rerts bewilligten 35 MiMonen Kronen nachmals 35 Milllo- nen für dieses Jahr und zunächst 5 Millionen sür das nächste Jahr vereitzustellen.
Vorrücken der Japaner in der Mandschurei
Poris, 2. Juni. Die russische Handelsabordnung veröf» sentlicht folgende Note: Die Negierung der ostsibirischeu Republik Tschira teilt mit, daß die japanischen Truppen längs der Eisenbahnlinie in der mittleren Mandschurei vor- Ulrücken fortfahren. In den Straßen von Charbin befinden fich bereits japanische Patrouillen. Die letzten" Truppenab- ieilungen der 8. japanischen Division sind in Wladiwostok kürzlich eingetroffen. Japanische Truppen sind an der Meeresküste sehr tätig. Sie besetzen neue Stellungen und »erlegten Artillerie in alle Eisenbahnstation«^, die Eisen» »ahnbewachungstruppen von Ussuri wurden r stärkt,
Aus Stadt und Bezirk.
Nagold, den 6. Juni 1922.
* Heber die beiden Pfingstfe ertage war der Verkehr recht lebhaft. Die Züge waren übersülll und das zweifelhafte Wetter, das am Samstag nickt gerade zum besten aussah und manchen Plan zunichte zu macker, drohte, besserte sich zusehnis. Durch unsere Stadt bewegre sich ein starker Fremdenstrom, dem sich zahlreiche Radler ruck Autos zw,eseüten. Die Namr hatte in ihrer Ueppigkeit und Pracht ein Feststem angelegt und wenn auch die Blütezeit der Obstbäume vorbei, so dufteten- die Akazienbänme umso süßer.
* Die Küserzwangsinnuug des Bezirks Nagold hielt am Montag nachmittag im „Deutschen Kaiser" in Nagold eine gut besuchte Versammlung ab, zu der auch V-rtreier der Innungen Herrenberg und Horb erschienen waren. Herr Obermeister Henne begrüßte dre Erschienenen und dankte insbesondere auch den Herrenberger und Harber Kollegen für ihr Erscheinen. Die Versamm ung verständigte sich darauf auf die von der Herrenberger Innung vor kurzem beschlossenen Faßpreise; d. b. einen Aufschlag der seitherigen von etwa 50—60°/». Di- Preise sür Reinigung und Arbeiten in Tannenholz (Kübel usw.) wurden ebenfalls entsprechend erhöht. (Die genannten Preise folgen nächstens im Inseratenteil.) Der Stundenlohn wurde ebenfalls wie in Herrenbrrg auf 20 Mark festgesetzt. Wegen der Nichtmitgliedschaft berufskätiger Kollegen soll eingeschritten werden. Zum VerbandStag in Tübingen melden sich erfreulicherweise etwa 10 Mitglieder al» Delegierte. Einige Angelegenheiten wegen Einkauf« von Rohmaterialien finden reges Interesse bei den Mirgliedern und soll namentlich in Knospen tnnungSweise etngekauft werden. Um 4 15 Uhr schließt H. Odermstr. Henne die Versamm lung mit Dank an die Anwesenden.
Schulausflüge der Latein« und Realschule.
x. Klaffe I hatte das wetlgesteckte Ziel: Karlsruhe, Rheinhafen Maxau. Nach Bahnfahrt bis Durlach wurde der Turmberg bestiegm, der etne prachtvolle Aussicht bot aus die sonnen- beglänzre Rheinebene und das Häuse.meer von Karlsruhe. Dann eröffnet« sich für unsere Kleinen eine Welt von W>ni Lern, erst die Fahrt mit der Eiekrrischen, dann der Markiplatz, das Schloß mit seinen prächtigen Räumen u Sammlungen, Schloßgarten und botanischer Garte» mit T-ope»bäumen riesigen Ausmaß:-.-, der 2-tadigarten und Tiergarten und zuletzt der Rheinhafen mit seinen vielen Sch'ffen und surrenden Kränen und der majestätisch dahinrauschende Rhein selbst — alles in allem ein unvergleichlicher geographischer Anschauungsunterricht in eine bisher unbekanme Welt.
Klaffe II Bahnfahrt bis Hirsau. Nach Besichtigung des von französischen Mordbrennern 1692 zerstörten Kloster« kühlte die Wanderung ins liebliche, kühle Schweiubachtal hinauf nach Oberrrichenbach, am Wurzbacher Moor vorbei, das Wurzbach- und K!einenztal hinunrer noch Calmbach und Wildbad. Hier gab« gar viel zu bewundern: die prächtiger: Badgebäude und Gasthöf«, die Anlagen mit der mächtig über Felsblöcke rauschenden Enz, das bunte Treiben der kranker! und nichr kranken Kurgäste und der Glanzpunkt: die Bergbahn. Auf der Heimfahrt wurde noch kurz die „Goldstadt" Pforzheim besichtigt.
Klaffe Hl Bahnfahrt nach Eutingen. Von hier führte der Weg über Rohrdorf durch ein reizendes Seitentälchen in« Neckartal hinauf nach der stattlichen Ruine Frundseck, dann über Mühringen nach Jmnau. daS die Durstigen mir fri schem Eyachsprudel labte, und Hatgerloch. Diese Dornröschen stadt mit ihrer einzigartigen Lage aus einer Bergnase Über der Eyach, ihren vielen Sehenswürdigkeiten, darunter besonders die prächtige Schloßkirche und der idyllische Schloßhof, machte einen gewaltigen Eindruck auf die Kinder. Die Heimfahrt erfolgte mit der Bahn.
Klaffe IV wanderte von Sulz über Ruine Alöeck nach Oberndorf, nach einem Bad im Neckar zur Burgstelle Waseneck mit prächtiger Albausstchk, dann über die Hochfläche zur Ruine Herrenzimmern. Der bunte Wechsel von viel gewundenem Tal, schluchtarltgen Seitentälern, einzeln herausge- arbeireten Bergzungen und welliger Hochfläche mit ofr so verschiedenem Boden und Pflanzenkleid bot eine günstige Gelegenheit zur Einführung in Geländekunde und Kartenlesen. Jedes Kind hatte zuvor eine Karte des durchwanderten Gebieter selbst gezeichnet.
Klaffe V. Bahnfahrt über Freudenstadt nach BaterS- brorm. Von da ging« über Oberral, den steilen, ssnnenbe- schienenen Berg hinauf auf die moorige, nur mehr mit Legföhren bestandene Hochfläche an den landschaftlich vielleicht schönsten Punkt der Schwarzwalds, an den einsamen, märchenhaft gelegenen Wtldsee, den ein unübersehbares Meer - unkler Tannenwälder umrahmt. Nach 2stünd. Marsch war er Turm der Hornisgrinde erreicht. Prächtig war der Rundklick auf die Täler und Höhen des Schwarzwaides und auf sdi>' Rheinebene, aus der silberglänzend der alte Vater Rhein .herausgrüßte In der Dämmerung entfalteten dte 12 Buben zein wahres Jndtanerleben. Im Flackerschein eine» mächtigen AolzfeuerS wurde abgekochr. Dann ging» in die Klappe im .Turm. Die wackeren 6 Mädels waren im Hotel unterge- 'dracht. Andern TagS gabS lustige Morgensahrt auf dem sagenumwobenen und poesteoerkläiten Mummeisee. dann gingS am jund'im Langenbach nach Zwickgabel und Schönmünzach, von da murgtalaufwärtS nach Klosterreichenbach, l Schluß: Hat a:»ch die glühende Sonne unbarmherzig
manchen Schweißtropfen erpreßt, schön ists doch gewesen, dies s Wandern in Tälern und auf lustiger Höhe, dieses Singen und Springen, dieses Baden und Bachwatrn im wonnigen Monat Mar.
mIIIioneakLcti bevSkrti VerisnM stets ü!e eckte starke .Nrsuii»-. Ns ßldt nickt» xeraäe so Qutes. In sllen einsckIZxjzen OesckLIten ru ksben. tl2s
Württemberg.
Herrenbrrg. Eine realistische Hauptlehrstelle an dcr hiesigen Realschule wurde dem Siudtenrat Hahn (Neussei) übertragen.
Aus Stmmozheim wird uns geschrieben: Im Oberarm Nagotd, Gründen von dem ftdl. Bergstädchen Wildbe: , entfernt, liegt dte Ortschaft „Snlz an der Eck". Sulz am Dreck ist siir diele schön im Tal gelegene Ortschaft der iw d läufiae Ausdruck. Den fleißigen, intelligenten Bewohnern Vieler schönen Ortschaft wird aber mit dem unschönen Archänosel „am Dreck" bitteres Unrecht getan, das Habers alle die vieler: Tausende von Menschen, die dte Fahnenweihe und 60jähng Jubtläumsf-ier des dortigen Gesangvereins am letzten Sonn rag besuchten, zu ihrer angenehmen Enttäuschung feststellen müssen. Mit ettvaS gemilchten Gefühlen trat der Fremdling seinen Weg von der Bahnstation Wildberg nach Salz an, um dem Mäunergesange zu huldige::, und ganz nebenbei auch — zu unserer Beschämung sei cneS jetzt gesagt — den Orr mit dem weitbekannten anrüchigen Beinamen kennen zu lernen. Wie war aber jeder enttäuscht, a>s er dte große von Wohlhabenheit, Fleiß und Rrgsamketi zeugende O.tschau betrat. Die spiegelblanken kanalisierten Straßen, dte tu tadellosem Zustande erhalten sind, prächtige Bauernhäuser und namentlich das schöne Rathaus und SchuihauL boren ein Bild non Ordnungsliebe und Schönheitssinn, die den Stiftern alle Ehre macht. Ihren für das Vaterland 1914—1918 ge sallenen Kriegern hat die Gemeinde ein Ehrenmal errichtet, das allgemein ob seines künstlerischen Geschmack-' und ieincr gelungenen Ausführung Bewunderung erreg-s. Er ist die? ein mitBildhan-rarbeit und Inschriften versehener roter Sand stein, auf dem ein kniender Soidat sein Gebet vnr chtet. Wohlgefällig wurden die Sulzer Volkstrachten gemustert, wo bei die teils gelben, teils schwarzen Lederhosen. roten Westen mit stb-rnen Rollknöpfen und blauen Wämser» eine fteurd siche Abwechslung boten. Es war erfreulich, an dem fast endlosen Festzur feststellen zu können, daß unser Volk seine Freude und sein Interesse am Hohen und Schönen — am deutschen Liede — m zunehmender Weste bekundet. Etwa 40 Vereine zogen zum Festplotz und es konnte mit Befriedigung konstatiert werden, daß die Vorträge der einzelnen Vereine durchweg recht gut waren. Völlige und ircur Hin gäbe der Sänger zum deutschen Liede kam durchwrg zum Ausdruck. Was die Beköstigung c>er ei: gua->iert-n Sänger anbelattgt, so sei hier zur Ehre der Suizer Einwohner gesagt, daß die Sänger allgemein hochbefrirdigt waren. Der letzte Sonntag in Sulz war für alle Sanges- und Vatestauds- sceunde ein Fceudeniaq. Die Sulzer Einwohner aber wollen wir in dankbarer Erinnerung behalten und darauf bin- wirken, daß unser« Jugend über die Ortschaft Sulz besser Bescheid weiß al« wir Alten, daß nämlich der häßliche Beiname hinter dein Wort Sulz etne boshafte Verdrehung und rine Ungerechtigkeit gegenüber Ven gastfreundlichen Ei: woh ueru des saubere» Oris ist. Der Ort heißt Sulz an der Ecks, weil zwischen Wildoecg und Sulz ein hoher Bergrücken liegt, der im Nagoldtal eine scharfe Ecke aufweift. Dieser Berg heißt dir „Sulzer Ecke".
Stuttgart, 5. Juni. Besuch deSReichskanzlers. Bon zuständiger Seite wird mitgeleilk: Reichskanzler Dr. Wirth wird einer Mitteilung aus Berlin zufolge voraussichtlich am Freitag den 9. Juni 1922 zum Besuch der Württ. Regierung nach Stuttgart kommen. — Der Reichskanzler ist bereits in Freiburg eingetroffen.
Stuttgart, 5. Juni. M i tt el st an d s n o t h il f e. Die zunehmende Notlage des Mittelstandes zwingt viele, von ihrer Habe ein Stück um das andere hinzugebrn, um mit dem Erlös sich noch über Wasser zu halten. Der Wuchergeist nützt aber gerade diese Notlage der Aermsten in rücksichtslosester Weise aus und manches wertvolle Familienstück fällt einem Wucherer für geringes Geld in die Hände, weil der Notver- käufer den wahren Wert nicht kennt oder in — allerdings übet angebrachter Scham — sich scheut, ehrliche Sachverständige zu Rate zu ziehen. Andererseits werden aber auch lieb- gervordene Gegenstände vom Besitzer überschätzt und beim Verkauf gibt es Enttäuschungen. Es ist deshalb eine gerade- M hochherzige Tat, daß die Württ. Mittelstandsnot Hilfe im Verein mit verschiedenen Frauenoereinen im Ausstellungsgebäude in der Kanzleistraße hier eine dauernde Vermittlungsstelle für Stuttgart und Umgebung eingerichtet hat, die nicht nur den Verkauf von Kunstgegsnständen, Alterrümern, Schmuck, Teppichen, Möbeln, Büchern, Kleidern, Schuhen, Wäsche und sonst, guterhaltenem Hausrat, von Handarbeiten von Frmren des Mittelstands besorgst sondern auch ohne Verkauf die Gegenstände einschätzt und bereitwillig Rat erteilt.
Stuttgart, 5. Juni. „Flia." In der Gswrrbehallk wurde die Deutsche Fachausstellung für das Flaschnergewerbe (Flia) eröffnet. Die Schau soll zeigen, was dieses Gewerbe in Deutschland zu leisten imstande ist und wie es verstanden hat, die besten und wichtigsten technischen und wissenschaftlichen Hilfsmittel für das weitreickende Gebiet der Flaschnerei und Klempnerei dienstbar zu machen. Was in dieser Beziehung, namentlich auch für den Bedarf der Haushaltungen geboten wird, das ist schlechthin staunens- wert. Die Ausstellung, die bis 17. Juni geöffnet bleibst wird weithin ihre Anziehungskraft ausüben.
Stuttgart, 3. Juni. DerVerbandskagderWirke Württembergs, der am 31. Mai in Oehringen stattfand, erhob in einer Entschließung gegen die steuerliche Ileberlaflung des Wirtsgewerbes, vor allem gegen die geplante Gemeinds- Schankverzehrsteuer Einspruch, die viele Betriebe einfach erdrosseln würde. Bezüglich des für das nächste Jahr angekündigte Reichsweinsteuergesetz wurde verlangt, daß dis Härten des jetzigen Einsteuergesetzes, die in der verschiedenartigen Besteuerung von Händler u. Berbraucherwirten liegen, besei- iigt werden. Ferner erwartet der Berbandstag, daß den Wirt- schastspächtern der gleiche Schutz zuteil werde, wie Mie
tern und den landwirtschaftlichen Pächtern. Das GastwirkZ- gewerbe verlangt eine Vertretung in den Handelskammern durch Fachausschüsse.
SkuttMrf, 4. Juni. Metallarbeiter streik. In der Firma Fein wurde am 2. Juni die Arbeit wieder ausgenommen. In den übrigen, noch unter Streik stehenden Betrieben haben sich die Verhandlungen zerschlagen.
Me Teuerung ist nach den Berechnungen des statistischen Amts Stuttgarts im Monat Mai um etwa 10 Prozent gegenüber dem Vormonat vorgeschritten. Verglichen mit der Borkriegszeit find die Kosten für Bekleidung nur das SOfache, Wohnung, Heizung und Beleuchtung um das 14fache, Lebens- Mittel um das 37fache im Preis gestiegen.
Stuttgart, 5. Juni. Große -Anfrage über dik Schuld f r a g e. Bürgerpartei und Bauernbund haben folgende Große Anfrage eingebracht: Ist bas Staatsministeriuw bereit, bei der Neichsregierung darauf hinzuwirken, 1 daß das gesamte, durch den Beleih:gungsprozeß Fechenbach-Coß- mann und Gen in München zur Kenntnis gekommene Material über dis Fälschungen Eisners der Osfftntlich- keit mitgeleilt wird, die sich hieraus für die Kriegoschuldsragk ergebenden Folgerungen tlargelegt werden und dafür Sor'gi getragen wird, daß 1. das Ergebnis sämtlichen Mächten amtlich mitgeteilt wird, und 2. die Presse der gesamten Kulturwelt über den nunmehr festgestellten Sachverhalt aufgeklärt und schließlich die Aenderung des Vertrags von Versailles gefordert wird; II. daß in gleicher Weise seinerzeit die Dokumentenfälschungen Zum Nachteil Deutschlands des in Berlin verhafteten Ansbach sowie des in Bochum zu einer Gefängnisstrafe verurteilten Jcndrichewski in dem weitesten Umfang der Oessentlichkeit in Deutschland und in den Vertragsstaaten zugänglich gemacht werden?
Stuttgart, 5. Juni. Lohnerhöhung derStaats- for starbeiter. Auf Grund von Verhandlungen wurden ab 1. Juni folgende Löhne für Forstarbeiter vereinbart: In Tarifklasse 1 für Arbeiter über 20 Jahre 16 -tt, 2. Klasse 15,50 Kt, 3. Klasse 14.50 Kt, für Arbeiter von 18—20 Jahren in 1. Klasse 13.30 Kt, 2. Klasse 12 60 Kt, 3. Klasse 11.70 Mark, für Arbeiter unter 18 Jahren in 1. Klasse 10.20 ->lt, 2. Klasse 9.50 Kl, 3. Klaffe 8.40 Kl, für Arbeiterinnen über Jahre in 1. Klasse 8.90 Kl, 2. Klasse 8.40 Kl, 3. Klasse 7.70 Mark, sür Arbeiterinnen von 16—18 Jahren in 1. Klaffe 7.40 Kt, 2. Klasse 6.80 Kt, 3. Klaffe 6.20 Kt,
Heilbronn, 5. Juni. Stiftung. Ein Deutsch-Amerikaner, Mannheimer aus Rochester, der in Oedheim geboren und hier die Schule besucht hat, hat aus Anlaß eines Besuches in der Heimat dem Stadtvorstand 2500 Dollar (700 000 Kt) mit der Bestimmung übergeben, täglich Wöchnerinnen und Säuglingen 100 Liter Milch unentgeltlich zu verabfolgen.
Geislingen a. St.. 5. Juni. Der Streik. An einer Abstimmung über Fortsetzung des Streiks beteiligten sich von 2600 Arbeitern der Württ. Metallwarenfabrik 1385: davon waren 1266 für Fortsetzung, weist 11 Streikende nicht wieder eingestellt wurden.
Heidenheim, 5. Juni. Wiederaufbau der Kattun- manusaktur. Der Aufsichtsrat der Württ. Kattunmanu- saktur Heidenheim hat beschlossen, den niedergebrannten Teil der Fabrik an der alten Stelle wieder aufzubauen.
Waldsee, 3. Juni. Der erste Gewinn der Lotterie oom Bauerntag in Ulm siet in die Hände des Kleinbauern Laver Sproll in Schrveinhausen, der !m Vorjahr seiner-, ganzen Vichstand durch Maul- und Klauenseuche verlor«: hatte.
Rolkenburg» 5. Juni. FürdieBekennknisschule. Dte deutschen Bischöfe, auch Landesbischof Dr. v. Keppler, fordern in einem Hirtenbrief das katholische Volk auf, für Erhaltung der Bekenntnisschulen einzutreten und die diesbezüglichen Bittschriften an Reichsregierung und Aeichskaj zu unterschreiben. . , ^
Achstetten, OA. Laupheim, 2. Junt. Unfall. Di« Pferde des Grafen Reuttner v. Weyl scheuten vor einen, Güterzug. *Die Insassen wurden aus dem Wagen geschleudert, die Gräfin-kam mit Hautschürfungen davon, der Graf erlist einen Schädelbruch, der Kutscher einen Achselbruch. Der Zu- stand des Grafen ist ernst.
Marbach, OA. Riedlingen, 3. Juni. Erschossen. Landjäger Schmid von Ertingen wurde anläßlich einer Haussuchung von einem 21jährigen Burschen erschossen. Polizei- diener und Schultheiß wurden gleichfalls verletzt. Der Täter entfloh.
Baden
Karlsruhe, 5. Juni. Dem Haush altausschußdes ! andtags ist'der Gesetzentwurf über die Wohnu n g s- bqabein Baden zugegangen. Abweichend von sonstiger Kstaltunci der Abgabe wird sie in Baden nach dem Gebäude- cuerwert berechnet. Die Regierungsvorlage steht eme Liech: irhöhuna, also für Land und Gemeinden 5 Prozent des Ge- Ludeskeuerwerts vor, obgleich die unsprünguche Veranlagung Hon höher war als im übrigen Reich. Die jährlichen Rein- innahmen werden auf etwas über 97 Millionen Mark ge- Hätzk, wovon das im Herbst v. Z. aufgenommene Wohnungs- au-Anlehen von 210 auf 300 Millionen erhöht werden soll, us dem Rest sollen Baudarlehen gegeben werden. Damit laubt man 5600 Wohnungen erstellen zu können. Die Adobe soll durch die Gemeinden unmittelbar vom Mieter im Verhältnis der Zimmerzahl erhoben werden können. Vom . April 1923 an müssen Gemeinden mit mehr als 4008 Anwohnern die Abgabe in dieser Weise erheben.
Karlsruhe, S. Juni. Mt Hilfe des Fingerabdcuckverstch- ens konnten in letzter Zeit durch di« Kriminalpolizei 17 Per- men festgesetzt werden, die unter falschem Namen reisten der steckbrieflich verfolgt waren. — Der Erkennungsdienst kündet sich bekanntlich auf die merkwürdige Tatsache, daß ie HaMmien der Fingerspitzen bei jedem Menschen v er- hieden sind, daß also jeder Mensch seine besondere« Lime» ckt, an denen er zu erkennen ist, wie sehr er sich auch sonst erändem MAL
Karlsruhe. 5. Juni. Der H aush altausschuß des Landtags stimmt« in seiner Mehrheit dem Gesetzentwurf cher die WoLnabgabe zu. Die Mietkataster m Gemeinen über 4000 Einwohner können indessen erst un nachM fahr fertiggestellt werden. Die Regierung rmrd ersucht, kW