Schluß der englischen Parlameulssesflon.
London, 11. Nov. Die Herbstsesston des englischen Parlaments ist beendet. Das Oberhaus und Unterhaus hat sich auf 30. Januar vertagt. Lloyd G orge erhielt ein überwältigendes Vertrauensvotum für dte.Forlführung der Verhandlungen mit Sinnfein.
Aus aller Wett.
Der Ausverkauf.
-j- Wie aus Lörrach berichtet wird, wurden in letzter Zeit innerhalb dreier Tage in einem Warenhaus >örrachs 2000 Damenhüte gekauft. Die Schweizer suchen noch immer die Grenz»egend heim, um alles aufzukausen, was ihnen irgendwie wertvoll oder wünschenswert erscheint.
Die diesjährigen Nobelpreise.
st Stockholm, I I. Nov, Die Akademie der Wissenschaften hat dem Professor Walter Nernst in Berlin den Nobelpreis von 1920 für Chemie verliehen Der Preis von 1921 wird für das nächste Jahr zurückgeftellt. — Die schwedische Akademie hat heute beschlossen, Änaiole France den diesjährigen Nobelpreis für Literatur zu verleihen.'
Erdölüberschwemmung.
st Preßburg, 1l. Nov. „Robodnik Lovini" meldet aus Egbell, daß am Dienstag, den 8. November, im Egbeller Naphtafeld ein neues Bohrloch mner großem Geräusch eine m große Menge von Oel auszuwerfen begann, daß die ganze Umgebung in kurzer Z-it überschwemmt wurde. Nach einer anderen Meldung aus Egbell werden rings um die Petroleumquellen riesige Dämme aufgeworfen für die Schaffung j eines großen provisorischen Reservoirs, das bereits jetzt einem See gleiche.
Auswandernng aus Deutschland.
st Nach den soeben erschienenen amtlichen Angaben über die deutsche Auswanderung im ersten Halbjahr 1921 haben in dieser Zeit insgesamt 7592 Deutsche die Heimat verlassen. An dieser Avswar.derungSziffer w rren die norddeutschen Gebietsteile erheblich beteiligt; eS enifielen auf sie insgesamt 2488 Personen, d. h. ein Drittel. Im Jahr 1914 wandelten insgesamt >1803 Personen aus Deutschland aus. Am stärksten war im Laufe des Jahres 1921 unverkennbar der Auswanderungsandrang in Hambnkg, Schleswig-Holstein und Bremen. Ueber das Auswandsrungsziel liegen für 1921 nur Angaben für die über Amsterdam gereisten 2735 Deutschen vor. Die bet weitem größte Zahl, nämlich 2308. ging nach Südamerika. Die übrigen schifften sich nach den mittelamerikanischen Sraaien Mexcko und Kuba ein. Bor dem Krieg waren in erster Linie drs Vereinigten Staaten für 9614 Auswanderer das Hauptziel.
Sinkende Weizeupreise in Amerika.
st Gegen Ende der letzten Woche erreichte auf dem Chicago« Markt Weizen einen Preis von 99'/s Cent für den Bvshel. Er sank damit zum erstenmal wieder unter 1 Dollar und erreichte den niedrigsten Stand seit den ersten Kriegstagen. Der ! Höchststand war tm Mai v. Js. mit über 3 Dollar p. Bushel zu verzeichnen. Der obige Preis von 99*/« Cent kommt dem Vorkriegsstand sehr nahe. Dis Times führt das überaus rasche Fallen der Preise während der letzten zwei Monate auf die ungewöhnliche Schnelligkeit zurück, mit der die neue Ernte der Vereinigten Staaten und Kanadas an den-Markt gebracht wurde. Ferner wirkte die für den Export amerikanischen Weizens ungünstig gi wordene Weiterentwicklung der Mehrzahl der europäischen Valuten und die verhältnismäßig befriedigende europäische Ernte in gleicher Richtung. Diese Bewegung spiegelt sieb auch im Londoner Markt wieder, wo innerhalb der lktzten 2 Monate die Preise für englischen und kanadischen Weizen gleichfalls erheblich gefallen sind.
Aus Stadt und Bezirk.
Nagold, 12i November 1921. '!
Sorrntagsgeöcrriken.
Seid dankbar!
Willst du an diesem Adel deines Geschlechts, dankbar sein zu , können, Anteil haben, dann übe dich darin, empfangene Wohl- ! taten nicht zu vergessen. Wir sind geneigt, die Wohltaten zu > merken, die wie selbst erwiesen haben, und find beständig in Ge- t fahr, die zu vergessen, die uns von andern erzeigt worden sind. ' Goethe hat einmal gesagt: „Begegnet' uns jemand, der uns Dank - schuldig ist, gleich fällt es uns ein. Wie osi können wir jemand be- ! segnen, dem wir Dank schuldig sind, ohne daran zu denken." Geyer. !
Zum Erntedankfest.
ep. Der Bauer und die Bäuerin haben's schwer den Sommer über. Aber iür den Städter ist eS auch keine Kleinigkeit, jedes Stücklein Brrt, jeden Tropfen Milch, jedes Pfund Kartoffeln und jedes Et kaufen zu müssen. Der Besucher des sonntäglichen Dorfes ist oft entzückt von der „Ruhe" und der „Gemütlichkeit" de« bäuerlichen Lebens und träumt wunderschön von der „gesunden" Arbeit in „Gottes freier Natur" bei reichlicher und kräftiger Kost. Daß in Gottes freier Natur die Sonne es oft reichlich gut meint mit den Leuten, die bis zu 16 und 18 Stunden lang des Tages Last und Hitze tragen, als „Schwerstarbeiter," so gesund man auch ihre Beschäftigung finden mag, daß die Ruhe und Gemütlichkeit des Dorfsonn- tag's mit viel werktägigem Schweiß und Schlasbrechen erkauft ist, das tritt bei einem kürzeren Besuch kaum genügend zutage. Ebenso einseitig wäre eS, wenn ein Bauer sein Urteil über den Städter gründen wollte ans den Eindruck, den er zufällig vom Stroßenbtld bekommt, wenn er vergessen würde, daß auch die Städte in Wahrheit Stätten der Arbeit find, daß Tausende nicht mitmachen bet dem „Betrieb", zu dem die Anschlagssäulen und Zeitungsanzeigen einladen, daß viele fast nicht mehr misten, wie sie sich nähren und kleiden sollen.
Könnte nicht das Erntedankfest alle die in Stadt und Land wieder einander näher bringen, die daS Denken noch nicht verlernt und das Mitfühlen noch nicht sich abgewöhnt haben? Ihr Städter, unterschätzet die Arbeit des Bauern nicht! Lernt von ihm, daß nur eiserner Fleiß verbunden mir einfachster Lebenshaltung uns über Wasser zu halten vermag! Ihr Landleule aber, denket dran, daß auch ihr nur Haushälter seid im Dienst des großen Gottes, der euch gerade dibseS Jahr über Erwarten reich gesegnet hat! Wenn man weder in der Stadt noch aus dem Land den Dank vergißt gegen den Gott, dessen Güte unsere Sor-
- gen wieder so beschämte, dann wird neben dem äußeren auch , der innere Segen nicht fehlen: das Danken wird zum Den- ! ken und das Denken wiederum zum Danken anletten. Ei- z nem denkenden und dankenden Volk aber wird der, welcher j der Vater des Einzelnen und der König der Völker ist, auch wieder den Weg der Rettung und Genesung zeigen. O.
> Unsere Heimatbeilage will wieder Kunde von unfern Altvordern bringen, die grün goldene Urkunde ihrer Arbeit in der Dreifelderwirtschaft, dieser uralten auf uns überkommenen Wirtschaftsform. Sie zeigt weiterhin die Auflösung der ursprünglichen Gemeinmark in Sonderbesitz, führt dann weiter zu der anziehenden Geschichte der Marksteine, deren Zeichen oft eine besondere Geschichte zu erzählen vermögen und will dann durch eine Erzählung, „Das Walenmädchen", jene Zeit lebendig machen, wo unsere Vorfahren mit den früheren Bewohnern der Gegend um den Boden gerungen haben. Der Heimgarten oder „Hoigarta" führt uns hinüber in das bayerische Schwaben, wo doch Menschen unserer Sprache und Art wohnen, von denen wir viel zu wenig wissen, besonders das nicht, daß sie treue Hüter der schwäb. Mundart, schwäbischer Sitte und Gebräuche sind.
* Gegen Preistreiberei und Wucher. Der badische
i Oberstaatsanwalt erläßt, wie wir der „Badischen Presse"
; entnehmen, folgende Warnung: „Auf das neultche Sinken » des Maikkurses haben manche Geschäftsleute bet Waren,
! welche noch zu alten niedrigen Preisen erstanden sind, den
Preis bereits erhöht. Ich habe die Kriminalpolizei angewiesen, derartige Fälle der Wucherabteilung der j Staatsanwaltschaft zu melden zur Einleitung i der Strafverfolgung wegen Preistreiberei." i An den Konsumenten liegt eS nun, die Behöben bei ihrem
i Vorgehen zu unterstützen. Auch in der Mannheimer Presse
! findet sich eine Anweisung der Staatsanwaltschaft an die
> Kriminalpolizei, .verbrecherische Preiserhöhungen" zur Slrafverfslaung zu bringen.
* Aufruf an die Landwirte. Die Bereinigung der deutschen Bauernvereine erläßt einen Ausruf an die Landwirte zur beschleunigten Ablieferung der Getreideumlage und zwar des zweiten Viertels, Es heißt darin u. a.: Kartoffeln und Brotgetreide bilden Keule die Grundlage der menschlichen Ernährung. Es ist mithin Pflicht und Aufgabe der Landwirtschaft, nach besten Kräften auf die Versorgung der Verbraucher mit Kartoffeln und Brotgetreide bedacht zu sein, sowie ihre Verfütlerung möglichst einzuschränken. Aufgabe der ört lichen landw. Organisationen muß eS sein, für Minderbemittelte, insbesondere Rentner und kinderreiche Familien des
! Arbeiter- und Mittelstandes Kartoffeln zu weit herabgesetzten ! Preisen zur Verfügung zu stellen. Die eingeireienen Schwie- ! rtgkeiten sind jedoch nicht, wie eS häufig dargestellt wird, auf i ein Verschulden der Landwirtschaft zurückziMhren. sondern , wurden vor allem durch die WitteruNgsvechäftnisse hsrvor- ! gerufen. Hinzu kommt auch noch eine mangelnde Wagen- i gestellung seitens der Eisenbahnen. Da vielfach dieBeoölke- ! rung bei den Kartoffeln htnstchilich der Sorten und Größe i noch sehr wählerisch ist, scheint allerdings die Not mancher- i orts auch sehr übertrieben zu sein.
, * Portoerhöhung für Auslandspakete. Die anhaltende Per-
l schlechterung des Markkurses zwingt die PoKverwaltung, vom l5 s November an die Gewicht- und Bersicherungsgebühren im Auslands-
> paketverkehr wieder zu erhöhen und nach dem Verhältnis von i Goldfranken — 48 ^ (gegenwärtig 20 zu erheben Dieses Umrech-
! nungsoerhältnis ist auch für die Wertangabe aus Briefen und Käst- ! chen mit Wertangabe und aus Piketen nach dem Ausland maßze- ! bend. Ueber die Einzelheiten erteilen die Postanstalten Auskunft.
* Aus dem Gemeiuderat. Altenstetg, l i. Nov. Der Vorsitzende macht Mitteilungen über den Stand der projektierten Kcaftwagenlinie Alteusteig-Wilobad. Demnach beabsichtigt dir Oberpostdirektion die Linie nur in den Sommer-
i monaten bis Wtldbad durchzusühren. Es ist bebsichtigt, in einer in nächster Zeit statifindenden Versammlung von Vertretern der beteiligten Gemeinden die Angelegenheit weiter zu fördern. — Wie weiter mitgetetlt wird, dürfte die Auto linte Altensteig-Dornftetten ooraukstchtlich am 15. Noo. dem Betrieb übergeben werden. — Zur Erörterung steht noch das Programm für die Weihs des Kriegergedächtuismals auf dem Schloßberg, welche kommenden Sonntag, den 13. November stattfinden wird.
Dom Rathaus. Wildberg, 10. Nov. In der letzten Sitzung des Gemeinderats stand die Erstellung eines Kriegerdenkmals wiederholt zur Beratung. Nach Einsichtnahme verschiedener von Professor Schuster in Stuttgart ausgearbeiteter Lageplan-Entwürfe kam man zu dem Ergebnis, datz der Platz vor dem Turm der alten Stadtmauer, dem sog. „tzexenturm", der geeignetste sei Die Erstellung des Denkmals soll, sobald die Pläne für das Denkmal selbst vorliegen, in Angriff genommen werden. — Das an der Straße nach Effringen gelegene Marquardtsche Sägewerk aing in den letzten Tagen um den Preis von 370 000 an eine Firma Springmann in Essen über — Eine Bestätigung der am !8. Srp». d. I. stattgesundenen Borstandswahl ist bis heute noch nicht erfolgt. Die Wahl wurde seinerzeit aus Gründen, die in der Person des Gewählten liegen, angesochten. Der bisherige Siadtvorstand hat sich bereit erklärt, die Geschäfte einstweilen wetterzuführen.
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Württemberg.
Anglücksfall. Mötzingen.' Beim Holzfällen verunglückte gestern früh 10 Uhr, der frühere Straßenwart Jakob Steinwand von hier, er wurde von einer niederstürzenden Tanne getroffen und war sofort toi. Das Unglück ist um so tragischer als eS den wackeren, allgemein geachteten Mann gerade an seinem 68, Geburtstag ereilt hat. Der Witwe wendet sich die allgemeine Teilnahme zu.
Handel mit Hindernissen. Calw, 12. Nov. Auf dem Pferdemarkt am Mittwoch verkaufte ein älterer Landwirt ein Pferd, ging dann zum Schoppen und trank so viel des „Neuen", s daß er, ohne Erinnerung an den vorherigen Handel seine z Mähre zum zweitenmal verkaufte. Als nun die beiden kau- j senden Parteien ihr Tierletn an sich nehmen wollten, gab es j eine böse Streiterei, die, um so mehr als der Käufer keinen >' der beiden Kaufpreise herausgeben wollte, in eine blutige ; Schlägerei ausartete. Das „Calwer Taablatt" knüpft an den ! „lehrreichen Fall sehr belustigende Glossen, j r Brand. Schwann OA. Neuenbürg, 11. Nov. Gestern ^ Nacht 1 Uhr brach in dem Oekonomiegebäude deSHolzhänd- lers Ernst Bürkle Feuer aus. Das ganze Gebäude samt allen
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Heuvorräten und Früchten brannte vollständig nieder. Es wird Brandstiftung vermutet.
Notgeld-Geschäft. Freudenstadt, 11. Nov. Nachdem die Stadt Gmünd vor kurzem eine Notgeidserie herausgegeben hatte, die schon vor ihrem Erscheinen im Handel verkauft war, will auch die hiesige Stadtverwaltung einen Versuch mit Notgeldscheinen machen und solche in künstlerischer Ausführung zu 25 und 50 herausgeben. Als Motive sollen das Rathaus, der Wachlhausbrunnen und evtl, das alte Murgtaltor verwendet werden.
r Lohnbewegung im Buchhandel. Stuttgart, II. Nov. Die Buchhandelsangestellten stehen in einer Lohnbewegung. Der Arbeitgeberverband hat es abgelehnt, aus Grund der ihm unterbreiteten Forderungen in Verhandlungen rinzutreten. Die im Zentralverband der Angestellten organisierten Buchhandelsangestellten halten jedoch an ihren Sehallssordcrungen fest und erklären sich solidarisch mit den Angestellten in Handel und Industrie.
r Steuerverteilungsausschutz. Stuttgart, 11. Nov. Der SteuervertetluugsauSschuß hat kürzlich die Zuschüsse aus dem Ausgleichsstock an die Gemeinden endgültig für das Jahr 1920 vei teilt. Die Einnahmen des AuSgletchsstocks bestehen aus 12 Millionen Mark aus allgemeinen Steuermitteln des Landes, rund 3,765 Mtll. Mk, aus Erhöhung des Gemeinde- antetls und 53 000 auS Umsatzsteuern der Monopoloer- waliungen des Reiches, zusammen 15,82 Mtll. Mail. Es haben 515 Gemeinden und Teilgemeinden, die den Umlagesatz von 25'/° mit zusammen rund 32 Mtll. Mk. überschritten, Zuschüsse beantragt. Da aber nur l5,82 Mill. Mk, zur Verfügung standen, konnte der Ausschuß zu den 25°/° überschreitenden Umlagebeträgen durchschnittlich nur schwach 50°/° als Zuschuß gewähren. Bei einer Reihe von Gemeinden in besonders ungünstiger Lage erschien ein höherer Zuschuß bis zu 75°/° des Höchstbetrags notwendig zur finanziellen Erhaltung. Deshalb mußte bet einer Reihe von Gemeinden in günstigerer Lage unter den Durchschnittssatz von 5v°/o gegangen werden. Daher kam eS auch, daß Anträge von 56 Gemeinden unberücksichtigt gelassen werden mußten. Sie überschreiten die Umlage von 25°/° nur um geringe Beträge, sind aber nicht in ungünstigerer Lage als viele Gemeinven mit einer Umlage von weniger als 25°/» Einige Gemeinden mit einer Umlage bis zu 40°/° wurden abgewiesen, weil sie bei anderer Fmanzgebahrung die Umlage von 25°/» nicht zu überschreiten brauchten. Zusammen wurden 15,65 Mill. Mk, Zuschüsse in drei Gruppen mit prozentualer Abstufung verteilt ^ind ein Rest von 170000 ^ zurückgeftellt. Auf die ländlichen G.meinden entfällt etwas über 50°/o der beir. Hvchstdeträge. Für das Jahr 1921 wird ein wesentlich ge ringerer Prozentsatz der Höchstbelräge gewährt werden. Für die nächste Verteilung des Ausgleichsstocks werden die Grundsätze nachgeprüft. Die Anträge sind bis 10. Dezember dem Verteilungsausschuß vorzulegen.
r Vom Gemeinderat. Stuttgart, 1l. Nov. Der Gemeinderat beschäftigte sich Mit dem Wohnungsabaabegesetz und nahm eins Entschließung an, die von der Regierung verlangt, daß die Abgabe nicht vor dem 1. April 1922 in Kraft tritt, nicht höher ist als in anderen Ländern und daß sie als Zuschlag der Reichseinkommensteuer erhoben wird.
Jubiläum. Stuttgart, II. Nov. Die Smttgarter Hö h-re Handelsschule in der Knospenstraße begeht am 12. Nov. die F-ier ihres 50 -jährigen Bestehens. Eine Anzahl ange sehener Kaufleme von Stuttgart und aus dem ganzen Lande sind durch die Schule gegangen; bis heute haben etwas über 3700 Schüler die Anstalt'besucht; t39 derselben sind ein Opfer des Weltkrieges geworden.
r Brand. Wangen bei Stuttgart, 11. Nov. Am Mittwoch ist ln einem mit Hru gestillten Raume im Dachstock des Gebäudes Wiesenstraße 27 auf blS jetzt unaufgeklärte Welse F-uer ausgebrochen, das sich rasch über den ganzen Dachstock verbreitete. Der Jachstock ist vollständig abgebrannt, das untere Stockwerk wurde noch stark in Mitleidenschaft gezogen.
r Drei vermißte Kinder. Ludwigsburg, li. Nov. Seit Donnerstag den 2S. Seplbr. 1921 nachmittags werden aus Stainmhsim vermißt Maria Lohr, geb. 1909 in Zuffenhausen, Josts Lohr, geb. 1912 in Zuffenhausen und Rich. Mühleisen, geb 1910 in Smmmheim. Dis Kinder haben sich aus ihrer elterlichen Wohnung entfernt, um Kartoffeln aufzulesen, und sind seither nicht wieder zurückgekehrt. Am Samstag, den 1. Okt. 1921 wurden sie nachmittags auf der Straße Nresern —Eutingen gesehen. Ihre Spur läßt sich bis Pforzheim verfolgen, wo sie sich verliert. Es ist anzunehmen, daß die Kinder, die als „verschlagen" geschildert werden, inzwischen in irgend einem Bauernhöfe oder einer Anstalt Aufnahme gefunden haben und aus dem Grunde nicht ihren Ellern zugeführt werden konnten, weil sie über ihre Person falsche Angaben machen. Sachdienliche Mitteilungen über den Aufenthalt der Kinder werden an die Kciminalabteilung des Württ. Landespolizeiamts in Stuttgart, Neues Schloß, erdeten.
r Die vermißten Kinder. Ludwtgsburg, 12. Noo, Die seit Ende September aus Stammheim als vermißt gemeldeten Kinder wurden in Oppenau am Kniebis ermittelt.
r Einstnrz. Bempflingen, 11. Nov. Der Giebel der cheuer des Bauern und früheren Güterbeförderers Wilhelm lüller ist etngestürzt, wodurch beträchtlicher Schaden entstand.
r Deutscher Bauerntag. Ulm, 12. Nov, Laut einer Bekannt- achung im Schwäbischen Bauernsreund" erhalten die Mitglieder s Schwäb, Bauernvereins, die ihren Jahresbeitrag bis Ende Januar »82 ohne Unterschied der Besitzfläche im Betrag von 10 bezahlt »den, sine Mitgliedskarte. Diese berechtigt zum ermäßigten Eintritt die Südd. Ausstellung für Landwirtschaft und Gewerbe, sowie zu n übrigen mit dem Bauerntag verbundenen Veranstaltungen. Der Sauernfreund" ist laut Beschluß der am 4. Nov stattgesundenen ersammlung zum Ausstellungsblatt bestimmt worden. Er erscheint it Jahren, geht jedem Mitglied kostenlos zu und kann auch durch ichtmitqlieder bezogen werden.
Seltene Jagdbeute. GundelShrlm, 11. Nov. Auf dem Kreuz- rg bei Eberbach hat der Jagdaufseher Dreher ein Prachtexemplar >n einer Wildkatze erlegt, die ohne Schwanz 65 Zentimeter lang ist rd eine Höhe von 46 Zentimeter hat.
r Bandendiebstähle. Hall. 10. Nov Wegen Teilnahme a umfangreichen Einbruchsaiebstählen, die in der Zeit von nfang August bis Ende November 1920 in den Grerzorten vischen Württemberg und Bayern ausgesührt wurden, hatten ch vor der Strafkammer zu verantworten, der 23 Jahre lte verheiratete Maschinist Michael Forstmaier, der 2l Jahre ite ledige Metzger Philipp Distier, der 30 Jahre alte m-rh. ündler Hubert Rojenländer und der 26 Johre alte verh. ülfsarbeiter Georg Maurer, sämtliche von Nürnberg. Die lngeklagten, die alle mehr oder weniger vorbestraft stt-d. atten es bei ihren nächtlichen Raubzügen hauptsächlich auf ebensmirtel abgesehen. Sie suchten deshalb besonders Mühlen