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lagold, den 8. April 1921.

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iehnienden Freunden, Ver- u. Bekannten machen wir die schmerzliche Mitteilung, daß ritzsigellebte Tochter, Schwester in und Tante

Emilie

: Jugend im Alter von 24 ach langer, schwerer, in Geduld Krankheit, heute mittag sanft en ist. e bitten

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1. Frau Kathr., geb. Madel .Eugen,Klara,Max «.Rudolf shrath mit Kind >enzler, Ludwigsburg.

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Sonntag 1v.Aprttabds.Vr8l). im Zrlleististsaal

Vortragsabend ^

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Gv. Gottesdienst

am 10. April (Miseric. Domini.)

Borm. VglO U. Predigt (Otto), anschließend Abendmahlsfeier der Neulronfirmierten. Abends 5 U Predigt (Otto). Die Erbauungs­stunde im Vereinshaus fällt aus.

Ev. Gottesdienst« der Methodistengemeind«.

Sonntag vorm. '/ 2 IOU. Predigt (I. Elfner). 11 U. Sonntagsschule, abds. >/z8 U. Predigt (2. Elfner.) Montag abds. 8 /§ Gesangverein. Aiittwoch abd. 8 U. Gebetstunde. Kathol. Gottesdteutt Sonntag, 10. April. * ,8 Uhr Rohrdorf. V,w U. Nagold. 2 U. Andacht. Montag, II. Apr. ^,10 Uhr Mtensteig. Freitag 15. April- v,s U. Rohrdorf.

^scheint an jedem Wert- rag. Bestellungen nehmen ÄmMche Postanstalten v-,d Postboten entgegen.

Preis vierteljährlich hier -nttTrägerlohnM. 12., auswärts 12.45 Mchl. der Postgebühren. MuaU. nach Perhältnis,

stuzetgen-Gebühr für di« einspaltige Zeile aus ge­wöhnlicher Schrift oder deren Raum bei einmali­ger Einrückung 50 Pfg.. sei mehrmaliger Rabatt sach Tarif. Bei gerichtl. Beitreibung u. Konkursen ist der Rabatt hinfällig.

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etzedialk für Zen Sbemmlsbezir

Nagolder Tagblatt

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»All VMar per» « ». Zlltsr- (Karl Zatser) Rag-IL. DirantwortNch )Sr d».e Schriittetirrnz R. Mühe, Nagold.

Montag den 11. April 1V21

verbreitetste Zeitung in- Oberamtsbezirk. An­zeigen find daher von bestem Erfolg.

Für teles. AustrLge wird la­uertet Gewähr übernom««. US wird keine Gewähr dafL» übernommen, daß Anzeigen oder Reklamen in bestimmte« Ausgabe» oder an der ge- wünschten Ereile erscheine« In Falle» von höherer Ge­walt besteht kein Ansprnch a»j Lieferung der Zeitung oder«! Rückzahlung d. Bezugspreise*

Telegramm-Adrrsjr Gesellschafter Ragow

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83. Aahrgeng

Das Schicksal Oberschlestens.

Die Note der deutschen Regierung über das Schicksal Oberschlestens hat klar und eindringlich alle Argumente zu­sammengefaßt, die für daS ungeteilte Verbleiben Oberschlestens beim Deutschen Reich sprechen : die zweifellose deutsche Mehr­heit, die wirtschaftlichen und geographischen und auch die kul­turellen Zusammenhänge. Eine gerechte, unparteiische Ent­scheidung kann nur zu Gunsten Deutschlands lauten. Um das zu verhindern, sind die Polen und ihre Freunde, wie sie vorher alles aufgeboten haben, um die Abstimmung mit den Gewaltmethoden deS Zwangs und der Emschüchteruug zu beet, flufsen, jetzt ebenso eifrig bemüht, das Abstimmungs­ergebnis, das eine deutsche Zweidrittelmehrheit ergeben hat, ins Gegenteil umzufäische». Sie ziehen einmal dieEmi- grantenstimmen" von den deutschen Zahlen ab und ziehen sie noch besonders ab im Industriegebiet und rechnen so die deutsche Mehrheit in eine polnische um. Das ist eine grobe Fälschung, an der sich jeder mitschuldig macht, der sich dieser Rechnung anschließt. Der Friedensvsrtrag macht keinen Unterschied zwischen den in und außerhalb Oberschlesiens wohnenden Abstimmungsberechtigten, sie find alle gleich zu bewerten; jede Differenzierung würde eine grobe Verletzung des FriedensoertragS sein. Es ist aber ebenso unzulä sig, die Stimmen der Heimattreuen einfach als deutsche Stimmen zu buchen. Vor der Abstimmung halten ja die Polen reno- miert, daß sie von den Heimattreuen einen großen Teil der Stimmen erhalten würden; noch auf der Fahrt der Heimat­treuen haben sie viele durch Sttmmenkauf und Betrug, dann durch offene Drohungen, für sich zu gewinnen versucht. Kein Mensch kann sagen, in welchem Umfang ihnen daS gelungen ist, da doch die Wahl eiye geheime war. Es wäre also die reinste Willkür und ein unverzeihliches Unrecht, wenn solche Wahrscheinlichkeitsrechnungen angestellt würden, die dem Sinne des Friedensvertrages widersprechen und nur in die Ine führen, jedenfalls aber der klaren Volksmeinung Gewalt antun würden.

Dieses Unrecht wäre umso größer gegenüber den unge­heuren Erschwerungen der deutschen Abstimmung durch den Polnischen T-rroriSmu§, über den ein ebenso gewaltiges wie gewichtiges Material vorliegt. Man kann mit Fug ».Recht sagen, daß Tausende deutscher Stimmen entweder nicht ab­gegeben oder direkt den Polen zugesallen sind infolge dieser gewaltsamen Beeinflussungen, dieses fortgesetzten Systems der Verängstigung und Einschüchterung und der direkten Lebens- bedrohang. Diese Vorgänge stark in Rechnung zu ziehen, hat die in teraliierte Kommission um so mehr Ursache, als sie ihre Pflicht, alle Maßnahmen zur Sicherung einer freien, unbeeinflußten und geheimen Stimmenabgabe zu treffen, zum größter) Teil nicht erfüllt, die Bitten der bedrohten Deutschen um Schutz unter allerlei Vorwänden abgeschlagen hat. Und ein unter diesem Druck zustande gekommenes Abstimmungs­ergebnis sollte nun noch zu Ungunsten der Deutschen umge- deutet werden, um so für die Abtrennung der wichtigsten Jndustrieteile Vorwände zu schaffen? Das hieße noch nach­träglich die polnischen Gewaltakte rechtfertigen. Was gefor­dert werden muß, ist umgekehrt, daß daS übv den Terror vorgelegte Material geprüft und danach das Wahlergebnis neu bewertet wird. Dann wird sich Herausstellen, daß im Kreise Tarnowitz die nur durch wüstesten Terror, durch schweifte Bedrohungen und Gewaltakte sowie durch Unregel­mäßigkeiten bei der Abstimmung zustande gekommene poln. Mehrheit unter keinen Umständen anerkannt werden kann. Knd ähnlich muß dte Prüfung in zahlreichen G meinden der Kreise Pleß und Rybnik und des Landkreises Kattowitz aus- fallen, wo die gleichen Methoden angewandt worden sind. Eine tatsäch ich unbeeinflußte Abstimmung würde sicher eine Dreiviertelmehrheit für die Deutschen und auch eine große Mehrheit in dem Industriegebiet ergeben haben. Daß sie trotz der Erschwerungen, Behinderungen u Fälschungen noch so groß g^oorden ist, muß deshalb besonders hoch bewertet

entgegenstehende Entscheidung wäre eine Fälschung des Volkswillens. ^

wiederholt hervorgehoben, daß nicht nur das deuische, sondern ebeniosehr daS eigene oberscklesische ^ Verbleiben von ganz Oberschleften bei A.'Eand verlangt, wenn nicht ungeheure wirischafiliche u.

Werte der Zerstörung ausgesetzt werden sollen, und die Entente müßte sich klar sein, daß hiermit auch das Inte­resse der Weltwirtschaft znsammenfällt. Nur im staatlichen Zusammenhang mit Denischland kann Obeischlesten und vor allem sein industrieller Teil, sich auf der bisherigen Höhe halten, jeder andere Lösungsoersuch muß Unheil stiften

Vernunft und Gerechtigkeit sprechen in gleichem Maße dafür, daß Oberschlesien ungeteilt im deutschen StaalSoer- bande bleibt. In diesem kann eS sich selbständig entwickeln und auf Grund der Autonomie selbst verwalten, durch selbst- gewählte Beamte aus dem eigenen Gebiet, während es unter Polnischer Herr schall nur von Warschau regiert und für die Warschauer Bedürfnisse ausgesogen werden würde. Die Po­lenhaben früher, als sie sich eine große polnische AbstimmungS- Mehrheit einbildeten, leidenschaftlich dagegen protestiert, daß auch nur ein Teil Oberschlestens losgetrennt und Deutschland ^gesprochen werden würde. Jetzt, wo das AbstimmnngSergeb- vts gegen sie ausgesallen ist, müssen sie es sich gefallen lassen.

daß ebenso gegen Abtrennung von Teilen Oberschlestens an Polen protestiert wird. Dieser Protest hat um so mehr innere Berechtigung, weil Obsrschlesien in allen seinen Teilen und in seiner ganzen Entwicklung durchaus deutsch ist, seine ganze Wirtschaft auf demscher Leistung beruht und nur durch deutsche L.itung erhallen werden kann. Jede Polonisierung heißt hier Vernichtung, Vernichtung des wirtschaftlich Erreichten denn den Polen fehlen dte Fähigkeiten, und Kräfte zur Fort­führung. und die Deutschen würden unter dem polnischen Druck nicht blitzen, Herunterdiückung der Kultur auf ein viel nird igeres Niveau und Zerreißung der wirtschaftlichen Zusammenhänge mit Deutschland, die eine Lebensvoraus­setzung für Oberschleften sind. Die jetzt am stärksten für Po­len agitieren, würden baio selbst Leidtragende sein; sie wür­den dagegen nach den bestimmten Zusicherungen der deutschen Regierung im deuischen Staaisverbands vollsten Schutzes und jeder Förderung sicher sein, ebenso wie Polen alle Produkte, deren es bedarf, auch weiterhin aus Oberschlesien erhalten würde. Die Entente hat kni ihrer Entscheidung eine unge­heure Verantwortung. Wird sie das Bestehende u. Bewährte, das naturgemäß Zusammenhängende erhalten, oder wird sie sich für Abtrennungen entscheiden, die statt deS Aufbaus Zer­störung bedeuten? Will sie den Friedens oertrag nach Sinn und Inhalt ausführen, dann kann eS nur die eine Entschei­dung geben, daß ganz Oberschlesien zu Deutschland gehört.

Rollet über Oberfchlefien.

Paris, 9 Apr. Tin Vertreter des Matin hatte eine Unter­redung mit General Rollet, der auf Befragen erklärte, er glaube nicht, daß, wenn die Entscheidung der alliierten Kom­mission über dte neue Grenze Oberschlestens bekannt gemacht würde, es zu Unruhen kommen würde. Bevor man aber beraten könne, müsse man das genaue Ergebnis der Abstim­mung kennen lernen. Es sei keine leichte Aufgabe, dte Ab­stimmung von 1400 Gemeinden nachzuprüfen Er sei immer der Ansicht gewesen, daß diese Arbeit einen Monat in An­spruch nehmen würde, also nicht vor dem 21. April beendigt sein könne. Die offiziellen Ergebnisse der Abstimmung wür­den eist an diesem Tage bekannt gemacht werden. Dann erst könnte dte Kommission mit ihren Beratungen beginnen. Auf weitere Fragen gab der General keine Antwort.

Dr. Simons Reise.

Dr. Simons Schweizer Aufenthalt.

Berlin, 9. April. Der deutsche Minister des Auswärtigen, Dr. Simons, machte am Samstag anläßlich seiner Anwesen­heit in Bern dem Ministerpräsidenten Schulles, dem Vize­präsidenten Haab, sowie dem Chef des Polnischen Departe­ments, Malta, einen Höflichkeitsbesuch. Wie die Schweiz. Dkpeschenagentur erfährt, bildete den Gegenstand der Erör­terung in erster Linie dte beide Länder interessierender; Fragen, speziell kommerzieller Natur. Indessen wurden im Verlauf des Gesprächs auch die großen Tagesfragen berührt. Dr. SimonS betonte hinsichtlich der Reparalionsfraae den ent­schiedenen Willen DeuischlandS, innerhalb der Grenzen deS Möglichen zur Wtdergmmachung miizuwirken. Er sprach dabei die Meinung aus, daß dte deutsche Regierung wohl demnächst Gelegenheit haben werde, ihren guten Willen zu beweisen.

Dr. Simons auf der Heimreise.

Lugano, 9. April. Vor seiner Heimreise hatte der deutsche Außenminister Simons in Lugano eine Zusammenkunft mit dem deutschen Gesandten in Bern, Adolf Müller, sowie dem deutschen Botschafter in Rom, v. Behrenberg-Goßler.

Ein deutscher Sondierungsversuch in London?

Rotterdam, 9 April. Der Berliner Korrespondent deS Rotterdamschen Courant will aus glaubwürdiger Quelle ver­nommen haben, daß die deutsche Regierung die Absicht habe, in der nächsten Zeit eine Per'önlichkeit, welche das Vertrauen deS Volkes genieße, nach London zu senden, nm daselbst die Stimmung der Staatsmänner über die Möglichkeit einer Wiederaufnahme der Unterhandlungen in der Entschädigungs­frage zu sondieren. In dieser Sache nennt man Dr. Adolf Koester, der im Kabinett Hermann Müller Außenminister war und sich bei der Abstimmung in Schleswig verdient ge­macht hat.

Der Wiederaufbau Frankreichs.

Berlin, 9. Apr. Zn der von HavaS verbreiteten und von einigen Blättern übernommenen Nachricht, wonach im Wieder­aufbauministei ium ein Plan feriia gestellt werden soll, der bis spätestens 1. Mat dem Obersten Rtt vorznlegen sei, erfahren wir von authentisch unterrichteter Seite: ES ist zwar zutref­fend, daß ständige Beratungen über die Möglichkeit und den Umfang der von Deutschland zu leistenden Wiederaufbauar- beiten stat finden. Angesichts der lückenhaften und zum Teil offensichtlich entstellten sranzöft'schen Berechnungen über den festgelegten Schaden ist noch nicht daran zu denken, diesem Plan bis zu dem angeg-benen Termin eine greifbare Gestalt zu geben. Es sind auch in dieser Hinsicht noch keinerlei Schritte unternommen worden. Im übrigen ist ein derartiger Plan auch nicht dem Obersten Rat vorzulegen, sondern der Repa- rationSkommiflion.

Der Vergarbetterstreik in England.

Entspannung der Lage.

London, 10 Apr. Reuter. Die gestern abend erfolgte unerwartete Ankündigung, daß der Bergarbeiterverband seine Mitglieder anweist, nichts gegen die zur Sicherung der Berg­werke nöitgen Maßnahmen zu unternehmen, hat die Lage beträchilich entspannt. Für Montag wird eine weitere wich­tige En'wickelung der Dinge erwartet. Während deS ganzen gestrigen Tages strömten ununterbrochen Freiwillige durch London, die sich für alle Notstandsarbeilen während des Streiks zur Verfügung stellten. Sämtliche eingehenden Berichte zeigen auch weiterhin «ne Abneigung der Eisenbahner, den Streik zur unterstützen.

Eine neue Besprechung heule vormittag.

London, 9. Apr. Remer. Am Schluß einer Sitzung deS Arbeiter Dreibunds wurde amtlich bekannt gegeben, daß zwischen den Bergarbeitern und den Bergwerksbesitzern am Montag morgen eine neue Besprechung statlfinden werde, ferner, daß der Bergarbeiteroerband heute nacht in den mit ihm zusammengeschloffenen Unter verbänden eine Warnung veröffentlichen wird, worin alle Mitglieder angewiesen wer­den. sich jeder Handlung zu enthalten, die sich gegen die zur Sicherung der Bergwerke igen Maßnahmen wenden würde oder die Anwendung von Gewalt durch die Regierung nach sich ziehen müßte.

Der russisch-polnische Friedensverlrag.

London, 9 Apr. Reuter erfährt aus polnischer Quelle, daß der Vertreter von Sowjetrußland in Riga. Joffe, in einer Uateiredung mit einem Vertreter der Kraßnoja Gazetta erklärt habe, die Bedeutung des Friedens mtt Polen bestehe nicht nur in der Unterdrückung der Kriegsgefahr; ein Kon- fi kr im gegenwärtigen Augenblick sei unmöglich, selbst in Gedanken. Die Bedeutung des Friedens mit Polen liege für Rußland in der Tatsache, daß es j tzt in der Lage sei, die Vorteile aus der Oeffaung des polnischen Gebietes zu ziehen, durch Wiederaufnahme der Transtlverbindungen mit Deutsch­land. Die Produkttoll der polnischen Industrie allein sei für die russischen Bedürfnisse ungenügend. Rußland erwarte eine große Einfuhr aus Deutschland.

Weniger Fntereffeuorganisaion mehr berufsstSndtsche

Arbeit!

Die vielgerühmte Fähigkeit der Deutschen, zu organisie­ren, wächst sich allmählich zu einer Gefahr der Üeberorgani- sation airS. Wir sind heute bereis überorganisiert in Gewerk­schaften der Arbeiter, Angestellten. Beamten, in Arbeitgeber­organisationen und Unternehm rvereinigungen, in Bauern-. Mittelstands, Kleinhandelsinleieffenverbänden. Und überall lautet die Parole: Jntereffenschutz und Jntereffenkampf. Je­der will von den andern etwas haben, gewinnen. Man kämpft, wie man sagt, gegen den Individualismus, gegen die Aus­beutung durch andere und pflegt selbst den Massengeist, den KlaffenegoiSmuS. Angesichts dieser Gefahr verweist die in Hamburg erscheinendeNordwestdeutsche Handwerksz'g." in einem beachtenswerten Artikel auf die berufsständrsche Ge­meinschaftsarbeit der Handwerker, die sich seit Jahren im or­ganisierten Handwerk, besonders in Rheinland-Westfalen kraft­voll entfaltet hat und die bewußt mtt den die Jntereffenor- ganisationen beherrschenden und auf unbegrenztes Gewinn­streben gerichteten Geiste gebrochen hat. Diese Handwerker haben am eigenen Berufsstande die Erfahrung gemacht, daß keine innere Gesundung und Kräftigung daraus entsteht, daß man bloßdaS wohlverstandene Interesse" der Slandesge- noflen organisiert. Solche Kräftigung erwarten sie nur von einem familienhaften Treubunde der StandeSgenoffen, welche einander stützen und helfen wollen, dte ihre Kräfte kamerad­schaftlich zur schaffenden Gemeinschaftsarbeit zusammenlegen, die sich als lebende Glieder einer Lebensgemeinschaft und Schicksalsverbundenheit fühlen. Jnlereffenkampforganisationen ballen bloß mechanisch die nach außen gebende Stoßkraft von Interessenten zusammen; berufsständische Gem.-inschaften lassen in den Gliedern, die durch eine GemeinschaftSseele zu rin er Lebensgemeinschaft organisch verwachsen, neue schöpferische, fruchtbare Lebenskraft aisiquellen, welche die Leistnnpssähig- kett und damit die Gelluna in der Volksgemeinschaft hebt. Zerfällt ein Volk in Jnteressenorganisationen, die gegenein­ander kämpfen, aber auch in den eigenen Reihen die Selbst­sucht gegeneinander weck n, darum sich immer wieder spalten, so sinkt dte Produkitonskraft und Produkttonsfreudigkeit, so zerfällt das Volk im Kampf aller gegen alle. Bauen sich dte Berufsgruppen auf berufsständtscher GemeinschaftSgestnnung zu Ständen mtt starker Standeskultur aus, so wächst dte Ar­beitsfreude und die Produktionslust, so schließen sich aber auch diese Stände von selbst zur organischen Lebensgemein­schaft, zum lebendigen Leibe eines Volkes zusammen, in dem jeder Stand als Glied im ganzen und für das Wohl des Gan­zen lebt. Beides beruht auf einem organischen Lebensgeheirn- nis. Darum muß die Parole lauten: weniger Jntereffen- orqanisation und mehr organisches Gemeinschaftsleben von Ständen I Stände entstehen aber nicht durch dte Beanspruchung deS Namens eines Standes, sondern erst durch die Seel« der berusSständischen Gemeinschaftsgefinnung.