-au unser«» Vaterlandes. 1-2 Ztr. Weizen pro Morgen mehr geerntet, und das Gespenst des Hungers ist gebannt und Milliarden von Mark sind erspart. Wie man das erreichen kann, lehrt die landw. Winterschule. Deshalb hinein in die landw. Wtnterschule Calw, die am 3. November mit einem unteren und oberen Kurs beginnt.

r Stiftung. Calw, 7. Sept. Der Bezirks Handels- u. Gewerbeverein Calw hat für daS HandwerkererholungSheim «ad Ntedernau eine Turmuhr gestiftet.

r Ruhr. Altburg OA. Calw. 7. Sepl. In der Teilge meinde Wellenschwann tritt die Ruhr in erschreckender Weise auf Bei verschiedenen Familien liegen einige Personen schwer krank darnieder. Gin 1« Jahre altes Mädchen ist der Krank­heit nach nur zweitägigem Kranksein erlegen. In der Haupt­sache werden Leute im Alter von 14—33 Jahren von der Seuche erfaßt.

r Thristlich-nationale Arbeitertaguug. Stuttgart, 7. Sept. Auf einer Tagung der christlich-nationalen Arbeiter im Vereinshaus St. Vinzenz, in der zu den brennenden Fra­gen der Gegenwart Stellung genommen werden sollte, erklär­te in der Diskussion der Vorsitzende deS ReichSarbeiterauS- schusseS der deutsch nationalen Volkspartei, Ltndner-Berlin, seine Arbeiter sprächen dem Reichskanzler daS Recht ab, im Namen deS deutschen Volker zu sprechen. Es entstand ein großer Lärm. Der Redner konnte nur nach Beschwichti­gungsworten deS Abg. Andre wetterreden. Darauf wies letzterer die deutsch-nationalen Angriffe zurück und erklärte, daß derzeit der Rechtsbolschewismus gefährlicher sei als der PinksbolschtwiSmus.

r Errichtung eines englische« Dizekonsulats. Stuttgart,

-7 Sept. Die englische Regierung beabsichtigt, wie wir von zuständiger Seite erfahren, ein englisches Ätzekonsulat hier zu errichten und mit der Wahrnehmung der Geschäfte den , bisherigen Kgl. großbritannischen Vizekonful in Berlin, Haupt­mann John Bowering. zu betrauen.

r Presseprozetz. Stuttgart, 7. Sept. Bor der Ferien- strafkammer hatte sich Redakteur Schwab vom „Sozialdemo­krat" zu verantworten wegen eines Artikels über Vorgänge bei den RaoenSburger Teurungsdemonstrationen im vergange­nen Jahr. Reichswehrsoldaten waren dort als Reichswehr­tagdiebe bezeichnet worden. Schwab wurde zu 1500 ^ Geld­strafe verurteilt.

r Anfrage wegen Poststempelreklame. Stuttgart, 7. Sept. Abg. Körner (BB ) hat im Reichstag eine Anfrage etngebracht wegen der Abstempelung von Briefen beim Hauptpostamt Stuttgart mit dem Reklamestempel des Kongresses der anthro­posophischen Bewegung.

r Feldschutz. Von den Fildern, 6 Sept. Infolge der zahlreichen Felddtebstähle hat in Möhringen der landwirt­schaftliche OrtSoerein auch Heuer wieder den örtlichen Feld schütz durcki bewaffnete Nachtpatrouillen eingeführt.

Der Neckarkanal. Zuffenhausen, 7. Sept. Gestern abend sprach hier im Adlersaal der VolkSwirtschastler A. Seifriz über grundlegende Zusammenhänge, die bei den Neckarkanalplänen nicht übersehen werden sollten. Der tiefgründige Vortrag, Len die Schwäb. Liga zum Schutze deutscher Kultur veranstal­tete, wurde mit großem Beifall ausgenommen.

r Faß« und Kübelmarkt. Eßlingen, 7. Sept. Der Faß- und Kübelmarkt war gut befahren und besucht. Für ein Zwetetmer Faß betrug der Literpreis 180—2 für ein Etneimer Faß 2—2,40 ^ Kleinere Fässer, von der Heeres­verwaltung stammend, kosteten 75 (Inhalt 60 Liter.)

i Beleidigung des Ortsvorstehers. Tübingen, 6. Sept. Vor dem hiesigen Schöffengericht hatten sich die Maurer Koch und Aberle von Dettenhausen wegen Beleidigung des dor­tigen OrtsvorsteherS zu verantworten. Elfterer war aus diesem Grunde bereits schon einmal zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt worden. Bei Aberle wurde auch unerlaubter Waffenbesitz festgestellt, weshalb er zu 100 Geldstrafe ver­urteilt wurde. Die beiden Angeklagten erhielten je 4 Wochen Gefängnis und wegen Nachtruhestörung 3 Tage Haft.

r Büberei. Göppingen, 6. Sept. Der hiesige sozialde­mokratische Abgeordnete Ruggaber erhielt mit dem Aufgabe­stempel Ulm eine anonyme Postkarte, auf der ihm nach EiS- ner, Liebknecht, Rosa Luxemburg. GareiS, Erzberger für 1. Oktober der Tod angezeigt wird.

r Neue Industrie. Weilimdorf, 6. Sept. Schuhfabrikant Seutter in Weissach beabsichtigt, hier eine Schuhfabrik zu er­stellen, in der 100 Arbeiter beschäftigt werden sollen.

r Sin Ausreißer. Laupheim, 7. Sept. Ein junges Bürschchen aus Stuttgart wurde im Eisenbahnzug festgenom­men. Der Ausreißer machte den Weg von Stuttgart nach Ulm zu Fuß und stieg in Ulm in den Zug ohne Karte ein, wo er sich im Abort versteckte, dort aber hier erwischt wurde. Er wollte nach Langenargen zu einem Onkel, weil sein Leh­rer in Stuttgart so streng sei.

r Tödlicher Anfall. Schwenningen, 7. Sept. Im Farren- stall von Frittlmgen war ein Farren frei geworden. Als der Farrenwärter das Tier am Nasenring packte, um es in seinen Stand zu bringen, drückte er denselben an die Wand und warf ihn in die Höhe. Er hat so schwere Verletzungen «lütten, daß er ihnen erlag.

r Noch ei« Anfall durch einen Farren. Hausen ON. Tuttlingen, 7. Sept. Die Ehefrau des Farrenwärter Maurer stellte einem Farren einen Waffereimer in den Stand, den dieser aber wegen zu kurzer Kette nicht erreichen konnte. AIS sie den Eimer näher rücken wollte, wurde sie vom Far­ren erfaßt und gegen den Stand gedrückt, wobei sie so schwere Verletzungen erlitt, daß ihr die Gedärme heraustraten. Die Frau wurde ins BeztrkSkrankenhauS gebracht. Ob sie mit dem Leben davonkommt, ist noch zweifelhaft.

r Aufklärung über den Findling. Geislingen a. St., 6. Sept. DaS Dunkel über die Herkunft des vor drei Wo­chen in Seebach ausgesetzten 2 Vr jährigen KnäbletnS hat sich nunmehr gelichtet. Die Mutter, die aus Stuttgart stammt, hatte das Kind vor drei Wochen einer angeblich aus Bibe- rach stammenden Berta Lorenz unter Vorauszahlung von 100 Mark in Pflege gegeben. Die Pflegemutter setzte daS Kind hier am gleichen Tage aus und verschwand mit dem Geld. Nach der Schwindlerin wird gefahndet.

r Höhere Musikschule. Ulm, 6. Sept. Eine höhere Musikschule tritt hier ab 15. Sept. MS Leben. In Musikkret- sen findet dar Unternehmen lebhaftes Interesse; zumal infolge der hohen Fahrpreise die Reise nach Stuttgart vielfach Mustk- studierenden nahezu unmöglich gemacht worden ist, kann mit

einer großen Beteiligung aus Ulm und dem württ. und bayc. Oberland mit Bestimmtheit gerechnet werden. Für den Unter­richt in allen Zweigen der Tonkunst nach Theorie u. Praxis hat der Eigentümer und Leiter der Anstalt, Herm. Bäuerle, Doktor der Musikwissenschaft, hervorragende Mustklehrkräfte zur Mitarbeit aewonnen.

r Hochwasser. Ulm, 6. Sept. Am Dienstag nachmittag brachte die Iller plötzlich sehr starkes Hochwasser, so daß ein Kteswagen nur mit großer Mühe aus den Fluten ans bay­rische Ufer gezogen werden konnte. So rasch wie es kam, so rasch ist es wieder verschwunden.

Raubmord. Heidenhetm, 7. Sept. An dem 65jährigen Bauern Mühlbacher in Hohenmemmingen OA. Heidenhetm a. Br. wurde, wie ein Bericht auS Schnaitheim meldet, in seiner Wohnung ein Raubmord verübt. Die Täter sind zwei Burschen im Alter von 18—19 Jahren, die sich in letzter Zeit in der Gegend beschäftigungslos Herumtrieben. Sie nächtig- ten in einer an daS Wohnhaus anstoßenden Scheuer und be­obachteten durch das Dach das Wohnhaus ihres Opfers. Sie warteten ab, bis die Angehörigen deS Mühlbacher zur Arbeit aufs Feld gegangen waren und drangen durch die Hintere Tür deS Wohnhauses in die Wohnstube ein. Mit einem Prügel schlugen sie den 65 jährigen Mann nieder, stießen ihm ein Messer, da« sie der Ttschschublade entnahmen, tief in den Hals, so daß die Hauptschlagader durchstochen wurde. Das Mordwerkzeug ließen sie im Halse stecken. AIS zwei Stun­den später die Söhne des Ermordeten zurückkehrten, fanden sie den Vater erschlagen vor. Die Täter, die nur 20 er­beuteten, ergriffen eilig die Flucht in der Richtung gegen Staufen, wo sie von Einwohnern gesehen wurden.

r Der Blaufelchenfang. Vom Bcdensee, 6. Sept. Wie alljährlich im September, hat in der letzten Woche der Fi» scheceibelrieb im Blaufelchenfang mit Hochdruck eingesetzt. Ein Motorboot mit 2 Mann Besatzung sängt durch Netze im Tag bis zu 40 Pfund Blaufelchen. Infolge der günsti­gen Fänge der letzten Tage sind die Preise bis auf etwa 12 Mark tttr das Pfund zurückgegangen.

r Böse Verwechslung. Widdern OL. Neckarsulm, 6. Sept. Der verheiratete, 35 Jahre alte Ludwig Glaser trank infolge Verwechslung der Flasche Benzin statt Schnaps. Gr starb unter großen Schmerzen.

r Kein Streik. Neckarsulm, 7. Sept. Die Forderung der Kanalarbetter, bei der es sich um zwei Entlassungsver­suche seitens einer Firma handelte, wurde genehmigt. ES ist unrichtig, daß eine DiebstahlSgeschichte mit heretnspielte.

r Mühlenoereinigung. Crailsheim, 7. Sept. Für die Oberamtsbezirke Crailsheim, Aalen, Ellwangen, Gaildorf, Gmünd, Gerabronn, Hall, KünzelSau, Mergentheim und NereSheim wurde hier eine Genossenschaft m. b. H. gegrün­det zum Zweck deS Ein- und Verkaufs sämtlicher zum Müh­enbetrieb erforderlichen Erzeugnisse und Bedarfsartikel.

r Pferdemarkt. Pforzheim, 7. Sept. Auf dem gestrigen Pferdemarkt standen 204 Pferde zum Verkauf. Bezahlt wur­den für leichte Pferde 5000—7000 ^k, mittlere 8000—12000, schwere 15000—20000— Der Vtehmarkt brachte folgende Preise: Kühe 5000—7800 Kalbinnen 4300—7500 Ochsen 5025—6600 Im Gegensatz zum Pferdemarkt war hier der Handel lebhaft.

r Gesperrt. Beuron, 7. Sept. Wie das Fürstlich Für- stenberg'sche Bauamt in Donaueschingen mitteilt, ist die Burg Wildenstetn bei Beuron wegen Umbaus der Brücke über den großen Burggraben vom 8.—18. September für den allge­meinen Verkehr gesperrt, woraus Wanderer und Ausflügler aufmerksam gemacht werden.

r Liebesdrama. Vom Hohentwiel. 7. Sept. Der LZjähr. Otto Schönte in Singen erschoß beim Tanz seine frühere Ge­liebte wegen verschmähter Liebe und dann sich selbst. Beide waren sofort tot. Die Tanzunterhaltung wurde abgebrochen.

Aus Bayer«. Auf den Lehrer Singer in Zirtheim wurde ein Revolverattentat verübt, dem glücklicherweise der Erfolg versagt blieb. — Bei Tölz wurde ein Steinadler mit 2,20 Meter Flügelweite geschossen. — Ein Polizeiwachtmeister in Hof fand 300000 ^ in ausländischen Wertpapieren, die ein Handlungslehrling auf dem Weg zur Bank verloren hatte. Ein kleiner Oekonom in Hofberg gab an etwa 80 ärmere Familien Brotgetreide zum Preise von 100 pro Ztr. ab.

Vermischte-.

— Gin geheimnisvoller Fund. In dem nach Paris fahrenden Orientzug entdeckten Konirollbeamte auf dem Sem- ltner Bahnhof im Schlafwagen eine Kiste mit Gold, die 64 Kilogramm dieses Metalls enthielt. DaS Gold war nach Frankreich bestimmt. In demselben Zuge wurde in Agram wieder eine Kiste mit Gold entdeckt. Die in die Affäre ver­wickelten Personen wurden verhaftet.

— Eine Earuso-Gedächtniskerze. Aus London wird gemeldet: Zu Carusos Gedächtnis wird zurzeit in Amerika eine Riesenwachskerze von 6 Meter Höhe hergestellt, die ein Gewicht von 1000 Pfund haben wird. Die Kerze soll all­jährlich am Allerseelentage brennen und soll für 5000 Jahre ausreichen. Wenn sie ununterbrochen brennen würde, so würde sie l3 Jahre, 7 Monate Vorhalten. Die Kerze wird als Geschenk eines von Caruso fortdauernd beschenkten Waisen­hauses nach Neapel geschickt werden, um dort in der Kirche der Madonna von Pompeji aufgestellt zu werden.

— Motel« Menschen sterben am Tage? Die jährliche Anzahl Todesfälle auf der ganzen Erde beträgt rund 36 Millionen, also rund 100000 am Tage; geboren werden täg­lich im Durchschnitt 105000 Menschen, so daß der tatsächliche tägliche Geburtenüberschuß 5000 ist.

— Ein unverbrennbares Flugzeug. Da» Tageblatt meldet aus London: Auf dem Flugplatz Hendon wurde ein Versuch mit einem unverbrennbaren Flugzeug unternommen. Zwei Baumwollballen mit Petroleum durchtränkt, waren an

MW bezahlt ßih rascher

als geschickter und — ständiges Inserieren. Der ausgedehnte Leserkreis de» „Gesellschafter" bietet Gewähr für den Erfolg.

den Tragflächen der Apparats befestigt. Flugzeug und Klei­dung des Führers waren aus dem neu erfundenen Material hergeftellt. Während das Flugzeug sich senkte, wurden die Brennstoffe v om Führer angezündet. Da» Petroleum flammte hell auf. Flugzeug und Führer blieben unversehrt.

— Ein vierfacher Familienzuwachs. In Seehausen in der Allmark zeigen Karl Dteckman und Frau die glückliche Geburt von Vierlingen an. Mutter und Kinder sollen sich den Verhältnissen entsprechend wohl befinden.

Letzte Drahtnachrichten.

Der Gegensatz Berlin—München.

Berlin, 7. Sept. (Amtlich). Heute Nachmittag 4 Uhr begannen in der Reichskanzlei die Besprechungen der Reichs» regterung mit den Vertretern der bayerischen Regierung und den bayerischen KoalilionSparteien. Sie wurden um 8 Uhr abends abgebrochen und werden morgen früh 9 Uhr fort­gesetzt werden.-

Zu den Besprechungen zwischen der RetchSregterung und der bayerischen Delegation schreiben die Blätter, daß alle Anzeichen dafür sprechen, daß auf beiden Seiten der ernste Wille vorhanden sei, die vorhandenen Differenzen auszugleichen.

Dolksanflauf in Speyer.

Speyer, 7. Sept. Wegen der mit Gewalttätigkeiten ver­bundenen Demonstration in der vorigen Woche, bei der daS RegterungSgebäude demoliert wurde, hat die Polizei neue Verhaftungen vorgenommen. Die Arbeiter verlangten die Freigabe der Verhafteten und sind heute Vormittag in den Ausstand getreten. Um 11 Uhr vormittags wurde das Re- gierungSgebäude von der Menae gestürmt. Bet dem Zusam­menstoß zwi'chen Polizei und Demonstranten fielen Schüsse. Ein Arbeiter wurde getötet, mehrere wurden schwer verletzt.

Aus dem Burgenlaud.

Wien, 7. Sept. Wie daS „Korr.-Bur." amtlich mttteilt, kam eS in der heutigen Nacht nur bei Burgau und Allhau zu unbedeutenden Plänkeleien, bei denen niemand verletzt wurde. Die Angreifer wurden vertrieben. Nachrichten, nach denen die ungarischen Banden durch ständigen Zulauf ver­stärkt werden, können nicht überprüft werden, weil jenseits der niederösterreichischen Grenze für den militärischen Erkun- dungSdienst geschulte Kräfte nicht verwendet werden dürfen.

Türkischer Widerstand.

Paris, 8. Sept. Nach einer HavaS-Meldung auS Kon­stantinopel leisten Kemalisten im Tal des Sakarta weiter Widerstand.

Der spanische Marokko-Krieg.

Paris, 7. Sept. DaS Madrider Blatt „El Liberal" meldet, daß eine französische Kolonne auf dem Weg nach Toyet in Marokko südlich der spanisch-französischen Grenze von Eingeborenen angegriffen und ver. ichtet worden sei. — Die Morgenblätter bemerken dazu, daß an französ. Stelle keine Bestätigung der Nachricht vorliege.

Madrid. 8. Sept. Nach hier vorliegrnden Nachrichten greifen die Rebellen die spanischen Stellungen unaufhörlich weiter an. ES kam zu erbitterten Kämpfen und die Rebel­len wurden schließlich zurückgeschlagen. Spanische Flugzeug« belegten das Dorf Nador mit Bomben.

Feuersbrunst in Tirol.

Berlin. Nach einer Meldung de» „Berliner Lokalanz." auS Mailand hat in Südttrol eine FsuerSbrunst daS Dorf Nolteno, einen bekannten Kurort, zerstört. Ueber 120 Häuser find verbrannt. 700 Personen find obdachlos.

Letzte Kurz-Meldttuge«.

DaS Verlangen der Bürgerpartei und des Bauernbunds auf Einberufung des Landtags zur Besprechung der Ver­bot« der „Südd. Zeitg." ist vom Landtagspräsidenten ab­gelehnt worden.

Das Ultimatum der Entente an Ungarn ist nach einer Meldung aus Budapest in sehr scharfem Ton gehalten.

Der Belagerungszustand ist gestern Mittag für ganz Oberschlesien aufgehoben worden.

AuS Essen wird gemeldet: In den gestrigen Verhand­lungen zwischen dem Zechenbesitzerverband und den Vertretern der Angestelltenverbände wurde eine Erhöhung der Gehälter um 16°/o, eine Erhöhung des Kindergelde» um 50°/o und außer­dem eine Erhöhung des WohnungSgeldzuschusseS ab 1. Sep­tember zugebilligt.

Der argentinische Antrag auf Abänderung des Artikels deS Völkerbundspaktes über die Aufnahme neuer Staaten betr. die bedingungslose Aufnahme aller souveränen Staaten ist gestern von der Kommission für Aenderungen de» Paktes abgelehnt worden.

Die „Ostpreußtfche Zeitung" ist gestern erneut verboten worden.

Einem englischen Pressevertreter hat der Reichskanzler erklärt, daß er an eine akute Gefahr eines monarchistischen PutscheS nicht glaube.

In Oberhausen wurde eine polnische Bank wegen Ver­dachts der Kapitaloerschiebung nach Polen amtlich geschlossen.

In einer amtlichen Havasnote wird vorbehaltlich end­gültiger Nachprüfung bestätigt, daß Deutschland die am 31. August fällige Milliarde Goldmark bezahlt hat.

«üchertisch.

Auf alle in dieser Spalte angezeigten Bücher und Zeitschriften nimmt die Buchhandlung von G. W. Zais er, Nagold, Bestellungen entgegen. Die Preise richten sich stets nach dem jeweiligen Büchermarkt..

„Der Schwäbische Bund", eine Monatsschrift au» Oberdrutsch­land lDerlaä. -Der Schwäbische Bund" Strecker L Schräder <8. m. b. H. Stuttgart) dringt soeben das Septembrr-Heft (Heft 12) zur Ausgabe. Aus dem reichen Inhalt, den viele gut wiedergegrben« Abbildungen zieren, erwähnen wir: Heinrich Schäff „Born LrbenS- widersprnch": Prof. Dr. o. Pistorius, Staatsmtnister a. D. „Teue- rung oder Geldentwertung": Paul Schnöd „Tobias Pflaum, Veteran" Novelle; Jos. Rist „Zum Dantejahr 1831" Nachdichtungen au» der Vita nuova; Dr. Hermann Hesele „Gueisen und Ghidellineri"; Ernst Krick „Der Bildhauer Kurt Lauber"; G. S. Uiff „Badische Volks- trachten"; Dr. Th. tzeuß „Ludwig Pfau zu seinem 100. Geburtstag", Dr. Han» Oehler-Basel „Die Schweiz und der Völkerbund v»n Ber- sailles"; Dr. Frank Thieß „Das Geschäft ohne Seele. Ein Brief an Hermann Tietz"; G. Mayer, Märtkes „Feuerleiter"; eine expres­sionistische Ballade: Fritz Heinz Reimelch, Die kuliurellrn Leistungen