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Nr. 281

Donnerstag den 1 Dezember 192L

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Telegramm-Nbretzs

«efellschaft»

Postscheckdaürs Gttrtigari <>n r

Sk. ÄStzkKKKtz

Die Not des Mittelstandes.

B-eüeicht gehört cs mit zu den >nlj-tzlichen Folgen der uns seil m-hr als 7 Jahren m immer stärk-rem Grad nm- geoense!: No-, daß wir ansungen obzustumpsi-u für dar Leid unserer Mitmenschen, daß auch in den Feinsten und Besten ca« Ntuke Mitgesüh! nachzulaff?» beginnt vor unseren ge- ivo! gen Ee^enwarlssorgen. Und-doch sind ein - roher Teil unserer Volksgenossen durch die uneihörren Verhältntsss in so bitteres, unverschuldetes Elend geraten, l- es uns mit ttefster Schern eisütleu müßre, wollten mir nicht hier mit aller Kraft zu Helfer, suchen. Kern Siand ist jo furchtbar von den rvul- 'chaftlicheu Bslschicbungen betroffen worden, als der gebildete, besitzlose Mltlekstand. In den Stübchen und Kammein so vieler alleinstehender Frauen, Witwen, Reittnrriunen ein Wori, das jetzt wie Hohn wirkt Pensionären, herrscht zum T?tt Mn- gel am Allernotwendsiisten, der jeden aiS Vorwurf ireff.-n sollle, der noch mehr als des Lebens Notdurft besitzt.

Wer bringt das Kunststück fertig, von 1 Mark im Tag zu leuen, zu wohnen, zu essen, sich zu kleiden? Wer kann 69 Muk monntl. Emnuhmeu so einuilen, daß sie reichen?

Was sind düe Folgen, wenn eine Frau nur noch zwei­mal tu der Woche zu einem Mittagessen komm,? Was für eure Fülle von Leiden birgt da» nnheizbaie Dachkämmerchen jener alten, verdienten Prwalnh erin, dle nichts besitzt, rein gar nichts, als was Liebe und Freundschaft ihr zukommen lassin? Das Leben geht weiter, auch wenn da und dort wieder ein Mensch an qualvollstem Hunger, au furchtbarer Unterernährung stndt. Denn wer gewohnt war, für sich selbst zu sorgen, von niemand etwas anzunehmen, durch Fleiß uno Sparsamkeit sein Leben zu fristen, der geht lieber still zu Grunde ehe er um Hilfe ruft. Desto schärfer aber wollen wir die Not dieser, unserer ärmsten Brüder und Schwestern cns unsere eigene Not aus uns nehmen Daß hier geholfen wird, so wett es irgend in unserer Krast stehr, muß uns zur hei stcn GewissenSpflichr werden. Darum öffne ein jedes H^rz und Hände, wenn nun demnächst eine Haussammlung ver­anstaltet wird, zur Linderung der schlimmsten Notfälle. Noch gibt es in unserem Volk, die helfen können, und sei es auch unter eigenem Verzicht; möchten sie sich nicht vergeblich bitten lassen! _

Me steuerliche BMirni des MlelftMder.

Unter schweren Sorgen leidet der Mittelstand. Der Feft- bejoldete, der kleine Guts und Grundstücksbesitzer, der Ge­werbetreibende und nicht zuletzt der Rentner und Pensionär stehen den heutigen Verhältnissen mit einem Einkommen und e.nem Kapital gegenüber, welches, wenn auch infolge des PapiermarlausdrückeS z-ffernmäßiq gestiegen, so doch bei weirem nicht annähernd vre gleiche Beteiligung am allgemeinen Gütergenuß gestattet wie ehedem. Durch die neuen Steuer- vorlagen wird dieser Druck aut die wirtschaftlich schwächeren Kreise noch verschärft. Die Annahme des Londoner Ullima- nrmS legt dem Reich ungeheure Lasten aus, an deren Ab rragung sich natürlich alle GeselllchaslSschichlen beteiligen n üssen. Ob erne sogenanrrleErfüllung" überhoupl möglich ist, soll hier nickt erörtert werden. Selbst wenn man aber das dnngerrde SteuerbedürfrttS anerkennt, so heißt eit doch nichtSleuersabviage" auch jo eins der vielen Schlag- worle der Neuzeit treiben, wenn man darauf hinweist, daß eine weitere Verschärfung der Steuerlast sür den Mittel­stand geradezu unerträglich ist.

Dos Sienerrecht ist heute fast zu einem Spezialgebiet der Rechtswissenschaft geworden uno es kann von keinem Laien erwartet werden, sich durch das Labyrinth der Vor­kriegs- und Nachknegsgesetze hindurchzufi iden.- Für d-e nach­folgende Betrachtung soll daher nur ganz kurz folgendes festgestellt werden:

Von den Vorkriegssteuern, die sür den Mittelstand haupt­sächlich in Belracht kommen, muß die Einkommensteuer und eie Ergänzungssteuer in erster Linie genannt werden. Beide waren verhältnismäßig niedrig, insbesondere die laufende Vermögenssteuer. Der Rentner Halle eine besondere Kapital­em agssteuer nicht zu zahlen und die schon oben genannle geringe Erpäazuugtzsteuer fiel für ihn auch kaum in's Ge­wicht. Der Gewerbetreibende hatte außerdem die Gewerbe­steuer zu entrichten, die für den Mittelstand eigentlich nur hinsichtlich der Klasse III und IV in Frage kam. Die Grund- steuer wurde in ländlichen Bezirken in der Regel nach dem Ertrage, in städtischen Bezirken nach dem gemeinen Werte erhoben.

Die KriegSsteuergesetze brachten für diese Kreise der Steuerpflichtigen eine erhebliche Mehrbelastung Zunächst begann das Reich mit den sogenannten Abgaben vom Mehr­ein kommen und es ergab sich schon hieraus auch für den Mittelstand eine nicht unbeträchtliche Belastung, weil die ge ringen Einkommen der Vorkriegszeit mit dem infolge der gesteigerten Lebensbedürfnisse natürlich erhöhten Einkommen der KriegSjahre verglich-n wurden. Schlimmer noch erging es den Besitzern von Vermögen, dem Grundbesitzer sowohl wle dem Rentne-, weil ihr VorkrtegSvermögen mit dem so genanntenEndo rmögen" im Kriege verglichen wurde, weich letzteres nbe- häufig eine Erhöhung nur infolge des höheren

Prpiermaikausdrnckes erfa', en hat' -.Gek önt" wurde dis gesamte Kriegssteueigesitzg-bang schließlich durch das Reichs- uotopser, weiches sür - n Mittelstand, für alte L.-ute, für k nderreiche Familien uiw., zwar Ermäßtguiigslnstunmuugen vorsah, diese aber tn so ungenügendem Rahmen hielt, daß man diesen Bestimmungen ebenso wie denen des späteren Reichseinkommensteuergesetz-s n-cht zu Unrecht den Borwurf des SchetnsozialismuS gemacht hat.

Die neueste Reichtfi»anz-Reform" hat sür den Mittel­stand wieder erbebliche Lauen gebracht. In allererster Linie ist natürlich die Verschärfung der Einkommensteuer zu nennen, ferner die geiade für den Rentner besonders belastende Ka­pitale rragssteuer, wenn auch für den kleinsten Rentner ge­wisse Ermäßigt: gSbestimmungen (Anrechnung der Kapital- erlragssteuer bei der Einkommensteuer) vorgesehen sind. Nimmt mau a er hierzu die Einführung und ständige Er­höhung der Umsatzsteuer und die sitzt geplante laufende »ud einmalige Vermögenssteuer, so ergibt sich ein Bild der Be­lastung, das den Mittelftan^ssreund wohl mit ernsten Sorgen zu erfüllen vermag. Dabet muß noch beachtet werden, daß der verständliche Steuerhunger der Gemeinden auch an dem besch.ioeneu Einkommen und Besitz des Mittelstandes nicht vorübergeh-n kan» und besondere Beirtebssteueri!, Gewerbe­steuern, Grundstene n, Wohusteucr usiv. einaesührt hat oder i och plant. Das Bedrohlichste aus dem neuesten Sieuerpro- pramm ist aber für den Mittelstand und hier wieder insbe­sondere tür den Grundbesitzer, dieErfassung der Goldwerte".

Es steht hinsichtlich dieses Programms noch nicht mit Genautgke.t fest, was dem Gesetzgeber umschwebt.

We n der Mittelstand in B zuz a.tt di. i, ue Steuer­gesetzgebung eine Abwehrnellung erunehmen wird, so wird es an erster Stelle diejenige gegen die geplante Erfassung der Goldwerte sein. Schwerwiegend und nichr ungefährlich wür­den dis Folgen einer Bestesiernng sein, die nickt nur den Mittelstand, die wichtige Kraftquelle ständiger Regeneration unseres Vorfts vernichten, sondern auch dre gesamte deutsche Volkswirtschaft an den Rand des Ruins bringen könnte.

England

für Gewährung ernes Moratoriums?

London. 30. Noo.Daily Mail" veröffentlichte gestern ein Schriftstück, das ihrer Erklärung nach aus gut unterrich­teter Quelle stammt und das folgenden Wortlaut hat:

Die schwierige Finanzlage Deutschlands und der Besuch des deutschen Jndustilefürsten Hugo StinneS in London hat die Aufmerksamkeit der britischen Regierung auf die Repara­tionszahlung Deutschlands zum 15. Januar gelenkt. Der auf diesen Tag schuldige Betrag beläuft sich aui 25 Millionen Pfund. Die Gesamt'umme. die Deutschland an Reparations- schulde- zu leisten hat. beläuft sich auf 6 600 Millionen Pfd. Sterling, wovon 25 Prozent auf England entfallen. Der Sturz des Murkkurses bat verheerend auf den britischen Handel pcwukr und die britischen Waren sozusagen dem deutschen Markt verschlossen. Nach seiner Rückkehr aus Berlin hat der britische Delegierte Sir John Braibuiy ein Memorandum verfaß», das dis englische Regierurg in Kürze besprechen wird. ES kann j-tzr schon gesagt werden, daß die englische Regie­rung ein Moratorium von zwei bis drei Jahren für die Schulden Deutschlands gegenüber den Alliierten fordern wird. Man glaubt, daß infolge dieses Vorgehens der Handel mit Deutschland in Kürze aufleben wird. Die Daily Mail erklärt, daß d eses Moratorium nur eine Stundung und kernen Nach­laß der deutschen Schulden bedeute und daß die deutschen Sachleistungen während dieser Zeit fortgeführt würden.

stattete Hugo Streu eS Bericht über seine Londoner Besprech­ungen. Mau ka u über-in, den Genelalsekreiäc des Reichs verbände?, Bücher, zum Reichskanzler zu entsenden und diesem mitzuleiten daß dre Bei Handlungen mit dem Auslände über die Gewährung eines Kredits fortgeführt würden.

Gegen Wucher und Schleichhandel.

Berlin, 30 Noo. Das Reichskabinnt hat gestern wichtige Beschlüsse hinsichtlich der Brkämpfung der Teuerung gefaßt. Den gesetzgebenden Körperschaften soll unverzüglich eine Vor­lage unterbreitet werden, welche die Veiöffentlichung sämt­licher wegen Schleichhandels und Preistreibereien Verur.eiilen durch die Presse vorschlägt. In schweren Fällen (über drei Monate Gesänows) ist außerdem die Veröffentlichung durch Anschlag vorgesehen. Zur Besserung der Mtlchverforgung werden 400 Millionen Mark bereitgestelll und zwar für solche Gemeinden, in denen Lte Milchosrsorgung besonders Not leidet.

Die Sicherheit der holliiudischea Kolonien.

Washington, 30. Ncv. E n amerikanischer Journalist hat an Hughes die Frage gerichtet, wie den holländischen Wünschen für dir Veriewiguirg seiner Kolonien Rechnung getragen werden könne. Hughes aulwartete, daß die Zu­lassung Hollands zur Konferenz nicht möglich sei. Holland könnte aber seine Wünsche schriftlich Vorbringen.

Revolution in Rieder-Kalifornien.

Mexiko, 30. Noo. Der Präsident vom Mexiko teilt mit, daß in Nieder-Kalifornien eine Revolution ausgebrochen ist.

Zur Reform der Reichseisenbahuen.

Berlin, 30 Noo. Nachrichten au« parlamentarischen Krei­sen zufolge ist im R-ichSoerkehrsministeriurn der Referenten- Entwurf zur Reform der RetchSeisenbahneu ferttggestellt. Der Grundgedanke ist die LoSlösung des BerkehismtntstertumS aus dem allgemeinen Etat. Ferner wird geplant die An- gliederung eines Generalrats. In diesem Generairat soll d'e Reichsregrerung, der Reichstag, die Eisenbahnbeamtenschast und dis Wirtschaft ocrtrtten sein.

Spanische Kampfmüdigkeit.

Paris, 30 Nov. Wie demNew Jork Herold" aus Madrid gemeldet wird, hat der Kabtnettsrat beschlossen, die marokkanischen Operationen zu beschränken und soviel Sol­daten wie möglich zu demobilisieren.

Aus aller W lt

Ehezwang in Frankreich.

-ß Beim französischen Senat wurde ein Gesetzentwurf etn- gedrachi, der die Einführung von Zwangsehen bezweckt. Dar­nach muß jeder Staatsbeamte verheiratet fein oder sich ver­pflichten, bis zum 25. Lebensjahr eine Ehe einzuaehen. Be­amte, die drei oder mehrere Kinder haben, rücken schneller auf und erhallen bedeutende Gehaltszulagen. Ledige Män­ner sollen den Militärdienst doppelt so lange leisten. Bleibt ein französischer Bürger bis zum 45. Lebensjahre unverhei­ratet. so bleibt er als Reservist bis zum späte» Alter im Mililärdtknst.

Zeitungsstreik i« Italien

-j- Rom, 30. Noo. Infolge des Buchdruckerstreikes ist kein einziges italienisches Blatt erschienen.

Hamburg Sitz der Reichswafferstraßen- Direktion.

si Wie nunmehr endgültig feststeht, wird die Reichs-vas- serstcaßen-Direklion ihren Sitz in Hamburg erhalten.

Kleine politische Nachrichten.

Eine englische Note

über die Aufhebung der Rheinsanktione«.

Paris, 30. Nov Die englische Regierung hat an die Botschaflerkoiiferenz eine Note gerichtet, tn welcher sie emp­fiehlt: die Sanktionen am Rhein aufzuheben und die Orga­nisation einer beschränkten Kontrolle über die deutsche Ent­waffnung zu prüfen.

Engl. Flottenabrüstung nur bei französ. Landabrüstung.

Paris, 30. Nov. Eine Reuter Note gibt zu verstehen, daß die englische Regierung die englische Flotte nur dann redu­zieren wird, wenn die französische Armee ihrerseits reduziert wird, seruer, daß es nicht an England liege, wenn die Un­sicherheit der Lage EuiopaS anhält.

Rathenaus Verhandlungen tn London.

London, 30. Noo. Bisher haben zwei Konferenzen zwi­schen Rathenau und dem Direktor der Bank von England statigefunden. Es ist möglich, daß Rathenau auch mit Lloyd George zusammeutreffen wird.

Die Verhandlungen über Irland gescheitert.

London, 30. Nov. In der gestrigen Sitzung des Ulster- Parlaments sind die englischen Vorschläge zurückgewiesen wor­den.. Damit sind die Verhandlungen über Jeland gescheitert.

Die Fortführung der Kreditaktion.

Berlin, 30. Nov. In der gestrigen Sitzung des Reichs- auSschusses des ReichSverbandes der deutschen Industrie er­

Iugzusammenstotz in Pommern.

-j- Stettin, 30. Noo Der Personenzug Kreutz Stargard stieß auf dem Bahnhof Dölitz auf einen rangierenden Güter­zug. Der Postwagen und ein Wagen deS Personenzugs fingen Feuer und b: «unten vollständig aus. 6 Personen, darunter 4 Postbeamte wurden schwer verletzt.

Glückliches Dänemark.

-j- Der neue Eisenbahn- und Posttarifoorschlag, den der dänische VerkehrSminister vor kurzem dem Folkeihing vorge­legt hat, bringt tn den Eisenbahntarifen eine Ermäßigung von 15 Prozent und eine ähnliche tn den Posttarifen. Die dadurch entstehende Mindereinnahme von 30 Millionen Kro­nen hofft man durch gesteigerten Verkehr einzubringen.

Ans Stadt und Bezirk.

Nagold, 1. Dezember 192l.

* Dienstnachricht. Die Eisenbahn Generaldireklion hat den Etsenbahntnspiklor Laun, Vorsteher der Bahnstation Nagold, aus dienstlichen Gründen mit seinem Etnoerfiä dntS zur Eisenbahn Generaldireklion versetzt u. die Stelle des Vor­stehers der Bahnstation Nagold dem Eiserrbahninspektor Ackermann bei der Eisenbahn Generaldirektiou übertragen.

Gemetnderat. Es werden die Ergebnisse einiger in den letzten Tagen au« Laub-, Nadel und Stockholzverkäufen er­zielten Erlös? bekamttgegeben. Nach Mitteilung der städli schen Forstdirektlon st:d 450 Fm Holz znm Verlaus bereit- gestellt, die in lu-zem zum Verkauf ausgeschrieben werden