die größten Schwierigkeiten, sich Vie nötigen Deinevsmnier zu verschaffen. Nur die Aufhebung des Depotzwangs und die Wiederherstellung des Bankgeheimnisses können der Notenhamsterei ein Ende machen. Bei der jeßigrn Valuta könne das Ausland unsere größten wirtschaftlichen Unternehmungen für ein Butterbrot kaufen. Das könne auch für die deutsche Arbeiterschaft sehr gefährlich werden. Diese Gefahr werde außerordentlich gesteigert durch eine Zwangs- anleihe. Darum sollte man es zunächst auf dem Weg der Freiwilligkeit versuchen. -Durch die Zwangsanleihe würden von dem deutschen Vermögen weitere wertvolle Stücke dem Moloch „Entschädigung" in den Rachen geworfen. Es ist gut, daß die Regierung bei dem hohen Stand des Dollars jetzt keine weiteren Devisen kauft. Minister Rathenau hat in der letzten Unterredung, die er vor der entsetzlichen Tat mit mir hatte, mir bestätigt, daß dieser u n» ser Vorschlag richtig war. Wir haben unsere eigene Zahlungsfähigkeit überschätzt. Wir wünschen eine gründliche Aussprache über die Abänderung des Entschädigungsprogramms im auswärtigen Ausschuß. Gegen die Zwangsanleihe müssen wir stimmen. Die neue Vorlage zum Einkommen- und zum Erbschaftssteuergesetz werden wir annehmen.
Abg. Geyer (Unabh.): Die sozialistische Arbeitsgemeinschaft beantragt als Ertrag der Zwangsanleihe eine Milliarde Goldmark und mindestens 80 Milliarden Papiermark, ferner eine Herabsetzung der Zinsen bis N den Sätzen der Regierungsvorlage. Abg. Höllein (Komm.) will den Ertrag auf eine Milliarde Goldmark bzw. 100 Milliarden Papiermark erhöht und ebenfalls den Zinsfuß herabgesetzt wissen. Abg. Curtius (DVP.) lehnt eine Erhöhung des Ertrags über 60 Milliarden Papiermark hinaus ab. Die Zwangsanleihe dürfe nur zur Finanzierung der Entschädigungslci- en dienen.
ie Vorlage wird darauf in der Ausschußfassung ange- nommen mit der Aenderung, daß die Grenzen des zeichnungs- pslichtigen Vermögens, bei welchem Abzüge für Kinder zulässig sind, von 5 auf 3 Millionen herabgesetzt werden. Das Zwangsanleihegesetz, soll gleichzeitig mit den Novellen zum Erbschafts- und Einkommensteuergesetz in Kraft treten. Diese werden hierauf in 3. Lesung und ebenso das Zwangsanleihe- gesetz gemäß den Beschlüssen der 2. Lesung angenommen.
Der Gesetzentwurf, der der Reichsregisrung zur Durchführung des Schutzes der Republik 75 Millionen Mark in die Hand gibt, wird einem Ausschuß überwiesen.
In zweiter Lesung wird der Gesetzentwurf zur Errichtung eines Reichskriminalpolizeiamts in Berlin angenommen, nachdem der bayerische Gesandte von Preger namens der bayerischen Regierung dagegen Einspruch erhoben und bayerische bürgerliche Abgeordnete dagegen gesprochen halten, >'
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Das Schuhgeseh. Stürmische Sitzung
Die Sitzung am Dienstag beginnt um 10 Uhr. Das Luftverkehrsgesetz wird Dhne Aussprache in allen drei Lesungen angenommen, ebenso in dritter Beratung das Gesetz gegen die Notlage der Presse, dieses gegen wenige Stimmen der Deutschnationalen. Es folgt die dritte Beratung des Gesetzentwurfs zum Schuh der Republik.
Abg. Bazille (DR.) wendet sich gegen das Gesetz. Der Reichskanzler habe mit seiner Kampfansage gegen rechts in einer Minute mehr gesagt, als er im ganzen Leben verantworten könne. Alle unheilvollen Folgen fallen auf sein Haupt. Wir haben seit Jahrzehnten z»ei Deutschland: ein monarchisch-nationales und ein republikanisch-internationales. Ohne die Ueberwindung dieses Gegensatzes ist der Wiederaufbau Deutschlands unmöglich. Das vorliegende Geietz verhindert aber jede Versöhnung. In diesem sogenannten Gesetz zum Schutz der sogenannten deutschen Republik. . . (Stürmische Entrüstungskundgebungen links. Präsident Lobe ersucht den Redner, die Stimmung im Hause nicht unnötig zu verschärfen.) Die deutsch-völkische Bewegung ist die notwendige Reaktion gegen den Internationalismus. Der deutsch-nationale Gedanke ist nicht durch Gewalttaten zu verwirklichen. Auch wir leben in der schwersten Sorge, daß sich solche Attentate wiederholen könnten. Auf einen Zuruf des Abg. Löwenstein (USP.) antwortet der Redner: Sie, lieber Freund aus dem Alten Testament, sollten ganz ruhig sein. (Zuruf des Abg. Kuhnt (USP.): Sie unverschämter Lump. Präsident Löbe ruft die Abg. Bazille und Kuhnt zur Ordnung.) Der Redner sucht unter stürmischer Heiterkeit der Linken aus dem Alten Testament nachzuweisen, daß die Juden den politischen Mord verherrlicht hätten, wie der Fall Judith beweise. (Die Sozialdemokraten verlassen den Saal.) Der Redner richtet heftige persönliche Angriffe gegen den Reichskanzler. (Erneuter Entrüstungssturm.)
Abg. Keil (Soz.): Der Abg. Bazille ist besonders berufen, hier gegen internationale Gesinnung zu wettern und seine deutsch-völkische Auffassung zu betonen. Ich mache ihn, nicht zum Vorwurf, daß er französischer Abstammung ist, daß er sich als württembergischer Staatsbeamter jedes Jahr regelmäßig beurlauben ließ zu Reisen in Frankreich und zum Studium an der Universität Grenoble. Als der Krieg ausbrach, wurde er Zivilgouverneur in der belgischen Provinz Limburg- Dort hat er während des ganzen Krieges nebÄi seinem Beamtengehalt eine Tageszulage von 10 -K bezogen. Dafür hat er das E. K. 2. Kl. und den württ. Hausorden bekommen. Er hat sich tapfer versorgt mit Nahrungsmitteln, die für die Truppen draußen im Felde bestimmt waren. (Ruf bei den Kommunisten und USP.: Etappenschwein.) Im Dezember 1918 kehrte der Abg. Bazille zurück, ließ sich zum Abgeordneten wählen und meldete sich zum Wiedereintritt in sein württembergisches Amt für den 1. 2. 19. Er tat zwar keinen Dienst, aber er erhielt sein Gehalt. Erst nachträglich kam heraus, daß er noch in derselben Zeit das Gehalt von der belgischen Zivilverwaltung bezog, ohne daß er davon seiner Vorgesetzten Dienstbehörde Kenntnis gab, (Hört, Hört, links) ich nenne den Abg. Bazille einen Betrüger. Präsident Löbe rügt diesen Ausdruck. Dann nenne ich seine Handlungen Betrug. (Lebhafte Zustimmung links). Die Akten über diesen Fall sind merkwürdigerweise bei der belgischen Zivilverwaltung verschwunden und Herr Lewald hat auch diese Beträge Herrn Bazille als Sonderzulage nachträglich bewilligt. (Hört, Hört, links).
Präsident Löbe bedauert, daß die Ausführungen des Abg. Bazille eine so unerquickliche Aussprache hervorgerufen haben.
Abg. Fehrenbach (Ztr.): Die aufreizenden und vergifteten Ausführungen Bazilles verdienen eine kurze und
entschteoene Zurückweisung. Billigen Sie (nach rechts) viele Rede? (Abg. Graf Westarp: Jawohl! Stürmische Enl- rüstungskundgebuNgen bei der Mehrheit). Das deutsche Volk wird dafür kein Verständnis haben. Es wird auch in Ihren Reihen manchen geben, der mit einer solchen vergiftenden Rede nichts zu tun haben will. (Widerspruch bei den D.N.).
Abg. Emminger (B.Vp.) begründet nochmals die ablehnende Stellung seiner Fraktion zu der Vorlage.
Abg. Stresemann (D.Vp.) wendet sich scharf gegen die Rede Bazilles, die nur geeignet sei, die Leidenschaften zu schüren. Mit der Vorlage in der Ausschußfassung sind nur einverstanden. Immerhin ist das Gesetz ein empfindlicher Eingriff in die bürgerliche Freiheit und wir werden alle dafür sorgen müssen, daß bei der Durchführung nicht schikanös und parteiisch vorgegangen wird. Die Mehrheit meinem Freunde wird der Vorlage zustimmen.
Abg. Eisenberger (Bayr. Bbd.) erklärt, das Gesetz tzÄMte einen Angriff auf die Justizhoheit der Länder,
Was uns der Fnederisvsrirag kostet
Die Reichstagabgeordneten Quaatz und Runkel haben folgende Anfrage an die Reichsregierung gerichtet:
Nach einer Zeitungsmitteilung hat der Oberste Rat dis Höchstkosten für die einzelnen Besetzuugsarmeen festgesetzt. Danach dürfen jährlich die franz. Armee 110 Mill. Franken, die belgische Armee 102 Millionen Franken und die englische Armee zwei Millionen Pfund Sterling verbrauchen. Das sind nach dem jetzigen Kursstand etwa 2 5 Milliarden Mark.» 1. Trifft diese Zeitungsmitteilung zu? 2. Stellen die 25 Milliarden die Gesamtkosten dar, dis aus der Besetzung erwachsen? 3. Von welchem Zeitpunkt an gilt diese Berechnung?
Eine fernere Zeitunasmeldung besagt folgendes: Das Echo National veröffentlicht heute die Summen, die Deutschland bisher an die Verbündeten zahlte: Deutsche Besitzungen im Ausland, die von den Verbündeten beschlagnahmt wurden, 11,7 Milliarden, Wert der deutschen Flotte 5,7 Milliarden, Besitzungen des Reichs in den abgetretenen Gebieten 6,5 Milliarden, ausgeliefertes Eisenbahnmaterial 2 Milliarden, andre nicht militärische Zahlungen 5,8 Milliarden, Verlust der Rechte Deutschlands gegenüber alliierten Schulden 7 Milliarden, der Wert der Saarbergwsrke 1,1 Milliarde, Kohlenlieferungen 1,3 Milliarden, andre Kosten 3,2 Milliarden, im ganzen 15,6 Milliarden. Hierzu muß man noch 100 Milliarden zulegen als Gegenwert der Gebiete, die in Westpreußen und Oberschlesien verloren wurden. Diese 115,6 Milliarden stellten mehr als ein Drittel des gesamten deutschen. Vermögens dar. , '
Kleine politische Nachrichten.
Das Ende der Rathenaumörder
Halle a. K., 18. Juli. Am Sonntag abend meldeten zwei Ferientouristen, die an der Burg Saaleck bei Bad Käsen vorübergekommen waren, der Polizei in Halle, daß sie im Turm der Burg Licht bemerkt hätten; nach ihrer Feststellung müßten sich dort die Mörder Rathenaus aufhalten, obgleich der Schriftsteller Dr. Stein, der auf der Burg ein Einsiedlerleben führt, verreist sei. Kriminalbeamte aus Halle begaben sich sofort nach Bad Kösen und versuchten am Montag in den verschlossenen Turm einzudringen. Es wurden Verstärkungen herbeigeholt. Während dessen erschienen die beiden Insassen auf der Brüstung vor dem Turm, winkten einem vorbeifahrenden Zug zu und brachten ein Hoch aus Erhardt, den bekannten Kommandeur der Baltikumbrigade Erhardt, aus. Als die Verstärkungen abends 7 Uhr eintrafen und die Turmtüre mit Aexten eingeschlagen hatten, fand man die beiden mit Kopfschüssen tot auf. Sie hatten sich selbst erschossen. Beide trugen die Kleidung, die in den Steckbriefen angegeben war.
Als die Polizisten die Treppe hinaufstürmken, riefen ihnen die Flüchtlinge entgegen: «sthr Feiglinge!" Gleich daraus vernahm man zwei Schüsse.
Berlin. 18. Juli. Nach dem „Lokalanzeiger" ist Dr. Stein ein Mann, der sich besonders durch seine Verdienste um die Pflege des deutschen Burgenwesens einen hervorragenden Namen gemacht hat. Er ist Anhänger der Deutsch- Nationalen und bestreitet entschieden, von dem Aufenthalt der beiden etwas gewußt zu haben, mit denen er nie etwas zu tun gehabt habe. Er wurde heute früh mit seiner Frau zur Staatsanwaltschaft nach Naumburg berufen, wo er heute mittag noch weilt.
Das „Berliner Tageblatt" meldet, wenn die Entdeckung des Schlupfwinkels der Mörder Nathenaus nur einige Stunden später erfolgt wäre, so würden sie wieder entschlüpft sein, denn sie hatten bereits durch Telephon Fühlung mit München genommen und von dort waren schon mehrere HAfer mit Geld und falschen Pässen unterwegs. Diese sollten auch andere Kleidung bringen und sodann beide, aber getrennt, über die tschechoslowakische Grenze bringen.
Dr. Simons Reichsgerichksprasidenk
Berlin, 18. Juli. Der Reichsrat hat dem Vorschlag der Reichsregierung, den früheren Außenminister Dr Simons zum Reichsgerichtspräsidenten zu ernennen, zugestimmt. Simons war, bevor er Rechtsbeirat einer rheinischen Jndu- striegruppe wurde, im Justizdienst tätig. Er wurde bekannt durch seine Reise nach London, von wo er das Ultimatum mitbrachte. Der neue Präsident ist jetzt 60 Jahre alt. Er genießt den Ruf eines tüchtigen Juristen.
Untersuchungsausschuß für die Reichswehr
Berlin. 18. Juli. Die demokratische Fraktion hat im Reichstag auf Anregung des Reichswehrministers Geßler den Antrag eingebracht, einen Ausschuß zur Untersuchung der von sozialistischer Seite gegen die Reichswehr erhobenen Anschuldigungen einzusetzen.
Die Umgruppierung der Parteien
Berlin, 18. Juli. Die Frage der Vereinigung der Fraktionen der Sozialdemokraten und Unabhängigen wird während der Reichstagsferien weiter be
handelt werden. Die Bildung der bürgerlichen Arbeitsgemeinschaft ist noch nicht weitergekommen. Der frühere Ministerpräsident Stegerwald befürwortet in seinem Blast „Der Deutsche die Einbeziehung der Deutschnationalen Volkspartei in die Arbeitsgemeinschaft. (Die Sozialdemokraten sollen, um die bürgerliche Arbeitsgemeinschaft zu verhindern, nach Berliner Blättern mit dem Austritt aus der Koalition gedroht haben.)
Vertagung der Koalitionsänderung.
Berlin, 18. Juli. Die Sozialdemokraten und Unabhängigen haben mit Zustimmung der Gewerkschaften sich damit einverstanden erklärt, die Regierungserweiterung durch den Beitritt der Unabhängigen bis zum Wieder,zusammentsitt des Reichstags im Oktober zu vertagen. Die sozialdemokratische Fraktion lebnte die Erweiterung der Koalition nach rechts (durch die Deutsche Bolksvartei) mit allen gegen Summen ab. Vom Reichskanzler und vom Reichspräsidenten soll den beiden Parteien zu bedenken gegeben worden sein, daß eine Reichstagsauflösung in gegenwärtiger Zeit nicht nur dem Aüsland gegenüber, zu Schwierigkeiten führen, sondern auch einen weiteren Marksturz verursachen müßte, der das wirtschaftliche Leben schwer schädigen würde, ,
Wafsenfund
Berlin, 18. Juli- Wie der „Vorwärts" mitteist, fanden Vertrauensmänner der Sozialdemokratischen Partei in der früheren Kaserne der „Gardes du Korps" rund 200 Handgranaten, 1000 Tornister, 1000 Seitengewehre und andere militärische Gegenstände.
Zeikungsverbok
Berlin» 18. Juli. Die Deutschnationals Wochenschrift „Nordwest" in Kiel ist auf 6 Monate verboten worden.
Die »Magdeburger Zeitung" hat gegen ihr Verbot Beschwerde eingelegt: das Verbot wurde aufgehoben.
Kleinkrieg
Berlin, 18. Juli. Nachträglich wird durch eins Meldung des „Verl. Lokalanzeigers" bekannt, daß am 1. Juli ein Haufen Menfchen die Verbindungsstelle der Heerss-Friedens- kommission in Düsseldorf stürmte und die Beamten mißhandelte, die Mitglieder der „Orgesch- und Konsulbanden" seien, die Erzberger und Rathenau ermordet hätten.
Im Untersuchungsgefängnis in Darmstadt hat sich der Steinbrucharbeiter Kindinger, der sich an den Ausschreitungen und namentlich an den Mißhandlungu: des Abg. Dingeldey hervorragend beteiligt hatte, erhängt.
Der deutschnationals Reichstagsabgeordnete R' ssetz e r g - Quedlinburg wurde am Samstag in Berlin auf offener Straße überfallen und schwer mißhandelt. Nachmittags erschien er trotzdem im Reichstag, erlitt aber dort einen Ohnmachtsanfall.
Aus Stadt und Bezirk.
Naaold, den 19 Juli 1922.
Die Hundskage, denen wir jetzt bei Schneekälte entgegengehen, werden am 23. Juli beginnen und bis 23. August dauern. Sie sollen die heißeste Zeit im Jahr bringen. Dann muß sich aber noch manches ändern. Eine solch kalte Vorhundstagezeit wie Heuer ist schon lange nicht mehr dagewe- sen; vielleicht hat der Wettermacher feine Arbeit versehentlich mehr auf die Hundeschnauze eingestellt.
Der Nationalfeiertag. Die drei Regierungsparteien haben bekanntlich im Reichstag den Antrag eingsbracht, den 11. August (Tag der Annahme der Weimarer Verfassung) zum Nationalfeiertag zu erklären. Die Deutsche Volkspartei Hai nach der „Kreuzztg." den Gegenantrag gestellt, den 18. Januar (Reichsgründung 1871) als Nationalfeiertag einzusetzen.
Der Telegraphisiemvertfireit — eine Neuheit. In diesen Tagen findet bei allen größeren deutschen Telegraphenämtern ein Telegraphisten-Wettstreit statt. Er hat u. a. den Zweck, die Telegraphenbeamten zur Entfaltung eines Wetteifers anzuspornen und ihre Telegraphierfertigkeit — sowohl was die Schnelligkeit als auch die Sicherheit des Arbeitens anbetrifft — zu erhöhen. Der jetzige Wettstreit ist sin Vorläufer des in der Zeit vom 18.—21. August in Berlin stattfindenden dritten internationalen Telegraphisten-Wettstreits, bei dem sich die deutschen Telegraphenbeamten, die jetzt die höchsten Leistungen aufweisen werden, mit den besten Telegraphisten fast aller europäischen Länder auf dem Feld ihrer Berufstätigkeit messen werden.
Zur Preisbildung von Frühkartoffeln. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Die Württ. Landespreisstelle hat aus Grund der von ihr angestellten Erhebungen für die bevorstehende Frühkartoffelernte Richtlinien für dis Preisbem.es- sung und -Beurteilung herausgegeben. Hienach erachtet Je für Frühkartoffeln zunächst einen Erzeugerpreis m der Höhe von 300 bis 350 Mk. für einen Zentner frei Verladestation des Erzeugers und im Kleinverkauf einen Breis von 5 bis 6 Mk. für ein Pfund als angemessen. Die Preisspanne soll ermöglichen, der Verschiedenheit in der Qualität Rechnung zu tragen. Die Landespreisstelle behält sich vor, gegebenenfalls die Richtlinien im weiteren Verlauf der Einerntung der Frühkartoffeln zu ändern. Die Richtlinien sollen dazu dienen, einer etwaigen Preistreiberei entgegen- -uwirken. Die Ernteaussichten sind recht befriedigend,
Württemberg.
Landeseisenbahnrat. In den Landeseisenbahnrat Stuttgart, der künftig in erster Linie berufen sein wird, bet der Vertretung der württ. Verkehrsbedürfnisse gegenüber dem VeichsverkehrSministertum mitzuwirken, sind als Vertreter von Industrie und Handel 8 Mitglieder und 8 Stellvertreter von den Handelskammern entsandt worden, darunter Fabrikant E. Sannwald-Calw. Das württ. Staatsministerium, dem die Ernennung von 7 Mitgliedern zusteht, hat u. a. zum Mitglied des LandesetsenbahnratS Stuttgart den Syndikus des Verbandes Württ. Industrieller, Dr. Kneher, zu Stellvertretern Emil Roth, M. d. L., in Reutlingen und Sägewerksbesitzer Commerell in Höfen a. d. E. ernannt.
Reufteu. Bet der am letzten Sonntag hier stattgefundenen Ortsvorsteherwahl wurde bei lebhafter Beteili-