h7ben sich gegen diese Festsetzung erklärt. Bezüglich der Ur- suchen der Preiserhöhungen wurde erklärt, daß die Preisstei- aeruna vom Landwirt dem Händler, vom Händler dem Land- 'wirt vom Metzger wiederum dem Händler, namentlich dem auswärtigen, zugeschoben wird. Die Händler weisen vor al­lem auf die freie Wirtschaft hin und darauf, daß die Stutt- garier Metzger überbieten. Vom württ. ErnährungSministe- rium und der Stuttgarter Stadtverwaltung wurde wiederholt und dringlich der Versuch gemacht, eine Einschränkung der Viehautfuhr aus Württemberg zu erreichen. Das Reichser- nährungSministerium hat dies bisher immer abgelehnt.

In den Verhandlungen über die Preisfestsetzung wur­den auch Abhilfemaßnahinen besprochen. So wurde auf das Gefrierfleisch hingewiesen, das zu 2627 zu haben ist, aber bei der Bevölkerung keine gute Aufnahme gefunden hat. Im übrigen wurde von Metzgern, Händlern und der Stadtverwaltung angegeben, daß die Landwirte den Gewinn der Preissteigerung haben.

r Kleine Anfrage. Stuttgart, 11. April. Die Kommu- nisten vaben eine Kleine Anfrage im Landtag eingebrachl wegen der Nichrerledigung des Falles des Schultheißen Küm- mel in Strümpfelbach, gegen den seit l Jahr ein Verfahren wedsn Unterschlagung von Steuergeldern und eine L-tsztp- linaruntersuchung schwebt.

Finanzausschuß: 300 Millionen ^ für württ. Beamte.

Stuttgart. H. April. Der Finanzausschuß trat am Dienstag vormittag zur Besprechung eines Nachtrags zum wtirtt. Be­soldungsgesetz zusammen. Finanzminister Dr. schall bere­iste über die im Reich oorgenommenen Aendsrungen des «e- solduagSgesetzes und vertrat den Standpunkt, daß entsprechend den Vorgängen im Reich auch Württemberg für seine Be­amte vorzugehen habe. Dieser Auffassung traten Redner aller Partei-n bei. Eine Debatte entspann sich besonder« über die Frage der Wirtschafttbeihilfen. über dis Art, Hohe und Vor­aussetzungen für die Ktnd-rzulagen und über die Frage der Vereinfachung der Ortsklassen und Grundgehälter. Nach den Mitteilungen des Ftnanzministers wird durch die Aenderung der Beloldungsordnung dem württ. Staat eine Ausgabe von 300 Millionen erwachsen. Ein Antrag Schees auf vor­läufige Ausbezahlung der durch Landesgesetz noch nicht ganz geregelten Bezüge wurde einstimmig angenommen.

Bur Ernennung des Stuttgarter Generalmufikdirektors.

p Stuttgart, il. Aprril. Zum Stuttgarter Generalmu- s sikürrekior wurde an Stelle von Fritz Busch Professor Leon- l Hardt vom Nationaltheater in Weimar berufen.

r Musiker gesucht. Stuttgart, 11. April. Von zustän­diger Seite wirb uns mitgeteilt, daß bei verschiedenen Ba- taillonskapsllen der Reichswehr noch mehrere Mustkerstellen ! zu besetzen sind: in Ulm, Stuttgart, Ludwigsburg, Schwäb. Gmünd, Meiningen, Donausschingen, Gießen, Eisenach, Fulda und Cannstatt.

r Ein Stück Mittelstandshilfe. Stuttgart, II. April. Zur Erlangung einer aussichtsreichen Arbeit«- und Verdienst- Möglichkeit für erwerbsbedürfttae Frauen des Mittelstandes l veranstaltet die AbteilungArbeitSbsratung, Arbeitsbeschaffung und Arbeitsvermittlung für neu ins Erwerbsleben tretende ! Frauen und erwachsene Mädchen" nach Ostern einen Stickerei- ! Kurs für solche Frauen, die bereits eine gewisse Fertigkeit l im Weißsticken usw. haben.

p Gefallenen - Denkmal. Stuttgart, I I. April. Die Haussammlung für das Gefallenen Denkmal auf dem Wald­friedhof durch Schüler und Schülerinnen der Oberklaffen hie­siger Lehranstalten hat am Sonntag begonnen und wird bis züm 20. April bauern. Die Sammler tragen eine Liste bei sich, in welche der Beitrag mit dem Namen des Spender« einzutragen ist.

x Wilder Streik. Stuttgart, 11. April. Ohne vorausgegangene Verhandlungen mit den Arbeitgebern sind Ende letzter Woche die in den hiesigen Modehäuser» und Damenschneidereigeschäfteu beschäftigten Schneider und Schneiderinnen in den Streik getreten. Zahlreiche Arbeit» nehmer, die mit dem Vorgehen ihrer Organisation nicht einverstanden waren, wollten sich zur Arbeit melden, sind aber durch Streikposten am Betreten ihrer Arbeitsstellen verhindert worden.

r Gehaltstarif der Industrieangestellte». Stuttgart, 11. April. Der Reichsarbeitsminister hat den am 11, Noo. 1921 für die Angestellten der'württ. Industrie abgeschlosse­nen Tarifvertrag mit Wirkung vom 1. Nov. 1921 ab für allgemein verbindlich erklärt. Die Verbindlichkettserklärung erstreckt sich im Gegensatz zu früher außer auf Württemberg auch auf Hohrnzoüern. Ausgenommen sind die Arbeitsoer­träge, für die besondere Fachtarife in Geltung sind, insbe­sondere nicht auf dis durch Sondertarife erfaßte Angestellten­schaft der Ührenindustrie und verwandter Jndustrieen des Schwarzwalds und der Gmünder Edelmetallindustrie.

r Gerverbebank. Böblingen, 11. April. Der Umsatz der hiesigen Gewerbebank ist von 101 Millionen auf 140 Mil­lionen gestiegen. ES wird wieder eine Dividende von I0°/a verteilt. Das Aktienkapital soll von 150000 ans 600000 erhöht werden durch Schaffung von 375 neuen Aktien ä 1200^. Den Aktionären soll auf 2 alte Aktien L 300 »iil eine neue Aktie zum Nennwert angeboten werden.

? Einbruch ln die Bergkapelle. Wurmlingen, 11 . April. In der Bergklwelle wurde in der Nacht auf Samstag einge- brochen, wobei beide Türen zertrümmert wurden und der

Kerzen fehlten*"^" seines Inhalts beraubt; auch die

/ ^rikdiebstahl. Tailfingen OA. Balingen, 11. April. In der Nacht auf Donnerstag wurde hier wieder mal ver- sucht, eine Tr^otfabrik auszuräubern. Ein Wächter der Wach- und Schl eßgesevschaft hörte in dem Fabrikanwesen der Firma I. Conzelmann ein verdächtiges Geräusch. Kurz ent­schlossen weckte er die nahe wohnenden Fabrikherren und mit diesen zusammen wurde nun das Gebäude durchsucht Dabet fand man der, Zimmermann Karl Manie hinter leeren Garn- /' )hm war es bei dem plötzlichen Aufleuchten sämtlicher Glühlampen in dem Gebäude nicht mehr möglich zu entrinnen; zwei seiner Helfer hatten schon vorher das Weite gesucht. Der Täter wurde festgenommen und durch ihn wurde man auch die Namen der übrigen Einbrecher ge­wahr : Ztmmermann Eugen Diebold und Installateur Johs. Bitzer. DaS Bekanntwerden der Namen der Täter hak in der Einwohnerschaft allgemeine Ueberraschung ausgelöst, um­somehr, da alle drei junge selbständige Handwerker sind und dar Vertrauen ihrer Mitbürget genießen. Die Ergebnisse der Untersuchungen beweisen, daß man e« mit einer äußerst gefährlichen Etnbrecherbande zu tun hat. Im Wohnhaus

der Täter wurde vsr dem Abort das mit besonderer Sorgfalt angelegte Arsenal für Diebesgut aufgefunden. Daselbst ist eine etwg 1 Meter breite, 1 Meter lange und 2 Meter tiefe Grube in den Erdboden eingelassen, die sein säuberlich mit Zement ausgestrichen wurde. Die Grube war zum größten Teil mit Diebesgut angefüllt. Trikotstoffe, Einsatzhemden, Teile von Fahrrädern wurden daraus heroorgeholt. Unter- desien wurden noch drei weitere Personen verhaftet, die als Hehler in Frage kommen. Haupttäter ist Bitzer.

r Erdbebe«. Ravensburg, II. April. SamSta, abend 8 48 Uhr verzeichnet- der Seismograph ein sztemlich starkes- Erdbeben in 3810 Kilometer Entfernung östlich, vermutlich armenisckeS Hochland.

i Preistreiberei. Glaubeuren, 11. April. Aus der Mo- natsübcrstcht der Landjäger des hiesigen Bezirks ergibt sich, daß in 20 Fällen wegen Eierpreistreiberei und verbotenen LebenSmittelverkehrS polizeilich eingeschritten wurde.

r Fürsorge. Biberach, 11. April. Die Gesamtsumme der MittelstandsNolhilfe beträgt ca. 65 000 darunter 10000 Mark vom Kommunalocrband, die für den Bezirk gestiftet und nur für den Bezirk verwendet werden dürfen. Die Zahl der Gabcnempfänger beträgt 270.

Die ersten Schwalben. Buchau, l t. April. Dieser Tage wurden die ersten Schwalben an den Gestaden des FederseeS beobachtet.

Höolrsl« LE

ist es, Ihre Osteranzeige aufzugebsn, wenn Sie wünschen, daß die Leute ihre Ostereinkäufe machen tollen. Schluß der Anzeigenannahme morgens 8 Uhr, größere Anzeigen i tags zuvor. Anzeigen für die Osternummer sollten schon !

jetzt aufgegeben werden. !

k Ertrunken. Pforzheim. 11. April. Mehrere Knaben spielten auf dem Enzvorland Fußball. Als ihnen der Ball ins Wasser stet, versuchte der 14jährtge Karls den Ball aus der Enz herauszuholen. Das Wasser riß ihn aber mit fort ^ und er ertrank. Die Leiche konnte bis jetzt nicht geborgen j werden. Vor kurzer Zeit hatte schon ein Knabe seine Unvor- ! stchtigkeit an der gleichen Stelle mit dem Leben büßen müssen, j

Handels- und Marktberichte.

r Teures Holz. Altheim. OA. Horb, II. April. Die Gemeinde und Stillung verkauften ihr Lang- und Sägholz an die Firma Theurer in Nagold um 860*/o de« Taxpreise«.

i Landesproduktenbörse. Stuttgart, 11. April. Die Stmmung auf dem Getteidemarkt hat sich in abgelaufener Woche etwa« ruhiger gestaltet. Das Angebot in Landware war infolge Freiwerden von Saatfruchl-Reserven wieder stär­ker und vom Ausland wurden ebenfalls größere Posten ge­handelt. Die heutigen Preise' sind nominell. Es notierten je 100 Ktlogr. ab württ. Stationen:

Weizen Sommergerste Hafer

Weizenmehl Nr. 0

Brotmehl

Kleie

Heu, württ.

Stroh, drahtgepr.

16501670(letzt. Börse 1710-1740)

14251475 12101240 2325-2345 20252045 880-900 ^ 440460 170180

Nächste Börse: Dientag, 18. April.

(14501500) (12201260) (23502370) (20502070) (880-900) (440-460) (170180)

DollarLurs 282.30 Mark. ,

Durnsn, Spiel wall Sport. ^

^bteilunZ?u88bsll: >

Sportverein kluMld I ?6. 08 Lirkenkeld Kipsr68. 2 : 4 j von 1911 (1:0) Lcken 6:2. !

Sportverein ^lupoid II ?6. 08 8irkenkeld III 1:1 (0:0) '

Oer WetterZott i8t 8einen Orund 8 ät 2 en am Sonntags s nickt untreu geworden. Lckte8 Tlprilwetter, Lcknee, ' 8onnen8ekein und Kegen untereinander waren die ankeren s Xeieken 8einer Kanne. Unter die8sn iniklicken Onwtänden ' kalten auck die Spiele 8ekr rar leiden und weder die un- ' entwerten 2lu8ckaner, die trotzdem den Weg ?um kiskerg ' landen, nock die Spieler 8elb8t werden Ke 80 nder 8 befriedigt von den kewtungen gewe8en 8ein. ^ber leider konnte - der Verein keinen kückver8ick6rung8V6itrag mit dem Weitergott ab^küeöen; die Spiele wurden 8ckon Zweimal ? wegen 8ck>eckten Wetter8 abg683gt und mukten nun, in > der Ookknung, dak eine Le^erung in der Wetterlage ein- trelken würde, ke8t abgescklo^en we den. Oie 8ckieckten . Lod6nverkäItni886 iieken kein genaue^ 8ickere8 2u8am- ' men8piei aukkommen und die Spieler 8eib8t wurden in ikrer per8öniicken Ruke auk eine Oeduid8probe geteilt, ? da 68 eben okt andere kam, ai8 68 kommen 80 Üte. 2u > den Spielen 8eib8t: Oas Vor8piei der Zweiten berw. dritten : tzlaniwckakten 8tand ankang8 etwa8 unter der Oeberiegen- ' beit der Oie8igen, okne jedock ^äkibare kr folge einen- ; dringen, klack Seitenweck8el ging dann KIsgoid durck > einen ranken Ourckbruck 8eine8 Itlittel8türmers in kuk- j rung, durkte 8ick aber 8eine8 Orkoig68 nickt allerilange erfreuen, klackdem klagold den grökten 'keil der Zweiten Spieleeit mit nur 10 tzlann durckkükren muö, konnte 8i» > kenkeid da8 Spiel 8icktkck an 8ick eieken und da8 av8- ! gieickende lor ereieien.'- Lirkenkeid8 Oigare8erven waren durck 2 Spieler der I. Oigamamwcdakt verstärkt, die Oie- 8>gen durck ikren lrükeren IVlittei8türmer, jedock okne den Oink8auken und linken Kanker, ws8 8ick 8cklieklick durck die nötige Onwteilung etwa8 naekteikg bemerkbar mackte 8i8 eur Oalbeeit war da8 Spiel riemiick gleickmäLig ver­teilt. Klagold8 käukerreike arbeitete ankang8 mäcklig und bi8 auk den reckten Käufer auck erkolgreick Ourck einen rckarken Sckuk d68 kink8auken gebt klagoid in kukrung. 2wei gute Oelegenkeiten rum Orkolg werden kaibreckt8 su8gela886n. Oie klügei kommen er8t aiimäkiick in Sckwung. Li.-Kenkeid 8pieit ent8ckieden Ke88er, klagoid aufopfernder, klack der ?au8e er8t Kuben und drüben takti8cke Umänderungen, Lirkenkeid8 tzäitteiiäuker und Nit- telMürmer weck8eln. Irotzdem nun klagold eker nock überlegen 8pieit (8. Lckenverkäitnw), kann 68 auk eine

kianke de8 keckt8auüen durck 8einen Nittektürmer nur nock einmal erkolgreick 8ein, wäkrend Lirkenkeld jede Dorgelegenkeit durck 8einen guten Kkittel8türmer au8nützt und 80 den Sieg 8ick 8ickert Line kkann8ckakt8kritik i8t nickt angängig, weil die 8ckleckten 8odenverk2ltni88e auk den einzelnen Spieler ru vemckieden ein wirkten. Oie Sckied8rickter waren gut.

Letzte Drahtnachrichten.

Tschitscherin» Abrüstungsvorfchlag.

Genua, 11. April. Tschitscherin führte in seiner gestri­gen Rede auS: Die russische Delegation erklärt mit besonde­rem Nachdruck, daß sie im allgemeinen Interesse des Wieder­aufbaues nach Genua gekvmmen ist. Die russische Delegation beabsichtigt nicht, ihre eigenen Theorien zu betonen, sondern praktische Beziehungen zu allen Regierungen und Industrien und HandelSkreisen anzuknüpfen. Die wirtschaftliche Aner­kennung Rußlands erscheint als unbedingte Notwen­digkeit für die wirtschaftliche Erneuerung der Welt. Ruß­land will mit allen Mitteln seiner Macht zur Lösung der Aufgaben der Konferenz betragen. Es will seine Grenzen öffnen und internationale Transitweae ermöglichen. ES ist bereit, auf landwirtschaftlichem und industriellem Ge­biete große Konz-ssionen zu gewähren. Aber alle An­strengungen zur wirtschaftlichen Erneuerung der Welt sind vergeblich, solange die Gefahr neuer Kriege Über den Völkern schwebt. Die russische Delegation beab­sichtigt, Vorschläge über die Einschränkungen der Rüstungen einzubringeu. Rußland selbst ist zu einer solchen Einschrän­kung der Rüstungen bereit. Mit Befriedigung nimmt die russische Delegation von dem Vorschlag de« englischen Mi­nisterpräsidenten Kenntnis, der die periodische Berufung von Konferenzen unter Beteiligung aller Nationen vorsteht. Die Teilnahme der Arbeiterorganisationen an diesem Kongreß ist unbedingt notwendig. Tschitscherin sprach sodann über eine Umgestaltung des Völkerbundes und über die Stabilisierung der Wechselkurse.

Bildung von Unterkommissionen.

Berlin, 11. April. Aus Genua wird gemeldet: Heute vormittag 10 Uhr trat die erste der vier Haupikommisstonen, in die die Konferenz zerfällt, unter Vorsitz Factas zusammen, der sofort Dr. Benesch das Wort erteilte. Von dewDeutschen erschienen Dr.Wirth und Dr. Rathenan. Die Hauptaufgabe de« Morgen« war die Bildung der ersten Unterkommmissio­nen. Die Zusammmensetzung der Unterkommission wird noch offiziell bekanntgegeben werden, aber man weiß bereits, daß Lloyd George, Lord Curzon, Barthou. Barrere, Facta, Schan- zer, Dr. Wirth u. Dr. Rathenan, sowie Benesch ihr angehö en werden. Die Unterkommisston behandelt den Wiederaufbau Rußlands, und es versteht sich von selbst, daß letzten Endes die Entscheidung über alle größeren prinzipiellen und polt tischen Fragen in dieser Unterkommission fallen wird.

In den übrigen drei Kommissionen, die die einzelnen Probleme des Wiederaufbaues behandeln, werden den Vorsitz führen: In der Kommission für Finanzen: England; in der für Wirtschaft: Frankreich; in der für Verkehrswesen: Belgien.

Französische Preffestimmev zur deutschen Antwortuvte au die Reparationskommisston.

Paris, 11. April. Der Matin schreibt zu der Antwort auf die deutsche Reparationsnote: Die Reparationsnote ist sich in ihrer gestrigen Sitzung noch' nicht schlüssig geworden über die°Haltung, die sie einzunehmen hat. Aber stetst ein­stimmig der Ansicht, daß die deutsche Antwort im Grunde genommen unannehmbar sei. Die deutsche Regierung hat offenbar mit einer förmlichen Ablehnung die ReparationS- kommtsston veranlassen wollen, die Angelegenheit an die Entente-Regierungen zu verweisen. DieseEniente-Regterungen sind zum größten Teil in Genua und die deutsche Regierung hofft also von diesem Umstande zu profitieren, um die Konferenz von Genua zu zwingen, entgegen der franzö­sischen Auffassung, die Reparationsnote zu behandeln. Die Reparationskommisston hat dieses Manöver durchschaut.

Nachwehen vom Märzpulsch.

' Berlin, 12. April. Der Eisenbahnarbeiter Kühne und ein gewisser Kroll, die während des Märzaufruhrs im ver­gangenen Jahr versucht hatten, die Bahnunterführung in Erfurt in die Luft zu'sprengen, wurden vom Erfurter Schwur­gericht zu 10 bezw. 6 Jahren Zuchthaus verurteilt. Der eine der Veruneiken rief nach der UrteilSoerkündigung: Di« kommenden 'Reoolutionstribunale werden an den Richtern Rache nehm.a.

Gewaltdemonstratiov.

Magdeburg, II. April. Wie dieMagdeburger Zeitung" aus Oschersleben meldet, kam es dort zu einer von den Kom­munisten veranstalteten Demonstration auf dem Marktplatz. Die Versammlung protestierte gegen die Ungerechtigkeiten bei der Kartoffelverteilung an Minderbemittelte, gegen die hohen Pachtpreise und gegen die niedrigen Landarbeiterlöhne. Tin Demonstrattonszug marschierte vor die Häuser der größeren Landwirte. Die Wortführer drangen in die^Wohnungen ein und die Landwirte mußten unter dem terroristischen Druck zu- sagen, je einen Morgen fertigen Ackers für 720 abzugeben.

Letzte Kurzmeldungen.

Die polnische Regierung hat die Maffenauswetsung rus­sischer Monarchisten aus Polen verfügt.

Die kommunistische Partei de« Saarlands- beschloß, die übrigen sozialistischen Parteien, sowie die Arbeitgeber- und die Arbeitnehmerorgantsationen zu einer einmütigen Abwehr gegen das Scheinparlament aufzurufen.

Der deutsch-schweizerische Schiedsgerichts- und Vergleichs- vertrag ist jetzt auch von den schweizerischen gesetzgeberischen Körperschaften genehmigt worden.

Eine Kesselexploston legte einen Teil de« Maschinenhau­ses - einer Papierwarenfabrtk in Halle in Trümmer. Zwei Arbeiter wurden tödlich, neun Arbeiterinnen zum größeren Teil schwer verletzt. _

Konkurse.

Jakob Mayer, Zimmermann in Fellbach.

Mutmaßliche» Wetter am Donnerstag und Freitag.

Aufheiterung, leichte Erwärmung.