rascb weilsrgsken. Lei Lsacktnng dieser wa- ssntlicken Tunkte wird das 8xisi am uäckstev 8onntag gegen dis kropsgandaslk des 8p.V. „Lliitracdt" 8tnttgart ru den spannend­sten und erkolgreicksten des Vereins Läkien. Der 8ckikdsricktör v. ?. Vkirtk, war gut. vis Ergebnisse der letzten 8xieis sind: L—VkL Dsusrdaek l 2:3, II. 3 :5, ITI—Walddork I 3:0 - Aük- len 4 :0, —^Itsnstsig 1:1, I. - Leuen bürg 1:1, II. 2:1, I.—Obsrn- dork 12:1, Lugend O O. Von den IVokItätigkeitsspisieL kennten akgekükrt werden: der Nnkrkiiks als weiters Late 4000 kilk., der Ztadtarmenkassv 3000 l»IK., der 8swioari8tendiike 10000 AK Lin srkrsuliedes Leicksn avgesickts der mit koken Unkosten kür den Verein verknüxkten sportiieksn Tätigkeit in ksntiger Leit.

rkdomäus.

Harrdelsnachrrchten

Oollarkurs am 26. April: 29 323.10 (29 974.70).

Die Berlin-Karlsruher ändustriewerke A.-G. schlagen eine Divi­dende von 250 Prozent gegen 30 Prozent im Borjahre vor.

LL. Milch-Preisfestsetzung. In Baden haben sich Milcherzeuoer und Verbraucher auf einen Stallpreis von 500 geeinigt. Dieser Preis ist der gleiche, -en auch -ie würkleirrb. Erzeuger beanspruch­ten, den aber -ie Vertreter -er Bebarfsgemein-en nicht oewährten.

* "

Stuttgarter Börse» 26. April. Das Geschäft nahm heute einen recht lebhafkLn Verlauf. Me Stimmung im allgemeinen war eine

Pflichten seiner erlogenen Stellung gemein hatten; er gab seinem Geist in der Lektüre eines der Klassiker seine» Vater­landes Nahrung und Erheiterung. Seine Prurckgewänder hatte er zu größerer Bequemlichkeit und persönlichem Wohl- behaaen abgelegt.

Der Mönch hätte keinen glücklicheren Moment für seine Absichten treffen können. So vertieft war der Doge in diesem Augenblick in sein Buch, daß der Beamte völlig unbemerkt eintrat und fast eine Minute in respektvollem Schweigen vor dem Willen seine« Gebieter« dastand, bevor dieser ihn erblickte.

„WaS willst du, Marco? ' fragte der Fürst, al» sein Auge sich vom Blatt erhob.

„Signore", versetzte der Beamte, indem er sich des ver­traulichen Ton« bediente, den Leute, die der Person ihre» Fürsten am nächsten stehen, sich wohl erlauben dürfen — „hier ist der ehrwürdige Karmeliter und da« junge Mädchen die zur Audienz oorbeschvden sind."

„Wie sagst du? — eia Karmeliter und ein Mädchen?"

„Signore, dieselben. Die. welche eure Hoheit erwarten."

„Welch keck-S Vorgeben ist da»?"

„Signore, ich widerhole nur die Worte der Mönch«." „„Sage Seiner Hoheit" — sprach der Pater — „„der Kar­meliter, den er erwarte und da» Mädchen, für welche» sein fürstliches Herz so väterliche Empfindungen nähre, harrten auf seine Vesthle"".

Eine Röte, worin mehr Unwillen als Scham lag, ver­breitere sich über die alternden Züge deS greisen Fürsten und seine Augen leuchteten.

„Und die« mir — selbst in meinem Palast?

„Vergebung, Signore. — ES ist kein schamloser Priester wie so viele, die der Tonsur Schande machen. Beide, sowohl der Mönch, als da» Mädchen haben ein unschuldiges und harmloser Ansehen und ich besorge, Eure Hoheit möchten e« doch vergessen haben."

Die lebhafte Färbung verschwand jetzt auf den Wangen de» Fürsten und sein Blick gewann wieder den väterlichen Ausdruck. Aber Alter und Erfahrung in seinen mißlichen Pflichten hatten den Dogen von Venedig Vorsicht gelehrt. Er wußte wohl, daß ihn sein Gedächtnis nicht verlassen hatte und bemerkte nun sogleich, daß der so ungewöhnlichen An­meldung eine verborgene Absicht zu Grunde liegen möge.

guke, es zeigte sich rege Nachfrage, andererseits war je-och reichlich Material im Markt, wohl mit Rücksicht auf öas nahe Monaksen-s und auf die Bedürfnisse für Steuerzwecke. Die Kurse blieben gut behauptet. — Bankaktien: Bereinsbank bei großer Nachfrage 6800, Notenbank 17 000, Hypothekenbank 3360. Brauerei- werte: Mulle 21900, Ravensburg 5500, Rektenmeyer 15 000, Eßlinger 6500, Hohenzollern 15 000. Metallaktien: Fein­mechanik 64 000, Hohner 80 000, Lunghans 20 000, Metallwaren 45 000. Maschinenwerte: Daimler 13 500, Laupheimer 33 000, Magirus 9400, Eßlingen 17 900, Hefser 42 000, Neckarsulmer 16 900. Spinnereiwerte: Anterhausen 45000, Bietigheim 75 000, Kolb-Schüle 24 000, Kuchen 24 000, Filz 34 000, Kattun 60 000. Lelnenindustrie 47 000. Sonstige Werte: Anilin 35 000, Hei- delberger Zement 21 900, Knorr 20 500, Köln-Noktw. 39 500, Krumm 8700, Salzwerk Heilbronn 94 MO, Skuktg. Zucker 17 2M, Mann­heimer Oel 32 OM, Ziegelwerke 19 OM. Bezugsrecht von Hess er 23 009. Würtkembergische Bereinsbank.

Mannheimer Produktenbörse, 26. April. An der heutigen Pro­duktenbörse herrschte feste Haltung. Es war jedoch ziemliche Zu­rückhaltung zu beobachten. Verlangt wurden bahnfrei Mannheim für je IM Kilo, alles in 1M0 ^t: Weizen 135—140, Roggen 10S bis 110, Gerste 95-105, Hafer inländ. 65-90, Mais 120-130, Wiesenheu 42—44, Kleeheu 50, Preßstroh 42—43, gebund. Stroh 39—40, Weizenmehl, Richtpreis 220, Weizenkleie 50.

Kcmpkener Butler- und Käsepreise. Butter: modrigst Preis 7509 „it, häufigster Preis 77M „st, höchster 79M „st: lebhafte Nach­frage. Grüner Weichkäse, niedrigster Preis 2850, höchster 2900 „st; Konsumreifer Weichkäse, niedrigster Preis 3100 „st, häufigster Preis 3100 „st, höchster Preis 3525 „st. Gute Ware gesucht, ab­fallende Ware sehr flau. Allgäuer Rundkäse, häufigster Preis 53M „st, gute Nachfrage.

Märkte

Marktbericht vom 26. April 1923. Auf dem heutigen Markt waren zugesührt: 5 Pferde, 1 Fohlen, 5 Ochsen, 9 Stiere, 22 Kühe, 13 R.nSer und trächtige Kaidinnen, 25 Stück Schmal- v eh, 5 Kälber 243 Stück Milch und 34 Läufer'ch vetns. Ver­kauft wurden: 3 Ochsen, 5 Stiere, 10 Kühe 1t Rinder und trächtige Kaibiunen, lg St. Schmalvuh, 2 Kälber, 243 Mtlch- und 34Läuferschwsine. — Erlöst wurden: 3250—3500000 lür einen Ochsen, 1.05—3 Millionen tür einen Stier, l,1 bi< 5 Millionen für eine Kuh, 1,4—3,5 M«ll. für ein Rind und nächtige« Kalb, 730000 — 1,3 Mlll. für 1 St. Cchmalvieh, 350—600000 für ein Kalb, 320-470000 für da« Paar Milch- nnd 500—640000 ^ für das Paar Ldufeischweine. Der Ge- samterlö« betrug: bei den Ochsen 10 MiU., Stieren 12150000 Kühen 32.4 Mtll., Rinder und trächtige Kalbinnen 24 9 Mtll. beim Schmaloieh 15 8 Mtll. nnd bei Kälbern 950000

Stuttgart, 26. April. Steigende Preise am Schlachkviehmarkk. Dem Donnerstagmarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 48 Ochsen, 33 Bullen, 200 stungbullen, 142 Iungrinder, 264 Kühe, 389 Kälber, 1077 Schweine, 48 Schafe, 3 Ziegen, 7 Ziegenkitzchen. Alles wurde verkauft. Erlös aus je 1 Pfund Lebendgewicht: Ochsen 1. 2700-2956 (letzter Markt: 2556-2750), 2. 2100—25M (1800—2350), Bullen 1. 2150—23M (2000—2250), 2. 1750—20M (1750—1950), Iungrinder 1. 2700—3000 (26M—2800), 2. 23M bis 2600 (2250—2550), 3. 1750-2100 (1700—21M), Kühe 1. 19M bis 2250 (1800—2100), 2. 1450—1750 (1400-1700), 3. 900—1250 (850 bis 12M), Kälber 1. 2850—3M0 (2700-2850), 2. 2600—28M (24M bis 2M0), 3. 2300—2500 (2100—2300), Schweine 1. 3300—3400 (3200—3300), 2. 2900—32M (28M—3000), 3. 2500-2750 (2450 bis 27M) „st. Verlauf des Marktes: lebhaft.

Mannheimer Klelnviehmarkk. 26. April. Zum heutigen Klein­viehmarkt waren zugesührt: 88 Kälber, 113 Schweine, 841 Ferkel und Läufen Bezahlt wurde für das Pfund Lebendgewicht: Kälber 2200—30M, Schweins 3000—0500, und für Ferkel und Läufer für das Stück 100—230 OM „st. Stimmung mit Kälbern: ruhig, lang­sam, geräumt, Schweine mittelmäßig, kleiner Ueberfland, Ferkel und Läufer lebhaft. Der diesjährige Maimarkt findet am kom­menden Sonntag und Montag stakt.

Cannstatt, 26. April. Der Cannskakker Malmarkk (Vieh-, Schweine-, Kübler- und Holzmarkt) findet am Donnerstag, 3. Mai, von vorm. 8 Ahr an auf dem Sailerwasen, stakt. Zufuhren von Vieh aus Sperr- und Beobachtungsgebielen sind verbokea.

Wangen r. A., 26. April. Marktpreise. Der Wochen­markt wen nicht lehr zahlreich besucht. Kartoffel 3000—5200 „st, Rosenkartoffel 80M — 9OM -st per Ztr. Der Damwnarkt war nicht befahren. Fichkenpflanzen 5000—5509 -st, Forchen 3000 -st, Eschen 5000 „st per 100 Stück. Reger Verkehr auf dem Ferkel'narkt bet einer Zufuhr von 370 Stück. Preis 120 000—160 OM -st per Stück» Läufer bis 250 OM -st. In kurzer Zeit war alles verkauft.

„Sagte der Karmeliter noch außerdem etwas, guter Marco ?" fragte er nach tiefem Nachdenken.

„Signore, er sagte, die Zeit dränge sehr, denn die Stunde sei nahe, wo die Unschuld zu leiden verurteilt sei."

„Laß einen deiner Kollegen hier herein treten und du führst, wenn ich schelle, die Wartenden zur Audienz?

Der Diener trat ab und gebrauchte die Vorsicht, daß er durch Türen, die e« unnötig machten, sich den auf scine Rück­kunft harrenden Bittstellern zu bald zu zeigen, in« Vorzimmer zurückging.' Der zweite Unterbeamie erschien schnell und er­hielt sogleich den Auftrag, einen der Drei, der in einem anstoßenden Gemach mit wichtigen Papieren beschäftigt war, herüber zu bitten. Der Senator säumte nicht, der Aufforde­rung Folge zu leisten, denn er erschien hier als ein Freund de« Fürsten; nachdem er angemeldet und mit den üblichen Ehrenbezeugungen empfangen worden war.

„Hier kommt ein Besuch von ungewöhnlicher Art, Signore? sagte der Doge, indem er aufstanv, um den zu empfangen, den er mit Vorsicht für sich selbst zu sich gebeten hatte; „ich wünschte einen Zeugen bei seinem Gesuch gegenwärtig zu haben; ich hoffe, meine Unbescheidenheit hat Euch nicht un­wesentlich gestört. Doch hier kommen, die ich erwarte."

Pater Anselmo und Gelsomina betraten znsammen dar Gemach. Der Doge sah auf den ersten Blick, daß er fremde Menschen empfange. Er tauschte Blicke mit dem Mitglied« de« geheimen Tribunal« und jeder la« in dem Auge der Anderen, daß auch er erstaunt sei.

Als die Bittsteller gebührend vor ihnen standen, warf der Karmeliter seine Kutte zurück und enthüllte dadurch ganz seine asketischen Züge, während Gelsomina, durch den Rang dessen, der sie empfing, in Verwirrung gebracht, sich halb hinter da« Gewand de« Mönchs versteckte.

„WaS bedeutet dieser Besuch?" fragte der Fürst, besten Finger auf die zaghafte Gestalt der Mädchens wie«, während seine Augen fest aus denen de« Mönchs wurzelten, „und wa« soll diese ungewöhnliche Begleitung? Weder die Stunde noch die Art ist gebräuchlich? Pater Anselmo stand zum ersten Mal vor dem Herrscher von Venedig Wie alle diese« Lande« und mehr noch in diesem Z ttalter, gewohnt, die Gefahr deS Miß­lingen« schlau zu erwägen, heftete der Mönch einen durch­dringenden Blick aus den Frager. (Forts, folgt).