die hiesige Siedelung als Vermutung nahe, daß hier lebäude in unserer engeren ! geschichtliche Vergangenheit lg macht also die Nagolder rdigkeit bedeutenden Ranges.

I.Zcd

nschrift"

ingang rechts) uskirche

>er Herrschaft über römischen r Zeit wurde der Turm und Die letzte Umgestaltung zur if deS späteren Mittelalters.

bei der die Grundmauern § und Wandmalereien aus üblichen Kapellenumbau aus wurden, geschah 1920/21 in reu Krieg zur Ehre Gottes en Söhne Nagolds.

terrgedächtnishalle

irche" ihre Pforten wieder öffnen und der Jnnenraum -igen, der Chor als Weihe- so vielen Nagolder, die der rt. Dort sind auf 11 Tafeln und ihrer wird am Tag der e besonders gedacht werden, zu stiller Einkehr und Ver- :re Verstorbene und so wer- und wann an Gedenktagen , weil das ferne Grab dieser gstens an dieser Gedächtnis- üederzulegen Bet der gro in allerdings nicht möglich.

zum Schmücken und Aus- t. Es sind nur an einigen lung unter den Tafeln Holz sängen von Kränzen benützt Vorschlag zu machen. Kränze >bänken unter der betreffen i steht, niederzulegen.

: Anregung zu geben, den imehr ein für allemal Fer- tlich die von Wandmalereien i

aufe der Zeit zu beleben. i

gszeichen, sei es sÜr einzelne egraben sind, wie eben die i Erinnerung an verdiente cher an besondere Ereignisis, r im Laufe der Zeit ohne lusdruck und Gehalt bekom- eindrucksoollen Chronik der . aber natürlich darauf ge- r Gedächtnismale in Form res entsprechen und in den aten, vorgeschriebenen Grsn- Totenschilder, die man da Last.

d. Wir wissen es, wir Ha­ber auch Verständnis dafür,

Lod geht. Entweder findet zwischen beiden Ländern Bruch, herbeigeführt durch Was auch konventionelle möllen, Lloyd George steht s Obersten Rats vor einem Staatsmann kann ihn um !

rt kein Zweifel, daß Deutsch- eiet, auf der eine Regelung parationen die einzig wirk- h nicht noch um die Frage s

handelte. !

anden mit den Sanktionen.

i-lt-e.) Der Generalrat der in seiner Mehrheit als An­ne Sitzung wird etnberufen i

hlüsfe bekannt sind ^

des zu besetzenden Gebiets.

uil" meldet, daß die Fron­en Grenzen besetzen wollen: eim Brückenkopf von Wesel, t einem Teil der Ruhr und i, Dortmund, Elberfeld und von StinneS, wird in das

! in Oesterreich.

führender Tiroler Politiker Fortgang der Anschlußbe- idermaßen:

werden, muß in zwei bis nz Oesterreich erfolgen, da Irst kürzlich noch versprach i Zulage von insgesamt 12 eine Erhöhung des jährli- auf 54 Milliarden. DeS- r bald zu einer allgemeinen imen. Es fragt sich nur, ob re Länder die Abstimmung mhrscheinlicher. Die Alpen- Anschluß sein. Wahrschetn- den Anschluß stimmen, in ebenfalls für den Anschluß sind jedoch dagegen, aber tmmen der Gozialdemokra- losien für die Abstimmung I die Tschechoslowaken Wien nur die Sozialdemokraten

verhindern, daß Wien mit Niederösterreich entweder Freistaat wird oder zur Tschechoslowakei kommt. Nach meiner Ueber- »eugung wird sich das Ganze spätestens in drei Monaten entscheiden. (Jeder Deutsche muß es mit Freude begrüßen, wenn der österreichische Bruder, dessen Bundesgenossenschaft uns allerdings schon sehr teuer zu stehen kam, ganz eng zum Reichsoerband kommen sollte. Freilich lasten sich auch Be­denken dagegen finden, z. v. wegen der damit verbundenen Erstarkung der katholischen Kirche Deutschlands, wodurch höchst­wahrscheinlich nicht nur die konfessionellen Gegensätze ver­schärft, sondern auch ein Einfluß auf die Politik zu spüren sein wird.) *

Der Wiederaufbau Oesterreichs.

Wien, 30. Apr. Die Delegierten des Völkerbundsfinanz- komilees Aoen, Fraser und Glücksstad, haben nunmehr die offiziellen Besprechungen mit der Regierung eingeleitet. An der Spitze ihres Programms steht die Sanierung der Wäh­rung und zwar durch Beseitigung des Defizits im Staats­haushalt, um eine wettere Inanspruchnahme der Notenbank abzuschließen und den Papiergeldumlauf zu begrenzen, sowie gleichzeitig durch wirksame Maßnahmen die Papiergeldzirku­lation zu fundieren und den Wechselkurs zu stabilisiert. Bis zur Sicherung des Gleichgewichts im Staatshaushalt durch die eigene finanzielle Kraft des Staates und der Sleuererträ- gnisie wäre der Geldbedarf Oesterreich? zwecks möglichst rascher Sanierung einer weiteren Notenausgabe durch Anleiheopera- ttonen zu decken, und zwar für die Lebensmittelversorgung durch äußerste Anleihen zwecks Entlastung des Valutenmarktes. Nach Sicherstellung der wichtigsten Maßnahmen, insbesondere der auswärtigen'Kredilhtlfe, sollen innere Anleiheoperationen folgen zwecks Deckung des Geldbedarfes des Staates in der ilebergangsperiode bis zur völligen Herstellung des Staats­haushalts. Die Regierung hat sofort die Ausarbeitung eines derartigen Finanzplanes in Angriff genommen.

Die geplante österreichische Anleihe.

Wien, 1. Mai. Im Ministerium für Aeußeres fand abends eine Pressekonferenz statt, in der Staatskanzler Maier «und Vertreter des Finanzministenums sich über die Verhand­lungen mit der Finanzdelegation deS Völkerbundes äußerten. Es wurde betont, daß der bestimmte Eindruck gewonnen sei, daß dis Mit,el für eine Oesterreich zu gewährende Anleihe zu beschaffen sein werden. Ministerialdirektor Dr. Schwarz­wald erklärte tm Namen der Regierung, daß eine Notenab- ftempelung oder eine mit dem eventuell notwendig werden­den Notenumtausch verbundene Zwangsanleihe von der Re gierung nicht beabsichtigt sei. Eine solche Maßnahme sei auch ; in dem von den Völkerbundsdelegrerten aufgestellten Pro- ! gramm nicht erwähnt und von diesen selbst nicht gesprächs- I weise erwogen worden. !

Kleine politische Nachrichten.

Amerikanischer Lohnabbau. -

Paris, 1. Mai. Nach einer Havasmeldung aus Washing- ! t»n hat der Vorsitzende der Shippinx Board den Austrag ge- ! geben, alle Löhne, die auf Handelsschiffen der amerikanischen l

Regierung gezahlt wurden, um 15'/« herabzufetzen. !

Autonomieerklärurg Maltas. !

Die feierliche Verkündigung der Autonomie der Insel i Malta hat mit großem Gepränge und unter begeisterter An- ! teilnahme der Bevölkerung stattgefunden. (Die Selbständig- j kett Maltas gehört freilich zu den Dingen, die auf dem Papier ! stehen. Den wichtigen Flottenstützpunkt wird sich England auch so zu wahren wissen. Es ist aber ein unschuldiges Vergnügen der Entente, der Welt wieder einmal zu zeigen, daß man für dieKleinen" einsteht.)

Beilegung eines Bergarbeiterstretks.

Beuthen, 1. Mai. Die Belegschaft der Gleiwitzgrubs, die sich seit dem 2l. April tm Ausstand befand, hat gestern die Arbeit wieder ausgenommen.

Die Entente und die Aalandsrage.

Stockholm. 29. Apr. Die Lösung der Aalandsrage wird von der Entente immer weiter hinausgezögert und zwar, nne man jetzt auch in Schweden recht deutlich erkennt, aus einem sehr durchsichtigen Grünes: Die Enteile hat nicht den Mut, gegenüber den finr,ländischen und schwedischen Ansprüchen klar Stellung zu nehmen. In schwedischen politischen Kreisen glaubt man jetzt nicht mehr an eine Lösung in schwedischem Sinne. Diese Annahme wurde in den letzten Tagen bestätigt durch Mitteilungen, wonach sich das Gutachten der vom Völkerbund entsandten Kommission dahin ausspricht, daß die Souveräni­tät über die Inselgruppe bei Finland verbleibt, die 'Rechte der Bewohner aber besonders geschützt werden sollen. Diese Meldungen wirkten in Schweden sehr sensationell und riefen naturgemäß größte Enttäuschung hervor. Die französische Re­gierung beeilte sich deshalb auch mit einem geschraubten De­menti derAgence Hamas", die hier gezogenen Schlußfolger­ungen als übereilt hinzustellen. Sie wagte aber nicht die Mitteilung über das Gutachten als unrichtig zu bezeichnen. In politischen Kreisen schätzt man daher das Dementi ganze richtig als das ein, was es in Wirklichkeit ist, nämlich als Versuch, die schwedische Kritik in der Aalandsrage und natür- lich^uch in anderen gewissen politischen Fragen zurückzuhalten und zu dämpfen. Die schwedische Presse gibt tatsächlich auch letzt noch rhre Zurückhaltung auf. obwohl diese bisher Schwe- den nicht im geringsten genützt hat.

Anruhen in Aegypten.

Kairo, 1 . Mai. (Haoas). Infolge des Bruches von Zag- lub Pascha mit dem Ministerium macht sich eine gewisse Un­ruhe bemerkbar. In Kairo und Alexandrien sind Ausstände ausgebrochen. Die Bevölkerung ist dort gegen die ausländi­schen Unternehmungen feindselig gestimmt. In Tantah kam es gestern zn einer Schießerei, wobei es 20 Tote und Ver­wundete gab.

Französische Amtrtebe an der oberschlesischen Grenze.

Berlin, 2. Mai. Nach Meldungen, die demLok. Anz." zugehen, wimmelt eS in Posen von französischen Offizieren. General Niesiell hätte mit dem Posener Oberbefehlshaber wichtige Besprechungen gehabt, angeblich über ein Zusammen­arbeiten mit den an der oberschlestschen Grenze stehenden

stanz. Truppen für den Fall eines Einmarsches der Polen tu vberfchlestrn.

Aus Stadt und Bezirk.

Nagold, 3. Mai 1921.

* Neu« Postkarte. Don der in dieser Nummer abge­bildeten Ansicht der im Mittelpunkt deS Interesses stehenden Friedhofkirche ist eine feine Künstlerpostkarle nach einer Feder­zeichnung unseres einheimischen Künstlers H. Rektor Kiefner im Verlag »on G. W. Zatser Nagold zum Preis von 50 xZ erschienen und in den einschlägigen Geschäst°n zu haben.

* Homöopath. Verein» Bet der am letzten Sonntag in derLinee" abgehaltenen Versammlung gab der Vorsitzende überAllerlei Husten" eingehende und interessante Ausfüh­rungen. ZumNachtisch" trug Herr Aug. Kapp ansprechende Lebensregeln in Gedichtform vor, die der berühmte Kgl. Leibarzt Prof. Hufeland in Berlin (-j- 1836) einige Tage vor seinem Tode niederaeschrieben bat.

' Die Kirchensteuer für 1921. Durch eine Verfügung deS Kultmintftertums wird über die Umlagen der evange­lischen Kirchen- und der katholischen Pfarrgemeinden für 1921 bestimmt, daß es nicht beanstandet wird, wenn kirchliche Ge­meinden, deren Mitglieder durchweg oder mit wenigen Aus­nahmen Landwirtschaft betreiben, Heuer noch einmal wie 1920 die Staatssteuern deS Rechnungsjahres 1819 als Um­lagemaßstab wählen.

In den übrigen Gemeinden wird mit der endgültigen Festsetzung deS Umlagemaßstabs bis zum Ende des lausenden Kalenderjahres zuzuwartsn sein, da die erstmalige Veran­lagung zur Reichseinkommensteuer erst in der zweilen Hälfte des Rechnungsjahres 192l durchgeführt wird. Die Kirchen- gemeinde- und Kirchenstiftungsräle können jedoch beschließen, daß ans 1. August und I. November je ein Drittel der für 1920 erhobenen Kirchensteuern geleistet werden muß.

r Keine 800 Markscheine. Das Reichsbankdirektorium hat, wie aus Dresden gemeldet wird, einen Antrag der DresdnerHandelskammer,500-^6 Scheine auszugeben,abgelehnt.

r Nicht pfuschen. Aus Schuhmacherkreisen wird uns geschrieben: Im Zeichen der allgemeinen Teuerung, beson­ders der hohen Schuhpreise wegen, greift so mancher Haus­haltungsvorstand auch bei reparaturbedürftigem Schuhwerk zur Selbsthilfe. Wenn aber der Laienschuhmacher sich bewußt wäre, wie durch ungenügende FachkennMis beim Reparieren des Schuhwerks die Lebensdauer des Schuhes oder Siiefels abgekürzt wird, würde er seine Hände davon lassen und lieber sein Schuhwerk einem tüchtigen Schuhmachermeister in Be­handlung geben.

* Was man noch für 10 Pfennige bekommt. Auf die

Frage, was man gegenwärtig noch für 10 Plcnnic-e be­kommt, liegt nichts näher als die Antwort: Nichts! Das stimmt jedoch nicht. Ein Mitarbeiter deSB, T." hat diese Frage in einem großen Berliner Warenhause praktisch unter­sucht und hatte am Ende der Razzia folgende Gegenstände für je einen Zehner beieinander: ein Geschäftskuvert, ein Lösch­blatt (Okiaoform), eine (ganz kleine) Sicherheitsnadel, eine Papierserviette, einen Hosenknopf aus Blech, zwei zwirnen? Hemdknöpfchen, einen Meter Laffseband, «ine Stahlfeder, aller­dings etwas altmodischen Gepräges, eine ganz kleine Zier­nadel mit roter Glaskuppe und eine Zehnpfennigbriefma-.ke.

' Postscheckverkehr. Vom 1. Mai ab ist der Preis für ein Scheckheft mit 50 Blättern und für 100 Zahlungsanwei­sungen mit Rücksicht auf die hohen Herstellungskosten auf jr 5 ^ festgesetzt worden.

Zum neuen Personen- und Gepäcktarif.

Der im Staatsanzeiger Nr. 73 angekündigte Personen- und Gepäcktarif, Teil II, für das ganze Gebiet der Reichs- eisenbahnen kann erst nach dem 1. Juni 1921 ausgegeben werden. Die auf den vorgenannten Zeitpunkt e>ntretenden Tarifänderungen und Fah:Preiserhöhungen werden daher durch Nachträge zu den bisherigen Binnen- und Wechseltari­fen für das württembergische Netz der Rstchseisenbahnen durch Nachtrag VII zum Binnen-, Personen- und Gepäck­tarif oder im Verfügungsweg durchgeführt werden. Die besonderen Schülerkarten für 20 Fahrten fallen weg. Es werden nur noch Schülerkarten für den Kalendermonat aus­gegeben werden. Näheres beim Tartfbüro der Eisenbahn- Generaldirektion.

Kirchenglocken. Untertalheim, 1 . Mai. Nachdem die Gemeinde Obertalheim schon letztes Jahr eine Stahlglocke durch Herrn Uhrmacher Günther-Nagold bezogen hatte, bestellte nunmehr auch die Gemeinde Untertalheim zur vor­handenen Cis Glocke zwei neue Bronceglocksn: H und Dis, um den Preis von rund 24000 und hofft, damit wieder zu einem schönen Geläute zu kommen.

Walddorf, 2. Mai, Vergangenen Sonntag machte der hiesige Radsahreroeretn einen Ausflug, der leider wegen der Witterung erheblich gekürzt werden mußte. Die Fahrt ging mittags gegen 1 Uhr zum Dorf hinaus. Ueber Nagold- Emmingen gings nach Wildberg, wo im Gasthaus z. Hirsch eine halbe Stunde gerastet wurde. Dann weiter nach Tetnach und Zavelstetn, wo sich das muntere Häuflein im Gasthof zum Lamm gütlich tat, um dann über Liebelsberg, Ober- haugstett, Wart u. Ebhausen heimzukehren Gegen ?/«8 Uhr waren die annähernd 20 Teilnehmer wieder wohlbehalten zu Haus. _

Württemberg.

Staatspräsident Blos a. D. angeklagt.

r Stuttgart, 2. Mai. Der kommunistische Rechtsanwalt Dr. Paul Leoi hat, wie daSNeue Tagblatt" berichtet, gegen eine Anzahl badischer Staatsbeamten, außerdem aber auch gegen den früheren württ, Staatspräsidenten Blos Schaden­ersatzklagen eingereicht, weil er wegen spartakistischer Um­triebe ausgewiesen und gewaltsam nach Frankfurt abgeschoben worden war. Das Landgericht Frankfurt hatte die Klage wegen Unzuständigkeit abgewiesen. Auf die von Dr. Leoi eingereichte Beschwerde hat das Oberlandesgericht Frank­furt die Klage an das Landgericht Stuttgart verwiesen.

r Landwirtschostskammertagnng. Smttgart, 2. Mai. Die Hauptversammlung der Landwtrlschafiskammer ist nun­mehr endgültig auf den 11. und 12. Mat festgelegt worden. Zur Beratug kommen: Haushaltsplan 1921; Grundpläne zn: Lehrlingsprüfung, sowie für Ziegen- und Bienenzucht; Reichsnotopfer und Umsatzsteuer; Landkrankenkaffen; Gelreide- und Milchbkwirtschaftung 1921; Freigabe von Schrotmühlen; freier Handel für Hafer; Neckarkanalisation.

r Der Storch. Pülderhausen. 1. Mai. Das Storchennest auf dem hiesigen Ktrchvach blieb mehrere I-Hre schon ohne Bewohner. Umsomehr freut sich alt und jung über rin Storchenpaar, das, viel­leicht auch veranlaßt durch Wohnungsknoppheit, das Nest in Stand gesetzt und darin Wohnung genommen hat

r Milchpantscher. Ravensburg, 1. Mai. Der «höhl« Milch- preis har den Mita fälsch«» anscheinend einen neuen Anreiz zu ihrer verwerflichen Handlungsweise gegeben. Der ansgedehnlen polizell chea Kontrolle ist es gelungen, in den letzten Tagen wiederum drei Mtlch- liefcramen zu ermitteln, die der Mi ch erhebliche Mengen Wasser (ia einem Fall neben der Entrahmung 4 ^) beimengten.

Letzte Drahtnachrichten.

Sie sind einig.

London, 2. Mai. (Reuter.) Die Sitzung deS Obersten RatS ist auf morgen Vormittag 11 Uhr vertagt worden. Briand erklärt, daß eine Einigung beinahe erreicht worden sei.

Es wird ernst.

Parts, 3. Mai. Nach einer Havasmeldung aus London hat Briand gestern sogleich nach seiner Rückkehr um 9*/i Uhr abends den Kriegsminister Barthou telegraphisch angewiesen, unverzüglich den Einberufungsbefehl für die Jahresklaffe 19l9 zu erlassen.

Berlin, 3. Mai. Wie derB. L.-A." meldet, wurden in Düffeldoif für die Truppen, die inS Ruhrgebiet marschieren, Wegweiser angebracht. Auch wurden bereils etwa 100 Woh­nungen für die auf dem Durchmarsch befindlichen sranzös. Osfizrere mit Beschlag belegt. Ferner erhielt die Stadt Düs­seldorf den Befehl, für die französischen Besatzungsmann­schaften sofort den Bau einer neuen Kaserne in Angriff zu nehmen.

12 tägige Ultimatnmssrist?

London, 2. Mat. Es werden Deutschland voraussicht­lich 12 Tage zugestanden werden, während welcher Z it es sich entscheiden kann, ob es die Bedingungen der Alliierten annehmen oder ablrhnen will. Falls eine Ablehnung erfolgt, besteht kein Zweifel, daß die Alliierten Mächte sofort handeln werden.

Die Dauer der 2ahreszahlungen.

Die deutschen JahreSzahlungen sollen sich nunmehr auf einen Zeitraum von 37 Jahren verteilen und einen Gesamt­betrag von 11300 Millionen Pfund Sterling darstellen.

Zum Sieg der Resolution Knox.

Parts, 2. Mat. Bei der Abstimmung im amerikanischen Senat am 30 April waren, nach der Chicago Tribüne, sämt­liche Republikaner und außer ihnen noch drei demokratische Senatoren iür die Resolution Kmox eingelreten. Der Antrag des Senators Townsend auf einfache Erklärung des Friedens­zustands zwischen Deutschland und Amerika wurde mit 44 gegen 26 Stimmen abgelehnt, woraus die Fciedensresolution Knox angenommen wurde.

Streik der amerikan. Seeleute wegen des Lohnabbane».

Newyork, 2. Mai. Reuter. Zahlreiche Seeleute im gan­zen Lande haben, wie berichtet wird, die Arbeit niedergelegt infolge des Beschlusses, eine 15 p ozenttge Lvhnherabsetzung eintrelen zu lassen. Man rechnet damit, daß ungefähr 20000 Seeleute und 10 009 Mechaniker in den nächsten 24 Stunden die Schiffe im Newyorker Hafen verlassen werden

Noch keine Entscheidung der Alliierten betr. Oberfchlesien.

Oppeln, 3. Mai. Die Interalliierte Kommission gibt amtlich bekannt: Weil einige Zeitungen berichteten, daß die alliierten Mächte die Entscheidung wegen der infolge der Abstimmung in Oberfchlesien zu ziehenden Grenze bereit- getroffen hätten, teilt die Interalliierte Kommission mit, daß diese.,Nachricht jeder Grundlage entbehrt. (Bekanntlich er­folgte wegen dieser Meldung der Ausstand in den oberschle­sischen Gruben.)

Verbot von Amzügen in Oberfchlesien.

Beuthen, 2. Mat. Da man auch in den Kreisen der Interalliierten Kommission annimmt, daß eS sich um einen politischen Streik handelt, der durch die bekannt gewordene angebliche Entscheidung über eine Teilung Oberschlesiens ver­anlaßt ist, wurden Umzüge, die gestattet waren, falls sie ohne Fahnen und Jnschrittrafeln staufiaden, heute verboten, so- daß den Polen die Möglichkeit genommen ist, die für den morgigen Erinnerungstag an die polnische Konstitution vor­gesehenen Feiern mit zu Umzügen zu veranstalten.

Der politische Streik in Oberschlesien.

Kattowitz, 2. Mai. Nach den bisher vorliegenden Nach­richten befanden sich bis heute nachmittag etwa 80 Prozent sämtlicher Gruben des oberschlesischen Jndustriebezirks im Streik. Von 240000 Arbeitern streiken etwa 190000. Im Bezirk Schoppinitz wird auf allen Eisenhütten gearbeitet. ES ist im Laufe des Tages vielfach festgestellt worden, daß ein großer Teil der Streikenden den Grund des Streiks übe,Haupt noch nicht kennt. Zahlreiche Bergarbeiter, die zum Feiern gezwungen waren, äußerten ihre lebhafte Mißbilligung über den Streik. Die Veröffentlichung derOberschlestschen Grenz- zeitung" ist offenbar als Signal für die geplante Aktion an­zusehen, die bezweckt, durch die Provokation der polnischen Minderheit auf den bevorstehenden Beschluß des Obersten Rats in der oberschlestschen Frage entscheidenden Einfluß auszuüben. In den deutschen führenden Kreisen Oberschle­siens verkennt man nicht den Ernst der Lage, doch wartet man mit Ruhe die weitere Entwicklung der Dinge ab in dem Bewußtsein, daß an der geschlossenen Haltung der deutschen Mehrheit in der oberschlestschen Bevölkerung die Provokation der polnischen Minderheit scheitern wird.

Nicht ungerecht.

Salzwedel, 2. Mai. Wegen unrichtiger Angabe in der Steuererklärung wurde Bacharach zu einer Geldstrafe von 332 750 Mark verurteilt.

Entlassung eines kommunistischen Landrals.

Berlin. Einer Korrespondenz zufolge hat der preußische Minister deS Innern auf Grund eines Berichts deS Ober- prästdenten Hörfing über daS Verhalten des LandratS Kaspa- rek dessen Entlastung aus dem Amte verfügt. In dem Be­richt wird festgkstelltz daß gegen Kasparek mit Recht der Vor­wurf erhoben werde, daß er als Landral der kommunistischen