die erst kürzlich erhöhten Bezüge eine neue Nachzahlung zr machen, es würde dies auch zu Schwierigkeiten mit der Ent schädigungskommission führen. Me Gewerkschaften beschlösse darauf, in den nächsten Tagen weitere Schritte zu unter­nehmen.

Estnischer Hebelgriff

Königsberg, 20. Dez. Ende November mußte ein deut­sches Motorschiff infolge schwerer Beschädigung in einem Schneesturm Reval als Nothafen anlaufen. Der deulsth- Kapitän ließ sofort vorschriftsmäßig die nach Rußland be­stimmte Ladung, die großenteils aus Sprit bestand, von du Zollbehörde in Reval versiegeln. Als nach Beendigung der Ausbesserung das Schiff die Fahrt forlsttzen wollte, wurden dem Kapitän Schote die hinterlegten Schisfspapierc nicht aus- gefolgt, sondern die Ladung beschlagnahmt und das Schiss an die Kette gelegt. Schote meldete den Vorfall der deutschen Gesandtschaft in Reval, die bei der estnischen Regierung Be­schwerde erhob. Me Regierung ließ darauf den Kapitän verhaften, und er siA bis heute im Gefängnis. Laut MTB. handelt es sich um die Erpressung einer »Sicher­heitsleistung" von 44 Millionen Mark estländischer Mark, an­dererseits mn die falsche Anzeige eines estnischen Sprit­schmugglers, der wM glaubte, «in Geschäft machen zu können

Technische Nothiye

Erfurt, 20. Dez. In den städtischen Werken sind 25« Arbeiter in den Streik getreten, um gegen die Einstellung eines mißliebigen Arbeiters aus dem Gaswerk zu prote­stieren Auf dem Elektrizitätswerk, wo auch die Notstands- arbeiteu verweigert wurden, sind 30 Mann der Technischen Nothilfe eingestellt w orden

Württemberg

Stuttgart, 20. Dez. Die Diäten des Landtags. Der vom Landtag in seiner Montagssitzung angenommene Entwurf eines Gesetzes über die Entschädigung der Mitglieder des Landtags sieht folgende Sätze vor: Monatliche Aufwands­entschädigung für Ortsansässige (Stuttgarter 16 000 -4L, für Auswärtige 25 000 -N nebst Teuerunaszulchlag wie bei den Beamtengehältern. Taggelder bei Äusschußfitzungen für Ortsansässige 400 -4L, für Auswärtige 800 -4L. Präsidenten- entschädigung 20 000 bezw. 30 000 -4L nebst Teuerungszu­schlag. Mit der neuen Regelung lehnt sich das Diätengeseh an die für die Reichstagsmiiglieder geltenden Vorschriften an.

Stuttgart, 20. Dez. Von der Straßenbahn. Der Fehlbetrag der Straßenbahn steigt fortwährend. Dazu hat der Schlichtungsausschuß den Wsrkstättenarbeitern eine Stun- Denlohnerhöhung von 100 oll, dem Fahrprrson.al von 90 -4L sugesprochen. Me Direktion suchte in einer Betriebsversamm­lung im Gewerkschaftshaus das Personal zu bewegen, gegen entsprechende Bezahlung eine Stunde länger zu ar­beite n. Die Fahrl'artcn.preise noch weiter zu erhöhen, gehe nicht mehr an, da der Verkehr bereits stark zurückgegaugsn sei, überdies müßte der jetzige Tarif von 59, 69 und 89 gerade verdoppelt werden, wenn auch nur die neue Lohnerhöhung hereingebracht werden sollte. Durch freiwillige einAindigs Mehrarbeit ließen sich dagegen 130 Monn vom ^ahSper-onal ersparen. Würde eine befriedigende Lösung nicht zu erzielen sein, so käme die ganze Drtriebseinstsllring ernstlich in Frage. In der Versammlung war aber keine Stimmung für di: Mehrarbeit; einige meinten, der Vorschlag sei nur ein Vorstoß des Kapitals, hinter dem Stinnee stecke, damit in SüddsutschlanL der Anfang zur Abschaffung des achtstündigen Arbeitstags gemacht werde, die er in Nord­deutschland haben wolle. Am Donnerstag soll unter denn Per­sonal eine Urabstimmung vorgcnommen?werden.

Skulkgark, 20. Dez. Diebische Angestellte. Der Polizeibericht schreibt: Die Diebstähle von Angestellten, Ar­beitern und Hausbedisnsteten zum Schaden ihrer Arbeitgeber, die schon einige Zeit eins bezeichnende Erscheinung in der Verbrecherbewegung bilden, nehmen eine immer größere Ausdehnung an- Lm Lauf der letzten Monate entwendet: der 21 Jahrs alte Kürschner Ludwig Brandt von Wismar in einem Pelzwarengefchüft in der Tüb'ngerstraße hier 12 Felle im Wert von einer halben Million Mark. Den Verlaus vermittelte ein KLrschnsrlrhrling, der seiner eigenen Firma ebenfalls zwei Felle im Wert von 20 909 Mark gestohlen hatte. Der 13jührige Kaufmann Mar Salzer von Waib­lingen entwendete einer Firma in der Hohensteufsnstraße Kleider- und Futterstoffe im Wert von 2 Millionm. Wegen gewerbsmäßiger Hehlerei in diesem Falle sind der 21 Jahrs alte Mechaniker Hermann Fritz von Stuttgart und die Schneiderseheleute Konrad und Christine Hofmann von hier zur Haft gebracht. Ferner wurde der 24 Jahrs alte ledige Kaufmann Paul S i ck von Eningen OA. Reutlingen, festgenommen, weil er zum Nachteil des Großeinkaufsoereins der Kolomalwarenhändter Württembergs Waren im Ge- scmstwert von 2 859 090 «lt gestohlen hat. Die Waren wurden in einem Hause in Obereßlingen oorgefunden. Zur Weg­schaffung mußte ein Lastkraftwagen verwendet werden. We­gen Hehlerei ist der 49 Jahre alte Drehernreister Johann Lenz von Obereßlingen verhaftet. Außerdem hat die Kriminalpolizei einen großen Diebstahl bei einer chemischen Fabrik in Möhringen aufgeklärt. Der 32 Jahre alte Werk­meister Friedrich Hud von Ansbach hat Kerzen und andere Waren im Weä von ca. 2 Mill. Mk. entwendet- Wegen Hehlerei ist der 56 Jahre alte Kaufmann Wilhelm Stark aus München zur Haft gebracht.

Weihnachtsfeier. Im Festsaal des Evang. Berernshauses in der Furtbachstraße findet morgen eine Weihnachtsfeier für bedürftige Kinder, besonders Kriegerwaisen, statt. Die Be­scherung, an der 162 Familien teilnehmen, wurde durch eine Sammlung von Pastor Körner und Oskar Schumacher in Frederiksburg (Texas) ermöglicht, die voraussichtlich einen Ertrag von 1L4 Millionen Mark erreichen wird.

Ein Stuttgarter Wahrzeichen gefasten. An der Alexcmder- nnd Pfitzerstraße ist der bekannte, durch feine Hobe gleich­mäßige Pyramidenform auffallende amerikanische Haselnuß­baum Neubauarbeiten zum Opfer gefallen. Von dieser schönen Bauart soll es nur vier Stück in Deutschland geben.

Württembergische Kartoffeln für Baden. Die Erschwerung Ser Ausfuhr von Kartoffeln aus Württemberg nach Baden durch oberamtliche Abstempelung der Versandpapiere wurde vom Reichsernährungsminister für unzulässig erklärt. Die Entscheiduna betrifft auch die Ausfuhr aus Bauern.

Stuttgart, 20. Dez. Weihnacht sferien. Das Kult- Ministerium hat die Ausdehnung der Weihnachtsschulferieo über den 8. Januar hinaus nicht genehmigt.

Eßlingen, 20. Dez. Hunde im Pferch. In der Näh« von Berkheim sind Z Hunde des Schäfers Ernst Münzemnaier aus Obereßlingen, der in Berkheim Pächter ist, in den Pferch eingebrochen und hoben 2 Lammschafe zerrissen, sowie an dem Pferch selbst Schaden angerichtet. Der Besitzer der Hunde wir-» sür deu Schaden aufkommen müssen.

Der Mrlchpreis in Stuttgart wird durch den vermehrten Milchbezug aus dem württ. Allgäu um 16 Al für das Liter verteuert und auf 160 -4L festgesetzt werden.

Ludwigsburg, 19. Dez. Wahl. Bei der Gemeinderats- wahl entfielen auf die Vürgerpartei 4 Sitze, auf Deutschdemo­kraten 4, auf Deutsche Volkspartei 1, auf Sozialdemokraten 3, auf Zentrum 1, auf Kommunisten 1 und auf den Wahloor- sthlag der Turn- und Sportvereine 1 Sitz.

Hall. 20. Dez. Brand. In vergangener Nacht ist die neue Hadsrnsabrik von Lippmann, Wolfs u. Sohn ganz

niedergebrannt. Die ältere Fabrik fiel bereits 1919 einem Schadenfeuer zum Opfer.

Tübingen, 20. Dez. Der neue Rektor. Zum Uni­versitäts-Rektor des neuen Studienjahres wurde Professor Dr. Hegler an der juristischen Fakultät gewühlt.

Heidenheim, 20. Dez. Gemsinderatswahl. Bei der Eemeinderatswahl entfielen aus die bürgerlichen Parteien 6 Mandats, auf die Sozialdemokratie 5, auf die Kommunisten 1. Im Gemeinderat sind jetzt vertreten Bürgerpartei 1, Demo­kratie 7, Deutsche Volkspartei 1, Zentrum 2, Ver. Soz. Partei 12, Kommunisten 1. Abgestimmt haben 57 Prozent.

Hsitbronn, 20. Dez. SchweresEisenbahnunglück. Auf dem hiesigen Bahnhof fuhr heute vormittag infolge Nicht- beachtens des Haltesignals ein Eüterzug dem in Richtung Osterburken ausfahrenden Personenzug in die Seite. Dabei wurden ein Hilfsschaffner aus Heilbronn und zwei Reisende aus Bückingen und Großgartach schwer und sieben Reisende leichter verletzt. Die Schwerverletzten wurden ins Kranken­baus verbracht, die Leichtverletzten konnten nach Anlegung der Notverbände entlassen werden. Der Materialschaden ist nicht sehr erheblich. Beide Gleise waren mehrere Stunden gesperrt.

Neuenbürg, 20. Dez. Einbruch. In der Autohalls der Kraftwagengessllschaft wurde eingebrochen. Dem Dieb fielen Werkzeuge, Kunstleder, eine Autouhr und ein Arbeitsanzug in die Hände. Die Veiziehung eines Polizeihunds war zweck­los, da der Regen dis Spuren verwischte.

Neresheim, 20. Dez. Mühlenkaus. Die sog. Sirickles- mühle bei Aufhausen ging samt 20 Morgen Güter und son­stiger Fahrnis um 118 Millionen Mark durch Kauf an eine Genossenschaft über.

Aus Stadl und Bezirk.

Nagold, 2l. Dezember 1922.

Der Bezug von Kunstdünger durch die Landwirtschaft Hai in den letzten Monaten leider stark nachgelassen. Infolge der nachdrücklichen Aufforderung durch die landwirtschaftlichen Organisationen hatten die Bestellungen außerordentlich zu­genommen und waren in den fünf Monaten Mai bis Sep­tember 1922 an Stickstoff und Kali um 51 000 Tonnen über die gleiche Zeit des Vorjahrs hinausgegangen. Am 1. Mai d. I. kostete ein Wagen schwefelsaures Ammoniak von 30« Zentnern noch 160 500 -4L; der Preis ist inzwischen auf 1 468 620 -4L gestiegen. Die Fracht sür 200 Zentner schwefel- saures Kali betrug 1§l7 ans eine Entfernung von 309 Kilo­metern 77 oll, am 1. November 1922 bereits 16 683 <40 Auf geeignete Vorstellungen beim Neichsverkehrsminifterium kam die Antwort, eine so teure Ware vertrage auch eine hohe Fracht. Eine Sendung von 360 Zentnern Kainit stellte sich im Jahr 1914 bei 109 Kilometern Eisenbahntransport aus 225 -<ll. Dazu 34.80 »ll Frachtkosten, das sind 15,5 Prozent des Warenvreises. Am 1. November 1922 kostete die gleiche Menge Kainit 34 177.50 -4L, die Fracht 20 625 -4L oder 60,3 Prozent des Warenpreises. Visrügvrozent'igeZ Kalisalz kam 1914 auf 930 -4L und 34.80 oll Fracht (3,7 Proz.), 1. November 1922 186 618 oll und 20 625 oll Fracht (1,7 Prozent). Ir der 61. Sitzung des Ausschusses für allgemeine Tüngerange- legenheiten in Berlin berichteten die Vertreter von Württem­berg, Sachsen, Prov. Hessen und Nassau, daß der kleinbäuer­liche Besitz, der etwa 72 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche im Reich bestellt, nach den letzten Preis- und Fracht- erhöhnngen entweder ihre Bestellungen zurückzogsn oder von Zukauf abstehen. In der Versammlung wurde von allen Seiten hervorgehoben, wie sehr dadurch die Volksernährung gefährdet werde, denn durch die Preissteigerung, die schlechte Ernte und das Umlagsgesetz sei der Düngemittelbezug der Kleinbauern nicht mehr möglich.

Der MederbeschrrffunZspreis. Nach einer Entscheidung des Reichsgerichts darf bei der Preisberechnung der Waren nicht der Wiedsrbeschafsungspreis gefordert werden, dagegen kann die volle Geldentwertung beim Einstandspreis berück­sichtigt werden.

Pfrondorf. Hetmatnot-Sammlung. Zur Lin­derung der H-imatnot Übergaben die Angestellten und Ar­beiter der .Süddeutschen Kunststeinwerke" dem Schultheißen­amt die schöne Summe von 1640 -46; insgesamt mit der HauSsammlung (3135 ^l) sind es nun 4775 ^l. Möge diese Opferfreudigreit auch bei solchen, die weniger vom Geben beseelt sind, Anregung finden. Allen Gebern und Sammlern herzlicher Dank.

Walddorf. 20. Dez. Amerikaspende. Von den Lesern einer deutsch-amerikanischen Zeitung wurden auf An­regung des Pastors Löffler in Wakeney, Bruder eines hie­sigen BüraerS, 30 Dollar« gesammelt und dem hiesigen Pfarramt für kirchliche Zwecke überwiesen.

Gemeiuderatswahl-Ergebuifse.

Walddorf. 20. Dez. Bei der am letzten SamStag hier stattgefundenen GemeinderaiSwahl wurden gewählt: Stickel Christian, Gipser (leith. GR.) mit 121; Schüttle Jak., Z»m- mermann (seith. GR.) ll7; Stickel Adam, Maurer (ieith. GR) 114; Mayer Jakob, Fuhrmann (seith. GR.) 86; Walz Otto, Bauer 73; Walz Jakob, Wagner 59 Stimmen. Für Mon- Hardt wurde I. Seeger, Bauer mit 40 Stimmen gewählt.

Schönbron«. Bei der am SamStag stattgefundenen Wahl erhielten von den bisherigen Gemeinderäten Michael

Nestle 120, I. Schaible, Bauunternehmer 107, Chr. Dirigier 95 Stimmen; für den freiwillig zurückgeirltencr. Gg. Kugel, Gemeinderat, wurde neugewühlt Jakob Schwarz, Schmied- meffter mit 65 Stimmen.

WurLLembergischer Landtag

, Stuttgart. 20. Dezember

Der Landtag beendigte gestern nachmittag die Anssprache über die nationalsozialistische Bewegung. Zunächst sprachen die Abg. Schees (Dem.) und Andre (Zent.), die das Vorgehen der Negierung billigten und an den Nationalsozialisten na­mentlich die Gewalttätigkeit, sowie die Schürung von Klassen- und Rassenhaß kritisierten. Nach einer kurzen persönlichen Erklärung des Staatspräsidenten ergriff Justizminister Bolz nochmals das Wort. Er hob hervor, daß das Versammlungs- verbot bestehen bleiben müsse, solange die Nationalsozialisten :ine staatsgefährliche Stellung einnehmen. Dann sprachen »ych dis Abg. Roth (Dem.), Bickes (D.Vp.) und Schul-er (Soz.). worauf eine Entschließung der Mehrheikspar- teien und der Deutschen Volksparte! angenommen wurde, in der die Regierungserklärung gebilligt und erwartet wird, daß die Regierung gegen die National-So­zial! st en alle Machtmittel anwsndet. Eine Ent­schließung Bazille auf Aufhebung des Vsrsammlungsver- bots wurde abgelehnt. Zum L-chluß gab Präsident Wal­ter eins eindrucksvolle Erklärung ab, in der er auf Frankreichs Nheintzslüste hinwies und gegen alle Gewalttaten und Schi­kanen, gegen das Unrecht, das uns schon angetan worden ist und gegen das Unrecht, das man uns antun will, energischen Protest erhob. Er grüßte die deutschen Stammesbrüder am Rhein, im Saarland und in der deutschen Pfalz, rief ihnen Trost und Mut zu und schloß mit den Worten: Seid unserer Treue versichert und harret in deutscher Treue aus! Nächste Sitzung unbestimmt.

Allerlei

ZehnrnMonenslifiurm. Anläßlich ihres 50jährigen Be­stehens stiftete dis Westfalische Drahtindustrie in Hamm sechs Millionen Mark für die Angehörigen des Werkes und je eine Million Mark für die Krankenkasse, die Unterstützungs­kasse für Beamte, die Unterstützungskasse der Arbeiter und sür den Borstand des Vereins sür wohltätige Zwecke.

Bier Millionen Belohnung. Eine Amerikanerin verlor in München einen Brillantschmuck in Platin gefaßt im Wert ?on vielen Millionen- Der ehrliche Finder erhält eins Lelcchnung von 4 Millionen Mark.

RiSMranne. Im Forstamtsbereich Steingaden bei Lech­bruck (Oberüayern) wurde eine Tanne von 27 Festmetsrn gefällt, di: zur Talfahrt in mehrere Stücks zersägt werden mußt:. Der Daum dürste ein Alter von über 300 Jahren haben. Der Wert beträgt weit über eine Million Mark.

Aranzvsisthr Rennen auf deutsche Loste«! DerMittag", Düsse-Dorf, eine westdeutsche Tageszeitung für Sport, Ver­kehr, Politik und Kunst, ist von der französischen Besatzungs- aehörde aus acht Tage verbpten worden. Die Ursache dazu ist folgendes: Die Franzosen veranstalteten im vergangenen Sommer in Wiesbaden Pferderennen mit nur französischem Material, das sie aus Frankreich kommen ließen. Das Deutsche Keich mußte den Transport der französischen Pferde, ihren unterhalt usw. bezahlen. Ein Hinweis auf diese Ungsheucr- ichkeit paßte den Franzosen nicht.

Die Berliner Straßenbahn hat den Fahrpreis für die kürzeste Strecke auf 80 -4L erhöht. Die Straßenbahnen scheinen den unwiderstehlichen Drang zu haben, durch Ent­völkerung ihrer Betriebe sich selbst zu töten.

Kundgebung der Gastwirke. In Hamburg bleiben am 21. Dezember von mittags 12 Uhr an die Wirtschafts- und Küchenbetriebe der Hamburger Tasthöfe als Kundgebung gegen das von der Reichsregierung geplante Schankstätten- gesetz geschlossen. Der Herbergbetneb erleidet keine Unter­brechung.

Alrsik. Wie die A.C-. der Gerresheuner Glashüttenwerke bei Düsseldorf mitteilt, ist die Belegschaft des Werks zum fünf­ten Mal in diesem Jahr in den Ausstand getreten.

Der HehfitM. In Rom und einigen anderen italienischen Städten wurde in letzter Zeit ein FilmDie vier apokalyp­tischen Reiter" ausgeführc, der eine geradezu widerliche Hetze gegen das Deutschtum darstellt. Äuf dis Beschwerde des deutschen Botschafters hat die italienische Regierung die Ausmerzung der schlimmsten Stellen angeordnet.

Der Leichenverbrennungsofen in Wien sollte am 18. De­zember eröffnet werden. Bundesminister Schmitz hat je­doch in einem Erlaß an den Oberbürgermeister dis Jnbe- cnebnahme untersuch, weil nach den gesetzlichen Bestim­mungen die Verbrennung von Leichen unstatthaft sei.

Autounglück. Aus der Rückfahrt von St. Gallen kam der Prokurist Adolf Saurer in Aborn (St. Gallen) mit seiner Gattin bei einem Autounglück ums Leben. Das Auto ist auf der eisigen Straße ausgeruscht. Beide waren sofort tot.

Schiffsbrand. Vermutlich durch Kurzschluß entstand aus dem französischen LazarettschiffViny Lang", das vor Konstantinopel liegt, Feuer, das das ganze Schiff zerstörte. 25 Mann haben den Tod in den Flammen gefunden.

Pelzdiebstahl. In einer Pelzwarenhandlung in Berlin wurden Pelze im Wert von 120 Millionen Mark gestohlen.

Bankraub i« Amerika. In Denver (Colorado) gelang es sieben Räubern, beim Verladen von Bargeld, das für die dortige Bank bestimmt war, eine Summe von 2 600 000 Franken zu erbeuten. Zwei Wächter wurden v erwun d e t Öle Räuber sind entkommen.

In der österreichisch-ungarischen Dank in WLe» yMÄNs LN BgqkWHm zu jr 100 000 Krane» gestohlen.

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