Inders die religiöse ;lt. Auf zahlreiche ;ang, Berufswahl, Mittelpunkt stellte en und Liede! Am hlußretcher Vortrag Ingesimde religiöse en gehört Ernstneh- Snade.der Geschichte t. Wo diese Weite n. da ist etwas un° stsn Erscheinungen ZpirittSmus, Neu- us (Pfingstleuie u. id Sozialismus be- stch etndriugende, im Rahmen dieses rd Anregm gen an- Den Schluß bildete rnd die Arbeit des Zu erwähnen ist in der Dr. Sti öle tlerist heute" sprach lag Abend, bet der . Schäfer, begleitet lung ergriffen und die vielerlei wert- hat, sich nun auch emeindeleben wirk-
des Herrn Siaats- rng. Volksschule in st e u st l e in Eb-
öhere Jnstizdienst- erendars haben sich
Sonntag 29. Jan., Tiaubensaale eine teroerbandes statt, i er t-Wtldberg er- lenen, insbesondere abseits der Bahn- t den weiten Weg Hieraus sprach Po- stamen des ssithe- rk, welcher infolge tigt war, sein Amt auch infolgedessen lkriegeroereinen find ammen 46 Stimm- die Tagesordnung Bezirksobmannes, lffenbertcht. 4) Nsu- rtag Zeit und Ort. die Versammlung, nanns das Richtige ) die Interessen des h osrichkedenen An- g wurden Herr Kamerad Poltzenvacht- n vorgeschlagen. In iltzeiwachtm. Ziegler r. Prof. Elwert mit t als Be,-Obmann ter gewählt. Z egler men, das ihm von und versprach sein rswesens des Bezirks r das Protokoll der ndung keinen Anlaß e. Waker bittet, ihn iheitsrückstchten von
seinem Amt als Kassier zu entheben und den Kameraden Hausverwalter Johannes Huß an seine Stelle etnsetzen zu wollen. Huß wurde durch Akklamation zum Bezirkskasster gewählt. Zum letzten Punkt Beztrkskriegertag sprach Kam. Armbruster-Altenstetg und bat, den Bezirks-Kriegertag nach Altenstetg f-ftlegen zu wollen, da der dortige Verein in diesem Jahr sein SOjähr. Jubiläum begeht und au« diesem Grunde die Jubiläumsfeier mit einem Bezirkskriegertag verbinden möchte. Der Vorschlag Armbruster wurde einstimmig angenommen und der Bezirkskriegertag nach Altenstetg bestimmt. Der dortige Verein wird das wettere veranlassen. Nachdem die Tagesordnung erschöpft war, dankte der Leiter der Versammlung für ihr Erscheinen und dem H. Prof Elwert für die sachgemäße und rasche Abwicklung der Tagesordnung.
Dom Nagold-Turngau. Der jährliche Turntag des Nagoldturngaues fand am gestrigen Sonntag hier im Gasthaus zur Traube statt. Eröffnet durch Gauvorstand H. Verw.- Akluar Slaudenmaier, Calw, folgten die Berichte der Gaubeamten, auS denen zu entnehmen ist, daß das turnerische Leben in dem Gau frisch eingesetzt hat und zu den schönsten Hoffnungen berechtigt. Neu in den Gau ausgenommen wurden die Vereine Stammhenn und Schönbronn. An Veranstaltungen sind für 1922 vorgesehen: Am 7. Mai Gauwanderung nach Schönbronn, verbunden mit Waldläufen. Die Ausschetdungskämpse für Spiele finden an einem noch zu bestimmenden Tag statt. In Rohrdorf OA. Nagold sür den Bez.Naaold. In Horb für den Bez Horb, in Liebenzell sür den Bez. Calw. Die Austragung der Gaumeisterschaft findet in Nagold statt. Das Kreisturnsest in Eßlingen, die große Heerschau der schwäb. Turnerschaft soll milch, zahlreich besucht werden. Am 27. August beschließt eine Gauluinfohrt nach Simmozheim verbunden mit Wellkämpfen in volkstüml Hebungen den Reigen der Veranstaltungen. Um das noch im Entstehen begriffene Frauenturnen mehr zu fördern wird der Posten eines Gausrauenturnwarts neu geschaffen und Herr Schnauffer- Llebenzell und als drssen Siellverlr. H Zahn-Calw gewählt. An Stelle des eine W.-ederwahl ablehnenden Gauspielwart« H. Siotz Calw wird H Walz Nagold und als dessen Stellvertreter H. Böhler Wrldberg gewählt. Neu in den Gauausschuß wurden die Herren Jsoia-Liebenzell u. Kreidler- Horb gewählt. Der Gaubeitrag mußte den veränderten Zeit- verhältniffen entsprechend wesentlich erhöht werden. Nach Erledigung rein turnerischer Angelegenheiten schloß der Vorsitzende mit Worten des Dankes an die Gaubeamien und Turner d>e schön verlaufene Tagung.
Semeindera sfitzung vom 27. Januar. Haiterbach. Dem Antrag des Gewerbeschulrats entsprechend hat der Gemeinderat den Buchführungsunterricht an der gewerblichen Fortbildungsschule dem vor der Meisterprüfung Netzenden Schreiner Christian Schüler von hier gegen die übliche Belohnung übertragen Diese stellvertretende Üebertragung soll über die Dauer der Erkrankung des Hauptlehrer Bauer G ltung haben. Ge suche um Nachlaß von Schulgeld wurden nach dem neuen Schulgeldgesetz behandelt und dem Antrag des Gewerbeschul- rat« entsprechend erledigt. Auf die abschlägige Bescheidung ihres Gesuchs um Aenderung der Akkordsbedingungen haben die Holzhauer ein neues Gesuch bei dem Gemeinderat eingc- reicht. Der Gemeind-rat bewilligte unter Festhaltung der erstmals ausgestellten Akkordsbedingungen einen Lohnaufschlag von 20 Proz. mit Wirkung vom l. Januar ts. IS. an. Der Tagloh r sür reine Taglohnsarbeiten wird später, d. h. wenn mit diesen Arbeiten begonnen wird, neu festgesetzt werden. Elncm Gesuch um Nachlaß des Ftschpachtgeldes mrt Rücksicht auf das Austrocknen des Stauchdachs im Laufe letzten Sommer« hat der Gemeinderat für das laufende Jahr entsprochen, dagegen die Aushebung des Pachts auch für die folgenden Iah e konseguenzenhalber abgelehnt. Die vom Vorsitzenden enlwo!jenen Bedingungen sür die Abgabe von Bauholz nach dem Beschluß des Gemeinderats in der letzten Sitzung wurden heute angenommen und gleichzeitig vorliegende Gesuche durch Zuweisung von Hotz berücksichtigt. Die nach der Mt nisterialoerfügung vom 12. Januar 1922 vorgesehenen Sätze für die Belohnung des Fletschbeschauers wurden in dieser
Höhe beschlossen. Beschaugebühren zur Stadtkaffe werden in gleicher Höhe erhoben, bei Nolschlachtungen trägt diese Gebühr die Stadt. Gegen das Bauvorhaben des Friedrich Knorr Kübler hat der Geme r.derat nichts etnzuwenden. Von einer Erhöhung der Miel- und Pach'zinse allgemein wird vorerst abgesehen, es soll abgewarrel werden, wie sich die Verhältnisse in nächster Zeit weitergestalten. Den Schluß bildeten verschiedene kleinere Gegenstände.
Württemberg.
r Holzverkauf. Calw, 28. Jan. Der Gemeinderat genehmigte den Verkauf des städt. Stammholzes von 489,14 Festm. um 570 t 78 ^l, was einem Prozentsatz von 427,8 Proz. der Forstioxe gleichkommt. Weiterhin genehmigte der Gemeinderat die Bereitstellung von 400 Raummeter Brennholz zu je 150 sür Minderbemittelte.
r Gehaltsbewegung. Stuttgart, 88. Jan. Am 7. Jan. haben die IndustrieangeNetlien Württembergs durch ihre Organisationen Forderungen auf Erhöhung Ihrer Gehaltsbezüge eingereicht. Am letzten Freitag fanden zwischen den Taiifparteien Verhandlungen statt, die ergebnislos abgebrochen werden mußten. Die Arbeitgeber lehnten eine Zulage für den Januar mit der Begründung ab. daß eine Steigerung der Lebenshaltungskosten im letzten Mo at nicht zu verzeichnen sei. (!!) Nunmehr wird von dea Angestellten der Schlichtungsousschutz angerufen.
r Landesgeflügelausstellung. Göppingen, 28. Jan. In der städt. Tmnhalle wurde am Samsiag die Landesgeflügelausstellung des Vereins der G flügel- und Vogelfrrunde durch den Oberbürgermeister eröffnet. Die Ausstellung ist gut beschickt. Es stehen zahlreiche Preise für Auszeichnungen zur Verfügung.
Familiennachrichten.
Auswärtige.
Gestorben: Christine Koppler geb. Wurster, alt Grünbaumwirts Witwe, 66 I. a., Alienfteig. — Margarete Kolmbach, Bäckers Wwe., 70 I. a., Bsrmck.
Kunst, Wissenschaft, Theater.
Theater-Spieiplan des wü tt. Landestheaters. Großes Haus: Montag Wilhelm Teü. D enStag Der Troubadour. Mittwoch Pal strina. Donnerstag Aida. Freitag Der fliegende Holländer. Samstag Die Jungfrau von Orleans. Sonntag 17. Morgenfeier (Tanzschule Laban) Der Tanz abds. Tristan und Jtold'e. Montag Die Jungfrau von Orleans. — Kleines Haus: Sonntag Morgenfeier Schubert, nachm. Mox und Moritz — Im Weihnachtswaid, abends Jngeborg. Montag Tanzgastspiel Peetz Kainer Ballett. Dienstag Viel Lärm um nichts. Mittwoch Amphytrion — Der eingebildete Kranke. Donnerstag Viel Lärm um nichts. Freilag Jngeborg. Samstag 0o8i kan tutte. Sonntag nachm. Mox und Moritz — Im Weih vchtswald, abends Penthesilea. Montag geschlossen. — Lieöerhalle: Montag Von deutscher Seele, Kantate von Pfitzner.
Letzte Drahtnachrichten.
Kundgebung für die Befreiung der Avignon-Gefaugene«.
Stuttgart, 30 Jan. Wie in zahlreichen anderen Städten Deutschlands hat gestern auch die Groß-Siuttgarter Einwohnerschaft eine öffentliche Kundgebung im Siegle-Haus zur Befreiung der Avignon Gefangenen veranstaltet, Viele Hunderte halten dem Aufruf des Landesverbandes Württemberg der Rei-bsoereintgur.g ehemaliger Kriegsgefangenen Folge geleistet. Staatspräsident Dr. v. H t e b e r sprach namens der württ. Regierung die wäcmstd Teilnahme an den Bestrebungen zur Befreiung der Avignon Gefangenen u. zugleich das herzlichste Mitleid an dem Schicksal der letzteren aus. Von seinen persönlichen Erlebnissen während der Zeit seiner Avignon Gefangenschaft machte hierauf Studienrat Rau - Hetlbronn ebenso toter: ssante wie ergreifende Mitteilungen, worauf die etndrucksoolle Kundgebung mit einem weiteren
Rechten zu sondern und ve> hüllen ihm ichkeit in einem Gerne der Liebe sinkt le. Dann schleichen ag, Wut, Rache in Herz, und die un- , welche von Liebe renigen Augenblicken
düsteren stillen Wut Empfindung brütend r Nacht auf dem be- mer wtederkehrender „zu stellen und ein
rf über dem Walde, enstern des Schlosses ein Herz, krampfhaft Schwertes umfaßt, lern des Tores sicht- g auf und warf den efe Stimme ein ver- e Zugbrücke rauschte , der das Land von und ein Mann, den kein Mantel fest um- ade auf den Ort zu,
fernt, als dieser mit md wehr' dich deines im Mantel trat zu- en sich die blitzenden »er.
n," rief der andere, er genug bezahlen!" eindringen, und an rrkte er, daß er keinen nge habe. Er war inch ernstlichen Kampf er seinen Mann ge- (Fortsetzung folg!).
Die Formalitäten bei der Papstwahl.
Die Papstwahl erfolgt am 12. Tage nach der rechtmäßigen Erledigung des päpstlichen Stuhles (Tod des Papstes oder Verzichtleistung auf das Papsttum) in Rom. Zur Wahl berechtigt sind nur die in Rom erschienenen Kardtnäle. Diese beziehen am II. Tage das sog. Konklave, d. h. eine Reihe von zusammenhängenden Gemächern (je zwei für jeden Kar dtnal, der einen Sekretär und einen Kammerdiener mitbrtn- gen darf), die von der Außenwelt ganz abgeschlossen werden. Wählbar ist grundsätzlich jeder zum Vernunftgebrauch gelangte, rechtgläubige Katholik, der zum Empfang der Wethen tauglich ist. Dem Herkommen gemäß wird der Papst seit Boni- falius IX. (1389 bis 1404) aus dem Kreise der Kardtnäle gewählt. Außerdem hat sich seit Klemens VII (1523—1534) die Gewohnheit herausgebilbet, einem Italiener die Stimme zu geben. Die Wahl selbst findet in einer hiezu besonders eingerichteten Kapelle statt und kann auf dreifache Weise erfolgen, nämlich entweder durch Zuruf (wenn alle Wähler ohne Ausnahme einstimmig und laut erklären, kin Genann- ^^.dapst werden) oder durch Kompromißwahl, wenn die Wähler aus ihr Wahlrecht zugunsten eines kleineren Krei- Mittte (ungerade Zahl von 3—8 Kardtnälen, denen die übrigen selbst das Wahloeifahren vorschreiben dür- M^r-N -°der durch geheime Stimmzettelwahl. Das letztere Wahlverfahren bildet naturgemäß die Regel.
kt- des ersten Konklaoetages versammeln sich
Ae ^ordinäle auf ein Glockenzeichen in der Wahlkapelle. Dort wird da« hl. Meßopfer dargedracht und die Kardtnäle d Kommurtton. Darauf wird der Wahlakt durch die Anrufung des hl. Geistes (Beni cceatm) einaeleitet Aus den Kardinälen selbst wird durch das Los etnWahlvor- stund bestimmt. Dann füllen die Wähler den vorgedruckten Wahlzelle! aus. Sie schreiben den Namen des zu Wählenden mit verstellter Handschrift und benutzen als Unterschrift irgend eine Zahl und einen Satz (etwa: 18. Gloria in erzelsis Deo). Der Wahlzettel wird dann versiegelt, aber wieder mit irgend einem Siegel (Zahlen, Buchstaben, ein Bä) uu» dergl.), oas den Benutzer nicht verrät. Darauf trägt jeder Kardinal ft-k.^^bttel selbst zum Altar, ans dem ein großer Kelch i ' ^ Wahlurne dient. Er kniet nieder, betet eine rietne Weile, steht dann auf und leistet mit lauter Stimme
folgenden Eid: „Ich rufe Christum den Herrn, der mich richten wird, zum Zeugen an, daß ich den wähle, von dem ich vor Gott die Ueberzeugung habe, man müsse ihn wählen." Nach diesen Worten legt er seinen Stimmzettel in die Wahlurne. Jedoch darf keiner sich selbst die Stimme geben. Von den im Konklave krankliegenden Kardtnälen wird der Stimmzettel durch drei eigens durch daS Los bestimmte Kardinäle in verschlossener Büchse abgeholt. Nach Schluß der Stimmabgabe werden die Wahlzettel in der Urne durcheinandergeschüttelt und dann gezählt. Zur Gültigkeit der Wahl ist seit Alexander III. (Il59—1181) Zweidrittelmehrheit erforderlich. Ist diese Mehrheit nicht erreicht worden, so muß die Wahl nachmittags oder schließlich an den folgenden Tagen so oft von neuem begonnen werden, bis das Ziel erreicht ist.
Nach rechtmäßig erfolgter Wahl wird der Gewählte von dem ersten Kardinal (Kardinaidekan) gefragt, ob er die Wahl annehme. Bejaht er dies, so wird er weiter nach dem Namen gefragt, den er als Papst führen will. (Johann VII. 955—964, war der erste, der seinen Namen (Oktaoian) änderte. Seit dem 11. Jahrhundert ist die Namensänderung zur feststehenden Sitte geworden.) Darauf verkündet der erste Kardinaldiakon vom Balkon herab dem versammelten Volke das Wahlresultat. Unterdessen steckt der Kardinaidekan dem Neugewählten den Ftscherrtng an und geleitet ihn in die Sakristei. Hier wird er mit den päpstlichen Gewändern bekleidet („Jmmantation"). Vor dem Altäre, in der Wahlkapelle fitzend, empfängt er dann die erste Huldigung der Kardtnäle, die ihm Fuß und Hand küssen, worauf die Umarmung erfolgt. Nach dem Gesang des Tedeum erteilt der Heilige Vater „Urbt et orbt" (der Stadt und dem Erdkreise) den päpstlichen Segen.
Dte K önung de» neuen Papstes erfolgt in der Regel am folgenden Sonn- oder Festtage in Verbindung mit der feierlichen Benediktion. Der Papst fitzt auf einem Throne. Der zweitälteste Kardtnaldtakon nimmt ihm die Mitra vom Haupts und der älteste krönt ihn mit dem Papstdiadem, indem er dabei die Worte spricht: „Empfange die mit drei Kronen geschmückte Tiara und wisse, daß Du Vater bist der Fürsten und Könige, Lenker de« Erdkreises, Stellvertreter unseres Herrn Jesus Christus, dem Ehre und Rühm sei in alle Ewigkeit". Das Volk ruft hiebei „Kyrie eleison!". Den Abschluß bildet die Verkündigung eines vollkommenen Ablasses.
Männerchor und einem Mustkoortrag der Reichswehrkapelle ihren Abschluß fand.
Berliner Preffestimmen zur Reparattonsnote.
Berlin, 29. Jan. Das „Tageblatt" sagt, das Wichtigste sei, daß die deutsche Regierung im stärksten Maße auf dt« Kredithtlfe des In und Auslandes angewiesen sei. — Die „Kreuzzeitung" sagt: Welche Aufnahme dte deutsche Denkschrift st», den mag, läßt sich noch nicht sagen. Herrn Poincare wird sie sicher nicht genügen und so bleibt dte Hoffnung auf eine gute Wirkung nur gering. — Der „Vorwärts" sagt: Den deutschen Massen ist Wohlstand ein dunkler Begriff. Es genügt ihnen die Möglichkeit eines erträglichen Lebens. Sie erwarten von den fremden Regierungen, daß sie den aussichtslosen Versuch einer E>Pressung nicht bis zur absoluten Verelendung der Massen treiben werden.
Washington eingeschneit.
Berlin, 30. Jan. Wie die „Montagspost" meldet, ist die amerikanische Bundeshauptstadt infolge ungeheurer Schnee- .stürme von allen Verbindungen mit der Außenwelt abge- schnttten. Nur 49 Senatoren gelang es mit großer Mühe, ins Kapitol zu gelanaen. Als der Schneesturm nachließ, verließen auch sie das Gebäude aus Furcht, bei längerem Verweilen jeder Möglichkeit, zu entkommen, beraubt zu werden. Die nächste Sena Ssitzung rst sür Montag einberufen, vorausgesetzt, daß das Weiter dies zuläßt.
Washington, 30. Jan. Vorgestern Abend stürzte infolge des starken Schneesalls das Dach eines Kinos ein. 69 Personen wurden getötet und ungefähr 100 verletzt. Darunter befindet sich der dritte Sekretär der italienischen Botschaft.
Letzte Kurzmeldungen.
Ministerpräsident Poincrre hat am Samstag den Präsidenten der interalliierten Kontrollkommission in Berlin, General Nollet, empfangen.
Wie der „B. L. A." aus Hamburg meldet, wurde dort eine Kiste mit hundert Parabellum Pistolen im Werte von 170000 die zur Ausfuhr nach Newyork bestimmt waren, von unbekannten Dieben aus dem Hofe eines Warenhauses fortgeschleppt.
Polen ist der Berner Eisenbahnkonvention beigetreten.
AuS Montevideo wird gemeldet: Der Polarforscher Shak- lcton ist am 5. Januar an Bord seines Schiffes an Brust- bräune (Angina pectoris) gestorben.
Im Eisenbahnwesen ist die Lage nach wie vor gespannt. Der Streik ist, Berliner Meldungen zufolge, bis jetzt noch nicht auSaebrochen.
In New Dark kamen bei einem Theaietbrand 40 Personen ums Leven. Man befürchtet, daß sich die Zahl der Todesopfer auf 100 erhöhen wird.
Wirtschaftliche Wochenschau.
Geldmarkt. Die außenpolitischen Momente, vor allem aber dte sich hinziehenden Beratungen über das Steuerkompromlß und die Zwangsanleihe schufen am Geldmarkt eine unsichere und schwankende Haltung. Am deutlichsten prägte sich dies im Dollarkurs aus. Für I Dollar zahlte man am 20 Januar 19 t ^k,am 23 aber 204V, -4t, am 25. sogar 2l2.80 ^4k, am 26. war er wieder rückgängig mit 200,20 ^k. Nach wie vor glaubt man aber einem gewissen Optimismus, der auch die Kanzlerrede durchzog, in der Richtung huldigen zu dürfen, daß die Wtrlschastskonserenz in Genua eine Klä ung der internationalen BalutaoerhSltnisse bringen werde. 100 deutsche Reichsma k kosteten am 26. Jan in Zürich 2.57 (am 19. Jan. 2,70) Franken. In Amster- dam 1.35 (1.42) Gulden, in Kopenhagen 2,53 (2,67), In Stockholm 2,03 (2,IS) Kronen, in Wien 4847 (4222) Kronen, was mit einer Hausse an der Wiener Börse zusammenhängt, u. in Newyork 0,48Vg (0.51V,) Dollar.
Börse. Dle Börse verkehrte säst durchweg in gedrückter, nur teilweise besestigter Stimmung. Die bevorstehende, für 3 Jahre un- verzinsliche Zwangsanleihe, die auf Grund der Retchsnotopferoeran- lagunc, erhoben werden soll, führte zu Abgaben am Effektenmarkt. Da aber gleichzeitig bei den Steuerplänen dte bisherigen Nachkriegssteuern fallen gelaffen werden sollen, wurde die Belastung des Kapltal- ma ktes nicht allzu schwer beurteilt. Dennoch ist die Lage völlig ungeklärt, wie dle Wirkung der neuen Steuern aus Industrie u. Wirtschaft. Nur einzelne wenige Spezialpapiere konnten in dieser Börsenwoche ihre Kurse im Vergleich zur Vorwoche behaupten. Fast durchweg waren Rückgänge von 20—75 Prozent zu verzeichnen.
Produktenmarkt. Auch der Produktenmarkt war von der unsicheren Lage stark beeinflußt, dennoch dte Tendenz säst durchweg fest. Die Preise zogen sogar an, wobei die Ankündigung der 75pro- zeytigen Erhöhung der Brotpreise und die neuen Gütertarife ab 1. Febr. mitwirkten. In Berlin notletten am 26. Jan. je 50 lr§ Welzen 405-407 (-j- 24—27), Roggen 314—»5 (-j- 7—8). Gerste 373—7S (-j- 18-20), Hajer 300-302 (->- 14—18). Mais 305—320 (-j- 13 —30). All der Stuttgarter Produktenbörse wurden sür je 100 Kx Stroh 95-100 -4t s-j- 5-10) und für Heu 280-300 -4t (st- 20—40) be- zahlt. Der Oelsaatenmarkt ist andauernd fest, infolge guter Nachfrage ist das Geschäft sehr lebhaft. Für Raps wurde ln Berlin zuletzt 700 ^t, sür Leinsaat 650 -4k, für Rapskuchen 285 -4t. für Lein- Kuchen 390 ^t pro 50 k§ bezahlt.
Warenmarkt. Die Preissteigerung Ist in vollem Sange begünstigt durch dte Tariferhöhung, die Lohnforderungen und Streiks dte Transporischwlertgkelten und mallgelhafle Wagcng-stellunq. sowie die neuen Steuervorlagen. Die bevorstehende Erhöhung der Kohlrn- steuer auf 40 Prozent wird eine wettere Preissteigerung der meisten Warenprodukte nach sich ziehen. Dte Erhöhung der Milchpreife hat bereits ein.Anzlehrn der Feitpreise veranlaßt. Die maßgebende Kemptener Notierung vom 2S. Januar sür Butter stellte sich auf 31,>8 «« sür da» Pfund (Vorwoche: 31.LS -4t). Auch die Lederpreise ziehen an. -
Am Häutemar kt scheint in der eingesetzten Preissteigerung mit dem Zurückgehrn der Devisenkurse ein Stillstand eingetreten zu sein. Auf der Versteigerung der Ulmer Zentrale blieben sich die Preise sür Häute gegenüber^»! Dezemberauktion gleich und d«e Kalbfelle konnten nur ein Mehr von 12 Vz Proz. erzielen.
Der Metall mar kt ist ebenfalls still geworden. Silber ging aus ^ 3800 pro Klq. zurück, Rasfinadekupsec notierte noch >t 55.50. Rohzink 21,25. Blei 20. Zinn 136 pro Klg. Platin kostete -4t 530-540 -4k f-45 pro Gramm». 1 ««
Biehmarkt Unter dem E nfluß der starken Ausfuhr von Schlachtvieh aller Art. das vomehmlich nach dem Rheinland geht, zeigen die württ. Biehpreise weiterhin steigende Tendenz Am 26. Jan. wurde am Stuttgarter Biehmarkt für je 1 Zlr. Lebendgewicht bezahlt bei Ochsen I. Qual. 1000—t12V Mk. (am 19. Jan. 840-1040 . Kühe 72"—880 (700—820) Mk.. Schweine 1650—1720(1601-1650) Mk. Auch sür Pferde werden wieder höhere Preise angelegt. Aus dem Ulmer Roßmarkt kosteten schwere Arbeitspferde bis zu 40 000 Mk.
Holz mar kt. Die Preissteigerung ist in vollem Gange. Selbst die württ. Staatssorstoerwaltung macht m t Sie hat die Forstprelse sür Laubstamwholz aus 350 Pro,., sür Nadelbaustangen aus 280 Proz. und für Paplerholz aus 300 Proz. der Grundpreise dieses Jahres erhöht und damit allerdings etwa dle Höhe erreicht, di« bei den letzten Versteigerungen erzielt wurde. Dte Holzindustrie steht vor cin r schwierigen Lage trotz des eben beendeten AusstandeS der g» sannen