hönbronn, io. April lv2l.
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gekannten und Verwandten, gliche Mitteilung, daß unser irotzoater und Schwiegervater
m, Schreim
Leiden im Alter von 66 Jah- i entschlafen ist.
bittet im Namen der trauern-
rbara Auer geb. Wörner.
>en 12. April, mittags 2 Uhr.
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Sulz, ?. April 1921.
sagung.
?ise herzlicher Teilnahme, die kseins und beim Hinscheiden rnsereS lieben Varers, Bru- lnkels
rermeister
trostreichen Worte des Herrn »senden Nachruf durch den nd Veteranenvereiris, den erlebe kcanzes, sowie für die i, auch von Seiten seiner Gar- e zahlreiche Leichenbegleitung sagen innigen Dank
Men Hinterbliebenen.
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«r. 83
Dienstag de« IS. April 1SSI
Jahrgang
Die deutsche Kaiserin Augusta Viktoria verschieden.
Gestern nachmittag wurde von Haus Doorn. Arnerongen, gemeldet, daß die Kaiserin Augusta Viktoria gestern vormittag «V« Uhr in Haus Doorn verschieden ist.
Mit dieser Frau ist eine edle, deutsche Frau dahingegangen, An ihrer Bahre hat das garstige politische Lied zu schweigen. Mit ehrfurchtsvollem Neigen muß jeder Deutsche, mag er seiner Weltanschauung nach auch noch so fremd jedem monarchischen Gedanken sein, an diese letzte Liegestatt treten. Denn hier ruht nicht eine Kaiserin, die von Geburt oder du>ch die Wahl eines Herrschers zu ihrer hohen Stellung berufen wurde, sondern eine Deutsche, die mehr war als Kaiserin, eine wahrhaft echte deutsche Ehefrau, eine wahrhast echte deutsche Mutter. Mutter und Frau: das war ihr Siand und ihr Beiuf und sonst nichts. Sellen eine Frau, die wie sie cs verstand, mit dem Manne in edler Hingabe und vollkommenem Verzicht auf die eigene Person, den eigenen Willen, den eigenen Wunsch, den Kelch des Leidens bis zur Neige zu leeren, den Becher der Frrude sich durch die berufene Stellung so beschneiden zu lassen. Ohne Murren trug sie das schwere Leid. Ohne zu zögern eilte sie dem Manne das schwere Geschick, das ihm der Weltenlauf auferlezte, tragen zu helfen. Ein wirklich treuer Lebenskamerad in Freud und Leid. Mutter war diese edle Tore, Edelfrau nicht nur durch schale Tradition, nein, aus liefinnersiem Herzen und Gefühl.
Dis Kaiserin Augusta Viktoria legte niemals politischen Ehrgeiz an den Tag. Sie war nur ein«. Ihres Mannes Weib und damit zugleich auch ihrer Kinder Mutter. Ein leuchtendes Vorbild ihrem Volke. Mutter d-s Volkes. Und wenn nicht der Willen reichte, mehr noch zu geben, wie sie es getan hat, dann war dieses ihr bitterster Schmerz. Aber wir alle sind ja eben nur schwache Menschen und alle müssen wir uns bescheiden im Können und Wollen. — Und dennoch erfüllte sie die größte Aufgabe, die ihr daS Schicksal auferlegte. Sie trug Frauen- und Matterschmerzen in edler Geduld. Und diese Mutter hat das ganze deutsche Volk die Pflicht zu grüßen, vor ihr das Haupt zu neigen und sie durch Nacheiferung zu ehren. Ehrt diese edle Tote durch die Tat! Deutschs Flauen gelobt an dieser Liegestatt nichts sein zu wollen, als eine einfache deutsche Mutter; und ihr ehrt die edle Tote mehr, denn durch einen üppigen Kranz, durch Tränen und Worte. Erkennt ihre Größe als Frau und als Weib und neiget das Haupt zum Gelübde. Dann gebt ihr der dahingegangenen edlen Frau das erhareoste Geleite.
Volk besinne dich auf dich selbst, an dieser Bahre. Nicht daß du wieder einem Kaiser mit leeren Hochrufen huldigen solltest, nein daß ein jeder bereit sei, sein Letztes für
seinen deutschen Bruder, einer Mutter gleich, herzugeben. Dann geht es wieder hinan zur Höhe und der letzte sehnlichste Wunsch der Toten wird erfüllt sein, und sie wird endlich die
ersehnte Ruh? sieden.
Als unsere Kaiserin in unseres tiefsten Volkes Not mit gebrochenem Herzen nach Schloß Doorn eilte, trug sie bereits den Keim der Krankheit in sich. Die Sorge um des Volkes Wohlfahrt, um Kinder und Mann hatte sie schon während der längen Kriegsjahre zerrieben. Dann kam dieses Letzte, Schwerste! Ohne Murren folgte sie ihrer Pflicht »nd half dem Gauen das Schwerste zu tragen. Es war die letzte große Aufgabe, an welcher ihr Herz zerbrach. Denn sie kannte die Schwächen dieses eigenwilligen Charakters, dieses großen Phantasten, und hinzu kam dis wirkliche ehrliche Sorge um das deutsche Volk.
Die edle Frau htt lange gelitten. Das Herz machte-ih: dauernd die größten Beschwerden. Trotz heftigster Schmerzen wehrte sie sich gegen den Tod. Nicht weil sie am
Leben hing, sondern weil sie ihren Mann in seiner größten Not rncht verlassen wollte. Lange Wochen währte dieser schwere Kampf. Nun ist die Edle erlegen. Der AlleSheiler, der
Tod, breitete den Schleier über sie.
Man mag über den Kaiser denken, wie man will; an der Bahre dieser Frau neigen wir ehrfurchtsvoll das Haupt. Sie war eine deutsche Edelfrau von HsrzenSadel und eine Mutter!
Berlin, 12. Apr. Wie dis Berl. Blätter melden, waren s am Sterbelager der Karserin der frühere Kaiser und Prinz s Adalbert zugegen. Die Kaiserin ist bewußtlos in den Armen dcS Prinzen Adalbert enschlasen.
Wie verlautet, wird der frühere, Kronprinz im Hause Doorn heute eintr-ffen. Der Kaiser und der Kronp inz werden den Zug bis an die deutsche Grenze begleiten. Piinz Oskar hat sich gestern nach Holland begeben, um die Ueber- führung der Leichs der Kaiserin nach der Station Wildpark bei Potsdam zu Inten. In der Nacht von Freilag auf Samstag wird die Leiche in Wildpark eintreffsn und dort bis zum Morgen im Saale des Fürstenempfangsgebäudes aufgebahrt werden. Am Samstag vormittag wird der Sarg in Gegenwart sämtlicher Mitglieder der kaiserlichen Familie mit Ausnahme des Kaisers und des Kronprinzen nach dem im Park von Sans'onct gelegenen antiken Tempel überführt werden, wo die Beisetzung erfolgen wird.
Wie das „Berl. Tagebl." erfährt, hat die preußische Regierung alle Vorbereitungen getroffen, um ev. Zusammen flöße zu verhindern, die zu einem unwürdigen Verlauf der Trauerfeier führen könnten. Es ist eine Absperrung durch Schutzpolizei in weitgehendstem Maße angeordnet worden.
Die deutsche Kaiserin Augusta Viktoria stammte aus dem Hause Schleswig-Holstein Sonderbucg Giücksburg und wurde am 22. Okt. 1858 als die Tochter des Herzog Friedrich von Holstein geboren. Die Kaiserin verlebte ihre Jugend auf dem Schlosse Prinkmann in Schlesien. Am 27. Febr. 1881 vermählte sie sich mit dem Prinzen Wilhelm von Hohen zvllern. Sie schenkte sieben Kmdein das Leben: K onprtnz Wilhelm, Prinz Eitel Friedrich. Adalbert, August Wilhelm, Oskar, Joachim und P lnzesstn Augusta Viktoria, der nach maligen Heizogin von Braunschweig. Ohne den Ehrgeiz mancher Füisti, nen auf das politische Leben Einfluß zu gewinnen, hat die Kaiserin stets nur das Bestreben gekannt.
ihrem Gemahl eine treue Gefährtin und Gehilfin, ihren Kindern eine gute Mutter zu sein. .
Die Kaiserin, welche in den letzten Jahren manchen harten Schicksalsschlag den Sturz ihres ManneS von seiner stolzen eingebildeten Höhe, den Tod eines Sohnes durch Selbstmord, den Zerfall unb die Unstimmigkeiten in ihrer Familie erleben mutzte, kränkelte schon lange dahin. I , den letzten Monaten nahm das Herzübel immer schlimmere Formen an um schließlich zum Tode zu führen. Die Kaiserin hatte in den letzten Wochen ihrer Krankheit so schwer zu leiden, daß ihr Tod wirklich als eine Erlösung begrüßt werden kann.
Berlin, 11. Apr. Für die Teilnahme an der Trausr- feier der früheren Kallerm und Königin Auguste Viktoria am Samstag ergehen besondere Antagen durch das ehemalige Oberhofmarschallamt. Beabsichtigte Kranzspenden für die verstorbene Koiserin nimmt der Schloßinspektor Dallmann, Neues Palais bei Potsdam, entgegen.
Die Zollgrenze am Rhein.
Authentische Nachrichten über den Zeitpunkt, an dem db Zollgrenze am Rhein in Kraft treten soll, liegen in Beritt noch nicht vor. Nach einer aus franz. Quelle stammender Meldung aus Mainz soll die Errichtung der Zollinie an 20 Apnl beginnen. Die Nachricht dürste richtig sein. C: ist zu erwarten, daß die näheren Anordnungen der Entent über die Durchführung der Absperrung wenige Tage vorhe bekannt gemocht werden und dann sofort in Kraft treten.
Bon der Entente wird, wie schon aus Pariser Me.dun ge: bekannt ist, für Waren, die aus dem unbesetzten Gebiet im besetzte Gebiet gelangen, ein Viertel des deutschen Tarifsätze» und zwar in Goldmark erhoben werden. Diese Festsetzung ist nur eine vorläufige, die Steigerung des Betrages auf Lei vollen Tarifsatz wird in absehbarer Zeit folgen, wenn auä ein bestimmter Termin dafür noch wcht in Aussicht genorn men ist. Beim Warenverk hr aus dem besetzten Gebiet naö dem übrigen Deutschland ist ein Ausfuhrzoll in Höhe de deutschen Tarifs in Papiermmk vorgesehen. An der West grenze werden voraussichtlich die deutschen Goldzölle zunäch! weiter erhoben werden, wie es dem Zw-cks der Zollgrenz entspricht, die ja in den Dienst der interalliierten Sanklions Politik gestellt werden soll. Es ist aber zu erwarten, daß dt Entente im Intel esse einer erleichterten Wareneinfuhr am dem Westen sehr bald Zollermäßtgungen etntreten lasse! wird. Um den Schwierigkeiten zu begegnen, die dem Wirt sckaftsleben des besetzten Gebietes durch eine Ueberschwsm muag mit ausländischen Luxuswaren erwachsen könnten, er wägt indessen die Entente, sür die Einfuhr solcher Artike Kontingente festznsetzen. Auch dis Versorgung des Rhein landes mit Rohstoffen, Lebensmitteln und Fertigerzeugnisse, aus Deutschland soll kontingentiert werden. Endlich besteh die Absicht, für die.aus dem besetzten Gebiet zur Ausfuh gelangenden Waren die soziale Ausfuhrabgabe weiter zu er heben und wie alle Zollabgaben sür die Entente zu verein nahmen und zwar auch dann, wenn sie von deutscher Seit allgemein oder sür einzelne Warengattungen aufgehvbei werden sollte.
Ueber die Maßnahmen, welche die Interalliierte Rheinlandkommission zur Ausführung und Kontrolle ihres Zolldienstes vorhat, kann folgendes mitgeteilt werden:
Die Zollabfertigung der Rhetiiltnie wird nicht an der Ostgrerze des besetzten Gebietes selbst vorgenommen werben, da der Mangel an Zollabfertigungsstellen zu unabsehbaren Verkehrsstockungen führen müßte und den Berk-Hr zwischen besetztem und unbesetztem Gebiet zeitweise ganz lahmlegen würbe. Man beabsichtigt, an der Ostgrenze bei einzelnen Wapgvnladungen Stichp:oben vorzunehmen und im übrigen den Zoll an der Abgangs oder Empfangsstelle im besetzen Gebier zu erheben. Im einzelnen denkt man sich die Durch sührung dieser Maßnahme so, daß sür jeden Transport aus dem besetzten Gebiet ein Duplikat des Frachtbriefes an die Kontrollstelle eingcreichl werden muß, während die aus Demschland kommenden Transporte nicht nur den Empfängern, sondern auch der Interalliierten Zollkontrolle avisiert werden müssen.
Znr eigentlichen Ausführung des Abfertigungsgeschäftes beabsichtigt die Entente, sich der deuischen Behöiden, insbesondere der deutschen Zollämter, zu bedienen. Ihre Tätigkeit soll ein interalliierter Ausschuß mit dem Sitz in Krblen'z überwachen. Die Kölner Dienststelle des deutsch-n Reichs kommissars für Aus- und Einfuhrbewilligung will man in eine Aus und Einfuhrstelle der Entente umwandeln und glaubt, von dieser Stelle auS die Em- und Ausfuhrbewilligungen ganz nach dem bisherigen deutschen Muster und wahrscheinlich auch mit dem eingearbeiteten deuischen Per sonal erteilen lasten zu können. Alle Schrif stücke sollen außer der Unterschrift des deuischen Beamten die Gegenzeichnung des zuständigen Entenlekommissars tragen. Soweit deutsche Außenhandelssteven und deren Nebenstellen ihren Sitz im besetzten Gebiet haben, wüiden sie der Aussicht der Entente unterstellt. Ob über den Durchgangsverkehr besondere Bestimmungen getroffen werden, ist noch nicht bekannt. Es ist aber anzün-hmen. daß die Entente in ihrem eigenen J»t< reffe davon absehen wird, den Durchgangsverkehr zu erschweren.
Ueber die Gegenmaßnahmen der deutschen Regierung
gegen die rechtswidrige E ntührung der Rheinzollgrenze läßt sich aus begre flichen Gründen zur Zeit noch nichts Näheres Mitteilen. Dmch die Verordnung vom 26 März sind dem Reichskomm ssar sür Aus- und Einfuhrbewilligung bereits die nötigen Vollmachten erteilt worden. Seine Anordnungen werden nach Inkrafttreten der Zollgrenze ärmlich bekannt gegeben werde». Um die Durchführung der Ententemaßnahmen zu verhindern oder doch menigftei-is möglichst zu erschweren, bedarf es selbstverständlich der Mitarbeit vor allem der deuischen Industrie- und Handelskreise sowohl im besetzten Gbiet, wie im übrigen Deutschland. Dag die Alli- ienen bet der Durchführung ihrer Absichten nicht darauf rechnen dürfen, die Einwilligung der deutschen Regierung zur Verwendung des deuischen Beamtenpersonals zu erhalten, haben wir schon vor einigen Tagen feststellen können. ES ist zu erwarten, daß sich auch deutsche Privatleute nicht für die Mitarbeit an den von den Alliierten zu schaffenden Kommissionen und Büros beili finden werden.
Verordnungen der Interalliierte« Rheinland- Kommission.
Havas veröff ntlicht über das neue Zollregime eine Note, in der gesagt wird, die interalliierte Rheinlandkomwission Hab« folgende Verordnungen getroffen:
„Die an den alten Grenzen erhobenen Zölle sind dieselben wie die, die vor dem Inkrafttreten der von der Londoner Kaufe'enz beschlossenen Sanktionen erhoben wurden.
2. Die bei der Einfuhr in das besetzte Gebiet an den neuen Grenzen erhobenen Zölle werden nach dem deutschen Tarif, der aus ein Viertel he> abgesetzt wird, erhoben.
3. Die am Ansgang des besetzten Gebietes nach dem nichtbesetzt-m Deutschland erhobenen Zölle werden nach dem deutschen Tarif festgesetzt, aber in Papiermark, d. b. sie betragen ungefähr den 10. Teil der ZoüeiHebung in Goldmark.
Der in Koblenz von der Oberkommrssion eingesetzte leitende Ausschuß der Zölle ist mit der Leitung des Personals betraut. Die Anwendung der Sanktionen gegen Zollhinterziehungen wird durch die juristischen Instanzen der BesotzungS- armee festgesetzt. Die interalliierte Oderkommisston der besetzten