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I den 26. Februar abends 8 Uhr

ordnung:

zum Reichsbund, issenbericht.

Trschrin» an jedem Werk' !ag. Bestellungen nehmen sämtliche Postanstalten und Postboten entgegen.

Preis vierteljährlich hier mitTrägcrlohnM. 12..

auswärts 12.45 rinschl. der Postgebühren. Monatl. nach Verhältnis.

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Derbrcttetste Zeitung tm Oberamtsbezirk. An­zeigen sind daher von bestem Erfolg.

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Telegramm-Adreffe: Gesellschafter Nagold

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Mx. 48

Montag den 28. Februar 1921

95. Jahrgang

3tfs. 1 bitteu wir um vollzähliges

Der Ausschuß.

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nuirgen und Kosterrvor- rahme von Bauleitun­gen. Beratung in Barr-

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Börsen.

senfabrik Theurer,

>, Wolfsberg.

Mk. 18 S.-

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Sv. Gottesdienst

am Sonntag Okuli den 27. Febr. V- W Uhr Predigt: Schairer. 11 Uhr Kinder- sonntagsschule. 2 Uhr

Christenlehre: Söhne. Mitt­woch, den 2. März: 8 Uhr Bibelstunde im Vereinshaus.

So. Gottesdienste r Methodistengemeiude.

-onniag vorm. V->0 Uhr digt (I. Elfner). 11 Uhr intagsschule abds. /s8 U. anggottesdienst (Eröffng. wangelisation. Von Mon- bis Freitag je abds. 8 U.

mgelisationsgottesdienste.

mer: Herr Prediger Aug. esenauer (Herrenbera). (S.

Kcthol. Gottesdienst

ieichtgelegenheit Samstag M. V-5 Uhr u. V-8 Uhr.

rntag vorm. Uhr. ^/slO

! Amt. 2 Uhr Andacht, fteitag ^/-8 Uhr Wildberg.

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Aeber das jetzige Verdun

veröffentlicht Liesbet Dill imBerl. Lok.-Anz" eine Beschrei­bung, aus der hervorgrht, daß die F.anzosen den Wieder­aufbau der zerstörten Gegenden sehr nachlässig betreiben: .... Um 4 Uhr nachts an einem neblig kalten Novemberlag fährt der Zug von Metz ab. Ungeheizt und leer, außer uns ein paar schlafende Soldaten, die auf Urlaub fahren und deutsch sprechende Eisenbahner. Die in Lothringen gebliebenen Eisenbahner sprechen alle deutsch. Ich weiß nicht, ob es da­her kommt, daß jetzt weniger Menschen in Lothringen leben, daß Städte und Land einen so verödeten Eindruck auf uns machen; man hört mehr Deutsch sprechen auf den Straßen und überall, als vor dem Krieg. Seltsam wirkt die Stille, die uns jenseits der Grenze empfängt, bedrückend für den, der aus dem Saargebiet kommt mit seinem wirbelnden, brau­senden Geschästsleben. Der Zug bummelt über die Hoch' ebene, das Kohlenbecken, Vionoille taucht auf und schweigende Wälder am Horizont. In Conflant hat man Aufenthalt, im Wariesaal glüht ein eiserner Ofen.Er versteht seine Sachs, es ist ein Deutscher," sagt der Kellner, der uns in Hemd- ürmeln und langer grüner Schürze den heißen schwarzen Kaffee in Biergläsern bringt.

Das langgestreckte Kohlenbecken liegt hinter unS, aus dem fahlen Morgengrau taucht hier und dort die schlanke Silhouette eines Schornsteins auf oder eine Reihe Pappeln, ein verlorenes L'cht blinkt aus einem der schlafenden Dörfer aus der Talmulde herauf, die, in ihrer Bauart dem Boden augkpaßt, lang hingestrrckt dort liegen. Am Himmel steht noch eine blasse Mondsichel.

Menschenleere kleine Bahnhöfe, halb zerstört und noch nicht aufgehaur, Bretterbuden, in denen Menschen Haufen, Arbeiterkolonien, in die schweigende Wüste hingesetzt mit un­bebauten, leblosen Gärten, sür die niemand et, e Hand ge­rührt hat. In den verwischten herbstlicken Farben, Uta und rotbraun, erscheint ein Kirchhof, über dessen Mauern sich ein gekreuzigter Heiland neigt, oder das leere Gerüst einer ver­brannten Fabrik, »nd ringsum, soweit das Auge sieht, Ein­samkeit, Totenstille mit ihren U'berresten des Krieges: Draht­verhaue, Schützengräben am Weg, in denen das Grund­wasser steht.

Hinter Etain fangen die Zerstörungen an, aufdringlicher zu werden. E n schwermütiges Schweigen liegt über diesen verwüsteten Landstrichen, an denen nichts, aber auch nichts geschehen ist, als daß man hier und dort anstelle der Dörfer Holzbaracken aufgeschlagen hat. Da steht verlassen und still ein Domp'pflug, mit den Rädern in die schwere l hmige Erde eingewüWt. Auf den kleinen Stationen unterwegs steigen Anamrten mit ihrem Rucksack ein und aus, die Kulis der. Arbeiterbataillvne, die hier die Aufräumungsarbeiten verrich­ten. Aber es scheint nicht, als ob sie sich sehr damit beeilen, denn bis jetzt sieht man noch kaum eine Spur ihrer Tätigkeit. Die Ruinrngeoend beginnt. Warum sind alle diese ver­schwundenen Dörfer, von denen man weder eine Straße noch einen Mauerrand, ja nicht einmal einen Stein mehr sehen kann, nicht wieder auigebam? Wo sind die Leute, die einst hier wohnten? Irgendwohin in Frankreich ist noch Platz andere sind zuiückgekehrt an die allen Stätten der Heimat, ihres Dorfes, haben sich anstelle des Hauses Bretnrbuden gezimmert, in denen sie Hausen, und von deren Dächern die Leinenzelte im Wind flattern. Es muß nicht sehr behaglich sein, auf diesen windumfegten Höhen in einer Holzbaracke zu leben, aber sie leben... Mein Nachbar erzählt, daß er m Donaumont drei Häuser gehabt und verloren habe, er j?§t es gleichmütig und ruhig. Die ganze Gesellschaft im «bteil redet miteinander und mit uns, freundlich, gelassen, obglerch sie ahnen mögen, daß wir keine Landsleute sind.

Ein kleiner Junge, mir gegenüber, der mit seiner Mutter ebenstills nach Verdun reist, um das Grab seines Vaters zu besuchen, hat ein Gewehr in der Hand.Für die Boches", erklärte er mir, und die Mutter meint entschuldigend:Die Kinder wissen es nicht besser."

Nirger ds fehlt das CafS oder die Bäckerei mit ihrem suchenden Schornstein. Darum gruppiert sich das ehemalige Ho^baracken und Leinwandzelte. Dahinter gähnt die ^-üste mir ihren Granattrichlern. verlassenen Unterständen, Diahtveihauen und vergessenen Wällen. Hier und dort ragt ein Baumstumpf durch die neblige Luft, ganze Wälder, die, »am Gas versengt, emen jammervollen Eindruck machen mit ihren zum Himmel gereckten schwarzen nackien Besten.

Das Tal des Todes tut sich auf, die Täler um Verdun.

ES muß hier Granaten geregnet haben, der Boden er­innert an einen von Pockennarben entstellten Körper. Nir- gends grünt etwas, kein Acker ist bestellt; noch ist nichts ge- 8a «.a "!? ^ese weiten Erdflächen wieder urbar zu machen. Aue Hügelketten steigen vor uns auf, die Verdun umschließen uno es zu einer uneinnehmbaren Festung machen, schwarze staben flattern über diese.Lden Strecken, -das einzig Lebende,

das einem hier draußen flegegüet. '

,» r. Die kahlen Hügel sehen von weitem aus wie Bienen­körbe mit ihren Unterständen, in denen nichts mehr lebt. 11 sind zerstört, 12 Dörfer um Verdun hat die Erde erschlnngen Dieses Land ist ein Kirchhof, Kreuze sind seine «Uahrzerchen, weit und leblos dehnen sich die Ruhestätten,

wo Freund und Feind nebeneinander liegen, darüber die einfachen H<llzkreuze, an denen die Fähnlein flattern.

Das eiserne Gerippe einer ausgebrannten Fabrik ist das erste, was von Verdun erscheint. Verlassen steht sie da. Im Sonnenglanz eines strahlenden Wintermorgens liegt die Stadt im Talkessel mit ihren grauen Ruinen, zwischen denen einige rote Ziegeldächer leuchten, und den zwei charakteristi­schen Türmen der hochgelegenen Kathedrale. Glockenläuten empfingt uns, es ist Sonntag.

Die blauen Slauweiher vor der Stadt glänzen wie Opale in der Sonne, der Kanal, die Maas, die Verdun durchs! eßt, alles macht einen toten Eindruck, alles ist leer. Man wundert sich, daß aus einigen Schornsteinen überhaupt noch Rauch aussteiat, wundert sich, daß auf dem Bahnhof Menschen sind. Das Gitter des älteren schönen Denkmals hinter dem Bahn­hof ist umgefallen, niemand rührt sich, es arfizusiellen, die Kühe trarnp-ln darüber, die Sordaten mit ihren Pappschach­teln. Durch einen Torbogen betritt man die Stadt. Die Rue Mazel ist furch bar zngerichtet, hier und dort sind zwar Steine und Schutt wsageiäumt, und es haben sich auch wie­der Geschäfte hier anfgetan, eine neue Bank gläozt zwischen den Trümmern, blank und einladend, ein Kino darf selbst hier nicht fehlen, ein paar Kaffees, vor denen große Körbe mit frischen Austern locken, dagegen ist der Eindruck in der Innenstadt entsetzlich.

Trümmer, Ruinen, eine Totenstadt durchwandert man. Niemand begegnet uns, auf dem kleinen Markt werden Fische feilgehalten, der Verkauf geht auch hier Sonntags weiter, die Maronenverkäufer rösten ihre Maronen an den Ecken. Muscheln und Austern auf Eis werden überall angeboten. Hier leben noch Menschen in den halbzerstörten Wohnungen, durch deren Dächer es regnet; man stellt Pappstücke zum Schutz hin, klebt die Fenster mit P >pirr zu, im Winter friert man, das ist man nicht anders gewöhnt. In der Kathedrale, die halbzer schaffen auf der Anhöhe steht, pfeift der Wind durch die zersp itrerren Kirchenfenster. Sie oähnt uns dunkel, kalt, traurig und fast leer an. Nur eine Nonne, ein paar Kinder knien in den Bänken, kein Orgelton, kein Gesang, dieselbe To tenstille auch hier. Der ganz zerstörte Teil ist abgetrennt, dort sieht man nur noch Schutt und Trümmer, schwere Bal­ken stützen das hohe Deckengewölbe, durch das der blaue Himmel leuchtet, und der Wind schüttelt uns einige der bun­ten Glasscherben der hohen Fenster auf die Köpfe.

Im Hoteldu Coc hmdi" frühstückt man für zehn Fran­ken recht gut zwischen kahlen, jetzt mit Rupfen bespannten Wänden. Wir sind fast die einzigen Gäste und weiden mit Zuvorkommenheit bedient. Von dem großen Fremdenstrom, der sich angeblich nach dieser Stadt drängt, merkt man nichts, und nichts von irgend einer Feindseligkeit. An der Stadt selbst ist wohl alles früher Sehenswerte zerstört, daß Theater am Maasufer ist geschloffen und äußerlich unversehrt. Es ist lebensgefährlich, durch die Straß-n zu gehen, denn die in ihren Grundmauern geborstenen Häuser, die mit Balken ge­stützt sind, neigen sich bedenklich einander zu und scheinen jeden Augenblick zusammenzubrechen. Es ist eine Ruinenstadt, die man durchwandert.

Tsrges'NeuigkeLteu.

Die Förderung des Wohnungsbaus.

Berlin, 26. Feb. Auf Grund des Gesetzes zu.vorläufigen 'derung des Wohnungsbaus vom l2. Feb. 192 t hat die Reichsregierunq den Ländern 1^/s Milliarden als Vorschuß zur Bevorschussung von Wohnungsbauten zur Verfügung gestellt. Für die Gewährung von Baubeihilfen sind von der Reichsregierung mit Zustimmung des Reichsrats allgemeine Grundsätze erlassen worden, die in allen wesentlichen Punkten den bisher geltenden Bestimmungen des Reichsrats über die Gewährung von Darlehen aus Reicksmitteln zur Schaffung neuer Wohnungen vom IO. Jan. 1920 angepaßt sind. Es darf daher noch mit einer rechtzeitigen Aufnahme der Woh­nungsbautätigkeit sür das Jahr 1921 gerechnet werden.

Di». Schlußberatung der Sachverständigen.

Berlin, 26. Feb. Die unter dem Vorsitz des RetchS- ministerS Dr. Simons gehaltene Schlußberatung der Sach­verständigen aus allen Gebieten des berufsständigen Lebens kam zu dem einhelligen Ergebnis, daß die Annahme der Pariser Forderungen aus wirtschaftlichen und finanziellen Gründen unmöglich sei und daß jeder Versuch, eine Lösung auf der Grundlage der Pariser Beschlüsse zu finden, zu einem Zusammenbruch der Weltwirtschaft führen müsse. Die Sach­verständigen erklärten sich mit dem Standpunkt der Reichs- regierung, in den zu machenden Gegenvorschlägen bis an die Spitze der deutschen Leistungsfähigkeit zu gehen, einstimmig einverstanden. An der Sitzung nahmen neben Vertretern des Auswärtigen Amts. deS Reichsministeriums des Innern, des Reichsfinanzministeriums, des ReichswirtschaftSministe- riums, des Reichsschatzministeriums und des Reichsaibeits- ministeriums. des Reichsministeriums der Ernährung und Landwirtschaft, des Reichsministeriums für Wiederaufbau, deS Statistischen Reichsamts und den die Delegation nach London begleitenden Sondervertretern Preußens und Bayerns, Ver­trete: von gewerkschaftlichen Verbänden und von Handel und Industrie teil.

Die Wahl des Reichspräsidenten.

Die Wahl des Reichspräsidenten soll nach allen Nach­wahlen in den Abstimmungsgebieten durchgeiührt werden. Es steht nunmehr fest, daß Ende März auch in Ob'erschlesien abgestimmt wird. In parlamentarischen Kreisen nimmt man an, daß die Präsidentenwahl Anfang Juli staltfinden wird. Verhandlungen über die Wahl haben bisher zwischen den Parteien noch nicht statlgefnnden, Wenn die neue Regie- rungSkoalition einmal feststehen wird, dürften die RegieruygS- parteien eine Verständigung über einen gemeinsamen Kkstdi- daten suchen.

Die amerikanischen Truppen im Rheinland.

Es war vorige Woche behauptet und bestritten worden, daß die Vereinigten Staaten beabsichtigen, ihre Truppen aus den besetzten Gebieten zurückzuziehen. Jetzt meldet die Nation Belge vom 24. Febr., daß die Nachricht von der Zurückzieh­ung amtlich sei, daß die amerikanische der belgischen Regie­rung sie mitgeteilt habe.

Das bayrische Bier.

München, 26 Feb. Auf Anregung des bayrischen Brauer- bundcs hat der bayrische Staats minister der Finanzen verfügt, daß die Anwendung der Reichsoerordnung wegen Verwen­dung von Reis und Mais zur Brerbereiwng auf Bayern ausgeschlossen ist.

Der Fremdenverkehr in Süddeulschland.

München, 26 Feb. Das bayrische Landwirtschaftsmini­sterium hat eine Einladung zu gemeinsamer Besprechung bezw. Regelung der Fremdenverkehrsvorschriften in Süd­deutschland nach Württemberg, Baden, Hessen und Thüringen gerichtet.

Das größte Stadion in Deutschland.

Die Baupläne iüc eine Riesensportplatzanlaqe in Berlin- Reinickendorf sind jetzt fertigeestellt. Neben Fußball, Hockey, Tennisplätzen mit gedeckten Tribünen interessiert besonders die Anlage des Schwimmbades. Das Becken erhält eine Länge von 100 Metern bet 50 Metern B-eite und Badestrand. Die Bahn wird sportgerecht mit zwei Spiunganlagcn und großen Zuschauertribünen gebaut werden. Das Wertvolle an der Anlage ist, daß sie aus einer bereits best-henden KunsteiS- fabrik stündlich mit tOOOOO Litern warmem kristallklarem Wasser versorgt werden kann.

Deutschland, Frankreich und Polen.

Berlin, 26. Feb. Angesichts der polnisch französischen Mililärkonvention werden in Berliner politischen Kreisen die schärfsten Bedenken geltend gemacht, ob Frankreich bei der Abstimmung in Oberschlesten noch als neutraler Staat im Sinn deS FriedenSoerliags anzusprechen ist. Noch Mittei­lungen einer zuständigen Stelle werden auch in Regierungs­kreisen ähnliche Gedankengänge verfolgt. Man glaubt auch dort nicht, daß die Objektivität der Abstimmung vertrags­mäßig gewährleistet wird, wenn Frank,eich nach Abschluß des polnischen Bedürfnisses alsneuirale Macht" bei der Abstimmung fungiert. Es dürfte deshalb wohl bald ein Schritt in dieser Richtung hin zu erwarten sein.

Die polnischen Truppenzusammenziehnngen.

Eine deutsche Note hatte kürzlich in aller Form und Oef- fentlichkeit auf die polnischen Truppenzusammenziehnngen an der deutschen Grenze hingewiesen. Die polnische Regierung hat darauf nicht geantwortet, sie hat aber ein Militärabkom­men geschlossen, durch das sie die vom Verband bestellten Hüter der Neutralität zu ihren Helfershelfern gewonnen hat. Sie hat auch nichts weniger getan, als etwa diese Truppen demobilisiert". Sie sind immer noch da und über ihre der­zeitige Höhe hat dieKreuzzeituntz" jüngst folgende Anga­ben gemacht:

Von der polnischen Armee steht zur Zeit mehr als die Hälfte an der deutschen Grenze und im westlichen Grenzge­biet Kongreßpolens. Es best, den sich an Truppen 1. Linie: s) in Westpreußen: 1 Division und 1 Brigade, d) in Posen: 4 Divisionen,

c) gegenüber der oberschlestschen Grenze: 3 Divisionen, eine ist in Bildung begriffen, außerdem 3 Grenzbrigaden, deren Verstärkung nach einem polnischen Funkspruch geplant ist.

<I) an der ostpreußischen Grenze: 1 Division, ' hinter a6 im Raume Warschau-Lodz 3 Divisionen, zusam­men 12l3Dw stonen, 1 Brigade 186 000 Mann. Hierzu kommen noch Truppen der 2. Linie in Stärke von etwa 40 000 Mann, so daß die Gesamtstärke der polnischen Kräfte an der deutschen Grenze über 210 000 Mann beträgt:

Die polnischen Erklärungen, daß die Truppenverlegungen an der deutschen Grenze mit Demobilmachunqsmoßnahmen zusammenhänaen, lassen sich mit folgenden Tatsachen nicht vereinbaren: Es befinoen sich zur Zeit noch mindestens fünf Jahrgänge unter den Waffen, während die gesetzliche Dienst­pflicht in Polen nur zwei Jahre beträgt. Die jetzt im Dienst b.fiadlichen fünf Jahrgänge genügen aber, um die Armee kriegsstark zu erhalten. Entlassen sind bisher nur die älte­sten Jahrgänge und die Studierenden. Die Masse der übri­gen, nicht mehr im Dienst stehenden Jahresklassen ist nur fristlos beurlaubt worden. Verkauf oder Abgabe krtegSbrauch barer Pferde hat bisher nicht startgefunden. Kriegsunbrauch-