Frachten vollständig stockt, während der Verbraucher in obstarmen Gegenden, Industriegebieten und großen Städten nicht imstande ist, wegen der durch diese enormen Frachten bedingten hohen Preise, das Obst zu kaufen. Hierin muß ein Wandel geschaffen werden, damit nicht Millionenwerte an Inlandserzeugnissen zugrunde gehen.
Kleine politische Nachrichten.
Mißstimmung ln Paris
Paris, 19. Sept. Die Presse bespricht das Abkommen Havensteins mit der Bank von England noch ziemlich zurückhaltend, sie läßt aber keinen Zweifel, daß nach Ansicht der französischen Regierung das Abkommen gegen die Bestimmung der Entschädigungskommission verstoße, denn tatsächlich werde die Umlausfrist der Schatzwechsel nun doch auf 18 statt auf 6 Monate festgelegt und die Zahlungsfrist auf ebenso lange hinausgerückt. Deutschland werde nun in erster Linie Schuldner in England, wogegen Poincare in den Londoner Besprechungen Einspruch erhoben habe, weil dadurch die ersten Zahlungen an Frankreich im Jahr 1923 in Frag« gestellt werden.
höhere Zölle auf Luxuswaren
Berlin, 19. Sept. Dem Reichsrat ist eine Gesetzesvorlage Kigegangen, nach der eine Reihe von ausländischen Luxus- rockren mit höheren Eingangszöllen belegt werden sollen^
Lohnerhöhung im Duchdruckgewerbe
Berlin, 19. September. Der Tarisausschuß der Deutschen Buchdrucker hat nach dreitägigen Verhandlungen ein neues Lohnabkommen geschlossen, das drei Wochen bis zum 7. Oktober läuft. Die Lohnzulagr beträgt in der ersten und zweiten Woche 800 -4(, in der dritten Woche 1200 .K. Infolge dieser Lohnerhöhung und der anderen Steigerungen der Preife erhöhen sich di« Druckpresse vom 18. September ab um 60 vom Hundert.
Lohnbewegung im Bergbau
im Ruhrgebiet ist wieder eine Lohnbewegung im Gang. Dev Industrie sollen in den nächsten Tagen neue Lohnforderungen vorgelegt werden.
Die Sozialisten KM die Erhöhung des UmlMMeW,
Berlin, 19. Sept. Auf dem sozialdemokratischen Parkei- kllg in Augsburg sprach der Aba, Hermann Müller scharf tzeKn die vom Reichstagsausschuß geplante Erhöhung des Preises für das Umlagegetreide. Aus der Frage könne eine Kabinettsfrage werden; für die Beibehaltung der Koalition Mit den Bürgerlichen bestehe kein Verlangen,
Verbotene Parteien und Vereine in Baden
Marlsruhe, 19. Sept. Das Ministerium des Innern hat dir Deutschsozialistische Partei, den Verband nationalgesinnter Soldaten und den Jungdeutschen Orden wegen ihrer deutschvölkischen Richtung aufgelöst und die Ortsgruppen in Baden aufgelöst.
Aus dem befehlen Gebiet
Hamborn (Wests.), 19. Sept. Ohne Angabe von Gründen wurden gestern ein Oberwachtmeister und mehrere Angehörige der Schutzpolizei mit Zivilpersonen durch Truppen der feindlichen Besatzung verhaftet. Der Einspruch des Oberbürgermeisters blieb unbeachtet.
Wiedereröffnung der Bismarck Hütte
Laklorv.h, 19. Sept. Die Direktion der Bismar'ckhiE die wegen des Arbeiteraufruhrs den Betrieb geschlossert hatte, wurde von der polnischen Regierung veranla ßt.,de n Betrieb cm Donnerstag wieder zu eröffnen.
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Dies war der letzte Sommertag.
Ein roter Sonnenseufzer trank Den letzten Kuß vom Wetngerank,
Das tagmüd auf den Hängen lag.
Bald fließt das Herbstgold rosig her,
Der Rottvald wiegt da» bunte Laub;
Auf leere Felder fliegt der Staub —
Und Bäume warten, ernteschwer.
— F. H. Irommano.
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Der Bravo.
8) Eine venrtianislhe Begebenheit von Fenimore Looper.
(Fortsetzung.)
„Don Camillo Monforte, der Erbe eine» alten berühmten Stamme», beweibt sich nicht mit so wenig Vorsicht. Deine falsche Zunge wollte mich hintergehen, Gtno, aber die Länge der Uebung sollte dich von der Torheit, so etwa» zu versuchen, überzeugt haben. Sagst du die Wahrheit nicht, so kommst du nicht zur Vollziehung deine» Auftrags, du bist hier mein Gefangener so lange ich will."
,E» ist möglich, daß ich dir erzählt habe, wa» ich in kurzem erwarte, al» war sich schon begeben hat. Aber Camillo hielt mich in der letzten Zeit so viel auf dem Wasser, daß ich, außer am Ruder, wenig träume."
„Umsonst versuchst du, Gtno, mich zu htntergehen, denn dein Auge sagt die Wahrheit, wohin auch deine Zunge und Gedanken spazieren gehen. Trink den Becher da, und entledige dein Gewissen wie ein Mann."
„Ich wollte, dein Vater machte die Bekanntschaft de» Stefano Milano," fuhr der Gondolter fort, indem er einen langen Atemzug nach einem längeren Zuge au» dem Becher tat. .Da» ist nämlich ein Patrone au» Kalabrien, der oft herrliche Weine au» seiner Heimat hier in den Hafen führt. Der Mann ist gegenwärtig hier, und wenn du davon haben willst, so soll er nicht lange um ein paar Schläuche mit sich handeln lasten."
„Schwerlich hat er bester« Geschäste auszuweisen, al» die auf dem Tand de» Lido gezeitigt sind. Tu' noch einen Schluck, denn4der zweite Zur», heißt'», ist bester al» der erste."
Gemäßigke Antwort kemals — Erleichterung Englands Paris, 19.-Sept. „Petit Parisien" meldet: Auf die Note Englands, Frankreichs und Italiens erwiderte die Regierung von Angora: Der „neutrale" Gebietsstreifen, den wir nach Eurer Forderung beobachten sollen, ist durch ein Dokument geschaffen, das wir picht anerkennen, den Friedensvertrag von Sevres. Dies vorausgesetzt, erkennen wir Eure vorläufige Anwesenheit dort an, wo Ihr Euch seit drei Jahren festgesetzt habt, sowie Euren Anspruch, an dem Abschluß des endgültigen Friedensvertrags mitzuwirken. Ihr braucht nicht zu besorgen, daß wir auf Konstantinopel, Gallipoli und Tschataldscha vormarschieren, aber Ihr sollt uns n:cht hindern, das Gebiet zu besetzen, wo Ihr bisher nicht gewesen seid und wo nur das griechische Heer stand.
Das türkische Blatt „Aksam" in Konstantinopel meldet ebenfalls, daß die Negierung von Angora von der Besetzung des „neutralen" Gebiets abstehen werde; wenn der Friedensschluß (statt des Vertrags von Sevres) jedoch nicht für die Türkei befriedigend sei, so sei der Krieg mit den Verbündeten sicher.
Mimakum Kemels?
London, 19. Sept. Dem „Daily Telegraph" wird aus Konstantinopel gemeldet, Kemal Pascha habe den Verbündeten für die R ä u m u n g eine Frist von 6 Tagen gestellt.
Zurückziehung der französischen Truppen Paris, 19. Sept. Dem „Matin" zusolgs bat der französische Botschafter in London nachdrücklich darauf hingewiesen, daß in Frankreich durch die Note der englischen Regierung eine große Erregung hervorgerufen worden sei. Frankreich werde aber keinesfalls an der Seite der Griechen gegen die Türken kämpfen; die französischen Truppen haben Befehl erhalten, sich binnen 24 Stunden aus dem „neutralen" Gebiet zurückzuziehen.
Der englische Minister Curzon wird nach Paris reisen, um für die Belastung der französischen Truppen zu reden und eine sofortige Konferenz vorzuschlagen
Italien wünscht den Streitfall ebenfalls durch eine Konferenz zu erledigen.
«Wie der Felsen von Gibraltar"
London, 19. Sept. „Daily Expreß" schreibt, niemand wolle einen neuen Krieg. Das britische Reich habe jedoch das größte Interesse an der „Freiheit" der Meerengen. Diese Freiheit müsse ebenso unverletzbar sein, wie der Felsen von Gibraltar — England will sich also in Konstantinopel und den Meerengen ebenso festsetzen wie in Gibraltar.
„Daily Chronicle", das Blatt Lloyd Georges, schreibt, dem verderbten, schwachen, ränkesüchtigen und ungetreuen Torhüter (der Türkei) dürften die Schlüssel zu diesem höchst wichtigen internationalen Tor nicht mehr anvertraut werden.
Angarn im Völkerbund
Genf, 19. Sept. Die gestrige Vollsitzung des Völkerbunds hat nach dem Bericht des 6. Ausschusses mit allen Stimmen beschlossen, dem Antrag Ungarns um Aufnahme in den Völkerbund zu entsprechen.
Kampf um den Achtstundentag Poris, 19. Sept. In Le Havre und Marseille lehnten die Seeleute es ab, länger als 8 Stunden zu arbeiten. Ver- tchiedene Schifte konnten erst mit großer Verspätung ab- plhren- Ls kam zu mehrfachen Zusammenstößen.
Aus Stadt und Bezirk.
Nagold, 20. September 1922.
Der «eve Posttarif der mit dem 1. Oktober 1922 in Kraft tritt, wird in der heutigen Nummer de» Gesellschafter» veröffentlicht. Wir raten denselben auszuschneiden und aufzubewahren.
„Wenn der Wein fich^ so verbessert, wird dein Vater
beim Anblick der Hefen traurig werden. E» ist nicht mehr, al« Christenpflicht, ihn mit Stefano zusammenzubringen."
„Warum nicht sogleich? Seine Felucca, sagst du, liegt im Hafen, und du kannst ihn durch die geheime Tür und die Gassen herführen."
„Du vergiftest meinen Auftrag; D»n Camillo ist nicht gewohnt, auf den Dienst zu warten. Cospetto! ES wäre jammerschade, wenn ein anderer dar Getränk bekäme, dar der Lalahrese, ich weiß er gewiß, heimlich mitgebracht hat."
„Dein Auftrag kann schwerlich ein so eiliger sein, wie der, die Qualität Wein, von der du sprichst, zu bekommen; oder wäre e« auch, so kannst du ja erst deine« Herrn Geschäft abmachen, und dann nach dem Stefano in den Hafen gehen. Damit der Kauf un» nicht entgehe, will ich eine Marke nehmen, und dich begleiten, wenn du zu dem Tala- bresen gehst. Du weißt, mein Vater hat in solchen Dingen viel Vertrauen auf mein Urteil."
Während Gtno, halboerblüfft, halb entzückt über den Vorschlag, dastand, nahm die hurtige und listige Annina einige kleine Veränderungen in ihren Ueberkleidern vor, band eine setdne Marke vor» Gesicht, öffnete mit einem Schlüssel die Tür und hieß den Gondolter ihr folgen.
Der Kanal, mit welchem da» Hau« de» WeinwirtS in Verbindung stand, war eng, dunkel und wenig besucht. Eine ganz einfache Gondel lag in der Nähe an, und da» Mädchen betrat sie, ohne weitere Vorrichtungen nötig zu finden. Der Diener Don Camillo» zögert« einen einzigen Augenblick, nachdem er aber gesehen, daß sein halber Vorsatz, in einem anderen Boot zu entweichen, au» Mangel an Mitteln nicht auS- geführt werden könne, nahm er seinen gewohnten Platz hinten ein, und begann mit mechanischer Geübtheit davon zu rudern.
Dritte» Kapitel.
Die Gegenwart Annina'» war eine arge Verlegenheit für Gino. Er hatte seine heimlichen Wünsche, wo aller Ehrgeiz zu Ende geht, wie bei anderen Menschen auch, und einer der stärksten war da» Verlangen, de« Weinwirt» Tochter sich geneigt zu erhalten. Aber da« schlaue Mädchen bewirkte mit dem Ködern seine» Gaumen» durch ein Getränk, da» bet den Leuten seines Stande» kaum weniger wegen seiner Stärke, al« wegen seiner Blume berühmt war. «ine augenblickliche Verwirrung in dem Gehirn Gino», welche einige Zeit erforderte, sich wieder zu zerstreuen. Da» Boot war schon in
— Obstansstellnug zum landwirtschaftliche« Fest. In
der am Sonntag im Anker in Nagold ftattgefunöenen Aus- schußfitzung wurde beschlossen, daß von einer Obstaurstellung von seiten privates Obsterzeuger diesmal abgesehen werden soll. Um den Obstbau zu fördern, sollen die vielen Sorten auf wenige aber die ertragreichsten beschränkt werden und soll daher in jeder Gemeinde der Baumwart, Gärtner oder Ort«- Vorsteher eine Sammlung der auf dieser Markung ertragreichsten und wtderstandrfähigsten Obstsorten aurstellen und zwar von jeder Sorte eine größere Anzahl, mindesten« aber 20 b.» 30 Stück, also nur die besten Sorten. Die kleinen Pap erteller kommen in Wegfall; er werden die Au-stellungS- ttsche mit Tannenreis und Moor belegt, worauf die Früchte daun ausgestellt werden.
Maßnahmen zur Einbringung der Ernte.
Infolge des nun schon seit Wochen andauernden schleck- ten Wetter» ist noch ein beträchtlicher Teil der Ernte auf den Feldern und droht zu verderben. Die am Boden liegende Frucht ist trotz de« fleißigen Umwenden« teilweise ausgewachsen und deshalb minderwertig. Da» in Haufen aufgc- stellie Getreide dagegen hat viel weniger Schaden gelitten. E» k um deshalb den Landwirten nur dringend geraten werden, ihr Getreide in kleine Gärbchen zu binden und aufzustellen. Die Garben dürfen nicht zu groß gemacht werden, weil sie sonst, wenn sie einmal durchnäßt sind, nicht mehr völlig tr»ckaen. Die Gärbchen müssen fest in die Stoppeln gesetzt meid ri, daß sie der Wind ntcht umwerfen kann, andererseits muß oer Wind durchstreichen können, damit oas Getreide immer wieder abtrocknen kann. Gut ist e». wenn man auf die Getreidehaufen eine größere am Stoppelende fest zusam- mengebundene Garbe gleichsam als Hut mit dem Aehrenende nach unten und dem Stoppelende nach oben setzt. In Haufen aufgestelltes Getreide leidet bet schlechtem Wetter viel weniger Schaden, e» trocknet rascher ab als das am Boden liegende, sodaß e» bei nachfolaendem guten Wetter schneller eingefahren werden kann.— Aehnltch liegen die Verhältnisse beim Futter. Bringt man da« abgetrock rete, aber zum Einfahren noch nicht geeignete Futter statt auf die in hiesiger Gegend üblichen Haufen auf kleinere Hrinzen, so trocknet eS siche: leichter und leidet bet lang andauerndem Regen viel weniger Schaden. Auf den Hrinzen ist da» Oehmd ja vom Boden weg, e» kann deshalb vom Wind immer aetrccknet werden. Hetnzen sind fast ebenso schnell gemacht wie Haufen, man erntet aber sicher von ihnen weg besseres Funer al« von Haufen. Kein Landwirt scheue die für da« Ausstellen von Getreide und Aufheinzen der OehmdS nötige Zeit. ES macht sich sicher bezahlt. Wer es einmal gemacht hat, wird eS der guten Erfolge wegen nie mehr Unterlasten.
Eine katholische FamMenansMbe des lNensn Tcstamenks.
Der jüngst verstorbene Papst Lenedckt XV. hat in einem Rundschreiben an die Bischöfe dcn K'-iholiceu nachdrücklich das Lesen und die gs'stgr - der neutestamentlichen
Schriften nahegel-cit. ^ V Aufforderung zu ent
sprechen, hak der bekannte Verlag Herder in Freiburg eine hervorragend schön ausgestattete Faniilienausgabe zunächst der Evangelien und der Apostelgeschichte in deutscher Ueber- setzung von Dr. Weinhardt mit Einführungen und Anmerkungen von Dr. S. Wsber veranstaltet.
Die Aersicherungspfliclst. Im Reichsanzeiger wird die Verordnung veröffentlicht, durch die die Lersicherungspflicht bis zur Gehaltsgrenze von 3Ü0 600 ausgedehnt wird.
Die Deutsche Gewerbeschau in München wird am 18, Oktober mit einer Schlußfeier geschlossen.. ^ ^
Dreifache Eisenvahngebühren. Nach der Borlage des Reichsverkehrsministeriums sollen die Gebühren am 1. Okt um 33 Proz. für Güter- und um rund 50 Proz. für Personen verkehr erhöht werden. De dergestalt erhöhten Tarife sollen aber ab 1. Nov. noch einmal um 100 Pro,;, gesteigert werden. Für wichtige Lebensmittel sind Ermäßigungen vorgesehen, besonders für Kartoffeln und Obst, für letzteres ab 16. Sept. eine solche bis au 40 Prozent.
dem großen Kanal, und weit auf dem Wege zu dem Ort seiner Bestimmung, als sich erst die glückliche Aufhellung der Verstandskräfte de» GondolierS gehörig bewerkstelligte. In dieser Zeit indessen hatte die Freiheit de« RudernS, die frische Adendluft und der Anblick so vieler gewohnten Gegenstände seinen Fähigkeiten den nötigen Grad von Kälte und Vorsicht wiedergegeben. Als da» Boot sich dem Ende de» Kanal« näherte, fing er an, sich nach der ihm wohlbekannten Felucca deS Calabresen umzusehen.
Der Mond stand in diesem Augenblick schon so hoch, daß sein sanfte» Licht da» Ganze de» glitzernden Bassin» beichten, und ein Wald von Segelstangen, dünnen Masten und massiveren schweren Bäumen der vollständig aufgetakelten Schiffe stieg über dem stillen Elemente auf.
Da» Ruder Gino» machte eine rückgängige Bewegung, und die Gondel stand an der Seite der Felucca still.
„Guten Abend der Bella Sorrentina und ihrem edeln Padrone l" so grüßte der Gondolter, indem er den Fuß auf» Verdeck de» Schiffes setzte. „Ist der ehrliche Stefano Milano an Bord der hurtigen Felucca?"
Der Calabrese zögerte nicht mit der Antwort, und in wenigen Augenblicken waren der Padrone und seine beiden Gäste in tiefem heimlichem Gespräch begriffen.
„Ich bringe dir hier Jemanden, der dir gern gute ve- netiantsche Zechinen in den Beutel schafft, Caro", bemerkte der Gondolter. „Sie ist die Tochter einer sehr gewissenhaf- ren WeinwirtS, der eben so bereitwillig ist, deine stztlianischen Trauben auf diese Inseln zu verpflanzen, al» er willen« und im Stande ist, sie zu bezahlen."
„Und eine Tochter, die ebenso schön, al« bereitwillig ist," sagte der Seemann mit plumper Artigkeit, „wäre da» schwarze Gewölk da von ihrem Antlitz weg."
Eine MaSke will nicht» sagen bet einem Handel, wenn nur da» Geld hervorkommt. Wir leben zu Venedig immer im Karneval, und der Käufer wie der Verkäufer hat da» Recht, sein Gesicht zu verdecken wie seine Gedanken. Wa« hast du von den verbotenen Getränken, Stefano, damit mein Schatz hier nicht die Nacht mit vergeblichem Plaudern verliert?"
„Per Diana! Herr Gino, du tust deine Fragen sehr ohne Umstände. Der Bauch der Felucca ist leer; du kannst selber zusehn, geh nur die Stiege hinab, und wa» da» Getränke betrifft, so lechzen wir noch nach dem ersten Tropfen, der un» da» Blut wärmen soll." (Fortsetzung folgt.)