Pflicht ansteht, die im eigenen Land geernteten und aufge- ksufren Kartoffeln auch zur Versorgung der einheimischen Bevölkerung zu verwenden. Schwierigkeiten liegen haupt­sächlich auf dem Gebiet der Kapitalbeschaffung und selbst der Handel wird sich mit der Landwirtschaft in Verbindung setzm müssen, um von ihr vet llebernahme der Erzeugnisse kurz- s fftige Ktedite zn erhallen. Vertreter der Landwirtschaft wctsen darauf hin, daß diese Kredite wohl gewährt werden lönnten, daß ober innerhalb her Bauernschaft infolge vieler durch die Händler verübten Bptrugsfälle ein große« und be­rechtigtes Mißtrauen herrsche. Die Gemeinden sind durchweg rocht tu der Lage Kapitalien zu aewähren; ob die Industrie zur Karioff ldejchaffung Vorschüsse an ihre Arbeiter geben kann und will, ist eure Angelegenheit, die m't ihr zu behandeln wäre. Zum Schluß nochrirm al: Keine Nervosität; wenn man der Sache iyren Gang läßt, wbo Heuer jeder zu seinen Kartoffeln kommen.

Altensteig. Autounglück. A:S am Mittwoch Säg« werksh.sttze! Erhard von Enztal mit seinem Kleinauto die Hesilb onner Su-kge berabsuhr, kam der Wagen an der B.uderhruSbrücke v S Rmschen und Überschlag sich, so daß rr und se-n Begleiter unter daß Auto zu hegen kam. Von der Baustelle d-S K>aftiverkS kam schnell Hilfe, so daß die

V ipn-Gückt n ra ch aus ihrer l ösen Lage befreit werden

konnten E-Hor) wurde schwer veiletzt ins hiesige Kranken Haus ei-genesen; er erlitt einen großen Blutverlust. Sein Be oeUer enitt nur leichtere Verletzungen. Dat Auto wurde ruckt m.eiheblich beschädigt. Der Unglücktfall ist noch sehr gut nbgelansen und hätte für die Autoinsaßen schwerere Folgen haben können._

Württemberg.

Freudknstadt, 24. Aua. Schadenfeuer. In der vergangenen Nackt 12^/t Uhr brach in dem Schuppen der

V lka rsiera stalt von Richard Müller in der Tmndallestraßs Feuer na-', dar in den leicht brennbaren Stoffen gute Nah­rung sa >d und sich schnell ausbieileie. Der'chzug mit der neuen Moto feue:spr-tz; war alsbald zur S eile, so daß dar Feuer aus seinen H rd beschränkt werden konnte. Ver

V aniu st id zwei wertvolle Autos, welche von Ausländern in dem Schoppen eingestellt wa en. Da der. Raum aiS allgs- melntr Aufiikwahru- gsort dieiue. sind außerdem viele Gum miwtuen, Antodestaickieile und sonstige Gegenstände dem Feuer zum Op'er gif-lteii. Dem Besitzer, der nur ungenü­gend v isickeri ist erwächst bedeutender Schaden. Ob das Feuer ducck B.andsti'luug oder Kurzschluß entstanden ist, koni te bis j tzt noch nicht festgestellt werden.

Areudenslttdi, 24. August. Einbruch in die Ka­pelle auf dem alten Friedhof. In der letzten Ge­meinderatssitzung teilte der Vorsitzende mit, daß auch in Freudenstadt dis Ruhestätte der Toten vor Dieben nicht mehr sicher sei. Am 14. August sei in die Kapelle aus dem alten Friedhof «ungebrochen, das Gitterfenster ausgehoben und versucht worden, die Särge zu öffnen. Der eine Sargdeckel sei gelöst. Ob etwas fehle, wisse man nicht, weil die Ange­hörigen nicht gestatten, daß die Särge geöffnet werden. Die Verwendung des Polizeihundes kam nicht in Frage, da zu viel Digit verstrichen war.

Lluttgark, 24. Aug. F l e i s ch p r e i s e. Von zuständi- ger Seite wird mitgeteilt: Am 23. August sprachen beim Er­nährungsministerium Vertreter der Stadt Stuttgart und des Diehhandels vor, die Maßnahmen zur Eindämmung der sprunghaften Steigerung der Fleischpreise forderten. In erster Linie wurde das Verlangen nach Beschränkung der Ausfuhr aus Württemberg gestellt. Bei der bisherigen Hal­tung des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirt­schaft erschien ein Vorgehen in dieser Richtung umso weniger erfolgversprechend, als einerseits die Stadtverwaltung eins Mitverantwortung für die etwaigen Folgen eines selbstän­digen Vorgehens Württembergs ablehnte, andererseits dis Durchführung einer selbständigen Maßnahme ohne Mitwir­kung der reichseigenen Bahnverwaltung unmöglich ist. Da­gegen wurde betont, daß der württ. Viehhandel selbst es in der Hand hat, den übermäßigen Abfluß von Vieh aus Würt­temberg zu verhindern, wenn die Viehhändler durch Ab­machungen in ihren Verbänden Übereinkommen, Vieh an aus­wärtige Händler und Stellen nicht oder unter Beschränkung abzugeben. Behördliche Unterstützung würde den Viehhänd­lern dabei nicht fehlen. Der Vertreter des Vi-chhandcls ver­sprach, in seinen Kreisen ein solches Vorgehen zur Erörterung zu stellen. Es ist zu hoffen, daß die große Mehrheit des Vieh- yändlerstandes im Hinblick auf die Not der Verbraucher diesen Weg zu gehen bereit ist.

Stuttgart, 24. Aug. Die Banatkinösr. Der Württ. Landesverein vom Roten Kreuz teilt mit, daß nach neuester Nachricht aus dem Banat alle dort befindlichen Kinder sich bester Gesundheit und glänzender Verpflegung erfreuen,

Stuttgart, 24. Aug. Neue Bierprelserhöhung in Sicht. Wie wir hören, sehen sich die Bierbrauereien durch die weitere sprunghafte Steigerung der Preise für Gerste, Hopfen, Kohle usw. sowie wegen der fortgesetzt stei­genden Löhne zu einer abermaligen Bierpreiserhöhung ge­zwungen. Das zurzeit mit 1300 H pro Hektoliter zum Aus­stoß gelangende 12prozentige Bier wird voraussichtlich auf 2200 Gl pro Hektoliter zu stehen kommen.

Zuffenhausen, 24. Aug. Sturmschaden. Der bei- Fabrikneubau der Pannenfabrik von Krem­pel Sohne-Stuttgart ist bei dem letzten großen Sturm voll­ständig eingestürzt-

Eßlingen, 24. August. Verbrannt. Die 12jährige Tochter des Zimmermanns August Müller in Berkheim ist dadurch verunglückt, daß beim Herausheben eines Hafens vom Herd ihre Kleider Feuer fingen. Mit brennenden Klei­dern sprang das Mädchen auf die Straße, wo Nachbarn schnell die Flammen erstickten. Das Mädchen, dessen Mut­ter auf dem Felde war. trua schwere Brandwunden davon.

Mm. 24. August. Lerchenfund. Ein etwa 57 Jahre alter Mann wurde unterhalb der Adlerbastei am Ufer der Donau als Leiche gefunden. Der Tote weist Verletzungen auf, bei denen aber nicht festgestellt wurde, ob sie von Sturz oder Schlag herrühren. Der Gefundene soll von Cann­statt sein.

Laupheim, 24. August. Die Ernte. Mit Ausnahme von einigem Hafer ist die Ernte beinahe beendet. Quali­tät und Quantität sind befriedigend. Der Bauersmann kann mit dem Resultat wobt zufrieden sein. Die Aebrenleker

sind dieses Jahr mit ihrem Resultat nicht so ganz zufrieden. Da der Sommer ziemlich naß war, ist dis Frucht nicht so stark abgefallen wie in trockenen Jahrgängen und daher etwas weniger nutzbringend als in trockenen Sommern,

Das Unglück auf der Wendelsteinbahn

Ueber den von uns schon gestern mitgeteilten schweren Unfall auf der Wendelsteinbahn meldet derRosenheimer Anzeiger": Am Dienstag herrschte auf dem Wendelstein und auf der Wendelsteinbahn ein Fremdenverkehr, wie an einem Werktag schon seit langer Zeit nicht mehr. Mehrere Züge mußten doppelt gefahren werden, darunter auch die Tal­fahrt, die nach 2 Uhr mittags vom Wendelstein abgeht. Die­sem Vorläufer ist etliche 100 Meter unterhalb der Station Wendelstein ein schweres Unglück zugestoßen, der erste nen­nenswerte Unfall in der zehnjährigen Betriebszeit der Bahn. Kaum hatte der Zug die Station Wendelstein verlassen, als der Triebwagen aus der Zahnstange sprang. In der sog. Holzgalerie kam der Triebwagen dadurch zum Stehen, daß er an einem Pfeiler hängen blieb. Cr legte sich quer über die Schienen, die nachfolgenden Wagen fuhren auf ihn auf. Von fachmännischer Seite wird angenommen, daß infolge der großen Hitze, die tagsüber auf dem Bahnkörper lag, die Zahnstange eine so starke Ausdehnung erfahren hat, daß die Zähne des Triebwagens nicht mehr in die Zahnstange der Schiene paßten, was die Entgleisung zur Folge hatte. Tatsächlich sind auch die Zähne der Zahnstange an der Un- fallstelle förmlich abgebröckelt. Dem Wagenführer Drexler, dessen Umsicht von allen Teilnehmern der Fahrt gerühmt wird, ist es zuzuschreiben, daß ein größeres Unglück verhin­dert wurde. Er setzte sofort die Bremsen in Tätigkeit, die je­doch, da der Triebwagen aus seiner Bahn gehoben war, nicht mehr völlig funktionierten. An einem Pfeiler der Holz­galerie, im sog. Kessel, blieb der in die Tiefe rumpelnde Triebwagen hängen, so daß er im Tunnel quer zu liegen kam. Die nachfolgenden Anhängewagen fuhren mit aller Wucht auf den Triebwagen. Wäre der Zug nur noch einige Meter weiter zu Tal getrieben worden, so wäre er außer­halb der Holzgalerie sicher in den Abgrund gestürzt. Ehe der Zug zum Stehen kam, waren bereits mehrere Personen abgesprungen, darunter auch der Fabrikant Pappmeyer aus Hannover, der bei dem Sprung von der sog. Hohen Mauer in die Tiefe eine schwere Schädelverletzung erlitt und auf dem Transport nach Rosenheim starb. Die erste Hilfe wurde den Verletzten vom Wendelsteinhaus aus gebracht. Dort zufällig anwesende Aerzte, das Bahn- und Hotelperso­nal, standen den Verunglückten bei. Später fuhr ein Hilfs­zug mit Aerzten und Sanitätspersonal zur Unsallstelle und brächte am Abend die Schwerverwundeten zum Abtransport an die Bahn nach Brannenburg. Der Betrieb der Wendel­steinbahn ist vorläufig eingestellt bis die Aufräumungsarbei­ten beendet sind.

Handel und Verkehr.

Nagold. Marktbericht vom 24. August. Auf dem heutigen Markt waren zugeführt: 6 Stiere, 22 Kühe, 11 Rinder und trächtige Kalbinnen, 21 Stück Schmalvieh, 137 Mtlchschweine und 69 Läuferschwetne. Verkauft wurden: 4 Sitere, 18 Kühe, 8 Rinder u. trächtige Kalbinnen, 21 Stück Schmalckteh, 101 Milckschmeine und 42 Läuferschweine. Erlöst worden für das Stück: Stiere 2300033 900 Gl, Kühe 25 00052 000 Gl, Rinder und trächtige Kalbinnen 49 000 WS 60000 Gl, Schmaloteh 820023000 Gl. Mtlchschweine 39007000 Gl, Läuferschwetne 600013 000 Gl. Handel bei G oßoteh lebhaft, bei Schweinen gedrückt.

Altensteig, 24. Aug. Bei dem gestrigen städt. Holz- verkanf wuroe bet Stammholz ein Durchschnittserlös von 3406°/», bet Papterholz ein Erlös von 2500 Gl pro Rm. erzielt.

Dollarkurs am 24. August, 5 Uhr nachm. 1975 (1460.50)

Preise für württ. Brennlorf. Anfolge der fortgesetzten Preis­schwankungen auf dem Brennstoffmarkt sind bis jetzt Richtpreise für württ. Bren-ntorf nicht aufgestellt worden. Vorläufig wurden nach den bisherigen Verhältnissen im Benehmen mit der Torf­industrie für normalen Torf mit nicht mehr als 35 Prozent Wasser und Asche folgende Preise vereinbart: Vom Beginn des Verkauft bis 14. Auli für Maschinentorf 59.50 Gt, für Hawdstichtorf-»48. Gl, vonr 15.31. Juli 66 und 55 -K, vom 1.13. August 80 und 65 Gl, vom 14. August ab bis auf Weiteres 98 und 80 Gl. Diese Preise verstehen sich frei verladen in den Waggon der Abgangsstation oder beim unmittelbaren Verkauf durch den Erzeuger im Fuhr- werksverkehr frei vors Haus des Abnehmers.

Zusammenbruch der böhmischen Glasindustrie. Wle die Zei­tung .Sozialdemokrat' meldet, steht die gesamte Glasindustrie Nordböhmens vor dem Zusammenbruch. Äm Samstag sei mit Massen entlassungen im Westen und Nordwesten Böh­mens begonnen worden. Der gesamten Arbeiterschaft der Glas­industrie wurde gekündigt: 13 000 Arbeiter sind arbeitslos, lieber 20 000 Arbeiter arbeiten nur zwei bis drei Tage in der Woche. Am Isergebirge stehen Entlassungen für die nächste Woche bevor. Die Gewerkschaftsverbände verlangten angesichts dieser Lage von der Regierung die Aufhebung der Kohlenabgabe, Ver­minderung der Frachttarifsätze und der Postgebühren.

Berliner Fettmarkt vom 23. Äugup. dürrer: aue p-rei,e für Butter zogen infolge reger Nachfrage, beeinflußt durch die weitere Erhöhung der übrigen Fetkpreise, abermals an und rourü« die Notierung um 10 Gl je Pfund erhöht. Die heutige amt­liche Notierung ist je Pfund 1. Qualität 200 Gl, 2. Qualität 18019k Mk. Margarine: Die Fabriken setzten die Preise auf 14k bis 170 Gl je Pfd., je nach Qualität fest, doch ist mit einer weiteren Erhöhung zu rechnen. Schmalz: Während die Haltung füi Schmalz an den amerikanischen Börsen schwach lag, so daß di« amerikanischen Forderungen weiter abschwächten, gingen die Preis« hier infolge der Steigerung der Devisen sprunghaft in die Höhe. Da die Kleinkunöschast wenig versorgt ist, war die Nachfrage ziem- lich rege. Die heutige Notierung ist: Choice Western Steam 20k Mk., Pure Lard in Tierces 215217 Gl. Berliner Braten­schmalz 210 Gl. Speck: Di« Nachfrage bleibt gut. Gesalzener amerikanischer Rückenspeck notiert 180190 Gl, je nach Stärke.

Letzte Drahtnachrichten.

Die Maßnahmen Frankreichs nud Belgiens.

1 Paris, 24. Auq. Nach einer Meldung der Pariser Ausgabe der Daily Mail wollen Frankreich und Belgien bet einem Scheitern der Berliner MeparationSvei Handlungen so­fort die in London verlangten Pfänder ergreifen.

Poincares falsche Rechnung Italiens Gegenrechnung.

1 Parts, 24. Aug. Die zahlenmäßige Darstellung der interalliierten Schulden, die Poincare bet seiner Rede in Bar-le-Duc aufgeführt hat, hat von italienischer Sette eine Wiederlegung gefunden. Die Turtner ZeitungGazetta de Popolo" erklärt die Ziffern für nicht richtig. Nach Erkun­digungen an maßgebender italienischer Stelle behauptet die Zeitung versichern zu können, daß die französischen Schulden an Italien sich mit den italienischen Schulden an Frankreich nicht nur auSgleichen, son ern daß nach den letzten Berich­tigungen die französischen Verpflichtungen an Italien sogar um 200300 000 Francs überwiesen.

Maßnahmen gegen den Ausverkauf in Dresden.

Dresden, 24. Aug. Zur Verhinderung der Ausverkaufs in Deutschland sind nunmehr auch in Sachsen ganz außeror­dentlich scharfe Maßnahmen getroffen worden. Der Dresdener Hauptbahnhof wird von einer ganzen Schar verkleideter Kri­minalbeamter bewacht. Vor allem sind an der sächsisch böh­mischen Grenze auf beiden Seiten solle Wachen bedeutend verstärkt worden, namentlich die geheime Polizeikontrolle, die ebenfalls von verkleideten Kriminalbeamte» versehen wird.

Die Grußpflicht tm Rheinland.

1 Berlin, 24. Aug. Die Ryeinlandkommisston hat den von deutscher Sette gestellten Antrag auf Abschaffung der Grußpflicht der deutschen Zoll-, Forst-, Polizei- und Feuer­wehrbeamten in Uniform gegenüber den Fahnen und Offi­zieren der an der BesatzungSarmee beteiligten alliierten Mächte abgelehnt.

Französischer Kriegsrat im Rheinland.

Berlin, 24. Aug. Der stellvertretende Oberkommandie­rende der französischen Armee Petain ist gestern vormittag in Köln eingetroffen. Im Laufe des Nachmittag hat zwischen Marschall Petain, dem Oberkommandterenden der französi­schen Besetz,ingSarmee Degoutte und dem englischen Marschall Caoan ein KctegSrat stattgefunden, in dem die Maßnahmen für einen eventl. Einmarsch in das Ruhrgebiet besprochen worden sein sollen.

Fortführung der Berliner Reparationsbesprechungen

Berlin, 24. August. Zu den Verhandlungen, die gegen­wärtig in der Reichskanzlei mit den Vertretern der Repa- rationskommission stattfinden, bemerkt dasBerliner Tage­blatt", daß in der Tatsache der Fortführung der Verhand­lungen nach der am Dienstag eingetretenen Krise ein günsti­ges Moment gesehen werden könne. Alle Nachrichten d« Pariser Presse über den Inhalt der deutschen Vorschläge be­ruhten auf falschen Voraussetzungen. Man nimmt vorläufig an, daß im Laufe des morgigen Tages die Verhandlungen zu Ende geführt werden können.

Italien und Oesterreich

Wien, 24. August. Italien soll fest entschlossen sein, Wed« den Anschluß Oesterreichs an Deutschland noch den Eintritt Oesterreichs in die Kleine Entente zu dulden. Italien Hab« diesen Standpunkt in Wien, Prag, Berlin, Belgrad und Budapest bereits bekannt gegeben und keinen ZweisÄ darüber gelassen, daß es jede vollendete Taffache in dieser Be­ziehung mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu dem betreffenden Staate beantworten und als KriegsgrunK betrachten müßte. Dagegen sei Italien bereit, Oesterreichs Wünsche nach wirtschaftlicher und finanzieller Hilfe möglichst zu unterstützen.

Wirrwar in Polnisch-Oberschlesien

Kattowih, 24. Aug. Wie vorausgesagt wurde, sind schon kurz nach der Uebernahme von Oberschlesien durch die Ün- iähigkeit der polnischen Behörden bedeutende Wirtschafts- Stockungen und in ihrem Gefolge neue Unruhen eingetreten, ttus dem schwergeprüften Lande wird gemeldet, daß gestern in Kattorvitz unter dem Vorsitz des Wojwoden eine Konferenz itattgefunden habe, um über Maßnahmen zur Ueberwindung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Ost- rberschlesien zu beraten. Der Direktor des bergmännischen Vereins forderte die Beseitigung der hohen Einfuhrzölle für Rohmaterialien und Maschinenteile, sowie der 40prozentigen kkohlensteuer. Der Handelsmimster lehnte die Beseitigung der Kohlensteuer ab. Die Zollfrage werde in Erwägung ge­logen.

Ueber die dortigen Unruhen erfährt man, daß auch Mern noch der Pdbel, wenn er sich nicht beobachtet glaubte» Wohnungen ausgeraubt und Juden mißhandelt hat. Di« Sicherheitsbehörde ist noch nicht vollkommen Herr der Lag».

Fortgesetzter Aufruhr ln Irland

London, 24. August. Die Ermordung des Oberbefehls» fabers der irischen Freistaatsarmee Michael Collin» erregt ungeheures Aufsehen. Seit Begin der von Devalero etteten Aufstandsbewegung hatte Collins die Führung ds» Frefftaatsheeres übernommen, lollins war mit dem ebenfalls erst kürzsich ermordet«» der Vorkämpfer der irisch-englischen Verständigung 8hre Gegner sind die von Devalera und O'Brin geführt«» feiner, die sich ganz von England 'lossagen wollen-

Letzte Krrrzmelduugeu.

Der Stuttgarter Gemeinderat hat in seiner DonnerStag- sttzung dieHocker'-Sleuer für die beiden ersten Stunden auf 45 GL, für jede weitere Stunde auf 60 Gl erhöht.

Die Bergarbeiter deS Ruhrgebiet» erklärten sich ab Sep­tember zur Leistung von Ueberschtchten bereit. Die Schtcht- löhne wurden wieder erhöht.

Nach einer Meldung deS Corriere della Sera haben zahl­reiche Industrielle in Fiume wegen der trostlosen Lage der Stadt beschlossen, ihre seit einigen Monaten stillgelegten Fab­riken außerhalb Fiume zu verlegen.

Nach der ZeitungMondo" sollen an der österreichischen Grenze jugoslavische Truppenansammlungen beobachtet wor­den sein.

Wie aus Konstantinopel gemeldet wird, hat die kema- listische Armee in der Gegend von Uschack eine neue Offen­sive begonnen.

Wetter-Bericht

Wieder ist eine Störung über Süddeuffchland hinweg- gezogen. Auf ihrer Rückseite ist am Samstag und Sonntag zunächst noch unbeständiges, dann aber mit wiederaufkom­mendem Hochdruck trockenes, nachts kühles, tagsüber WMP mes Wetter zu erwarten.