die in Paris r r Aussicht genommen wurden.In London" so schrieb er,steyc oie Eniemepolilik am Scheidewege". Mit düsen Aeußernngen ist die Stellungnahme breiter Schichten in beiden Lagern zu dieser Frage wredergegeben. Daß der deutsche Arbeiterführer nicht nur im Namen einer gewissen Schicht gesprochen hat, beweist die sehr rege Anteilnahme, die die Frage einer Beteiligung am Aufbau der zerstörten Gebiete irr den verschiedensten Kreisen von j her gesunden hat, beweisen die wiederholten, doch vergeblichen Bemühungen der deutschen Rcaierung, Vereinbarungen mit den Franzosen zu treffen. In Frankreich haben sich in den Stimmen aus Gewerkschaft» und Arbcüer kreisen, die in der Reparationsfrage eine vernünftige Lösung suchen und in der akrioen Betätigung an dm Wrederairfbauarbeiten ein unentbehrliches Mittel, eine Lösung zu finden, sehen, in letzter Zeit auch solche aus dem bürgerlich-republikanischen Laaer nngeschlossen; es ist vor allem der raü kale Deputierte ckean dienne88^, der eine große Kampagne zur Propagierung seines Planes einer deutschen Mitarbeit führt, und d ff n Ideen der Regierung Lrianä zur Prüfung Vorgelegen haben. In London, so meinten diese französischen Kreise, könne es sich erst Herausstellen, ob dis Regierung krinnck diesen Plänen ebenso ablehnend« ge- genüberstebe wie LUe frühere französische Regierung. Der populsire" meinte sogar, daß das ganze Ergebnis der Londoner Konferenz von der Annahme oder Ablehnung der deutschen Mitarbeit bei dem Wie­deraufbau in Nordfrankreich abhänge.

In London hat man aber bisher so g >t wie nichts über diese wichiige Frage gehört. Am Schluß der Rede des deutschen Außenministers, so nebenbei, die Erklärung, daß Deutschland auch bereit sei, Arbeitsleistungen zur Verfügung zu stellen. Dieselbe Erklärung findet sich in den deutschen Gegenvorschlägen. Die Geqenseite ist überhaupt nicht auf diese allerdings unbegreiflich matte Zusao» »nte-er Mitar­beit am Wiederaufbau eingegangen, ihrSprect e Ul/snIO^orAe hat es mehr darauf ungelegt, ein möglichst p astilch.» ono von den Schrecknisse der Zerstörungen zu geben, das wohl besser das Ende seiner Ausführungen, die Drohung mit Gewalt, voibereiien mochte. Aber es bleibt nun doch für alle diejeni­gen. die nichts unversucht lassen wollen, um dasEnde mit Schrecken" (für beide T-ile) zu vermeiden, die sehr ernsthafte Frage, ob dieser Punkt, der ganz zweifellos eine Erleichterung im Spiel der Zahlen oringen könnte, unerörtert bleiben soll, ob nicht die ölin,reu Fäden, die zwischen den Lagern der Regierungstmte noch nicht abgerissen sind, sich um Stäbe winden ließen, d e rm Boden der Volksmeinung einen festen Halt gesunden haben.

Es ist wohl ei:,leuchtend, daß die Initiative für eine Mit­arbeit am Wiederaufbau Nordfrankreichs auf deutscher Seite liegen mußte und sie lag auch auf deutscher Seite, mehr als die bisherige Haltung der deul,chen Delegation fitzt in Lon­don vermuten läßt. Aber unsere Vorschläge haben sehr lange und vielleicht allzu lange keine Gegenliebe gefunden, sowohl die private Initiative, darunter die äußerst beachtens­werte der deutschen Gewerkschaften, wie auch die Vorschläge der deutschen Regierung, die nicht weniger als drei Angebote der französischen Regierung gemacht hat, ohne daß diese auf eines eingegangen wäre. Im September 1919 hat die deut­sche Regierung der französischen eine Note überreicht, in der es hieß:

Die in Versailles anwesenden Vertreter deutscher Abeitnehme» organisalionen können versichern, daß ihre Mitglieder freiwillig am Wiederuusqau Nordfrandretcks ml wirken wollen und diese Aufgabe als eine freigewählte Ehrenpflicht gegenüber der Bevölkerung der zer­störten Gebiete betrachten "

Ebenso erhielt der Plan, den die deutsche Regierung als Reparaiionsvorschlag in Spa vorlegte, ein KapitelWieder­aufbau der zerstörten Gebiete", daS Anregungen für die Durchführung des Wiederaufbaus der zerstörten -Gebiete brachte. Ferner haben die deutschen Experten in Brüssel dieskn Punkt wieder aufgegriffen. Wir können wiederum den Franzosen Jouhaux als Zeugen anführen, daß es nicht Schuld der deutschen Regierung oder des deutschen Volkes war, wenn der Aufbau Nordfrankreichs durch uns nicht aklio gefördert wurde. Der französische Gewerkschaftsführer schrieb:

Es baden im Januar ISIS Verhandlungen mit Vertretern der deulschen Regierung, der sranz Regierung, der deutschen Gewerkschaften, unsrrks Bauarbeiterverbandes und des f anz. Gewerkschasisbundes stattgesunden. Sie erzielten nichts und die Verantwortung für das

Scheuern fällt gänzlich aus die franz. M nistec zurück, die sich ver- pflichtet halt », im Dezember eine Antwort zu g-chrn auf die man noch wartet. Wenn unsere unglücklichen Landsleute leiden, wenn sie, noch elenden Verhältnissen überantwortet, gezwungen sind, ln ihren Baracken oder Erdhöh en zu frieren, so müss n sie wissen, wem die Verantwortung: düse Sachlage zufällt. Sie müssen nicht außer acht lassen, daß die Regierung dtsses Landes (Frankreichs) die Bor­schi,tge hat nicht berück sichügen wollen, die ihr gemacht worden sind, daß sie sie ohne Amwott gelassen hat, daß sie noch nicht begonnen hu. sich wl k! , mm Zweck des Wi.derausbaus z i bemühen. Aus welchem G,U! ? W r stellen fest, daß IS möglich gewesen e die zehre zerstörten D p atements schnell wlederherzustellrn und ohne den Nützlicher n d r Erdarbeiter! und des Bauwesens einen Vorwand zu urigem ss »en Profiten zu geben"

An solche Ausführungen hat sich lüozrä QevrZe wohl nicht erinnern können. Und wir greifen st- nur heraus, um zu beweisen, daß die Ruinen Nordfrankreichs nicht durch un­seren bösen Willen zum großen Teil noch Ruinen uns scheinbare Argumente für unsere Gegner sind. Im Augen­blick einer unerhörten Zuspitzung der seit 1914 währenden politischen u. wirtschaftlichen Weltkrise, im Augenblick, da die unzulänglichen Lenker von Völkerschick alen wiederum nur eine Handbreit vom Abgrund entfernt sind, wird man es ver stehen, wenn noch einmal an eine Möglichkeit erinnert wird, deren psychologische Wirkungen wesentlicher sein könnten als ihr sicherlich sehr beträchtlicher materieller Inhalt. Es könnte etwas geschehen, was sich nicht nur auf Annuitäten anrechnen ließ;, reaieLeistltngen, ehemaliger Feinde am Wiederaufbau, eine Tatsache, die sich nicht in Zahlen auflösen läßt. Wie weit sie eine Entwirrung der verfahrenen Situation des Augenblicks bringen könnte, mögen die Männer in London bedenken, denen eine ungeheure Verantwortung anfgebürdet ist.

Um London.

Beratungen des Reichskabinetts.

Berlin, 6. März. Die ans London vorliegenden Mel­dungen wurden heute in zwei Kabinettssitzungen unter dem Vorsitz des Reichspräsidenten beraten. Zwischen beiden Sitzungen fand eine Besprechung mit den erreichbaren Sach­verständigen statt. Auf Grund der Beratungen sind an die Delegation Instruktionen für die morgen in London statt- findenden Verhandlungen der Konferenz ergangen.

Die Haltung der deulschen Delegation.

Berlin, 5 März. Nach hier eingetroffenen Nachrichten aus London ist die deutsche Delegation in voller Arbeit für die Rede des Reichsministers Dr. Simons, die er am Man tag in der Konferenz halten wird. Daneben findet eir leb Hafter Depeschenaustauich zwischen Delegation und Reichs­regierung statt. Wie die Blätter von gut unterrichteter Seite erfahren, ist die Lage für die deutsche Delegation klar und eindeutig. Es steht zweifelsfrei fest, daß eine Unterzeich­nung der Pariser Beschlüsse für die Delegation nicht in Frage komme. Es besteht in dieser Frage völlige Ein­mütigkeit zwischen dem Kabinett und den Londoner Ver­tretern. Die schwache Möglichkeit zu weiteren Ver­handlungen, die-in der Rede Lloyd G-orges erblickt werden kann, wird aber von der Delegation benützt wer den. Jedoch dürfen bisse geringen Verhandlungsmöglrch ketten nicht über den Ernst der Lage hinwegtäuschen.

Eia mannhaftes Wort aus dem Rheinlands.

Berlin, 5 März. ImBerl. Tagebl." erklärt der Reichs­tagsabgeordnete von Düsseldorf Ost, Erkelenz, zu der von der Entente angedrobten Besetzung rechtsrheinischer Häfen: Wir sind uns am Rhein seit langem darüber karr, daß die­ser wahnsinnige Versuch einmal gemacht werden wird und wissen, daß wir dabei die zuerst Betroffenen sein werden. Uns kann die Rede Lloyd Georges nicht erschüttern. Wir hoffen und wünschen dringend, daß die Besetzung niemand in Deutschland schwerer fällt als uns. Die Welt braucht einen solchen Versuch, Armeen zum Gerichtsvollzieher zu machen, um endlich zu erkennen, daß Machtpolitik keine Reichtümer schaffen kann. Wir wollen und werden die augenblicklichen Lasten ertragen, da wir die ungeheurn Dauer­lasten nicht tragen können. Eine augenblick.iche Erleichterung wollen wir nicht erkaufen durch eine unmögliche Dauerbe­lastung. Auch wenn wir am meisten und am schwersten lei­den, wollen wir, daß Deutschland endlich bekundet, wie un­

möglich und unerträglich es ist, unter dem Marlerinsirumen- des Versailler Vertrags weiter zu lcb.n."

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» Entente-Drohungen.

Paris, 5. März. Briand und die anderen französischen Minister, die heute nach Paris-zurückkehren sollten, bleiben in London, um die deutsche Antwort abzuwarten. Die deutsche Delegation wurde benachnchitm, daß, wenn nicht bis Monrag mittag auf die wesenNtchen Punkte des Pariser Ab­kommens eine Antwort erfolgt sei, die folgenden drei Sank­tionen sofort in Kraft treten würden: Militärische Besetzung in dem von Lloyd George angegebenen Umsang, Beschlag­nahme der deutschen Güter in den Alliierten Ländern urid Beschlagnahme der Zölle im Rheinland M-t dieser Maß­nahme hofft man besonders die deutsche Großindustrie trrffen zu können. Die Blätter weilen jedoch bereits darauf hin, daß die Beschlagnahme der rheinischen Zölle nur dann wirk­sam sein könne, wenn zugleich die deutschen Seehäfen blok- k-ert würden, da sonst die deuische Ausfuhr auf dem See­wege entschlüpfe und über neutrale Länder in dis alliierten Länder kommen würde.

Wie Londoner Meldungen der Pariser Blätter besagen, rechnet man allgemein mit einem Nachaeben der deutschen Delegation.

DieSanktionen."

Berlin, s. März. Aus Paris wird gemeldet: Der französische Ftnanzminister Paul Donmer hat die vier Tage F ist benutzt, um nach Paris zurückzukehren, wo er die An­wendung der Zollstrafmaßnahmen vor bereiter. Der Minister wird Paris am Sonntag wieder verlassen, um am Montag der Sitzung, in der die Deutschen ihre Antwort bekanntgeben werden, beizuwohnen.

Donmer erklärte, von dem Ergebnis der Londoner Kon­ferenz sehr zufrieden zu sein und rührme sehr die Bemühun­gen Briands. Die erste Strafmaßnahms bezieht sich auf die deutschen Waren. Die verbündeten Regierungen werden von ihren Parlamenten die nötigen Vollmachten verlangen, um die Prozentsätze zu bestimmen, die sie von dem Einkaufs­preis der deutschen Waren einztehen wollen. Die Käufer deutscher Waren zahlen den Verkäufern bis höchstens zur Hälfte den Wert der gekauften Waren. Sie zahlen die an­dere Hälfte an ihre nationale Finanzv rwaltnna, die beauf­tragt ist, dis Summe der Wiedergulmochungskommiision zu- zusiihren. Die deutschen Verkäufer, dis nur die Hälfte des Wertes ihrer Waren erhalten, müssen sich ihrerseits an die deutsche Regierung wenden, die die Differenzen bezahlen wird. Diese Sanktion, die besonders von den Engländern empfoh­len wurde, ist von einer Kommission geprüft worden, der die Finanzminister sämtlicher avirerten Länder augehörlen. Diese Maßnahme hat gewisfirmaßen den Zweck, die deutschen Waren zu boykottieren.

Die zweire Sanktion, die besonders von den Franzosen vertreten wirb, steht die Errichtung einer Zolliaie vor. Der Betrag der Zölle wird von den deutschen Zollpostbehörden einaezogen, die sich an den äußeren Grenzen des besetzten Gebietes b staden, und wird der Wieder gutmachungskommis- ston zugefithrt. Diese Zölle werden weiterhin nach den deutschen Tarifen erhoben. Eine zweite Zollinie wird zeit­weise auf dem Rbein und au der Grenze der Brückenköpfe eingerichtet. Der Tarif, der auf dieser Linie angervendet wird, sowohl für die Einfuhr als auch für die Ausfuhr, wird durch, die interalliierte Kommission der Rheinlands festgesetzt in Uebsrrinstimmung mit den verbündeten Regierungen.

Das Finanzministerium hat alles vorbereitet, um diese Zollinie einmrichlen. Die Beamten stad bereits ernannt. Wenn am Montag die deutschen den Verbündeten ein end­gültiges Nein entaegenhalten, wird der Fi-ranzmirnsier Dou- msr in Uebereinstimmimg mit feinen englischen, italienischen, belgischen und japanischen Kollegen den Präsidenten der in­teralliierten Kommission, Tirard, nach Paris berufen.

Französische Stimmungen.

Berlin, 6. März. In Pariser politischen Kreisen ist die Ansicht stark vertreten, daß eine ablehnende Antwort der deutschen Regierung den Franzosen weit angenehmer wäre, als eine Zustimmung. Um eine Einigung nach Möglichkeit zu erschweren, wird in Paris die Forderung erhoben, daß, wenn Deutschland auch das Pariser Abkommen onnehmen

8 Eine jede Sach' bat stets zwei Seiten, ^

U Du kannst nur für die eine streiten.

8 Schiller.

Im Schatten der Schuld.

43) Original Roman. von Hanna Förster.

Baron von Wendt begleitete sie zu ihrem Auto. Im Vorbeigehen sah sie den Grafen Eberhard. Er ging neben Fräulein von Gebhardt, deren weißes schönes G« sicht ver­führerisch unter einem rotseidenen Schal heroorsah. Wie die beiden so nebenbeinander gingen, waren sie wirklich ein selten schönes Paar. Beides hohe, stolze Gestalten, beides vollendet schöne Menschen. Sie schienen wie sür einander geschaffen.

Renate fühlte wieder das beklemmende Weh im Herzen, das sie sich so gar nicht erklären konnte. In ihren samrbrau- nen Auaen war ein ganz abwesender Ausdruck, als sie jetzt in das Nehringsche Auto einstieg. Ritterlich verbeugte sich Baron Wendt vor ihr. Als sie ihm ibre Hand reichte, küßte er sie es war wie eine zarte aber offensichtliche Huldigung, ein deutlicher, auch andern sichtbarer Beweis der Verehrung, die er für sie empfand.

Mir einem dankbaren Gefühl nahm Renate die feine Huldigung an, aber in ihrem Herzen waren nur freundschaft­liche Regungen sür den ihr sehr sympathischen jungen Offizier.

Also hoffentlich recht bald auf Wiedersehen, gnädiges Fräulein."

Baron von Wendt legte seine ganze Sehnsucht in diese Worte und es schmerzte ihn, daß Renates Äugen so ruhig und wie schwesterlich auf ihm ruhten, daß^sie so gar nichts von einem tieferen Gefühl verrieten.

Graf Benno von Hollwangen trat auch zu einem letzten Gruß an daS Auto heran. Er wechselte einen kurzen herz­

lichen Händedruck, mit dem jungen Mädchen und rief:Auf baldiges Wiedersehen, gnädiges Fräulein, und kommen Sie gut nach Hause!"

Der Diener, der beiseite gestanden hatte, schloß nun auf einen Wink Renates die Wagentüre, schwang sich zum Chauf­feur hinauf und im nächsten Augenblick fuhr das elegante kleine Gefährt ab. Renate hüllte sich wie fröstelnd in ihren Abendmantel. Ach jetzt schien ihr ganze Fest, auf das sie sich doch so gefreut hatte, schon wie etwas Fernliegendes, wie ein Traum. Schön war nur das Tanzen mit dem Baron gewesen. Denn sie war jung und tanzte nicht nur gut, son dern auch gern, und es hatte ihr Freude gemacht, mit dem sympathischen jungen Oifizier leicht und sicher dahinzuschweben.

Aber daß Graf Eberhard von Hollwangen sie nicht ein einziges Mal zum Tanz aufgefordert hatte. Gewiß, sie hatte wohl bemerkt, dnß er kein eifriger Tänzer war. Außer mit Fräulein von Gebhardt, mit der er vielleicht zweimal getanzt, hatte sie ihn nur noch ein paarmal tanz? gesehen, einmal mit der zierlichen Komtesse von Wangern, einmal mit Anne­liese. Da war es schließlich begreift ch, daß er sie, die er noch weniger kannte als manche andere der jungen Damen, nicht aufgefordert.

Obwohl sie sich so zu beschwichtigen suchte, fühlte sie doch einen nie gekannten Schmerz bet dem Gedanken an sein kühles, fremdes Benehmen Warum war er nicht auch freund­lich und herzlich zu ihr wie sein Bruder Benno ! Ein tiefer Seufzer hob die Brust des jungen Mädchens. Oh, sie wußte und fühlte es wohl, daß er von ganz anderer Art war, stolz zurückhaltend und schweigsam. Die harmlose Zutraulichkeit deS jüngeren Bruders lag in ihm ganz und gar nicht. Und doch ein freundliches Wort hätte er wohl zu ihr sagen können. Damals, als er sie vom nahen und sicheren Tode gerettet, da hatte er doch so warme und teilnahmsvolle Worte gefunden, daß sie gleich volles Vertrauen zu ihm gefaßt und die edle ritterliche, wenn auch maßlos stolze Natur in ihm erkannt hatte. '

Verändert hatte er sich erst in dem Augenblick, als er

fuhr, wer sie war. Von dem Augenblick an war er kühl

rd fremd gewesen, damals beim Abschied, dann kürzlich, s er sie so unerwartet auf Lowitz wledersah und nun heute ,f dem Maifest, wo es doch eigentlich selbstverständlich ge- esen wäre, daß er ein paar Worte mit ihr gewechselt.

Er hatte sie höflich, sehr höflich begrüßt, und ein paar- al hatte sie feine grauen Augen mit einem Ausdruck auf h ruhen gefühlt, den sie sich nicht erklären konnte. Mit mselben rätselhaften Ausdruck, den er neulich gehabt, als sie im Park von Lowitz am Teich plötzlich angeredet.

Renate fuhr plötzlich auf wie aus einem tiefen Traum, h. sie durfte sich diesen Gedanken nicht länger, hingeben. ras Eberhard von Hollwangen durfte nicht länger ihr Sin- :n beschäftigen. Wie konnte sie nur einen Augenblick ber- ssssn daß er die schöne Hilla von Gebhardt lieble? Ja,

- war ganz sicher, daß er dieses hochmütige und Herzens- lte Mädchen liebte, er hatte sich ja fast beständig mit ihr Verhalten, war fast immer an ihrer Seite gewesen. Und 1e schienen es selbstverständlich zu finden, betrachteten die iden wohl schon als Verlobte, wie es Anneliese ja auch t. Renates junges Herz krampfte sich zusammen in einem Zehgefühl. wie sie es noch nie im Leben empfunden.

Sie war froh, als jetzt ihr umflorter Blick Schloß Holl- angen erkannte, das immer näher kam. Ganz dunkel lag ! da, wie eine Burg des Schweigens und der Einsamkeit, nr im oberen Stockwerk war rrn schwacher Lrchtschnnmer. errate erschrak. Sie sah, daß dieser Lichtschimmer nicht aus m Gemächern ihrer Großmutter kam, sondern ans dem rbeitszimmer des verstorbenen Grafen. Ihr eigener Schmerz, irhin noch so schwer und unsagbar weh empfunden, ver- nk hinter der Sorge, die sie um Frau von Nehring fühlte, ie wußte ja jetzt, daß die Schuld sie nicht zur Ruhe kom- en ließ, daß ihr Gewissen mahnte und sie quälte, obwohl e äußerlich so stolz und ruhig schien. Ja, Renate wuß.e ! mit untrüglicher Sicherheit. Sie hatte ja Bewerfe dafür, leweise, die ihr peinlich und schmerzlich zugleich waren.

(Fortsetzung s«ltzt>.

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sollte, jedenfalls '«mg !em°r Ver, lveri. Äi

über den Verlau der Sanktionen verlaufen wO-err die Errichtung e da man in Enz rialist'sche Ryetr Errichtung Ler

Niederschmett

Berlin, 6. aus London zu Sanktionen in < die Drohung de der deutschen A schäfts zur Folc Mark überhaup stockt. In den daß die Sar kti Briand und Ll> zulrtzt aufrecht möglich machte,

Brüssel, 5. sind von deiner nicht, daß es kommen werde wonach Simon näheren Umged Kabinett zu bi< daß Deurschlcm unterbreiten wr Eniente mit sic dnklion der 42 vorgeschlagenen In diesem die Feststellung sprechnng der l vertreten wor^e als unabänder! dance beige" L neu lediglich r land. Lloyd len, daß noch würde, wenn s Gebrauch mach doner Sanktior ris angekündrg! werde jetzt ledt Anwendung kär müßten sich im jedoch nicht bei sie zu dem gle Richtlinien nick bereit, sie zu d

Rom, 4. A droht, Demsck Mehrgeboi greift derAv- psrialistisch wi gebt von der k tes Morgenbl Verbündeten i daraus, die i Jtalren habe r Friedensoertiä gemacht und sl Gtolitti unterst

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London, ' des Reuter'sch mit Dr. Simm heute neue Br

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London, Loucheur und in Chequers. rich e berief Ll Londoner Wok gattonen, an Briand, Louch japanische Ver,