Banken haben die Bedingungen für die Kreditgewährung bedeutend verschärft. Aus Berlin wird berichtet, daß der billigste Zinsfuß für Bankkredit jetzt 10)4 Prozent ausmacht. 100 deutsche Map! kosteten an, 15. Juni in Zürich 1,68)4 (am 8. Juni 1,83)4) Franken: in Amsterdam 0,82)4 (0,91)4) Gulden; in Kopenhagen 1,52 (1,66), in Stockholm 1,26 (1,40) Kronen; in Wien 6095 (5357,50), in Prag 1700 (1840) Kronen und in Newyork 9,32 (0,34 fünf Achtel) Dollar.

Börse. Die Verelendung der Geldverhältnisse durch die weitere Entwertung der deutschen Mark wurde von der Börse einige Tage hindurch zum Anlaß einer kräftigen Haussebe­wegung genommen. Sobald der Dollar nicht mehr weiter stieg und die deutsche Mark sich auf ihrem jämmerlich nied­rigen Stand wenigstens einigermaßen behauptete, war auch die gute Laune der Börse und die Kauflust der Spekulation verflogen. Soweit haben wir es in Deutschland gebracht. Freilich kommt auch noch in Betracht, daß mancher, der sich sonst gerne am Börsengeschäft, beteiligen möchte, heute wegen ocr allgemeinen Teuerung nicht mehr genug bares Geld hat, a n Effekten zu kaufen, und daß die Banken vor dem Ultimo s-s Monats, der zugleich den Halbjahrsschluß bedeutet, sich nicht entschließen können, vor Abwicklung dieses Termins Essektenkredite zu gewähren. Im Vergleich zum Donners­tag vor acht Tagen weist aber das Kursniveau eine Besse­rung auf. Textilaktien wurden bevorzugt. Die Anlage­werls waren behauptet, 4 Prozent Württemberger mit 84, Kriegsanleihe mit 77,30, aber schwächer lagen 3 Prozent Neuhsanleihe mit 133 gegen 145 vor acht Tagen.

Froduklenmarkl. Eine wilde Hausse charakterisierte das < eschäft der letzten Berichtswoche. Die Spekulation feierte ihre Orgien, besonders auch in Mehl, das jetzt auf 2250 oll pro Doppelzentner Hinaufgetrieben wurde "--d damit seinem bisher höchsten Stand erreicht hat. Die Steigerungen er« folgten täglich und sprunghaft. Am 15. Juni notierten in Berlin Weizen 733745 (plus 4060), Roggen 572 bis 676 (plus 30), Sommergerste 650670 (plus 3540), Hafer 612620 (plus 2030), Mais 505508 (plus 45) Mart Die Heu- und Strohpreise haben in Stuttgart wieder ange­zogen: Heu um 20 -11 auf 600620, Stroh um 10 ^l aus .250270 -11.

Warenmarkt. Immer noch Hausse auf der ganzen Linie, aber zunehmende Zurückhaltung der Käufer, die sich nachge­rade auf das allernotwendigste beschränken müssen, weil das Einkommen der weit überwiegenden Mehrzahl der Preis« treiberei nicht mehr zu folgen vermag. Auf den letzten Häuteauktionen schnellten die Preise schon wieder um 10 bis 25 Prozent in die Höhe. Eisen ist unbezahlbar geworden. Dasselbe gilt von Textilartikeln aller Art. Die Lage des Kleinkaufmanns wird allmählich unerträglich, denn er sieh! sich außerstande, seine Kundschaft festzuhalten.

, Diehmarkt. Auch hier geht die Hausse weiter und der Konsum zurück.

holzmarkt. Keine Veränderung, eher zunehmende Preise.

Handelsnachrichten

Dollarkurs am 16. Zuni: 317.10 Mark.

Verschärfung der Bankkredilbedingungen ab 1. lluli. Die 44 Bankvereinigungen Deutschlands haben sich geeinigt, den Bank- Kreditzinsfuß und besonders die Kreditprdinsionen ab 1. buli zu er- höhen. Die Provision soll von 2 auf 3 v. H. öahreszins im Jahr er- höht werden. Der Zinssatz bleibt der Form nach auf 2 v. H. über Banksatz, doch wird der Mindestsatz, Ar im Vorjahr 6 v. H. betrug, nunmehr auf 7.S0 v. H. erhöht. Der billigste Bankkredit wird dem­nach 10.50 v. H. betragen.

Stand der Reben Anfang öuni. Württemberg: Die Wein­berge stehen bis jetzt gesund und zeigen zumeist schönen Trauben- ansah. Baden: Die Berichte über den Stand der Weinberg« lauten im allgemeinen recht befriedigend. Die Reben zeigen, beson­ders in den Höhenlagen, die anscheinend weniger unter Winter­kälte und Frühjahrsfrösken gelitten haben, guten Samenansatz. Das Bespritzen mit Kupfervitriollösung hat in den wichtigeren Reb- gegenden begonnen. Hessen: Die Reben entwickeln sich rasch .und üppig.

Letzte Drahtnachrichten.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 16 Juni. Ja der heutigen Sitzung des Reichs­tags wurden zunächst einige Anfragen ohne allgemeines In­teresse von der Regierung beantwortet, worauf dar Hans gegen die Unabhängigen und die Kommunisten beschloß, dte Zwangsanleihe und die Aenderung der Einkommensteuer -von der heutigen Tagesordnung abzusetzen. Angenommen wurde in allen drei Lesungen der Entwurf, durch den die .Bezüge aus der Unfallfürsorge für Gefangene verzehnfacht werden, ebenso der Entwurf über die Erhöhung der Ver­gütungen für Quartierleistungen an die Reichswehr. Dann wurde in die 1. Lesung der Novelle zur SchlichtungSordnung eingrtreten. Abg. Giebel (Soz.) stimmte grundsätzlich dem Gedanken einer Schlichtungsordnung zu, äußerte aber Be­denken wegen der scharfen Zwangsbestimmungen des Ent­wurf». Reichsarbeitsminister Dr. Braun, stellte als Zierde« Entwurfs in den Vordergrund, den WirtschaftS- ' den zu fördern und zu sichern. Am Streik- recht rüttele dte SchlichtungSordnung nicht. Sie wolle nur die auch von den Gewerkschaften bekämpften wilden Streiks verhindern. Ebg. Ehrhardt (Zentr.) bezeich- nete dte Sicherung de, gewerblichen Frieden, als eine Le- benSnotwendigkeit unsere» Botte», «bg. Gräf-Thüringen (D N) stimmte dem Grundgedanken der Vorlage zu und beantragte ihre Verweisung an den sozialpolitischen Ausschuß. Abg. Auf- Häuser (U.S.P.) bezeichnete dte Vorlage als ein Gesetz zur -Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Gewerkschaften. Den Arbeitern und Angestellten wolle man damit das Selbst- bestimmuugSrecht nehmen. Abgeordneter Moldenhauer (D.V.P.) steht der Vorlage, die der Zurückdrängung de, KlaffenkampfeS diene sympathisch gegenüber. Abg. Fick (Dem.) äußerte Bedenken wegen de, bürokratischen Aufbaues der Vorlage und hätte die berufliche Gliederung der territorialen vorgezogen. Abg. Weiner (V.V.P.) sprach ebenfalls Bedenken gegen Einzelheiten der Vorlage au». Morgen mittag 12 Uhr: Wetterberatung. Außerdem u. a. ZwangSanleihe und Erbschaftssteuer.

Freigesprochen

München, 16. Juni. Der auf Grund des Verbots des llniformtragens des Reichspräsidenten vom Schöffengericht ;u 500 -1t Geldstrafe verurteilte Oberst von Tylander vurde vom Landgericht freigesprochen, weil die Verordnung :rst am 14. September 1921 in Kraft getreten sei, während )as unter Strafe gestellte Uniformtragen Tylanders am.1. weptemer stattfand.

Volksabstimmung im Huldschiner Ländchen

Batibor, 16. Juni. Eine freiwillige Volksabstimmung im Huldschiner Ländchen ergab eine große Mehrheit für das Verbleiben bei Deutschland. (Das Huldschiner Land, ein an Löhmen grenzender Streifen Oberschlesiens westlich von Rati- iwr, war von den Tschechen im Friedensvertrag beansprucht and von den Verbündeten ihnen ohne weiteres zugesprochen worden, obgleich das Ländchen fast ganz deutsch ist. Alle Bemühungen der Huldschiner, den Verbandsgewaltigen das Unsinnige und Frevelhafte der Lostrennung vor Augen zu führen- blieben natürlich erfolglos. Die Einwohner haben nun auf eigene Faust eineVolksabstimmung" veranstaltet, vie, wie vorauszusehen war, für Deutschland entschied. Die Abstimmung wird aber ebenso nutzlos sein wie die in Ober­schlesien, denn der Verband und die Tschechen pfeifen auf das von ihnen erfundeneSelbstbestimmungsrecht" der Völker, wo es ihnen nicht in den Kram paßt).

Die Lage in Oesterreich

Men, 16. Juni. Die Bundesregierung hat entschieden daß die Erörterung des Anschlusses an Deutschland unzweck­mäßig sei, solange die Kreditverhandlungen mit dem Aus­land geführt werden und eine Besserung der Lage verspre­chen. Die christlich-soziale.Neichspost" bemerkt dazu, die Ab­lehnung des Anschlusses sei eine Vorbedingung für die Mög- lichkeit, vom Ausland Anleihen zu erhalten. In verschiede­nen Stadtteilen haben kommunistische Kundgebungen stattge­funden. Die Geschäftshäuser sind zwar wieder geöffnet, aber es wird nichts gekauft. Die Zeitungen fordern zu einem allgemeinen Käuferstreik zur Bekämpfung der Teuerung aus

Eröffnung der Haager Konferenz

Haag, 16. Juni. Gestern nachmittag 2)4 Uhr wurde di« Vorkonferenz im Friedenspalast durch den holländischen Mi­nister des Aeußern Karnebeek eröffnet. Vertreten sin! 34 Staaten. Der Beauftragte der Vereinigten Staaten wai nicht anwesend. Die französische Abordnung trifft erst am Samstag im Haag ein; es verlautet, daß auch Hugo Stinne- eintreffen wird.

Zwischen englischen und russischen Vertretern soll nach holländischen Blättern eine Besprechung stattgefunden haben, in der die Bolschewisten erklärten, die Sowjetregierung sei bereit, ein Fünftel des beschlagnahmten Privateigentums der Ausländer zurückzugeben. Dabei sollen die verschiedenen In­dustrien nach ihrer Wichtigkeit in Klassen eingeteilt werden. Vom Haag aus wird eine Kommission zur Prühing der rus­sischen Angaben nach Rußland reisen-

Paris, 16. Juni. Nach demEcho de Paris" ist zwischen Frankreich und Belgien die Vereinbarung getroffen, daß beide ihren auf der Konferenz von Genua festgelegten Stand­punkt gemeinsam vertreten werden. DerMatin" erfährt, zwischen England und Rußland sei ein von dem britischen Botschafter in Berlin Lord dÄbernon ausgearbeiteter Handelsvertrag vorbereitet, der England gewisse Gebiete Rußlands zur geschäftlichen Ausbeutung sichern solle. Die Sowjetregierung habe den von Tschitscherin in Genua Unter­zeichneten russisch-italienischen Handelsvertrag nicht geneh­migt. Moskau verlange die unbedingte politische Anerken­nung.

Morgan zu Lloyd George eingeladen

London, 16. Juni. Nach derChicago Tribüne" hat Lloyd George den Neuyorker Bankier Morgan zu einer Unter­redung eingeladen, um seine Ansicht über die Weltfinanz­lage und den Standpunkt der Vereinigten Staaten und der Bankiers gegenüber den europäischen Angelegenheiten ker^ nen zu lernen.

Zurückhaltung Amerikas gegen die Anleihe

Paris, 16. Juni. Die amerikanische Regierung hat laut Dena" auf eine französische Anfrage erwidert, daß zurzeit gemäß dem Gutachten des Anleiheausschusses die internatio­nale Anleihe in irgend einer Form keine Aussicht auf Ver­wirklichung habe. Die Regierung werde aber mit den be­teiligten Regierungen in stäntzfger Fühlung bleiben, um den richtigen Zeitpunkt für die Anleihe nicht zu versäumen. ^

Hetze gegen deutsche Waren

Ottawa (Kanada), 16. Juni. Der kanadische Finanz- minister schlägt eine Abänderung des Zollgesetzes vor, wonach auf deutsche Waren ein so hoher Zoll gelegt werden soll, daß er den billigeren Warenpreis gegenüber den Erzeugnissen aus dem Vereinigten Königreich (Großbritannien) oder aus andern Ländern mindestens ausgleicht-

Der Stadtrat von Sidney (Australien) hat einen An- trag, der den Handel mit deutschen Waren verbieten sollte, zwar abgelehnt, dagegen eine Entschließung gefaßt, die es für eine Schande erklärt, mit deutschen Waren zu handeln.

Letzte Kurzmeldungen.

Königsberg, 15. Juni. Wie die Abendblätter melden, ist der am 9. Juni von hier nach Reval in See gegangene, in Riga beheimatete DampferBernholm" bet DomeSneS im Rigaischen Meerbusen auf eine Mine gelaufen und ge­sunken. Ob Menschenleben zu beklagen sind, ist noch nicht bekannt. _

Die Bestimmungen Sber vle AMW» DWfWAN stad am Donnerstag nacht, gegen 11 Uhr von dem deutschen und polnischen Bevollmächtigten unterzeichnet worden. Die Eisenbahnen werden in der Musst zum Sonotag vom polni­schen Personal übernommen.

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