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den 6. März finden
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im Gasth. z Linde, nachm. 2 Uhr, „ ., „ Traube „ V°5 „
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i«i>rr!>e«ts-ciRkMdIik.
. Otto Steinmayer aus Stuttgart, n freundl. eingeladen. Diskussion!
Mel OMWM Nagold.
Nagold, 5. März 1921.
agung .
hltueuden Beweise herzlicher während der Krankheit und r lieben Gattin und rrsube-
>e Herrgott
Keppkev
für den erhebenden Gesang Sängerkranzes, die so trost- rn Stadtpfarrers, ferner für >e Begleitung zu ihrer letzten schönen Kranzspenden sagen lk
ernden HlntsrölieSeirek.
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Ep. Gottesdienst
Am 6. März (Lätare) Vorm. VelOU. Predig! (Otto). Nachm. */s2 U, Entlaßfeier f. Töchter. Abends V-8 u. Erbauungsstunde im Vereinshaus. Mittwoch Abend 8 U. Btbelstunde, zugleich monatl. Bußtag, im Vereinshaus.
Ev. Gottesdienste der Methodistengemeinde. Sonntag vorm. */s>0 U. Predigt (I. Elfner.) 11 U. Sonntagsschule, abds. */s8 U. Pred.
Evangelisationsschluß-Vers, nachm. 2 U. Jugendbd. Montag abds. 8V1U. Gesangverein, Mittwoch abds. 8 U. Gebetstde.
Kathol. Gottesdienst Sonntag, 6. März. Tag der ewigen Anbetung. Beginn, morgens ^2? U. V28 U. Rohr- dorf>/rlOU. Nagold 11—12 U. Betstde. für die Schüler. Abds. 1/2? U. Schlußandacht. Montag. Altensteig. Freitag Rohrdorf.
«rschetiN an jedem Werk- raq. Bestellungen nehmen sämtliche Postanstalteo und Postboten entgegen.
Preis vierteljährlich hi« mttTriigerlohnM.12—- auswärts 12.45
einschl. der Postgebühreu.
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Tlagolder Tagblak
«r»e! »«L »»» ». «. 8-ltter k«art Satter) Nasold. BerantwoMtch für die «chrtftletnme: K. Mühe, Nagold.
Verbreitetste Zeiwng tm Oberamtsbeztrk. — Anzeigen find daher von bestem Erfolg.
Für tslef- «ustrSae wird keinerlei SewShr übernommen. LS wird keine «ewLbr dafür übernommen, daß Anzeige« »der Reklamen ln bestimmte» Ausgaben oder an der gewünschten Stelle erscheinen. In Fällen von höherer Gewalt besteht kein Anspruch ant Lieserung der Zeitung oder ant Rückzahlung d. Bezugspreises
Telegramm-Adresse: Gesellschafter Nagold
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Rr. 54
Montag den 7. März 1921
93. Jahrgang
Ae ""7 " st de « Animer BeWße «.
Reichskanzler Fehrenbach:
gibt folgende Erklärung ab:
Der Reichstag hat den Wunsch geäußerl, über den Stand der Londoner Verhandlungen unterrichtet zu werden. Dieser Wunsch ist mir durchaus verständlich. In den Tagen, wo unser aller Augen nach London gerichtet sind, nach dem Orte ernster Entscheidung über Deutschlands Lebensfragen, trägt der deutsche Reichstag als der R Präsentant des deutschen Volkswillens mehr als jemals die ganze Schwere der Verant- woriung, die den politischen Faktoren auserlegt ist. In dem gleich hohen Bewußlseiu dieser Verantwortlichkeit, die Wohl und Wehe unseres Volkes umschließt, hat das Kabinett aber auch die Frage mit der größ.en Sorgfalt zu erwägen gehabt, ob und wie weit es im gegenwärtigen Moment durch Erklärungen vor diesem Hause die Aufgaben fördern oder schädigen kann, die unseren Unterhändlern in London obliegen- Diese Erwägung hat das Kabinett zu der Ueberzeugung geführt, daß wir uns während der schwebenden Verhandlungen auf ein Mindestmaß öffentlicher Erörterungen zu beschränken haben. (Hört, hört I bei den Kommunisten.) Ich halte mich deshalb für verpflichtet, über dis folgende Erklärung nicht hinauszugehen:
Das Kabinett muß entscheidendes Gewicht darauf legen, daß unsere Unterhändler bei der Durchführung ihrer Aufgaben durch keinen in seinen Folgen unübersehbaren Eingriff von hier gestört werden. Gemäß den vom Reichstag gebilligten Richtlinien hat der Minister des Auswärtigen vom Kabinett den Auftrag mitgenommen, daß er seine Unterschrift unter keinerlei Verpflichtung setzen darf, die das deutsche Volk nicht tragen könnte.
An diesem Auftrag ist nichts geändert und wird nichts geändert werden. (Lebhafter Beifall.) Das Kabinett ist überzeugt, daß der Minister des Auswärtigen alle Unterhandlungsmöglichkeiten innerhalb der gezogenen Grenzen ausnützen wird. (Adolf Hoffmann ruft: Herr, dunkel ist der Rede Sinn!) Lassen Sie mich der sicheren Erwarlung Ausdruck geben, daß das deursche Volk die Unterschrift seiner Beauftragten einlösen wird, wenn sie eine Zusage geben, die nach sorgsamster Prüfung die Grenze äußerst möglicher Leistungen innehält,^ daß das deutsche Volk aber ebenso fest hinter seinen Beauftragten stehen wird, wenn sie sich weigern, ihren Namen unter ein Schriftstück zu setzen, das Unmögliches enthält. (Lebh. Beifall )
Nach dem Reichskanzler ergreift das Wort:
Abg. Müller-Franken (Soz):
Wir erkennen an, daß der Reichskanzler angesichts der schweren Situation nicht mehr sagen konnte, andereisetrs hat aber auch die Nation das Recht zu verlangen, daß der Reichstag Stellung nimmt. Wir halten die Pariser Forderungen nach wie vor für undurchführbar, Müssen aber unsererseits Vorschläge machen. Es sind unsere Aufgaben, die Ruinen zu beseitigen, an denen sich der Haß immer wieder entfesselt. Die Enlente soll doch einmal sehen, wie wir Ostpreußen wieder aufgebaut haben. Zu diesem Wiederaufbau sind wir auch in Frankreich bereit. Mit Geld allein läßt sich die Frage nicht lösen. Wir wollen bis an die Grenze unserer Leistungsfähigkeit gehen, und Zwar aus eigenem Antrieb. Leider konnte uns Lloyd Georgs mit Recht Vorhalten, daß wir die Entwaffnung nicht vorgenommen haben. Man schreit heute nach einer Einheitsfront. Wie soll sie unter diesen Umständen möglich sein? Typisch ist, daß man einem neuen Dampfer den Namen Tnp tz geben wollte, eines der schlimmsten Reichs- ?,^"ber. (Großer Lärm.) Die Ausführungen Lloyd Georges Me Sreuerbelastung in Deutschland treffen nicht entfernt zu. Mtt Sklavenarbeit allein kann Europa nicht wieder auf- gebaul werden. Die Verelendung der deutschen Arbeiterschaft, der ganzen übrigen Welt emspricht, setzt uns nicht in die Lage, auf Unmögliches einzuqehen.
. Abg. Trimborn (3.)
verliest eine kurze Erklärung seiner Partei. Die Verhand- Edon haben einen Verlauf genommen, der es ausgeschloffen erscheinen. IW, vom Reichstag aus auf den Gang der Verhandlungen in ersprießlicher WM' einwirken Fraktion, glaubt vielmehr, die Verantwor- überlasten zu müssen, dies um so ^ ^ E Verhandlungen, sowie die von uns verfolgten
sind und auch gegebenenfalls die getroffenen ^ Beschlußfassung des Reichstags unterliegen.
Pariser Beschlüsse ist nach wie vor un- 7^r Auffassung der Zentrumsfraktion gehen bis an die äußerste Grenze der Leistursgs t ^ darf nicht unterschrieben werden, was nicht er-
kann Die auf die Mentalttät des Auslands Georges fordert in vielen Punkten schärfsten Widerspruch heraus. Wir wollen die Hoffnung
nicht aufgeben, daß dix Verhandlungen einen Ausweg ergeben werden, der annehmbar ist und der Versöhnung gibt. (Lebh. Beifall.)
Abg. Hergt (D.N.)
bedauert, daß die vielfach unrichtigen Ausführungen von Lloyd George unwidersprochen in die Welt hinausgegangen sind. Seit Februar hat sich nichts ick der Lage Deutschlands geändert. Damals stand das deutsche Volk einig zusammen. Umsomehr bedaure ich die Ausführungen meines zweiten Vorredners, der diese Einigkeit als erschüttert hinstellt. Materiell haben seine Ausführungen die Stellung Lloyd Georges gestärkt. (Großer Lärm.) Gegenüber den. Forderungen kann unsere L istungsfähtgketl allein maßgebend seist, und wir sind daher nicht ganz mit den Vorschlägen der Regierung einverstanden, weil wir glauben, daß sie schon über das Maß unseres Könnens hinausgehen. Dre 225 Milliarden sind eine Annuirärenzahl, die 50 Milliarden ein Gegenwartsangebot, dessen tatsächlicher Wert schon jetzt mehr als 100 Milliarden ausmacht und eine Last bedeutet, die noch unsere Kindeskinder treffen wird. Beide Zahlen lassen sich nicht vergleichen und bedeuten doch nahezu das gleiche. Lloyd George spottet seiner selbst, als er unser Angebot ablehnte, das er gar nicht verstanden hat. Der Verleumdung des deutschen Volkes, als ob drüben die unschuldigen Lämmer sitzen und wir nur Bluthunde stad, als ob wir den Krieg systematisch vorbereitet hätten, muß endlich einmal ein Ende gemacht werden. Lwyd George hat ja selber zugegeben, daß alle Völker in den Kriea hin er» getaumelt sind. Was steckt alles in den 226 Milliarden? Dis KriegSlchäden sind ja gar nicht alle durch uns anaerichtet werden. Der Fetndbund selbst hat den größten Teil der Mirsch ild. Trotzdem haben wir uns zum Erwtz bereit erklärt. aber Frankreich, das unsere Mithilfe am Wiederaufbau ablehnt, trägt selbst die Schuld, wenn es noch nicht weiter ist. Wo sind denn die 20 Milliarden geblieben, die wir schon für den Wiederaufbau gezahlt haben? Und was Lloyd George von Menschenverlusten der Entente sagt, trifft doch für uns in verstärktem Maße zu, weil hier noch die Oprer der Hungerblockade hinzukommen. (Remmele (Komm.) ruft: Henker! und wird deshalb vom Präs, zur Ordnung gerufen). Die Steuerlasten sind bei uns weit stärker als bei der Entente. Gegen die Gewaltandrohungen ziehen wir uns auf den Boden des Rechts zurück. Die Sankrionen sind ein glatter Bruch der Friedensabmachungen. Wir sind selbstverständl ch damit einverstanden, daß unsere Gegenvorschläge unter keinen Umständen unsere Leistungsfähigkeit übersteigen, müssen aber leider damit rechnen, daß es auf vernünftiger Grundlage nicht zur Verständigung kommen wird. Die bedrohten Landestelle fordern uns selbst auf, fest zu bleiben, und wir hoffen, daß die Regierung ihnen darin folgen wird. Wir Hallen in Treue zu ihnen. (Beif. rechts, höhnische Zurufe der Kommunisten.)
Abg. Dr. Breitscheidt (U.S.)
Wir hätten dagegen protestiert, daß diese wichtige politische Angelegenheit in so engem Rahmen hier behandelt werden soll Gegen die Ausführungen von Lloyd George hätte sofort protestiert werden müssen. Auch wir sind uns des Einstes der Lage bewußt, aber wir wünschen eine tätige Mitwirkung der Volksvertretung. Auf der Forderung der Entente nach Entwaffnung stehen wir ebenfalls mit beiden Füßen. Die wirtschaftlichen Forderungen von Paris Hallen wir für unerfüllbar. Unser Srandpunkr hinsichtlich der feindlichen Forderungen geht, soweit es sich um ihre Unerfüllbarkeit handelt, nicht wesentlich mit dem anderer Parteien auseinander, würden doch nicht nur die deutschen Arbeiter an den Rand des Abgrundes gebracht, sondern auch die der fremden Staaten schwer geschädigt werden. Schuld am Krieg ist nicht daS deutsche Volk, sondern die Leiter der damaligen Regierung. Eine Einheitsfront mit der Rechten ist unmöglich. Die Pariser Beschlüsse widersprechen den Interessen der Arbeiter aller Länder, aber wir kennen die Grenzen nicht, die unserer Delegation gesteckt sind. Die Instruktionen des Kabinetts mußten sich auf alle Einzelheiten erstrecken. Daß dies nicht geschah, ist Schuld der bürgerlichen Regierung. Wir müssen die schärfste Kritik an den Aeußerungen des Ministers SimonS aussprechen. Er ist nicht der geeignete Mann zu solchen Verhandlungen. Seine Rede ließ jedes psychologische Verständnis für die Siruation vermissen. War es nicht eine Unklugheit ersten Ranges, daß man dengeforderten 226 Milliarden 50 gegenüberstellle. Es mußte vor allem auf die Bereitwilligkeit hingewiesen werden, aktiv am Wiederaufbau mitzuwirken. Die Ausfuhrabgabe lehnen auch wir ab, aber wir mußten Ersatz dielen. Wir müssen unter allen Umständen bis Montag die Brücke betreten, die Lloyd George geschlagen Hai. Hergt scheint einen neuen Krieg zu wünschen, oder denken Sie, das Bündnis zwischrn England und Frankreich zu sprengen? Geben Sie jede Hoffnung auf.
Abg. Stresemann (D.D.P.)
Die scharfen Angriffe des Vorredners werden der Lage nicht gereckt. Das A und O ist die Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Darüber hat Dr. Simons kein schnelles und endgültiges Urteil abgegeben, weil er sehr gewissen
haft ist. Es war deshalb nicht psychologisch falsch, wenn er darauf hinwies, daß die Sachverständigen nrchr in allem einig seien, aber im Hauprpunkt waren sie einig, daß wir nicht mehr als 50 Milliarden leisten können.
Daß noch im Eisenbahnwagen gearbeitet wurde, bietet keinen Grund zu Vorwürfen. D.e Sachverständigen der feind- Länder wissen ganz ger au, daß wir bieten können und daß wir geboten haben. Lloyd Georges ist über die Ursachen des K-iegeS derselben Meinung wie Poincare. Ec schiebt unS alle Schuld zu. Die Waffenstreckung Deutschlands erfolgte nicht bedingungslos Sie erfolgte aus Grund internationaler Abmachungen nicht nur der 14 Punkte WilsonS. Kein dcu scher Staatsmann chätte zugkstrmmt, daß wir allein die gesarntsrprKdsten des Weltkrieges tragen sollen. Es war eine absolute Unmöglichkeit. Deutschland ist nicht allein am Weltkrieg schuld, wenn auch die deutschen und österreichischen Diplomaten große Fehler gemacht haben. Die Politik Del- casses und Poincares war sicher eine der Ursachen der großen Weltkatastrophe. Das Wort von Lloyd Georges über das Hineintaumeln in den Krieg soll ebensowenig vergess n werden wie die Wilsonsrede in Cmcinnati, wo er sagte, eine besondere Veranlassung zum Welrkrteg habe bisher noch nicht festgestellt werden können. Redner vergleicht die kavaliermäßige Behandlung des Gegners von 1871 mit der Politik der Bedrückung und Herabsetzung von heute. Vielleicht würde sich die Form des Wiener Kongresses zur Nachahmung empfehlen, wo der Grundsatz galt, daß nicht ein Land allein die Schuld der ganzen Welt wieder gut machen können. Eine einseilige Schuldanerkenuung müssen wir ablehnen. Deutschland will und kann Frankreich beim Wiederaufbau belfen. Besteht die Entente auf ihrem Schein, dann folgt das Caaos. Nur im Zusammenarbeiten mit uns ist Frankreichs Zukunft möglich. Darum ist eS bedauerlich, unsere Vorschläge zu mißachten und an die Sankrionen zu denken, die dem Frie- densvertrag widersprechen. Wir danken den besetzten Gebieten da!ür, daß sie in schwerer Stunde zu uns stehen. Wir wollen in Ruhe unser Geschick erwarten. Auch der Sp uch wird nicht das Ende sein, denn die Verständigung muß doch kommen.
Reichskanzler L-r. Fehrenbach dankt Stresemann dafür, daß er Dr. Simons gegen die Angriffe Breiischeids in Schutz nahm und betont, daß das unbedingte Vertrauen zu dem Minister in keiner Weise erschüttert sei. Was habe es für einen Zweck, gerade dem Manne, dem die schwierigste Aufgabe zugetallen sei, Schwierigkeilen in den Weg zu legen, umsomehr, als die Verhandlungen in London noch weitergehen. Was die Ausführungen Breit- scheids wegen mangelhafter Jnstrukrton angehe, so werde sich Breitscheid an der Hand der im Hause verteilten Druckschrift ln,wischen wohl von der Unrichtigkeit seiner Ausführungen überzeugt haben.
Abg. Schiffer (Dem.)
betont die Ansckauung seiner Partei, doß unter den gegenwärtigen Verhältnissen der Regierung völlig freie Hand gelassen werden müsse. Wir wollen an der Politik der Ehrlichkeit festhallen und nichiS unterschreiben, was wir nicht halten können. Aber auch an der Politik des guten Willens, jeden Weg zur Versöhnung und Verständigung zu beschicken, der sich innerhalb unserer Leistungsfähigkeit bietet. Hiezu kommt die Festigkeit, auf unserem Standpunkt zu beharren. Wir sind stolz darauf, daß auch im deutschen Volk sich diese Anschauung durchgesetzt hat, namentlich in den besetzten Gebieten. Die Arbeiterschaft dieser Gegend ist sich der Tragweite der Lage bewußt. Trotzdem bält sie fest zu uns. Redner polemisiert dann gegen Angriffe Lwyd Georges auf Deutschlands guten Willen und Deutschlands Leistungsfähigkeit. Wie unser Schuldbekenntnis zustande gekommen sei, wüßten wir ja. Auch in Amerika beginne eS schon zu tagen und der Tag, der unS freispreche, werde noch kommen, schneller jedoch der Tag. an dem der Zusammenbruch der Weltwirtschaft die Einsicht wecken werde.
Abg. Stöcker (Komm.):
Wenn die Arbeiter den Verhandlungen kein so großes Interesse entgegenbringen, so deshalb, weil sie wissen, daß sie die schweren Lasten doch allein zu tragen haben. Sie hegen größtes Mißtrauen gegen die Bürgerlichen, die am wenigsten leiden. Aus den nationalen Schwindel falleä wir Arbeitrr nicht herein.
Nachdem noch die Abgg. Leicht (D.B P), E senberger und Abers (Welse) sich gegen die Pariser Forderungen ausgesprochen haben, schließt die Debatte. Sch uß gegen 9*/, Uhr.
Deutschlands Mitarbeit am WiederausbM Nardfraukrelchs.
Der französische Gewerkschaftsführer 7ouksux hat betont, daß die Frage der deutschen Mitarbeit beim Wiederaufbau Nordfrankreichs auf der Londoner Konferenz nicht von Neuem bei Seite geschoben werden dürfe. Der Führer der deutschen Bauarbeiter, Hermann Silberschmidt, hat eist kürzlich im „Vorwärts" die Frage einer aktiven Beteiligung Deutschlands am Wiederaufbau Nordfrankreichs als den Prüfstein bezeichnet dafür, ob die Mächtigen der Entente alle Kräfte ein- schalten wollen, um den friedlichen Wiederaufbau Europas zu ermöglichen, oder ob versucht werden soll, mir den Mitteln der Gewalt auS Deutschland jene Leistungen herouszuholen.