FchüMHwalö-Mcht

Vaieiaenvrkie: Dir emivaMge MtMmclerreilr 7 Stola.. Tcrtteil-Millimcter lb Rvi. Bel Wiederdolung oder Mengen, abscliluki wird entloreckender Radatt gewährt. Scklntz der Anrriaen» annadwc vormittag» 7-80 Ubr. Kür tcrnmündlich aufgegebcne Anzeige» kann keine Gewähr übernommen werden. Erfüllungs­ort: Calw. Geschäftsstelle der Schwarzwald-Wacht. Scderstrake 25.

Cslvver

6e^rS/ickek

l^sKblstt

BeiugSvrei»: Ausgabe ^ dnrch Träger mvuarttch RM. 1.50 und lb Ros. mit BeilageSchwäbische SonntagSoost" leinfchlietzl. SO Ros. Trägcrlobnl. Ausgabe ti durch Träger monatlich RM. l.5y rinfchl 28 Rot. Trägerlohn. Bet Postbezug Ausgabe kt 8iM. lchll einschlieblich 18 Rvl. Zcitungsgebühr »uzitglich 88 Not. Bestellgeld. Ausgabe> lb Rok. mehr. Postscheek-Konto Amt Stuttgart Nr. lS-t s7

A»tioi»aIsoLi»li8ti-ie1id»sesLe»ti>NA 81ar»l8-ui»ck Oe>»e»ilckelr«k»^rSei, 6e» kreise»

Calw im Schwarzwald

Mittwoch, den 17. April 1940

Nr. 90

Die Narvik-Erzbahn bis z«r Grenze besetzt

^Vok-u-e^rsciie Gruppen über cire scbu-ecirscüe Orenre eu^ücüZeu^orien / Unüorr ^rbk u >8eren s/rQ/e^r^cüen Wörter/ ru

Berlin. 1«!. April. Eine Abteilung der in und um Narvik eingesetzten deutschen Trup­pen hat heute entlang der Erzbahn von Nar­vik nach Schweden die schwedische Grenze er­reicht. Norwegische Kräfte, die sich dem Bor­gehen der deutschen Truppen entgegcnstellten. Wurden nach kurzem, für die Norweger ver­lustreichem Kampfe geworfen. Eine Anzahl Gefangener blieb in deutscher Hand. 2««» nor­wegische Soldaten wurden über die schwedische Grenze zurückgeworseu. wo sie interniert wurden

Wie Europa Preß aus Kiruna meldet, lassen einwandfreie neutrale Be­richte erkennen, daß es sich bei den von England propagandistisch so groß herausge­stellten Landungen auf norwegischem Gebiet um folgende Tatsachen handelt: Eine Landung

ist wahrscheinlich bei Karstadt erfolgt. Kar­stadt liegt auf einer Insel, die in der Luft­linie von Narvik ungefähr 70 Kilometer ent­fernt ist. Narvik und Karstadt werden zu­nächst durch einen breiten Fjord getrennt, der sich zwischen der Insel Hinnoya, auf der Kar­stadt liegt, und der Halbinsel nordwestlich Narvik yinzieht. Zwischen Narvik und dieser Insel liegen der Ofotenfjord und der Nom- bakenfjord. Die Halbinsel selbst stellt ein zer­klüftetes. zum Teil waldreiches Hochland bar. das an einzelnen Stellen bis über 1000 Meter ansteigt. Die Möglichkeit für die Bewegung größerer Truppcnmengen ist hier außerordent­lich gering. Die noch vollkommen winterlichen Temperaturen und die Schneelage machen alle Bewegungen besonders schwierig. Swdt und Hafen Narvik sind in deutscher Hand.

Wir haben viele Pvrteilc für uns. behauptet ein englischer Sender, um in demsel­ben Atemzuge seine Hörer schonend daraus hinzuweisen, daß die Briten bei einem Lan- dnngsversuch m Norwegen einen bedeutend stärkeren Widerstand finden. als er den Deut­schen in Norwegen gegennberstand. Die grö­ßere Gefahr so sährt der englische Sender fort. ..droht unseren Truppen von der dent- sck-en Flugwaffe. Die deutsche Luftwaffe kommt jedoch nicht nur von Deutschland, son­dern auch von den in Norwegen eingerichteten Alugbasen". Mit diesen Feststellungen unter­streicht der englische Sender unfreiwillig den großen strategischen Porteil, den sich Deutschland zehn Stunden vor den Eng­ländern mit der Besetzung Südnorwegens gesichert hat.

Der Krieg steht dicht vor Englands Toren

An 8cf!clU8tü^r 0?)e7k7ik>L8liet2S78 OitU7ckill IN eine M0'ait8c^e/Vlecker/ase 1Ü7 L/iss !)7rfi8L!ie 8eemaAk ve7lliLmcke/^

Äio vkunm a.

Berlin, l«. April. Die strategische Lage im Nordsreraum ist hente genau die gleiche wie am Abend des i». April, ja, der Ausbau und dir Verstärkung der deutschen Stützpunkte in Mittel- und Südiwrwegen, ganz zu schwei­gen von Dänemark, hat die mit so großem Lärm angekündigte britische Offensive Prak­tisch aussichtslos gemacht.

Rein militärisch gesehen lassen sich die eng­lischen Operationen in drei Gruppen ein- tenen:

l. Der Versuch, durch wildes Minen­legen die deutsche Seeverbindung und da­mit den deutschen Nachschub nach Skandina­vien abzuschneiben. Hand in Hand damit ginc e,n rücksichtsloser Einsatz der britischer U-Bootwaffe, die allein in den letzter zwei Tagen sieben Boote verlor. Der VerkuS ist gescheitert - Nachschub und Verstärkungen sind planmäßig nach Norwegen gebracht unk eingesetzt worden.

britische Luftwaffe hatte dev Auftrag den Ausbau und die Einrichtung der deutschen Stützpunkte an Norwegens Küste zu verhindern. Ihre unaufhörlich an- )reifenden Wellen sind durch Flieger und Flak chwer zerzaust worden und haben nirgends hre militärischen Angriffsziele erreichen kön-

einziger echt englischerEr­folg nt die Bombardierung der offe­nen Stadt Bergen.

3. Der einzige ernste Versuch, überhaupt aus skandinavischem Boden Fuß zu fassen, ist hoch oben im Norden m Narvik unternommen worden. Da die Erz-Eisenbahn von Narvik nach Schweden schon am ersten Tage der nor- d,scheu Aktion so nachhaltig zerstört worden Nt. dag ihre Wiederherstellung in absehbarer Zeit unmöglich ist. hat Narvik seine wirt- fchastliche Bedeutung verloren. Strategisch war es von vorneherein wertlos, da es (weil nördlich des Polarkreises) völlig außerhalb oes dentsch-englischen Kampfgebietes liegt.

-^er Einsatz riesiger englischer Kampfmittel Wen diesen Platz ist also lediglich Churchills wringendem Bedürfnis zuzuschreiben, einen Tchau-Erfolg zu erzielen, mit dem er !5!" eigenes Volk und die Umwelt über das «cheitern seiner großen skandinavischen Pläne ymwegtau scheu kann. Daß die winzige deutsche

Streitmacht, die diesen Außenposten am letzten Dienstag besetzte, in einem wahrhaft helden­mütigen Kampf dem vielfach überlegenen Angreifer schwerste Verluste zuzufngen vermochte und seinem Ansturm immer noch trotzt, verwandelt auch dieses Churchillschc Schaustück in eine moralische Niederlage für die britische Seemacht.

Querab von der gesamten englischen Ost­küste, van der Tbemscmündung bis binauf zu dcii Süctlands-Jnscln ist buchstäblich über Nacht eine riesige deutsche Ausfall­stellung emporgewnchsen, die den Krieg nunmehr unmittelbar vor Englands Tore trägt. Die Orknehs mit Seapa Flow und die Shetlands, im Weltkrieg unangreifbare Aus­

gangspunkte aller britischen Unternehmungen im Nordsecraum. liegen hente auf kürzeste Entfernungen im Schlagbereich der deutschen Waffen. Das gleiche gilt für das nordenglische und schottische Insclfestland.

Das ist die harte Tatsache, die je^er militä­risch geschulte Kops hente in der ganzen Welt erkennt. An ihr prallt das kindische Trinmph- M'enl der strategisch oetchlagenen Plntolraten wirkungslos ab. Während Nehnnnd und Churchill, die wieder vor ihre Parlamente tre­ten müssen, sich gegenseitig mit durchsichtigen Gli'r^vnii'chtelegrammen bombardieren, steht an Skandinaviens Küsten stolz und unberührt der deutsche Soldat, bereit zu vernichtender Abwehr und bereit zum Sprung.

Am Samstag spricht MMEn;

/(unck^edung-n Segen Tno/anck uack brnnk-e cki in röniiLckien 1, ckik.<;or'ei/iä'u8e,n

v. Q. Rom. 17. April. Man erwartet für den nächsten Samstag eine bedeutsame Rede Mussolinis über die italienische Haltung zum Kriege.

Der Anlaß zu der erwarteten Rede wird eine Zusammenkunft der Beauftragten für die Vorbereitung der italienischen Weltaus­stellung im Jahre 1912 sein, die im Capitol stattfinden wird und an der hohe Beamte der Faschistischen Partei und der zivilen Be­hörden aus allen Teilen Italiens teilnehmen werden.

Die Ablehnung der demokratischen Politik und Kriegführung durch die italienische Be­völkerung verschärft sich zusehends. In den Lichtspielhäusern Italiens gibt ein Film über die ersten sechs Kriegsmonate allabendlich An­laß zu srankreich- und england- feindlichen Kundgebungen. Ani

Montag protestierten faschistische Studenten in den Straßen Noms gegen die Plutokratien, wobei Schmähwortc auf Chambcrlain und Churchill ausgebracht wurden.

Wrack an der Tode-krisle

Weitere Schiffsverluste der Neutralen

Athen, 16. April. Der griechische Dampfer Elfi" ist auf der Fahrt vom Pyräus nach Saloniki an der Marathon-Küste gescheitert. Sechs Fahrgäste ertranken, sechs andere wer­den vermißt. Ein weiterer Schiffsverlust wird aus Amsterdam gemeldet, und zwar handelt eS sich um das norwegische SchiffFaro" (8-14 BNT-), das im Januar auf der Höhe der schottischen Küste nach einer Explosion auf Strand gesetzt wurde. Jetzt wurde es als völ­liges Wrack anfgegeben.

WM

Vernichtung eine« englischen Zerstörers auf hoher See

Während der Keberfahrt nach Norwegen wurde am 8. April ein englischer Zerstörer vernichtet. Er geriet in Brand und sank nach kurzer Zeit, llm Vordergrund die Back des siegreichen deutschen Kriegs- schiffes, von dem aus die Aufnahme gemacht wurde (PK. - Lange - Scherl)

Eherner Wall an Norwegens Knfte

Berlin. 16. April. Die gegen norwegisches Staatsgebiet erfolgten britischen Luftangriffe haben zu einer V e r st ä r k u n g de r deut­schen Bodenabwehr geführt. Im Nah­men der planmäßigen Nachführnng von Ma­terial und Ergänzungen sind weitere Ein­heiten leichter lind schwerer Flakartillerie ein- getrosfen und in den von deutschen Truppen besetzten Räumen zum Einsatz gelangt. Beson­ders verstärkt wurde der Flakschutz in Sta- vanger. Bergen und Drontheim.

Große Waffenrnengen flchergestclll

Die in der Südostecke Norwegens operieren­den deutschen Truppe» machen dauernd Fort­schritte in der Befriedung dieses Gebietes. Es laufen ständig Meldungen über die in diesen Gebieten sichergestelltcn Waffen- und Mate- rialmengcn ein. Allein bei der Beute, die beim Auflösen der ersten norwegischen Division an- gcfallen ist. werden heute außer 36 Geschützen noch 25 MGs. und 2000 Gewehre erwähnt. Außerdem wird der Vorgefundene Vorrat an Munition als besonders hoch angegeben.

Norweger räumen Kongsvinger

Aus Charlottenberg wird berichtet, daß Kämpfe mit den deutschen Truppen in den WälW rn um Kongsvinger. das von den Nor­wegern geräumt wurde, statlsinden. Der er­folgreiche Vormarsch auf Kongsvin­ger wird in einer Sonderausgabe vonAlle­banda" von einem Korrespondenten behandelt, der sich an der Kongsvinger Front befindet. In seinem Bericht heißt es:Die deutschen Besatznngstruppcn tragen die Offensive gegen Kongsvinger sehr schnell vor. Der Fall der Stadt ist eine Frage von Stunden. Am Sonntagabend beaannen die Deutschen ibre Offensive gegen Skarnes. die wie ein Uhr­werk ablicf. Um 10 Uhr erreichten die ersten deutschen Truppen den Glomma-See, dessen Eisfläche schon bald überschritten wurde. Hierauf wurden die Flanken der norwegischen Verteidigungslinien angegriffen nnd die Truppen zur Flucht in den Wald gezwungen. Um 12.00 Ubr brachten es die deutschen Pio­niere fertig. Ersatz für die gesprengte Brücke bei Skarnes zu schaffen, so daß um 1.00 Uhr die ersten Verbände das Waller über­queren konnten. Weiter wird der Vormarsch gegen Sander vorgetragen, das zehn Kilo­meter von Kongsvinger entfernt liegt.

Neue Grenznberkrikke nach Schweden

Norwegische Soldaten überschreiten ständig die Grenze nacb Schweden, wo sie sofort interniert werden. So ist u. a. eine größere Anzahl norwegischer Soldaten in Värmland, vor allen Dingen bei der Zoll­station Hans, über die schwedische Grenze ge­gangen.

Planloses Fever ans Narvik

Am Nachmittag des 15. April eröffneten englische Zerstörer ein planloses Feuer auf den Hafen von Narvik. Ein Landungsversuch in Narvik in der Nähe des Hafens wurde je­doch angesichts der starken deutschen Abwehr von den Briten nicht unternommen.

Heh-Sender Nokodden gesprengt

Der norwegische Rundfunksender Notodöen, der in den letzten Tagen seine deutschfeind­lichen Sendungen fortgesetzt hat. ist durch deutsche Truppen gesprengt worden.

Der Schlaq in Norwegen fotz

England fühlt sich nicht mehr sicher

Berlin, 16. April. Aus Amsterdam wird ge­meldet, daß die britische Polizei nun­mehr scharf gegen Uebertretungen der Ver- dunkelungsbestimmungen in London einschrei­tet. Die Behörden ließen keine Entschuldi­gungen mehr gelten. Alle Konzessionen, die bisher noch gemacht wurden, seien im Inter­esse der öffentlichen Sicherheit nicht mehr tragbar. Gegen Fußgänger mit allzu licht­starken Taschenlampen werde scharf vorge­gangen.

Diese Meldung zeigt, daß auch den sich so sicher fühlendenInselbewohnern" setzt die strategisch wichtige Bedeutung der Besetzung Norwegens durch deutsche Truppen begreiflich . gemacht wird. Sie werden in Kürze zu spüren . bekommen, welche Folgen der von ihnen so, leichtfertig heraufbeschworene Krieg für sie hat. -