» Realschüler. Zusammen 25 In dem vergangenen Jahre m statlgefimden. Am 31. Mat rcß die wissenschaftlichen Fächer, Ebeihart den Turnunterricht Kolb, Göppingen den Zeichen-

Arbeit der Lehrer und der eis- meisten Schüler konnten die lassen im allgemeinen erreicht nen leider nicht in die nächste >üler und Schülerinnen konnten mit Preisen, resp. Belobigungen den 12 Schülern der höchsten le sechste Klasse einer anderen ! gehen nach Calio, 1 an da» t, I an das Gymnasium nach chule Reutlingen und l an die 1 Schüler der 5. Klasse, Joh. as ev. Landexamen bestanden, staulbronn über.

hule Nagold eine sechste Klasse > r Bemühungen der Schule in i swerten eifrigen SicheinsctzenS r ht möglich. '

erhaupt die Schule und treten Schule hofft ihnen neben einer ^ geschlossenen wissenschaftlichen Dingen auch eine Ausbildung rf den Weg gegeben zu haben. Vortragende nochmals ganz notwendig ist, daß die Schule iirie, ein gutes Wissen zu ver- auch ihr Bestreben sein müsse ler vorwärts zu entwickeln und . m Zeiten zu stählen. Denn e Hoffnung, dis sie nur er- oor allen Dingen auch über igt. Diese zu schaffen muß s Bestreben des Elternhauses iveites Gebiet der Zusammen- )avz abgesehen davon aber.

Schule und Elternhaus eS deutend besser zu fördern, als Der Lehrer ist in den kurzen u der Lage seine Schüler etn- ger,zeige und Vertrauen der ivirkcn Darauf sprach Herr enden Schülern das Lebewohl ler Pflichterfüllung im Namen ,

tankte er nochmals den An- :

!rn, sowie den Eltern für ihr ;anz besonderen Dank an die Unterstützung, welche sie der 'sin. Zum Schluffe gelangten, rl wieder von der Stadt ge-

lsberger. Aus Einladung deS r fanden sich im Traubensaal nographie sich interessierenden Versammlung zusammen, in ,rten des Herrn Sandler, Herr 1 überWozu brauchen wir §r zergliederte das Thema in tenographie, 2. Hauptaufgabe rd 3 Wie kann derselbe dieser .R, Lutz zeigte an verschiedenen ! die Stenographie Karrsleuten arpt ein moderner Betrieb, der »öcde, die wirklich sparen will, mmsn können. Daher werden te fast nur noch Stenographie- j

l t. Ja, es geht soweit, daß ! tne Stellung zu bekommen ist. i 8 Stenographenvereins seinen

Stenographie zu vermitteln t fördern, daß sie den Forde- d. h eine Fertigkeit von 150 stenographieren zu können,

! doch alle seine Gedanken in Doch hatte er bemerkt, daß chmen litt, und er hatte ihn nitan sehen zu können. So s

na. die ihm in seiner äugen- » Qual wurde.

bendlichen Schatten aus den rk. Betäubend süß dufteten lerluft war wie erfüllt von s

erhards Gedanken, wenn er der Schuld der alten Frau stiersten Vorwürfe peinigten »atz ja auch er selbst sie, die b, ihre Zugehörigkeit zu Frau . Cr schwor sich in dieser aufgeben würde. Ganz fest ihm kraft seiner großen und r all^ Bedenken auszureden, lte wieder seine Seele er lärtS kommen würde,- auch »ollwangen verzichten müßte, t getan hatte. Baron von zwei Tagen gesprochen, war nnmen, und wenn ihm daS le glückte, wozu er bereit« Mitarbeiter in Aussicht hatte.

» nach seine anderen Pläne

ute dann vielleicht hier am sich erheben, und seine süße junges Weib, brauchte nicht . wohnen. So träumte Graf ien ihm wie ein liebliches ten zusteuerte, weil er wußte, l

schönste Glück.- t

gerecht werden. Allerdings kann dieses der Verein nur mit Hilfe der wirklich Lernt» fltfsenen. Denn zu jedem nen- wollen gehört Lern- uns Arbeitseifer, Fleiß. Der S eno- graphieoerein richtet Uebungsabende ein, an welchen diejenigen, welche bereits die Ansangsgründe der Stenographie erlernt haben, sich eben zu dieser Fertigkeit weiterbilden können, und außerdem für Lernbegierige, wenn deren genügend verhan­delt, auch Anfängerkurse. Der Slenographenverein ist also kein Vergnügungsverein, sondern vor allen Dingen ein Ar­beitsoerein, der wirklich Werte zu schaffen bemüht ist. Um zu diesem Ziele in Nagold arbeiten zu können, bedarf es aeben dem Scherflein, w-lches die Mitglieder aus ihrem schmalen Beutel zahlen können, vor allen Dingen auch der Unterstützung jener K-eise, welche an erster Sielle aus der Stenographftferligkeit Nutzen ziehen, das sind die Kaufleute und die Behörden. Den Kaufleuten ist dadurch Gelegenheit geboten den Verein zu fördern, daß sie ihm als unterstützende Mitglieder benreren. Die Behörden können ihm durch kosten­freie Neberlassurig der Uebungsräums. z. B. eines Schuisaales, freies Licht, freie Heizung etc. des Raumes wesentlich Dienste leisten. Dis Versammlung hörte dem Vonrage mir lebhaftem Interesse zu. Herr Miiielschnllehrer Sandler dankte dem Vor­tragenden für seine Ausführungen und forderte die Anwesen- .den auf, sich zu einem Verein zu konstituieren. Die herum­gehende L sie ergab, daß L6 der anwesenden Personen mit der Gründung des Vereins einverstanden waren und ihm sofort bei­lraten. Der Mitgliedsbeilrag wurde auf jährlich 12 ftstaesetzt bei kostenloser Erteilung der Uebungskurse. Zum vorläufigen Vorstand wurde gewählt Herr Sandler als Vorstand. Frl. Handelslehrerin Gut als Schriftführerin und Herr Wacht­meister Ziegler als Kassierer. Mit der Aufforderung an die Mitglieder, neue Freunde dem Vereine zu werben, wurde die Versammlung geschlossen. Leider verbietet der Raum­mangel, das Thema ausführlicher zu behandeln; jedoch ist die Redaktion jederzeit gerne zu weiteren Auskunft bereit. Die Gründung des Stenographen-Vereins Gabelsberger in Nagold ist jedenfalls mit Freuden zu begiüß-n und es wird keinem Zweifel unterliegen, daß sich seine Mitgliederzahl in kurzer Zeit verdoppeln wird; ebenso wie es ja außer allem Zweifel steht, daß der Verein eine eifrige und tätige Unter­stützung durch die Behörden und aus der Geschäftswelt finden wird. Anmeldungen nehmen die genannten Vorstandsmit­glieder stets jederzeit gerne an.

* Zeh» Gebote für Wanderer. 1 . Wandere in der enge­ren Heimat; lerne zuerst die Schönheit deiner Heimat kennen, bevor du in die Ferne strebst. 2. Schließe deine Sinne ans für die Natur, schaue dich um und horche auf die Stimmen in Wald und Flur. 3. Laß dir Zeit; Hetze nicht auf ein Ziel zu, gönne dir von Zeit zu Zeit Ruhe, damit du deinen Kör­per frisch erhälft und die Eindrücke der Natur haften bleiben. -4. Kleide dich einfach und zweckmäßig. Durch Tragen auf­fällig zusommengestellter Kleidung mit überflüssigen Abzeichen und unnötigem Tand verletzest du die Gefühle anderer; du machst dich nur unbeliebt und lächerlich. 5. Benimm dich an­ständig ; Freiheit bedeutet nicht Zügellosigkeit; deshalb betrag dich überall so, wie es sich für gesittete Menschen aeziemt. 6. Singe schlichte deutsche Lieder; unterlasse das Johlen, Schreien und Absingen von Gassenhauern; du kannst bei unseren schönen Volksweisen wahrhaft fröhlich sein. 7. Schone die Natur ; vernichte keine Blumen, Bäume und Tiere; habe Grfmcht vor dem Wald und mache ihn nicht zur Schutlstätte, sondern behüte und schirme ihn. 8. Ehre Sitten und Gebräuche des Landvolks; gib ihm keinen Anlaß zu Aergernis, sondern achte sein Eigentum und seine guten Sitten. 9 Sei mäßig tm Genuß von Ackohol und im Rauchen; beides schadet deinem Köiper und bringt dich um den gesunden Erfolg des Man­derns. 10. Bringe das Wandern nicht in Verruf; sei vor­bildlich für andere; ehre ,und schütze das Land unserer Väter, den heiligen Boden der Heimat.

Staätsanzeiger. Im Sraatsanzeiger ist in Nr. 86 eine Verordnung des Staaismintsteriums, betreffend Einsicht der Beamten in Personalnachweise veröffentlicht worden.

* Iiindholzpreife. Die bisherigen Preise für Zündhöl­zer (2.40 pro Paket mit 10 Schachteln) bleiben vorerst be­stehen. Eine Preisherabsetzung, von welcher in HandslSkreisen in letzter Zeit gesprochen wurde, läßt sich nicht ermöglichen; doch kann in Aussicht gestellt werden, daß die Bewirtschaftung der Zündhölzer am l. Juli d. IS. ihr Ende findet.

Württemberg.

Landtag.

r Stuttgart, 16. Apr. Bei der Fortsetzung der General­debatte zum Etat beschäftigte sich auch der Zentrumsredner Abg. Andre zunächst mit der Stellungnahme des Abg, Ba­zille und bedauerte die scharfe Ablehnung durch dis Sozial­demokratie. wünschte aber Aufschluß, wie Bazille sich die Ent­wicklung denke und ob auch Körner mit diesen neuen Ge­danken einverstanden sei. Bazilles Kritik am parlamentarischen System sei größtenteils berechtigt. Wir brauchen eine starke Regierung. Man dürfe nicht immer rückwärts blicken. Mit Gesetzen lönne eine sittliche Erneuerung nicht duichgeführt werden, aber mit dem christlichen Volksgsist. DaS bisherige System der Getreidebewirtschaftung sei nicht mehr haltbar, drs völlig? Aufhebung aber augenblicklich nicht möglich. Man dabe zu viel nach der Preisbildung der landwirtschaftlichen Produkte gesehen und zu wenig noch der Industrie, die das Volk auswuchere. Der Achtstundentag habe an diesen Riesen­gewinnen nichts geändert, für Landwirtschaft, Verkehr und Handwerk würde er aber nicht schemalisch angewendet werden. Dre Krregsämter seien abzubauen. Tie Regierung verdiene svank und Anerkennung für ihre Festigkeit gegen die Kom­munisten. Di- parlamentarische Immunität dürfe nicht zur > scarrenfreiheii ausarten und sei aufzuheben, wenn berufs- Atzlg zum Umsturz aufgefordert werde. Zu erstreben sei Völkerbund im Sinne Bazilles. Der Gedanke oe» christlichen SoltdarismuS solle sich durchsetzen. Wir brau- "attonale Erneuerung, Wiedergewinnung der äußeren E, und Einigung im Innern aus dem Geiste der Per- heraus. Staatspräsident Dr. Hieb er behandelte Württemberg und Baden, die große Vorsicht er- , damit ketne falsche Meinung bet den Nachbarn auf- würden nach wie vor im Zusammenschluß einen ^ und politischen Fortschritt erblicken und sind

*n»,»?"^E"laristjscheir Wünschen und Nebenabsichten voll- ^i. Das Gesetz über die Volksabstimmung 0 Beamrenbciräte werde kommen, so bald die entsprechen­

den Reichsgesetze verabschiedet seien. Gegen die von Bazille geforderte Einsetzung eines Untersuchungsausschuss, s bestän­den keinerlei Bedenken. Die württ. Per kehrswehr verdiene Dank. In Württemberg gebe es keine Organisation der Ein­wohnern» hr mit eigenen Waffen; diese ständen unter der Oberhoheit der Regierung. In dem Mitgefühl mit dem Tode f der Kaiserin erblickte der Staatspräsident ein Symbol des

- Mitleids an dem schweren Schicksal der deut- j schen Frauen überhaupt, von denen zahlreiche » einsacheFrauennoch Schwerer eszuerdulden hat-

- ten. Die Frage der Kriegsschuld bedürfe der Klärung, auch s wenn etwa deutsche Mitschuld zu Tage trete. Die Kritik an

> der Form des parlamentarischen Systems sei berechtigt. Die f Milde Bazilles bedeute die Erkenntnis der außerordentlichen j Schwierigkeiten, mit denen gegenwärtige eine Regierung zu j kämpfen habe. Die Forderung von rechts nach Beteiligung j an der Regierung würde die Gefahr des Lavierens noch grö- ! ßer machen; maßgebend könne nur der Weg der Mitte

sein. Der Staat müsse von unten, aus dem Volke heraus, aufgebaut werden. Eine Monarchie könne auf absehbare Zeit in Deutschland nur um den Preis des Bürgerkrieges kommen. Schließlich wandte sich der Staatspräsident gegen die Diktaturgelüste ; der Kommunisten. Dann gab es eine stürmische Geschäfts- j ordnungSdebatte. weil der Kommunist Müller sich über Schie- i bungen in der Rednerliste beschwerle und Vertagung bean- ! tragte, die mir 37 gegen 30 Stimmen und 1 Enthaltung Hie- s bers in namentlicher Abstimmung beschloffen wurde. Diens­tag nachmittag 3 Uhr Fortsetzung, außerdem Kleine Anfra­gen, Gebäudebrandoersicherung und Poltzeisperrgesetz.

r Kleine Anfrage. Stuttgart, 16. Apr. Die Abgg.

« Schermann (Ztr.) u. Gen. haben folgende Kleine Anfrage ! gestellt: Ist dem Siaatsministerium bekannt, daß gemäß dem Tarif für Postsendungen innerhalb Deutschlands vom 6 Mat 1»20 Ziff. 3 in solchen Gemeinden, in denen keine Postan­nahmestelle ist. von den Absendern von gebührenpflichtigen Einschreibbrüfsendungen, Paketen, Postanweisungen usw. noch eins Nebengebühr für die Besorgung dieser Aufträge durch einen Landpostboten zu entrichten ist? Ist das Staats- mmisterium bereit, bei der Rsichsregierung darauf hinzu- wiiken, daß diese Mehrbelastung der ohnehin durch daS j Nichioorhandcniein einer Postannahmestelle benachteiligten j Gemeinden (Postbenutzern) künftig in Wegfall kommt?

! -

^ Die Einwohnerwehr in Württemberg.

Man scheint in Württemberg doch wohl eS nicht so ganz ; ernsthaft mit der Stellungnahme gegen die Einwohnerwehr j zu nehmen. Wenigstens deuten dis nachfolgenden Zeilen, die wir derSchwäb. Tagwacht" entnehmen, auf gewrsse Ver­suche hin, eine Wehr zu gründen, während man von Regie- rungsssite aus bemüht ist, dieselbe abzubauen.

Ein besondererEinwohnerwehr Landesstaanzausschuß", der seit Jahresfrist besteht, schwingt unausgesetzt den Bettel- sack." Als Beleg dafür 'st uns in den letzten Tagen von ver­schiedenen Seilen ein Zirkular zugegangen, das dem heute ! zum Wort kommenden sozialdemokratischen Eiatsredner im s Landtag dazu dienen sollte, dem Minister des Innern eine

> kleine Ueberraschung zu bereiten. Da das Stuttgarter kom- ! munistische Blatt, das gleichfalls in den Bisitz eines Zirkulars j gekommen ist. es gestern zum Abdruck gebracht hat üdri- j Yens mit fehlerhafter Namensunterschrift, so geben wir ; den Wortlaut hier wieder:

! E. W. Landesfinanzausschuß. Stuttgart, 30. März IS21.

s Streng vertraulich!

Nach genauer Durchsicht und Beantwortung bitte sofort vernichten.

Dl- Angelegenheit mit der Einwohnerwehr scheint in nicht allzu ferner Zeit in ein kritisches Stadium treten zu sollen.

Die allgemeine A fickt bei ollrn gutgesinnten Staatsbürgern geht nun dahin, daß der dieser Einrichtung innewohnende Gedanke in irgend einer Form unbedingt zu erhalten sei, was auch geschehen wird.

Maßgebend hierfür war nicht allein dieser Beweggrund, man hat vielmehr auch die so nötige Ertüchtigung unserer Jugend und die Durchdringung derselben ml« einem wohlverstandenen nationalen Ge­danken sich mit zu einer Hausaufgabe gemacht.

Wenn auch weste Kreise uns bisher schon, in richtiger Erkenntnis ! der Notwendigkeit, finanziell unterstützt hoben, so sind unsere M-ttel s doch noch immer solch geringe, daß w»r kaum imstande sind, uns an l diese Ausgabe heranzuwagen. Ein Nachlassen unserer Seite würde die ohnehin sehr rührige Gege feite weiter ermutigen; die mutmaß­lichen Folgen, die über unser Vaterland dann hereinznbrechcn drohen, sind nicht ailszudsiiken. Einen Vorgeschmack geben die letzten Ereig. Nisse in Mitteldeutschland, an deren Eindämmung auch unsere süd­deutschen Formationen beteiligt waren, engstes Zusammenhalten und tatkriistigbe Unterstützung ist mehr denn je nötig.

Industrie, Landwirtichaft, Banken und Private haben Beiträge verwilligt, seitens der T rtilindustrie wurde als Bebraasnorm bei- ! splelsweise 1 Proz. der Jahre-löhne von ISIS in einer Versammlung

> festgesetzt. Wir können, ohne daß wir von der Gesamtheit aufs ? Tatkräftigste unteistUtzt werden, unsere Ausgabe weder weiter und noch : weniger energisch durchführen. Da wir doch wohl annehmen dürfen,

! daß Sie dieser naiionaleu. im Interesse jedes einzelnen wie des ! Volksganzen liegenden Sache. Ihre Mithilfe werden nicht versag n l wollen, so ergeht hiermit auch an Sie nun die Bitte, einen möglichst ? erheblichen Beitrag verwilligcn und denselben an das

- Bankhaus Paul Kapff, Stuttgart,

^ auf Konto .Förderung von Industrie und Landwirischast« gütigfl i überweisen zu wollen, falls dies Ihrem Bezirksausschuß gegenüber ! noch nicht oder noch nicht in vollem Ausmaße geschehen ist Den Ihrerseii» oerwilltzten Bet ag biften wir uns unter Benützung des ! beiliegenden Freinmsch'ages sreundlichft bekannt geben zu wollen.

Mit vorzüglicher Hochachtung j Der E. W. Landesfinanzavsschuß

; Heinrich Blczinger Roeder

i 2. Vorsitzender. Geschäftsführer.

! Der Inhalt dieses Zirkulars ist von großem politischem ^ Interesse. Er stellt einen schweren Verstoß gegen das Ent- z rvaffnnngsgesetz dar, der mit harter Strafe bedroht ist. Den ^ Unterzeichnern ist das bekannt, sie bezeichnen daher ihr Schrift- ; stück als streng vertraulich und fordern seine sofortige Ver- l nichtung nach Beantwortung. Der Einwohnerwehr-Landes­finanzausschuß ist eine gesetzwidrige Einrichtung, die nur l z dazu dient, das Mißtrauen der Entente gegen Deutschland s zu beleben. Dieses Mißtrauen wird nicht abgeschwächi durch die Mitteilung des Ausschusses, daßweite Kreise uns bisher schon finanziell unterstützt haben", auch nicht dadurch, daß sich der Ausschuß für die Erhaltung desder Einwohnern» hr innewohnenden Gedankens in irgend einer Form ausspricht".

Wir fraaen dis würtl. Regierung: Ist ihr der Ein- wohnerwehckLandesfinanzausschuß und sein Treiben bekannt? Was sagt sie dazu? Hat sie sofort nach Kenntnisnahme von dem Zirkular da« Strafverfahren gegen diesen Ausschuß und gegen das Bankhaus Paul Kapff. das mit einem verschleier­ten Konto den gesetzwidrigen Ausschuß unterstützt, eingeleitet? Hat sie sofort die Bücher des Bankhauses Kapff beschlagnahmt?

Nur wenn die Regierung dieje Fragen mit einem glatten Ja beaniworten kann, ist sie frei von Schuld. Im anderen Falle ist sie mitschuldig.

Letzte Drahtnachrichten.

Die Reparations Konferenz.

Paris, l7. Apr. Nach demPetit Parisien" soll auf Beschluß der Konferenz im Eiys^e eine gsmischitKommiffion die Vorschläge ausarbeiten, die nach dem 1. Mai den Alliier­ten unterbreitet werden sollen, wenn Deulschland seine Ver- pfl chtuvgen bis dohin nicht erfüllt. Sie wird am Montag rine Sitzung abhalten, an der u. a. Marschall Foch und Lou- cheur leilnehmen werden. Das Blatt sagt weiter, da die Konferenz der Alliierten nicht vor den ersten Maiiagen statt­finden könne, würden die französtscben Sachverständigen un­gefähr 14 Tage für ihre Arbeiten Zeit haben. Die Haupt­frage sei, wie man sich bezahlt machen könne. Eine Kohlen­steuer von 50 Proz. des Wertes ergebe keinen höheren Be­trag als 700 Millionen Goldmark. Der Wert der Staats­gruben übersteige nicht 500 Millionen Golamark. Die Er­trägnisse tm Ruhrgebiet könnten höchstens einen kleinen Betrag für die Reparationen übrig lassen. Die B.setzung des Ruhr­gebiets oder jedes anderen industriellen Bezirks müsse also viel eher als ein Druckmittel auf Deutschland denn als ein Zahlungsmittel angesehen werden.

»

Paris, 17. Apr. Der Abg. Blum schreibt im Populaire: Gestern hat im Eiysee ein wahrer Kriegsrat statlgefunden, und zwar öffentlich mit großem Geräusch. Zu gleicher Zeit meldeten einige offiziöse Blätter, daß zwei Joh esklassen ein- berufen würden. Die feste Hand wird also niedersausen. Der Gendarm wird sich vorwärts bewegen. Was aber immer auch die Komödie des Scheins und der Schrei einer über­erregten Presse sein mag. der Wille Frankreichs ist nicht zweifelhaft. Es will den Frieden, wie dis ganze Welt ihn will.

Ablehnung deutscher Arbeiter für den Wiederaufna«.

Paris, 17. Apr. Nach einer Haoasmsldung aus Tour- cing haben heute 6000 Mitglieder der Bereinigung der Front­kämpfer den Text einer Adresse angenommen, in der Briand aufgefordert wild, deutsche Arbeiter in den verwüsteten Ge­bieten abzulehnen.

Beteiligung Amerikas an den Konferenzen.

Paris, l8. Apr. Nach einer Havas Meldung aus Lon­don kündigt eine Washingtoner Depesche offiziell an, daß die Vereinigten Staaten entschieden hätten, sich auf den Konfe­renzen über die Reparaiionsfrage. sowie bei allen anderen, die sich auf Fragen bezi-hen, die durch den Krieg veranlaßt wurden, vertreten zu lassen.

Französische Intrigen um Oberschlefien.

Paris, 18. Apr. ImJournal de Töbats" wird in einem Leitartikel über die oberschlesische Frage erklärt, daß, sollte durch ein bedauernswertes Versehen der Oberste Rat die oberschlestschen Kohlengruben Deutschland zusprechen, so sei sicher daraus zu rechnen, daß die oberschlestschen Bergleute mit Gewalt die Abtretung an Polen durchsetzen würden. Polen würde etnmarschieren und das bedeute dann den Krieg in Mitteleuropa. Durch einen derartigen zu Unrecht gefäll­ten Schiedsspruch des Obersten Rates käme eS zum Chaos.

Für ein ungeteiltes deutsches Oberschlefien.

Berlin, 17. April. Die Verbände heimattreuer Ober­schlesier veranstalteten heute Nachmittag tm Lustgarten eine Riesenkundgebung gegen die beabsichtigte Teilung Oberschle­siens, an der sich etwa 35000 Personen beteiligten. Aus allen Bezirken Groß Berlins zogen in langen Zügen die Ober­schlesier mit Fahnen ihrer Heimatsfarben und zahlreichen Schildern mit Inschriften nach dem Versammlungsort, wo elf Redner aus allen politischen Parteien in zündenden Wor­ten gegen die einseitige Parteinahme Frankieichs und den polnischen Terror auftraten. Zum Schluß der Veranstaliung wurde einstimmig eine Resolution angenommen, in der gegen jede Absicht, einzelne Gebiete Oberschlestens aus ihrem seit Menschengedenken bestehenden Zusammenhang mit Ober­schlesien und aus der seit mehr als 700 Jahren bestehenden Zugehörigkeit mit Deutschland herauszuretßen, Protest erho­ben wird. Oberschlesien muß ungeteilt weil unteilbar aus wirtschaftlicher Notwendigkeit und nach dem Willen der überiviegenden Mehrheit der Bevölkerung bei Deutschland bleiben. Dann bildete sich ein riesiger Zug, der unter den Klängen einxr Musikkapelle durch die Stadt zog und sich am Halleschen Tor auflöste.

Max Hölz teilweise geständig.

Bei einem zweiten Verhör im Polizeipräsidium bestritt der Raubmörder Max Hölz, an dem Berliner Verbrechen irgendwie beteiligt zu sein, während er andere Straftaten teilweise einräumte. Die Kriminalpolizei ermittelte gestern das Gepäck des Festgenommenen. Es bestand nur aus einem Kaffer, der außer 5000 Bargeld bloß Wäschestücke enthielt. Ein zweiter Koffer, der einem Genossen des Hölz gehört, enthielt nur Wäsche und Kleidungsstücke. Den Blättern zu­folge wird Hölz sich nicht gemeinsam mit den Urhebern der Anschlags auf die Siegessäule zu verantworten haben, sonderst es wird gegen ihn ein besonderes Verfahren einleitet, wenn das Material über seine Straftaten zusammengetragen ist. Hölz ist gestern in das Moabiter Untersuchungsgefängnis geschafft morden.

Die Trauerfeierlichkeiten in Doorn.

Haag, 17. Apr. Der Prinzgemahl der Niederlande hat seinem Adjutanten und seinem Sekretär Auftrag gegeben, heute Abend beim Transport der Leiche der verstorbenen deutschen Kaiserin auf dem Bahnhof anwesend zu sein.

Amsterdam, 17. Apr.Allgemeen HandelSblad" meldet aus Doorn: Der ehemalige deutsche Kaiser und seine Söhne wachen abwechselnd am Sarg der Kaiserin und löten sich in