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Grundschule findet statt . I «hr. part. rechts.
>ie vor dem 1. Mai 1916 a» 6. Lebensjahr zurück- treren, die in der Zeit ren sind.
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cktorat: Kiefner.
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gekordnung werden die
zahlreich zu erscheinen. Der Vorstand.
, 8 März 1922.
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landten, Freunden Ächricht, daß unser er lieber Bruder, oater
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Iler von 77 Jahren heit sanft entschla-
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äder in Tannstatt ied in Cannstatt l»p in Cannstatt pp in Karlsruhe nipp in Feuerbach Kanpp.
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8 März 1922.
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Nr. 58
Zur Lage.
lieber die Lage Deutschlands unttr der Reparationslast hat rn Leipzig der Reichspräsident, im Hauplausschuß teS Reichstags der ReichSminister des Auswärtigen mit sehr ernsten Worten gesprochen. Und sicher ist solcher Ernst nur zu sehr geboten. Die Entwicklung der deutschen Valuta zeigt es uns täglich. Der Dollar, der im November unter dem Heraw nahen der R-parationSkrise bis über 300 ^ (gegen 4 20 Frtedenskurs) emporgeschnellt, dann aber unter »em verheißungsvollen ' Eindruck der Londoner Vorverhandlungen sür Cannes Anfang Januar bis auf 180 hermttergegan- -Ml war, ist in den tttzten Tagen von neuem bis auf 260 gestieren. Und das zeigt nicht einmal mehr daS volle Maß der Valutaoerschlechterung. Denn inzwischen hat sich inner- halb der ietzien zwei Monate die neue Taisache vollzogen, daß die Valuten der europäischen Siegerländer und der Neutralen ihr Verhälmis zum Dollar zum Teil sehr be'.rächrlich haben bessern können. Be-gleichen wir deren jetzigen Stand in DkMsastand mit dem vom November, so zeigt sich bei ihnen noch deutlicher als am Dollmkmse das Verhängnis, daß wir aus dem Tiefstände der Mark, bis zu dem wir vor drei Monaten heruniergesunken waren, fitzt beinahe schon wieder angelangt sind. Das aber bedeutet heute noch vielmehr als damals. De«n im November war der rapide Marksturz nichts als ein Börseneindruch, der auf den inneren deutschen Markr zunächst wenig zurückwirkte, der nur dem Jmporrhcm- del Zügel bei seinen Einkäufen im Auslande auflegie (daher, wie der Reichspräsident richtig hervorhob, in den letzten zwei Monaten die zahlenmäßige Besserung unserer Außenhandelsbilanz), der sogar der Ausfuhr zunächst neue Erleichterung bracht«. Das wrrd jetzt anders. Die Weltwirtschaftskrise in den oalutastarken Ländern geht weiter. Weil ganz Miltelund Osteuropa kaufunfähtg geworden ist, finden sie keinen Absatz für ihre Produkte: Berichte aus Südamerika zum Beispiel besagen, daß dort große Schafzüchtec riesige Teile ihrer Herden haben abschlachten müssen, da sie ihre Wolle nicht mehr abjetzeu und deshalb nicht einmal mehr das Geld zum Scheren der Schafe aufbrtngen konnten — auf 8, vielleicht auf IO Millionen Arbeiter eistnckl sich heute die Arbeitslosigkeit tu Europa und Amerika, was, wenn man die Familienmitglieder mit etnrechnet, das Ungeheuerliche besagt, daß jetzt vielleicht 30 bis 50 Millionen Menschen allein in diesen großen WeltwinschaflSzentren das elendeste LoS erdulden, ans Mangel an Arbeit von öffentlicher Arbeitslosenunterstützung leben zu müssen. Es kann der Zeitpunkt kommen, und er kündigt sich in manchen Industrien schon an, daß die dadurch hervorgerufene wachsende Kausunsähtgkett der Welt trotz allem Valuta-Impuls auch die Zeutsch« Ausfuhrmöglichkeit sinschränkt, daß auch wir dadurch unsere ArbeitSmöglich- keit bald weiter vermindert sehen. Vor allem aber: Der lang anhaltende Valutaltefftand wirkt sich jetzt allmählich bei uns tu einer neuen Teuerungswelle aus, die nachgerade sürch-erliche Dimensionen cumimmt. Die Anpassung an die Weltmarktpreise hat in den letzten Wochen rapide Fortschritte gemacht, eme neue Revoluiionterung aller Verhältnisse von Lohn, Preis und, was sehr ernst zu beachten ist, von Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmärkte ist die Folge. Jetzt mehren sich auch in »er ausländische» Presse di« Stimmen der Einsicht, daß es so nicht mehr lange weiter geht. Aber was wird aus diesen Beratungen, die in diesen Tagen wieder von den Finanzministern der Alliier,en in Paris geführt werden? Wird mau uns nun endlich eins Antwort, eine erträgliche Antwort geben? Und was kommt danach? Die Frage ist, ob die Weit heuie schon reif ist, um für einen Zeitraum von mehreren Jahren eine Lösung, und wäre eS auch nur eine provisonsch,-, anznerkennen, 4ie möglich und tragbar wäre — ob ein mehrjähriges Provisorium, wenn es jetzt kommen sollte, Deutschlano nicht doch wieder Lasten auferlegen würde, die in absehbarer Zeit von neuem revidieit wervcn müßten. Von unmittelbarer praktischer Bedeutung für uns wäre darum in erster Linie etwas anderes: Kredit I Noch nicht die große internationule Anleihe Transaktion, in die irgendwann einmal ja doch das ganze Reparaiionspro- blem wird übergeführt werden müssen. Herr Dr. Rathenau ^ starkem Appell an die Vereinigten Staaten mit vollem Recht betont, daß ohne die Mitarbeit Amerikas diese wirkliche Regelung unmöglich ist, daß sie mit einer Gesamtregelung des internationalen Problems der gesamten Krieg-Verschuldung untrennbar verbunden ist, und daß diese wirkliche Sanierung der Welt sich nur langsam anbahuen w.rv: Genua als die erste Konferenz in einer Serie v.n Konferenzen, die da« lausende Jahr und wohl auch noch das nächste ausfüllen 'A 8kwiß kein übertrieben hoffnungsfreudiger Ausblick. Aber für uns wäre heute auch nichts so gefährlich wie übertriebene Hoffnungsfrende. Die gigantische Anleihe zur endgültigen Ordnung der Dinge ist heute noch Zukunft«- sachs. Was wir aber fitzt brauchen, ist ein vorläufiger Aus- landtkredir, zur Unterstützung für die Reparationsleistung des Jahres 1922, die wir ohne solche Unterstützung auch in dem verminderten (immer noch riesigen!)' Ausmaße der Vorbesprechungen von Cannes nicht werden bewältigen können, Hur Unterstützung auch für die endliche Befestigung unserer -llalula, die unbedingt notwendig ist, wenn irgend eine Ordnung unserer Finanzen überhaupt möglich werden soll. Wird
Freitag den 10. März 1922
man dies bet den jetzigen Besprechungen in Paris begreifen?
Unsere Lage ist sehr ernst, sie ist es auch im Inneren. Der unglückselige Streit der Parteien hat bis jetzt die unbedingt erforderlichen einschneidenden inneren Maßnahmen zur Finanzsanterung immer wieder hinausgeschoben, die zehn Memme seit der Annahme d?S Londoner Ultimatums sind so, ein Verhängnis, ungenützt verstrichen. Jetzt soll das Steuer- kompromiß endlich vollendet werden. Das Unglück ist, daß der innere Streit der Reparationspoltttk im Gauzen noch immer nicht zur Rübe kommt, daß er sogar sich fortgesetzt weiter verschärft. Für die Entente mag dies eine Mahnung sein, auf Unmöglicher endlich zu verzichten, um nicht doch noch die Katastrophe herbeizusühren. An u:,S aber ist eS, die Nerven zu bewahren, um, so schwer es uns auch gemacht wird, das einzige Ziel zu erreichen, das seit dem Zusammenbruch unsere ganze Politik bestimmt hat: die Rettung von Land und Volk, dis Bewahrung der Einheit des Reichs, dis die Voraussetzung jedes künftigen Wiederaufbaus ist.
Um di? deutsche gderschiile.
Die Umwandlttug des Seminars Nagold.
Wir geben im Nachstehenden die große Rede des württ. Kultministers in der letzten Freitagssitzung des Landtags in — soweit sie sich aus das in der Uebrrschrist angegebene Thema bezieht — Im wesentlichen ungekürzter Fassung wieder.
Nachdem Dr. Hteber die Verhältnisse und Reformpläne in den andern deutschen Bundesstaaten kurz gestreift hatte, fuhr er so«:
ES sind genaue Richtlinien ausgearbetiet für Lehrziels und Lehrpläne der deutschen Oberschule in ihrer doppelten Gestaltung, sowohl als Ausbauschuls-auf der Volksschule, also von der abgeschlossenen Volksschule an etwa 6 Jahre noch, wie als grundständige Schule, also von unten herauf, von der Grundschule an. Dabet gehen wir in Württemberg — und daS möchte ich doch gegenüber der Ocffentlichkeit hier aussprechen — allerdings mit Entschiedenheit davon aus, daß die deutsche Oberschule ihre unterscheidende Eigenart gegenüber den anderen höheren Schulen darin haben soll, daß sie nur eine sbltaatorische Fremdsprache lehrt, daneben eine unverbindlich. Wenn von einigen Herren hier, auch vom Herrn Abg. Brißwänger zuletzt, gestern vom Herrn Abg. Egelhaaf — ich glaube, auch der Herr Abg. Dr. Baur hat in der Beziehung einige Andeutungen gemacht — also, wenn bemerkt worden ist, daß eine deutsche Oberschule, die zwei Sprachen hätte, ja eigentlich nur ein Abklatsch der Realschule sei, so ist das ein im wesentlichen zutreffender Einwand. Dann ist eine neue Gattung von höheren Schulen nicht nötig, wenn man sie mit zwei Fremdsprachen ausstattrt. Wir gehen vielmehr davon aus. daß sie nur eine Fremdsprache als obligatorische Sprache haben soll, daß daneben aber natürlich auch Gelegenheit gegeben werden soll, die oder jene andere Fremdsprache als freiwilliges Fach zu lernen, aber vielleicht in anderer Form und in anderer An, al» sonst Sprachen in den höheren Schulen gelernt werden. Darüber, wie nun die Schlußprüsung von der deutschen Oberschule, die Zulassungsprüfung zur Hochschule im einzelnen gestattet werden soll, darüber sind die Verhandlungen und Beratungen noch nicht abgeschlossen. Wir sind darüber, im Reich nämlich, mit den Hochschulen, den Universitäten n»ch in Verhandlungen. Von den Universitäten sind teilweise ziemlich ttbhafte Bedenken geäußert worden. Bemerken möchte ich, daß die T:chn. Hochschule Stuttgart die Begründung der deutschen Oberschule in dem Sinn, wie sie von Württemberg gedacht und ihr Lehrplan vorbereitet ist, aufs allerfreudigste unp lebhafteste begrüßt hat. (Hört I Hörl!) Die meisten Länder sind mit Württemberg für die Einsprachigkeit dieser künftigen deutschen Oberschule. In Preußen glaubt man zur Zweisprachigkeit gehen »u sollen. Ich will mich kcttilch darüber aus naheliegenden Gründen nicht weiter verbreiten. Das Bedürfnis der deutschen Oberschule ist daraus erwachsen, daß man begabten Kindern, welche die Volksschule durchlaufen haben und deren Begabung vielleicht erft am Ende ihrer Volksschulzeit erkannt wird, noch Gelegenheit geben will, auf einem kürzeren Weg als durch Besuch einer höheren Schule, der sür den Volksschüler mit außerordentlichen Schwierigkeiten verbunden ist, w.-tl er viel zu viel nachholen, well er viel zu viel Schuljahre seines Lsbens versäumen muß, daß wir solchen Kindern einen kürzeren Weg der Vorbereitung zur Hochschulreife geben wollen. Die deutsche Oberschule soll aber nicht bloß den Zugang zur Hochschule eröffnen, sondern sie soll zugleich eine in sich abgeschloffene, wesentlich auf dem so unendlich reichen deutschen Kulturgut als Mittelpunkt aufgebaute Bildung geben, eine abgeschlossene Bildung, welche namentlich begabten Kindern aus den mittleren und unteren Sckiichten des Volke- den Zugang beispielsweise zu technischen Berufen, zu Stellungen in Industrie, Technik, Gewerbe usw. erleichtern oder vielfach erst ermöglichen s»ll. Wir gehen davon aus, daß die deutsche Oberschule zunächst auch bei uns in Württemberg nicht etwa allgemein durchgeführt wird, sondern versuchsweise, und daß erst auf Grund von solchen Versuchen man dann an eine allgemeinere Einführung — vorausgesetzt, daß die Versuche das rechtfertigen — herangeht. Da glauben wir allerdings, daß unsere Seminare, nicht alle, aber rin Teil von ihnen sich ganz besonders dazu eignet, in solche deutsche Oberschulen
96. Jahrgang
umgewandelt zu werden. Ich möchte nicht zu viele Namen nennen, um nicht im Lande herum bet den betreffenden Städten unrichtige Vorstellungen, vielleicht Hoffnungen, vielleicht auch Befürchtungen hervorzurufen, die durch d,e weitere Entwicklung dann unter Umständen widerlegt würden. Immerhin, da darnach gefragt worden ist, darf ich doch davon mit einem Wort reden. Wir gehen bis jetzt davon aus, daß einige unserer Semrnare, etwa zwei evangelische und ein katholisches, in erztehungswissenschafliiche Hochschulen umgewandelt, die anderer- Seminare in höhere Schuten bisheriger Art oder in Aufbauschulen verwandelt würden. Selbstverständlich haben wir uns auch die Frage vorgelegt, ob man nicht daS sine oder andere Seminar sowohl als Seminar wie als höhere Schule überhaupt aufhebsn könnte, wie das in dem oder, jenem andern deutsche» Land« geschehen oder geplant ist. Die Ministerialabtrilung für die höheren Schulen, die ja an der Leitung der künftigen deutschen Oberschule wesentlich beteiligt ist als dis oberste Verwaltungsbehörde, hat sich g e g e n Aufhebung der Seminare ausgesprochen und hat folg-nde Rechnung eingestellt: Wir haben zurzeit in Württemberg 34 höhere Schulen als VoUanstalten, also zehnklas- stge nach aller Bezeichnung, die ja ohne weiteres verständlich ist. Unser Jahresbedmf an VolkSschullehrern wird ungefähr sein auf evangelischer Sette 250, auf katholischer Seite 100 bis 120. GS müßten also von unseren Abiturienten an jeder unserer Voüanstalten sich durchschnittlich mindestens 10 künftighin für den Bolksfchullebrerberuf melden, wenn die bisherigen 34 Vollan statten genügen sollen, um den Bedarf an VolkSschullehrern zu decken. Oder anders gesagt: Im Jahre 1914 haben in Württemberg 810 Schüler die Reifeprüfung für die Hochschule abgelegt, im Jahre 1920 890 Schüler. Es müßten also etwa 40 Proz. mehr Schüler alS bisher die höher« Schule durchlaufen, wenn der Bedarf an BolkS- schulamtskandidaten durch die Schüler der bisherigen höheren Lehranstalten allein gedeckt werden soll. Daraus ergibt sich ohne weiteres, daß dis Zahl der bestehenden VoUanstalten tu Württemberg nicht ausreichen würde, um diese Schüler alle auszunehmen, auch wenn man bisher schlecht besetzte Klaffen mit in Betracht zieht und an eine stärkere Besetzung dieser Klaffen denkt. Es ist also nicht möglich, die bestehenden Lehrerbildungsanstalten ohne Ersatz ein gehen zu lassen. Vielmehr kommt für sie in Betracht die Umwandlunginhöhere Schulen, aber nicht für alle. Wir gehen davon aus, daß etwa vier Lehrerseminare und die zwei Lehrerinnenseminare in deutsche Oberschulen in Aufbauform umgewandklt und in organische Verbindung mit den an den betreffenden Orten schon bestehenden höheren Schulen gebracht werüen und daß etwa zwei weitere Seminare — eines auf evangelischer und eins auf katholischer Sette — in höhere Schuten alter Art von realistischem oder realgymnastalem Typus umgewandelt werden. Ich will sie nennen: wir denken auf evangelischer Sette an Nagold, auf katholischer Seite an Rottweil, und zwar würden gerade diese Schulen alS realistische oder realgymnasiale Vollauftalten einem Bedü-f-riS in diesen Landestetlen entsprechen. Während wir im Norden, im Süden und in der Mitte des Landes sonst mit realistischen und realgymnasialen Vollanstalren zur Genüge versehen sind, zeigt sich gerade im Westen und Südwesten ein namentlich an großen Jndustrteplätzen immer stärker empfundener und beim Mtiristerium in Vorstellungen verschiedenster Art immer dringender geltend gemachtes Bedürfnis nach Schaffung einer realistischen oder realgymuastalen Voll- anstatt. Dafür würden wir diese beiden bisherigen Seminare für geeignet halten Also wir wollen keine neuen höheren Schulen alter Art an solchen Orten, wo kein Bedürfnis dafür vorhanden ist, weil solche Schulen an dem Ort oder in der Nähe schon bestehen Wir wollen eine gleichmäßige Berücksichtigung der verschiedenen Landesteile dabei im Auge behalten. und wir beabsichtigen, auch mit diesen Schulen — und das wird eine Neuerung sein gegenüber den bisherigen höheren Schulen — das bisherige Internat fortzusetzen, so daß also, wie in den bisherige« Lehrerseminaren, so an diesen künftigen höheren Schulen, seien es nun deutsche Oberschulen, seien es Realschulen oder Realgymnasien, mit diesen Schulen Internate verbunden wären, zu denen aber nicht bloß die künftigen Lehrer, sondern ebenso auch die Zöglinge dieser Schule, die später irgend ein anderes Studium ergreifen wollen, zugelasskN würden. Wir glauben dadurch gerade auch den mittleren und unteren Volksschichten die Möglichkeit, höhere Schulen zu besuchen, wesentlich erleichtern zu können. Es versteht sich von selbst, daß diese höheren Schulen auch in konfessioneller Beziehung einen bestimmten Charakter an sich tragen werd-n. Diese betreffende höhere Schule in Rott- weil z. B. wird natL lich im wesentlichen konfessionellen katholischen Charakter an sich tragen, wie umgekehrt die höhere Schule, zu der wir das Seminar in Nagold umwandeln wollen, im wesentlichen konfessionellen evangelischen Charakter haben wird. Dabet soll nicht ausgeschlossen sein, daß auch Schüler der andern Konfession diesen Schulen zu- gehören. Da aber ein solches Internat eine bestimmte Hausordnung hat, eine bestimmte Hausordnung, die auch nach ihrer konfessionellen Gestaltung bestimmte Ordnungen in sich schließt, so müssen die Schüler der betreffenden andern Konfession von vornherein sich dazu bereit erklären, dieser Hausordnung sich zu fügen, ihr jedenfalls keinerlei Schwierigkeiten zu machen. Wir glauben dadurch, wie überhaupt durch Er-