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Vroyenoer Streik. Die Verhandlungen in der Holzindustrie für Württemberg und Baden sind gescheitert. ,
Die Paketpostgebühren
sind vom 15. November ab nicht nur nach Nah- und Fernzonen (75 Kilometer und darüber) geteilt, sondern auch nach dem Kilogew-cht gestaffelt, was die Berechnung ziemlich verwickelt gestaltet. Jedenfalls herrscht vielfach noch eure Unklarheit über die Gebührenberechnung und wir glauben einem Wunsch der Leser entgegenzukommen, wenn wir nachstehend eins Aufstellung geben, wobei zu bemerken ist, daß vielleicht schon im Dezember eine neue Aenderung der Gebührensätze — natürlich eine Erhöhung zu erwarten ist.
Nahzone . Fernzone
Pakete bis 5 Kg 60 -4L 120 -4L
5— 6 Kg. 72 -4L 144 -4t
6— 7 Kg 84 -4L 168 -4L
7— 8 Kg. 96 -4L 192 -4L
8— 9 Kg. 108 -4L 216 -4L
9— 10 Kg. 120 -4L 240 -4L
10— 11 Kg. 144 -4L 288 -4L
11— 12 Kg. 168 -4L 336 -4L
12— 13 Kg. 192 -4L 384 -4L
13— 14 Kg-216 -4L 432 -4L
14— 15 Kg. 240 -4L 480 -4L
15— 13 Kg. 264 -4L 528 -4L,
16— 17 Kg 288 -4L 576 -4L
' 17—18 Kg. 312 -4L 624 -4L
18- 19 Kg. 336 -4L 672 -4L
19— 20 Kg 360 -4L 720 -4L
Zeitungspakete bis 5 Kg. 30 bezw. 60 -4L.
Wie wird Brot leichte? verdaulich?
Der Vorstand des Phnü Instituts in Hamburg, Kestner, hat an seinem Institut durch wissenschaftliche Versuche sest- sielien lassen, welcher Zusammenhang zwischen der Backart und der Verdaulichkeit des Brots besteht. Es wurde zu diesem Zweck an Hunden der Sättigungswert verschiedener Vrotarten untersucht. Der Sättigungswert einer Nahrung hängt von ihrer Verweildauer im Magen ab. Es zeigte sich, daß der Sättigungswert ron Roggen-' und Weizenbrot, aber auch von Brot aus feinem me hem Mehl und von Vollkornbrot sich nicht wesentlich unterscheidet. Einen großen Unterschied bedingt dagegen die Backart des Brots. Das Brot in Form von kleinen Rundstücken (Brötchen, Semmel) verweilt länger ini Magen als ein großer Laib Brot aus demselben Teig; im ersteren Fall ist also der Sättigungswert größer. Bei allen Broturcen zeigte sich das gleiche Ergebnis. Ebenso verweilt geröstetes Brot länger im Magen als nicht geröstetes. Teig und Brotkrume ohne Rinde verlassen den Magen besonders schnell, haben also einen geringen Sätti- gungswsrt. Es wurden weiterhin/ wie Kestner in der „Münchner Medizinischen Wochenschrift" berichtet, Untersuchungen darüber angestellt-, worauf die längere Verweildauer im Magen beruhe. Es wurde deshalb an Hunden mit Magenfisteln geprüft, ob etwa geröstetes Brot auf chemischem Wege ein; stärkere Magensaftabsouderung Hervorrufe. Das war in der Tat der Fall. Beim Rösten des Brots entstehen Stoffe, die etwa in derselben Weise wie Fleischextrakt eine stärkere Magensaftausscheidung Hervorrufen. Die stärkere Verflüssigung des in Form kleiner Rundstücke gebackenen Brots, wie sie bei den Versuchen zu erkennen war, ließ vermuten, daß dieses Brot vom Körper besser ausgenützt würde. In der Tat ist, wie angestellte Stoffwechselversuche erkennen ließen, das der Fall. Von den verschiedenen Vrotarten war die Ausnutzung des Weizenmehls (entsprechend früher gewonnenen Ergebnissen) erheblich besser, besonders gut bei den kleinen Rundstücken. Bei dem Roggenmehl ist die Ausnutzung an sich weniger gut, die des Stickstoffs aber wesentlich besser, wenn das Brot in Form kleiner Rundstücke gegeben wurde. Kestner kommt zu dem Schluß: es ist zweckmäßiger. Brot in kleinen Stücken zu backen.
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ö Das Gefühl der Verehrung für menschliche Größe O ist unabhängig vom Kampf der Meinungen; selbst der « erhabenste Gedartke ist anfechtbar, aber unanfechtbar Z sind die hohe Gesinnung und die GemütStiefe, woraus N er entsprang. Dchmel.
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Der Bravo.
29) Eine veneüanische Begebenheit von Fenimore Cooper.
(Fortsetzung.)
Der erste aus dem Haufen von Böten, welche den leeren Platz für die Mitbewerber umgaben, war ein Gondolter von dem öffentlichen Landungsplatz, wohlbekannt durch seine Geschicklichkeit im Rudern und seine Gesänge in dem Kanal.
„Wie heißest du und in wessen Namen meldest du dich zur Wette?" fragte der Herold.
„Alles kennt mich als den Bartolomeo, der zwischen der Piazetta und dem Lido wohnt, und als guter Benetianer setze ich meine Hoffnung auf San Teodora."
„Du bist in gutem Schutz; nimm deinen Platz ein und erwarte dein Los.
Der selbstbewußte Schiffer traf mit einem Schlag von hinten das Wasser mit dem Ruder und die leichte Gondel drehte sich um, nach der Mitte des leeren Platzes, wie ein Schwan, der plötzlich auf die Seile schießt.
„Und wer bist du?" fragte der Beamte den Nächsten, der kam.
„Enrico, ein Gondolier von Fustna. Ich komme, mein Ruder mit den Großsprechern der Kanäle zu versuchen."
„Bus wen setzst du deine Hoffnung?"
„Sant Antonio dt Padua."
„Du wirst seine Hilfe nötig haben, obwohl wir deinen Mut loben. Tritt ein und nimm Platz." — „Und wer bist du?" fuhr er gegen einen andern fort, als der zweite die behende Bewegung de» ersten nachgeahmt hatte.
„Ich bin Gino von Calabrien, ein Gondolier in Prioat- diensten."
Allerlei
10 Millionen für eine Sporiveranstalkung. Für das „Rheinische Sport-Ostern" 1923 in Düsseldorf, an dem Radfahrer, Motor- und Automobilfahrer sich beteiligen sollen, sind 10 Millionen Mark zur Verfügung gestellt worden. Die Siegespreise in den verschiedenen Wettfahrten betragen je 250 000 Mark.
Prachtsmenschen. Ein Taglöhner in Freiburg i. B. zog mit seiner Frau, obgleich er von ihr geschieden war, auf Kar» toffeldiebstähle aus. Als er wieder einmal mit ihr in Streit geraten war, zeigte er sie wegen der Felddiebstähle an. Das Gericht verurteilte natürlich beide, und zwar erhielt jedes drei Monate Gefängnis.
Handelsnach richten
Dollarkurs am 8. November 9271.20 (8543.50).
1 Pfö. Sterling 40 398.70, 100 Holland. Gulden 355 110.—, 100 Schweizer Franken 167 580.—, 160 französ. Franken 55 361. , 100 iial. Lire 38 408.—, 100 österr. Kronen 12.21, 100 tschech. Kronen 29 025.—, 166 poln. Mark 56.—.
8IM Milliarden neue Neichsschulden. Die schwebende Schuld des Reichs ouS diskontierten Schahanweisuiuzen stieg im letzten Okioberdritkel um 61,49 auf 603,63 Milliarden. Dazu traten weitere Zahlungsverpflichtungen auS Schahanweisungen und Schahwechseln von 42,75 Milliarden, Insgesamt betrug die schwebende Schuld also 720,67 Milliarden. -
59 OLg-Mark-Scheine. Zur Hebung der Zahlungsmittelnot sol- eu neue 56 OVO-Mark-Scheine ausgegeben werden. Gleichzeitig wird die Herstelkmg der 500- und 1000-Mark-Scheine derart vermehrt, daß täglich 11—12 Milliarden in Umlauf kommen.
52 Oll» -4L für 100 Kilo Weizenmehl. Entsprechend der Devisen- steigerung wurde der Richtpreis für Weizenmehl Spezial 0 heule von der Südd. Mühlcnverciniguna sprunghaft von 43 400 aus 50 OOO -4L für die 100 Kilo mit Sack ab Mühle erhöht. Die Forderungen wurden infolge der stetigen Markeniwertung im Mittwochs- verkehr von den Mühlen weiler auf 52 000 -4L erhöht. Die zweite Hand wurde vereinzelt mit 47 000 -4L gehört.
Allgäuer Butler- und Käsebörse. Butter 549 81 -4L (in der Bor- wache 464,3). Umsatz 75 202 Pfund (72 331 Pfd.), Weichkäse mit 20 Prozent Fettgehalt 230,57 -4L (210,02 -4L), Umsatz 466 843 Pfd. <559 738 Pfd.), Allgäuer Rundkäse 354,33 -4L <326,93 -4L), Umsatz 296 879 Pfd. (257 627 Psd.). Warenknappheit und Dollarhausse verursachten stürmische Nachfrage.
Märkte
Schweinemärkke. Ludwigsburg: Zufuhr 4 Läufer- und 128 Milchschweine. Verkauft 2 bezw. 78 Stück. Preis für ein Läufer- schwein 28 600—31 000 -4L, für ein Mllchschwein 85V0—14 500 -4L. — Reutlingen: Zufuhr 1 Läuserschwein, verkauft um 15 500 -4L, 39 Milchschweine, 20 000-25 000 -4L pro Paar.
Balingen. 8. Nov. Viehmarkt. Dem Viehmarkt waren 8 Farren, 50 Ochsen und Stiere, 110 Kühe, 132 Kalbinnen und 218 Stück Iungvieh zugeführt. Farren galten 150—250 000 -4L,-Zugstiers 220—410 ÖOO -4L das Paar, Ochsen 1. Sorte 45—70 000 -4L, 2. Sorte 25—40 000 -4L, Kühe 60—230 000 -4L, Kalbinnen 100—220 000 -4L, Zungvieh 32—83 000 -4L je das Stück. Schaffochsen galten 250 bis 300 000 -4L pro Stück. Dem Schweinemarkt waren 228 Milchschweine zugeführt, die bei schleppendem Handel um 7—15 000 -4L pro Stück verkauft wurden.
Urach, 8. Nov. Auf der Fruchtschranne kostete« Dinkel 11000, Gerste 9500, Weizen 12 000-15 OVO -4L je der Zeutzner.
Leukkirch, 8. Nov. Schranne. " Zugeführt wurden der Schranne: 100 Kilo Gerste und 455 Kilo Haber. Erlöst wurden für den Haber 18 000 -4L, 16 800 -4L und 15 000 -4L, verkauft das ganze Quantum. Die Gerste wurde wieder nach Hause genommen.
Nürnberger Hopfenmarkk. Verstärkt« Nachfrage. Höchstpreise für Gebirgshopfen und Würktemberger 55000—70000 -4L, für Hallertauer ohne und mit Siegel 80 000 -4L. Geringe und gelbe Markthopfen 45 000—52 000 -4L, mittlere von 55 000—60 000 -4L, prima bis 65 000 -4L, Stimmung sehr fest, Preise steigend.
Jucker zur Weinverbesserung. Nach Mitteilung des Reichs- ernährungsmmisteriums werden voraussichtlich zunächst 40 006 Doppelzentner Zucker zur Haustrunkberkitung und Verbesterung des Rotmostes bereitgestellt werden, ferner aber noch weitere 120 600 Doppelzentner zur Verbesterung des Weihmostes und Weißweines. Als voraussichtlicher Preis werden in dem amtlichen Schreiben 60 bis 70 -4L das Pfund genannt.
Letzte Drahtnachrichten.
Knilking bayerischer Ministerpräsident
München. 8. Nov. In der heutigen Vollsitzung des bayerischen Landtags wurde Exzellenz v. Knilling zum Ministerpräsidenten gewählt. Abgegeben wurden 14S Stimmzettel: davon lauteten 86 auf Dr. v. Kmlling, 54 waren unbeschrieben und je eine Stimme fiel auf Dr. Heim, Dr. Zahnbrechcr und Hitler. Dr. v. Kmlling erklärte sich zur Uebernahme des Amts bereit, unter Zurückstellung der bei ihm bestehenden Bedenken allgemeiner und persönlicher Art. Sein Regierungsprogramm wird Dr. v. Kmlling in der morgigen Vollsitzung des Landtags darlegen, in der auch das neue Ministerium vorgestellt wird. Hierauf wurde die Vollsitzung geschlossen.
Mithilfe deZ Papstes für die kleinasiakischeu Flüchtlinge
Genf, 8. Nov. Auf die Bitte Nansens, sein Hilfswerk für die klcinasiatischen Flüchtlinge unterstützen zu wollen, ließ der Papst antworten, er werde an die in Betracht kommenden katholischen Verbände einen Aufruf erlassen und einen Vertreter an Ort und Stelle senden.
Teilzahlung Englands an Amerika
London, 8. Noo. Reuter meldet, die britische Regierung werde zum 15. November nur 15 Millionen Dollar von den an Amerika fälligen Schuldzinsen zahlen (früher wurde von 50 Millionen gesprochen. D. Schr.), angeblich weil sich die Abreise der Finanzkommission nach Amerika immer wieder perzögert habe, die die Umwandlung der schwebenden in eins Anleiheschuld im Verein mit den amerikanischen Behörden vornehmen soll.
Strafverfahren gegen Sforza
Paris, 8. Nov. Laut „Matin" hat der neue italienische Ministerpräsident Mussolini dem Botschafter Graf Sforza scharfen Vorhalt gemacht, daß er seine telegraphische Nücktrittsankündigung zugleich den Pressevertretern mitgeteilt habe. Es soll ein dienstliches Strafverfahren gegen Sforza eingeleitet werden.
De Daleras neue Kampfansage
London, 8. Nov. Der Irenführer DeValerahat eine - Erklärung veröffentlicht, in der er die Gerüchte über Frie- densverhandlungcn für unrichtig erklärt und sagt, von den Forderungen der Republikaner könne nichts zurückgenommen werden. Die einzige Frage sei der Siea der Republik oder die völlige Niederlage.
Eingesandt.
Zum dritten Mal jähit es sich, daß die städt. Forstver- waltung die Ausgabe von Deckreis an die Getftüsebau treibende Einwohnerschaft unterläßt, während letztere von jeher gewohnt war, ihren Deckreitbedarf aus den städt. Waldungen um mäßigen Preis zu beziehen. —
Es mag sein, daß die Lieferung de» Deckreises für die Stadt kein besonders rentables Geschäft ist, wenn man aber berücksichtigt, daß das Reis zum Schutz der Pflanzen und des WintergemüseS, hauptsächlich aber im Frühjahr zum Anbau und Aufzucht der jungen Gemüsepflanzen dient, woran doch die ganze Einwohnerschaft das größte Interesse hat, so sollte man doch meinen, bet einigem guten Willen lasse sich das an und für sich geringfügige Quantum Reis bei dem großen Waldbesitz Nagolds doch auftreiben. —
Bet den außerordentlich hohen Fuhrlöhnen ist es ganz unmöglich, das Deckreis von auswäits zu beziehen, die Gemüsepflanzung wird also sehr erschwert, wenn nicht zum großen Teil vereitelt bei ungünstiger Witterung, wenn nicht die Stadtverwaltung ein Einsehen hat und die Ausgabe üon Deckreis wenigstens zum allerdrtngendsten Bedarf für Heuer nachträglich doch noch anordnet, handelt es sich doch um ein altes Herkommen. Und wenn in andern Städten wie z. B. in Herrenberg auch für diesen Winter wieder Deckreisig abgegeben wird, sollte es auch in Nagold möglich sein.
„Welcher Edelmann hält dich?"
„Der erlauchte und vortreffliche Don Camillo Monforte, Duca und Herr von Sant Agata in Napoli und dem Recht nach Senator in Venedig." *
„Du solltest eigentlich von Padua sein, Freund, vermöge deiner RechtSkenntnis. Vertraust du auf den, dem du dienest, für den Steg?"
Eine Bewegung zeigte sich unter den Senatoren über die Antwort Gtnos, und der halb entsetzte Bursche meinte auf mehr als einer Stirn sich Wolken sammeln gesehen zu haben. Er blickte rings sich nach dem um, dessen Größe er gerühmt hatte, als ob er bei ihm Hilfe suche.
„Willst du gleich deinen Nothelfer bei diesem Kampf der Stärke nennen", begann der Herold wieder.
„Mein Herr", stieß der erschreckte Gino auS, „St. Januarius und St. Markus."
„Du bist in guter Hut. Sollen die beiden Letzteren dir nicht helfen, so kannst du doch sicher auf den Elstern zählen!"
„Signor Monforte hat einen berühmten Namen, und er ist bet unseren venetianischen Spielen willkommen", bemerkte der Doge, indem er da» Haupt gegen den jungen, edeln Ca- labresen verneigt«, der in nicht großer Entfernung in einer Prachtgondel, mit lebhaftem Interesse in den Zügen, von der Szene Zeuge war. Diese kluge Unterbrechung der Scherze des Beamten wurde mit einer tiefen Verbeugung beantwortet, und die Sache ging ihren Gang fort.
„Nimm deinen Platz, Gino von Calabrien, und möge dir das Glück gewogen sein", sagte der Letztere; dann wandte er sich zu einem Andern und fragte erstaunt — „Wie kommst du hierher?"
„Ich komme, die Hurtigkeit meiner Gondel zu erproben."
„Du bist alt und diesem Kample nicht gewachsen; Haushalte mit deiner Kraft für die tägliche Arbeit. Uebelberate- ner Ehrgeiz hat dich zu diesem nutzlosen Vorsatz verleitet."
Der neue Aspirant hat eine gewöhnliche Ftschergondel von keiner schlechten Form und von genügender Leichtigkeit, doch mit allen Anzeichen täglicher Abnützung unter die Galerie der Bucentaurs getrieben. Er nahm den Tadel mit Sanftmut auf und war schon im Begriff, sein Boot, mit Trauer und Kränkung in dem Blick, aus die Seite zu wenden, als ein Zeichen von dem Dogen seinem Arm Einhalt tat.
„Frage ihn wie Jeden", sagte der Fürst.
„Wie heißest du?" fuhr widerstrebend der Beamte fort, der, wie alle Subalterne, weit eifersüchtiger war auf die Spiele, die er leitete, als sein Oberer.
„Ich bin als Antonio, Fischer von den Lagunen, bekannt."
„Du bist alt!"
„Signore, niemand weiß das bester als ich. Sechzig Sommer sind verflossen, seit ich -um erstenmal das Netz und die Schnur ins Wasser auSwarf.
„Du bist auch nicht gekleidet, wie fichs für einen ziemt, der sich vor dem Staate Venedig in der Regatta zeigen will."
„Ich bin hier in dem Besten, was ich habe."
„Deine Glieder sind unbedeckt, — deine Brust ist offen, — deine Sehnen sind schwach. — geh doch; du bist schlecht beraten worden, das Vergnügen des Adels durch deinen Leichtsinn zu stören."
Wiederum wollte Antonio sich auS dem Kreise »on zehntausend Augen demütig zurückziehen, als die ruhige Stimm« des Dogen ihm von neuem zu Hilfe kam.
„Der Kampf ist allen frei", sagte der Herrscher; „doch möchte ich dem armen alten Mann zureden, guten Rat anzunehmen; gib ihm Silber, denn Mangel treibt ihn zu diesem hoffnungslosen Versuch an."
„Du hörst, es wird dir Almosen geboten; mache denen, die stärker sind und geziemender auSsehen, zum Ringen Platz."
„Ich will gehorchen, wie eS einem Menschen ziemt, der in Srmnt geboren und erzogen ist. Cs hieß, der Wettlauf sei allen frei und ich bitte die edlen Herren um Verzeihung, da ich ihnen damit gewiß k.ine Unehre antun wollte."
„Gerechtigkeit in dem Palast und Gerechtigkeit auf den Kanälen" bemerkte rasch der Fürst. „Wenn er darauf be- harrt, so hat er ein Recht dazu. Es ist St. Markus Stolz, daß er seine Wagschalen mit gleicher Hand hält".
Ein beifällig« Murmeln folgte dem guten Spruch.
„Du hörst, — Sein« Hoheit, die Stimme einer mächtigen Staates, sagt, du sollst bleiben.
„So will ich denn sehen, wieviel Kraft noch in diesem nackten Arm wohnt," erwiderte Antonio, indem er einen trüben Blick, der nicht ganz frei war von der heimlichen Eitelkeit des Menschen, auf,sein« ärmliche abgenutzte Kleidung warf. (Forts, folgt).