und die Einfuhr von Waffen ins besetzte Gebiet bekanntlich verboten ist.

104 Opfer der Berge im Touristenjahr 1021.

-j- Die für die Tourtstenwett so überaus günstige Saison 1921 hat leider auch wieder zahlreiche Opfer gefordert. Bei manchen von ihnen sind die näheren Ursachen der Unfälle bekannt, da ihre Begleiter das Unglück mit ansehen mußten, ohne helfen zu können, bei anderen haben dis Bergungs- expeditionen die Ursachen der Unfälle erhoben und mitgetetlt. Kühne Kletterer haben ganz wunderbare Rettungen von Ver­stiegenen mit größter Lebensgefahr durchgeführt. Soweit die näheren Umstände der tödlichen Unfälle in diesem Jahre be­kannt worden, sind 17 Touristen im Gebirge erfroren, 35 verunglücke durch Aosturz vom Fels, darunter 6 durch AuS- b echen von Steinen, die Halt geben sollten. Durch Aus- aleiten auf Rafenbändern verunglückten 6, ferner durch Stein­schlag 5 Personen. Auf Gletschern gingen 11 Personen zugrunde, an Erschöpfungen starben 3 Touristen. Beim Edelweißpflückkn stürzten 4, beim Himbeeisammeln 1 und heim Pilzsuch n auch 1 Person zu Tode. Bet der Jagd stürzte ein Tourist oon der Felswand Ausfällig ist die Zahl der Vermißten, die nachweislich eine Bergtour Vorhalten. Wenn man die Vermißten im Hinblick auf die lange Verschollenheit zu den Toten rechnet, so stellt sich die Zahl der Todesopfer der Berge auf 104 Personen.

Aus Stadt und Bezirk.

Nagold, 11. November 1921.

* Bolksbildungskurse. Heute abend 8 V* Uhr wird uns canä. iur. Gerhard Schott in einem Schlußoortrag die Schönheit von Dantes Dichtung zeigen. Nächste Woche spricht Studiendirektor Dteterle über die Geschichte der Ho- henberger.

* Die Fahrpreisermäßigung zugunsten der Jugendpflege wird künftig ohne Rücksicht auf dte Dauer der Ausflüge ge­währt.

* Martini im Volksglauben. Der l l. November, Mar­tini, gilt im Volksglauben als ein bedeutsamer Tag in me­teorologischer wie in landwinschafllicher Hinsicht. Wie dieser Tag sich gestaltet, so erfährt das Volk die Art des kommen­den Winter«: An Martini Sonne-schein, tritt ein kalter Winter ein! Wenn auf Martini Nebel sind, wird der Win­ter gelind! Wolken am Martinitag, der Winter unbeständig werden mag. Vor allem gilt der 11. November als Her Schneebringer: St. ü-artin reitet gern auf weißem Pferd, sagt der V-ükSmund Nun ist auch die Zeit gekommen, da die Gänse fett sind und der eiste Heurige getrunken werden kann: Bei fetter Gans und Saft der Reben laßt uns den hl. Martin leben! Leider werden dieser freundlichen Auf­forderung Heuer nur wenig Glückliche nochkommen können.

* Gebühr bei Ausstellung von Radfahrkarten. Für

die Ausstellung Her Radfahrkarten dürfen die Gemeinden nach einem El laß dcS Ministeriums des Innern eine Gebühr bis zu 10 bet Ersatzkarten bis zur Hälfte der Gebühr für

die erstmalige Ausstellung erheben.

* Banknotenverkehr. Zur Erleichterung des Zahlungs­verkehrs sollen für die Zukunft auch RetchSbanknoten zu 10 ^ in besondere Umschläge verpackt, durch dte Post usw. in den Verkehr gebracht werden. Zur Verpackung dieser Banknoten wird die Retchsdruckerei Umschläge, die den AufdruckInhalt 1000 in 100 Stück Reichsbanknoten zu 10 tragen, Her­stellen lassen.

* Notopfererklärung und Vermögen der Ehefrau. Im

8 16 des RelchSnotopsergesetzeS ist dte getrennte Veranlagung von Ehegatien nur für den Fall, daß sie dauernd von ein­ander getrennt leben, vorgesehen rwd im übrigen dte Zusam- menrechnung der Vermögen ohne Rücksicht auf den Güterstand vorgeschriebe«. Demgemäß hat nach einem Urteil der Steuer­behörden der Ehemann, der mit seiner Ehefrau in Güter­trennung lebt, daS Vermögen beider Ehegatten zusammen in der Noropferelkiärung anzugeben. Dte Angabe der Steuer- orkärung kann durch Geldstrafen erzwungen werden.

* Umsatzsteuer. Von zuständiger Seite wird bezüglich der Umsatzsteuer mitgeleilt, daß nach dem Umsatzsteuergesetz innerhalb eines Monats nach Ablauf j-dcs Kalenderviertei-

^ Man bringt keine gute Sache weiter ^

g Durch Hader und kleinlichen Zwist; g

8 Es hält sich mancher für einen Streiter, O

^ Der nur ein Zänker ist. ^

Lichtenstein.

15) Romantische Sage von Wilhelm Hauff.

Georg sandte ihm nicht die freundlichsten Blicke nach. Zürnend schob er seinen Helm, den er noch vor einer Stunde mit so freudigem Mute zu seinem ersten Kampf geschmückt hatte, in die Ecke. Mit Wehmut betrachtete er sein altes Schwert, diesen treuen Stahl, den sein Vater in manchem guten Streite geführt, den er sterbend seinem verwaisten Knaben al» einziges Erbe vom Schlachtfeld gesendet hatte. Ficht ehrlich I" war daS Symbolum, das der Waffenschmied in die schöne Klinge gegraben hatte, und er sollte sie für eine Sache führen, die ihre Ungerechtigkeit an der Stirne trug? Wo er der Kriegskunst erfahrener Männer, der Tap­ferkeit des Einzelnen die Entscheidung zutraute, da sollten geheime Ränke, dte Politika, wie Herr Dieterich sich auS- drückte. entscheiden? Wo ihn der fröhliche Glanz der Waffen, die Aussicht auf Ruhm gelockt hatte, da sollte er nur den habgierigen Plänen dieser Menschen dienen? Ein altes Fürstenhaus, dem seine Ahncn gerne gedient hatten, sollte ec von diesen Spießbüraern vertreiben sehen? Unerträglich wollte ihm auch der Gedanke scheinen, von diesem Kraft sich belehren lassen zu müssen.

Doch dem Unmut über seinen gutmütigen Wirt konnte er nicht lange Raum geben, wenn er bedachte, daß ja jene Pläne nicht in seinem Kopfe gewachsen seien, und daß Men­schen, wie dieser politische RatSschretber. wenn sie einmal ein Geheimnis, einen großen Gedanken in Erfahrung gebracht

juhreS der Steuerpflichtige eine Vorauszahlung zu leisten habe, erstmals im April 1922. Da mit diesem Termin auch dte allgemeine Umsatzsteuer für 1921 und die erhöhte Umsatz­steuer zusammenfallen, wird den Steuerpflichtigen empfohlen, von der Möglichkeit, schon jetzt freiwillige Vorauszah­lung zu leisten, Gebrauch zu machen. Den Steuerpfltchltgen werde:: vom Tage der Zahlung ab bis zum Tage der Fäl­ligkeit 5 Prozent Zinsen vergütet.

* Kriegergedenkzeichen «nd Luxnssteuer. Der Bund für Heimatschutz schreibt unS: Den Gemeinden wird ge- genwäritg oft der geschmackloseste Schund an Fabrik­ware als Erinnerungszeichen für ihre gefallenen Helden an- geboien unter dem Vorgeben, daß dte Gemeinden für künst­lerische Denkmäler Luxussteuer zahlen müßten. Viele Gemeinden lassen sich dadurch tatsächlich davon abschrecken, sich um Be­ratung an sachverständige Stellen zu wenden. In Wirklich­keit verhält es sich aber mit der Luxnssteuer so: Durch das Gesetz sind tatsächlich auch die Kriegergedrnktafeln alsZier- und Schmuckgegenstände" luxussteuerpflichtig. Von der Luxus­steuer befreit aber sind nach öem gleichen GesetzErinnerung« male und Tafeln in schlichter Ausführung". Ob eine solche schlichte Ausführung vorliegt, ist nach einer Aeußerung des LandeSamtS von Fall zu Fall zu prüfen. Da aber künstle­risch und schlicht zwei Dinge sind, die sich fast immer mit­einander decken, so werden auch wirklich gute Erinnerungs­zeichen oon Künstlerhand wohl immer von der maßgebenden Amtsstelle alsschlichte Ausführung" anerkannt werden. Für Württemberg ist die einzige Stelle, die eine solche Bescheini­gung auszustellen befugt ist, das Landesamt für Denkmal­pflege, Abteilung für KrtegSehrungen, Stuttgart.

Bauholz für Wohnnngsbaute».

* Durch eine Verfügung der Ministerien des Innern

und der Finanzen wird dte Lieferung von Bauholz zu Vor­zugspreisen für gemeinnützige Wohnungsbauten neu geregelt. Als gemeinnützig sind WohnungSbauten anzusehen, zu denen öffentliche Baukostenzuschüsse oder Baudarlehen gewährt wer­den können. Das zn Vorzugspreisen abzugebende Holz wird aus Waldungen der Gemeinden, des Staates oder der Ein­zelbesitzer vom Wald entnommen, lieber die Leistungsfähig­keit der Gemeinden entscheidet die Wohnungsabteilung dsS Ministeriums des Innern im Benehmen mit der Körper­schaftsforstdirektion. Holz ouS Sraatrwaldungen soll nur in dem Umfang abgegeben werden, in dem die Gemeinden zur Abgabe nicht in der Lage sind. Die Höhe des Preisnachlasses richtet sich nach dem jeweiligen Marktpreis. Sie beträgt auf der Grundlage des Marktpreises vom Oktober 192t bis zu 200 bet einem Festmeter. Bet der Hotzabgabs vom Staats­wald erfolgt gleichfalls Preisnachlaß oder wird dieser mit dem Baudarlehen bar aulbezahlt. Bei Bemessung der Preis­ermäßigung sind im Einzelfall wohnungspotttische Gesichts­punkte zu berücksichtigen. Der Preisnachlaß muß tatsächlich den Bauherren zugute kommen. Die Prüfung und Beschei­dung der Gesuche erfolgt durch das Ministerium des Innern, bei Rundbolzabgabe aus Staallwaldungeu durch die Forstdt- reklion. Der Preisnachlaß wird für eine Wohneinheit auf 50 Fm., Rundholz für Zimmer-, Schreiner- und Glaserarbei­ten beschränkt. Bet Mehrbedarf tritt eine Verminderung des Preisnachlasses ein. Gesuche sind durch Vermittlung des ForstamiS an das Ministerium des Innern zu richten (Woh­nungsabteilung.) _

Württemberg.

Dom Rathaus. Freudenstadt. 9. Nov. Jn der gestr. G.-Rats­sitzung beschloß der. Gemeinderat, daß größere Waldbauman­pflanzungen innerhalb der Gärten, welche die Aussicht ver­hindern, nach Anhörung des Bundes für Helmatschutz ver­boten werden können.

8Ml»ikte dkM Sit NWliltt MWmilk! Landwirte!

beschickt den Obst- und Gemüsemarkt!

haben, ihn hegen und pflegen wie ihren eigenen; daß sie sich mit dem adoptierten Kinde brüsten, als wäre es Minerva, aus ihrem eigenen harten Kopfe entsprungen.

Mit mildern Gedanken kam er zu seinem Gastfreund, als man ihn zu Tische rief.

Ja, die ganze Ansicht der Dinge wurde ihm nach eini­gen Stunden, bei weitem erträglicher, als er sich erinnerte, daß ja auch Maries Vater dieser Partei folge. Es war ihm, als möchte die Sache doch nicht so schwarz sein, welcher Män­ner wie Frondsberg ihre Dienste geliehen.

Schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort.

Das schwer sich handhabt, wie des Messers Schneide Gleich heißt ihr alles schändlich oder würdig,

Bös oder gut.

Dieses wahre Wort des Dichters möge die Gesinnung Georgs bezeichnen, dte Gesinnung Georgs, der vielleicht all­zuschnell seine Ansicht über jene Dinge änderte. Und wie dte düsteren Falten des Unmuts auf einer jugendlichen Stirne sich schneller glätten, wie selbst schmerzliche Eindrücke in des Jünglings Seele von freundlichen Bildern leicht verdrängt werden, so erhellte auch Georgs Seele der freudige Gedanke an den Abend.

Man hat uns erzählt, daß unter die schönsten Stunden im Leben der Liebe die gehören, wo dte Erwartung sich an schöne Erinnerungen knüpft. Der Geist sei da ahnungs­voller, das Herz gehobener. So mochte auch Georg fühlen. Er träumte von den schönen Augenblicken, wo es ihm ver­gönnt sein werde, dte Geliebte zu sehen, sie zu sprechen, ihre Hand zu fassen und in ihrem Auge zu lesen.

--

6 .

Und als er sie schwingt nun im lustigen Reigen,

Da flüstert sie leise, sie kann's nicht verschweigen."

U h l a n d.

Wenn es möglich gewesen wäre, auf einem Trödelmarkt oder in der Auktion eines Antiquars einTaschenbuch zum

Brand auf dem Kniebis. Freudenstadt. 10. Nov. Heute nacht kurz nach 11 Uhr wurde der Löschzug der hies. Feuer­wehr alarmiert. In sehr kurzer Zeit erreichte dte Automobil­spritze den Brandplatz auf der Alexanderschanze. Vermutlich durch Kurzschluß war die Scheuer mit Gaststallung in Brand geraten. Infolge Wassernot gelang es nicht mehr, die Ge­bäulichkeiten zu retten, welche bis auf den Grund nteder- brannten. Das Hotel selber blieb unversehrt. Um 4 Uhr konnte der Löschzug wieder nach Freudenstadt abrücken.

Einbruchsversuch. Freudenstadt. In der Nacht vom 8. zum 9. wurde im Haus dcs Bäckers Bauer in der Alfred straße ein Einbruch versucht. Der Einbrecher welcher durch ein durchschnittenes Gitter eingedrungen ist, schien es geraten zu finden, sich wieder aus dem Staub zu machen, entwendet wurde nichts.

Wiederwahl. Verschmähte Liebe. Kuppingen, io. Nov. Nachdem die 10 jährige AmtSperiode unseres Schult­heißen dieses Jahr abgelaufen war, fand am letzten Sonntag hier Schultheißen wähl statt. Mit 446 von 455 abgegebenen Stimmen wurde Schultheiß Mayer wiedergewählt. Am letzten Samstag hat sich hier ein 22 jähriger jungrr Mann wegen verschmähter Liebe mit einem Revolver in den Kopf geschossen. Er wurde in das Krankenhaus nach Herrendsrg verbracht, wo er schwer verletzt darniederliegt.

Dom Rathaus. Böblingen, io. Nov. Die im Stadlwald anfallende Nadelholzstceu wird der hiesigen Bevölkerung im Wege der Versteigerung überlassen. Drn Landwirten wird nahe gelegt, sich mit Torf für Strsuzwecke einzudccken. Der gem. Baugenossenschaft wird auf dte Landes- und Ge­meindedarlehen für die bereits vergebenen Wohnungseinhei­ten ein Vorschuß von 200000 ^ gewährt. Die Darlehen sind vom Ministerium noch nicht verwillig», aber in Aussicht gestellt.

r Demokratie und Regierungsumbildung. Stuttgart, 19. Noo, Eine Vertiete:Versammlung der demokratischen Partei hat nach einem Bericht des Abg. Schees über dte Re­gierungsumbildung das Verhalten der demokratischen Fraktion gebilligt, dem zurückgenetenen Minister Dr. Schall Ane-ken- nung ausgesprochen und gewünscht, daß die wertvolle Kraft Dr. Schalls auch künftig dem Land und Staat erhalten bteibt.

r Hauptversammlung des Aerzteverbands. Stuttgart. In der Hauptversammlung des Württ. Aerzteoerbands am Sonmag wurde dte Errichtung einer ärztlichen Wohifahnskasse auf Grund eines Berichts von Dr. Langbein Pfullingen beschlos­sen, zu der alle württ. Aerztr mir Kaffenprox.S verpflichtet sind. Dr. Dörflcr-Biberach berichtete über dte Verhandlungen mit den Krankenkassen, die bisher zu keiner Einigung iühr- terr, weshalb durch Schiedsspruch den Aerzten eine Teue­rungszulage von 20Piozsnt ab 1. August zugebilligt wurde. Im gesamten übrigen Reich hat jedoch das Retchsarbeits- ministcrinm eine Erhöhung der Honorare um 30 Proz. zu­gestanden. Der Aerzteoerbano beschloß deshalb die Ablehnung des Schiedsspruchs. Dr. Koebner-Stuttgart berichtete noch über die gesetzliche Regelung der Arztfrage, wozu eine Ent­schließung angenommen wurde, daß die württ. Aerzte sich das freie Recht auf Arbeit nicht mehr durch gesetzliche Beschrän­kungen antasten lassen. Nur die freie Arztwahl, die Vereini­gungsfreiheit der deutschen Aerzte und die Anerkennung der Aerzteorganisationen durch Gesetz werde der Aerzteoerband, annehmen.

r Werkbund-Ausstellung württ. Erzeugnifle. Stuttgart, 10. Nov. Die Württ. Arbeitsgemeinschaft des Deutschen Werk bundes oeraustaltet im Februar und März nächsten Jahres im Landesgewerbemuseum und in dem gegenüberliegenden Ausstellungsgebäude in Stuttgart eine Weltbund- Ausstellung württ. Erzeugniff, die als Vorschau der Deutschen Gewerbe­schau in München zugelasien werden, sowohl was die Art wie auch was die künstlerische und technische Qualität der Er­zeugnisse betrifft.

r Lohnabkommen in der Schuhindustrie. Stuttgart, 10 Noo. In der Schuhindustrie wurde ab 16. Noo. ein neues Lohnabkommen getroffen. Auf die jeweiligen Wochen- verdtenste wird für jede geleistete Arbeitsstunde folgender Lohnzuschlag gewährt: Für Arbeiter über 21 Jahre in Orts­klasse I und II 3 (weiblich 2,70 °^k), III 2,85 °^tl (2,55 IV und V 2,70 (2,45 von 1821 Jahren 2.50

(2,25 »ch. 2,35 ^ (2.20 ^), 2.20 (2 von 1618

geselligen Vergnügen, mit neuen Tanztouren vom Jahr 1519" aufzufinden, wir hätten nicht leicht so angenehm überrascht werden können, als durch einen Fund ähnlicher Art, den uns der Zufall in die Hände spielte.

Wir waren nämlich in vorliegender Historie bis an die­ses Kapitel gekommen, das. um der Sage zu folgen, oon einem Abendtanz handeln soll; da fiel uns auf einmal der Gedanke schwer aufs Herz, daß wir ja nicht einmal wissen, wie und was man in jenen Zeiten getanzt habe.

Wir hätten zwar schlechthin sagen können,sie tanzten", aber wie leicht wäre es geschehen gewesen, daß eine unserer freundlichen Leserinnen einen Anachronismus gemacht und etwa Georg oon Frondsberg in ihren Gedanken einen Ko- tillon hätte vorkanzen lassen. In dieser Angelegenheit stießen wir auf das sehr selten gewordene Buch:Pom Anfang, Ursprung und Herkommen der Turniere im heiligen römi­schen Reich. Frankfurth 1564." Wir fanden in diesem Fo­lianten unter anderen trefflichen Holzschnitten einige, dte einen solchen Abendtanz »orstellen, wie er zu Zeiten Kaiser s Maximilians, etwa ein Jahr vor dieser Historie, gehalten wurde.

Wir dürfen beinahe mit Gewißheit annehmen, daß der Abendtanz im Ulmer Rathaussaal sich in nichts von jenem angeführten unterschied, und man wird sich den deutlichsten Begriff von einem solchen Vergnügen machen, wenn wir eines dieser Bilder beschreiben. (Fortsetzung folgt).

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November.

Wenn die letzten Freuden gehn,

Kommt die traurige Zeit.

Und man kann durch's Fenster sehn,

Wie es schneit.

Und man kann in den Nordwind stehn Und dte Hand an die Stirne legen:

Freundschaft mit Schnee und Regen Vor lauter Einsamkeit. Hans Abim.