Von des Reiches Schmerzenskind 13. Mai. In einer Sitzung des Ausschusses für di» Unfc-rmung des Eisenbahnwesens kam dis-Wenkschrift Rcichsverbands der deutschen Industrie zu diesem Gegenstand zur Beratung. Die Denkschrift bemängelt dis fetziar Betriebsweise: die Lokomotivleistungen gehen im Verhältnis zu den Achskilometern mehr und mehr zurück, ll>'"''N der Ko"' ^brauch sich ständig steigere. Aehn- sich" verl. c.tte r - rch n.it den Personalleistungen, di: gegen­über der Vorkriegszeit kaum die Hälfte erreicht. 300 000 Mann seien im Betrieb zu viel beschäftigt: er könne nur durch Acbernahme in Privakverwaltung wieder erkrags- fähig gemacht werden, die fortdauernden Tariferhöhungen seien unter den bc'ehenöen Verhältnissen völlig zwecklos. Ein Regierungsverlreker enkgegnete, der tatsächliche Rück­gang der Lokomotivleistungen könne der Verwaltung nicht zum Vorwurf gemacht werden. Die Ilebersetzung des Per­sonals betrage nach der Annahme der Verwaltung nur noch rund 70 000 Mann bei einem Gesamtbestand von einer Million. Landkagsabg. Riedel bedauerte, daß die Eisen- bahnverwalkung auf die wirtschaftliche K 'ft ihrer Fahr­gäste keine Rücksicht nehme. Jeder neue große Zug be­laste die Verwaltung, weil man nicht die Tatsache sehe, daß 80 Prozent aller Reisenden heute die vierte Wagenklasss benutzen. Die Tariferhöhungen können die Fehlbeträge nicht decken. Es gebe nur das Mittel der Verminderung der Betriebskosten. Es sei durchaus möglich, daß Zn einer privaten Eisenbahngesellfchaft alle Kräfte reibungslos mit­einander arbeiten können.

Sparsamkeit in der Schule

Ein Erlaß des preuß. Ministers für Volksbildung beschäf­tigt sich rnit der Sparsamkeit in der Schule. ( Die Schüler sollen angehalten werden, ihre Hefte voll auszunützen ünd alle Blätter auf beiden Seiten zu beschreiben. Angefangene Hefte werden in der höheren Klasse weitergebraucht. Schiefer­tafeln sollen mehr als bisher wieder zur Einführung kommen, auch in den höheren Schulen. Auch die übrigen Arbeits­mittel, Stahlfedern, Bleistifte, Radiergummi, Tusche usw. sollen bis aufs äußerste zur Ausnützung kommeni-Die Lehrer sotten^eine Gelegenheit versäumen, zur Sparsamkeit auf allen Gebieten anzuleiten.

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Das Mer'ioerhälkms des Golds zum Silber ist in Len fünf letzten Jahrzehnten großen Schwankungen unterworfen gewesen. Es war 1873 wie 1 zu 15,9 und erreichte 1909 Len Stand 1 zu 39,8. Rach einiger Senkung in Ler Zwischenzeit stieg der Goldwert 1915 wieder auf diese Höhe, fiel aber dann ziemlich stark, das Silber erfuhr wieder eine Höhere Bewertung, und zwar war das Ver­hältnis 1916 1 zu 30,8, 1918 1 zu 20,3, 1919 sogar 1 M 18,2, 1920 wieder 1 zu 20,4 und im Jahr 1921 fiel der Silberpreis wieder sehr erheblich, sodaß ein Pfund Gold 32,2 Pfund Silber gleich- zesetzk wurde. Heute kostet ein Gramm Gold 184 «ll, ein Gramm Silber 5,40

Das neue deutsche Silbergeld kommt in der nächsten Zeit zur Ausgabe. Die eine Seite des SllberstilckeS trägt einen Adler, von vorn gesehen mit ausgebreiteken Schwingen, die andert.beike trägt die runde Umschrift: Deutsches Reich, und unten zwei kleine Eichen­zweige. In der Mitte steht in großen Anliquabuchstaben die Wert­angabe: Eine bezw. Fünf Mark. Das Einmarkstück, etwas größer als die jetzige Fünfzigpfennigmünze, erreicht nicht ganz die Abmes­sungen der alten .Goldmark , das Fünfmarkstück hat etwa Taler- grötz».

Letzte Kurzmeidungen.

Lloyd George, Bartho» und andere Bevollmächkiaks sind am Freitag nachmittag von Genua abgereist.

Die griechische Kronprinzessin Elisabekh, eine Prinzessin von Rumänien, ist schwer erkrankt.

In Belfast (Nordirland) find neue blutige Unruhen aus-

gebrochen.

Die Genurser Konferenz wurde gestern beendet. In der Schlußsitzung hielten u. a. Dr. Rathenau, Lloyd George und Barthou eindrucksvolle Reden.

Der Reichstag befaßte sich gestern mit der Not der Kleinrentner und Kriegsbinterbltebenen.

Der amerikanische General Allen wird das Oberkom­mando über die die Amerikaner im besetzten Gebiet ablösen­den französischen Slreilkräfte übernehmen.

An» Melbourne wird gemeldet, die australische Regie­rung habe die Absicht, die deutschen Besitzungen in Neu- Guinea an Meistbietende zu verkaufen.!

Daravn, 8pisl uns 8port. dlußfolck: kukdull. k.O. Onlw Lportverein

XnAolck. Der kommende Sonntag bringt den Zportsn- küngern unseres 8portve«ein8 2 wei 8ekr intere88unte IVett- 8piele gessen den benncckdnrlen Verein Ealw. 11n8ere 8piel8tnrke 8cküle«mnnn8cimk1 wird 8ick mit cier Lulwer in kttecilickem Kampfe M688en unci kann im vorsu8 g 683 gt werben, dnk ciis8 krü-dlicks 8piel un8erer Iungmgnn8ckskt einen reckt in>ere88nnien Verlaut nekmen wirb. Leginn Ilkr. ^>n8cbliekenb um sts3 blkr treten 8icb ciie I. iVlann8ckakten obiger Vereine gegenüber. Lnlw war 8tei8 ein erbitterter unci ebenbürtiger Oegner. Oie letzten Spiele vor rwei Osbren endeten unenl8cki6cien lin Lalw 2:2; in blagolci 3:.st. Lalw i8t jet^t junger Verbanc^verein unci auck keuie nock ein nickt ru unter8ckLt^' ncier Oegner mit einem klinken 8turm, cier cier I^agolcter ilintermanii8ckakt wobl ?u 8cbakken macken wirb. lieber ben /Vu8gang be8 8pieles kann nock nicbt8 ge8agt werben. 7VI80: Olück auk r:um 3onntag! -g.

Hiezu eine Veilagr: Unsere Heimat.

Mutmaßliches Wetter am Sonntag und Montag.

Mebifacb bedeckr, g,witirig, vorwiegend trocken u mäßig warm

Wirtschaftliche Wochenschau.

Geldmarkt. Die Geldknappheit nimmt beständig zu. Der Wert der deutschen Mark im Ausland sinkt weiter. Die innen- und außenpolitische Lage ist nach wie vor unsicher. Der Ausgang der Konferenz von Genua befriedigt nicht. Die Devisenkurse zeigten in dieser Woche eine Neigung, sich zu Gunsten Deutschlands zu verändern, haben sich aber aus die letzten Nachrichten von Genua hin wieder verschlechtert. Am 18. Mai kosteten 100 deutsche Mark in Zürich 1,77 (1,80) Franken: in Amsterdam 0,87 X (0,91) Gulden: in Kopenhagen 1,63 (1,67), in Stockholm 1,34 (1,40) Kronen: in Wien 3282,50 (3070), in Prag 1775 (1870) Kronen und in Newyork 0,33'/» (0,34)4) Dollar. Mit anderen Worten: Der Dollar kostete 295,20 Mark gegen 285 Mark vor acht Tagen,

Börse. Auch in der letzten Woche war das Börsenge­schäft meist lustlos. Die Spekulation bekundete mit Aus­nahme einiger weniger Tage, die von einer kräftigen Er­holung begleitet waren, Zurückhaltung. Die Kurse stellten sich freilich am Schluß der Berichksrooche im Durchschnitt etwas höher als vor 8 Tagen, aber von einer Hausseperiode, zu der sich wiederholt Anläufe zeigten, kann keine Rede sein. Gut gehalten waren Industrie- und Bankaktien. Der Anlagemarkt neigte eher zu Schwäche: 4 Prozent Württem­bergs«: gingen auf 81 zurück, büßten also ein weiteres Pro­zent ein.

Produktenmarkk. Eine kleine Befestigung der Tendenz ist zu verzeichnen, aber das Geschäft war die meiste Zeit über still. Auffallend ist dis Futkerknappheit. Die Aussichten auf die neue Futterernte werden dagegen günstig beurteilt. Am 18. Mai wurden in Berlin bezahlt: für Weizen 710 bis 720 (unverändert), Roggen 550553 (4- 25 Proz.), Som­mergerste 605630 (4- 5 Proz.), Hafer 590595 (4 25 Prozent), Mais 482485 (4- 15) Mark. An der Stutt- garter Landesprodukkenbörse blieben die Strohpreise mit 200 is 220 Mark unverändert. Die Heupreise sind am letzten Montag um 60 Mk. auf 540560 Mk. gestiegen.

Warenmarkt. Nichts von Preisabbau. Da und dort zeigen sich gelegentlich kleine Abschläge, aber weil über­wiegend gibt es nur ein Anziehen der Preise. Bor allem in der Textilbranche. An der letzten Industrie- und Hcmdels- börs; in Stuttgart sind Baumwollgewerbe wieder um eine balde Mark das Meter gestiegen. Kohle und Eisen verteuert sich beständig. Dazu kommt am 1. Juni wieder eine Güter- tariferhöhung um 25 Prozent. Der Mekallarbeikerstreik wirkt ebenfalls verteuernd.

Viehmarkt. Je günstiger die kommenden Futterernst­aassichten sich darstellen, desto knapper und teurer wird das Vieh, und zwar für Zuchtzwecke ebenso wie für Schlacht- Zwecke., Die Preise haben in der letzten,Woche sowohl auf den Viehmärkken wie auf den Schlachthöfen angezogen.

Holzmarkt. Lage unverändert fest.

Amtliche Bekanntmachung.

Die Regierung des Schwarzwaidkretsss hat am 16. Mai 1922 die Wahl des Bauern und Gemeinderais Gottfried Franz in Beihingen zum Ortsvocsteher der Gemeinde Beihingen bestätigt. 1879

Nagold, den 19. Mai 1922. Oberamt: Münz.

Amtsgericht Nagold.

In das Handelsregister

Abteilung für Gesellschaftsfirmen Band 1 BI. 114 ist heute eingetragen worden die Firma Schwarzwälder Etuisfabri- ke« Nagold Unterreichenbach, Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sitz ist Nagold. Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung und der Vertrieb von Etuis und Etuis­rohteilen. Die Gesellschaft kann sich an Unternehmungen ähnlicher Art beteiligen, auch solche Unternehmungen ver­treten und erwerben. Das Stammkapital beträgt 200000 ^ Zwethunderttausend Mark. Der GesellschaftSoertrag ist am 9. Mat 1922 abgeschlossen. Zu Geschäftsführern sind bestellt:

1. Friedrich Strähle» Fabrikant in Nagold

2. Lorenz Beihofer, Fabrikant in Unterreichenbach.

Die Vertretung der Gesellschaft erfolgt durch die 2 Ge­schäftsführer oder durch kinen derselben und I Prokuristen. Die Gesellschaft ist für die Zeit bis 3 t. Dezember 1924 be­schlossen. Die Versammlung der Gesellschafter kann beschließen, daß die Gesellschaft je weitere 3 Jahre oder kürzere Zeit fort- bestehen soll.

Als nicht eingetragen wird veröffentlicht:

Die Gesellschafter Friedrich Strähle, Fabrikant in Nagold, und Lorenz Äeihofer, Fabrikant in Unterreichenbach, bringen in Anrechnung auf ihre Stammanteile Maschinen u. sonstige zur Fabrikation erforderliche Werkzeuge und Einrtchtungs- gegenstände im Werte von je 70 000 in die Gesellschaft ein. Die Zeichnung für die Gesellschaft erfolgt in der Weise, daß die Zeichnenden zu der Firma der Gesellschaft ihre NamenSunlerschriflen beifügen. Oeffentüchs Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen imGesellschafter."

Den 17. Mai 1922.

1873 _ Obersekretär Talmon Gros.

'tllkk-ZckppLininLtelne

IVArmc unci 8cttaII molierencl, leuersiclier uiul nsselbar Voll- und ttoklMeine kür Vmks88un88- und 8ckeidewAnde llbenbürliA 6nck8teinen und rbeinj8cben 8cbwemm8lein6n,

8 lil!ö. Kunrklkiimvi-Icv Hielt L 6 o. pioi'rlwim

ksbrlk ll. IiSger kkrvuüvrk, 81 a 1 . ^mmingsn b. Dlagolll

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Nebenstelle Arbeitsnachweis Nagold.

Telephon 73.

Offene Stellen:

3 landw. Dtenstknechie 2 Pferdeknechte 1 Schneidergeselle.

Offen« Lehrstelle«:

1 Schiosserlehrltng mit guten Schuft,euxnifsen 1 Sattle« lehrling.

Hsrrenberg-Nagold, den 19. 5. 1922.

Telephon 80.

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