?4us 8tadt und Kreis dalw
Ab heute wieder Feldpost zur Front
Feldpostpäckchen bleiben noch gesperrt
Nachdem die am Freitag verfügte Feldpost- tzerre von Sendungen von der Heimat zur Front abgelaufcn ist, können ab sofort wieder solche Sendungen aufgegebe» werden. Dies gilt zunächst aber nur für Briefpost, Privat- telegrammc und Postanweisungen, nicht dagegen für Feldpostpäckchen, für die die Sperre bis auf Widerruf ausgesprochen war. Dieser Widerruf ist bisher nicht erfolgt. ,x«r Feldpoftpäckchen gilt die Sperre infolgedessen zunächst noch weiter. Es ist aber selbstverständlich, daß. sobald die Verhältnisse es gestatten, tiefe Sperre ebenfalls Wieder aufgehoben wird.
Achtet auf völlige Verdunkelung!
Denn Licht ist das sicherste Bombenziel
Es ist fcstgestellt worden, das; die feindlichen Flieger im westlichen Grenzgebiet fast ausschließlich nachts angreisen und ihre Bomben dort planlos abwersen, wo sie einen Lichtschein erkennen können. Es ist deshalb Pflicht eines jeden, die Verdunkelung schärfsten? dnrchzuführcn im eigenen Inter-, esse wie im Interesse des gefaulten Volkes, da es gilt, vor jedem Schaden aus der Lnst zu bewahren. Was besonders für das Grenzgebiet gilt, gilt in dem gleichen Maße für daS Heimatgebict. Auch dort muß alles vermieden werden, was zu einem Einflug des Gegners bei Nacht irgendein Ziel für seinen Bombenwurf bieten könnte.
Es ist daher dringend notwendig, daß Mütter, die ihre Wohnung verlassen, entweder ihre Km- der mitnehmen oder sie unter entsprechender Ans- sicht znrücklassen. Jetzt werden viele sagen, ich habe niemanden, der auf meine Kinder aufpaßt! Dies trifft nur so weit zu, als diese Frau keine Verwandte oder Freundin in ihrer Wohnung damit betrauen kann. Gerne aber wird die Nachbar sch a s t S h - l f e r i n der Deutschen Fra neu wer kr oder eine von ihr damit betraute Frau diese Aufgabe übernehmen und die Kinder während der Abwesenheit der Mutter hüten. Möge jede Frau bedenken, daß sie sich dadurch viel Kummer und Schmerz ersparen und ihren Liebsten die Gesundheit bewahren kann.
Wochenschau-Sondervorführungen
zu stark ermäßigten Preisen
Das deutsche Westhccr ist zum Entschei- dungskampf angetreten. Wieder befinden sich mit an der Spitze der kämpfenden deutschen Soldaten die Männer der Propagandakompanien; unter ihnen auch die Männer der Wochenschau, die mit der Kamera das gewaltige militärische Geschehen einfangcn. Die Ende dieser Woche neu zum Einsatz kommenden Wochenschauen enthalten ausschließlich Film berichte vom Vormarsch und vom Kampf in Holland, Belgien und Luxemburg.
Um dem großen Interesse des Publikums an den Wochenschauberichten cntgeaenzukom- men und allen Volksgenossen die Möglichkeit zu geben, diese Wochenschauen anzusehcn, hat Rcichsmiuistcr Dr. Goebbels auaeordnet. daß
mit Wirkung vom Samstag, Sem i3. Mai, in allen Orten Deutschlands neben den regulären Abendprogrammen der Filmtheater Son- derberanstaltungen durchgeführt werden, in denen neben älteren Wochenschauen bzw. staatspolitisch wertvollen Kulturfilmen auch die neueste Wochenschau zum Einsatz kommt. Die Preise für diese Sonderveranstaltungen sind stark ermäßigt. Soldaten und Jugendliche zahlen die Hälfte dieser Preise. Darüber hinaus finden noch weitere Wochenschau-Sondcrveranstaltungen für Schulen, Organisationen, Verbände und Gliederungen, Formationen der Wehrmacht nsw. statt.
Es ist unmöglich, Saß legendem französischer StaziSinann aufsteht um) erklärt, ich hätte jemals eine Forderung an Frankreich gestellt, öle zu erfüllen mit der französischen Ehre oder mit den französischen Interessen unvereinbar gewesen wäre. Wohl aber habe ich statt einer Forderung an Frankreich immer nur einen Wunsch gerichtet, die alte Feindschaft für immer Zu begraben und die beiden Nationen den Weg zueinander finden zu lassen.
/ltolf Hitler cm ö. Oktober 155 ?.
Hcrrenberg, 17. Mai. Wegen Anstiftung zur erschwerten Falschbeurkundung im Amt in Tateinheit mit Schlachtstenerhinterziehuiig wurde der Metzger und Gastwirt August Ko pp in Nufringen zu der Zuchthausstrafe von einem Jahr fünf Monaten und zu der Geldstrafe von 200 Reichsmark, sowie der Stener- geldstrafc von 6.700 Reichsmark und der Wertersatzstrafe von 13 500 Reichsmark verurteilt.
NSD.-Erntekindergärten eröffnet
Die Kreisamtsleitnng Calw der NS.-Volks- wohlfahrt hat i» diesen Tagen in den Gemeinden Würzbach, Ottenbr 0 n n und Spiel- berg Erntekindergärten eingerichtet, um den besonders während der Sommer- und Hcrbst- mvnate überlasteten Landfrautzn eine fühlbare Hilfe zuteil werden zu lassen. Geprüfte Kindergärtnerinnen nehmen den Müttern die tägliche Sorge für ihre Kleinen ab, sodaß diese ihre ganze Kraft ans die im Kriege doppelt bedeutsame Landarbeit verwenden können. Znm 1. Juni werden 7 weitere Gemeinden in unserem Kreis NSV.-Erntekindergärtcn erhalten.
Erhöhte Reichsmittel für Umbruch
Um der Leistungssteigerung einen noch stärkeren Auftrieb zu geben, hat Gencralfeldmar- schall Göring die für den Umbruch von unwirtschaftlichem Dauergrünland zu besserer Nutzung vorgesehene Reichsbeihilfe ans 210 Mark se Hektar erhöht, wenn die umgebrochene Fläche nachweislich dem zusätzlichen Anbau von Früchten dient, die eine unmittelbare oder mittelbare Steigerung der Erzeugung an Fett oder an Faserstoffen ermöglichen. Für die Durchführung der Maßnahme hat der Reichsernährungsministcr nunmehr die Richtlinien erlassen. Hiernach wird die Sonderbeihilfe zum Umbruch von unwirtschaftlichem Dauergrünland zur Nutzung als Acker im Interest e des Mchranbaucs von Kartoffeln oder Oel- bzw. Faserpflanzen gewährt. Die seit 1937 gewährte Reichsbeihilfc der Leistungssteigerung des Grünlandes und Umstellung auf Ackerland bleibt unter Ausdehnung auf Danzig-Westpreußen und Wartheland hiervon unberührt. Die Futtergrundlage des Betriebes muß wie seither erhalten bleiben und gefördert werden, Zahl oder Leistung des Milchviehes dürfen nicht znrückgehen. Die Anträge gehen an die Kre-s- bauernschaften.
Mütter, gebt auf eure Kinder aö
Die jetzige Zeit bringt es mit sich, daß E etwas länger dauert. Vielleicht sich h,e und da eine Frau anderweitig etwas halten - wir wollen nicht hoffen, daß dies d einen ..Schwätz" geschieht— aber jedenfalls wahrend dieser Zeit zuweilen die Kleinkn Kinder ohne Allfsi Vielleicht Hut „och die Mutter, bevor sie wegx oas Bettchen in die Nähe des geheizten O 8^?"^ oder es stand auf diesem ein Topf Wasser. Was für ein Unglück kann da:
LwKlcinen krabbeln empor, sic vielleicht den Topf um und ziehen sich l bruhungen und Brandwunden zu. Aber auch ergeben sich mancherlei Gelegenheiten au lck reu Unglücksfällen, wenn die Kinder "ängere unbeaufsichtigt bleiben. So traurig schon ein A?. Unglucksfall für Ettern und Kinder ist tntt dazu die S t raffalliflkeit der Mut
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Ehrenkreuz und Ehrenbuch
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In dem weltgeschichtlichen Geschehen der Gegenwart muß unsere Seele hin und wieder eine Feierstunde haben. Eine solche Stunde soll uns der Muttertag werden, an dem wieder das E.h renkte uz des Führers den Müttern verliehen wird, die des Reiches Zukunft durch eine große Zahl tüchtiger Kinder sichern helfen. Frauen werden geehrt, deren Mutterscin ein lebenlanges Geben und Schenken ist, deren ganzes Schicksal unter den heiligen Gesetzen des Lebens steht. Der Frau, die immer wieder das Wunder der Menschwerdung in sich erleben durfte und ausersehen war, in vielen Kindern das Erbe, das sie empfangen, weitcrzngeben — dieser Frau ward höchstes Erdenglück zuteil. Sie kennt alle Höhen und Tiefen des Lebens. Ihre unendlichen Freuden bringen auch unendliche Schmerzen. Ihr ist nichts verborgen von allein, was die Seele bewegt.
An diese Frauen hat sich der Führer gewandt, als er das Ehrcnkrenz der deutschen Mutter stiftete, das nun alljährlich am Muttertag zur Verleihung kommt. In vielen Fällen wird Heuer die festliche Stunde noch eine besondere Note dadurch bekommen, daß gleichzeitig mit den Ehrenkreuzen auch das „Ehrenbuch für die deutsche kinderreiche Familie" zur Ausgabe gelangt.
Mit dem Ehrcnkrenz wird die deutsche Mutter für ihren Persönlichen Einsatz, für die Bereitschaft, ihr eigenes Leben der Ewigkeit des Volkes.zu opfern, und für die stets gleichblci- bendc Pflichttreue in der Erziehung ihrer Kin
der ausgezeichnet. Mit dem „Ehrenbuch der deutschen kinderreichen Familie" aber ist die Urkunde geschaffen, die die ganze Tippe als lebenstüchtig und sörderilngswürdig kennzeichnet.
Um dem lebensgesetzlichen Grundsatz der Auslese, der uns als oberste Richtschnur in allen bevölkerungspolitischen Maßnahmen gcl-t ten muß, zu dienen, hat der „Reichsbund der Kinderreichen" dieses Ehrenbuch der kinderreichen Familie heransgegeben. Deshalb wird von den bei der Ausstellung des Ehrenbuchs beteiligte!, Stellen eine strenge Prüfung der Voraussetzungen hierfür vorgenommcn. Die Familie, die dieser Förderung und Anerkennung wert ist, muß ihre Lebensbewährung lind ihre Tüchtigkeit crbgcsundhcitlich bewiesen haben. Der Charakter und die Haltung einer solchen Familie, ihr Einsatzwille für die Volksgemeinschaft und die Erziehung ihrer Kinder zu Pflichttreuen deutschen Menschen, denen nationalsozialistische Weltanschauung tiefster Glaube geworden ist, all dies muß die mit dem Ehrenbuch ausgezeichnete Familie zu Vorbild und Beispiel machen. To ist aber auch das Ehrenbuch nicht nur eine einmalige Ehrung, sondern dauernd mahnende Verpflichtung. Das bedeutet für den einzelnen tägliches Ringen gegen alle selbstischen Regungen. Das bedeutet für die Familie tägliche Opferbereitschaft, unermüdlichen Dienst für das ewige Deutschland, das uns der heiligste Begriff ist, des höchsten Einsatzes wert.
^ ^ Kornau non Annemarie 5cstä/er
Komanven/aF <7 7" seser, Sa r» l a r r / Sa ck e n
„Nu» erzähle» Sie einmal folgerichtig, Franz. Wieso sind die Dame» fort?"
„Fräulein Korber kam vorgestern vormittags zu mir", begann der- Diener umständlich, „und sagte, ihr Onkel habe ihr endlich postlagernd Schisfskarte »nd Reisegeld geschickt. Sic müsse schnell abrcisen, weil sie sonst das Schiss nicht er-
'^Aha!" Nuhlands Finger zitterten, als er sich eine Zigarette in Brand steckte. „Dann hat also scheinbar das Verschwinden von Fräulein Loos mit der Abreise Fräulein Körbers nichts zu tun.
„Sicher nicht. Das ist nur Zufall. Also Frau- lein Körber gab mir ein ordentliches Trinkgeld. Ich schaffte ihr Gepäck in eine Taxe. Dann kriegte ich einen Brief für Sie. Und ich soll herzliche Grüße bestellen, und sie sei Ihnen ja so dankbar.
Gilbert fand, als er EllenS Brief gelesen, mir alles das bestätigt, waS Franz ausgerichtet hatte.
„Ich muß dringend fort. Und bedauere unendlich. mich nicht persönlich von Ihnen verabschieden zu können. Aber der Dampfer m Ham-
so weiter. .
„Was ist aber mit Fräulein Loos?
„Eine Stunde, nachdem Fräulein Körber ab- gereist war, fuhr Fräulein Loos mit einem anderen Wagen fort. Aber nur einfach so. Ohne Ge
päck."
„Was war das für ein Wagen?
„Ich habe nicht darauf geachtet. Und gegen Mittag kam sie wieder, ging sofort hinauf auf ihr Zimmer. Sie wollte nichts essen und sah sehr ver- stört ans. Ich fragte sie. was los sei, aber sie konnte kaum sprechen, als sie mich bat, sie allein zu lassen. Na. ich dachte, das beruhigt sich wieder. Aber dann stand sie Plötzlich mit ihren Koffern in der Halte und sagte, jetzt, wo Fräulein Körber abgereist sei, sei ja keine Hausdame mehr nötig.'
„Sie sah verstört aus? Franz, wie denn? Wie konnten Sie sie denn gehen lassen?"
Gil war aufgestanden. Er lief durch die Halle wie ein Eingesperrter. Leichenblaß war er.
Franz versuchte zwar, hinter dem Manne her- znlaiifen, doch da er mit ihm nicht Schritt halten konnte, blieb er bald wieder stehen.
„Natürlich wollte ich sie zurückhalten. Aber das nützte gar nichts. Sie hätten sehen sollen, wie entschlossen sie war, fortziigehcn. Dann gab sie
mir auch einen Brief für Sie. uno wie ich mich auch anbot, ihre Koffer zu tragen, sie gestattete es nicht und schleppte sich allein damit ab."
„Der Brief! Wo ist er?" Nuhland war mit einem Satz herangekommen und riß dem anderen den Brief aus der Hand.
Vor Ungeduld machte er den ganzen Uinschlag kaputt «und las:
„Geivisse Umstände zwingen mich, Ihr Hans zu verlassen. Bitte, suchen Sie mich nicht, wenn Sie es gut mit mir meinen. Es ist meine einzige und letzte Bitte an Sie. Darum werden Sie die auch erfüllen.
Eine kleine Rate für eine große Schuld möchte ich Ihnen zahlen. Und da ich nichts anderes besitze, gebe ich Ihnen meine Brosche, die Ihnen so gut gefallen hat. Es ist kein Geschenk, cs ist eine Abzahlung. Und wen» Sie eine» Funken Gefühl für mich ausbrin- gcn, dann suchen Sie nicht zu erfahren, wieso ich Ihnen gegenüber schuldig werden mußte. Ich wünsche, daß Sie mich schnell vergessen. Leven Sie wohl . . ."
Der Diener sah, daß Ruhland diesen Brief ! einige Male durchlas und den Inhalt scheinbar nicht verstehen konnte. Franz sah aber auch »och mehr: Schweißperlen auf der Stirn und geballte Fäuste, und eine Unentschlossenheit in den Augen, die er sonst nicht an ihm kannte.
Gilbert stand wie gelähnit da. Es war doch unmöglich, was sie verlangte. Er sollte sie nicht suchen! Trotzdem sie durch gewisse Umstände zu allem gezwungen worden war. Sie glaubte, ihm gegenüber schuldig zu sein und zahlte diese Schuld ab mit dem einzigen Schatz, den sie besaß. Und kein Wort von Liebe! Nur das Verlangen, er solle nicht versuchen, hinter alles zu kommen.
Sämtliche Wünsche, die es sonst auf der Welt gab. hätte er ihr erfüllt. Aber das, was sie wollte, ging nicht. Rein, nein, nein! Er mußte alles erfahren. Er mußte sie finde». Sie mußte ihm zuerst ganz genau sagen, was geschehen war.
Wie sollte nun alles weitergehen? Sollte er nun wieder mit Franz allein hier Hausen? Nie mehr würde Brigitte abends bei ihm sitzen? Nie mehr mit ihm zusammen essen? Das ganze Leben wieder ohne sie?
Und Franz stand immer noch da und schaute einen verwundert an.
Sv steckte Gil den Brief in feine Manteltasche, tat einen tiefen Atemzug, riß sich zusammen.
„Wo ist Timm?"
„Im Garten."
„Soll sofort Vorfahren!"
„Wollen Sie nicht vorher ei» Bad . . .?" Der Diener schaute ein bißchen teilnahmsvoll auf.
„Ich habe keine Zeit!" herrschte der Hausherr ihn an. „Hören Sie nicht? Timm soll sofort Vorfahren."
Franz eilte hinaus.
Und der Hnnshcrr wandcrte wieder im Kreise herum. Bis er ans einem der vielen Blumenkästen drei Briefe liegen sah. Er nahm sie hoch: sie waren alle an Brigitte adressiert. Und es wa- reu seine Briese. Ungelesen alle Worte der Liebe. Hier siecklen sie.
Als Timm erschien, nahm er sie rasch an sich. Dann bestimmte er:
„Fahren Sie mich zur Wegmann-Gnmmi- Eow.p.ignie. Aber rasch. Ich habe es eilig."
„Gil, du siehst ja aus, als ob dir jäintliche Felle sorigeschwommen wären", empfing Doktor Wegman» den Freund.
Ruhland ließ sich laut ausstöhnend in einen Sessel fallen.
„Bitte, mach jetzt keine Witze! Gib mir einen Kognak und hör mich an."
„Wie wäre es mit einem anständigen Schinkenbrot?" schlug Hans Wcgmann vor.
„Magst du mir den Kognak geben oder nicht!" blitzte ihn der andere an.
Sv bekam er sein Getränk, wen» Hans auch brummte: „Da setzt man einem doch nicht gleich die Pistole aus die Brust!" Aber er hatte auch schon gesehen, daß etwas Ungewöhnliches los sei» mußte."
„Äans, sie ist fort!"
„Wer?"
„Meine neue Halisdame. Brigitte."
„Und darüber regst du dich so ans?" EndliH haute Wcgmann sich die flache Hand vor die Stirn. „Darum also! Meine Frau meinte schon vor Wochen, daß diese Brigitte — na, du weißt schon. Und ich wollte es nicht glauben. Warum ist sie denn fort?"
Statt einer Antwort reichte Gil dem Freund .Brigittes Abschicdsbrief hinüber und goß sich dann »och einen Kognak ein.
Der andere las, schüttelte den Kopf und sagte endlich: „Das ist wirklich mhstcriös."
„Sie ist gezwungen worden. Aber von wem? Wer hatte ein Interesse daran, sie von mir zu trennen?"
Tausend Vermutungen tauchten auf. Und alles verwirrte sich »ur noch mehr. Schließlich wußte inan ja auch zu wenig von Brigittes Privatleben. Das konnte ja auch eine Rolle spiele».
„Und das Fräulein Körber?" fragte Hans. „Der Gast, den man nie zu sehen bekam? Es ist doch komisch, daß beide Frauen am gleichen Tage . . ."
„Aber nein, das ist Zufall!
„Paperlapapp, Zufall! Ich leugne den Zufall im Leben durchaus nicht, aber ich untersuche wenigstens zuerst mal, ob er ein wirklicher Zufall war. Wann also mußte diese Ellen Körber unbedingt auf das Schiff, Wchtnng Sydney?"
„Augenblick!" Gil kramte schon nach dem an- deren Brief. „Sie hat mir am achtzehnten April geschrieben. Also wird das Schiff am neunzehnten von Hamburg abgegangcn sein."
„Werden wir gleich haben."
Doktor Wegmann hatte schon den Telefonhörer in der Hand und verband sich mit der Propaganda-Abteilung.
„Haben Sie genaue Fahrpläne der nach Indien abgehenden Dampfer da?"
„Jawohl!"
Nach wenigen Minuten hatten sie die Aus- !unst.
„Nach Indien ist am elften April, morgen» sechs Uhr, ein Damsijer abgegongen. Nächster geht am dritten Mai."
„Da haben wir's. Schon ans den ersten Anhieb auf einer Lüge ertappt."
Doch mehr richtete Hans auch nicht aus. Gil- bert war zu ungeduldig. Er wollte Brigitte sofort finde». Darum sprang er bald wieder auf.
„Ich halte es hier nicht aus. Bitte. Hans, zer- brich dir auch mal den Kopf über alles. Ich weiß noch nicht, wo ich sie zuerst suchen soll. Komm doch bitte nachher zu mir nach Hause."
Und ohne eine Antwort abzuwarten, war er fvrtgcgangen.
Er hatte sich hinten in den Wagen sehen wollen, »m weitergrübeln zu können: aber Timm wagte in diesem ungünstigen Augenblick seinen Chef zu bitten:
„Herr Ruhland, könnten Sie nicht neben mir sitzen? Ich muß Ihnen nämlich etwas sagen."
Heftig wollte Gilbert abwinken, doch der Schofför drängte:
„Es handelt ' sich nämlich um die beiden Damen."
DaS genügst'.
Ungeduldig warl-tc Nuhland ans die Erklärung.
Sie wurde ihm zwar gegeben, wenn es auch ziemlich umständlich geschah.
„Unsere Putzfrau, die ist doch etwas neugie- rig", leitete Fritz Timm seine Rede ein. „Aber manchmal ist es auch ganz gut. wenn man neu- gierig ist, nicht wahr?"
..Aber was ist dbnii? Was wollen Sie ciqent- lick?"
(Fortsetzung folgt.)
400 Ehrenbücher für kinderreiche
werden am 19. Mai in unserem Gau verteilt
- Stuttgart. Neben dem Ehrcnkrenz der deut- scheu Mutter wird am diesjährigen Muttertag (19. Mac) noch das Ehrenbuch der deutschen kinderreichen Familie verteilt, das vergangene Weihnachten in seinen ersten 2000 Stück in unserem Gau ausgegeben wurde. Der Reichsbund der Kinderreichen. der diese Urkunde geschaffen hat. kann nun IM Gau Wurttemberg-Hohenzollern wieder 100 Stück kinderreichen Familien übergeben. In der Oeffentlichkeit und vor Be- horden soll dieses Ehrenbuch die Lebenstüchtigkeit und Förderungswürdigkeit dieser Familien kommentieren. Die Urkunde wird selbstverständlich nur an solche Familien verteilt werden, deren Tüchtigkeit auf jedem Gebiet streng geprüft und nachgcwicsen ist. ^